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1. Theil 2 - S. 141

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Fropria. Tiiocis. 141 Orakel bewachte, und nur unter diesem Namen kennt und nennt Homer Ii. 1,519. die felsige Python; den Na- men Delphi trifft inan bei ihm noch nicht. Nach Str. 9, 419» kam das Orakel bald in den Ruf der Untrüg- lichkeit, uipevdsijtutov tivou, und ward als Nationalorakel anerkannt, bei dem auch Agamemnon sich Raths erholte. Hom. Odyss. 8, 79. Seine Aussprüche liiessen: tu ¿x Tqltioöog. Die Priester benahmen sich hier ohnfehlbar mit ungemeiner Geschicklichkeit, indem sie sowohl durch ein Weib, die Pythia, als auch nur nach langen vor gängigen Forschungen und allerhand geheimen Zurüstungen, end- lich- nur unter den vorsichtigsten Ausdrücken ihre Ora- kel verkündigen Hessen. Ein besonderes Ansehn erhielt ferner das Orakel durch das an demselben errichtete Ge- richt der Amphictyones, das die wilden Sitten zu verbes- sern, Streitigkeiten durch gütliche Vergleiche zu schlich- ten suchte; endlich durch die bei ihm angelegten J3ylhi- schen Spiele, die Griechenlands gesittete Bevölkerung einst mächtiger noch anzogen als selbst die Olympischen. Nach Pausanias bestand der älteste Tempel aus einer Laub- hütte von Lorbeerbäumen; bald aber erhoben sich förm- liche Tempelgebäude. Als diese zu den Zeiten des Ky- ros abbrannten, Hessen sie die Amphictyonen mit einem Kostenaufwand von 300 Talenten ungleich prächtiger wie- der aufführen. Herodot. 2, 180» Nach einem spätem Brande sorgten die Amphictyonen in der ossten Olym- piade dafür, dass der Tempel aus dem Tempelgelde in derselben Pracht wieder hergestellt ward, in welcher Paus. 10, 5. ihn im zweiten Jahrhundert nach Chr. Geb» gesehen hat. Ehe die Phocenser den Tempel beraubten, sollen alle seine Kostbarkeiten an Gold und Silber sich auf 10,000 Talente betragen haben. Nachmals beraub- ten ihn die Gallier, darauf Sulla bei seinem Zuge gegen Mithridates. Lange noch blieben ihm die Denkmäler der alten Kunst, bis endlich auch die Römischen und Grie- chischen Kaiser diese von Delphi wegführen Hessen, als des Orakels Ansehen längst schon, obwohl unmerklich gesunken war» Die beste Darstellung seines Ueberflus- ses an solchen Werken gewährt Paus. 10, 5. Wer über den neueren Zustand dieses hochberühmten Ortes der hellenischen Vorwelt nähere Nachrichten verlangt, der wende sich an Spon und Wehler Voy. T. 2. nebst Dod- well 1. l. u. 2. u. Kruse* Etwas über der St. befand sich der berühmte Castalische Quell, der sich als ziemlieh starker Bach zwischen den Phaedriades Scopuli von ei- ner sehr hohen und steilen Felsenwand bogenförmig in das Thal hin ab stürzt, durch welches der Pleistus fliesst.

