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§ 11. Gründung des persischen Weiches. Es wird weiter erzählt, daß König Astyages sich an seinem Minister Harpagus, weil ihm derselbe ungehorsam gewesen sei und den Cyrus nicht getödtet habe, dadurch rächte, daß er dessen Sohn heimlich ermorden und dem Vater bei einem Gastmale als Speise vorsetzen ließ. Darüber war Harpagus auf das äußerste erbittert und reizte deswegen den jungen Cyrus, der unterdessen nach seines Vaters Tode in Persien zu großen Ehren gelangt war, fortwährend auf, das Joch der Meder abzuschütteln und den Astyages zu stürzen. Cyrus gieng daraus ein. Einst ließ er die Perser zusammenkommen und befahl ihnen, ein großes Dornenfeld auszuroden. Sie arbeiteten den ganzen Tag mit großer Anstrengung. Den folgenden Tag . befahl er ihnen, in ihren Feierkleidern zu erscheinen, und nun bewirtete er sie den ganzen Tag köstlich. Als er sie aber am Abend des zweiten Tages fragte, welcher Tag ihnen besser gefallen habe, der gestrige oder der heutige, antworteten sie alle, der heutige sei ihnen der angenehmere gewesen. „Nun", fuhr Cyrus fort, „wenn ihr mir folgen wollt, so fallt mit mir vom Astyages ab und macht euch zu Herren der Meder, dann werdet ihr es alle Tage haben wie heute." Die Perser erklärten sich sofort bereit dazu und baten den Cyrus, ihr Führer zu sein. Dieser zog jetzt gegen die Meder, besiegte sie in der Schlacht bei Pasargadä (558 v. Chr. Geb.), entthronte seinen Großvater, den er bis zu seinem Tode bei sich behielt, und machte sich zum König. So erfüllte sich der eine Teil des Traumes des Astyages und Cyrus ward der Gründer des persischen Reiches.
§ 12. Ausbreitung der persischen Kerrschafl. Bald sollte auch der andere Teil des Traumes in Erfüllung gehen und Cyrns Beherrscher des ganzen damals bekannten Asiens werden. Zunächst geriet er in einen Krieg mit dem durch seinen Reichtum berühmten Crösns, König von Lydien. Dieses Reich lag westlich vom medischen Reiche, auf der Halbinsel Kleinasien, und hatte die Stadt Sardes zur Hauptstadt. Die Grenze zwischen beiden Reichen war der Fluß Halys (jetzt Kisil Jrmak). Crösns, im Vertrauen aus seine Reichtümer und seine Macht, griff den Cyrus an. Einen Götterausspruch: „Wenn Crösns über den Halys geht, so wird er ein großes Reich zerstören", legte er sich so aus, daß das persische Reich von ihm vernichtet werden würde. Er ward aber von Cyrus geschlagen, die Hauptstadt Sardes ward erobert und Crösus selbst gefangen genommen. Cyrus wollte ihn verbrennen lassen und schon stand der unglückliche König auf dem Scheiterhaufen, als er die Worte ausrief: „O Solon, Solon, Solon!" Da-
durch ward der Perserkönig neugierig gemacht, er wollte wissen, was diese Worte bedeuteten und ließ den Crösus wieder vom Scheiterhaufen heruntersteigen. Dieser erzählte, wie er einst geglaubt habe, er sei 'wegen seines großen Reichtums der glücklichste der Menschen. Aber
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Die Spartaner haßten nämlich den Themistocles, weil derselbe die Athener durch die siegreiche Schlacht bei Salamis zu so hohem Ansehen verhelfen und die Stadt Athen durch die sogenannten langen Mauern stark befestigt und dadurch mächtiger gemacht hatte, beim sie wollten allein in Griechenland mächtig und geehrt sein. Deswegen verklagten sie den großen Mann bei den Athenern und sagten, er habe an der Verrlterei des Pausanias Teil genommen. Nun hatte außerdem Themistocles in Athen viele Feinde, denn gar viele beneideten ihn darum, daß er so berühmt geworden war. Und so kam es, daß ihn die Athener in die Verbannung schickten, das heißt, sie befahlen ihm, Athen zu verlassen und sich in ein anderes Land zu begeben. Später sprach man sogar das Todesurteil über ihn ans. Themistocles flüchtete sich von einem Orte zum andern, endlich begab er sich zu Artaxerxes, dem Sohne des Xerxes,
König der Perser, denn er hatte nirgends vor den Verfolgungen der
Athener Ruhe. Artaxerxes nahm ihn gut auf und schenkte ihm seine Freundschaft. Auch gab er ihm drei Städte in Kleinasien zum Geschenk, damit er aus den Einkünften derselben seinen Lebensunterhalt bestreite. Dafür versprach Themistocles dem Perserkönige, ihm Griechenland unterwerfen zu helfen. Bald barauf aber starb er, wahrscheinlich an Gist, das er selbst genommen, um dem Könige sein Versprechen nicht erfüllen zu müssen.
