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I. Das Land. Es ist an einigen Stellen hoch, an
andern niedrig. — Erhebungen und V e r t i e fu n g e n.
Die Vertiefungen liegen zwischen den Erhebungen oder um-
schließen sie. Große Landstriche ohne merkliche Erhöbun-
gen heißen Ebenen, Flachen, plattes Land. Das
niedrigste Land, welches sich am wenigsten über den Was-
serspiegel erhebt, befindet sich gewöhnlich um die Ufer und
Mündungen der Gewässer; man nennt solche Landstriche
Niederungen, Marschland, auch Werder. Ein
großer Landstrich, der sich hoch über die Oberfläche des
-Meeres erhebt, heißt H o ch l a n d, H o ch e b e n e. — Ge-
wöhnlich erhebt sich das Land allmählich vom Rande der
Gewässer, oder (vom Lande aus betrachtet) senkt sich
nach den Gewässern zu ab, und heißt Abdachung. Her-
vortretende Erhabenheiten des Landes werden Höhen ge-
nannt: Anhöhen, Hügel, Berge, nach der verschiede-
nen Erhebung. Solche Erhöhungen liegen theils einzeln,
theils hängen sie zusammen. Zusammenhängende Erhö-
hungen bilden eine Reihe, Kette oder Zug: Höhen-
kette, Hügelkette oder Hügelreihe, Bergkette oder
Bergreihe. Mehrere zusammenhängende Bergketten bilden
eine Gebirgskette, Gebirgszug oder Gebirge.
Länder von Gebirgen durchzogen heißen Gebirgsländer.
Man sagt: das Gebirge streicht oder zieht nach einer
Gegend, statt zu sagen: Es hat eine Richtung dahin.—
An den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß (Un-
tcrkreis derselben), die Abhänge (Lehnen), den Gipfel
(Spitze.) Gebirgszüge haben einen Fuß, einen Rücken
oder Kamm und mehrere einzelne Gipfel, die über den
Kamm hervorragen. — In einer Gebirgskette unterscheidet
man gewöhnlich den Hauptgebirgszug (den höchsten,
den Stamm) und die Nebengebirgszüge, Neben-
ketten oder Geb irgszw eige, die von jenem ausgehen
(das Bild vom Baume hergenommen). Die äußersten Aus-
läufe, die ms flache Land oder ins Meer hincinragen, heißen
Vorgebirge, beim Meere auch Kap.
(Darstellung eines Gebirgszuges mit seinen Seitenketten
durch Sand auf dem Tische, oder durch Zeichnung
an der Tafel.)
Die gewöhnlichste Form der Berge ist die Kessel form
(konische), die der Berggipfel die Zacken-, Kopf-, Horn-
form, daher auch die Benennungen; Zacken,, Hörner,
.........T*
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Kuppen (Kopf), Hauben. s. w. — Die Abhänge ftiib
entweder sanft oder steil, schroff, jäh, abschüssig.-
Es gicbt auf der Erde einzelne kegelförmige Berge, die
oben oder seitwärts Oeffnungen (Krater) haben, aus denen
Feuer, Rauch, Steine, Äsche und eine glühende flüssige
Materie (Lava) Hervorkommen und fortgeschleudert werden.
Man nennt sie Vu lka n e oder feuerspeiende Berge. Mit
den Ausbrüchen dieser V. sind oft Erderschütterungcn oder
Erdbeben verbunden.
Die Vertiefungen des Landes sind verschieden.
Eine Strecke Landes zwischen Hügeln heißt ein Grund.
Ein von Gebirgen oder Bergen eingeschlossener Raum, der
gewöhnlich gegen seine Länge schmal ist, wird Tbal ge-
nannt (muldenförmige, gabclförm. Thäler — Keffelthä-
lcr; — im Verhältnisse zum Höhenzuge: Längenthäler,
Ouerthäler). Die Scitenwände der Thäler heißen Thal-
Hänge. Ist es sehr enge und liegt zwischen schroffen Ber-
gen, so heißt's Schlucht. Schmale Oeffnungen in Fel-
sen nennt man Klüfte oder Spalten. ■— Die Thäler
liegen nicht gleich hoch über der Meeresfläche, also auch
nicht gleich hoch unter einander. Die höchsten bekannten
Thäler sind etwa 8000 Fuß über dem Meere.