2. Theil 2 - S. 142

1832 - Cassel : Bohné
142 Sued-Donau -Laender. Graecia. Pausanias nennt ihn tu vdioo vijg Kaaruuag und loht den reinen Geschmack desselben. Zu den Gebäuden des Ora- keltempels gehörte noch das an sie stossende Theater und das noch höher liegende Stadium. Uebrigcns konnte in der Umgegend von Delphi weder Ackerbau noch Han- del getrieben werden, indem für den erstem der Boden zu steil und unfruchtbar, für den letztem die Lage höchst beschwerlich für den Zugang und leichten Verkehr war. Neon, Nsav, alte St. an dem östl. Fusse des Gipfels Ti- thorea, im Hochlande des Parnassus. Nachdem sie aus der, von dem Persischen Heere erlittenen Vernichtung (Herodot. 9, 32.) sich wieder erhoben hatte, bekam sie den Namen Tithorea. Aber auch unter diesem Namen traf sie im heiligen Kriege durch Delphi’s Zorn das Un- glück der Zerstörung, seit welcher Zeit sie nicht wieder aufgebaut ward. Paus. 10, 32. traf noch wenige Trüm- mer von ihr an. Dodwell T. 2, 137. will sie bei dem Dorfe Belitza wieder aufgefunden haben. Lilaea, Ailant, im nordwestl. Winkel von Phocis, an einer der Hauptquel- len des Cephissus, wie Hom. Ii. 2, 523. schon bemerkte. Vgl. Str. 9, 419. Verwüstet ward sie im heiligen Kriege, er- holte sich aber bald wieder, so dass Paus. 9, 33. in der Stadt noch ein Theater, Marktplatz, Bäder und Tempel sah. Dodwell T. 2, 133. will ihre vollständigen Rui- nen aufgefunden haben, die Männert aber der folgen- den Stadt zutheilt. Aniphiclea *), Aptpixluct, die nach dem heiligen Kriege ihren Namen in Ophitia umändern musste, wreil die Amphictyonen es befohlen; was jedoch nicht lange bestand. Nach Pausanias gab es keine Merk- würdigkeiten von Bedeutung in ihr. Tithronium, Tl&qo- viov , kleines Städtchen. Jjrymaea, Agvpaia, auch Dri- myon und Drimyci genannt. Letztere gehörte, nebst den zwei vorhergenannten und dem Städtchen Charadra^ Xa- qusqu, das 20 Stadien von Lilaea lag, zu den vier ersten Städten in Phocis, wrelche die Perser bei ihrem Einfall verheerten : gegemv. ist sie die offene Stadt Baba. Le- don, vledwv, im heiligen Kriege vernichtet. Vaterstadt des in demselben berühmt gewordenen Anführers Philome- los. Paus. 10, 32. Die Geogr. nennen ausser diesem Le- don vetns noch ein Ledon recens, und setzen über jenes nördl. Phlyoniön und Unter dieses siidöstl. Pedieae (Pal Phebae), nördl. aber Tritaea^ nach Steph. B. Tq'uaia (Tur- cochoria). Elatea 1 2), ’Ehxxua ; nach Strabo 9,419. die beträchtlichste Stadt in Phocis, wogegen jedoch Paus. 10, 1) Eckh. D. N. P. I. V. Ii, 193. mit der Aufschrift Am'ipkat. 2) Eckh. D. N. P. I. V. Ii, 195. (?)

