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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Besonderer Theil - S. 48

1856 - Eßlingen : Weychardt
48 Erste Abtheilung. Europa. gegen O. lagern sich den Uralpen die Kalkalpen vor. Die südlichen Kalk- alpen bestehen vorherrschend aus Jura- und Kreidekalk; doch treten zwischen diesen Gebilden öfters Granit, Gneus und Glimmerschiefer hervor; im südlichen Tyrol bildet der rothe Porphyr in Verbindung von Dolomit die Berge, welche das Eisackthal einschließen, die Umgebungen von Botzen und den Anfang des Thales von St. Pellegrin. Die südlichen Kalkalpen beginnen erst am östlichen Ufer des Orta Sees und ziehen von hier nach No. und Ono. bis zum Ende der julischen Alpen durch 6 — 7 Längengrade. An ihrem westlichen Anfangspunkt sind sie nur 2 — 3 Stunden breit, aber gegen O. hin wächst ihre Breite schnell und mag vom rechten Drauufer in Kärnthen bis Fiume oder bis zur Südspitze Istriens 30 — 40 Stunden betragen. Auch ihre Höhe nimmt gegen O. zu. Vom Orta- bis zum Como See bilden sie nur Berge von 1,800' — 3,000'. Vom östlichen Ufer des Como Sees an er- heben sie sich bis zu 7000 und 8000', im Terglou 9,294', in der Steiner Alp 10,274'; dagegen sind die julischen Alpen wieder niedriger, nur 5—6,000', der Monte mag- giore in Istrien nur 4,410' und der Kleck 6,500' hoch. Große Querthäler durch- brechen die südlichen Kalkalpen und laufen in 8 —10 Stunden lange Seen aus, wie der Orta, der Lago maggiore, der Como, Jseo, Jdrio und Garda See, Seen, welche ansehnliche Flüsse in die Fluren Oberitaliens aussenden. Sie liegen am Ausgange der Querthäler 6 — 700' hoch und bezeichnen den Fuß des Alpenlandes auf der Südseite. Eine Menge von Querspalten und Klüften, welche an vielen Orten wahre Höhlen bilden, die entweder durch ihre Größe oder ihre Tropfstein- gestalten sich auszeichnen, zerreißen die Kalkalpen. Die Zerklüftung ist besonders in den karnischen und julischen Alpen ausgezeichnet. Hier liegt die Ädelsberger Höhle in Krain, die größte aller bekannten Höhlen, voll prächtiger Tropfsteingestalten; hier liegt der merkwürdige Zirknitzer See; hier insbesondere verschwinden Bäche und Flüsse Plötzlich in Schlünden, um in meilenweiter Entfernung wieder hervorzubrechen. 14. Dem ganzen Saume der Alpen vom Monte Viso bis zum adriatischen Meere ist ein 800 —1,700' hohes Hügelland vorgelagert, welches den Uebergang zum Tieflande bildet. Der üppigste und reichste Pflanzenwuchs, die höchste Frucht- barkeit, die prächtigsten Kastanien- und Laubholzwälder, goldene Saaten, treffliche Weine, Oel- und Maulbeerbäume, eine kühlende Alpenlust, luftige Höhen mit den herrlichsten Aussichten, unmuthige Thälchen mit lebendigen Bächen, kurz alle land- schaftlichen Reize charakterisiren dasselbe. 15. Die Uralpen sind auf der Südwest-, West- und Nordseite vom Mittelmeere an bis zur österreichischen Ebene ununterbrochen von den westlichen und nörd- lichen Kalkalpen umgürtet. Ihre Breite und Höhe ist so außerordentlich, daß, wenn man die Alpen von N., Nw. oder W. betrachtet, die hohen Kalkalpen sich überall dem Blicke zeigen und die Uralpen dergestalt verdecken, daß nur an wenigen Stellen einzelne und zwar die höchsten Hörner und Gruppen herüberschaucn. Den Uralpen zunächst streichen die höchsten, 8,000'— 13,000' hohen Kalkalpen; auf ihrer äußern, gegen die Ebene gerichteten Streichungslinie haben sie eine Höhe von 4 — 7,000', und stufen hier nicht allmählig hinab, sondern enden mit sehr steilen Wänden. Dieses 360 Stunden lange und 8 —15 Stunden breite Kalkgebilde besteht aus Uebergangs - und sekundären Gesteinen, worunter besonders Grauwackenschiefer und ältere Sandsteine, Thonschiefer, Liaskalk und Mergelschiefer, Jurakalk, Gvps und Steinsalz, Kreide und Quadersandstein auftreten. Die westlichen und nördlichen Kalkalpen sind nach allen Richtungen von sehr vielen'thälern durchschnitten, und stellen eine unübersehbare Menge von Gebirgsrücken und hohen Hörnern dar, welche zum Theil in unwandelbare Schneemäntel gehüllt. zum Theil mit den ausgedehn- testen Gletschern belastet sind, die bis in die fruchtbaren Thäler hinabreichen. 16. Die Südgrenze der nördlichen Kalkalpen ist durch eine Menge von Längen- thälern, welche das Kalksteingebilde von den Uralpen scheiden, und die Nordgrenze durch eine Menge von kleineren und größeren Seen ausgezeichnet, die, wie an der Südseite der Alpen, am Ausgange der Querthäler liegen und auch hier den Fuß des eigentlichen Gebirges bezeichnen. Es sind dieß die schweizerischen, bairischen und österreichischen Seen, die 1 —6 Stunden lang und l/h — 1 Stunde breit sind, und 1,080—1,780' an Höhe haben. Ausnahmen hiervon machen der Tegernsee in Baiern, 2,254', und der Bourgetsee bei Chambery in Savoyen, 672' hoch. Die Ufer dieser Seen bestehen meist aus schrecklich zerrissenen, furchtbaren, 5 — 6000' über die See- fläche erhabenen Kalkfelsen, deren nackte, steile, 2 — 3000' hohe Wände senkrecht aus den dunkelgrünen Fluthen emporsteigen. Noch schauerlicher werden diese Seen durch