Ii. Das Wasser, ein tropfbar flüssiger, leicht
zcrthcilbarcr, leicht beweglicher (z. B. vom Winde), ela-
stischer, durchsichtiger Körper, dringt leicht in die Oeffnun-
gen der Körper ein und hat eine außerordentlich auflösende
Kraft. Durch starke Wärme wird cs in Dämpfe aufgelöst
(Austrocknen der Pfützen w.), durch Entziehung der Wärme
(Kälte) in Eis verwandelt. Man unterscheidet eine drei-
fache Ausdehnung der Gewässer auf der Erde: Länge,
Breite, Tiefe. Gewässer von sehr geringer Tiefe heißen
seichte. Das Wasser auf der Erde ist entweder salzig
oder nicht (süß); das meiste ist salzig; das süße W. theilt
man in hartes (mit mineralischen Theilen), Ouellwasser,
und benutzt cs zum Trinken, und in weiches (Fluss- oder
Teich - :c. Wasser). Die Oberfläche der Gewässer nennt
man den Wasserspiegel (der Himmel, die Ufer :c. spie-
geln sich darin ab)-. Wenn sich das W. regelmäßig nach
einer bestimmten Richtung hin bewegt, so sagt man: es
fließt d. h. cs fällt allmählich von höhern nach niederen
Orten; hat cs dagegen seinen Ort gefunden, da es sich
sammelt, so spricht man: es steht. Sonach zerfallen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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Die Vertiefung heißt Becken des Sce's. Landsee'n hei-
ßen sie, wenn sie im Innern des Landes liegen, Küsten-
oder Binnensee'»^ wenn sie an der Secküste sich befin-
den, zuweilen auch mit dem Meere in Verbindung stehen.—
Durch mehrere nahe bei einander liegende See'n werden
Scegruppen gebildet. Die Ufer sind verschieden, flach
oder sanft abdachend, oder steil, sandig, steinig, sumpfig w.
Der Boden ist entweder sandig, oder felsig oder sumpfig.
Sie sind meist fischreich. Ihr Wasser ist wie das der
Bäche, Flüsse, Ströme süß. — Das größeste aller stehen-
den Gewässer, das die bedeutendsten Vertiefungen der gan-
zen Erdoberfläche ausfüllt, und über 2/s derselben ein-
nimmt, das Land auf allen Seiten begranzt, nennt man
Meer, Weltmeer, Ocean. Das Mecrwasscr ist bitter-
salzig (um Faulniss zu vergüten), dunkelbläulich oder dun-
kelgrünlich und nicht trinkbar; wird es vom Winde bewegt
und schlägt hohe 'Wellen, so erscheint es dunkler. Der
Boden des Meerbeckens ist dem trocknen Lande ähnlich;
denn es befinden sich auf ihm Berge, Thälcr, Felsen, Eb-
nen; die höchsten Punkte der Berge ragen als Inseln her-
vor. Erhöhungen, die nur bei niedrigem Wasserstande
hervorragen, heißen Untiefen oder Banke; bestehen sie
aus angehäuftem Sande: Sand banke. — Die Tiefe
des Meeres ist ungleich ; bis gegen 5000 Fuß hat man sie
durch's Senkblei ergründet, man vermuthet sie aber viel
größer. — Außer der Wellenbewegung hat das Meer ver-
ichiedne Strömungen. — Die Mitte des Meeres nennt
man die hohe See; die Granze jedes.landes, wo es vom
Meere bespült wird, heißt Ufer; das flache Ufer zunächst
am Meere: Strand; der ganze breite Landstrich am
Meeresufer, den man vom Meere landeinwärts über-
schauen kann: Küste oder Meeresküste. Die am
Strande befindlichen Sandhügel, die zuweilen vom Wasser
bedeckt werden, zuweilen davon frei sind, heißen Dünen.
