Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
In meinem Verlage ist ferner erschienen:
Sammlung Shakespearescher Stücke für Schulen, herausgegeben von E. Schmid, Direktor der städt. höheren Töchterschule und des städt. Lehrerinnen-Seminars in Potsdam.
Xii Jluulllvjjll V Cjlldgt/ Iöu 1u11ju1 Cidumtuuu.
Shakespeare-Schul-Ausgabe.
I. Julius Caesar, kart. 80 Pf.
Ii. A Midsummer-Nights dream,60pf.
Iii. Themerchant ofvenice,kart. 80pf.
Iv. Macbeth, kart. 80 Pf.
V. Richard Ii., 60 Pf.
Vi. The Tempest, 60 Pf.
Vii. King John, 60 Pf.
Viii. Romeo and Juliet, 60 Pf.
Ix. What you will, 60 Pf.,
X. King Henry Iv (Part. 1®!-) 60 Pf. Xi. As you like it, 60 Pf.
Xii. Coriolanus, 60 Pf.
Xiii. King Lear, kart. 80 Pf.
Luther’s kleiner Katechismus
ausgelegt von
Wilhelm Kahle,
weil. Konsistorialrat, Superintendent der Danziger Stadtdiözese und Pastor an der Ober-Pfarrkirche zu St. Marien in Danzig.
19. Auflage, bearbeitet von Professor E. Kahle,
Direktor des Städt. Gymnasiums in Danzig.
, Kart. 30 Pf.
Herr Geh. Ober-Regierungsrat und Kurator der Universität Halle D. Dr. Schräder urteilt in der 2., mit einem Anhang über die neuen Lehrpläne versehenen Ausgabe der 5. Auflage seiner „Erzie hu ngs- und Unter richt sieh re fit r Gymnasien und Realschulen“ 1893, Seite 342, über das Büchlein wie folgt: „Jedes erlernte Gebot ist deshalb nicht nur durch die passendsten und gleichfalls fest zu erlernenden Bibelsprüche zu unterstützen, sondern auch durch solche biblische Geschichten und geistliche Lieder zu erläutern und zu beleben, welche dem Schüler entweder schon bekannt oder bei dieser Gelegenheit einzuprägen sind.“
Anmerkung: Nach diesen Grundsätzen ist z. B. Luther’s kl. Katechismus von Wilhelm Kahle bearbeitet, welcher sich nicht minder durch seine Einfachheit, als durch seine lebendige Verbindung der einzelnen Momente für die untere Lehrstufe ganz besonders empfiehlt.
Das Reich Gottes
auf Erden, in Geschichten des alten und neuen Testaments.
Mit kurzen Anmerkungen und einem Anhang.
Herausgegeben von Dr. Pli. W. Blech,
erstem Prediger zu St. Trinitatis.
5., von neuem durchgesehene und vermehrte Auflage. 1885. Geb. Mk. 1.
Schulandaehten.
Einige Betrachtungen über die Evangelien des Kirchenjahres und freie Texte
von Dr. H. Claass,
Pfarrer.
Go Seiten; Preis 60 Pfennig,
Sängers Lust und Lehre.
Liederbuch für Schulen mit Regeln und Uebungsbeispielen zur Erlernung des Wissenswertesten der musikalischen Theorie von Fr. Joetze, Kgl. Musikdirektor.
Kart. 1 Mk. 20 Pf.
Ranzig.
Land« und Strandbilder von Danzig und Umgegend.
25 Blatt, Folio, mit 81 Ansichten in Lichtdruck mit Text und eleganter Leinwandmappe. Preis 20 Mark. Emballage u. Porto 80 Pf.
Adolph Scheinest in Danzig.
Königsderg1, Harcungsche Buchdruckerei.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Julius_Caesar Richard_Ii John Henry_Iv Lear Wilhelm_Kahle Wilhelm Wilhelm_Kahle Wilhelm H._Claass Adolph_Scheinest
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
Iii.
7
minius.) I
) Die Julier.
1
Die Tilgendfürsten.
Das Reich der Arsaciden (Parther) von den Sassaniden (Neu-Persern) zerstört, orbis (Zenobia).
der Regierung unter Augusti und Caesares).