3. Theil 2 - S. 143

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Propria. Piiocis. 143 34. Delphi für bedeutender erklärt; gegr. von dem Ar- kadier Llatos, links am Cepliissus in einem äusscrst fruchtreichen Thale, südlich von dem Gebirgszuge Cne- mis. Wegen ihrer I-age war sie jedem in Griechenland eindringenden Feinde sehr ausgesetzt; daher ward sie auch von den Persern verbrannt, im heiligen Kriege zer- stört, von Philippus, Alexanders Vater, plötzlich eingenom- men, von Cassander belagert, von Philippus Ilf. mit List genommen und diesem von den Kölnern entrissen, dar- auf den Angriffen des Autiochus von Syrien und der Armee des Jviithridates ausgesetzt. Sie hatte einen guten Marktplatz nebst Acropolis. Nach Dodwell T. 2, 139. stand sie auf dem Platze des heut. Dörfchens Elata. In ihrer Nähe, 20 Stad, entfernt, stand der ebenfalls von Dodwell besuchte Tempel der Athene Cranaia. Abae, cd *Aßui, mit einem berühmten Tempel und Orakel des Apol- lo; von den Persern, nach Herod. 8, 33. verbrannt, im heiligen Kriege aber verschont, obwohl die Boeotier den Tempel angezündet hatten, um die Phocenser daraus zu vertreiben. Vergl. Paus. 10, 3. der darin noch manche Merkwürdigkeiten sah. Die Abantes sollen von ihr aus in Fuboea eingewandert seyn. Sie war uralt und lag im Gebirge an der Grenze von Locris. Hyampolis, Taa- nohg, eine alte, schon dem Homer bekannte Stadt, die von den, aus Boeotien vertriebenen Hyanles erbaut wor- den seyn soll. Paus. 10, 35. Sie war bedeutend und stritt mit den Opuntiern um den Besitz von Daphnus und ei- nes Tlieils der Seekxiste. Die Perser und der heilige Krieg: waren ihr sehr verderblich; doch bestand sie noch in spätem Zeiten, indem der Röm. Kaiser Hadrianus in ihr eine Stoa anlegen liess, die seinen Namen trug. Sie lag auf der Gebirgshöhe gegen Opus hinwärts. Pausanias fand ihr noch mehrere Merkwürdigkeiten. Wahrschein- lich lag sie zwischen dem heutigen Turko-Chorio und Kalepodia. Noch soll ein zweites Hyampolis in Phocis vorhanden gewesen seyn, das in dem Parnassus gelegen habe, das man aber nicht mit Anemoria verwechseln darf. Vergl. Männert 177. Trachis, Tga/tg, in der Nähe vom ßoeotischen Lebadea. Verdorben bei Paus. 10, 3. in Oguy.ic. Parapotamii, Iiuoo.ttotui.uol (bedeutende Ruinen) ; sehr alte und schon dem Homer bekannte Stadt, die ih- ren Namen davon hatte, dass sie auf einem steilen Fel- sen am Fl. Cepliissus lag, dem Berg Acontion gegen über. Nachdem des Xerxes Heer den Ort vernichtet hatte, er- hob er sich nie wieder. Anemoria, Avcpcoqhuj naehsteph. B. später Avtpaltut, am nordöstl. Abhange des Parnassus. Panopeae, lluvonsai, auch lluvontvg, ebenfalls schon dem I

