Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 3

1835 - Königsberg : Bornträger
3 I. Das Land. Es ist an einigen Stellen hoch, an andern niedrig. — Erhebungen und V e r t i e fu n g e n. Die Vertiefungen liegen zwischen den Erhebungen oder um- schließen sie. Große Landstriche ohne merkliche Erhöbun- gen heißen Ebenen, Flachen, plattes Land. Das niedrigste Land, welches sich am wenigsten über den Was- serspiegel erhebt, befindet sich gewöhnlich um die Ufer und Mündungen der Gewässer; man nennt solche Landstriche Niederungen, Marschland, auch Werder. Ein großer Landstrich, der sich hoch über die Oberfläche des -Meeres erhebt, heißt H o ch l a n d, H o ch e b e n e. — Ge- wöhnlich erhebt sich das Land allmählich vom Rande der Gewässer, oder (vom Lande aus betrachtet) senkt sich nach den Gewässern zu ab, und heißt Abdachung. Her- vortretende Erhabenheiten des Landes werden Höhen ge- nannt: Anhöhen, Hügel, Berge, nach der verschiede- nen Erhebung. Solche Erhöhungen liegen theils einzeln, theils hängen sie zusammen. Zusammenhängende Erhö- hungen bilden eine Reihe, Kette oder Zug: Höhen- kette, Hügelkette oder Hügelreihe, Bergkette oder Bergreihe. Mehrere zusammenhängende Bergketten bilden eine Gebirgskette, Gebirgszug oder Gebirge. Länder von Gebirgen durchzogen heißen Gebirgsländer. Man sagt: das Gebirge streicht oder zieht nach einer Gegend, statt zu sagen: Es hat eine Richtung dahin.— An den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß (Un- tcrkreis derselben), die Abhänge (Lehnen), den Gipfel (Spitze.) Gebirgszüge haben einen Fuß, einen Rücken oder Kamm und mehrere einzelne Gipfel, die über den Kamm hervorragen. — In einer Gebirgskette unterscheidet man gewöhnlich den Hauptgebirgszug (den höchsten, den Stamm) und die Nebengebirgszüge, Neben- ketten oder Geb irgszw eige, die von jenem ausgehen (das Bild vom Baume hergenommen). Die äußersten Aus- läufe, die ms flache Land oder ins Meer hincinragen, heißen Vorgebirge, beim Meere auch Kap. (Darstellung eines Gebirgszuges mit seinen Seitenketten durch Sand auf dem Tische, oder durch Zeichnung an der Tafel.) Die gewöhnlichste Form der Berge ist die Kessel form (konische), die der Berggipfel die Zacken-, Kopf-, Horn- form, daher auch die Benennungen; Zacken,, Hörner, .........T*

2. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 4

1835 - Königsberg : Bornträger
4 Kuppen (Kopf), Hauben. s. w. — Die Abhänge ftiib entweder sanft oder steil, schroff, jäh, abschüssig.- Es gicbt auf der Erde einzelne kegelförmige Berge, die oben oder seitwärts Oeffnungen (Krater) haben, aus denen Feuer, Rauch, Steine, Äsche und eine glühende flüssige Materie (Lava) Hervorkommen und fortgeschleudert werden. Man nennt sie Vu lka n e oder feuerspeiende Berge. Mit den Ausbrüchen dieser V. sind oft Erderschütterungcn oder Erdbeben verbunden. Die Vertiefungen des Landes sind verschieden. Eine Strecke Landes zwischen Hügeln heißt ein Grund. Ein von Gebirgen oder Bergen eingeschlossener Raum, der gewöhnlich gegen seine Länge schmal ist, wird Tbal ge- nannt (muldenförmige, gabclförm. Thäler — Keffelthä- lcr; — im Verhältnisse zum Höhenzuge: Längenthäler, Ouerthäler). Die Scitenwände der Thäler heißen Thal- Hänge. Ist es sehr enge und liegt zwischen schroffen Ber- gen, so heißt's Schlucht. Schmale Oeffnungen in Fel- sen nennt man Klüfte oder Spalten. ■— Die Thäler liegen nicht gleich hoch über der Meeresfläche, also auch nicht gleich hoch unter einander. Die höchsten bekannten Thäler sind etwa 8000 Fuß über dem Meere. Ii. Das Wasser, ein tropfbar flüssiger, leicht zcrthcilbarcr, leicht beweglicher (z. B. vom Winde), ela- stischer, durchsichtiger Körper, dringt leicht in die Oeffnun- gen der Körper ein und hat eine außerordentlich auflösende Kraft. Durch starke Wärme wird cs in Dämpfe aufgelöst (Austrocknen der Pfützen w.), durch Entziehung der Wärme (Kälte) in Eis verwandelt. Man unterscheidet eine drei- fache Ausdehnung der Gewässer auf der Erde: Länge, Breite, Tiefe. Gewässer von sehr geringer Tiefe heißen seichte. Das Wasser auf der Erde ist entweder salzig oder nicht (süß); das meiste ist salzig; das süße W. theilt man in hartes (mit mineralischen Theilen), Ouellwasser, und benutzt cs zum Trinken, und in weiches (Fluss- oder Teich - :c. Wasser). Die Oberfläche der Gewässer nennt man den Wasserspiegel (der Himmel, die Ufer :c. spie- geln sich darin ab)-. Wenn sich das W. regelmäßig nach einer bestimmten Richtung hin bewegt, so sagt man: es fließt d. h. cs fällt allmählich von höhern nach niederen Orten; hat cs dagegen seinen Ort gefunden, da es sich sammelt, so spricht man: es steht. Sonach zerfallen

3. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 7

1835 - Königsberg : Bornträger
7 Die Vertiefung heißt Becken des Sce's. Landsee'n hei- ßen sie, wenn sie im Innern des Landes liegen, Küsten- oder Binnensee'»^ wenn sie an der Secküste sich befin- den, zuweilen auch mit dem Meere in Verbindung stehen.— Durch mehrere nahe bei einander liegende See'n werden Scegruppen gebildet. Die Ufer sind verschieden, flach oder sanft abdachend, oder steil, sandig, steinig, sumpfig w. Der Boden ist entweder sandig, oder felsig oder sumpfig. Sie sind meist fischreich. Ihr Wasser ist wie das der Bäche, Flüsse, Ströme süß. — Das größeste aller stehen- den Gewässer, das die bedeutendsten Vertiefungen der gan- zen Erdoberfläche ausfüllt, und über 2/s derselben ein- nimmt, das Land auf allen Seiten begranzt, nennt man Meer, Weltmeer, Ocean. Das Mecrwasscr ist bitter- salzig (um Faulniss zu vergüten), dunkelbläulich oder dun- kelgrünlich und nicht trinkbar; wird es vom Winde bewegt und schlägt hohe 'Wellen, so erscheint es dunkler. Der Boden des Meerbeckens ist dem trocknen Lande ähnlich; denn es befinden sich auf ihm Berge, Thälcr, Felsen, Eb- nen; die höchsten Punkte der Berge ragen als Inseln her- vor. Erhöhungen, die nur bei niedrigem Wasserstande hervorragen, heißen Untiefen oder Banke; bestehen sie aus angehäuftem Sande: Sand banke. — Die Tiefe des Meeres ist ungleich ; bis gegen 5000 Fuß hat man sie durch's Senkblei ergründet, man vermuthet sie aber viel größer. — Außer der Wellenbewegung hat das Meer ver- ichiedne Strömungen. — Die Mitte des Meeres nennt man die hohe See; die Granze jedes.landes, wo es vom Meere bespült wird, heißt Ufer; das flache Ufer zunächst am Meere: Strand; der ganze breite Landstrich am Meeresufer, den man vom Meere landeinwärts über- schauen kann: Küste oder Meeresküste. Die am Strande befindlichen Sandhügel, die zuweilen vom Wasser bedeckt werden, zuweilen davon frei sind, heißen Dünen. Durch das Anprallen der Wasscrmassen ans Land (beson- ders felsiges) werden die Wellen zurückgeworfen und es ent- steht Brandung. — Alle 24 Stunden erfolgt bei großen Meeren ein Steigen und Fallen des Wassers. Das Fallen und Zurücktreten des Wassers vom Ufer nennt man Ebbe (6 Stunden während), das Steigen und Andrängen ans Ufer Flut (auch 6 St.). In der Ostsee ist diese Veränderung unmerklich, in andern Meeren betragt sie 50 — 60 Fuß. —

4. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 8

1835 - Königsberg : Bornträger
8 Kleinere Meere, die vom Lande ganz umschlossen werden, heißen Binnenmeere. Unsre Ostsee ist ein Binnenmeer. Iü Land und Wasser in Verbindung. Ein Stück Land rings vomw. umgeben hcistt eine Insel. Sehr große Landmassen, vom Meere umflossen, heißen Kontinente (festes Land). Diese Kontinente bilden die Erd- oder Welttheile. Einzeln liegende kleine Inseln heißen Eilande, liegen mehrere beisammen: Jnsel- g r u p p e n. Auch Ströme bilden manchmal Inseln, theils auf ihrem Laufe, theils an den Mündungen; die letzteren haben zuweilen die Gestalt eines griechischen D oder Delta: 'J, umgekehrt /7. — Landstriche, die an einer Seite mit dem festen Lande Zusammenhängen, sonst aber vom Wasser umgeben sind, heißen Halbinseln. Sind diese sehr schmal, so nennt man sie L a n d z u n g e n. — Ein schmaler Landstrich, auf 2 Seiten vorn Meere umgeben, anden beiden Enden aber mit dem festen Lande zusammenhängend, heißt Landenge, Erd enge.— Beträchtliche Meercstheile, an mehrcrn Seiten vom Lande umgeben, an einer mit dem Meere zusammenhän- gend, und tiefe Einbiegungen ins Land bildend heißen: M e e r b u se n, B a i e n; sind sie klein: Buchte tu Ganz kleine Buchten, durch die Natur gebildet, oder durch Kunst mit Dämmen von Stein umgeben, tief genug, dass See- schiffe einlaufen und vor Stürmen sicher liegen können, nennt man Seehafett, Häfen. Die Stellen anr Ufer, wo Schiffe ihre Anker auswerfen können: Rheden.— (Leuchtthürme, Baken, Lootfen zum Verbindern :des Strandcns :c. der Schiffe) — Ein schmaler Strich des Meeres, von 2 einander nahe gegenüber liegenden Land- theilcn eingeschlossen, heißt Meerenge oder Straße. — Alles Land, dessen fließende Gewässer- sich in einen: Hauptflusse vereinigen, bezeichnet man mit dem Namen Flussgebiet. Jedes Flussgebiet hat eine Hauptabda- chung nach dem Meere, in das der Fluss mündet, und 2 Nebenabdachungen (nach dem Hauptflusse hin). Wasser- scheiden nennt man diejenigen Berg- und Höhenzügc, von denen Gewässer nach entgegengesetzten Richtungen zu verschiednen Hauptströmen abfließen. Iv. Die Luft umgiebt uns von allen Seiten; die Erde schwimmt gleichsam in ihr. Sie ist beweglich, fühlbar, ausdehnbar, schwer, - elastisch — bald feucht,

5. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 12

1835 - Königsberg : Bornträger
12 wärmere Gegenden und kommen im Frühlinge wieder (Storch, Lerche, Schwalbe, Droßel rc. :c.) Viii. Bewohner des Landes. Der Mensch, das edelste der Erdengeschöpfe, bewohnt, bebaut, benutzt, verschönert die Erde. Wo Menschen wohnen sollen, müssen Pflanzen und Thiere sein. Ein Land, in desir viele Menschen dicht neben einander gedrängt wohnen, heißt ein bevölkertes Land, im Gcgenthcilc: ein schlecht be- völkertes. — Die Menschen leben in Gesellschaft und bilden so Familien, Gemeinden, Völker. — Sie treiben Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht, Fische- rei, Jagerei. In jedem Lande, wo mehr Menschen wohnen, als der Boden ernähren kann, muss.-der.kunst- fleiß (Industrie) aushelfen (Fabriken, Manufakturen).— Hat ein Land Ueberfluss an Natur - und Kunsterzeugnissen, so kann es davon an andere Lander verkaufen, wogegen es voni Auslande kauft, was ihm fehlt. So entsteht der Handel (Tauschhandel— Geld das gewöhnliche Mittel des Austausches). Der Handel durch Ausfuhr heißt Aus- fuhrhandel oder Aetivhandel (thatiger), der Handel durch Einfuhr: Einfuhr- oder Passivhandel (das Land lasst fremde Erzeugnisse einsühren). Die Produkte, welche gekauft und verkauft werden, heißen Waaren. Landhandel — Seehandel — Binnenhandel (zwischen den einzelnen Ortschaften eines Landes). — Die Menschen unterscheiden sich durch ihre Gestalt, Farbe, Bildung, (gebildete oder kultivirte, rohe oder unkulti- virte Völker), Religion (die Art, den lieben Gott zu verehren), Sprache (die Sprache, welche jeder redet, ist seine Muttersprache), Lebensart (versch. Gewer- be, wodurch sie sich ihren Unterhalt erwerben: Ackerbauer oder Landleute, Hirten, Jager, Fischer, Handwerker, Kauflcute, Künstler, Gelehrte), Sitten und Gebräuche (sie wohnen in Hütten, Kathen, Hausern, Schlössern, Pallasten.) Gewöhnlich wohnen die Menschen zusammen. Daher giebts Dörfer (eine Anzahl nahe bei einander lie- gender Wohnungen von Leuten, welche Ackerbau und Vieh- zucht, zuweilen auch Gewerbe treiben, heißt Dorf; mit einer Kirche: Kirchdorf). Sehr große Dörfer,^ deren Einwohner nicht bloß Ackerbau und Viehzucht, sondern auch Handwerke, Handel :e. treiben, heißen Flecken (Marktflecken, wenn Märkte darin gehalten werden).

6. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 15

1835 - Königsberg : Bornträger
15 für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere). 6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare- the, Stifter, Blindeninstitute re. Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten, welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge- werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.) Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord- nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi- strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män- nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen (Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge. Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser. — Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König- reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin- zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt, in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt; die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge- theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise. Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne, Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll, O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe); Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen, auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel- messer. — r.::.. Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa, im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),

7. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 17

1835 - Königsberg : Bornträger
17 Die Südgränze (eüva 90 M. lang) stößt zum Theile an Polen, zum Theile an den Regierungsbezirk Bromberg der Provinz Posen. Die Westgranze (32 M. l.) stößt im S. an die Neumark (zum Regierungsbezirke Frankfurt in der Provinz Brandenburg gehörig), der übrige Theil an Hin- terpommern (jetzt Reg. Bez. Cöslin). Sämmtliche Grän-t zen sind nicht über 30 Meilen von der Küste entfernt, am weitsten die Gränze südlich von Lyk, 27 Meilen. §.3. Größe. Die größcste Ansdehnung von S. W. nach N. O. (Schloppe bis Schmallcningken) beträgt 65 Meilen; die gerade Ausdehnung von W. nach O. 51 M.; von N. nach S. 23 bis 39. M. (vom nördlichsten Punkte ab). Obne Gewässer enthält Preußen 1135 Gcviertmeilen, mit ihnen 1178 Gev. M. Davon kommen auf den Theil westlich der Weichsel (Pommerellen) 300 s^jm., auf den Theil östlich der Weichsel 878 s) M. §. 1. Gestalt des Landes. Preußen gehört zu dem neuen aufgeschwemmten Lande, das von der Ostsee aus gegen die Karpathen zu nach und nach angespült worden, und ist sonach ursprünglich See- boden gewesen. Dafür zeugen die überall in Menge vor- kommenden Felstrümmer, die nur durch die Gewalt der Wogen und des Eises hergetragen sein können, so wie die mannigfaltigen Versteinerungen und Seeprodukte, welche bis auf eine Entfernung von 30 Meilen von der Seeküste sich vorfinden. Daher ist das ganze Land natürlich ein Flachland, dessen größestertheil sich nicht über 200 bis300 Fuß über den Spiegel der Ostsee erhebt. Die bedeutend- sten Ebnen sind in der Mitte Pommerellens, im heutigen Masuren, südlich vom Pregel, zwischen Pregcl Und Memel, inl Osten des kurischen Haffs. — Jeder der beiden durch die Weichsel gebildeten Hauptthcile des Landes hat seine abgesonderten Höhenzüge. 1) Der pommerellische Haupthöhenzug findet sich im W. an der pommersehen Granze, von N. O. nach S.w. streichend, und zwar nörd- lich in Preußen, südlich in Pommern. Die höchste Stelle ist in den schöneberger Bergen (beim Kirchdorfc Schöneberg) gegen 600 Fuß h. Der nördlichste Theil dieses Höhenzuges bildet eine Strecke lang den westlichen

8. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 18

1835 - Königsberg : Bornträger
r 18 Rand des Weichselthalcö mit steilen Abhängen, und enthält als besonders hervorragende und bemerkenswerthc Punkte den Karlsberg bei Oliva (272 Fuß hoch), und den Johannisberg bei Danzig. Die von ihm gebildeten Meeresküsten sind steil, und haben den höchsten Punkt in der vorgebirgsartigcn Landspitze Rizchöft (170 Fuß). — 2) Der Haupthöhenzug des östlichen Theiles beginnt nördlich von Graudenz an der Weichsel nnt den Bindigsbergen, zieht nordöstlich nach Morungen (von wo aus ein Hauptarm nordwärts nach Trunz und Elbing abgeht), dann über das Kirchdorf Lahna, bei Neidenburg vorbei, nach der Gegend von Passenheim, (Lens- burg, Rhein, an den großen See'n vorbei, und verlauft sich nördlich am Pregelthale. Die höchsten Punkte dieses Hauptkamms sind bei Lahna 566 Fuß, und nahe dabei am Maransensee 565 Fß. — 3) Die nördliche Fortsetzung nach Trunz und Elbing reicht bis ans frische Haff und erreicht beitrunz den höchsten Punkt 569 Fuß. — Abgetrennt vom Haupthöhenzugc bemerken wir noch: 4) den Höhenzug im O. der großen See'n. Er zieht von Goldapp südwärts nach Lyk und nördlich bei Olezko vorbei nach der poln. Gränze. Der höchste Punkt der goldappcr Berg 570 Fß. — 5) Der Stab lack, ein waldiger Bergrücken nördlich der Alle, bei Pr. Eilau, Landsberg, bis 595 Fß. hoch. Der Kreuzb erg bei Heilsbcrg 475 Fß., und der Hasenberg bei Wildenhof nahe bei Landsberg 607 Fß. hoch (also der höchste Berg in Preußen.) — 6) Der sam- ländische Höhenzu g mit dem Galtgarben 354 Fß., dem Hausenbcrge bei Gcrmau, 250 Fß. und dem Wachbudcnberge bei Kl. Kuhrcn 195 Fß. — 7) Am nördlichen Memelufer merken wir den R ombinus 1 M. von Tilse, 240 Fß. über deni Meere. — Da das Land allmählich gegen die See abdacbt, so bildet es steile Küsten. An andern Stellen sind Dünen, die man durch Anpflanzungen fest zu machen und dem Spiele der Winde zu entziehen sich bemüht, so besonders auf den N e r u n g c n. Diese langen, schmalen, aus Dünen bestehenden Erdzungen sind der preuß. Küste eigenthümlich. Wir merken: 1) die Landzunge Hela, 4% M. lang, 1000 bis 8000 Fuß breit. 2) die frische Nerung, 13. M. lang, bis I'/. M.

9. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 19

1835 - Königsberg : Bornträger
19 breit — eigentlich eine Insel, von der Ostsee, Weichsel und dem frischen Haffe bespült — trennt See und Haff, am pillauer Tief durchbrochen. Früher andre Tiefe, die aber versandet sind (Tief bei Lochstädt 1311 versandet — balgaer Tief, 1456 vers. — Tief bei Alt Pillau, seit 1479, nahm 1510 die heutige Richtung). Früher war die Ne- rung mit Wald bedeckt. Dieser ist aber theils durch Stür- me, theils von Menschen zerstört, und ffndet sich nur noch im westlichen Theile. Meist Dünen, nur das südwestl. Stück fruchtbare Niederung. 3) Die kur ische Nerung, 2-/- sijm. große, 14 M. lange, Vio bis % M. breite, von S. W. nach N. O. ge- hende Landzunge, in alter Zeit mit Wald bedeckt, in dem nur 2 offne Plätze waren: Kahlland und Falken Heide (Falkenzucht). Die Einwohner trieben Viehzucht, was seit dem Aushaucn der Wälder aufhörcn musste, da die Versandung Ueberhand nahm. Ganze Dörfer z. B. Alt- und Neu-Lattcnwalde, Kunzen, Karwaiten sind versan- det. Anpflanzungen vom sarkaucr Walde aus nach beiden Seiten, um der Versandung zu steuern. Die hohen (über 100 Fß.) Sandhügel rücken immer weiter vor. Das Dorf Rossitten liegt wie eine Insel im Sandmeere, und hat guten Boden für Getreidebau, Wiesen :c. Bei Nid- den erheben sich die Sandhügel zu einer Höhe von 178 Fß., bei Schwarzort bis 157 Fß. An der Nordspitze verflachen sich die Sandhügel zu einer kleinen Ebne, die man zum Schutz des memler Hafens durch Bepflanzungen fest zu machen gesucht hat. Zwischen dem östlichen und westlichen Theile Preußens zieht das Weichselthal von S. nach N., von hohen Rändern begränzt, etwa 30 M. lang, 1 bis 1% M. breit, mit sehr fruchtbarem Boden. — Das Memelthal, von O. nach W. gehend, schmal, breitet sich 7 M. vor der Mündung der Memel zu einem fruchtbaren Delta aus (7 M. von O. nach W. — 10 M. von S. nach N.) §.5. Gewässer. Preußen wird theils von Gewässern begränzt, theils durchjchnitten. Diese sind: A. Die Ostsee. — k. Die Flüsse mit ihren Mündungssee'n, den Hassen. — C. Die Landsee'n. — Das Land ist im Ganzen sehr wasserreich. 2 -

10. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 20

1835 - Königsberg : Bornträger
20 §. ,6. A. D i e O ft s e e. Die Ostsee, ein Binnenmeer, Theil des großen West- meers, durch den Sund und diebeidcnbelte mit dernordsee verbunden, 1.00 — bis 200 M. lang, 24 bis 48 M. breit, etwa 7(Hk> bjm. groß, bespült die ganze preuß. Küste und nimmt alle unsre Flüsse' auf. Den Namen Ostsee erhielt es von 2 Reisenden aus England im 0. Jahrh.; es heißt auch baltisches Meer. Die geringe Tiefe (nicht über 20 Klafter), die flachen Küsten, der häufige Wechsel der Winde machen die Ostsee für die Schiffahrt gefahrvoll. Das Wasser ist meergrün, klar und kalt, aber nicht so sal- zig, als das andrer Meore (vielleicht um der vielen Flüsse willen, welche einströmen), doch nimmt der Salzgehalt nach Westeil zu. — Die Küste der Ostsee in Pr. ist etwa 60 M. lang, davon etwa 40 M. Dünen, 2 M. Bruch, das übrige hohes Steilufer. Die Dünen nicht über 100 Fß.; das Steilufer höher, bei Nixhöft 170', bei Brüsterort 141/, bei Palmnicken 68', bei Kuhren 136', bei Warnicken 178'. Hier finden sich Steinanhänfungen, so namentlich bei Nix- höft und Brüsterort, wo Steinriffe weit in die See hinein- ragen und den Schiffen Gefahr drohen. An diesen Steil- küsten dringt die See jährlich tiefer ins Land (die Adalberts- kapelle bei Tenkitten stand früher 1 M. vom Meere ab, jetzt etwa 500 Schritte), während um die Strommündun- gen sich neues Land bildet. Der Ufergrund dacht bei uns allmählich ab, ist meist sandig und bildet daher treffliche Badestellen. — Ebbe und Flut sind sehr gering. — Bei starkem Froste gefriert die Ostsee mehrere Meilen weit, und man hat in manchen Jahren Reiseil zu Schlitten nach Lü- beck, Schweden, Reval rc. unternommen; am häufigsten überden puziger Wiek, den 0 fl>M. großen, von der Landzunge Hela gebildeten Meerbusen. — Die Ostsee ist reich an Fischen. — Inseln finden sich an unsrer Küste gar nicht. 8. Die Flüsse mit ihren Mündnngssee'n, den Haffen. §.7. Odergeb iet. Zum Flussgebiete der Oder gehört der südwestl. Theil Pommcrellens. Von hier aus gehen nämlich die Flüsse nach der Netze und durch diese und dje Warthe in die Oder. Die Netze, in Polen entspringend, berührt unser
   bis 10 von 4564 weiter»  »»
4564 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4564 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 353
1 44
2 51
3 445
4 17
5 1053
6 171
7 1107
8 129
9 115
10 384
11 60
12 18
13 174
14 13
15 180
16 513
17 142
18 155
19 341
20 8
21 252
22 166
23 20
24 194
25 20
26 28
27 82
28 93
29 100
30 576
31 21
32 32
33 252
34 23
35 29
36 60
37 1607
38 574
39 67
40 158
41 164
42 17
43 43
44 144
45 387
46 65
47 63
48 43
49 155