Durch das Anprallen der Wasscrmassen ans Land (beson-
ders felsiges) werden die Wellen zurückgeworfen und es ent-
steht Brandung. — Alle 24 Stunden erfolgt bei großen
Meeren ein Steigen und Fallen des Wassers. Das Fallen
und Zurücktreten des Wassers vom Ufer nennt man Ebbe
(6 Stunden während), das Steigen und Andrängen ans Ufer
Flut (auch 6 St.). In der Ostsee ist diese Veränderung
unmerklich, in andern Meeren betragt sie 50 — 60 Fuß. —
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Kleinere Meere, die vom Lande ganz umschlossen werden,
heißen Binnenmeere. Unsre Ostsee ist ein Binnenmeer.
Iü Land und Wasser in Verbindung.
Ein Stück Land rings vomw. umgeben hcistt eine Insel.
Sehr große Landmassen, vom Meere umflossen, heißen
Kontinente (festes Land). Diese Kontinente bilden die
Erd- oder Welttheile. Einzeln liegende kleine Inseln
heißen Eilande, liegen mehrere beisammen: Jnsel-
g r u p p e n. Auch Ströme bilden manchmal Inseln, theils
auf ihrem Laufe, theils an den Mündungen; die letzteren
haben zuweilen die Gestalt eines griechischen D oder Delta:
'J, umgekehrt /7. — Landstriche, die an einer Seite mit
dem festen Lande Zusammenhängen, sonst aber vom Wasser
umgeben sind, heißen Halbinseln. Sind diese sehr
schmal, so nennt man sie L a n d z u n g e n. — Ein schmaler
Landstrich, auf 2 Seiten vorn Meere umgeben, anden
beiden Enden aber mit dem festen Lande zusammenhängend,
heißt Landenge, Erd enge.—
Beträchtliche Meercstheile, an mehrcrn Seiten vom
Lande umgeben, an einer mit dem Meere zusammenhän-
gend, und tiefe Einbiegungen ins Land bildend heißen:
M e e r b u se n, B a i e n; sind sie klein: Buchte tu Ganz
kleine Buchten, durch die Natur gebildet, oder durch Kunst
mit Dämmen von Stein umgeben, tief genug, dass See-
schiffe einlaufen und vor Stürmen sicher liegen können,
nennt man Seehafett, Häfen. Die Stellen anr Ufer,
wo Schiffe ihre Anker auswerfen können: Rheden.—
(Leuchtthürme, Baken, Lootfen zum Verbindern
:des Strandcns :c. der Schiffe) — Ein schmaler Strich des
Meeres, von 2 einander nahe gegenüber liegenden Land-
theilcn eingeschlossen, heißt Meerenge oder Straße. —
Alles Land, dessen fließende Gewässer- sich in einen:
Hauptflusse vereinigen, bezeichnet man mit dem Namen
Flussgebiet. Jedes Flussgebiet hat eine Hauptabda-
chung nach dem Meere, in das der Fluss mündet, und 2
Nebenabdachungen (nach dem Hauptflusse hin). Wasser-
scheiden nennt man diejenigen Berg- und Höhenzügc,
von denen Gewässer nach entgegengesetzten Richtungen zu
verschiednen Hauptströmen abfließen.
Iv. Die Luft umgiebt uns von allen Seiten; die
Erde schwimmt gleichsam in ihr. Sie ist beweglich,
fühlbar, ausdehnbar, schwer, - elastisch — bald feucht,
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
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wärmere Gegenden und kommen im Frühlinge wieder
(Storch, Lerche, Schwalbe, Droßel rc. :c.)