4. Theil 2 - S. 145

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Propria. Doris. 145 Peteus, aus der Stiriensischen Phyle. Nach Spon und Wheler soll sie nah hei dem grossen Kloster S. Lucas sich befinden, unter dem Namen Palaeo - Stiri. Anmerk. Ueber die Lage von Fhocis sagt Strabo 9, 416 ff.: Mexu ös xßv Boioixlav xal xov Og/opisvov i] fpwxlg evtl jifjog ugxxov Ttugußtßxr^Ein] xß Boiwxlu nununxpolojg uno 'd'uxaoorjs 6lg &c/.Xaaaav xo ys nahuov. Ov yug Aucpvovg ßv xoxe xßg Aonglöog, oyigcov ¿cp exuxequ xr]v Aoxglöa^ xal ys- aog xaxxoysvog xov xe Onovvxlov xoxnov xal xßg xwv Eni- xvyyiölbjv nuguxlag’ vvv ös Aoxgcov ¿oxtv /wga' xo Öe no- Xioua xuxsoy.unxul, wax ovö ¿xsl xa&ßxuv ovxsxi ytygt xßg ngog Jevßolu duxaoapq ß (I> co y. I g‘ xoj ös Kgusoaun xoxixoj owßnxai etc. Strabo’s Worte über den Parnassus sind 9, 418. folgende: Eygi]xai ö oxi xal o Hagvuoog ¿tu xcsv ¿onsglav ysgwv iögviub xßg töwxldog. Tovxov öß xo uiv ngog övoiv nxsvgov oi Aoxgol xuxsyovaiv oi 0£oxui‘ xö xe voxlov oi Aexcpol, nsxgaöeg ycoglov, ■dxaxgoeiöeg, xaxu xogvcpr/v t/ov xo yuvxsiov xal xßv noxiv} oxaölojv sxy.alöexa xvxxov nxijgovoav. Tnsgxeixul ö uvxßg ß Avxwgstu, ¿(p ov Xotxov Tiq0xeq0v isqvvxo oi Asxcpol Vtie(i Xov teqov' Vvv Ö ¿71 uvxcg oixovcn nsgl xßv Koxjvijv xßv Kaoxuxluv. Ilgoxeixai Öe xßg noliotq T] Klgcpig, ¿x xov voxlov ysgovg ctgog unoxouovj vu7i7]v anoxmov ysxa£v, öl ßg o Ilxsioxog öcaggei noxuy.og. c Tnonenxwxe Öe xß Klo cp el nöhg ugyula Klggu, ¿tu xß {¿a- luxxj] iöqvy.evr\ ucp ßg avaßuoig slg Aslcpovg oyöoßxovxd txov oxuölav‘ iögvxui ö uvxtxgv 2aivwvog etc. Ueber die Ora- lcelhöhle sagt Ebenders. 9, 419: rl)aal <5’ elvul xo yuv- x e~iov avxgov xoyxov xaxu ßu&ovv, ov yuka Evgvoxoyov* uvucpeqead-ai ö £§ avxov nvsvya ¿v&ovaiugxiv.ov’ vnsgxe'ig'&ub Öe xov oxoylov xglnoöa viprjxov, ¿cp’ ov xßv Ilv-Diav cxvaßal- Vovouv , Öe/Opievljv Xo Tlvev/Auj (mo&Eonic,Elv S/Aflsxqu Xe xal uysxga’ ¿vxeivelv Öe xulxavxa slg ysxgov noixjxag xivag vnovg- yovvxaq xoj üoo7. Ilgmxrjv ös riujyovorjv cpaol yivioq-ac Uv- ■d-lav' xexxßo&ai Öe xal xßv ngocpßxlv ovxco, xal xßv no~ Xiv uno xov nvs-so S-a r etc. Ueber die Pythischen Ge- sangfeste und Wettspiele vergl. man Ebendens. 9,421: Aycav ös 6 /j,Ev ugyaiog ¿v Aexcpoyg xi&ug wöcav e/e- vrj&rjy nuiävu aöovxwv slg xov -&eov' t&rjxav ös Asxcpol. Me~ xu Öe xov Kgidaalov noxspcov oi Aymxxvoveg innixov xal yvyvixov £71 Bvqvxoyov Ölexu^Uv O X 8 Cp U V l X 7] V , Xob Tzv- -&L u ¿xuxeouv. Hq o C5sd’i]cj uv Öe xolg xt&ugwöoiq uvxijxcxg xe xal xi&ugiaxug yaglg cjjörjg, unoöcooovxüg xi ysxag, ö xa~ Xeixul voyog Ilvxhxoq. Iievxe öj avxov ysgxj ¿oxlv, uvü- xgovoig, aynsiga, xax axsxsv v pio g, luyßoi xal ödx- xvxoi, ovgiyysg. "‘Efiexonolr^s pcsv ovv Tiy o o&ev i] g o vuvugyog xov ösvxigov Iixoxeyulov, ö xul xovg Xtysvug ovv- xugag ¿v Öixa ßlßxoig' etc. Vergl. Pausan, Plioc. Ii. Tb eil. 10