Denn er konnte es nicht über sich gewinnen, sein Vaterland, das er einst
durch einen ruhmreichen Sieg gerettet hatte, wie der schändliche Pausanias aus schimpfliche Weise zu verraten.
Vi. Der peloponnelische Krieg, 431—404 v. Chr.
§ 29. ^erickes. Durch die glücklichen Kriege gegen die Perser war Athen der mächtigste Staat Griechenlands geworden. Viele Inseln und Städte des ägäischen Meeres (zwischen Griechenland und Kleinasien) und des schwarzen Meeres erkannten seine Herrschaft an. Um das Jahr 450 v. Chr. lebte in Athen ein Mann mit Namen Pericles, er war der Sohn des Tanthippus, des Siegers von Mycale. Durch seine weisen Ratschläge, welche die Athener stets befolgten, übte er eine fast unbeschränkte Herrschaft über seine Vaterstabt ans. Die Stadt Athen selbst schmückte er durch die herrlichsten Gebäude, welche er ans allgemeine Kosten herstellen ließ und durch prächtige Bildsäulen, welche der berühmte Bildhauer Phidias aus seinen Befehl schuf. Damals lebten auch zu Athen die größten Dichter Griechenlands, Aefchylns, Sophocles und Euripides. Das alles vermehrte noch den Glanz und das Ansehen Athens, erweckte aber auch den Neid und die Eisersucht Spartas, welches nicht ertragen konnte, daß es die zweite Stelle in Griechenland einnehmen sollte. Dazu verfolgte Pericles den Plan, Sparta ganz und gar zu demütigen. So brach etwa fünfzig Jahre nach den Perserkriegen der
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Extrahierte Personennamen: Arno Albalonga Rhea_Silvia Rhea_Silvia Knäblein
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n. Kom bis zu den punischen Kriegen.
§ 47. Koratrus Gocteg und Mucius Scävola. Aus Haß
gegen die Römer regte jetzt der vertriebene Tarquimus Snperbus den Porsenna, König der Etrusker, gegen Rom auf. Dieser zog mit einem großen Heere gegen die Stadt heran, um sie zu erobern. Schon war er bis znm rechten Tiberuser vorgedrungen, da stellte sich Horatius Cocles, eiu tapferer Römer, ganz allein der Uebermacht an der Tiberbrücke entgegen und verteidigte dieselbe so lange, bis sie von seinen Genossen hinter ihm abgebrochen war. Dann springt er in voller Rüstung iu den Fluß und entkommt mit heiler Haut den tödtlichen Geschossen, welche die Feinde ihm nachschicken.
