Vorwort zur 1. Auflage.
Eine zwanzigjährige Praxis als Lehrer an einer höheren Töchterschule und
später auch an einer Gewerbeschule hat mich zu der Ueberzeugung geführt,
dass die vielen ausgezeichneten Leitfäden und Lehrbücher, welche für Gym-
nasien und Realschulen geschrieben sind, sich sür die auf dem Titel genannten
Anstalten ebenso wenig eignen, wie die kleinen für Elementar- und Bürger-
schulen bearbeiteten Compendien. Während die erstgenannten Werke darauf
berechnet sind, jungen Leuten, die eine wissenschaftliche Bildung suchen,
ausreichenden Stoff zur Verarbeitung zu bieten und deshalb eine mehr
systematisch-wissenschaftliche Einrichtung erfuhren, dürfen sich die für niedere
Schulen nur auf die Resultate erstrecken, welche für das unmittelbare Be-
dürfnis nothwendig sind. Es geben also jene zu viel und diese zu wenig
für die genannten Schulen.
Im vorliegenden Werke versuchte ich's, einen Mittelweg einzuschlagen
und den Stoff sowohl hinsichtlich der Methode als auch in Bezug auf
Quantität so zu bearbeiten, dass den Zöglingen gedachter Anstalten ohne
streng-systematische Behandlung ein abgerundetes Ganzes geboten wird.
Es kann nicht fehlen, dass hierbei einzelne Objekte der Erdkunde eine
größere, andere eine geringere Ausdehnung erhalten müssen.
Glücklicher Weise ist man ja schon davon zurückgekommen, das Ge-
dächtnis der Schüler durch allzugroße Detaillierung zu überbürden und den
geographischen Unterricht in ein Conglomerat zusammenhangloser Einzelheiten
und Merkwürdigkeiten aus verschiedenen Wissenszweigen ausarten zu lassen.
Die für mich bei der Bearbeitung dieses Werkes maßgebenden Gesichtspunkte
hinsichtlich der Auswahl, Anordnung und Methodik sind folgende gewesen:
1. Der geographische Unterricht in höhern Töchter- und Bürgerschulen
beginnt, wie in den Volksschulen, mit der Heimatskunde, weil bei derselben
die wichtigsten allgemeinen geographischen Begriffe schon veranschaulicht
werden können und müssen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
V
Doppelte vermehrt werden können, sollen theils mündlich, theils schriftlich
gelöst werden und enthalten nur Hauptsachen. In den letzten Kursen sollen
sie die Zöglinge zum Vergleichen und Nachdenken veranlassen. Einige
dieser Fragen dürften sich auch als Themen zu deutschen Aufsätzen verwenden
lassen. Selbstverständlich soll der Lehrer durch diese Fragen in keinerlei
Weise beengt werden; sondern es bleibt ihm überlassen, welche derselben er
von den Schülerinnen resp. Schülern beantwortet wissen will. Der Haupt-
zweck der Fragen ist der, die Wiederholung zu erleichtern. Die
Fragen im ersten und zweiten Kursus geben vielleicht Lehranfängern einige
brauchbare Winke für die methodische Behandlung der Heimatskunde.
Die Zeichnungen für den mathematischen Theil sind aus der in dem-
selben Verlage erschienenen „Himmelskünde von Wetzel" entnommen.
1871.
W. D.
Vorwort zur 2.Auflage.
Die freundliche Ausnahme und insbesondere die wohlwollende Beurtheiluug
der 1. Auflage dieses Leitfadens in allen mir bekannt gewordenen pädagogischen
Zeitschriften ist für mich ein Sporn gewesen, in der vorliegenden zweiten
Auflage mancherlei Veränderungen vorzunehmen, die hoffentlich als Ver-
befsernngen angesehen werden.
Den in der Vorrede zur ersten Auflage ausgesprochenen Grundsätzen
bin ich im allgemeinen treu geblieben, nur ist der politische und t o p o -
graphische Stoff, insbesondere die Angabe von Namen und Zahlen aus
das Notwendigste beschränkt, der physische und ethnographische
Stoff dagegen überall stärker hervorgehoben.