2. Besonderer Theil - S. 53

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Das Mittelgebbrgsland. 53 e. Der Odenwald; zwischen Neckargebirge, mittelrheinischer Tief- ebene, Spessart und fränkischer Terrasse; in Baden, Bayern und besonders im Großherzogthum Hessen. Länge: 8 Meilen; Breite: 5 Meilen. Ein plateauartiges Gebirge mit breiten Rücken, flachen Kuppen, vielen Burgrui- nen, mit theils wilden, theils freundlichen Thälern. Steiler Abfall gegen W., sanfter gegen O. Das Gebirge wird vom Neckar in einem schönen, mit Burgruinen geschmückten Thale durchbrochen. Mittlere Höhe: 1,300'bis 1,500'. Katzenbuckel 2,180'; Königsstuhl mit dem Heidelberger- Schloß 1,723'; Meliböcus 1,530'.3) d. Der Spessart; zwischen Main, Kinzig und Sinn; in Bayern und Kurhessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen. Waldiges Massenge- birge mit abgerundeten Bergen und wenig höheren Kuppen. Sanfter Abfall gegen W., steiler gegen S. und O. Mittlere Höhe: 1,400 — 1,800'. Eselshöhe mit dem Geiersberg 1,900'.*) 6 Das Vogelsgebirge; um die Quellen der Nidder, Nidda und Wetter, der Ohm, Schwalm und Lüder, durch Hochflächen von Rhön, Spessart und Taunus getrennt; im Großherzogthum und Kurfürstenthum Hessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen; Breite: 5 Meilen; 30 Q.m. groß. Eine Gruppe schön gerundeter, dicht mit Laubholz bewachsener Kegelberge bis 2,000' hoch. Ost- und Westabfall sind ziemlich steil. Hoher Vogelsberg oder die 7 Ahorne 2,280'; Taufstein 2,140'. Sw. vom Vogelsgebirge liegt die Wetterau längs der Wetter, Nidda und Nidder bis gegen den Main; 12 Stunden lang, bis 6 Stunden breit; eine wellenförmige, höchst fruchtbare Ebene.5) f. Die Rhön; zwischen Sinn, fränkischer Saale, Werra von Hild- burghausen bis Vach und Fulda; in Bayern, Sachsen-Meiningen und Kur- hessen. Länge von S. nach N.: 10 Meilen. Höhe bis 2,800'. Die süd- liche Rhön, zwischen der obern Sinn und der fränkischen Saale, besteht aus mehreren flach-kegelförmigen Bergmassen; heiliger Kreuzberg 2,835'. Die hohe Rhön; zwischen der Sinnquelle und einer Linie von Tan bis Kaltennordheim: öde, felsig, kahl, mit mehreren großen Mooren bedeckt; große Wasserkuppe 2,887'. Die vordere Rhön umgibt die hohe Rhön mit 800'— 1,300' hohen Flächen, über welche sich viele isolirte Ke- 3) 1. Name: Einige von öde; Andere von Odin [Silva Odinil; Andere von Otto [Silva Ottonis]. 2. Gestein: bunter Sandstein; am Westabhang Granit, Gneus, Syenit; viele vulkanische Punkte, besonders im Katzenbuckel. 3. Gewässer. Nheinsystem: Neckar mit Elzbach, Itter und Lax; Weschnitz; Main mit Mudan, Mümling und Gersprenz. 4. Große Eichen-, Buchen- und Nadelholzwälder. Die Bergstraße führt längs der Westieite durch Weinreben und edle Obstbanmpflanzungen. 4) Name von speht — Specht und Kart — Waldhöhe; daher Spechtswald; im Nibelungenliede: Spehteshart. Gestein: bunter Sandstein; selten Granit und Gneus. Die Flüsse gehen in den Main. Schöne Eichen- und Buchenwälder. 5) 1. Gestein: Basalt, Klingstein und Basalltuff; im N., S. und So. vom bunten Sandstein umgeben, der theils durch den Basalt verändert ist und Buchit heißt. In der Wetterau Grobkalk, Diluvial- und Alluvialgebilde. Bergbau auf Eisen und Braunkohlen. 2. Flüsse, a. Rheinsystem: Nidda mit Wetter und Nidder; Ohm. b. W e- sersystem: Lüder; Schwalm.

3. Besonderer Theil - S. 54

1856 - Eßlingen : Weychardt
54 Erste Abtheilung. Europ a. gel noch 1,000' hoch erheben; Milseburg 2,390'; Geba 2,320'; groß- ßer und kleiner Gleichen 2,110' und 2,080'. Schöne Waldungen.6 *) g. Das hessische und waldeck'sche Hügelland; zwischen Rhön, Vogelsgebirge, Taunus, Westerwald und Rothlagergebirg, Diemel, Weser und Werra. Ein wellenförmiges Hügelland mit isolirten Kuppen, kegelförmigen Bergen, kürzeren und längeren Bergreihen, Einsenkungen, Thälern und klei- neren Flächen. Die Berge sind 1,200' — 2,000', die Ebenen 800' bis 1,000' hoch. Meißner 2,356'. Viele Eichen- und Buchenwälder.^) h. Die obere Nbeinebene; zwischen dem Schwarzwald, Neckar- gebirge, Odenwald und Spessart im O., der Wetterau und dem Taunus im N., dem Pfälzisch-zweibrückischen Gebirge und den Vogesen im W. und dem schweizerischen Jura im S.; in Baden, Hessen-Darmstadt, der bayrischen Rheinpsalz und dem französischen Elsaß. Länge: 36 Meilen; Breite: 2, 4 — 6 Meilen; Flächeninhalt: 160 Q M. Eine vom breiten, flachufrigen Rhein durchströmte Tiefebene, die sich allmählig gegen N. neigt, im S. noch 800', im N. nur noch 240' hoch ist. Die Ebene ist von den schönen mit Weinbergen, Obftbäumen, Waldungen und Burgruinen geschmückten Abfällen ihrer Randgebirge umgeben und hat theils sehr fruchtbaren Boden, wie im Breisgau, Elsaß und längs der Bergstraße, theils bildet sie eine Sand- ebene. Große Waldungen. Der Kaiser stuhl bis 1,760', zwischen Trei- sam und Rhein, im südlichen Baden. 8) 6) 1. Name vom ahd. Worte royn — verbrannt. Die Isländer nennen die Lava Noyn. 2. Gestein: Basalt- und Phonolitberge mit vieler verwitterter Lava; anfallen Seiten vom bunten Sandstein umgeben, dein sich hie und da Muschelkalk auflagert. 3. Flüsse, a. 91 heinsystein: fränkische Saale mit Sinn, Kinzig, b. We- sersystem: Ulster; Fulda. 7) 1. Theile, a. Westliche Berge: Letzberg und Gleiberg bei Gießen; Marburger Rücken; Oberwald; Lahnberg; Amöneburg 1,260'; der Burgwald; die Hügel von Frankenberg; Kellerwald mit dem Knillberg 1,929'; das Bergland von Waldeck mit der hohen Pön und dem Eisenberg. — b. In der Mitte des Hügel- landes: Knüllgebirge bis 2,000'; Mosenberg. — o. Oestliehes Bergland: Sie- lingswald zwischen Hersfeld und Heringen; Richelsdorfer Kupferschiesergebirge bis 1,500'; Ringgangebirge mit der Boinebnrg 1,600'; Hunsrück 1,000'; Stolzinger Gebirge mit dem Alheimer Berg 1,750'. — d. Das nördliche Bergland zwi- schen Fulda und Werra: Meißner 2,356'; Helfer Wald mit dem Hirschberg 2,010'; Kaufunger Wald mit dem Bielstein 1,868'. — e. Die nördlichen Berge zwischen Fulda und Diemel: Habichtswald mit dem hohen Gras 1,800' und dem Karls- berg 1,700', an dessen Abhange die herrlichen Anlagen von Wilhelmshöhe sich be- finden; Dörnberg 1,800'; Reinhardswald mit dem Staufenberg 1,435'. 2. Gestein: bunter Sandstein, dem sich oft in ziemlicher Verbreitung der Mu- schelkalk auflagert und der von unzähligen Basaltkuppen durchbrochen ist. Bergbau ans Eisen und Braunkohlen. 3. Flüsse, a. Rheinsyste'm: Lahn mit Ohm. b. Wesersystem: Fulda mit Eder und Schwalm; Diemel. 8) 1. Der Kaiser st uhl; 2 Meilen laug, 1 Meile breit, 5 Meilen im Umkreise, 2 Q.m. groß. Ein kleines, isolirtes, steil aufsteigendes Bergland, das aus 40—50 basaltischen Bergen besteht: K a i s e r st u h l oder bei den n e u e n L i n d e n 1,760' ; Katharinenkapell e 1,560'. Es hat schöne Thäler mit Aeckern und Wiesen, Weinberge, Obsthaine, Gärten und Waldungen und ernährt 30,000 Menschen in mehr als 30 Ortschaften. 2. Waldungen: Mooswald bei Freibnrg; Kaisers - und unterer Genossen- wald bei Mahlberg unfern Ettenheim; Schütter- und Gotteswald bei Offenburg; Outinert zwischen Bretten und Königsbach; oberer und unterer Haardwald, zwischen welchen Karlsruhe liegt; die Haardt im Departement Oberrhein, 4 Meilen lang und