Eine andere kühne Tat vollbrachte ein anderer Römer, mit Namen Mucius Scävola. Porsenna schloß nämlich Rom ein, um es durch Hunger zur Uebergabe zu nötigen. Schon wollte man sich ergeben, da faßte ein Jüngling, Mucius Scävola, den Entschluß, sich als Bauer zu verkleiden, sich in das Lager der Feinde zu schleichen und den Porsenna zu ermorden. Unangefochten gelangte er zum Zelte des Königs, wo gerade Sold ausgezahlt wurde. An einem Tische sitzen der König und sein Schreiber, jener einfach, dieser prächtig gekleidet. Mucius glaubte deshalb, der Schreiber sei der König und stieß ihn nieder. Sofort ward er ergriffen und nach seinem Namen gefragt. Mucius nannte sich und sprach: „Als Feind wollte ich den Feind tobten und scheue den eigenen Tod nicht, denn herzhaft handeln und herzhaft leiden ist Römersitte. Und wisse, o König, nicht ich allein, eine große Anzahl Jünglinge hat sich wieder dein Leben verschworen, in jeder Stunde wird ein Mörder dich mnlauern!" Der Erzürnte drohte mit dem Feuertode, wenn ihm Mucius nicht die ganze Verschwörung näher enthülle. Da reckte der Römer, um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod scheue, den Arm aus und ließ ihn über der lodernden Flamme des Herdes verkohlen. Voll Erstaunen schenkte ihm Porsenna das Leben und schloß mit den Römern Frieden. Freilich mußten die Römer einen beträchtlichen Teil ihres Gebietes abtreten und edle Jungfrauen als Geiseln stellen. Clölia aber, eine derselben, entführte sie dem Könige wieder, indem sie den Tiberstrom mit ihren Gefährtinnen durchschwamm. Auch das dem Porsenna abgetretene Gebiet eroberten die Römer wieder, als der König gegen andere Städte empfindliche Niederlagen erlitt. ■—- Wenn auch die Geschichten von Horatius Cocles, Mucius Scävola, der Clölia und andere, sagenhast sein mögen, so zeigen sie uns doch, wie tapser, ausdauernd und todesverachtend die Römer waren, wenn es galt, ihrem Vaterlande, zu dienen, und wir können uns daher nicht wundern, daß Rom bald der mächtigste Staat Italiens war.
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Brutus und Cassius gänzlich geschlagen und gaben sich aus Verzweiflung selbst den Tod. Wie aber Cäsar und Pompejns über die Herrschaft über Rom in Streit geraten waren, so geschah dies auch jetzt zwischen Antonius, Octavianus und Lepidns. Jeder von ihnen wollte allein herrschen, und so entstanden abermals schwere Kämpfe. Antonius verband sich mit der Königin Cleopatra von Aegypten, aber Octavianus schlug Leide in der Seeschlacht bei Actinm, einem Vorgebirge im westlichen Griechenland (31 v. Chr. Geb.). Antonius floh nach Aegypten und tödtete sich hier selbst, ebenso die Cleopatra. Ihr Reich ward römische Provinz. Und da Octavianus auch des Lepidns Truppen schon ftüher an sich gezogen hatte, so war er jetzt an seines Großoheims Stelle Alleinherrscher des römischen Reiches. Als solcher ist er bekannter unter dem Namen Angustus, das heißt der Erlauchte. So hörte die Republik auf, und Rom wurde ein Kaisertum, welches einige Jahrhunderte hindurch noch vou vielen Kaisern beherrscht ward. Später zerfiel das römische Kaiserreich in zwei Theile; Theodosius der Große teilte es nämlich im Jahre 395 n. Chr. Geb. in ein weströmisches oder abendländisches Reich mit der Hauptstadt Rom und in ein oströmisches oder morgenländisches (auch griechisches) Kaisertum mit der Hauptstadt Coustautiuopel. Dem weströmischen Reiche machte Odoaker, Hesrführer einiger deutscher Völker in Italien (der Heruler und Rugier), ein Ende und sich selbst zum Könige von Italien. (476 it. Chr. Geb.).
Wolff, Leitf. z. allg. Gesl. 2. Aufl.
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Extrahierte Personennamen: Brutus Cäsar Antonius Antonius Cleopatra Antonius Antonius Cleopatra Theodosius_der_Große Odoaker Wolff
Extrahierte Ortsnamen: Rom Octavianus Griechenland Rom Rom Italien Italien
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worin sich dieser erbot, seinen Herrn gegen eine gute Belohnung zu vergiften. Fabricius schauderte vor einer solchen Schandtat zurück. Ev sandte den Brief dem Pyrrhns selbst. „Wahrlich," rief dieser ans „eher wird die Sonne von ihrer Bahn, als Fabricius von dem Pfade der Tugend und Rechtschaffenheit weichen." Er strafte den Arzt, wie er es verdiente und sandte den Römern ans Dankbarkeit alle Gefangenen ohne Lösegeld zurück. Spater wurden noch mehrere Schlachten zwischen Pyrrhns und den Römern geliefert, bis derselbe einsah, daß er niemals des tapferen Volkes Herr werden würde und unverrichteter Sache nach Griechenland zurückkehrte.
ni. Die punischen Kriege. 264—146 v. Chr. Geb.