Mein ganz besonderes Bestreben richtete ich bei Bearbeitung dieser
Auflage auf diejenigen Momente, die für eine vergleichende Be-
Handlung als geeignete Anknüpfungspunkte dienen konnten. Zu diesem
Zwecke vermehrte ich nicht nur die Wiederholungsfragen, sondern ich gab,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Vi
wo es passend erschien, kleine Charakterskizzen von den hauptsächlichsten
erdkundlichen Objekten, insbesondere von Gebirgen, Ebenen, Strömen, Land-
schaften, Völkern:c. Ebenso wurde bei der Beschreibung der w i ch t i g st e n
Städte besonders darauf hingewiesen, wie deren Größe, Bedeutung, Be-
schästigung der Bewohner :c. von der geographischen Lage der Boden-
beschaffenheit, dem Klima und andern Einflüssen abhängig sind. Eine große
Anzahl mittlerer und kleinerer Städte, die in politischer, merkantiler, indu-
strieller, kulturgeschichtlicher Hinsicht 2c. ohne Bedeutung sind, blieben in
dieser Auflage unberücksichtigt. —
Die neuesten erdkundlichen Forschungen, besonders in Afrika und
Australien, und die bis 1879 vorgekommenen politischen Veränderungen sind
sind gebührend berücksichtigt.
Die Einwohnerzahlen sind den bekannten Hübner'schen Tabellen
entnommen.
Dortmund, im Juli 1879.
W. D.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
I. Kursus..
Der Wohnort und seine Umgebung.
Fragen zur Wiederholung.
§ 1. Wie heißen die vier Himmelsgegenden? Welches Gebäude steht auf dem
Markte" im Süden? Welches im Westen? Welches im Osten? Welches im Norden?
Welche Richtung haben die Hauptstraßen unserer Stadt? Welche haben eine andere
Richtung? Welche erstrecken sich von Osten nach Westen? Welche von Süden nach Norden?
Welche haben eine nordöstliche, welche eine südwestliche, welche eine südöstliche und welche
eine nordwestliche Richtung? Was weißt du über die Gestalt des Marktplatzes zu sagen?
Welches sind die merkwürdigsten Gebäude der Stadt? Wo befinden sich dieselben? Wie-
viel Kirchen hat die Stadt? Welche Konfession hat die meisten Kirchen? Welche Arten
von Schulgebäuden hat die Stadt? Wo liegen dieselben? Welche Behörden sind in der
Stadt? Was weißt du von diesen Behörden? Welche Behörde steht an der Spitze der
Stadt? Wieviel Einwohner hat die Stadt? Welches sind die Hauptbeschäftigungen der
Einwohner?
Welche Fabriken find in unserer Stadt? Zu welcher Art von Städten gehört
unsere Stadt? Was ist eine Handelsstadt für ein Ort? Was ist eine Residenz? Wer
regiert das ganze Land? Wodurch unterscheidet sich der Staat von der Stadt? Nach
welchen Himmelsgegenden führen die von unserer Stadt ausgehenden Chausseen?
Wohin führen die vom Bahnhof ausgehenden Schienen?
Welcher Fluß fließt an unserer Stadt vorüber? Wo kommt der Fluß her? Wo
fließt er hin? Wieviel Arme hat der Fluß in der Nähe der Stadt? Wo treffen diese
Arme wieder zusammen? Wie heißt das Land zwischen den Armen? Was ist eine Insel?
Wo hast du eine Halbinsel gesehen? Mündet ein anderer Fluss in unseren Fluss? Wie
heißt der Ort, wo der Fluss mündet? Wie heißt der Ort, wo er entspringt? Welches
ist das rechte und welches das linke Ufer des Fluffes? Welcher Theil des Flusses liegt
höher und welcher tiefer? Wodurch unterscheidet sich ein Quell vom Bache, ein Bach vom
Flusse, ein Fluss vom Strome? Welchen Namen hat die Vertiefung, in der der Fluss
fließt? Ist in der Nähe unserer Stadt noch ein anderes Gewässer? Was ist ein Teich?
Was ist ein See? Was ist ein Meerbusen? Wie find die Ufer unseres Flusses? Was
ist die Küste? Was ist eine Steilküste? Was ist eine Flachküste?
Welches ist der höchste Punkt in der Nähe unserer Stadt? Wie nennt man die
Linie, in welcher sich Erde und Himmel scheinbar berühren? Was ist ein Hügel? Was
ist ein Berg? Wie nennt man zusammenhängende Berge? Wie heißt der untere Theil
eines Berges? Wie heißt der obere Theil? Was befindet sich zwischen Fuß und Spitze
eines Berges? Was ist ein Hauptgebirge? Was ist ein Vorgebirge? Wo liegen in
unserer Gegend Wiesen? Was ist eine Ebene? Wann nennt man eine Ebene eine Tief-
ebene? Was ist eine Hochebene?
Wie nennt man die Vertiefung zwischen den Bergen oder Hügeln? Welche Richtung
haben die Thäler in der Nähe unserer Stadt? Nach welcher Gegend hin senken sich die
Thäler? Woran erkennst du das?