4. Besonderer Theil - S. 3

1856 - Eßlingen : Weychardt
3 Die Grenzen. Von letzterem berühren folgende Glieder die Küsten Europas: das ägäische rokko. Es bildet 3 große Busen, den von B alen cia, von Lion und von Genua und das tyrrhenische Meer mit dem Golf von Neapel, das zwischen Toskana, dem Kirchenstaat, Neapel, Sicilien, Sardinien und Korsika liegt. Aus letzterem führen der 1 M. breite Faro di Messina zwischen Neapel und Sicilien und die 2l/a M. breite Straße des heiligen Bonifacius zwischen Sardinien und Korsika. In der Meerenge von Messina liegt der den Allen so fürchterliche Strudel der Scylla und Charybdis oder der Calofaro. Jene ist ein Fels auf einer in das Meer hervorragenden Landenge, an welchem sich die vor- uut> rück fließenden Gewässer unaufhörlich brechen und dadurch eine heftige Brandung, die Charybdis, verursachen. Gegenwärtig hat der Strudel sehr an Wichtigkeit verloren; als Nel- son 1798 nach Abnkir schiffte, segelte er mit seiner ganzen Flotte ungefährdet durch die Meerenge. Die Südküsie Spaniens ist hoch, steil und felsig, die Ostkü ite mehr flach und niedrig; die französische Süd kn sie bis Marseille ist eine flache Sandküste mit Slrandseen, bis Nizza aber eine schöne Steilküste; Italien s Westküste ist in Sardinien und Kalabrien Steilküste mit Häfen, sonst meist nie- drig; die afrikanische Küste ist hafenarm und schutzlos, nur der Busen von Tunis, wo das alte Karthago lag, macht eine vortheilhafte Ausnahme. Inseln hat das Meer mehrere: Pit Hy usen und Balearen mit steilen und hafenreichen Küsten; Korsika und Sardinien mit schönen Steilküsten; Sicilien mit schö- nen Häfen am Westende; Elba; die Liparen und Aegaden. 3. Das südöstliche Mittelmeer wird im S. von der einförmigen, nur in den beiden Syrien, den Golfen von Kabes und von Kibbir, gegliederten Küste Afrikas begrenzt, die größtentheils flach, sandig und schutzlos ist und nur an wenigen Punkten, am Hochlande von Barka und bei Alexandria vortheilhaftere Bildung zeigt. Im O. liegt die hafenarme Küste Palästinas und die steile Küste Phöniciens und Spriens, deren einst so berühmte Häfen jetzt zum Theil versandet sind. Im N. hat es die steile, hafenreiche Südküste von Kleinasien mit den Busen von Jskenderun und Satalia. Vor ihr liegt die schöne Insel C Y p e r n. 4. Gegen N. bildet das So. Mittelmeer 3 große Binnenmeere: das ägät- sche, jonische und adriatische Meer. a. Das ägäische Meer ist von S. nach N. 90 M. lang und 40 M. breit. Seine vortheilhafc gebildeten Küsten in Kleinasien, der europäischen Türkei und in Grie- chenland bilden mehrere größere Meerbusen; an der Ostküste von Griechenland die Busen von Nauplia, Aegina und Zeituni, in welch letzteren der Kanal von Tricheri führt; an den Ost- und Südküsten der europäischen Türkei: den Busen von Bolo, Salonichi, Kassandra, Monte Santo, Contessa, Enos und Saros; an der W ftküste Kleinasiens die Busen von Edremid, Eläa, Smyrna, Scalanova, Mendeliah, Kos und Symi. Zwischen der Insel Negroponte und Livadien liegt der Kanal von Talandi und die 240' breite Meerenge Enripos. Letzterer ist durch den öftern Wechsel der Ebbe und Fluth oder durch einen eigenthümlichen Mecreswirbel, den chalcidischen Strudel, be- kannt. Der Wechsel der Ebbe und Fluth tritt täglich 2 Mal, aber nicht zu be- stimmter Zeit ein. Das ägäische Meer ist mit Inseln übersäet: thracische In- seln; Negroponte; Kykladen; Sporadcn; Kandia. Wegen der vielen Inseln hieß es bei den Griechen Archipelagus [— Hauptmeer; Jnselmeers; die Türken nennen es Ak-Denghisi s— weißes Meers oder Adalar-Denghisi s— das Meer der Jnselnj. ^ b. Das jonische Meer zwischen den busen- und hasenreichen Süd- und Westküsten Griechenlands, den schönen So.küsten Italiens und den durch gute Hafen ausgezeichneten Ost- und Südküsten Siciliens. In No. Richtung ist es 60, tn So. 75 M. weit. Busen an der Südküste von Griechenland: der Busen von Marathonisi und Koron; an der Westküste Griechenlands: der Busen von Ar- cadia, Patras, Epakto oder Korinth und Arta; an der So. Küste Ita- liens: der Busen von Taranto und Squillace. o Die 7 M. breite Straße von Otranto führt in das adriatische Meer ss. Seite 4. Anm. 5s. 5. Viele Flüsse münden in das mittelländische Meer: Ebro: Rhone; Tiber: Po; Orontes; Nil; viele Küstenflüsse.