Viii. Bewohner des Landes. Der Mensch,
das edelste der Erdengeschöpfe, bewohnt, bebaut, benutzt,
verschönert die Erde. Wo Menschen wohnen sollen,
müssen Pflanzen und Thiere sein. Ein Land, in desir viele
Menschen dicht neben einander gedrängt wohnen, heißt ein
bevölkertes Land, im Gcgenthcilc: ein schlecht be-
völkertes. — Die Menschen leben in Gesellschaft und
bilden so Familien, Gemeinden, Völker. — Sie
treiben Ackerbau, Gartenbau, Viehzucht, Fische-
rei, Jagerei. In jedem Lande, wo mehr Menschen
wohnen, als der Boden ernähren kann, muss.-der.kunst-
fleiß (Industrie) aushelfen (Fabriken, Manufakturen).—
Hat ein Land Ueberfluss an Natur - und Kunsterzeugnissen,
so kann es davon an andere Lander verkaufen, wogegen es
voni Auslande kauft, was ihm fehlt. So entsteht der
Handel (Tauschhandel— Geld das gewöhnliche Mittel
des Austausches). Der Handel durch Ausfuhr heißt Aus-
fuhrhandel oder Aetivhandel (thatiger), der Handel
durch Einfuhr: Einfuhr- oder Passivhandel (das
Land lasst fremde Erzeugnisse einsühren). Die Produkte,
welche gekauft und verkauft werden, heißen Waaren.
Landhandel — Seehandel — Binnenhandel
(zwischen den einzelnen Ortschaften eines Landes). — Die
Menschen unterscheiden sich durch ihre Gestalt, Farbe,
Bildung, (gebildete oder kultivirte, rohe oder unkulti-
virte Völker), Religion (die Art, den lieben Gott zu
verehren), Sprache (die Sprache, welche jeder redet,
ist seine Muttersprache), Lebensart (versch. Gewer-
be, wodurch sie sich ihren Unterhalt erwerben: Ackerbauer
oder Landleute, Hirten, Jager, Fischer, Handwerker,
Kauflcute, Künstler, Gelehrte), Sitten und Gebräuche
(sie wohnen in Hütten, Kathen, Hausern, Schlössern,
Pallasten.) Gewöhnlich wohnen die Menschen zusammen.
Daher giebts Dörfer (eine Anzahl nahe bei einander lie-
gender Wohnungen von Leuten, welche Ackerbau und Vieh-
zucht, zuweilen auch Gewerbe treiben, heißt Dorf; mit
einer Kirche: Kirchdorf). Sehr große Dörfer,^ deren
Einwohner nicht bloß Ackerbau und Viehzucht, sondern
auch Handwerke, Handel :e. treiben, heißen Flecken
(Marktflecken, wenn Märkte darin gehalten werden).
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt]]
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für die Rechtspflege; Gerichte (hohe und niedere).
6) Anstalten für die Sicherung und Vertheidig ung
des Landes: Heere, Festungen, Zeughäuser. 7) Anstalten
für den Handel: Börsen, Licente. 8) Wohlthatige
Anstalten: Armen-, Krankenhäuser, Hospitäler, Lazare-
the, Stifter, Blindeninstitute re.
Für das gemeine Wesen müssen mancherlei Ausgaben
gemacht werden z. B. zur Besoldung cder>Beamten, Sold
fürs Heer, zu Straßen- und Kanal-Bauten rc. Diese
werden aus den öffentlichen Einkünften bestritten,
welche durch Abgaben der Unterthanen entstehen. (Ge-
werbesteuer, Vermögenssteuer, Accise rc.)
Vcrschiedne Obrigkeiten: Schulzen sehen auf Ord-
nung in den Dorfschaften; sie heißen Dorfrichter oder
Friedensrichter, wenn sie zugleich Streitigkeiten zu
schlichten haben. In Städten heißt die Obrigkeit Magi-
strat. Einzelne Landgüter gehören Edelleuten (Män-
nern von Adel, Freiherrn, Baron-cn), Grafen
(Besitzern einer Grafschaft) rc. — Fürsten — Herzöge.
Die höchsten Herren auf Erden die Könige und Kai ser.
— Königreiche — Kaiserthümer. Preußen ist ein König-
reich. Die Kinder des Königs heißen Prinzen und Prin-
zessinnen, der älteste Prinz: Kronprinz. Die Stadt,
in welcher der König wohnt, heißt Residenzstadt;
die Stadt, welche der Sitz der obersten Regierung eines
Landes ist, heißt Hauptstadt. Sic ist auch gewöhnlich
die größeste und volkreichste. — Große Lander werden zur
leichtern Regierung und Uebersicht in kleinere Theile ge-
theilt: Provinzen, Regierungsbezirke, Kreise.