^ § 2. Woran erkennst du im Freien am Tage die Himmelsgegenden? Zu welcher
Tageszeit geht die Sonne auf? Wann geht sie unter? Welche Tageszeit ist es, wenn
Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. j
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
und in der Gegend von Stolberg auf dem Auerberge die Josephshöhe her-
vor. Von beiden Bergen hat man wunderschöne Aussichten über den Harz
und das flache Land.
Außer diesen Höhenpunkten zeichnet sich das Gebirge auch noch durch seme
theils lieblichen, theils wilden Thäler aus, wie z. B. das Selkethal, das Jlfelder-
thal und das Jlsethal, das Holtemmenthal, das Bodethal (mit der Rosstrappe
und dem Hexentanzplatz zu beiden Seiten) das Okerthal und andere. Bekannte
Höhlen sind die Biels- und Baumannshöhle bei Rübeland, in welchen
man die wunderbarsten Tropfsteingebilde findet.
Das Gebirge hat ein auffallend rauhes Klima und im Winter hohe
Kältegrade und große Schneemassen. Kalte Winde streichen auch in den
Sommermonaten über den Harz, so dass die Bewohner hochgelegener Orte fast
das ganze Jahr hindurch einzuheizen genöthigt sind.
Die Produkte des Harzes sind, wenn auch nicht reich, so doch mannig-
faltig. Während man auf den Hochebenen des Unterharzes noch Ackerbau
treibt, sind die obersten Kuppen des Oberharzes nur spärlich mit Kräutern und
Moosen bedeckt. Der größte Theil der Oberfläche des Gebirges ist mit Wald
bewachsen. Hier und da findet man in den Thälern und an den Abhängen
saftige Bergwiesen.
Die Beschäftigung der Harzbewohner richtet sich nach der Beschaffenheit
des Bodens. Ackerbau und Viehzucht in den breiteren Thälern und auf den
niedrigeren Höhenzügen; Holzarbeiter aller Art in den Waldgegenden. In den
Schachten der Silber-, Kupfer- und Eisenwerke arbeitet der Bergmann, und in
den verschiedenen Hüttenwerken und Steinbrüchen, (Marmor, Schiefer, Granit,
Sandstein u. s. w.°) hat auch der Arme sein Brot. An den Gebirgsrändern
ist die Obstbaumzucht von nicht geringer Bedeutung.
Der eigentliche Ob erharz bewohn er, von fränkischen, thüringischen und
sächsischen Einwanderern abstammend, ist heiter und lebenslustig, derb und naiv,
ehrlich und gutmüthig. Seine Sprache ist hart und nicht immer wohlklingend.
Nordwestlich vom Harz an den Ufern der Weser streichen eine Menge
kleiner Hochebenen und niedriger Höhenzüge, die man mit dem gemeinschaftlichen
Namen das Wcsergebirge bezeichnet.
Im östlichen Theile des Gebirges befindet sich der Solling und der
Deister, im westlichen der Teutoburger Wald (Osning), welcher mit
schönen Laubbäumen bewachsen ist.
§ 12. Im Westen des Wesergebirges und des Thüringerwaldes zieht
sich das hessische Bergland bis an die niederrheinischen Gebirge hin. Dasselbe
besteht aus einzelnen Bergzügen, Thälern und Erhebungen, die hier und da
ohne allen Zusammenhang erscheinen. Einzelne Theile desselben sind der
Habichtsw ald, welcher ca. 500 m hoch bei Kassel und Wilhelmshöhe empor-
steigt und der Vogelsberg, eine große Basaltmasse, zwischen Main und Fulda.
An der Südwestseite desselben liegt die durch ihre Fruchtbarkeit berühmte, an
Getreide, Futter und Obst reiche Wetterau, eine Ebene längs der Wetter,
welche letztere mit der Nidda in den Main geht. Der höchste Berg des ganzen
Berglandes ist der Meißner.
Gleichsam als Fortsetzung des hessischen Berglandes gilt die Rhön, aus
der vorderen freundlicheren und der hohen rauheren Rhön bestehend. Dieses
Gebirge ist größtentheils plateauartig, felsig und kahl. Die höchste Spitze ist
der Kreuzberg, 930 m. In der Rhön liegen die Bäder Brückenau und
Kissingen. Durch die H ennebergisch en Hügel ist die Rhön auch mit dem
Thüringerwald verbunden.