Alleinherrscher.
Nicaea.
(Valens von den Westgothen geschlagen.)
oströmische (Arcadius) und in das weströmische (Honorius).
in Südgallien und Spanien (Ataulf. Wallia). in Nord-Afrika (Augustinus, Bischof von Hippo). der Angeln, Sachsen und Jüten in Brittannien.
Bischof Leo I. der Grosse.
letzter römischer Kaiser des Abendlandes, abges. v. Odoaker.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Zenobia) Nicaea Honorius) Honorius Wallia Leo_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
Iv.
9
Reiche. Arabisches Reich.
der Franken.
reiches in Italien.
zum katholischen Christentum über.
Unterg. des Burgunder- und Thüringer-Reiches.
(Totilas. Tejas.)
(Brunhilde. Fredegunde. Chlotar Ii.)
in Italien. Theodelinde. Christianisierung Englands.) niger Maiordomus. 622 Mohammed (die Hedschra). 661—750 Die Ommijaden.
gothenreich in Spanien v. d. Arabern zerstört).
von Karl Martell). Frankreich.) 750—1258 Die Abbassiclen. Das Chalifat von Cordova.
in Friesland.
/
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk]]
Extrahierte Personennamen: Brunhilde Mohammed Karl_Martell Karl Cordova
Extrahierte Ortsnamen: Italien Unterg Italien Englands Spanien Frankreich Friesland
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): Jungen
Zur ersten Auflage.
Der Wunsch hiesiger und auswärtiger Lehranstalten, meine historischen Tabellen, welche schon seit 21 Jahren am Danziger Gymnasium im Gebrauche sind, bei sich einzuführen, hat mich veranlasst, sie der Öffentlichkeit zu übergeben. Ihre Bestimmung ist, dem Gedächtnisse der Schüler eine ausgewählte Zahl chronologischer Notizen zu überliefern, die ihrem historischen Wissen zu einer festen äusseren Stütze dienen sollen. Vieljährige Erfahrung hat mich überzeugt, dass bei einer vier bis sechs Jahre hindurch konsequent fortgesetzten methodischen Übung derselben auch mittelmässig begabte fleissige Schüler ohne übermässige Anstrengung, und ohne dass dem historischen Unterrichte die Zeit entzogen wird, für die allgemeinen Erziehungszwecke förderlich mitzuwirken, den vollständigen Inhalt dieses Buches als ein bleibendes Besitztum ihrem Gedächtnisse anzueignen im stände sind. Am Danziger Gymnasium liegen diese
Tabellen dem Unterrichte in der Weise zu Grunde, dass in den
mittleren Klassen (Quarta und Tertia) der Vortrag des Lehrers die
in ihnen genannten Namen in anschauliche Bilder zu beleben, sich
bemüht, während der Fleiss der Schüler ausschliesslich für das sichere Auswendiglernen der Tabellen selbst in Anspruch genommen wird, in den drei oberen Klassen aber, deren jeder die Beschäftigung mit einem der drei Hauptabschnitte der Weltgeschichte zur besonderen Aufgabe gestellt ist, unabhängig von derselben in einer besonderen wöchentlichen Repetitionsstunde jedesmal zwei bis drei Tabellen geübt und dabei nicht nur Zahlen und Namen, sondern auch die in den früheren Klassen über die einzelnen Thatsachen und ihren Zusammenhang gewonnenen Kenntnisse ins Gedächtnis zurückgerufen werden. Dem Lehrer, der in jedem Halbjahre in diesen Bepetitionsstunden vier bis sechs Mal das gesamte Gebiet der Weltgeschichte mit seinen Schülern durchzugehen Gelegenheit hat, liegt es ob, diese Übung je mehr und mehr zu einer geistigen zu erheben.
Danzig, im April 1855.
Der Verfasser.
l*
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
45
B. Oberstufe.
103. Das walte Gott.
Das walte Gott, der helfen kann!
Mit Gott fang' ich mein Arbeit an;
mit Gott nur geht es glücklich fort;
drum ist auch dies mein erstes Wort:
Das walte Gott!
