Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Volksschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Kleidung gab, und dadurch seine Lage erleichterte.
So wurde er in den Stand gesetzt, desto eifriger zu
studtren, und sich auf die Universilätsjahre gehörig vor-
zubereiten. Nach Vollendung seiner Schulzeit ging er
1501, 18 Jahr alt, auf die Universität nach Erfurt,
wo er nach dem Willen seines Vaters die Rechte studi-
ren sollte. Er hatte zwar keine Lust dazu; er that es
aber dennoch, weil cs der Wille seines Vaters war.
Dabei studirte er noch andere nützliche Dinge, und las
beständig in der Bibel. Einmal, als er in Erfurt nuf
der Rathsbibliothek war, fand ec unter den Büchern
eine lateinische Bibel, und wunderte sich über das große
Buch. Er schreibt darüber folgendes: „Da ich
„z w a n z i g I a h r alt w a r, h a t t e ich noch keine
„Bibel gesehen. Ich meinte, die ganze Bi«
„bel bestünde nur in den Evangelien und
„Episteln, die Sonntags verlesen werden.
„Endlich fand ick in der Liberei (d. i. Bücher,
sammlung) „zu Erfurt eine Bibel, die las ich
„mit der größten Verwunderung." So un-
wissend waren damals die Menschen, daß nicht einmal
Gelehrte die Bibel kannten!
§. 3-
Luther wird Mönch.
Wir wissen, daß Lutbers Vater in seinem Sohne
dereinst einen wackern Rechrsgelehrten zu sehen wünschte.
Aber ein Zufall änderte Luthers Entschuß, und er
wurde Mönch. Er hatte einst mit einem seiner
Freunde, Namens Alexius, seine Eltern in Mans-
feld besucht. Auf der Rückreise, in der Nahe von Er-
furt , übereilt beide ein Gewitter; Luthers Freund wird
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„eine schlechte Sache an Gottes Statt mit
„den Leuten reden, und ihnen predigen
„so l len."
Als er sich nun durch seine Gelehrsamkeit und
Rechtschaffenheit allgemeine Liebe und Achtung erworben
hatte, so ertheilte ihm D. Staupitz den ehrenvollen Auf-
trag, in Angelegenheiten seines Ordens nach Rom zu
reifen (1510), und er erfüllte diesen Auftrag zur Zu-
friedenheit seines Gönners. Diese Reise war für Luthern
von großem Nutzen. Früher hatte er von der Heiligkeit
der Pabste sehr hohe Begriffe gehabt. Jetzt sank seine
Meinung, nachdem er ihre schnöde Lebensart, die Ver-
derbtheiten und Schwachen der römischen Geistlichkeit in
der Nahe kennen gelernt, und dadurch feine Menschen.'
kenntniß vermehrt hatte. Seine Ehrfurcht gegen de»
Pabst verminderte sich hierdurch in demselben Maaße,
wie sein Haß gegen das Pabstthum zunahm»
Nach der Rückkehr von Rom setzte er seinen rühm-
lichen Eifer, die Bibel zu studiren, fleißig fort, und
erhielt im Jahr 1513 die theologische Doctorwürde, eine
große Auszeichnung, die er aber nur als eine Ermunte-
rung ansah, es in nützlichen Kenntnissen immer weiter
zu bringen. Vorzüglich erweckte ihn diese neue Würde
zur muthigsten Verteidigung der heiligen Schrift.
Bald darauf (iw Jahr 1516) erhielt Luther von
Staupitz den Auftrag, die Klöster in Meißen und Thü-
ringen zu untersuchen, um ihre Verfassung und Einrich-
tung in Augenschein zu nehmen, und die Mängel und
Gebrechen derselben in ihrer Nahe kennen zu lernerl. Wo
er hinkam, traf er gute Anstalten, und stiftete Schulen,
wa§ für jene finstern Zeiten noch eine seltene Wohlthat
war, wahrend jetzt freilich auch der kleinste evangelische
Ort seine Schule hat. Wie sehr Luther von der Noth-
Wendigkeit der Schulen.überzeugt gewesen ist, dieß be-
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. - . .* ' ' , \ ,
I H msid
Dekgleichen Ablaß wurde fast alle Augenblicke geprediglk,
weil dre Passte in Nom eben so oft Geld brauchten.