§ 51. Die Earthager. Im nördlichen Afrika, da wo heutzutage die Staaten Tunis und Tripolis liegen, herrschten im Altertume die Carthager oder Punier, ein handeltreibendes Volk. Ihre Hauptstadt war die berühmte von der phönizischen Königin Dido gegründete Handelsstadt Carthago, welche nicht weit von der jetzigen Stadt Tunis am mittelländischen Meere lag. Schon frühzeitig hatten sich die Chartager auf den Inseln Sardinien, Corsika und Sicilien festgesetzt und aus denselben Handelsplätze angelegt. Besonders suchten sie sich auf der schönen Insel Sicilien immer mehr auszubreiten. Aber auch die Römer, welche nun schon ganz Italien beherrschten, hatten ein Auge ans die Insel geworfen und wollten nicht leiden, daß die Carthager ihre Herrschaft daselbst noch weiter ausdehnten. So entstand zwischen den Römern und Carthagern ein Krieg, welcher von 264—241 v. Chr. Geb. mit großer Erbitterung geführt ward, und den man den ersten punischen Krieg nennt. Derselbe endigte mit der Vertreibung der Carthager von Sicilien, dessen sich nun die Römer bemächtigten. Auf carthagischer Seite zeichnete sich in dem ersten punischen Kriege besonders der berühmte Feldherr Hamilcar Barcas ans, ans römischer Seite die Consnln Atilins Regulus und Casus Duilius, welcher die Carthager in einer großen Seeschlacht besiegte und dadurch den Krieg beendigte. Aber die Carthager wußten sich für den Verlust zu entjchäbigen, sie giengen unter Hamilcar nach Spanien und machten in biesem Lanbe große Eroberungen. Auch legten sie baselbst Silberbergwerke an und machten große Beute. Als das die Römer hörten erwachte bei ihnen der alte Neid, und weil sie fürchteten, die Carthager könnten vielleicht wieder zu mächtig werben und ihnen dann die Insel Sicilien wieberab-nehmen, befahlen sie ihnen, keine weiteren Eroberungen in Spanien zu machen. Auch begiengen die Römer noch ein anberes großes Unrecht an den Carthagern. Mitten im Frieden nahmen sie denselben die Insel Sarbinien weg. Das empörte die Carthager, und sie beschlossen, bei
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A. Deutschland.
L Die Germanen und ihre Kämpfe gegen die Römer.
§ 67. Die atten Deutschen. Die alten Deutschen oder die Germanen wohnten zwischen dem Rhein und der Weichsel, im Norden bis an die Nord- und Ostsee, im Süden bis an die Donau. Später aber drangen sie auch über diesen Flnß und breiteten sich bis zu den Alpen hin aus. Freilich hatte damals unser Vaterland ein ganz anderes Aussehen als heutzutage. Ungeheuere Wälder, die jetzt größtenteils ausgerodet sind, und bedeutende Sümpfe bedeckten den Boden; wilde Tiere waren in den Wäldern in Menge zu finden und das Klima des Landes war in alten Zeiten diel rauher als jetzt. Unsere Vorfahren waren ein gar kräftiges Volk. Sie waren von hohem Körperbau, hellblonden Haaren und blauen Augen. Krieg und Jagd war ihre Lieblingsbeschäftigung, doch trieben sie auch Ackerbau und sogar die einfacheren Gewerbe-Man darf durchaus nicht glauben, daß die alten Germanen ein rohes,, wildes Volk gewesen seien. Wenn sie auch keine Künste und Wissenschaften kannten, so werden sie doch von den Römern wegen hoher Tngenden gepriesen. Solche Tugenden waren Treue, Sittenreinheit,. Gastfreundschaft, Tapferkeit und andere mehr. Die Deutschen verehrten ebenso wie die Griechen und Römer mehrere Götter. Ähre vorzüglichsten Götter waren Wodan, der Gott des Himmels, Donar, der Donnergott, Freia, die Göttin der Liebe, Hertha, die Erde. Auch Sonne und Mond verehrten sie als wohltätige Naturkräfte. Tempel und Bilder kannten unsere Vorsahren nicht, sondern sie verehrten ihre Gottheiten in heiligen Hainen, hier brachten sie ihnen Opfer von Früchten und Tieren dar. — Die alten Germanen bildeten nicht ein Volk, sondern sie zerfielen in mehrere Stämme, die wichtigsten waren die Cim-Lern in Schleswig, die Teutonen in Pommern, die Sachsen und Angeln (Vorfahren der Engländer) in Holstein und Südschleswig, die Cherusker in Nordwestdeutschland, die Langobarden an der untern Elbe, die Sueven in Mitteldeutschland, die Gothen an der untern Weichsel. Alle diese Völker aber veränderten später ihre Wohnsitze. Auch traten sie später zu größeren Vereinigungen zusammen, so daß sich