All mein Beginnen, Thun und Werk
erfordert Gottes Kraft und Stärk';
mein Herz sucht Gottes Angesicht;
drum auch mein Mund mit Freuden spricht:
Das walte Gott!
Er kann mich segnen früh und spat,
bis all mein Thun ein Ende hat;
er giebt und nimmt, macht's wie er will;
drum sprech' ich auch fein in der Still':
Das walte Gott! Betichms.
103. Der gerettete Handwerksbursche.
Ein Handwerksbursche ging unweit Preßburg in Ungarn in
der grimmigsten Kälte mit seinem Bündel auf dem Rücken über
die Heide. Seine Kleider waren dünn und seine Strümpfe zer-
rissen. Ach, da fror es ihn sehr! Er weinte, und die hellen
Thränen froren ihm auf den Augenwimpern. „Lieber Gott,"
seufzte er, „weit und breit kein Dorf und keine Stadt, nicht ein-
mal eine Köhlerhütte! Ich werde erfrieren; ach, was wird meine
arme Mutter anfangen! Sie hat dann niemand mehr, der für
ihren Unterhalt sorgt!" Er wollte laufen, um sich zu erwärmen;
aber seine Glieder waren starr. Er wurde schläfrig, legte sich in
den Schnee und schlief ein. — Ein Postknecht ritt vorbei und
sah ihn starr da liegen; da er indes noch einige Lebenszeichen
an ihm bemerkte, ritt er schneller und zeigte es unter dem Thore
der nächsten Stadt an. — „Was hilft's?", sagten die Gefühllosen,
„bis wir hinauskommen, ist er längst tot."
Ein armer Tagelöhner aber, welcher in der Wachtstube war,
sich zu wärmen, hörte es, und ihm brach das Herz vor Mitleid.
Ohne ein Wort zu sagen, eilte er auf die Landstraße, trug den
erstarrten Handwerksburschen in das nächste Dorf, rieb ihn mit
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
47
Menschen ins Meer würfe. Das Los ward geworfen; es
traf unter anderen einen Soldaten. Sein jüngerer Bruder
fiel nun dem Kapitän zu Füssen und bat, dass man ihn statt
seines Bruders ins Meer werfen möchte. „Mein Bruder,“
sagte er, „ist eher imstande als ich, meinen Vater, meine
Mutter und meine Schwestern zu ernähren; ohne ihn werden
sie alle im äussersten Elende sein. Erhaltet sein Leben
und werfet mich ins Meer, da ich ihnen nichts nützen kann!“
Der Kapitän erfüllte endlich seine Bitte und liess ihn über
Bord werfen. Der junge Mensch schwamm sechs ganze
Stunden hinter dem Fahrzeuge her, bis er es endlich ein-
holte. Jedermann wurde von seiner Standhaftigkeit gerührt;
man nahm ihn wieder ins Schiff, und so rettete er sich und
seinem Bruder das Leben. Schubert.
106. Rätsel.
1. Was für eine Straße ist ohne Staub?
2. Welcher grüne Baum ist ohne Laub?
3. Was für ein König ist ohne Land?
4. Was für ein Wasser ist ohne Sand?
5. Was für ein König ist ohne Thron?
6. Und was für Knechte haben keinen Lohn?
7. Welches schöne Haus hat weder Holz noch Stein?
8. Welcher große Strauß hat kein Blümelein?
9. Was für ein Herz thut keineu Schlag?
10. Was für ein Tag hat keine Nacht?
7. Das Schneckenhaus. 2. Der Tannenbaum. 5. Der
Kartenkönig. 4. Das Wasser im Auge. 1. Die Straße auf
der Donau. 9. Das tote Herz. 3. Der Zaunkönig. 10. Der
jüngste Tag. 6. Die Stiefelknechte. 8. Der Vogel Strauß.
107. Des Engels Wohlthat.
Ein armer Mann beherbergte einstmals in seiner kleinen
Strohhütte einen Engel. Er freute sich des hohen Glückes von
ganzer Seele und gab dem heiligen Gaste alles, was er hatte.