5. Besonderer Theil - S. 4

1856 - Eßlingen : Weychardt
4 Erste Abth eilung. Europa. Meer, das jonische Meer, die Straße von Otranto, das adriatische Meer, 5) die Straße von Messina, die Straße des heiligen Bonifacius, das tyrrheni- 6. Verschiedene Tiefe. In der Gibraltarstraße trifft man eine Tiefe von kaum 1000'; diese Tiefe steigt ostwärts Plötzlich zu 3000' und weiterhin, unfern der Sierra Nevada, bis zu 6000' und darüber; östlich von den Pyrenäen soll das Meer sogar 9000' erreichen, und auch Nw. von Sardinien werden Sonden von 5000' erwähnt. Im jonischen Meere und südlich von Kleinasien sind Tiefen von 2—3000'. Das Nw. und So. Mittelmcer werden durch eine Seebrücke von einander ge- schieden, die vom Kap Trapani in Sicilien bis zum Kap Bon in Tunis geht; die Tiefe dieser Seeschwelle wechselt von 42' bis 540'. 7. Bedeutender Salzgehalt. Geringe Ebbe und Fluth; der ganze Un- terschied der Veränderung im Wasserstand beträgt zwischen 0',üg und 2',72. 8. Die Winde sind unregelmäßiger und schwankender, als in den Oceanen; vorherrschend sind nördliche, im Winter westliche, im Sommer öfter südliche; letztere sind durch große Hitze ausgezeichnet, weil sie aus dem Innern Afrikas kommen. 9. Das Mittelmeer ist im Sommer 20,75 bis 3"„z wärmer, als der atlan- tische Ocean unter gleicher Breite; es verliert durch Verdunstung fast 3 Mal so viel Wasser, als es durch die ihm zufließenden Landgewässer empfängt. Daher liegt auch der Spiegel des Mittelmeeres niedriger, als der des atlantischen Oceans; an der Küste von Perpignan liegt er 2',7 niedriger, als der Spiegel der Nordsee bei Dünkirchen, und 5',n niedriger, als das Niveau des biskaischen Golfs bei Ba- yonne. Die Folge davon ist, daß der atlantische Ocean durch die Meerenge von Gibraltar von W. nach O. fließt und eine Küsten strömun g veranlaßt, welche der nordafrikanischen Küste von W. nach O., der syrischen von S. nach N., der kleinasiatischen und den südeuropäischen Küsten von O. nach W. folgt. Das rothe Meer liegt bei Suez zur Flnthzeit 30',5, zur Ebbezeit 25' höher, als das Mittel- mcer, weil die Wasser des indischen Oceans vom Oktober bis Mai mit großer Heftigkeit durch die Meerenge von Bab el Mandeb ins rothe Meer hineingetrie- den werden. 10. An vielen Stellen der Küsten des Mittelmeeres beobachtet man einen neuen Länderausatz. Am mächtigsten nimmt der Anwachs an den Mündungen der Rhone zu. Auch die Meerenge von Messina wird durch das Ansetzen neuen Lan- des immer mehr verschmälert. 11. Großer Reichthum und große Mannigfaltigkeit an Schaalthieren und andern Se ethieren, die zum Theil in den nördlicheren Gewässern nicht vorkommen, wie Blutkorall, Schwämme, Dattelmuschel, gemeine Pinne, Schildkröten rc. Die Geschlechter und Gattungen der Fische nehmen im Vergleich mit denen der nordi- schen Gewässer zu: heerweise erscheinende Thunfische, Sardellen und Anchovis; Rochen; Haifische; Nadelfische; Trüsche; Schleimfische; Meergrundeln; Muränen; Stutzköpfe; Drachenköpfe; Meerhähne; Lippfische; Hornfische; Brassen; Schollen; Meeräschen u. v. a. 12. Das Mittelmeer bildet seit den ältesten Zeiten das wichtigste Verbindungs- glied zwischen den Ländern der alten Welt. Es ist das alte Kulturmeer mit den Flotten und Kolonien der Phönicier, Karthager, Aegypter, Griechen und Rö- mer, denn die Länder ums Mittelmeer swestasien, Nordafrika und Südenropaff sind der Schauplatz der Geschichte des Alterthums, die Welt der alten Griechen und Römer, die Provinzen des römischen Kaiserreiches, Im Mittelalter fuhren auf ihm die Flotten der Byzantiner, Araber, Normannen, Venetianer und Genueser. Heut- zutage kämpfen 3 Seenationen um seine Herrschaft: die Briten, Franzosen und Russen. Befahren wird es von den Schiffen fast aller Seehandel treibenden Völ- ker. Die meisten Dampfschiffe auf demselben sind französisch, österreichisch oder britisch. 5) Das adriatische Meer. Grenzen: Neapel, Kirchenstaat, lombar- disch-venetianisches Königreich, Grafschaft Görz und Gradisca nebst der Markgraf- schaft Istrien, Kroatien, Militärgrenze, Dalmatien und Albanien. Größe: von Sw. nach No. 120 M. lang; 20 M. breit; 2940 Q.m. groß. Die Westküste ist flach und sandig, hafenarm, durch vorgelagerte Bänke gefährlich und wird jetzt noch überall, besonders an der lombardischen Küste, durch die Thätigkeit der einmiin- denden Flüsse, durch den Po, die Etsch und mehrere Küstenflüfle, ausgedehnt. Der Ansatz von neuem Land an der Mündung des Po soll jährlich gegen 210' wach- sen; an der Etsch hat er in einem Jahrtausend gegen 5 M. betragen. Daher