Ix. Größe verschiedncr Theile der heimathlichen
Gegend; — m essen. Langenmaaße (Schritt, Spanne,
Klafter — bestimmte: Fuß, Zoll, Linie, Ruthe, Faden
n 6fß., Meile); Flacbenmaaße (Quadratfuß, Q. Zoll,
O. Linie, Q. Ruthe, sz Meile — Morgen — Hufe);
Körper - oder Kubikmaaße (Kubikzoll, K.fuß rc.). — Man
kann Flachen durch kleine ähnliche Figuren darst eilen,
auftragen — verjüngterma aßstab — Winkel-
messer. — r.::..
Nunmehr geht man zum Entwürfe eines Grundrisses
oder einer kleinen Charte der umliegenden Gegend, etwa,
im Umkreise einer Meile. Man beschreibe auf der Tafel
einen großen Kreis (obcn N., links W., unten S. rc),
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
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Die Südgränze (eüva 90 M. lang) stößt zum Theile an
Polen, zum Theile an den Regierungsbezirk Bromberg der
Provinz Posen. Die Westgranze (32 M. l.) stößt im S.
an die Neumark (zum Regierungsbezirke Frankfurt in der
Provinz Brandenburg gehörig), der übrige Theil an Hin-
terpommern (jetzt Reg. Bez. Cöslin). Sämmtliche Grän-t
zen sind nicht über 30 Meilen von der Küste entfernt, am
weitsten die Gränze südlich von Lyk, 27 Meilen.
§.3. Größe.
Die größcste Ansdehnung von S. W. nach N. O.
(Schloppe bis Schmallcningken) beträgt 65 Meilen; die
gerade Ausdehnung von W. nach O. 51 M.; von N. nach
S. 23 bis 39. M. (vom nördlichsten Punkte ab).
Obne Gewässer enthält Preußen 1135 Gcviertmeilen,
mit ihnen 1178 Gev. M. Davon kommen auf den Theil
westlich der Weichsel (Pommerellen) 300 s^jm., auf den
Theil östlich der Weichsel 878 s) M.
§. 1. Gestalt des Landes.
Preußen gehört zu dem neuen aufgeschwemmten Lande,
das von der Ostsee aus gegen die Karpathen zu nach und
nach angespült worden, und ist sonach ursprünglich See-
boden gewesen. Dafür zeugen die überall in Menge vor-
kommenden Felstrümmer, die nur durch die Gewalt der
Wogen und des Eises hergetragen sein können, so wie die
mannigfaltigen Versteinerungen und Seeprodukte, welche
bis auf eine Entfernung von 30 Meilen von der Seeküste
sich vorfinden. Daher ist das ganze Land natürlich ein
Flachland, dessen größestertheil sich nicht über 200 bis300
Fuß über den Spiegel der Ostsee erhebt. Die bedeutend-
sten Ebnen sind in der Mitte Pommerellens, im heutigen
Masuren, südlich vom Pregel, zwischen Pregcl Und Memel,
inl Osten des kurischen Haffs. — Jeder der beiden durch
die Weichsel gebildeten Hauptthcile des Landes hat seine
abgesonderten Höhenzüge. 1) Der pommerellische
Haupthöhenzug findet sich im W. an der pommersehen
Granze, von N. O. nach S.w. streichend, und zwar nörd-
lich in Preußen, südlich in Pommern. Die höchste Stelle
ist in den schöneberger Bergen (beim Kirchdorfc
Schöneberg) gegen 600 Fuß h. Der nördlichste Theil
dieses Höhenzuges bildet eine Strecke lang den westlichen
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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r
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Rand des Weichselthalcö mit steilen Abhängen, und enthält
als besonders hervorragende und bemerkenswerthc Punkte
den Karlsberg bei Oliva (272 Fuß hoch), und den
Johannisberg bei Danzig. Die von ihm gebildeten
Meeresküsten sind steil, und haben den höchsten Punkt in der
vorgebirgsartigcn Landspitze Rizchöft (170 Fuß). —
2) Der Haupthöhenzug des östlichen Theiles
beginnt nördlich von Graudenz an der Weichsel nnt den
Bindigsbergen, zieht nordöstlich nach Morungen
(von wo aus ein Hauptarm nordwärts nach Trunz und
Elbing abgeht), dann über das Kirchdorf Lahna, bei
Neidenburg vorbei, nach der Gegend von Passenheim, (Lens-
burg, Rhein, an den großen See'n vorbei, und verlauft
sich nördlich am Pregelthale. Die höchsten Punkte dieses
Hauptkamms sind bei Lahna 566 Fuß, und nahe dabei am
Maransensee 565 Fß. — 3) Die nördliche Fortsetzung nach
Trunz und Elbing reicht bis ans frische Haff und erreicht
beitrunz den höchsten Punkt 569 Fuß. — Abgetrennt vom
Haupthöhenzugc bemerken wir noch: 4) den Höhenzug im
O. der großen See'n. Er zieht von Goldapp südwärts
nach Lyk und nördlich bei Olezko vorbei nach der poln.