Der Engel saß die ganze Nacht an seiner Seite und redete himm-
lische Weisheit über den Wert der Tugend und über das Ver-
trauen zu Gott. Am Morgen aber, als er Abschied genommen,
ergriff er einen Feuerbrand und zündete das Häuschen an, daß
es in kurzer Zeit von den Flammen ganz verzehrt ward. Der
arme Mann war trostlos, daß er kein Obdach mehr hatte; aber
noch größer war sein Schmerz darüber, daß der Gast, den er so
liebreich gepflegt. hatte, eine solche That an ihm begehen konnte.
Er bezweifelte die Heiligkeit desselben, und sein Herz glaubte nicht
mehr an alles das, was ihm der Engel in der Nacht so schön
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief]]
49
Es ist kein liebes Vögelein
im Garten draußen so arm und klein,
es hat sein warmes Federkleid;
da thut ihm Regen und Schnee kein Leid.
Es ist kein bunter Schmetterling,
kein Würmchen im Sommer so gering,
es findet ein Blümchen, es findet ein Blatt,
davon es ißt, wird froh und satt.
Es ist kein Geschöpf in der weiten Welt,
dem nicht sein eignes Teil ist bestellt,
sein Futter, sein Bett, sein kleines Haus,
darinnen es fröhlich geht ein und aus.
Und wer hat das alles so bedacht?
der liebe Gott, der alles macht
und sieht auf alles väterlich:
der sorgt auch Tag und Nacht für mich. Wilh-lm Hey.
110. Der Dachdecker.
Ein Dachdecker arbeitete hoch oben auf der Spitze eines
Kirchturms. Da riß das Seil, mit dem er sich am Knopf be-
festigt hatte, und er fiel vom Turme herab auf das Kirchendach.
Hier wollte er sich halten, aber er rollte vom Dach hinab in einen
Lindenbaum; hier wollte er sich wieder halten, aber die Aste
brachen, und so fiel er von Ast zu Ast und endlich herab auf das
Pflaster. Die Leute hatten mit einem Geschrei des Entsetzens ihn
fallen sehen, rannten herbei und meinten, ihn zerschmettert zu
finden; aber der Dachdecker lebte und zwar ganz unversehrt und
rieb sich die Augen, — denn er wußte gar nicht, wie ihm ge-
schehen war. Mittlerweile mehrte sich der Menschenhaufe um ihn,
und jeder ließ sich die Geschichte erzählen, und endlich rief ein
Wirt, der auch hinzugetreten war: „Das ist doch zu wunderbar,
der Tag muß gefeiert werden, kommt mit in mein Haus, der
Mann muß sich's heute einmal wohl sein lassen!" Gesagt, gethan!
Zwei nahmen den Dachdecker in die Mitte, der andere Haufe
folgte, und im Triumph ging's ins Wirtshaus, wo gezecht, ge-
lärmt und vivat gerufen wurde bis in die späte Nacht. Der
Dachdecker wollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, auf
fremde Kosten sich gütlich zu thun, aß und trank und hörte dabei
nicht auf, immer wieder von neuem die Geschichte seines wunder-
baren Sturzes zu erzählen. Des lieben Gottes, der seinen Engeln
über ihm Befehl gethan, gedachte er dabei mit keiner Silbe;
vielmehr erzählte er den Hergang also, als sei das nicht Gottes
Beschirmung, sondern eine ganz besondere Geschicklichkeit und
Besonnenheit von ihm selber gewesen, zuerst auf das Dach, dann
auf den Lindenbaum und dann ganz allmählich von Ast zu Ast
Lesebuch für katholische Volksschulen. 4
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
51
tobte und das Schiff wie einen Spielball haushoch hinauf- und
hinabschleuderte, kam oben das Takelwerk am Hauptmast in
Unordnung, und der Schaden mußte zurechtgebracht werden. Doch
in dem Tumult des Sturmwindes auf den Mast zu klettern,
schien fast unmöglich; es war ein Wagestück auf Leben und Tod.
Der Steuermann befahl kurzweg einem Schiffsjungen, er solle
hinauf. Der war ein junger, zarter Bursche, kaum dreizehn Jahre
alt, das einzige Kind einer armen Witwe, welche ihr Liebstes hatte
in die Welt gehen lassen, weil sie selber kaum satt zu essen hatte.