6. Besonderer Theil - S. 61

1856 - Eßlingen : Weychardt
Die deutschen Bundesstaaten. Das Mittekgebirgsland. vl 16. Das Fichtelgebirge; an den Quellen der Fichtelnab, des weißen Mains, der Saale und Eger; fast in der Mitte Deutschlands; in Bayern und Böhmen. Lauge von Sw. nach No.: 5 Meilen; Breite von N. nach S.: 5 Meilen; Flächeninhalt: 18q.m. Es ist auf allen Seiten durch willenförmige, 1,200'— 1,800' hohe Ebenen von den umliegenden Gebirgen getrennt. Die Hauptmasse des Gebirges mit dem Schneeberg 3,237' und Ochsenkopf 3,135' liegt an den Quellen des weißen Mains und der Eger. Von hier aus ziehen gabelförmig 2 Bergketten gegen No. und So.: die Weißen st ein er und Waldsteiner Kette. Zwischen beiden liegt das 1,800'— 2,000' hohe Egerbecken. Große Laub- und Nadelholzwaldungen. 2i) 17. Der Frankenwald; zwischen Saale, Schwarza, Werra und einer Linie von Eisfeld über Kronach und Sonneberg bis Gefrees. Länge von So. nach Nw.: 8 Meilen; Breite: 5 Meilen. Ein welliges, 2,000' hohes Plateau mit dem Döbraberg 2,465' und Wetzstein 2,550'. Viel Nadelholzwaldungen. Das aus Thonschiefer und Grauwacke gebildete Gebirge enthält werthvollen Wetz-, Dach-, Tafel- und Griffelschiefer, Marmor und Alabaster. Sonneberger Waaren. 18. Der Thüringer Wald [Semäna Silva] ; von den Werra- und Schwarzaquellen bis zum Werrathal zwischen Vach und der Hörselmün- dung. Die Sw. Vorhöhen des Gebirges erreichen das Werrathal; gegen No. fällt es meist steil ab bis zu einer Linie von Saalfe-ld über Ilmenau und Waltershausen nach Eisenach. Länge von So. nach Nw.: 10 Meilen; Breite im So. 5, im Nw. 1v2 Meilen. Ein theils plateauartig, theils kettenförmig gebildetes Gebirge von 2,000' — 2,500'. Wenig zackige Felsen- gipfel ; meist rundliche Kuppen: großer B e erb erg 3,064'; Schnee- * 8 bis zur Elbe zwischen Außig und Pirna. Seinen Nordfuß bezeichnet eine Linie von Greitz über Chemnitz, Freiberg, Tharand und Pirna. Länge: 20 Meilen; Breite: 8 — 10 Meilen. Der Hauptrücken des Erzgebirges ist eine 2,500' — 2,800' hohe Hoch- fläche mit abgeplatteten, meist bewaldeten Kuppen, von denen die höchsten noch 1000' höher aufsteigen. — a. Das Elstergebirge und Boigtland, zwischen der obern Zwickauer Mulde und der Saale, ein stark durchschnittenes Bergland von 1,200' bis 1,800'. — b. Das Hochgebirge oder Obergebirge, zwischen der Zwickauer Mulde und Presnitz: großer Rammelsberg 2,060'; Auersberg 3,130'; Keilberg 3,800'; Ficht elberg 3,700'; Pöhlberg 2,550' u. v. a. — c. Das Niedergebirge, zwischen der Presnitz und Gottleuba: Adelsberg; Wiesel- stein 2,940'; Sattelberg. — d. Das Elbesandsteingebirge, zwischen der Gottleuba und Elbe: Schneeberg 2,300'. 2. Im N. des Erzgebirges reicht das Bergland noch hinaus bis zu einer Linie von Meißen über Oschatz, Grimma, Altenbnrg, Zeitz bis Weißenfels. Es ist 800' bis 1,200' hoch und heißt zwischen Elster und Saale Oster land. 3. G e st e i n. Das Erzgebirge besteht aus Urgebirgsarten; im N. lagern sich ihm Uebergangs- und Flötzgebirgsarten an. Basalt'und Phonolith besonders am Südabhang des Erzgebirges. . Großer Mineralienreichthum, besonders im Erzgebirge: etwas Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei, Kobalt; Edelsteine, Halb- edelsteine, Porzellanerde; Steinkohlen. Berühmte Heilquellen: Tharand. 4. Flüsse. Elbesystem: Elbe; Freiberger und Zwickauer Mulde; Saale mit der weißen Elster, welche die Pleiße aufnimmt. 22) 1. Gestein: Urgebirge; gegen Nw. und N. lagert sich das Uebergangs- gebirge, gegen S., Sw. und W. jüngeres Flötzgebilde an. Großer Mineral- reichthum: etwas Gold, Silber und Zinn, viel Kupfer und Eisen; Wetzschiefer, viele Marmorarten; Steinkohlen, Braunkohlen, Torf. Mehrere Heilquellen. 2. Flüsse: a. Donausystem: Fichtelnab. b. Rheinsystem; weißer Marn. e. Elbesystem: Eger; Saale. Ueber 300 Weiher.