5. Theil 2 - S. 146

1832 - Cassel : Bohné
* \ 146 Sued- Donau -Laender. Graecia. , Doris. Jv a m e. Doris, ?/ //(Oqig, tdog. Soll von dem mythi- schen Doros, Solm des Hellen, stammen, der, nach Straho S. Pint. Conon c. 27. Seymnos Cji. 591. von seinem Vater ausgesendet Ward und sich mit seinen Begleitern in der, dem Parnassus nördlich liegenden Berggegend niederliess. Das Volk hiess //coycttg. Wahrscheinlich kommt der Name des Landes von dem Namen des tapfern durch seine Züge und Nieder- lassungen im südlichem Griechenlande nach den Zei- ten des Troischen Kriegs hochberühmten Kriegervol- kes, das von seinen langen Spiessen, .4oqv, mit lan- ger Sylbe Aovqv oder Agjqu, auf eine ähnliche Weise nie die Langobarden in W esteuropa, seinen Namen als Spiesssräger bekam. U m fang. Gegen Osten grenzte Doris an Phocis, gegen Süden an die Locris Ozolae, gegen W eslen an Ae— tolia, gegen Norden an Thessalia. Obschon einer der kleinsten Staaten von Hellas, kann Doris doch als das Mutterland der mächtigsten Staaten des Pelopon- nesus angesehen werdsn, da seine älteren Bewohner als gefürchtete Krieger, unter der Herakliden An- führung, Argos, Sparta und Messenia, nach Herodot. 1, 56. und 8, 51. eroberten und sonst ihren Namen weithin geachtet machten. Gebirge. 1) Callidromus, Kaijubno/uog, Pt. 3, 15; der südwestlichste Theil des Oetagehirgs. 2) Der nörd- lichste Tlieil des Parnassus. F l ii s s e. 1) Der Pindus, o Hivdog. 2) Der Cephissus, o Ki](f i66oc, (hier Macropotamo), aus Aelolia kom-

6. Theil 2 - S. 147

1832 - Cassel : Bohné
147 Eraecia Propria. Eocris. inend, und das Oetagebirge von dem Parnassus tren- nend. Bei Cytinium nimmt er den Fl Pindus auf. Urei 71 w ohne \\ Nach Herod. 1, 3(3. und 8, 31. Paus. 4,34. Dryo- pes, Aqvotcbqt d. i. Baumgesichter, Waldmenschen. Eingewanderte Bewohner. Dores, welche Herakles oder Hercules aus Thes- salien, und zwar aus der Gegend Flistiaeotis genannt, als eine Colonie des grossem Volkes in das Land der Dryopen führte, diese theils vertrieb, t hei Ls un- terjochte und seinen Sohn Hyllos als Nachfolger des Königs Aepalios in dem kleinen Ländehen hinterliess, das nachgehends Doris genannt ward, und von dem aus mit den kriegerischen Bewohnern desselben die aus dem Peloponnesus vertriebenen Herakliden, 80 Jahre nach Trojas Zerstörung, wieder in den Pelo- ponnesus zurückkehrten und diesem ganzen Lande neue Gebieter gaben. Str. 9, 4l7. ff. Vorziigliche Städte. Vier. Die sogenannte Tetrapolis, wie Str. 9, 417. sie mit folgenden Worten nennt: Ovtoi (gtwqdiq) fiiv ovv Ol T7\V Tuqutloxlv Oiy.tjouvteg, 7]V Cpaoiv tivui ¡Xrjtqonoxlv Tctiv cmavtiov Aaqihav’ nohig <5’ toyov Vqiveov , Boiov, Illvdov, Kv- jlviov. Sie waren also Erineus (Palaeocliora) ; Bo'ius oder Boium (Bralo); Pindus, Kytinion ( Kainara ) ; deren Lagen jedoch noch nicht völlig bestimmt worden sind, indem Dodwell T. 2, 180. zwar mehrere vollständige Ruinen in Doris sah, ohne jedoch sie genau angeben zu können. Nach andern altern Schriftstellern, als Tzetzes ad Ly- koph. 980. u. d. Schol. ad Pind. Pyth. H. 1. gab es noch zwei andere alte Städte in Doris, Karphaea fcravia) und Dryope, die sogar noch vor der Ankunft der Dorer vor- handen gewesen seyn sollen. Ungewiss bleibt es noch: ob Callidromos (Nebropolis; Kruse_) noch dazu gerechnet werden kann. An merk. Yergl. O. Müller’s Schrift: die Dorier. v “ ivc f y . 10 *

