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1. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 1

1877 - Braunschweig : Vieweg
Einleitung. Oeschichte erzhlt was unter den Menschen geschehen ist. Die Geschichte der Menschheit (allgemeine Geschichte) soll uns belehren, welchen Gang die Bildung des menschlichen Geschlechts von den frhesten Zeiten her bis auf die Gegenwart genommen hat. Dieser Gang ist durch die Eigentmlichkeit der menschlichen Natur wie durch die Beschaffenheit des Wohn-Platzes der Menschen vorgezeichnet. Die Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit." Mindestens seit 6000 Jahren giebt es Menschen auf Erden; auf mehr als der Hlfte dieser Zeit und auf der allmhlichen Entwickelung weit der meisten, ausgestorbenen und lebenden, Völker liegt tiefe Nacht, die nur all-mhlich dem Dmmerlichte weicht. Wie viel ist's, was wir nicht wissen!" In dem uns bekannten Entwickelungsgange der Menschheit zeigt sich un-verkennbar, da der Kreis der Vlkerverbindung stdh nach und nach immer mehr erweitert hat; dadurch ist aber auch die Bildung der Menschen in immer hherem Mae befrdert. Dieses lt sich schon bei einem vor-lufigen Ueberblick der das ganze Gebiet der Geschichte deutlich erkennen. Die Geschichte zerfllt zuerst in die alte und neue; jene umfat die vorchristliche, diese die christliche Zeit. In jener bestanden nur Na-tionalreligionen, durch welche die Völker mehr getrennt, als verbunden wurden. Sie bereiten jedoch auf das Christenthum vor; dieses ist eine all-gemeine Religion, welche eine innigere Verbindung der Völker herbeige-fhrt hat. I. Die alte Geschichte wird in fnf Perioden getheilt: 1. Die frhesten (vorgeschichtlichen) Zeiten von der Schpfung der vor Chr. Menschen bis auf die ersten geschichtlichen Aufzeichnungen, bis etwa 3000 v. Chr.). lieber die Anfnge der Bildung wie der die Fort-schritte derselben in diesem langen Zeitraum kann man nur Vermuthungen aufstellen. 2. Vom allmhlichen Hervortreten geschichtlich bekannterstaatenbis 555 (Chinas, Aegyptens *c.) bis auf Cyrus, welcher im Perserreiche Westasien Assmann-Meyer, Abri :c. I, f. R. 1

2. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 2

1877 - Braunschweig : Vieweg
2 Einleitung. vor Chr. vereinigte (3000 bis 555 v. Chr.). Die laugehin Vereinzelten Völker dieser Periode wohnen meistens in fruchtbaren Ebencn am Unterlause groer Strme (Strom-Cultur), zum Theil aber in den Kstenlndern des Mittelmeers, von dessen Ostgegendcn durch Eroberung wie durch Handels-verkehr eine allmhlich erweiterte Vlkerverb induug ausgeht (Mittel-meer-Cultur). Die wichtigsten Völker dieser Zeit sind: A. in Asien: 1. die Inder (am Indus und Ganges), 2. die Chinesen (am gelben und blauen Strom), 3. die Baktro-Meder (am oberen Amu), 4. die Assyrier und Babylonier (am Euphrat und Tigris), 5) die Phnicier (an der syrischen Kste des Mittelmeers), 6. die Inden. B. in Afrika: 1. die Aegypter (am Nil), 2. die Karlhager (am Mittelmeer, auf der Grenze des Ost- und Westbeckens). C. in Europa: 1. die Griechen, 2. die Rmer (jene am stlichen, diese ant westlichen Becken des Mittelmeers), bis 333 3. Seit der Begrndung des Perserreiches durch Cyrus bis auf die Zerstrung desselben durch Alexander den Groen (555 bis 333 v. C.). Die Vlkerverbindnng breitet sich unter wiederholten Kmpfen zwischen den Persern und Griechen gen Osten hin bis nach Indien aus. Die Angriffe der Perser wurden von den Griechen glcklich zurckgeschlagen; als aber die Griechen unter der macedonischen Herrschaft vereinigt waren, fhrte Alexander der Groe durch Bezwingung des Perserreiches eine Verschmelzung der griechischen und orientalischen Bildung herbei (um 333). bis 31 4. In den drei Jahrhunderten von Alexander d. Groen bis auf Augustus (31 v. Chr.) werden die Rmer das wichtigste Volk der Ge-schichte. Durch die Ausbreitung des rmischen Reiches auf alle Lnder rings um das Mittelmeer werden auch die westlicheren Völker in die durch Cyrus und Alexander begrndete Vlkerverbindung hineingezogen, und eine allgemeine Religion vorbereitet. bis 476 5. In den letzten Zeiten der alten Geschichte von Augustus, der durch nach Chr. die Seeschlacht bei Actium (31 v. Chr.) die Alleinherrschaft im rmischen Reiche erlangt, bis auf den Untergang des abendlndischen Kaiser-thnms erfolgt die Ausbreitung des Christenthums im rmischen Reich; die Rmer erliegen nach langen Kmpfen den deutschen Vlkern, und indem diese sich dem Christenthum zuwenden, führen sie die neue Zeit herbei. Im Alterthum kam die Vlkerverbindung nicht der die Mittelmeer-landet hinaus und sie wurde besonders durch Gewalt (Eroberung) be-frdert. Ii. Die neue Geschichte begreift A. das Mittelalter, das mit der Vlkerwanderung beginnt und in welchem sich die Vlkerverbindung fast der die ganze alte Welt (Europa, Asien und Afrika) ausbreitet (Coutineutal-Cultur); B. die neue Zeit, seitdem mit Erffnung des Oceans die neue Welt (Amerika) in den Kreis der Cultur hineingezogen wird (oceanische Cultur); von dieser trennt man noch C. die neueste

3. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 3

1877 - Braunschweig : Vieweg
Einleitung. 3 Zeit, seit der franzsischen Revolution, mit welcher eine groe Umgestaltung nach Chr. Europa's und seiner Colonieen beginnt. A. Im Mittelalter wird die Verbindung der europischen Völker be-souders durch die Kirche befrdert. Dasselbe umfat die Zeit von der groen Vlkerwanderung bis zur Entdeckung von Amerika, von 476 bis 1492 n. Chr., d. i. etwa 1000 Jahre, und zerfllt in vier Pe-476 bis rieben: 1. Vom Umsturz des rmischen Kaiserthums bis auf die Erneuerung bis 800 desselben durch Karl den Groen (800). In dieser Zeit ist die Kirche besonders durch die Ausbreitung des Frankenreichs allmhlich zur Einheit gelangt. Mit der Staats- und Kirchen-Ordnung befestigte sich die Macht des Adels und der Ge istlichkeit: Begrnndnng des Lehens Wesens und der Hierarchie. 2. Von der Zeit Karl's des Groen bis auf den Anfang der Kreuz-bis 1095 zge (1095) erfolgt die Begrndung des Papftthnms, das im Bunde mit dem rmischen Kaiserthnm beutscher Nation einen engeren Verein zwischen den abenblnbischen Staaten knpft. Hchste Macht des Kaiserthums. 3. Das Zeitalter der Kreuzzge (1095 bis 1291) zeigt uns New bis 1291 gionskmpfe zwischen dem Orient und Occident, durch welche eine nhere Verbindung zwischen beiden befrdert wirb, das Papstthnm aber unter fortwhrendem Ringen mit dem Kaifetthum aus den Gipfel feiner Macht gelangt. Sinken des Kaiserthnms. 4. Die beiden letzten Jahrhunderte des Mittelalters bis zur Entdeckung bis 1492 von Amerika (1291 bis 1492) zeigen ein Sinken des Kaiserthnms und Papstthnms, sind aber zugleich die Zeit des Ueberganges und der Vorbereitung fr die Neuzeit, wo neue Ideen sich immer deutlicher entwickeln und in bewuten Gegensatz zum Alten zu treten beginnen. Durch den mit den Kreuzzgen erffneten Weltverkehr blht ein freier Brger-stand auf, der sich den Knigen als Sttze einer friedlichen Ordnung anschliet. Ueberwiegende Macht der Stnde. B. Iii der neueren Zeit fhrt das europische Staatensystem zu einer immer vielseitigeren Verbindung der Völker, in die auch die Sander jenfeit der Oceane hineingezogen werben. Eine selbstndige Ent-wickelnng der Nationalitten wirbburch den vlligen Verfall der frher Alles nivellirenben Macht des Kaiserthnms und des Papstthums befrbert. 1. An das Mittelalter schliet sich das Zeitalter der Reformation, bis 1648 bis zum westflischen Frieden (1492 bis 1648); das bergewicht des spanisch sterreichischen Hauses tritt der Durchfuhrung der Re-formation entgegen, wirb aber enblich gebrochen. Im Innern der Staaten wchst die Knigsmacht. < fs i,Qq 2. Seitdem der Reformation und mit ihr der freieren Entwlckelnng der bis 1789 Nationalitten der Sieg gesichert ist, bildet sich allmhlich ein Gleichgewicht im europischen Staatensystem, das von fnf Hauptmchten ( es er-

4. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 5

1877 - Braunschweig : Vieweg
Geschichte des Alterthnms. Erste Periode bis 3000 v. Chr. Vorgeschichtliche Zeit. Die Geschichte belehrt uns nicht der die Anfnge des Menschengeschlechts. Unter den Religionsurkunden, welche Lehren darber in mehr oder minder dichterischer Einkleidung enthalten, behauptet die Bibel den ersten Platz. Die wissenschaftliche Erforschung des Zustandes der Menschheit vor ihrem Eintreten in die urkundlich berlieferte Geschichte ist Gegenstand einer eigenen, erst in den letzten Jahrzehnten begrndeten Wissenschaft, der Palontologie. Man hat die Spuren des Menschen bis in die Tertirschicht unserer Erde nachweisen zu knnen geglaubt, also bis weit vor die furchtbaren Um-wlzungen, welche der Oberflche der Erde ihre heutige Gestalt gegeben haben. Seitdem aber lt sich die Culturentwickelung der Menschheit an den ausgegrabenen berresten ihrer Wohnungen, Gertschaften, Waffen immer beut-iicher verfolgen. Nachdem man erst angefangen hat zu suchen, haben sich solche Spuren berall auf der ganzen Erde gefunden. Man unterscheidet nach dem Material, welches auf den verschiedenen Stufen der Entwicklung zur Anfertigung der notwendigsten Gertschaften verwandt wurde, ein Steinzeitalter, ein Broncezeitalter und ein Eisenzeitalter. Natrlich geben diese Bezeichnungen nur allgemeine, groe Entwickelungs-Perioden an, die vielfach in einander bergreifen, auch nicht etwa bei allen Vlkern zu derselben Zeit eingetreten find. Die ltesten menschlichen Spuren finden sich nur in Gewrgs- und Erd-hhlen. Erst in verhltnimig spter Zeit beginnen die Menschen knstliche Wohnungen zu bauen. Das geschah namentlich in der Niederung; und zwar zum Schutz theils gegen wilde Thkre, theils gegen berschwemmungen auf Pfahlrosten, an flachen See- und Fluufern oft mitten im Wasser. Die Be-wohner der Pfahlbauten trieben bereits Ackerbau, Viehzucht und verstanden

5. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 7

1877 - Braunschweig : Vieweg
7 nomadische Eroberervlker hervorgegangen sind (Vlkerquelle"). Zwischen den hchsten Gebirgen, im Sdrande liegt Tbet, von einem frommen, fried-lichen Volke bewohnt. I. Tnran (freie Tatarey), flaches Tiefland am Westabhange des inneren Hochasiens, bis zum kaspischen Meere; da die Steppe durch Brunnen und Kanle leicht in fruchtbares Ackerland verwandelt werden kann, ist hier em bestndiger Kampfplatz der Nomaden und Ackerbauer. 3. Sibirien, ein kaltes Tiefland vom Nordabhange Hochasiens bis zum Eismeere; erst spter bevlkert und grtenteils nur schwer zu cultiviren. 4. Das Amurland, ein Gebirgsland mit Fluthlern, die sich zum groen Dcean hinabsenken; Heimath von Eroberern (wie der Mandschu in China). { . 5. China, ein abgeschlossenes Tiefland, am gelben und blauen Sutz, die am groen Occan eine weite, fruchtbare Ebene gebildet haben; alter Cul-turstaat, fters von den benachbarten Hochlndern aus unterworfen. 6. Japan, ein gebirgiges Jnselreich, durch Strme und Klippen abge- sperrt; selbstndige Kraftentwickelung. 7 Hinter-Jndien, eine Halbinsel, die durch mehrere von Norden nach Sden streichende Kettengebirge getheilt ist; zwischen diesen Gebirgen finden sich mchtige Stromthler mit ppiger Fruchtbarkeit, die, streng von einander abgeschieden, jedes selbstndig sich entwickelt haben. 8. Bord er-In dien bildet im Norden am Fue des hohen Hnnalaya eine fruchtbare Tiefebene (am Indus und Ganges); die sdliche Halbcksel (das Dreieck Dekan) ein Hochland. Reichthnm an werthvollen Prodmten und auf der Westkste an trefflichen Hfen; altes Cultur- und Welthandelsland. B West-Asien besteht aus mehreren Hochlndern, zwischen welche sich ein einziges Tiefland (am Euphrat und Tigris) lagert. Vom Himalaya im Sdrande des stlichen Hochasiens geht das Hlndukoh m den Nordrand des westlich angrenzenden Iran der. ..... . 1 Persien oder Iran, ein Hochland, das von rauhen Gebirgsraudern umgeben ist, mit fruchtbare Flachlandsstrecken und Thlerni m Sdwests dagegen trockenem, baumlosem, zum Theil mit Sandwsten "Mem Boden nn Innern dessen Einfrmigkeit von wenigen Oasen unterbrochen wird. Land des Lichts, im Gegensatz zu Kutan, dem brte de- Jmsterm und raubenscher ^"rrnuen, ein Hochland, noch hher als Iran, liegt an^dessen Nordwestwinket und geht westlich in Kleinasien wie nrdlich rn die Lander des mtfafus der' ein Land der Passage." z Klein-Asien, die westliche Halbinsel n Asien, e.n Hochland n. namrbr-n Randa-birgen, ader sruchibaren Abhngen am Arch.pelagus, r:r:m!w,m9 u z^d-n scheu Gesiadeu gehren, als zum -alten, w-M bwff-rtn ^nern, daher D Verbindung mit Europa, insbesondere mit Griechenland.

6. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 11

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 2. China. Japan. 11 Sdens. Die Eroberer (die sog. 100 Familien) standen auf einer niedrigeren Cnltnrstufe, als die bisherigen Bewohner der Ebene, welche bereits die Be-arbeitung des Eisens kannten. Eine grere Gemeinschaft (Staat) wurde vorzugsweise nthig, um das vom gelben und blauen Flu angeschwemmte Doppeldelta gegen die Strom- und Meerflutheu zu sichern und so fr den Acker-bau zu gewinnen. Bei dem fortdauernden Kampfe mit der Natur ist der nchterne Verstand bei den Chinesen (den asiatischen Hollndern) vorherr-schend geworden; Phantasie und Gefhl treten dagegen zurcki). Die Religion hlt sich an das Aenerliche, und dient besonders zur Befrderung der Staatsordnung; der Himmel wird als der hchste Gott verehrt; der Kaiser, Sohn des Himmels", soll die Ordnung des Himmels zum Vorbilde fr die menschliche Gesellschaft nehmen. Selbst der Lauf der Gestirne kommt in Un-ordnnng, wenn aus des Menschen Brust das rechte Ma" verschwunden ist; wenn die Fürsten nicht die Vter des Volkes sind, erfolgt Miwachs, Aufruhr 2c. Schon von dem Grnder des chinesischen Reichs (Fohi) soll die Verehrung des Himmels, die Ehe, Musik und Schreibkunst (Wortschrift) eingefhrt sein, von dem zweiten Kaiser der Ackerbau (statt des Fischfangs), von der Gemahlin des dritten der Seidenbau. Unter der Dynastie Tscheu (1122249 v. Chr.) 1122 bis wurden auf Grundlage der lteren heiligen Bcher, der King's, insbesondere 249 des Schukiug, durch den Prinzentscheukong die wichtigsten Verordnungen der die Staatseinrichtung gesammelt. China, damals das Gebiete des Hoangho, war ein Feudalreich, das durch die Fehden und Uebergriffe der groen Lehns-trger arg zerrttet war. Die Regierung und Verwaltung des Landes wurde dann unter der Dynastie Tsing (249210) so geordnet, wie sie noch heute 249 bis ist. Auch das Schiepulver (zu Feuerwerken), Papierbereitung (aus Bambus- 210 bast?) und Druckerei (mit Holztafeln) wie der Compa waren in China weit frher, als in Europa bekannt. Ein rasches Fortschreiten der hier schon frh entstandenen Cnltur wurde besonders durch die Absperrung von anderen (da-mals roch rohen) Vlkern verhindert, die durch die ganze Natur des Landes befrdert wurde. Denn das weite Reich kann sich selbst versorgen, der Ver-kehr ist nach der Meeresseite durch furchtbare Strme, nach der Landseite durch hohe Gebirge oder ruberische Völker erschwert. Um 240 v. Chr. fand 240 man es nthig, die Grenzen gegen das innere Hochasien durch eine 300 Meilen lange Mauer (in der Lcke'des Randgebirges nordstlich vom Hoangho-Durchbruch) zu schtzen. Unter mehreren, auch spteren, Herrscherhusern fand keine Absperrung Statt; ein vlliger Stillstand" der Eutwickelung hat auch hier niemals geherrscht 2). Als Reformator trat (gegen 500 v. Chr.) Konz fu tse (Confucius), 500 aus einem altberhmten Geschlechte, auf, der die Kings ordnete, die alte Ratio- ') Recht im Gegensatz zu den Indern; vgl. 0. S. 9. -) Die hermetische Abschlieimg China's wie Japans tfl erst eine Folge der Missionsthtigkeit der Jesuiten, die, gerade wie in Europa, politische Umtrieoe anfingen. Japan ging 1638 voran.

7. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 12

1877 - Braunschweig : Vieweg
12 Zweite Periode, von 3000 bis 555 v. Chr. natreligion erneuerte und auf Verehrung des Himmels und der Ahnen durch strenge Sittlichkeit drang. Der Aberglaube der Vornehmen suchte in der Lehre seines (lteren) Zeitgenossen Lao tse Befriedigung (Geisterbeschwrun-gen, um ein glckliches Leben zu erlangen); die groe Volksmenge wandte sich erst bald n. Ch. Geb. der Religion des Buddha (hier Fo genannt) zu. Die Cultur Chinas verbreitete sich nach den stlichen Lndern von Hinter-ittdien, wie nach Japan. In dem letzteren Jnselstaate wurde sie in eigentmlicher Weise weiter entwickelt. Die Herkunft der Bevlkerung ist unge-wi; sie gehrt zum tatarisch - finnischen Sprachstamm; doch scheint eine starke Vermischung mit chinesischen Einwanderern stattgefunden zu haben. Hier soll 600 schon frher (600 v. Chr.) ein gttlicher Krieger" einen Staat begrndet haben, in welchem erst lange nachher (um 1200 n. Chr.) die weltliche Gewalt (des Siogun oder Datfun) von der geistlichen (des Mikado oder Dairi) getrennt wurde. Die alte Nationalreligion von Japan-schreibt Sonnen-dienst und Reinheit des Wandels vor (Spiegel im Tempel); spter ist auch die Lehre des Kong su tse und des Buddha daselbst verbreitet. 3. Iran und Turan (Baktra). Das Tiefland Tu ran im Osten des kaspischen Meeres ist Sitz ruberi-scher Nomaden, zugleich ein Land der Nebel (Finsterni); das Hochland Iran (Airjana, Land der Arier), das in seinen zahlreichen Oasen wie in den Thlern der Nandgebirge schon frh ein Land des Ackerbaues wurde, zeichnet sich durch Haren Himmel aus (Land des Lichts). Beide Lnder wurden von (kaukasischen) Ariern bewohnt. Am leicht bersteigbaren Nordabhange Jran's, in den fruchtbaren Ebenen des oberen Oxus (Amu), eben so nahe an den heien nebligen Wsten Tnrans, als an den kalten, aber klaren Gebirgshohen Jran's, bildete sich in dem Staate Baktrien (Balk) eine eigentmliche Cultur, die wohl durch Verkehr mit Indien begnstigt, durch Raubzge der Nomaden aber fters gestrt wurde. Jima (Dschemschid, bei den Griechen Achmenes) soll hier durch Forderung hherer Cultur ein goldenes Zeitalter begrndet haben, das aber (nach spteren Sagen) durch seine Schuld verschwand, bis Zarathustra (Zoroaster) unter König Vistaspa 1250 (Gustasp) um 1250 v. Chr. das von dem guten Gotte Ormuzd (Ahura-masda) offenbarte Gesetz verkndete. In diesem wurde die alt-arifchc, unter dem Einflsse der Landesnatur entstandene Weltansicht von dem fortwhrenden Kampfe der bsen und guten Geister in der Natur (insbesondere Licht und Finsterni) fr die Sittenlehre und Staatseinrichtung zu Grunde gelegt, da man in dem iranischen Lande ganz anders, als in Indien arbeiten und kmpfen mute." Zoroaster's Lehre ist uns in dem erst spter gesammelten und mehrfach umgestalteten Zendavesta (d. i. lebendiges Wort) erhalten, insbesondere in dem zwischen 800 und 600 abgefaten Gesetzbuche Veudidad, das in dem bereits von Asiyrien (und Medien) unterjochten Ost-Iran nur religise, nicht staatliche Geltung hatte. Nach Zoroaster's Lehre ist Ormuzd

8. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 13

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 3. Iran. Turan. 4. Babylonien. Assyrien. 13 Schpfer der Welt und Geber alles Guten, der von den Lichtgeistern, Am-schaspands, umgeben in seliger Ruhe im Himmel thront und jedem Men-schen einen Ferver (Genius) zugesellt. Die priesterlichen Vorschriften fordern als Dienst des Ormuzd: Abwehr der bsen Geister;" denn diese, die Dawa, bekmpfen unter dem Herrscher der Finsterni, dem bsen Ariman (Araimanjus) alles Gute. Bei jener Abwehr untersttzt den Men-schen insbesondere das stets unterhaltene (als Bild des Ormuzd verehrte) Feuer, wie der strahlende Mithra (der alt-arische Sonnengott), der jeden Morgen siegreich die bsen Geister der Finsterni verscheucht. Erst spter, wohl unter den Sassaniden (seit 266 n. Chr.), wurden die Bcher des Zenda-Vesta auch in West-Iran anerkannt. Die Nachrichten der alten Griechen der die Lehre des Zoroaster sind spterer Entstehung und nicht aus den uns erhaltenen Theilen des Zendavesta nachzuweisen. Doch war um 400 v. Chr. wohl in ganz Iran die (in dem spteren Bundehesch" enthaltene) Lehre von einem Messias Sosiosch verbreitet. Bei seinem Erscheinen wird die ganze Welt das Gesetz Ahuramasda's annehmen, die Todten werden auferstehen und alle Menschen werden so rein sein wie ein Spiegel." Die Völker aus den Randgebirgen Iran's brachen abwechselnd in die benachbarten fruchtbaren Tieflnder ein, wurden aber, wenn sie hier verweich-lichten, den nachrckenden noch krftigen Gebirgsstmmen zur Beute. So wurden die Baktr er (in N. O.) von den Medern (in N. W.) bezwungen, diese eine Zeitlang von den Assyrern (in W.) und spter von den Per-sern (in S.) unterworfen. Auf die Meder und Perser ging die Religion Zoroaster's der. Die Sammlung des Zendavesta ist offenbar von einem Priesterstande, ausgegangen; die Priesterkaste der Magier wird zuerst unter den Medern von den Griechen erwhnt und findet sich sodann auch bei den Persern. 4. Babylonien - Assyrien. Westlich von Iran liegt das Tiefland von Mesopotamien am Euphrat und Tigris; hier war Nomadenland, das aber schon frh durch knstliche Bewsserung (Kanle, Dmme) in reiches Ackerland verwandelt wurde. Der sdliche Theil desselben, das Land Sinear, erhielt durch regelmige jhrliche Ueberschwemmungen (wie Indien und Aegypten) eine besondere Fruchtbarkeit. Durch den Verkehr mit Indien blhte auch der Handel auf. Hier haben semitische Stmme, die im ganzen sdwestlichen Asien zwischen den indogerma-nischen Vlkern und Afrika wohnen, von Babel aus (etwa um 2000 v. Chr.) eine Herrschaft begrndet. Sie fanden eine ltere, turanifche, Bevlkerung vor, die bereits die Schrift (Keilschrift) erfunden hatte. Die Eroberer, die Chal-der, waren aus dem Quellgebiet der beiden groen Strme im armenischen Hochlande, allmhlich dem Laufe derselben folgend, immer weiter nach Sden vorgedrungen, und hatten schon in frhester Zeit eine hohe Cultur entwickelt. Wir finden in Mesopotamien bereits geordnete Staatsverhltmsse, als die

9. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. II

1877 - Braunschweig : Vieweg
A (i r i B der allgemeinen Geschichte in zusammenhangender Darstellung auf geographischer Grundlage. Ein Leitfaden fr Hbere <&efyvanftacten von Dr. W. Assmann, Professor. Die Erde ist das Erziehungshaus der Menschheit." C. Ritter. Erste Abthejlung: Geschichte des U l t e r t h u m s. Neunte umgearbeitete Auflage. Braun schweig, Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn. 1 8 7 7.

10. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 15

1877 - Braunschweig : Vieweg
Asien. 4. Babylonien. Assyrien. 15 Heldenzeitalter Assyriens ist personificirt in der Geschichte der Knigin Semi-ramis, einem Abbild der hchsten Gttin, die gleichzeitig durch herrliche Schn-heit und unwiderstehliche Anmuth, wie durch kriegerische Tapferkeit und mnnliche Thatkrast geschmckt ist. Wie die ausgegrabenen Bildwerke zeigen, war auch die assyrische Cnltur hoch entwickelt. Die Religion ist die der brigen semitischen Bller: sie verehren Assarak (Bel) und den diesem nahe verwand-ten Sandon, sowie die Mylitta als oberste Gottheiten. Um 950 wurde die allmhlich im Genu erschlaffte Dynastie gestrzt; 950 eine neue Reihe von krftigen Herrschern bestieg nach einander den Thron und hob das gesunkene Ansehen des Reiches wieder. Ihre Eroberungszge richten sich hauptschlich nach Westen; daneben bedarf es freilich einer nach-drcklichen kriegerischen Thtigkeit, um die abhngigen Provinzen und Vlker-schaften in Gehorsam zu halten. Sardanapal I. (um 900) begrndete die 900 Herrschaft Assyriens in Cilicien und erhob von den reichen Handelsstdten der syrischen Kste Tribut; seine nchsten Nachfolger gewannen ganz Mesopotamien und vernichteten die kleineren Staaten am mittleren Lauf des Euphrat. Tiglat Pilesar Ii. (um 740) erhielt schweren Tribut vom Reiche Israel und fhrte 740 einen Theil der Einwohner aus ihren Sitzen fort. Er unterwarf Damaskus und nahm die Huldigung des Reiches Inda entgegen; sein Nachfolger S al m a n a s s a r Iv. (um 725) eroberte die Städte Phniciens und zerstrte das Reich Israel, 725 welches im Vertrauen auf gyptische Hlse durch einen Ausstand die assyrische Herrschaft abzuschtteln suchte, und fhrte den grten Theil des Volkes aus dem Lande, um sie in den stlichen Gebieten des Reiches anzusiedeln. Ein Ver-such Sa nherib s (seit 705), dem Reiche Juda dasselbe Schicksal zu bereite und 705 Aegypten anzugreifen, milang, weil eine Seuche das assyrische Heer vernichtete. Er hielt das bereits wankende Reich noch mit krftiger Hand. Schon einmal hatten unter ihm die Med er und Babylonier den Versuch gemacht, die Herr-schast der Assyrier wieder abzuschtteln; jene behaupteten seitdem ihre Freiheit, die Babylonier aber wurden von Sanheribs Sohn Assarhaddon (um 675) 675 wieder unterworfen. Glcklicher war zur Zeit des Knigs Sardanapal (Sa-rakos) der assyrische Statthalter in Babylon, N abopolasar, der sich, gesttzt auf König Kyaxares von Medien, fr unabhngig erklrte. Lngst drohte von den Medern her dem Reiche der Untergang. Phraortes, der zweite König von Medien (um 640), hatte, nachdem er ganz Iran unter- 640 worfen, bei einem Einfall in Assyrien seinen Tod gefunden. Sein Sohn Kyaxares wurde an der Eroberung Ninives, das er schon belagerte, nur durch die Skythen gehindert, die gerade damals vom kaspischen Meere her der Medien und ganz Kleinasien bis nach Aegypten hin hereinbrachen. Nachdem die wilden Horden theits wieder abgezogen, zum greren Theil aber in Medien vernichtet waren, verbndeten sich Nabopolasar undkyaxares zum Sturze der assyrischen Herrschaft. Drei Jahre lang wurde König Assur-idil-ili be* lagert; endlich fiel das stolze Ninive im Jahre 606. Die Eroberer Hellten 606 sich das Reich in der Art, da der Tigris die beiderseitige Grenze wurde. An Ninive's Stelle trat nun wieder Babylon als Sitz eines mch-
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