7. Besonderer Theil - S. 6

1856 - Eßlingen : Weychardt
6 Erste Abtheilung. Europa, das deutsche Meer?) der Skagerrack,10) das Kattegat?') der Sund, der große Fluth in ihn einsegeln können. Der Austerweiher zu Cancale, Dep. Jlle- Vilaine. Sehr bedeutender Fischfang, besonders des Pilchards und der gemei- nen Makrele. Die Straße von Calais, 5>/2 M. breit, zwischen dem Kanal und der Nordsee. Der unterseeische Telegraph zwischen Calais und Do- ver. Der Kanal ist unter allen Meeren am meisten befahren. Er ist die Hauptfahrstraße aus der Nordsee zum Ocean, da das Meer um Schottland seiner Stürme halber gefürchtet ist. Die starke Strömung führt hauptsächlich in die Nord- see; daher ist die Durchschiffung der Straße bei Westwinden beschwerlich. An der französischen Küste stehen 10, an der englischen 12 Leuchtthürme. 9) Das deutsche Meer, bei den Dänen Westsee. Größe: 150 M. lang; 85 M. breit; 12000 O-.M. groß. Grenzen: im S. Belgien, Niederlande, Hanno- ver, Oldenburg; im O. Holstein, Schleswig, Jütland, Norwegen; im N. der 60« N. Br. auf einer Länge von 100 M.; im 2s. die Shetlands Inseln, die Orkaden, Schott- land, England. Die Süd- und Ostküste bis zur Nordspitze Jütlands ist flach, durch Bänke und Untiefen schwer zugänglich und hafenarm; nur in den Mündungen der größeren Flüsse finden sich brauchbare Häfen. Durch große Einbrüche der Nord- see und Durchbrechungen der Dünen sind mehrere untiefe Meerbusen entstanden, so die Zuydersee, der Dollart und der Jahdebusen. Die Zu yd er See ist 20 M. lang, 10 M. breit, 60 Q.-M. groß. Sie war früher ein Binnensee und erhielt von 1219 — 1287 durch große Ucberschwemmungen, wobei in der letzten 80,000 Men- schen umkamen, ihre jetzige Ausdehnung. Durch ihre Sandbänke ist sie der Schiff- fahrt höchst gefährlich. An ihrem Sw. Ende steht sie durch den Busen Pampus mit dem Het U si— das Ei) in Verbindung. Dieser schmale Kanal führt gegen Nw. in das Wyker Meer, gegen S. in das 3 Q.m. große, nun ausgetrocknete Harlemer Meer. Letzteres entstand durch Einbrüche der Nordsee 1539, wobei das Städtchen Nieuvcnkerk ein Wellengrab fand. Der Dollart, 2v2 Q.m. groß, ist gleichfalls durch die Einbrüche des Oceans 1277 und 78 entstanden. 50 Ortschaf- ten, darunter 33 Kirchspiele und das Städtchen Torum, gingen in den Fluthen un- ter. Der Jahdebusen, 3 Q.-M. groß, wurde 1218 gebildet; spätere Fluthen haben ihn vergrößert. Die langen, sandigen Fl a chiù sein der Niederlande, Han- novers, Oldenburgs, Hamburgs, Holsteins und Schleswigs, so wie Helgoland, gehen vielleicht auch ihrem Untergang entgegen. Von der Zuydersee bis jenseits der Eidermündung liegen die W a t t e u, d. h. Sandbänke, die während der Fluth mit Seewasser bedeckt, bei der Ebbe zum Theil trocken liegen. Viele Balgen oder Vertiefungen durchziehen die Watten. Die Ostküste von England ist flach und mit gefährlichen Untiefen bedeckt; die großen Busen, der Wash und die Mün- dung der Themfe, sind von gleicher Beschaffenheit, wie die holländischen und deutschen. Schottlands O ft k ü st e ist hoch und sicher; hier finden sich große Einschnitte und Busen : der F r i t h 0 f F 0 r t h, 0 s T a y , 0 fmnrray, 0 f D 0 r n 0 ch. Noch häufigere Busen zeigt Norwegens W e st g e st a d e. Ein- mündende Fl ü sse: Schelde; Rhein; Ems; Weser; Elbe; Eider; Themse; viele Kü- ftenflüsse. Das deutsche Meer ist ein flacher Meerbusen mit vielen Sand- Läiuen, besonders in der Mitte; darunter: Doggersbank, lange- Bank, jütländische Bank. Der körperliche Inhalt sämmtlicher Sandbänke gäbe eine Laudschichte von dem Flächeninhalte Großbritaniens und einer Mächtigkeit von 28'. Der Meeresgrund senkt sich allmählig nach N. hin; die tiefsten Stellen bis 800' liegen an der norwegischen Küste. Die Fluth steigt an den Südküsten 9 —10', wird aber allmählig gegen N. geringer, so daß sie an der nördlichen Westküste Jütlands nur 1 — 2' beträgt und an der Sw. Küste Norwegens gar nicht bemerkt wird. Aber bei Sturmfluthen steigt das Wasser wohl 20'; 1825 erreichte es bei der Jnffl Föhr 25' über dem gewöhnlichen Stand. Die Flüsse der Nordsee nehmen, wenn die Fluth beginnt, durch di» Stauung des Wassers eine rückgängige Bewegung an, und fließen dann, wenn die Ebbe eintritt, mit vermehrter Schnelligkeit ab. In der Elbe wird dieser Rückfluß oft bis 20 M. landeinwärts, bis 5 M. oberhalb Hamburg, in der Weser bis Vegesack, 9 M. von der Mündung, in der Ems bis nach Halte unsern Papenburg, 8 M. aufwärts, wahrgenommen. Diese Doppelbewegung der Ströme ist für die Schiffahrt von großem Nutzen; denn sie hält den Strom tief und begünstigt das Auf- und Abwärtssegcln. Sehr veränderliche Strömun- gen; in Folge des vorwaltenden Sw. Windes haben sie im Allgemeinen eine No-