Gränze. Der höchste Punkt der goldappcr Berg
570 Fß. — 5) Der Stab lack, ein waldiger Bergrücken
nördlich der Alle, bei Pr. Eilau, Landsberg, bis 595 Fß.
hoch. Der Kreuzb erg bei Heilsbcrg 475 Fß., und der
Hasenberg bei Wildenhof nahe bei Landsberg 607 Fß.
hoch (also der höchste Berg in Preußen.) — 6) Der sam-
ländische Höhenzu g mit dem Galtgarben 354 Fß.,
dem Hausenbcrge bei Gcrmau, 250 Fß. und dem
Wachbudcnberge bei Kl. Kuhrcn 195 Fß. — 7) Am
nördlichen Memelufer merken wir den R ombinus 1 M.
von Tilse, 240 Fß. über deni Meere. —
Da das Land allmählich gegen die See abdacbt, so
bildet es steile Küsten. An andern Stellen sind Dünen,
die man durch Anpflanzungen fest zu machen und dem
Spiele der Winde zu entziehen sich bemüht, so besonders
auf den N e r u n g c n. Diese langen, schmalen, aus Dünen
bestehenden Erdzungen sind der preuß. Küste eigenthümlich.
Wir merken:
1) die Landzunge Hela, 4% M. lang, 1000 bis
8000 Fuß breit.
2) die frische Nerung, 13. M. lang, bis I'/. M.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
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breit — eigentlich eine Insel, von der Ostsee, Weichsel
und dem frischen Haffe bespült — trennt See und Haff,
am pillauer Tief durchbrochen. Früher andre Tiefe, die
aber versandet sind (Tief bei Lochstädt 1311 versandet —
balgaer Tief, 1456 vers. — Tief bei Alt Pillau, seit 1479,
nahm 1510 die heutige Richtung). Früher war die Ne-
rung mit Wald bedeckt. Dieser ist aber theils durch Stür-
me, theils von Menschen zerstört, und ffndet sich nur noch
im westlichen Theile. Meist Dünen, nur das südwestl.
Stück fruchtbare Niederung.
3) Die kur ische Nerung, 2-/- sijm. große, 14 M.
lange, Vio bis % M. breite, von S. W. nach N. O. ge-
hende Landzunge, in alter Zeit mit Wald bedeckt, in dem
nur 2 offne Plätze waren: Kahlland und Falken Heide
(Falkenzucht). Die Einwohner trieben Viehzucht, was
seit dem Aushaucn der Wälder aufhörcn musste, da die
Versandung Ueberhand nahm. Ganze Dörfer z. B. Alt-
und Neu-Lattcnwalde, Kunzen, Karwaiten sind versan-
det. Anpflanzungen vom sarkaucr Walde aus nach
beiden Seiten, um der Versandung zu steuern. Die hohen
(über 100 Fß.) Sandhügel rücken immer weiter vor. Das
Dorf Rossitten liegt wie eine Insel im Sandmeere, und
hat guten Boden für Getreidebau, Wiesen :c. Bei Nid-
den erheben sich die Sandhügel zu einer Höhe von 178 Fß.,
bei Schwarzort bis 157 Fß. An der Nordspitze verflachen
sich die Sandhügel zu einer kleinen Ebne, die man zum
Schutz des memler Hafens durch Bepflanzungen fest zu
machen gesucht hat.