^ . Im Südwesten der Rhön führen die Fuldaischen Bergzüge zum
«pcsshardt (Spessart,) einen: flachen und finsteren Massengebirge mit kugelig
abgerundeten Bergen, welche mit herrlichen Buchen- und Eichenwäldern bedeckt
stnd. Der Geiersberg über 600 in ist der höchste Punkt des rauhen Gebirges.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Bergmann
Extrahierte Ortsnamen: Stolberg Solling Kassel Vogelsberg Main Fulda Nidda Main Kreuzberg
§§. 18—16. 9
nördliche Eismeer bildet nur einen Meerbusen, den obischen, am Ausflusse
des Ob.
Die diese Meere verbindenden Straßen heißen: die Behringsstraß e
im Norden, die Straße von Malakka und die Palksstraße im Süden, die
Straßen von Ormus und Bab el Mandeb im Südwesten.
§ 13. Inseln. Um das Festland Asiens herum liegen eine große Anzahl
Inseln, von denen wir nur die wichtigsten Gruppen aufsuchen wollen. Im
Norden: Neusibirien; im Osten: die Kurilen, die japanischen und
chinesischen Inseln; im Süden: die Molukken (Gewürzinseln), die Phi-
lippinen, die vier großen Sunda-Inseln (Sumatra, Java, Borneo und
Celebes), die kleinen Sunda - Inseln, die Nikobaren und Adamanen,
Ceylon, die Malediven und Lakediven; im Westen im Mittelmeer: die
Sporaden und Cypern.
§ 14. Hoch- und Tiefland. Ganz Asien mit Ausschluss der Halbinseln
bildet ein unregelmäßiges Viereck, das aus zwei Hochländern (das östliche
und westliche Hochasien) und vier Tiesländern (das Tiesland am Eu-
phrat und Tigris, das Tiesland von Tu ran und von Sibirien und das
Tiefland von China) besteht. Die Halbinseln sind sümmtlich gebirgig und
haben Hochländer. Nur am Judus und Ganges befindet sich das vorder-
indische und zwischen den Parallelketten des hinterindischen Hochlands das
h inrer-indi sche Tiefland.
Asien hat nicht nur fehr ausgedehnte, sondern auch sehr hohe Gebirge.
Die größten sind im östlichen Hochasien: der Himalaya im Süoen, mit den
höchsten Bergspitzen der Erde, der Altai im Norden, zwischen beiden der
Küenlün und Thian-schan und das chinesische Alpenland. Im west-
lichen Hochasien finden wir das Hochland von Iran mit mehreren Rand-
gebirgen, das Hochland von Armenien mit dem Ararat und das Hochland
von Kleinasien, an dessen Nordrand sich der Kaukasus und an dessen
Ostrand der Taurus hinzieht. Im Nordosten befindet sich ziemlich auf der
Grenze zwischen Asien und Europa das lange Uralgebirge.
Von den Gebirgen auf den Halbinseln merken wir die Gebirge von
Hinterindien, das Hochland von Arabien mit Gebirgsrändern, das Hoch-
land von Syrien mit dem Libanon. Außerdem befinden sich auf den zum
größten Theile gebirgigen Sunda- und Molukken - Jnfeln Vulkane, ebenso
auf Kamtschatka und dem armenischen Hochlande.
§. 15. Gewässer. Asien entsendet von seinen hohen Gebirgen große,
wasserreiche Ströme nach den Meeren. Vom Altai fließen der Ob, der Jenifei
und die Lena ins nördliche Eismeer. Von den östlichen Hochländern fließen
in den großen Oeean die Flüsse Amur, Hoangho, Jantse - Kiang. Nach
Süden fließen vom Himalaya herab der Bramaputra, der Ganges und
der J^ndus. Von der armenischen Hochebene kommt der Doppelstrom Euph rat
und Tigris. Der kleine Jordan in Palästina geht in das todte Meer
und der Uralfluss ergießt sich in den großen Kaspisee, den größten Landsee.
Zwei ebenfalls große Landseen sind der Aralsee in Turan und der
Baikalsee im Ältaigebirge.
tz 16. Klima und Produkte. Da Asien sich in alle drei Zonen der nörd-
lichen Halbkugel erstreckt, so ist auch das Klima sehr verschieden. Der Süden
Asiens ist im allgemeinen sehr heiß. Die mittleren Länderstrecken sind kälter
als die unter gleichen Graden der Breite in Europa gelegenen Länder, und
der Norden ist durch den Einflufs des Eismeeres sehr kalt! Die Klima-Unter-
schiede bedingen auch eine große Mannigfaltigkeit der Produkte.
Süd-Asien ist besonders reich an Thee, Kaffee, Opium, Indigo, Baum-
wolle, Seide, Reis, Sago, Palmen, Gewürzen aller Art, ferner an wilden
Raubthieren (Löwen, Tiger, Schlangen, Krokodilen u. s. w.), an Haussieren
aller Art und an kostbaren Mineralien (Gold, Silber, Edelsteine).