7. Theil 2 - S. 148

1832 - Cassel : Bohné
148 Sued - Donau - Laender. Graecia. Locris. Name. Locris, rj Aoxqiq; die Bewohner ot Aoxnoi. Nach Hin. 4, 12. sollen Volk und Land ihren Na- men von dem my thischen Locros, Enkel des Aeto- lus und Urenkel des Amphiktyon, erhalten haben, der eine Colonie von Leiegern geführt habe. Viel- leicht bekamen aber die verschiedenen, mit diesem Namen bezeichneten Lander denselben zur Bezeich- nung theils der vorzüglichen Milde ihres Clima’s, in- dem sie alle an den Meeren hin lagen, und durch sanft ansteigende Vorberge gegen die rauhen Winde von den Hochgebirgen herab vergleichungsweise des- ser, als die übrigen Landschaften des nördlichen Grie- chenlands gesichert waren; theils auch wegen der Schönheit, Lieblichkeit und ausserordentlichen Frucht- barkeit der Gegenden in ihnen, was besonders auf die Opuntische und die Epiknemidische Locris passt. So schildert z. B. Dodwell T. 2, 63. „ The country, as we proceeded, received new charms from the in- creasing height oft the mountains, and the varied lu- xuriance of the plains. The hand of man had not introduced any artificial accessaries; and nature, wild and uncultivated, shewed herself in all her glowing variety of hues and unrestrained profusion ofcharms.ec Weiterhin S. 67. sagt er von der Umgegend der Ther- mopylen im Lande derepiknemidischen Lokrer: „ The scene was one voluptuous blandishment. No grati- fication was wanting, wich the enraptured lover of landscape could desire. Nature here displayed all her multiform charms etc.“ Diesen Worten zufolge, womit auch die Nachrichten der Alten über beide Länder gut zusammenstimmen, möchte wohl der Na- me Aoxqic, von dem zwar etwas obsoleten, jedoch bei Dionysius Sic. noch vorkommenden Worte Ao- xqog, o, fj, ,,mild, angenehm, lieblich “ abzuleiten seyn. Da nun gerade von derjenigen Locris, wel- che die Epiknemidische genannt wird, diese Schilde-

8. Theil 2 - S. 149

1832 - Cassel : Bohné
Graecia Propria. Locris. 149 ruhg ertheilt ward; da ferner der Hauptslamm aller Lokrer ursprünglich liier gesessen und von liier aus sicli in mehreren Zweigen über das übrige Hellas mit seinem Namen verbreitet hat; so wird der An- fang der Beschreibung der dreifachen Locris am schicklichsten mit dieser zu machen seyn. I, Die Epicnemidische Locris *), Name und Umfang. Gegen Osten grenzte dieses Land an die Meer-* enge von Euboea ; gegen Norden an den Maliacischen oder Malieuischen Meerbusen; gegen Westen an Pho- cis; gegen Süden an die Opunlisehe Locris, mit wel- cher verbunden es einen Flächenraum von 13—14 geogr. O,Meilen eingenommen hat; denn nach Str.9, 425. ff. betrug seine Länge an der Küste in gerader Linie 280 Stadien zu 7 geogr. Meilen, wogegen die Breite gegen 2i geogr, Meilen enthielt. Die Küste mit allen ihren Beugungen betrug in ihrer ganzen Länge, nach Scylax, 23,400 Stadien. Von dem Ge- birge Cnemis bekam es seinen Namen Epicnemis: das am Cnemis gelegene Land. Die Bewohner hies- sen Locri Epicne/nidii, oder Epicnemides, Aoxqdi Emxvr¡[¿í$coc. G e b i i' v e. o ^ 4) Callidrqmus, Kaxxihqo /lioq, der südl. Abhang des Oetagebirgs mit dem berühmten Engpass Thermo- pylae, als Thessalisches Grenzgeb,(Katavothra). 2) Cne~ mis, y) Kvr¡/Luq, ein Vorgebirge des Oeta, weshalb es auch diesen seinen Namen 7) xyrjuig, die Schiene, bekam, und wonach Landschaft und Volk benannt ward. Er zieht sich aus dem Oeta nach Südosten, der Seeküste nicht fern, bis zur Grenze Boeotiens hin. F l ü a s e. 1) Boagi'ius, Boccyqtog ; eigentlich nur ein Wald- strom, der im Sommer gewöhnlich trocken war, durch 1) Eckh. D, N. P. 1. V. Ii, 191.