Zwischen dem östlichen und westlichen Theile Preußens
zieht das Weichselthal von S. nach N., von hohen
Rändern begränzt, etwa 30 M. lang, 1 bis 1% M. breit,
mit sehr fruchtbarem Boden. — Das Memelthal, von
O. nach W. gehend, schmal, breitet sich 7 M. vor der
Mündung der Memel zu einem fruchtbaren Delta aus
(7 M. von O. nach W. — 10 M. von S. nach N.)
§.5. Gewässer.
Preußen wird theils von Gewässern begränzt, theils
durchjchnitten. Diese sind: A. Die Ostsee. — k. Die
Flüsse mit ihren Mündungssee'n, den Hassen. — C. Die
Landsee'n. — Das Land ist im Ganzen sehr wasserreich.
2 -
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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§. ,6. A. D i e O ft s e e.
Die Ostsee, ein Binnenmeer, Theil des großen West-
meers, durch den Sund und diebeidcnbelte mit dernordsee
verbunden, 1.00 — bis 200 M. lang, 24 bis 48 M. breit,
etwa 7(Hk> bjm. groß, bespült die ganze preuß. Küste und
nimmt alle unsre Flüsse' auf. Den Namen Ostsee erhielt
es von 2 Reisenden aus England im 0. Jahrh.; es heißt
auch baltisches Meer. Die geringe Tiefe (nicht über
20 Klafter), die flachen Küsten, der häufige Wechsel der
Winde machen die Ostsee für die Schiffahrt gefahrvoll.
Das Wasser ist meergrün, klar und kalt, aber nicht so sal-
zig, als das andrer Meore (vielleicht um der vielen Flüsse
willen, welche einströmen), doch nimmt der Salzgehalt nach
Westeil zu. — Die Küste der Ostsee in Pr. ist etwa 60 M.
lang, davon etwa 40 M. Dünen, 2 M. Bruch, das übrige
hohes Steilufer. Die Dünen nicht über 100 Fß.; das
Steilufer höher, bei Nixhöft 170', bei Brüsterort 141/,
bei Palmnicken 68', bei Kuhren 136', bei Warnicken 178'.
Hier finden sich Steinanhänfungen, so namentlich bei Nix-
höft und Brüsterort, wo Steinriffe weit in die See hinein-
ragen und den Schiffen Gefahr drohen. An diesen Steil-
küsten dringt die See jährlich tiefer ins Land (die Adalberts-
kapelle bei Tenkitten stand früher 1 M. vom Meere ab,
jetzt etwa 500 Schritte), während um die Strommündun-
gen sich neues Land bildet. Der Ufergrund dacht bei uns
allmählich ab, ist meist sandig und bildet daher treffliche
Badestellen. — Ebbe und Flut sind sehr gering. — Bei
starkem Froste gefriert die Ostsee mehrere Meilen weit, und
man hat in manchen Jahren Reiseil zu Schlitten nach Lü-
beck, Schweden, Reval rc. unternommen; am häufigsten
überden puziger Wiek, den 0 fl>M. großen, von der
Landzunge Hela gebildeten Meerbusen. — Die Ostsee ist
reich an Fischen. — Inseln finden sich an unsrer Küste gar
nicht.
8. Die Flüsse mit ihren Mündnngssee'n,
den Haffen.
§.7. Odergeb iet.
Zum Flussgebiete der Oder gehört der südwestl. Theil
Pommcrellens. Von hier aus gehen nämlich die Flüsse
nach der Netze und durch diese und dje Warthe in die
Oder. Die Netze, in Polen entspringend, berührt unser
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