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Sumatra Borneo Ceylon Cypern Asien Sibirien China Himalaya Armenien Kleinasien Asien Europa Hinterindien Syrien Sunda- Kamtschatka Doppelstrom_Euph Palästina Asiens Europa
§. 14. 27
I. Der Rhein zeichnet sich vor allen größeren Flüssen Deutschlands und
Europa's durch seine schönen und fruchtbaren Ufer aus. Seine zahlreichen
Quellflüsse kommen vom St. Gotthard und führen alle den Namen Rhein
und unterscheiden sich durch Zunamen; der Vorder-Medels - und Hinter-
rhein sind die wichtigsten derselben. Der Vorderrhein entsteht aus dem kleinen
über 2200 m. hoch gelegenen Tomafee; der Medels- oder Mittel-
rhein kommt ebenfalls aus eiuem hoch gelegenen kleinen See (Lac Dim) und
vereinigt sich bald mit dem Vorderrhein. Der Hinterrhein entsteht aus dem
Rheinwald-Gletscher, durchfließt das Schreckensthal, Via mala, und ver-
einigt sich bei Reichenau mit dem Vorderrhein. Als wirklicher Rhein fließt
er nun, durch mehrere kleine Zuflüsse verstärkt, zwischen der Schweiz und Oe-
sterreich bis zum Bodensee, durchfließt denselben seiner ganzen Länge nach
und tritt bei Stein wieder heraus. Bald darauf bildet er unterhalb Schaff-
Hausen bei dem Schlosse Laufenden berühmten 28 M. hohen Wasserfall
und fließt in vorherrschend westlicher Richtung bis Basel, wo er das schwei-
zerische Gebiet verlässt und zwischen Badei^ und dem Reichslande hinfließt.
Nachdem er sich zwischen dem Jura und Schwarzwald hindurch gedrängt
hat, durchfließt er die fruchtbare 36 Meilen lange ob er rh einisch e Ti eseb ene.
Bei Mainz durchbricht er das niederrheinische Gebirgsland, welches ihn auf
beiden Ufern bis Bonn begleitet. Nachdem er auch diese reizenden Gegenden
verlassen hat, bewässert er das niederrheinische Tiefland und ergießt seine immer
langsamer fließenden Gewässer in verschiedenen Armen (Assel, Vecht, Alter
Rhein) in die Nordsee. Während man den Theil vom Ursprung bis Mainz
Oberrhein nennt, heißt die Strecke bis Bonn Mittelrhein und von da bis
zum Ausflusse Niederrhein.
„Auf den Rhein mag Deutschland stolz sein. Seine Ufer sind die wahre Heimat
der Deutschen, der ehrwürdige Herd aller deutschen Kultur. Religion, Recht, Kunst
und Sitte haben von ihm aus über die Gauen unseres Vaterlandes Verbreitung
gefunden. An seinen Ufern liegen die Städte: Straßburg, Speier, Mannheim, Worms;
dann Mainz, Coblenz und Bonn, ferner Düsseldorf, Wesel und endlich in Holland
Amsterdam, Haag, Rotterdam und Utrecht. Alle diese Städte sind Orte von Bedeutung
und mit vielen historischen Merkwürdigkeiten. Aber auch für den Verkehr ist der
Rhein der wichtigste Fluss, nicht nur Deutschlands, sondern von ganz Mitteleuropa.
An seinen alpinischen Quellen begegnen sich Burgund, Italien, das südliche
Deutschland. Seine oceanische Niederung schiebt sich zwischen den Norden Frankreichs
und die Ebenen des alten Sachsenlandes ein und führt zu den britischen Inseln hin-
über. Aus der schönen Strom - Ebene des mittleren Rheines, einem berguminauerten
Centralgebiet, führen natürliche Wasserstraßen durch lange, enge Felsenthore zu reichen,
herrlichen Landschaften tief in das Innere Deutschlands und Frankreichs hinein. Der
Rheinstrom selber aber und seine Ufer sind die große Handelsstraße zwischen Süden
und Norden, zwischen Holland und der Schweiz, England und Italien." (Kutzen.)
Von den vielen Nebenflüssen des Rheins merken wir nur folgende:
a. Links:
1) Die Aar, vom St. Gotthard kommend, geht durch den Brienzer und
Thuner See und nimmt rechts die Reuß und die Limmat auf, von
denen die erstere den Vierwaldstädter und die letztere den Züricher
See bildet. Auf der linken Seite nimmt die Aar auch die Abflüsse des
Murtener, Neuenburger und Bieler Sees auf.