Vorzüglich w«r Deutschland in den ersten siebzehn Jah-
ren des röten Jahrhunderts damit sehr geplagt. Einer
der unverschämtesten Ablaßpredigek damaliger Zeit war
Johann Tetzel, ein Dominicaner-Mönch, ein heil-
doser Mensch, der sich schon bei mehrern Gelegenheiten
zu diesem Ablaßkram mit gutem Erfolg hatte brauchen
Waffen. Nicht leicht hat ein Ablaßprediger seine Rolle
Zlücklicher gespielt, als dieser Tetzrl. Sein Einzug in eine
Stadt glich einem Triumphe. Durch einen vorau-ge-
schickten Boren ließ er sich anmelden. Nun kamen ihm
die Geistlichen, die Mönche, der Stadtrath, die Schul-
kinder, mit Fahnen entgegen. Man lautete mit allen
Glocken. Die pabstliche Verordnung (gewöhnlich Bulle
genannt) über den Ablaß, wurde, in Sammt und Gold-
ßoff gebunden, vor dem Ablaßprediger hergmagen. Sr
gelanzte er in Procession in die Kirche. Bei seinem
Eintritt in dieselbe ließ sich die Orgel hören. Er stellte
mm das Kreuz auf, und darunter den Geldkasten.
Dann bestleg er die Kanzel, predigte über die
Kraft und st>ie großen Wirkungen des Ablasses, und
ermunterte die Leute, Geld in den Kasten zu legen. „So-
bald, sagte er, dar Geld im Kasten klingt, die Seele aus
dem Fegfeuer *) in den Himmel springt." Man konnte
von ihm vollkommne Vergebung aller Sünden erhalten,
sogar für Sünden, die einer erst noch begehen wollte.
Zuweilen lies dieser Handel übel ab» In Sachsen wurde
*) So heißt nach der Lehre der römisch-katholischen Kirche efft
Ort nahe bei der Hölle, wo die Seelen der Verstorbenen,
ehe sie in den Himmel kommen, von den ihnen noch an-
kstbendeü Fehlern gcrciniget oder gcseget werden müssen,
bis ihnen die Seelenmessen der Hinterbliebenen herauöhel-
sin. Diese ltehbe ist nicht in der Bibel gegründet.
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einem solchen Ablaßprediger in einem Walde der Gekdkar
sten geraubt, weil der Räuber für diese Sünde schon irrt
voraus einen Ablaßzettel gekauft hatte. Unter solchen
Umständen war es kein Wunder, daß die Menschen über
dieses Unwesen unwillig wurden. Mehrere Gelehrte und
Geistliche hatten schon in Schriften und Predigten das
Unsinnige und Gottlose des Ablasses bestrittey. Es war
also ganj natürlich, daß Luther, der aus Liebe zur
Wahrheit jede Betrügerei, und also auch den Ablaßhan-
del verabscheute, sich gedrungen fühlte, ihn kräftig zu be-
kämpfen.
Tetzrl kam dießma!, im Jabr 15*7, auch nach
Züterbock, in die Nahe von Wittenberg. Die Einwoh»
rrer dieser Stadt liefen dahin, kauften sich Ablaß, ka-
men dann zu Luthern, bekannten ihre groben Sünden,
und verlangten, absolvirt, d. i. von denselben im Namen
Gottes freigesprochen zu werden. Luther thctt es aber
nicht, weil er an diesen Menschen keine Reue über ihre
Sünden bemerkte, und erklärte, daß er die Adsslution
nur nach einer ernstlichen Reue ertheilen werde. Nun
kamen die Leute wieder zu Tetzeln gelaufen, befchwerterr
sich, und sagten, sie wollten ihr Geld wieder haben, sie konn-
ten nicht abkolvirt werden. Tetzel ward zornig und drohte,
die Ketzer*) zu verbrennen, die sich dem pabstlichen Ablaß
entgegen setzten. Luther kehrte sich daran wenig, ging jedoch
behutsam zu Werke. Zuerst predigte ec wider den Ablaß,
rmd sagte, daß nur durch Buße Vergebung der Sünden
erlangt werden könne; ein wahrer Christ müsse zeitlebens
Buße lhun, und wenn er seine begangenen Sünden^rnst-
Uch bereue, so bekomme er die Vergebung derselben um-
sonst ; man könne ft'* aber nicht erkaufen, und es sey al«
*) So nennt man diejenigen, welche Irrthümcr in bet
Glaubenslehre behaupten.
i.