9. Theil 2 - S. 150

1832 - Cassel : Bohné
150 Sued - Donau - Laender. Graecia. Regengüsse aber schnell zu einer Breite von 200 Fass amvuehs; es floss hei der Stadt. Thronion vorüber. 2) Phoenix, fpoivc^ Grenzfluss nach Thessalia hin. Stdclte und merkwürdige Plätze. Thermopylae, Onnn'mio.ai, die warmen Pcisse, von den hier befindlichen, dem Herakles geweihten warmen Bä- dern. Sie bestanden aus einem einzigen langen Pass, der ehemals auf der Ostseite unmittelbar das Meer des Si- nus Maliacus, auf der Westseite aber die steilen Höhen des zum Oetagebirge gehörenden Callidromos und Ti- chios hatte. In diesem Passe , nah an der Grenze von Ihessalia, sieht man noch jetzt den isolirlen grünen Ta- muliis, nah bei den heissen Quellen und dem jetzigen De rveni, oder Zollhause, wo Leonidas mit seiner tapfern Schaar gegen die Perser fiel, und wo ehemals das Po- lyandrien, durch einen marmornen Löwen geschmückt, nebst fünf Begräbnisssäulen stand, mit den Namen der Städte, aus denen die hier Gefallenen gebürtig waren. Südwestlich erhob sich der M. Alpenos und Melampy- gos Petra. Darauf folgte Nicaea, Nly.ouu (Katamolo), ein altes Castell, ganz nahe bei Thermopylae, nach Str. 9, 426. Tarphe, ( Pontonitzaf , westlich unter dem Oeta, nach Doris hinwärts auf einer Anhöhe. Str. a. a. O. In dieser Gegend lag die Waldebene Bessa, .Bijaarx, nebst dem, bei Str. 9, 126. von Homer angeführten Städt- chen Calliaros, Kal/.lacoc. Scarpheia, oder Scarphe, —y.uo- cpeia und ^Y.uqcpr} (bei Antera) ; schon von Hom. Ii. 2, 531. genannter Ort; klein, aber wegen seiner Lage am süd- lichen Vorsprunge des Oeta, 10 Stadien von der Küste und 7 Röm. Meilen von Thermopylae, dem nördlichsten Punkte vonlocris, häufig genannt. Er soll, nach Eusla- thius ad Ii. 2, 532. im Mittelalter mit 1,700 Einwohnern durch ein Erdbeben gänzlich vernichtet worden seyn* Thrönium, to öqovlov (Chilikous), die vorzüglichste Stadt in dieser Locris, gut befestigt, daher öfteren Belagerun- gen ausgesetzt; ward im heiligen Kriege von den Pho- censern erobert, welche die Einwohner als Sklaven ver- kauften. Diod. Sic. 16, 54. Liv. 32, 35. 36. Sie lag am Fl. Böagrius. Der Hafen von Thrönium (nördlich über Longacchi oder Paloeochoria) lag 20 Stadien von ihr ent- fernt. Cnemides, Kvr^udeg (bei Necohorio), auf einer Land- spitze, 20 Stadien vom obigen Hafen entfernt, an einem Zweige des Cnemisgebirgs. Die urspriingl. phocensische Daphnus, zlucpvovg, mit vorzüglichem Hafen, von welchem aus Str. 9, 426. die Entfernungen bis zu den benach-