2) Die Jll entfließt den Vorhöhen des Schweizer Jura.
3) Die Nahe mündet bei Bingen.
4) Die Mosel kommt aus den Vogesen, wird bei Metz schiffbar und bildet
von Trier bis zu ihrer Mündung bei Coblenz ein vielfach gewundenes
Thal, an dessen Usern viele Weinberge prangen. Ein Nebensluss der
Mosel ist die Saar.
5) Die Ahr ist ein kleines, von der Eifel kommendes Flüsschen, an dessen
Ufern ebenfalls Weinbau getrieben wird.
6) Die Maas kommt vom Plateau von Langres in Frankreich und vereinigt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
§§. 22—24. 11
viele Arzneipflanzen dort. An der Nordküste werden vorzugsweise Weizen, Reis
und Mais gepflanzt; an der Ostküste bildet der Reis das vorzüglichste Nahrungs-
mittel. Auch der Kaffeebaum, Baumwolle und Wein werden angebaut. An
der Nordküste wachsen Datteln, Mandeln, Feigen, Orangen. Rosinen. Am
Senegal wächst der große Affenbrotbaum u. s. w. Hinsichtlich der Mannig-
faltigkeit steht das ' Pflanzenreich Afrikas dem Thierreiche nach. Bekannte
wilde Thiere in Afrika sind: Löwen, Leoparden, Hyänen, die Giraffe, das
Zebra, Quagga, der Gorilla-Affe, das Gnu, der Elefant. Außerdem gibt
es viele bunte Vögel, giftige Schlangen u. s. w. An Unbändigkeit und
Kraft übertreffen die afrikanischen Thiere alle verwandten Arten der anderen
Erdtheile.
§. 22. Die Bewohner Afrikas gehören im allgemeinen nur zwei Rassen
an; sie sind entweder Aethiopier oder Kaukasier.
Die äthiopische Ra^e bewohnt hauptsächlich den Süden und zerfällt in
die eigentlichen Neger, Hottentotten und Kaffern.
Zu den Kaukasiern zählt man die nördlichen Völker, als die Berbern,
die Mauren, die Aegypter, die Abyssinier und die Bewohner der Wüste:
die Tibbos und Tuarirs.
Die meisten Afrikaner sind Heiden. Im Norden wohnen Muhamedaner,
und nur an einzelnen Orten und Städten sind Christen.
Da die afrikanischen Völker zum Theil uns noch ganz unbekannt sind, so
kennt man auch nur wenig Reiche und Staaten. Wir merken nur die uuter
den Türken stehenden Länder: Aegypten, Tripolis und Tunis, Nubien,
sowie die französische Provinz Algerien, ferner das Kaiserthum Fetz und
Marokko, dann Habesch und Abyssinien, die Reiche von Sudan, Sene-
gambien und das zu England gehörige Kapland.
§. 23. Amerika. Der auf der westlichen Halbkugel liegende Erdtheil
Amerika, eingeschlossen vom nördlichen Eismeer, vom atlantischen und stillen
Oeean, hat die längste Ausdehnung von Norden nach Süden und besteht aus
zwei nur durch eine schmale Landenge (von Panama) verbundenen, ziemlich
gleich großen Dreiecken, Nord- und Südamerika. Amerika, nächst Asien der
größte Erdtheil, umfasst ungefähr 750000 ^Meilen, auf welchem nur 84 Mil-
lionen Menschen wohnen. Da sich Amerika von Norden nach Süden sehr weit,
1950 Meilen ausdehnt, so reicht es in alle Zonen der Erde mit Ausnahme
der südlichen kalten. Das Klima ist im allgemeinen kälter und feuchter als in
der alten Welt unter gleichen Breitengraden. Der Erdtheil hat durch sein ver-
schiedenes Klima auch alle Produkte der verschiedenen Zonen aufzuweisen.
Die Pflanzenwelt erreicht in Amerika, bedingt durch das geeignete Klima, die
höchste Stufe der Vollkommenheit. Die Thierwelt steht hinter der der alten
Welt hinsichtlich der Mannigfaltigkeit zurück. Auch findet man nicht die
großen Landthiere und die reißenden Thiere Asiens und Afrikas.
Nächst Afrika ist Amerika am wenigsten gegliedert. Die größten Halb-
infein findet man nur in Nordamerika. Wir merken: Aljaska, Cali-
fornien, I)ueatau, Florida, Neu-Schottlaud und Labrador. Die
den Erdtherl umfließenden Meerestheile sind: die zum nördlichen Eismeer-
gehörige Davisstraße und Basfinsbai, ferner die zum atlantischen Oeean
gehörige Hudsonsbai, der Lorenzbuseu, der Meerbusen von Mexiko, das
karaibische Meer, endlich die zum großen Oeean gehörigen Busen von
Panama und Kalifornien.