Als der Junge den Befehl vom Steuermann empfangen,
hob er seine Mütze aus, blickte hinauf nach der Spitze des Mastes
und wieder hinab in die schäumenden Wellen, die wie mit Ruten
gepeitscht übers Verdeck schlugen und nach ihm die Wasserarme
ausstreckten; und dann sah er den Steuermann an. Er schwieg
einen Augenblick; darauf sagte er: „Ich komme gleich!" — Und
er sprang übers Verdeck fort in die Kajüte. Eine Minute ver-
ging, dann kehrte er zurück, und nun ging's die Strickleiter hinauf,
flink und entschlossen.
Der Mann, welcher diese Geschichte erzählt hat, stand unten
am Maste, und seine Blicke folgten dem Kinde, bis ihm schwindelte.
Er fragte den Steuermann: „Warum schickst du den hinauf?
Er kommt nicht lebendig herunter!" — Der Steuermann ant-
wortete: „Männer fallen, Jungen stehen. Der klettert wie 'ne
Eichkatze!"
Der andere sah wieder hinauf; noch stand der Junge! Jetzt
hing er am Mastkorbe; jetzt stieg er weiter. Der Sturm raste
und tauchte den Mast in die Flut ein; der Junge hielt sich. —
In einer Viertelstunde war er unten, wohlbehalten und frisch,
und lachte fröhlich. — „Gott sei gedankt!" ries jener; vor Angst
hatte das Herz ihm stille gestanden.
Denselben Tag noch suchte er den Jungen zu sprechen. Er-
fragte ihn, ob ihm nicht bange geworden sei. „Ja," sagte der
Junge. — „Ich merkte es wohl", sagte der andere; „du hast es
dir auch erst in der Kajüte bedacht." — „Bedacht nicht," sprach
jener; „ich wollte erst beten. Ich dachte, herunter komme ich
nicht wieder lebendig; da habe ich beten gemußt. Hernach war
ich nicht bange." — Der Mann fragte ihn, wo er das Beten
gelernt habe. — „Wie ich noch zuhause war," sagte der Junge;
„die Mutter hat es mich gelehrt. Als ich fortging, sagte sie, ich
solle es immer thun, damit Gott mich vor Gefahren bewahre,
und ich kann es auch nicht lassen." gl. Bl.». d. r. H.
113. Der Dieb.
In einem Städtchen war Jahrmarkt; deshalb waren alle
Leute aus dem benachbarten Dorfe dorthin gezogen, um einzu-
4*
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
hatte begehen wollen. Da falteten sich auch seine Hände, und
auch er'betete inbrünstig für sich: „„Führe uns nicht in Ver-
suchung, sondern erlöse uns von dem Übel!" und der liebe Gott
erhörte ihn.
Auf demselben Wege, den er gekommen, schlich er wieder
nachhause. Er bereute von ganzem Herzen sein bisheriges
Leben, bat Gott um Verzeihung und dankte ihm, daß er ihn
durch das Gebet des Kindes auf einen besseren Weg geführt hatte.
Er ist darauf ein arbeitsamer und ordentlicher Mensch ge-
worden. Robert Reinick.
114. Nie drei Nrttder.
fön Vater von drei Söhnen hatte nichts weiter im Ver-
mögen, als das Haus, worin er wohnte. Da er seine Kinder
alle drei gleich lieb hatte, so wusste er nicht, wem er nach
seinem Tode das Haus vermachen sollte. Er hätte es zwar
verkaufen und dann das Geld unter sie verteilen können;
aber das war seinem Herzen unmöglich; denn soweit das
Andenken reichte, hatten seine Voreltern in dem Hause
gewohnt, und so sollte es auch auf Kinder und Kindes-
kinder sich forterben. Endlich fiel ihm ein guter Kat ein.