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des Johann Huß *) noch in zu lebhaftem Andenken war.
2tuf dem Reichstage nun, besonders durch Verwendung
des Chursürsten, nahm die Sache eine solche Wendung,
daß Luther's Citation nach Rom für aufgeschoben erklärt
wurde. Der Cardinal, (d. i. einer der vornehmsten
Geistlichen in der römischen Kirche, die gleich nach den
Päbsten folgten, und königlichen Rang hatten) Cajetan,
erhielt nun vom Pabst Leo X. den Auftrag, Luthern von
seinen ketzerischen Meinungen zurück zu bringen. Luther
reifte daher unter sicherm Geleit und -Bedeckung zu einem
Gespräch mit dem Cardinal nach Augsburg (im October
1518). Dieser empfing ihn zwar freundlich, verlangte
aber, Luther solle seine Behauptungen widerrufen, und
von der ferneru Verbreitung derselben abzulassen verspre-
chen. Luther erklärte, ec würde das thun, wenn ihm
aus der Bibel gezeigt würde, daß er geirrt habe. Da
das der Cardinal nicht konnte, weil er nicht so bibelfest
war, wie Luther, und nicht sowohl Gottes Wort, als
des Pabstes Wort inne hatte, so hieß er Luthern gehen,
und er möchte ihm nicht wieder vor die Augen kommen,
*) Johann Huß war öffentlicher Lehrer der Religion auf der
Universität zu Prag, der Hauptstadt in Böhmen, und ein
Freund der Wahrheit. Erlehrte unter andern, daß man
den Pabst unmöglich für Christi Statthalter halten könne,
wenn er sich so grober Sünden und Verbrechen schuldig
mache, wie so viele Pabste gethan hatten. Solche Be-
hauptungen gefielen freilich den letztern nicht. Er wurde
daher für einen Ketzer erklärt, und auf die Kirchcnver-
sammlung zu Costnitz (auch Conltanz), an der Gränze
des südlichen Deutschlands, vorgeladen. Er erschien, nach-
dem ihm vom Kaiser Sigismund sicheres Geleit verspro-
chen worden war. Das wurde ihm aber nicht gehalten.
Huß wurde verdammt, und im Jahr 14,5 den 6ten
Juli zu Costnitz auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
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I* wolle er versprechen, in der Sache ganz still zu ftyn;
schwiegen aber seine Gegner nicht, so würde die
Sache erst recht laut werden, er habe sich noch
nicht verschossen.
2« wolle er dem Pabst schreiben, und bekennen, daß er
in seinem Widerspruch zu hitzig gewesen sey, und
wolle in einer Schrift jedermann ermahnen, der
römischen Kirche gehorsam zu seyn.
Hierauf reis'te Luther nach Wittenberg zurück, und
gab wirklich eine kleine Schrift heraus, damit das Volk
nicht denken möchte, er lehne sich gegen die römische
Kirche auf. Auch schrieb er, wie er versprochen hatte,
ein Entschuldigungsschreiben, und schickte es an den
Pabst.
§. 8.
Or. Eck, ein Hcruptgegner Luther's, mit der
päpstlichen Bannbulle.