§• 24. Inseln. Zu Amerika gehören folgende Inseln: Grönland und
Basfinsland im nördlichen Eismeer; Neufouudland, die Bahama-
^nseln,die großen Antillen (Euba, Iamaiea, Portorieo, Haiti), die kleinen
Autruen, die Falklands- und Feuerlauds- Inseln im atlantischen Oeean;
die Alöuten oder Fuchs-Inseln, Vaneouver-, Galopagos- oder Schild-
kröten-Inseln im stillen Oeean.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Aljaska Euba
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Afrika Afrikas Tripolis Tunis Nubien Marokko England Amerika Amerika Panama Amerika Amerika Amerika Afrikas Afrika Amerika Nordamerika Florida Neu-Schottlaud Mexiko Panama Kalifornien Amerika Bahama- Iamaiea Haiti Oeean
§. 14. 29
5) die Ohre, welche die Grenze zwischen der Altmark und der Magdeburger
Börde bildet,
b. Rechts:
1) die schwarze Elster, welche aus den Norbergen des Lausitzer Gebirges
kommt und oberhalb Wittenberg der Elbe zustießt,
2) die Havel bildet sich aus Seen in Mecklenburg-Strelitz, erweitert sich in
ihrem Unterlaufe seenartig und nimmt links die auf dem Lausitzer Gebirge
entspringende Spree auf.
Durch den Finow-Kanal ist die Havel mit der Oder, durch den
Friedrich-Wilhelms-Grab en (Müllroser Kanal) die Spree mit der Oder,
durch den Plaueschen Kanal die Havel mit der Elbe verbunden.
Iv. Die Oder entspringt im mährischen Gesenke und tritt sehr bald in
die Tiefebene (bei Ratibor). Ihre Ufer sind mit wenigen Ausnahmen
(nämlich da, wo sie sich durch die Tarnowitzer Höhen und später durch
den baltischen Landrücken drängt) flach. Theilweife sind sie fruchtbar,
theils auch fandig und sumpfig. Vor ihrer Mündung theilt sie sich in
mehrere Arme und bildet das Stettiner Haff, welchem die beiden Inseln
Wollin und Usedom vorgelagert sind. Dieses Haff mündet dann in drei
Armen (Peene, Swine, Divenow) in die Ostsee.
Nebenslüsse sind:
a. Links:
1) die Glatzer Neiße, vom Glatzer Gebirge kommend und oberhalb Brieg
mündend,
2) die Katzbach, vom Riesengebirge,
3) der Bober mit Queis und Zacken, vom Riesengebirge,
4) die Lausitzer Neiße, bei Guben mündend,
b. Rechts:
1) die Bartsch bei Glogau,
2) die Warthe, welche auf dem uralisch - karpathischen Höhenzuge in Polen
entspringt und die durch den Bromberger Kanal mit der Weichsel
verbundene Netze aufnimmt.
V. Die Donau hat eine Länge von 380 Meilen und gehört in ihrem
Unterlaufe nicht mehr zu Deutschland. Sie entspringt im Schwarzwalde aus
den Bächen Brigach und Breg, welche sich bei Donau-Eschingen vereinigen und
da die Schlossquelle aufnehmen. Ihre Ufer find anfänglich steile Berge, dann
durchströmt der Fluss sanst aufsteigende Hügel, späterhin, außer Deutschland,
flache Ebenen, und ergießt sich in drei Hauptarmen in das schwarze Meer.
Die wichtigsten Nebenflüsse sind:
a. Links:
1) die Altmühl, welche durch den Ludwigs - Kana l die Donau mit dem
Main verbindet,
2) die Naab, vom Fichtelgebirge kommend,
3) der Regen, aus dem Böhmerwalde,
4) die March, vom Glatzer Gebirge,
5) die Waag, vom hohen Tatra,
K) die Gran, desgleichen
7) die Theis, aus dem karpathischen Waldgebirge, mit größeren Nebenflüssen,
8) die Alnta, vom Plateau von Siebenbürgen,
9) der Pruth, vom Nordabhange der Karpathen,
. b. Rechts:
1) die Jllcr, aus den Vorarlbergs,
2) der Lech, ebendaher,
3) die Isar, aus den Tyroler Alpen, mit der den Wurm- und Ammersee
durchfließenden Ammer,
4) der Inn, welcher vom Septimer kommt, das enge Engadinthal und andere
Thäler, sowie mehrere Seen durchfließt und bei Passau mündet.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
§§• 1—8. 13
bekannten Ost- und Südost-Küste, Bergketten von mäßiger Höhe. Die Inseln
sind großenteils gebirgiq und theilweise vulkanisch. Die sogenannten niedrigen
Inseln sind Korallen-Inseln und haben keine Gebrrge ^
Die größten Inseln und Jnsel-Gruppen sind folgende: die Sandwichs-
Inseln, die Mariannen, die Karolinen, die Salamons-Jnseln, Neu-
Guinea, die neuen Hebriden, die Freundschafts- und Gesellschafts-
Inseln, Van-Di emensland oder Tasmania, Neuseeland.