Er sprach zu seinen Söhnen: „Geht in die Welt, und lerne
jeder von euch ein Handwerk; wer mir alsdann das beste
Meisterstück macht, der soll das Haus haben.“
Die Söhne waren damit zufrieden, und jeder wählte sich
seine Kunst. Der älteste wollte ein Hufschmied, der zweite
ein Barbier, der dritte ein Fechtmeister werden. Sie be-
stimmten die Zeit, wo sie beim Vater wieder zusammen
kommen wollten, und zogen fort. Nun traf es sich, dass
jeder einen tüchtigen Meister fand, bei dem er sein Hand-
werk aus dem Grunde erlernte und zu hoher Geschicklich-
keit kam. Der Schmied musste die Pferde des Königs be-
schlagen, und er dachte: „Wenn das die anderen hören, so
werden sie mir das Haus schon von selbst überlassen. Der
Barbier rasierte die vornehmsten Herren, und bei jeder
Ausübung seiner Kunst sagte er in Gedanken wohlgefällig
zu sich selber: Das Haus ist dein! Der Fechtmeister
empfing zwar manchen schmerzhaften Hieb, aber er drückte
die Zähne zusammen und hielt stand. Denn er dachte:
Fürchtest du dich vor einem Hiebe, so kriegst du das
Haus nimmermehr.
Als nun die gesetzte Zeit vorüber war, kamen sie alle
in dem väterlichen Hause wieder zusammen und hofften auf
eine gute Gelegenheit, ihre Kunst zu zeigen. Eines Tages
sassen sie neben dem Vater vor der Thür des Hauses und
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
— 56 —
Stück schwarzes Brot geben ließ. Er war unzufrieden, daß er
seine Reise zufuß machen mußte und nichts Besseres bezahlen
konnte.
Kurz daraus kam ein schöner Wagen gerollt, in dem ein
reicher Mann saß, der sich ein Stück kalten Braten und eine
Flasche Wein geben ließ, das er in seinem Wagen verzehrte.
Kunz sah ihm verdrießlich zu und dachte: Wer es doch auch
so gut hätte!
Der Reiche merkte es und sagte zu ihm: „Hättest du wohl
Lust, mit mir zu tauschen?"
„Das versteht sich." antwortete Kunz, ohne sich lange zu
bedenken; „steige der Herr heraus und gebe mir alles, was er
hat, ich will ihm auch alles geben, was ich habe."
sogleich befahl der Reiche seinen Bedienten, daß sie ihn aus
dem Wagen heben sollten. Gott, welcher Anblick! Seine Füße
waren gelähmt; er konnte nicht stehen, sondern mußte sich von
seinen Bedienten so lange halten lassen, bis die Krücken herbei-
gebracht wurden, auf die er sich stützte. „He," fragte er, „hast
du noch Lust, mit mir zu tauschen?"
„Bei Gott nicht!" gab der erschrockene Kunz zur Antwort.
„Meine Beine sind mir lieber als tausend Pferdefüße. Ich will
lieber Schwarzbrot essen und mein eigner Herr sein, als Wein
und Braten haben und mich wie ein kleines Kind von andern
umherführen lassen. Gott behüte Sie!"
Mit diesen Worten stand er auf und ging fort.
„Hast recht!" rief ihm der Reiche nach. „Könntest du mir
deine gesunden Schenkel geben, du solltest meinen Wagen, meine
Rappen, mein Geld, kurz, alles dafür haben! Ein gesunder armer
Mann ist glücklicher als ein reicher Krüppel!"
Christian Gotthilf Satzmann.
119. Der Reichtum.
Ein junger Hirt traf einst nach langen Jahren seinen Lehrer
wieder, den er immer geliebt und geehrt hatte. Und er freute
sich; doch sah er unmutig aus und klagte bald dem Lehrer, wie
es ihm so übel ergehe; der und jener, der einst in der Schule
neben ihm gesessen, sei jetzt reich an Geld und Gut, aber er selbst
sei noch arm und dürftig in dem kleinen Hirtenchäuschen, das er
von seinem Vater geerbt habe.
Da sah ihn der alte Lehrer ernsthaft an vom Kopf bis zum
Fuß und sprach: „Bist du denn wirklich so arm? Du stehst ja
in voller Gesundheit vor mir! Siehe, deine rechte Hand so kräftig
und geschickt zur Arbeit, — würdest du sie wohl um mehrere Tau-
send Mark dir abnehmen lassen? Und deine Augen, die fo frisch in
Gottes schöne Welt hineinschauen, um wie viel Geld würdest du
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]