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 175
1 278
2 18
3 237
4 80
5 89
6 219
7 17
8 16
9 41
10 224
11 233
12 304
13 72
14 16
15 16
16 569
17 1494
18 80
19 152
20 20
21 962
22 12
23 127
24 344
25 27
26 85
27 92
28 360
29 56
30 36
31 8
32 37
33 100
34 49
35 15
36 77
37 84
38 105
39 427
40 138
41 26
42 546
43 12
44 84
45 349
46 60
47 91
48 214
49 208
50 147
51 17
52 92
53 6
54 289
55 15
56 19
57 68
58 44
59 42
60 11
61 38
62 127
63 6
64 197
65 45
66 62
67 23
68 28
69 75
70 230
71 104
72 28
73 38
74 21
75 396
76 781
77 1501
78 107
79 282
80 59
81 264
82 248
83 44
84 574
85 48
86 27
87 433
88 17
89 20
90 64
91 309
92 1005
93 144
94 1009
95 241
96 17
97 117
98 245
99 43

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 313
1 55
2 83
3 79
4 19
5 12
6 539
7 9
8 16
9 14
10 29
11 30
12 254
13 261
14 68
15 4
16 7
17 25
18 65
19 29
20 35
21 37
22 4
23 1
24 325
25 442
26 35
27 5
28 270
29 51
30 35
31 26
32 126
33 481
34 225
35 1
36 43
37 2
38 25
39 60
40 27
41 16
42 311
43 333
44 42
45 39
46 176
47 44
48 34
49 14
50 285
51 546
52 2
53 43
54 0
55 18
56 19
57 44
58 31
59 409
60 11
61 39
62 2
63 3
64 21
65 99
66 56
67 4
68 51
69 0
70 31
71 21
72 45
73 7
74 12
75 102
76 44
77 12
78 15
79 12
80 11
81 1198
82 69
83 175
84 259
85 9
86 44
87 95
88 15
89 234
90 98
91 20
92 2
93 34
94 103
95 81
96 42
97 32
98 13
99 23
100 672
101 56
102 253
103 12
104 68
105 5
106 48
107 149
108 6
109 76
110 96
111 149
112 68
113 154
114 176
115 26
116 131
117 10
118 11
119 160
120 9
121 118
122 33
123 222
124 245
125 220
126 13
127 53
128 7
129 108
130 105
131 557
132 8
133 197
134 62
135 123
136 83
137 109
138 36
139 56
140 14
141 1
142 237
143 135
144 5
145 14
146 7
147 15
148 0
149 14
150 10
151 27
152 440
153 47
154 57
155 33
156 65
157 33
158 0
159 132
160 123
161 52
162 1
163 5
164 146
165 14
166 85
167 38
168 150
169 40
170 12
171 14
172 16
173 199
174 40
175 1055
176 14
177 147
178 63
179 305
180 83
181 8
182 18
183 287
184 152
185 87
186 32
187 30
188 46
189 22
190 3
191 9
192 24
193 121
194 17
195 290
196 420
197 27
198 24
199 83