Australien ist sehr wasserarm. Der größte bekaunte Fluss ist der Murray.
Der Kontinent von Australien liegt hauptsächlich in der heißen und nur der
südlichste Theil in der gemäßigten Zone. Die Produkte des Landes sind ein-
förmig, aber höchst eigentümlich.
Die Bewohner sind Australueger (Papuas), Malayeu und ein-
gewanderte Europäer. _ . .
Eigentlich selbständige Staaten gibt es in Australien nur wenige; die
Engländer besitzen den größten Theil des Festlandes und viele Inseln.
Fragen zur Wiederholung.
(Mit steter Benutzung des Atlas.)
§. 1.» Was ist ein Planet? Warum ist die Erde ein Planet? Womit kann man
die kugelförmige Gestalt der Erde beweisen? Was weißt du von der Bewegung der
Erde zu sagen?
§. 2. Welches ist der größte Kreis um die Erde? Was sind Breiten- oder
Parallelkreise? Was sind Längenkreise oder Meridiane? Wodurch unterscheiden sich die
Breitengrade von den Längengraden? Wieviel Kreise beider Arten unterscheidet man?
Erkläre nördliche und südliche Breite, östliche und westliche Länge. Welche Breitengrade
gehen durch deine heimatliche Provinz?
§. 3. Zwischen welchen Breitengraden liegen die fünf Zonen der Erde? Wieviel
Grade umfasst jede Zone? Moher haben die Wendekreise ihren Namen? Welche Jahres-
zeit haben wir, wenn die Sonne senkrecht über dem Wendekreise des Krebses steht? Wo
steht die Sonne am 21. März, am 21. September, am 21. Dezember? Welche Jahres-
zeit hat die südliche gemäßigte Zone am 21. Juni, am 21. September, am 21. Dezember,
am 21. März?
§. 4. Was sind Fixsterne? Was sind Monde oder Nebenplaneten? Wann haben
wir Neumond, wann erstes Viertel, wann Vollmond, wann letztes Viertel?" Wie oft
wiederholt sich der Mondwechsel? "—
§. 5. _ Auf welcher Halbkugel ist das meiste Wafser, und auf welcher das meiste
Land? Wieviel mal so viel Wasser als Land befindet sich auf der Erdoberfläche? Welche
Erdtheile liegen auf der nördlichen Halbkugel? Welche Erdtheile erstrecken sich auch auf
die südliche Halbkugel? Welche Oceane umgeben die einzelnen Erdtheile? Welche Erdtheile
begrenzen die einzelnen Oceane?
§. 6. Zwischen welchen Breiten- und welchen Längengraden liegt Europa? Ueber
welche Zonen verbreitet sich Europa? Welche Halbinseln liegen im Norden, welche im
Süden von Europa? Welche Meerestheile umspülen die Halbinsel Krim, welche die
pyrenäische, welche die apenninische, welche die Balkan-Halbinsel, welche die Halbinsel
Jütland und welche die skandinavische?
§. 7. welchen Meeren liegen die in §.7 genannten Inseln und Inselgruppen?
Welche Inseln liegen im atlantischen Meere? Welche Inseln liegen im Mittelmeere?
Welche in der Ostsee? Welche Inseln liegen in der kalten Zone?
8- 8. _ Unter welchen Graden der Breite befindet sich die größte europäische Tief-
ebene? Zwischen welchen Gebirgen befinden sich das mittelrheinische, die österreichischen
und die ungarischen Tiefländer? Welche Gebirge und Hochländer umschließen die Tief-
ebenen auf der pyrenäischen Halbinsel? Welche ^Gebirge begrenzen die Tiefebenen auf der
apenninischen, auf der skandinavischen Halbinsel und' aus Britannien? Unter welchen
Graden der Länge und Breite findet man die Alpen? Welche deutschen Gebirge findet
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Murray
Extrahierte Ortsnamen: Guinea Neuseeland Australien Europa Europa Europa Ostsee Britannien