Wie wohl hatten Luthers Feinde gethan, wenn sie
geschwiegen hatten! aber ihr unbesonnener Eifer vereitelte
alle die guten Folgen, welche die Bemühungen des von
Miltitz hoffen ließen. Or. Eck, Professor" der Gottes-
gelahrtheit auf der Universität zu Ingolstadt in Bayern,
ein zwar nicht unwissender, aber niedrig denkender, unge-
stümer Religionseiferer, schrieb gegen Luthern so heftig,,
daß der äußerst reizbare Mann seine Entschließung wieder
änderte, und über seinen Gegner ebenfalls mit großer
Heftigkeit herfuhr. Seinen Muth erhöhete noch der
Umstand, daß der deutsche Kaiser Maximilian I. um
dieselbe Zeit starb (rzry den I2ten Januar). Diese
Veränderung war für Luthern sehr vortheilhaft. Der
Pabst und die Fürsten hatten nun mit der neuen Kaisec-
wahl zu thun, und vergaßen darüber ihn, der unterdrß
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Haufen errichten (1520 den io. Decbr.), und verbrannte
die pabstlichen Befehle und die wiver ihn erlassene Bann-
bulle öffentlich. Zu dieser Feierlichkeit,, die früh 9 Uhr
statt fand, halte er die ganze Universität Wittenberg cin-
geladen, die auch zahlreich erschien. Freilich konnte da-
durch an sich wenig gewonnen werden; aber er wollte da-.
mit kund thun, daß von nun an eine Aussöhnung mtt dem
Pabst kaum mehr denkbar sey°
§• 9.
Der Reichstag zu Worms (1521.)
Der erwählte neue Kaiser, Karl V., wurde jetzt vom
Pa bst dringender als je angegangen, die lutherische Ketze-
rei mit aller Gewalt zu unterdrücken. Der Kaiser fand
sich dabei in Verlegenheit. Wegen der deutschen Fürsten,
vorzüglich wegen des Churs. v. Sachsen, Friedrich des
Weisen, auf dessen Empfehlung er Kaiser geworden war,
wollte er nicht geradezu gegen Luthern streng verfahren;
aber auf der andern Seite wünschte er doch, auch den
Pabst nicht zum Feind zu haben, da er dessen Freund-
schaft brauchte. Es wurde daber zu Worms'ein Reichs-
tag angeordnet (1521), und man wupde. Ess^Luthlra
dahin kommen zu lassen. Es erging den 6. Marz eine
feierliche Einladung an ihn, innerhalb 21 Tagen in
Morms zu erscheinen. Eö wurde ihm ein sicherer Geleits-
brief vom Kaiser und von den Fürsten zugestellt, durch
deren Lander er reisen mußte. Auch wurde ihm ein kai-
serlicher Herold *) als Begleiter mitgegcben. Luthers
*) So hieß ehemals ein Gesandter im Kriege, dessen Per-
son heilig und unverletzlich war. Heut zu Tage versteht
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Extrahierte Personennamen: Karl_V. Karl_V. Friedrich_des
Weisen Friedrich
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Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Volksschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Geschlecht (WdK): koedukativ
dem Landschullehrer ein Seitfaben in die Hände
gegeben werden mußte, so beschloß der Verfasser,
sich dieser Arbeit, nach feiner Ansicht, zu unter-
ziehen. Ob sie ihm gelungen sey, mag er nicht
entscheiden. Daß er dabei die bekannten Quellen
benutzt habe, erkennt er mit Dank.
Uebrigens wünscht er nichts mehr, als daß
sein Zweck bei Abfassung dieser Schrift erreicht,
und recht viele seiner Leser zu der Ueberzeugung
gebracht werden mögen, daß uns durch die Refor-
mation Luther's und Zwingli's großes Heil wider-
fahren sey.
Weimar, den io. April 1817.
Der Verfasser.
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TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land]]
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Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Volksschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Worte, die von seinem felsenfesten Vertrauen auf Gott
zeugen, und auf seine gute Sache.
Den 16. April t£?i~ fam Luther in Worms an.