10. Theil 2 - S. 151

1832 - Cassel : Bohné
Gitaecia Propria. Locris. 151 barten Orten hin bestimmte. Alope, Ahônrj, ein kleines Städtchen. Anmerk. Ueber die Thermopylae sagt Str. 9 , 428: To’vxov (das Gebirge Pindus) tb) xô /uèv nqoç Osqponi'ixaç vevev- xoç pèqog 01'Ti) xaxéïxat, oxaôiav ôiaxooiuv xo pßxoc, xçayv y.al vivrß.oy' vtpijxoxaxov ôè xaxa rocg Osqponvxaç' xoçv- (fovxul yàq êvxav&a, xal xexevxo. tiqoç o^eïç y.al uttôxopovç pèyoi xijç -frahiaotiç ' xçr,fivovç’ oxiyrjv ô anoxsixiei naooôov toîç ano Tty nanuxiaç tyßut.lo vaiv eiç xovç Aoxqovç ex xrjç Oexxaxiug. Tyv pèv ovv nuaojsov n v X a ç xaxovoi, xalstevà y.al Oeqponvxaq’ taxi yaç y.al &Eqpa nxrjoiov vdaxa xl- pwpeva wç V/ç a x Xè ov'g Îeq a. To vns^itpèvov oqoç Kaxxiôçopov’ xlvèç ôè y.al xo Xoinôv to ôl Alxaxiaç xal xr)q Axaovuviaç diijxov fié/Qi xov }A/jßqaxixov xoxnov Kax- Xîôqopoy Tlqooayoqevovol. 11 Qo.ç Ôè Xa~Lç Oeqfiottvxaiç êoxl cpqoiiqia êvxoç xcôv oxevwv , Hiv. ai a uèv ênl Haxaaoav Ao~ Xqixiv, Tetyiovç ôè y.al 11 q a xxsta vit èq avxfjç, rj Tqu/Iv xaxovpévr] tcqotsqov, Auxsôapoviav y.xloua. — Ebenders. 9, '429: Iieqi ôè xa oxevu xuvxu ol txeqi Aemviôuv pexù 0x1- ymv T'îiv ouoqiov xoïç xonoiç avxeoyov nqqç xàç xoaavxaç xojv Jteqoüiv Ôvvuuhç, yèyoi ueqlexxiovieç ôl àxçamov xà Ôqe] v.a- xéxoïfiav avxovç ol ßagßuqoi. Kal vvv xo n oxvuvôçiov txeivav êaxl, y.al oxfjxai, xal Xj ■&Qiô.xovpèvrj ênr/qacpr] xrj A u- x e ô u i u o v i co v oxtjxjj, ïyovoa ovxioç : ’il $év an a y y elxov A ax £ ô a t po v i o iç, ôxi xjjôs Ksipexla x oïç x Eîvav Ttéi&ô psv o i v o pi po lç. Etwas abweichend hat diese Inschrift Herodot. 7, 228: ’J2 ¡¡¿iv j uyyixxelv Aaxsöutuovioig, ôxi x/Jôe Kfluexhi Xoïç Xeivmv Qtjuuol Uelxloptvol. Vergl. ausserdem nach Äppian, Syr. S, 97. Plutarch. Cato, 13. Liv. 36, 16, 18, Auf derselben Stelle ist übrigens bis auf den neuesten Befreiungskrieg eine Menge Blut geflossen; denn hier fochten nach Strabo 9, a, a. O, schon früher Pho- censer gegen Thessalier und später Aetolier gegen Plulipp von Macédonien, Antiochup M, gegen die Römer, Griechen gegen den Brennus. Auch die späteren Griechen vergossen hier gegen die eindringenden Hunnen und dann gegen die Türken unter Bajazeth Ströme von Blut, c.u. r . t uapjüurj t \r>.yiu o%ai t/L u-. U . A> H j -.'om Ii. Die Opuntis.che Locris. Name und Xjmfang. Dieses Land grenzte gegen Osten an die Meer- enge von Euboea und zwar an den Sinus Opunlius ; gegen Isorden an die Epicnemidische Locris; gegen Westen anphoeis; gegeu Süden an Boeotia. Es be-
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