8. Besonderer Theil - S. 62

1856 - Eßlingen : Weychardt
62 Erste Abtheilun g. Europa. köpf 3,043'; Jnselsberg 2,855'. Viele herrliche Thäler und reizende Gegenden; große Laub- und Nadelholzwälder. Viele Burgruinen. 2s) 19. Das Thüringer Hügelland; zwischen dem Thüringer Wald im Sw., der Werra und Leine im W., der Ruhme, Helme und einer Linie von Sangerhausen nach Halle im N. und der Saale im O.; in Sachsen- Weimar-Eisenach, Sachsen-Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Sondershauscn und Rudolstadt, und in den preußischen Regie- rungsbezirken Erfurt und Merseburg. Eine Hochebene von 800 — 1,000', die sich von No. und Sw. her zur Mitte hin,' zum Thale der mittlern Unstrut, sanft bis auf 500' herabsenkt. Die Hochebene wird von mehreren, mit dem Thüringer Wald und dem Harze parallel streichenden Ketten nie- driger Berge und Hügel durchzogen. Dieselben werden häufig unterbrochen und gehen im O. der Gera und Unstrut allmählig in plateauartige Höhen über, welche die steilen Berg- und Felsränder des Saalethales bilden. Zwischen diesen Bergketten breiten sich offene und fruchtbare Ebenen aus. 24) 20. Der Harz [Bacenis Silva; Meliböcus Mons]; zwischen dem 23) 1. (Bestellt: ttrgebirge und besonders Porphyr; letzterer bildet die höchsten Kuppen und Kegel. Das altere Gebilde umgeben die Steinkohlenformation und über ihm das rolhe Todtliegende; darauf folgt Zechstein, Kupferschiefer und bunter Sandstein. Viele Basaltkuppeu. Großer Mineralreichthum: Kupfer, Eisen, Braunstein, Kobalt; Marmor, Alabaster, vortreffliche Mühlsteine und Schieferarten; Steinkohlen, Torf; Salz. 2. Flüsse: a. Rhein sy stein: Nodach; Jlz. b. Wesersystem: Werra; Hörsel. c. Elbesystem: Schwarza; Ilm; Gera. 3. Das 78^2 Q.m. große Gebiet des Franken- und Thüringerwaldes ist unter 9 Staaten vertheilt: Sachsen Meiningen 20 V* Q.m.; Sachsen Kobnrg 10 Q.m.; Preußen 91/3 Q.m.; Schwarzburg Rudolstadt 8v2q.m.; Sachsen Weimar 8 Q.m.; Bayern 7h's Q.m.; Kurhessen 5 Q.m.; Neuß 5 Q.m.; Schwarzburg Sonders- hausen 4 Q.m. 4. Der Nennsteig s— Greuzwegsj ist vom Nodacher Brunnen bis zur Frank- furter Straße 38 Stunden lang. Er ist ein auf dem Kamm des ganzen Gebirges, gewöhnlich auf der Wasserscheide, fortlaufender, fahrbarer Weg, überall mit Grenz- steinen besetzt. Ehemals bildete er die Grenze zwischen Franken und Thüringen. 2r>) 1. Das Thüringer Hügelland wird durch die Gera und Unstrut in eine westliche und östliche Hälfte getbeilt. — a. Die westliche Halste: das obere und untere Eichsfeld, im Nw. einer Linie von Treffurt über Mühlhausen nach Nordhausen; eine 1,000'— 1,200' hohe dürre, einförmige Fläche: Ohmberge 1,560'; die beiden Gleichen; Göttinger Wald 1,285'. Die erste Parallelkette zwischen dem Thüringer Wald, der Nesse und Gera: Hörselberg 1,400'; See- berg 1,792'; die kegelförmigen Thüringer Gleichen. Die zweite Parallel- kette zwischen der Nesse und oberen Unstrut: Hain ich 1,300'. Die dritte Pa- r alle! kette zwischen der oberen Unstrut und Helbe. Die vierte Parallel kette, die Hainleite, zwischen Helbe und Wipper: Possen 1,400'. Die fünfte Pa- rallelkette zwischen Wipper und Helme: Ky ff Häuser 1,428'. — b. Die östliche Hälfte ist eine einförmige Hochfläche, die vom tief eingeschnittenen Jlmthal durch- rissen ist: Singerberg 1,775'; Er fürt er Stei g er 1,090'; hoher Ettersberg 1,550'. Zwischen Lessa und Unstrut liegt ein schmaler, langgedehnter Bergzug, die Schmücke und Finne 800 — 1,000'. Im N. der Unstrut ist die thüringische Grenzplatte mit den beiden Seen von Eisleben 500' — 700' mit allmähliger Senkung zur Saale. 2. Gestein: bunter Sandstein und Muschelkalk in großer, Keuper in ge- ringer Ausdehnung; Granit bricht im Kyffhäuser aus dem bunten Sandstein hervor. Erzarmuth. 3. Flüsse: a. Wesersystem: Hörsel; Leine mit Ruhme. b. Elbesystem: Ilm; Unstrut mit Gera; Helbe; Wipper und Helme.

9. Besonderer Theil - S. 8

1856 - Eßlingen : Weychardt
8 ' Erste Abtheilung. Europa. 4. Im N o r d e n : das nördliche Eismeer. Folgende Glieder des- selben berühren die nordeuropäischen Küsten: das lappländische Meer, das weiße Meer,") die tscheskische Bucht, die jugorische Straße, die karische Pforte, das karische Meer. 5. Europa ist eigentlich nur eine große Halbinsel von Asien; mit diesem Erdtheil hängt es im Osten auf einer 360 Meilen langen Land- grenze zusammen. Von den übrigen Erdtheilen ist es durch größere oder kleinere Meeresräume geschieden. Am meisten nähert es sich Afrika in der Straße von Gibraltar. §. 3. Die Grundgehalt. 1. Der Körper von Europa gleicht einem rechtwinklichen Dreiecke, dessen Spitzen im karischen Golfe, im Hintergründe des asow'schen und des biskai'ischen Meeres liegen. als das des Oceans wegen der Menge des zuströmenden Wassers. Der Sand welcher durch die Flusse in die Ostsee geführt wird, erhöht ihren Boden und bewirkt in Verbindung mit der starken Ausströmung der Ostseewasser in die Nordsee ein Zu- rückweichen des Meeres. Dasselbe ist an allen Ostküsten, besonders an der Ost- küste von Schweden beobachtet worden. Hier soll die Verminderung des mittlern Wasserstandes an verschiedenen Orten in 100 Jahren 1' und weniger bis 5', in 1000 Jahren im Mittel aufs Höchste 30' betragen. Andere wollen berechnen, daß die Ostsee nach 2000 Jahren ganz verschwunden und an ihrer Statt nur ein groß- ßes Stromsystem zurückgeblieben-sei. Der geringe Wärmegrad, die binnenländische Lage und der geringere Salzgehalt sind die Ursachen, daß die Ostsee so leicht zu- gefriert; man konnte schon in Schlitten von Schweden nach Finnland und über den Sund von Dänemark nach Schweden fahren; 1740 trug das Eis im Hasen von Königsberg die schwersten Lasten. Keine Ebbe und Fluth. Strömung der Ostsee durch den Sund ins Kattegatt. Das Niveau des Wassers steht im Hintergrund des bothnischen Meerbusens bei Tornea wenigstens um 5' höher, als das des Kattegatts; bei Kiel 1' höher, als die Nordsee an der Eidermündung. Meeresstrudel im bothnischen Busen. Großer Reichthum an Fischen: Makre- len; Thunfische; Hornhechte; Häringe; Sprotten; Dorsche; Störe u. a. Die sehr bedeutende Schiffahrt mit Segel- und Dampfschiffen ist wegen der theils seichten, theils insel- und klippenreichen Küsten, wegen der unregelmäßigen Tiefen und wegen der oft plötzlich sich ändernden Winde selten ganz gefahrlos. ") Das weiße Meer Grenzen: die hohen und größtenth'eils felsigen Nordküsten Rußlands. Größe: von No. nach Sw. 75 M. lang; bei seinem Eingang zwischen dem Swiatoi Noß [= heil. Vorgebirges im W. und dem Kanin Noß s— Kap Kanin) im O. 20 M. breit; 2000 Q.m. groß. 4 Buchten: Mesen Bucht gegen So., Dwina Bucht gegen So., Onega Bucht gegen So., Kandals Bucht gegen Nw. Es hat seinen Namen davon, daß es, zu beiden Seiten des nördlichen Polarkreises gelegen, den größeren Theil des Jahres mit Eismassen überdeckt ist. Sein Wasser ist überall rein und der Schifffahrt günstig, bis auf die lange Sandbank vor der Dwinamündung. Hinreichender Ankergrund für die größten Schiffe; selbst in der Nähe der Ufer hat es noch 360' Tiefe, .häu- fige Nebel in der Mitte des Meeres; sie werden dünner und seltener in der Nähe der Ufer. Keine Ebbe und Fluth. Großer Fischreichthum: Schellfische, Dorsche, Stockfische, Häringe. Wichtige Schiffahrt nach Archangel. Die Halb- insel Kanin trennt das weiße Meer von der tscheskischen Bai, 15—18 M. von N. nach S. lang. Die 2 M. breite jugorische Straße, zwischen dem Festlande und der Insel Wajatsch, und die 10 M. breite karische Pforte, zwischen der Insel Wajatsch und Nowaja Semlja, führen in das karische Meer.