Alle"utraßen waren voll von Menschen, die den Wunder-
mann sehen wollten. Der kaiserliche Herold ritt vor
dem Wagen her. Man hatte darauf gerechnet, Luther
werde nicht kommen. Daher erschraken wegen seiner An-
kunft die päbstlich Gesinnten nicht wenig. So groß wrne
Luthers Ansehn! Den Tag nach seiner Ankunft erschieß
er schon vor der Reichsversammlung, die damals unge-
mein zahlreich und glanzend war. Das Gedränge der
Menschen, die Luthern sehen wollten, war so groß, daß
man ihn durch Garten und durch verborgene Wege in das
Versammlungshaus führen mußte. Nur die starke Wa-
che konnte das Volk vom gewaltsamen Eindringen ins
Rathhaus abhalten. Vordem Eingänge des großen Ver-
sammlungssaals sagte ein im Kriege grau gewordener
Held, 'Georg v. Freundsberg, zu Luthern, indem er ihn
auf die Schulter klopfte: „Mönch lein, Mönch lein,
' ,,d u gehst jetzt einen Gang, dergleichen ich
„und mancher O brr sie r in der allergefahr-
,,l i ch st e n Schlachtordnung nicht getkan ha-
„den. Bist du aber rechter Meinung,
„und deiner Sache gewiß, so sey nur getrost,
„und fahre in Gottes Namen fort. Gott
„wird dich n i ch t v e r l a sse n. " Nun trat Luther
herein. Es wurden ihm ztei Fragen vöraeleat:
k. ob er der Verfasser der unter seinem Namen heraus-
gekommenen Schriften, sry? und
2. ob er seine Irrlehren widerrufen wolle?
Was dis erste Frage betraf, so ließ er sich die Bü-
cher zeigen und vorlegen, und gestand sodann, sie waren;
von ihm. Was den Widerruf beträfe, meinte er, dürft
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TM Hauptwörter (100): [T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Volksschule
Inhalt Raum/Thema: Reformation
Geschlecht (WdK): koedukativ
stenhert gäben, müßten ss angesehen werden, als bcrbs
sie Christus, ja Gott selbst gegeben. Und gleichwohl
waren von Zeit zu Zeit dis Päbste arge Schalke und
Göstwichtec gewesen; sie waren in einen Pfuhl von
Sünden und Lastern versunken; Religion und Gott
waren ihnen gleichgültige Dinge, und doch wollten sie
Christi Stellvertreter hiev auf Erden ftyn. Welcher
Widerspruch! Die übrige hohe Geistlichkeit, als Bi»
schösse, Aebt? Prälaten (ein allgemeiner Lnel vorneh-
mer Geistlichen) lebte nicht viel besser als ihre obersten
Herren die P'rbste. Für wahre Religion hatten wenige
derselben Gefühl, sie war ihnen nur Mittel, ihren
Ehrgeiz« ihr? Begierden zu befriedigen, und Geld zu
erpressen^ welches sie theils selbst brauchten, theils den.
Päbsten schaffen wüßten. Aus dem Reichthum und
Ansehn, worin sie überall lebten, entstand bei ihnen
ein unleid-icker Stolz, der die nndern Stände verach-
tete, und da sie die Leute bis aufs Blut aussogen,
weil sie ihre Pfründen (geistlichen Aemter) dem Pabste
theuer bezahlen mußten, so machten sie sich bri allen
Verständigen verhaßt. Die niedere Geistlichkeit war
auch nicht besser, und konnte es nicht sepn. Es herrsch-
ten unter ihr noch viel andere Gebrechen. Dummheit,
Aberglaube, Verfolgungsgeist, Unverschämtheit, Nieder-
trächtigkeit, Geiz, waren mehr oder weniger bei ihr
zu Hause, und daraus kann man urtheilen, wie es
um die Sitten der übrigen Christen, die «icht Geist-
liche waren, ausgrsehen habe. Vorzüglich zwei Män-
gel entehrten die damalige Christenheit. Zum ersten
eine große Unwissenheit in Absicht auf Gott und Reli-
gion. Der gemeine Mann schmachtete im rohesten
Aberglauben, -r lag besangen in sinnlosen Rcligions-e-
bräüchen; das Wort des Priester- galt ihm kür die
Stimm? Gottes, Dieser Zustand wurde von der Geist-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T77: [Papst Bischof Kaiser Rom Kirche König Heinrich Erzbischof Gregor Papste], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]