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größere Volksstämme aus ihnen bildeten. Alle Deutschen aber zeichneten sich ^ durch eine große Freiheitsliebe aus, und daher kam es daß sie mit den Römern, welche alle Völker unterjochen wollten in Kampf gerieten. '
§ 68. Arrmnius. Die ersten deutschen Völker, welche mit den Jiömern kämpften, waren, wie wir sahen, die Cimbern und Teutonen Daß später der König der Sueven, Ariovistns, in Gallien eingefallen war, aber von Julius Cäsar geschlagen wurde, haben wir ebenfalls schon oben gesehen. Ja, als Cäsar todt war, überschritten die Römer sogar den Rhein und eroberten das nordwestliche Deutschland. Wie es dieselben in andern von ihnen unterworfenen Ländern machten, so machten sie es auch hier. Sie steckten die germanischen Jünglinge in die römischen Heere, so daß sie in fernen Ländern kämpfen mußten, sie erhoben Steuern, Ivährend doch die Deutschen noch nie solche gezahlt hatten, ja sie wollten unsere Vorfahren sogar zwingen, die römischen Gesetze und die römische (lateinische) Sprache anzunehmen. Ganz besonders hart und grausam erwies sich gegen die unterworfenen Germanen der römische Statthalter Oninctilius Varus, und es war daher nicht zu verwundern, wenn ■(ich jene darnach sehnten, das römische Joch wiederabzuschütteln. Nun war damals in der Umgebung des Varns ein Cheruskerfürst, mit Namen Arminins, fälschlich Hermann genannt • er war der Sohn des Segimer. Mehrere x>ahre hatte er sich mit anderen deutschen Jünglingen in Rom aufgehalten, wohin man ihn als Geisel gebracht hatte. Hier in Rom hatte er das römische Kriegswesen gründlich kennen gelernt, hatte auch in mehreren römischen Kriegen mitgefochten und sich die Würde eines römischen Ritters erworben. Darauf war er in fein Vaterland zurück-gekehrt. Aber mit tiefer Trauer sah er, wie fein Volk von den Römern unterdrückt ward, und er kam auf den Gedanken, fein Vaterland zu befreien. Heimlich leitete er Verbindungen mit andern deutschen Fürsten ein und gewann sie für die gemeinsame Sache. Varns ahnte nichts, und als ihm Segestes, Arminins eigener Schwiegervater, die Verschwörung verriet, so glaubte er nicht daran, sondern baute fest auf die Treue des jungen Fürsten und erkannte seinen Irrtum nicht eher, als bis ihm Arminins bereits mit den Deutschen in offenem Felde gegenüberstand. So kam es zu der großen Schlacht im Teutoburger Walde, nicht weit von der heutigen Stadt Detmold (10 n. Chr. Geb.). Schrecklich wütete hier der Kampf, und das ganze Heer des Varus, gegen 40,000 Ncaun stark, ward niedergehauen, nur wenige entkamen. Varns selbst stürzte sich ans Verzweiflung in fein Schwert. Niemals ist seitdem wieder ein Landstrich des nördlichen Deutschlands von den Römern beherrscht worden, und noch jetzt müssen wir Deutsche uns des Sieges im Teutoburger Walde sreuen, denn es ist anzunehmen, daß unsere deutsche Sprache und Sitte von den Römern ganz und gar unterdrückt
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Extrahierte Personennamen: Julius_Cäsar Cäsar Cäsar Oninctilius_Varus Varus Hermann Varus Varns
Extrahierte Ortsnamen: Ariovistns Gallien Rhein Deutschland Rom Rom Detmold Deutschlands
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Extrahierte Personennamen: Augustus Augustus Thusnelda Tiberius Marbod
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