10. Besonderer Theil - S. 64

1856 - Eßlingen : Weychardt
M Erste Abtheilung. Europa, Nw. geht. Die wichtigsten Glieder sind: Bram Wald; Solling; öst- licher Süntel und Deister; Bückeberge.") 22. Das westliche Wesergebirge; zwischen der zur Alme ge- henden Altenau und der Diemel im S>, der Weser von der Diemelmündung bis Minden im O. und dem Tiefland im N. und W. ; in den preußischen Regierungsbezirken Minden und Münster, in Lippe-Detmold und Pyrmont, in der kurhessischen Grafschaft Schauenburg und im hannoverischen Fürsten- thum Osnabrück. Ein sehr verschiedenartig gestaltetes, bis 1,500' hohes Hügelland, das aus Hochflächen, Bergen, Hügeln und Ebenen besteht. Ein- zelne Glieder: Teutoburger Wald [Saltus Teutoburgiensis] ; Hoch- fläche von Paderborn; Hügelland von Lippe und Pyrmont; Ebene von Stein heim und Ravensburg; Hit gelland von Osnabrück und Tecklenburg; westlicher Süntel. 26 27) 26) 1. Theile: a. Bramwald bis zu einer Linie von Lippoldsberg nach Nörten; ans buntem-Sandstein und Muschelkalk bestehend; der kegelförmige, basal- tische Gipfel der Brambnrg 1,300'. Dichte Buchenwälder. — b. Der Solling, zwischen der Weser und Leine, gegen N. bis zu einer Linie von Eimbeck über Dassel nach Holzminden; ein plateauartigcs Sandsteingebirge, das die zum Dach- decken und zu Hausfluren dienenden Höxtersteine liefert; Moosberg 1,577'. Große Eichen- und Buchenwälder. Viele Glashütten.— c. Die steilen, wallartig geformten Parallelzüge zwischen der Weser und Leine, dem Solling, Deister und Süntel find 1,000— 1,400' hoch. Die wichtigsten sind: Der Holzberg 1,210'; der Elvas 840'; die Homburg 1,146'; der Vogler; der Hils mit der Ammenser Burg 1,319'; der Ith 1,200'; die Lauensteiner Berge mit dem Kahnstein 1,280'; der Osterwald mit dem Nesselberg 1,200'. — d. Die steilen Parallelketten zwischen der Leine und Innerste: die Vorberge 888'; der Sackwald 896' und die Siebenberge 1,090'; der Hildesheimer Wald bis 1,000'; der Heim- berg zwischen Nette und Innerste 800'; die Höhenzüge von der Ocker bis Hildes- heim auf dem rechten Ufer der Innerste bis 800'. — e. Der ö stliche Süntel, ein hufeisenförmig gekrümmter Bergrücken an der Quelle der Hamel und Kaspaue; hoher Süntel 1,371'. Seine Fortsetzung zieht als eine fast ununterbrochene, 4 Meilen lange Kette gegen W. bis zur Weser, trägt die Paschenb urg 1,115' und fällt mit dem Jakobsberg 528' zur westphälischen Pforte ab.— f. Der Deister zieht von der Kaspaue bis zur Leine, von Nw. nach So., als eine 3 Meilen lange Kette; Höbe!er 1,240'.— §. Südlich von ihm liegt der kleine Deister mit dem Ahrensberg 1,196'. — h. Die Bückeberge ziehen 5 Stunden weit von der Kaspaue gegen Sw. bis Bückeburg 1,000': Steinkohlenlager; gute Sandsteinbrüche. 2. Gestein. Bunter Sandstein; Muschelkalk; Keuper; Lias; Jurakalk; Quadersandstein. 3. Flüsse: Wesersystem: Weser; Leine mit Ruhme und Innerste, welch letztere die Nette aufnimmt. v) 1. Der Teutoburger Wald hängt mit den Höhen von Brilon zu- sammen. Er zieht vom Quellbezirk der Altenan bis nach Bevergern in Nord- und Nordwestrichtung als eine wallartige Mauer, die aus 2 oder 3 Parallelketten besteht. Schöne Laubwaldungen. Theile: a. die Egge und aus dem Walde in nörd- licher Richtung bis zur Velmerstoot 1,441'. — b. Der eigentliche Teutoburger- Wald oder der ltypische Wald bis zur Dörenschlucht: der Barnacken 1,396'; die Eggester- oder Extersteine, 5 große, senkrecht zu 100' und darüber auf- steigende Sandsteinfelsen, V» Stunde von der Stadt Horn, von denen der nörd- lichste zu einer geräumigen Einsiedelei, ein anderer zu einer viereckigen Kapelle mit Altar und Thür ansgehanen ist; der Falkenberg 1,163'; das Winnfeld, eine 1,299' hohe ebene Waldfläche; die Grotenburg 1,195' mit dem Hermannsdenkmal und dem großen und kleinen Hünenring, welcher die von den Cheruskern erbaute, große Teutoburg sein soll. Schöne Buchenwälder; schauerliche Schluchten; tiefe Thäler. — e. Die Tönskette bis zur Schlucht von Bielefeld; Tönsberg 1,049'; Hermannsberg 1,136'. — ä. Die Ravensberg er, Osnabrück er und T ek- le n bürg er Berge 400 — 1,000'; meist unfruchtbar und nur mit Haidekraut
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