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1. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 40

1880 - Potsdam : Stein
2. schlesischer Krieg 1744—1745. 15. Decbr. bei Kesselsdorf (b. Dresden). (Die wachsen unter Rutowski beabsichtigen die Winterquartiere des alten Dessauers zu überfallen. Da geht dieser mit 25 Bat. und 70 Schwadr. von Halle über Leipzig nach Dresden, während Friedrich in der Lausitz [Treffen bei Hennersdorf] glücklich operiert. Ende Novbr. Rutowski hatte mit 26000 M. und zahlreichen Kanonen bei Kesselsdorf eine feste Stellung bezogen. General Grünne mit 8-9000 Öftreichcrn rechts an der Elbe hinter tiefen Schluchten und Morästen. Um 2 Uhr Angriff auf den linken Flügel (Sachsen) durch Geschütz. Dann: „Nun in Gottes Namen!" Mit geschultertem Gewehr, Dessauer Marsch. 6 preuß. Bataillone die eisbedeckte, schroffe Anhöhe hinan, 1ji -j-, weichen. Nochmals vor, Flucht. Verfolgung durch die dem linken Flügel attachierten Östreicher und die diesen folgenden Sachsen. Die sächsische Artillerie kann beshalb nicht mehr schießen. Leopolb läßt jetzt bic Reiterei einhauen und nimmt Kesselsborf. Nur bcr Einbruch bcr Nacht Hinbert bic Vernichtung des Feinbes. Verlust Lcopolbs 4800 M., bcr Sachsen 3000 Tote und 6000 Gefangene. Dresbcn muß sieh ergeben.) 25. Dee. Friede zu Dresbcn: Sachsen erhält sein Land zurück, zahlt 1 Mill. Thlr., der Protestantismus wird auf Grund des westfälischen Friedens erhalten. Östreich verzichtet auf Schlesien und Glatz (Bestätigung des Breslauer Friebcns). Sn 10 jährigem Fricbcn ist Friedrich Ii. sehr thätig für Handel (Schutzzoll, Eolbertschcs System: „Der wirb reich, bcr mehr ausgiebt als einnimmt") und Gewerbe (Industrie des. in Schlesien mit Staatshilfe, Seibenbau). Justizreform durch bcn 70 jährigen Coeccji (Codex Fridericianus von 1746): die Rechtspflege luirb aus bcn Händen der Verwaltung in die bcr Justiz zurückgegeben. Neu-begrünbung des preuß. Juristenstanbes (Referenbaricn und Auskultatoren). Kein Prozeß soll über ein Jahr bauern, bic alten Prozesse ftnb auszuarbeiten. — Dabnrch erhielt bcr Unterthan das Bewußtsein eines Rechtsbaseins, weil er vor Willkür bcr Verwaltung geschützt würde. Wie sein Vater bereiste Fricbrich jährlich das Land zur Revision bcr Armcecorps und bcr Cwilvcrwaltung. Strenge Einteilung feiner Zeit (früh um 4, Winters 5 Uhr am Pult); daneben Flöte, Spaziergang mit bcn Wtnbhunben, ■Lilienstein

2. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 41

1880 - Potsdam : Stein
Siebenjähriger Krieg 1756—1763. 41 Abends heitere Unterhaltung bei Tafel, oft bis tief in die Nacht. Doch waren die alten Rheinsberger Freunde gestorben und konnten durch die neuen nie ganz ersetzt werden. 1750 Voltaire nach Potsdam. Währenddessen bedrängten die Franzosen (in den Niederlanden unter Marschall Moritz Dort Sachsen, Sohn Augusts des Starken, siegreich) und die Spanier die Maria Theresia weiter, aber die Geldnot Ludwigs Xv. zwang diesen 1748 zum Frieden von Aachen, in dem Frankreich auf die Niederlande verzichtete, Spanien dagegen die Herzogtümer Parma und Piacenza von Östreich erhielt (für einen Sohn Philipps V.). Nun suchte Maria Theresia zum Zwecke der Wiedererlangung Schlesiens, ja der Zerstückelung Preußens, in ganz Europa Bündnisse. Das russische mit Kaiserin Elisabet, Peters I. lasterhafter Tochter, von 1746 verriet Friedrichen sein Bewunderer Großfürst Peter; das französische brachte Fürst Kaunitz 1756 durch Vermittlung der Pompadour, au die Maria Theresia eigenhändig schrieb, zustande, Sachsen (August Iii., Gras Brühl) stand im Geheimbunde mit Ostreich, den der Kanzlist Menzel in Abschrift an Friedrich übermittelte. Nur England (Georg Ii.), das für Hannover fürchtete, schloß sich an Friedrich an 1756, war aber mit Frankreich wegen der amerikanischen Besitzungen in Krieg verwickelt, auch sonst wegen der persönlichen Abneigung Georgs unsicher. Da beschloß Friedrich, feinem Heere von 150000 M. vertrauend, feinen Feinden zuvorzukommen. Siebenjähriger Krieg 1756—63. Ende August 1756 fällt Friedrich mitten im Frieden in Sachsen mit 70000 M. in 3 Heersäulen ein und besetzt Dresden. Die 18000 Sachsen unter Rutowski werden bei Pirna eingeschlossen, August und Brühl fliehen auf den Königftein. Sachsen wird in Preußische Verwaltung genommen, das Eigentum der Einwohner geschont. Das hält Friedrich 4 Wochen auf und ermöglicht Browns Herankommen. Dem Beobachtungscorps, das unter Keith bei Außig

3. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 42

1880 - Potsdam : Stein
42 Siebenjähriger Krieg 1756—1763. (Brown kann in bcr Gcbirgsgcgenb seine überlegene Truppenzahl 1700001 nicht nützen. Kanonabc von früh 7 Uhr bei starkem Nebel: die preuß. Kavallerie wirb hart bebrängt, aber ein geschicktes Manöver des Herzogs von Bevern, Angriff bcr Infanterie mit bcm Bajonett, entscheibet bcn Sieg 3 Uhr nachm. „Nie haben meine Truppen solche Wunber der Tapferkeit gethan, seitbem ich die Ehre habe sie zu foniinmtbicrcn". Brf. Fr.s an Schwerin.) Doch Brown, noch stärker als Friedrich, zog auf dem rechten Elbufer bis Schanban, ohne sich mit den Sachsen vereinigen zu können (Regenwetter), die aus Mangel an Lebensmitteln sich, noch gegen 17000 M., ergaben. August Iii. floh nach Polen. 1757. Frankreich brachte Schweden zum Bunbe Östreichs, und das beutsche Reich (Regensburg) versprach 60000 M., von bcncu freilich kaum bic Hälfte zusammenkam. Rnßlanb rüstete 100000 M. Die Östreichcr strömten zu den Fahnen. Dagegen konnte Friedrich mit England, Hessen-Cassel, Brannschweig und Gotha kaum 200000 (gegen 1/2 Mill.) aufbringen. \\ s \ Oste re \\^ Mif' 9 ££izkabg. . ,^W)^ £\\ ^ l.. oa z/)\xx ^Taborbgt „ M Wy sehrad Friedrich fiel nach bcm mit Schwerin entworfenen Felbzngsplane in 4 Kolonnen in Böhmen ein und vereinigte sic pünktlich 6. Mai bei Prag, wo Karl von Lothringen östlich am Zizkaberge stanb. (Trotz bcr Ermübnug seiner Truppen und gegen Schwerins Rat schlägt Friedrich sofort los. Schwierige Aufstellung auf bcm bergigen und sumpfigen Terrain. Vor dem furchtbaren Kartätfchcnfcucr der Hst-

4. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 47

1880 - Potsdam : Stein
Siebenjähriger Krieg 1756— 1763. 47 Die Russen in einem länglichen, durch Snmpf in zwei Teile geteilten Vierecke so postiert, daß hinter ihnen (nördlich) der sumpfige Mützel-bach floß und Zorndorf vor ihnen lag. Friedrich anf festem Terrain, Küstrin im Rücken: in der Mitte die Infanterie, beide Flügel durch Kavallerie gedeckt, links Seydlitz. 13 ständiger Kamps von früh 9 Uhr ab. Zuerst Angriff auf den rechten russischen Flügel, dessen Vordertreffen, durch den eigenen Troß in Unordnung gebracht, geworfen wird. Aber dem Angriff der rnss. Infanterie und Reiterei ist Friedrichs linker Flügel nicht gewachsen. Als die Russen ohne Ordnung ihn verfolgen, faßt sie Seydlitz mit seinen Schwadronen von der Flanke. Entsetzliches Blutbad bis Mittag. Da ordnet Friedrich seinen rechten Flügel zum Angriff. Die russische Kavallerie erobert die Batterie vor ihm und nimmt das sie deckende Bataillon gefangen, aber dieses schlägt sich, als die Russen von der Front blutig zurückgeworfen werden, wieder zum Gros durch. ^Victoria!" — „Kinder, ruft noch nicht Victoria, ich werde es euch schon sagen, wenn es Zeit ist." Ein zweiter Angriff der rnff. Kavallerie weiter links wirft die Dohnafchen, aber Seydlitz rettet zum zweiten Male die Infanterie, bis Friedrich herankommt. Auch hier gräßliches Morden, Friedrich nur noch an der Stimme kenntlich, alles durcheinander: aber die Disciplin der Preußen trägt den Sieg davon. Noch einmal setzen sich einige Tausend Russen, da die abgebrochenen Brücken ihre Flucht nicht gestatten, zur Gegenwehr; aber Mangel an Munition und Er- müdung der Truppen hindert Erneuerung des Kampfes. In der Schlacht war kein Pardon gegeben worden, erst am folgenden Morgen fielen Versprengte in Friedrichs Hände. 11000 Preußen, 22000 Russen f. Friedrich wies auf Seydlitz: „Ohne diesen würde es schlecht mit uns aussehen!" Die Russen bombardieren Colberg (700 M. Landmiliz, darunter der junge Nettelbeck, einige Invaliden und 15 Artilleristen unter Major Heyden) und gehen dann über die Weichsel zurück. Nun wandte sich Friedrich eiligst nach der Oberlausitz, wo Daun den Prinzen Heinrich

5. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 48

1880 - Potsdam : Stein
48 Siebenjähriger Krieg 1756—1763. hart bedrängte. Allein Daun ließ sich zu keiner Schlacht hinreißen, und als die Nachrichten eintrafen, daß die Östreicher in Oberfchlesien zur Belagerung von Oppeln und Neiße schritten, zog Friedrich über Bautzen auf Schlesien, wo er Dauus Magazine und Verproviantierung zu stören beabsichtigte. Aber Daun zog gleichzeitig mit ihm davon, und als Friedrich (öftl Bautzen) das Dorf Hochkirch besetzte, sah er auf den feine Straße beherrschenden Höhen sich die ganze östreichische Armee gegenüber. Äeith. „Wenn uns die Östreicher hier nicht angreifen, verdienen sie gehängt zu werden." Friedrich: „Wir müssen hoffen, daß sie sich mehr vor uns als vor dem Galgen fürchten." Auch auf Moritz' Vor-ftelluugeu hörte der König nicht; den ©enerctlcfuartiermeifter, der sich weigerte das Lager abzustecken, weil er nicht zum Verderben der Armee beitragen wolle, strafte er mit Arrest. Daun machte durch fein Zögern und indem er unter dem Lärmen der Holzfäller feine Vorbereitungen verbarg, Friedrich völlig sicher. Aber am 14. Okt. Schlag 5 Uhr greift er die Preutz. Vorposten an und nimmt die Batterie vor Hochkirch, die nun das Lager Friedrichs beschießt. Nächtlicher Kampf, starker Nebel: Die Soldaten fassen sich nach den Kopfbedeckungen, um zu wissen, ob der Gegner Preuße (Blechkappe) oder Östreicher (Bärenmütze) ist. Keith y, Moritz von Dessau tödlich verwundet und gefangen, stirbt noch vor feiner Rationierung. Major von Lange kämpft gegen 7 Regimenter auf dem Kirchhof mit feinem Bataillon, alle j\ Alle Anstrengungen vergebens. Da fällt der Nebel, prachtvoller Rückzug Friedrichs, den Dann nicht zu hindern wagt. 9000 Preußen f, 101 Geschütze, 28 Fahnen, 2 Standarten, die Zelte verloren. „Kanoniere, wo habt ihr eure Kanonen?" — Der Teufel hat sie in der Nacht geholt. — „Nun, so wollen wir sie ihm bei Tage wieder abnehmen." Dieser am Geburtstage Maria Theresias und zugleich am Todestage Wilhelmines von Baireuth ausgeführte Überfall brachte Dann reiche Geschenke ein: einen goldenen Degen von Elisabet von Rußland, Ehrensäule vom Wiener Magistrat, 300000 Gld. von den östr. Landständen, einen geweihten Hut und Degen von Papst Clemens Xiii. Daher nannte ihn Friedrich spöttisch „Die geweihte Kreatur" oder der „Mann mit der päpstlichen Mütze". Aber Dann benutzte seinen Sieg nicht, während Friedrich alle notwendigen Dinge (Kranken, Bäckerei u. s. w.) schnell beendete und in 13 Tagen nach Schlesien zog, um Neiße zu entsetzen. Hier fiel ihm ohne Kamps eine große

6. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 49

1880 - Potsdam : Stein
Siebenjähriger Krieg 1756—1763. 49 Menge Munition und Proviant in die Hände, und er säuberte ganz Schlesien. Daun vermochte in Sachsen weder Dresden (Schmettau) noch Leipzig und Torgau zu nehmen und ging nach Böhmen zurück. Großartiger Cordon der Feinde Friedrichs von Schlesien bis Frankreich (300000 M.). 1759. Friedrichs schwerstes Kriegsjahr. Frankreich (Ludwig Xv., Minister Choiseul) erneuert sein Bündnis mit Östreich. Aber auch Friedrich erhält von England Subsidien an Geld und Truppen (in prächtiger Ausrüstung: Regiment Apfelschimmel, Rotschimmel, Rappen; Bergschotten mit einem Hirsch vor dem Regimente n. s. w.), mit denen vereint Ferdinand von Braunschweig am 1. August die Franzosen bei Minden schlug. Gegen die unter Soltikow anrückenden Russen, mit denen sich London zu verbinden strebte, sandte Friedrich (an Dohnas Stelle, der ihm nichts recht machte) General von Wedell mit unerhörter Vollmacht. („So lange Sein Kommando dauert, stellt Er meine Person vollkommen dar und so muß Er auch gehorcht werden. Er soll bei den Truppen das sein, was ein Diktator zu der Römer Zeit war.") Aber der Diktator ließ sich beim Dorse Kay (b. Züllichau) in Sümpfe einkeilen, wo er seine Artillerie nicht vorziehen konnte und mußte, von den Russen besiegt, über die Oder zurückgehen. London stieß mit 18000 M., besonders Kavallerie, am 3. August zu Soltikow. Russen und Östreicher, zusammen 70000 M., denen Friedrich nur 43000 M. entgegenstellen kann, postieren sich auf den Höhen zu beiden Seiten des Dorfes Kunersdorf (öftl. von Frankfurt a. D.). Am 12. August 11 Uhr greift sie Friedrich nach 9stündigem Marsche durch Kiefernwald auf dem linken (öftt.) russischen Flügel an. Die Grenadiere stürmen das russische Verhau aus dem kl. Spitzberge bis zum Kuhgrunde, in dem Kunersdorf liegt, und werfen, über diesen hinausdringend, auch aus dem gr. Spitzberge Regiment um Regiment. 5 Uhr nachm. sind % der Russen geschlagen, 90 Kanonen erbeutet. Aber der rechte feindliche Flügel beherrscht von den Judenbergen aus das bisher gewonnene Terrain. Trotz der Ermüdung der -jlnippen und dem Mangel an Geschütz, das im Sande nicht folgen kann, befiehlt Friedrich weiter zu stürmen. Da aber seine Jnsanterie keine neuen Erfolge zu erringen vermag, läßt er die Kavallerie einen Frontalangriff machen: das Kartätschensener wirst sie zurück (Seydlitz verwundet). Labarre, f>r. prß. Gesch. 4

7. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 50

1880 - Potsdam : Stein
50 Siebenjähriger Krieg 1756—1763. Jetzt bricht Soubon durch einen tiefen Grunb (Soubonsgrunb) hervor und flankiert die Preußen. Friedrich verwunbet (golbenes Etui). „Wir müssen alles versuchen, ich muß hier so gut wie ihr meine Schulbig-feit thun." — „Giebt es benn heute keine verwünschte Kugel für mich?" 26000 Preußen tot (barunter Major Ewalb von Kleist), verwunbet ober gefangen, dazu 172 Geschütze und 28 Fahnen verloren. Aber auch den Feinheit Hat es 24000 M. gekostet. Soltikow: „Noch einen solchen Sieg, und ich werbe die Nachricht mit einem Stabe in der Hand allein zu überbringen haben." Friedrich macht in einer Bauernhütte fein Testament: Heinrich soll Generalissimus werben, die Armee soll dem 15jährigen Thronfolger Friedrich Wilhelm schworen, Hof und Archiv aus Berlin geflüchtet werben. Aber Soltikow geht nach Polen zurück, bet „die Russen kein Gelb essen"; Friedrich vereinigt sich mit Heinrich in Sachsen und bezieht mit 24000 M. ein festes Säger bei Wilsbruf (bet Keffelsborf). Inzwischen muß Schmettern Dresben räumen, und General Fink wirb mit 12000 M. bei Maxen (stibl. Dresben) gefangen (20. Novbr.). Schrecklicher Winter: Friedrich wirbt in ganz Deutschland und rekrutiert in Mecklenburg, Anhalt u. s. f. 90000 M. 1760. Friedrich gegen Daun in Sachsen, Heinrich gegen die Russen an der Ober, Fouqus gegen Soubon am Riesengebirge (zur Deckung des Elb- und Boberthals). Fouque eröffnete den Felbzug unglücklich: bei Sanbeshut geschlagen und gefangen (der treue Reitknecht). Glatz ergiebt sich den Öftreichern, währenb Friedrich Dresben trotz Bombarbcment nicht nehmen kann. Daher rückt Friedrich in Schlesien ein und lagert sich Daun und Soubon gegenüber bei Siegnitz (a. Katzbach). Inzwischen ist Soltikow auf Heinrich gestoßen und forbert eine Verbinbung mit Soubon. Die Östreicher müssen daher mit Friedrich schlagen: 15. August l Spitzbg, *Kunersdfj/% I fjuderibg.

8. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 52

1880 - Potsdam : Stein
52 Siebenjähriger Krieg 1756—1763. aber der alte da droben verläßt uns nicht. Doch Butturlin, empfindlich über Londons Eigenmächtigkeit und von Proviantmangel gezwungen, zog mit Zurücklassung von 12000 Russen unter Tschernitschef zur Oder ab. Loudon mußte auf das Gebirge zurückgehen. Da Friedrich ihn durch Scheinmanöver gegen Glatz zu einer Schlacht verlocken wollte, entfernte er sich zu weit von Schweidnitz, das so in Londons Hände fiel. Beinahe wäre Friedrich im Lager bei Strehlen durch Baron Workotsch aufgehoben worden, wenn dessen Diener nicht die Briefe abgeliefert hätte. In seiner Not beschloß Friedrich ein Bündnis mit Tataren und Türken. Nach mehrmonatlichem Widerstände ergab sich Colberg (Kommandant Heyden) an Russen (Flotte) und Schweden, und von England blieben die Subsidien aus, da 1760 Georg Iii. König geworden und aus Pitt der Lord Bute gefolgt war. 1762. Aber am 5. Januar 1762 starb Elisabet von Rußland, und ihr Nachfolger Peter Iii. stellte Friedrich ein Hilfsheer von 20000 M. unter Tschernitschef, während zugleich Maria Theresia 20000 M. entließ (ans Geldnot und in Hoffnung auf Sieg). Jedoch Katharina Ii. (von Anhalt-Zerbst), die ihren Gemahl Peter wegen seiner überstürzten Neuerungen und wegen unwürdiger Behandlung stürzte, berief die Truppen schon im Juli wieder zurück. Friedrich bittet Tschernitschef 3 Tage den Befehl geheim zu halten. „Machen Sie mit mir, was Sie wollen, Sire; es wird mir das Leben kosten, aber zehn Leben gäbe ich für Sie, so liebe ich Sie." Ant 21. Juli besiegt Friedrich Daun bei Burkersdorf (a. Weistritz, südl. Schweidnitz). Da sich Katharina Ii. ans Peters Brieswechsel überzeugte, daß Friedrich den Kaiser nicht angereizt, sondern zur Mäßigung aufgefordert hatte, erneuerte sie zwar den alten Vertrag mit Friedrich, schickte aber die Truppen nicht wieder. Friedrich belagerte nun Schweidnitz, während zwei preußische Arrneeeorps im Süden die Belagerungsarmee schützen sollten. Diese beiden schlugen in der That Daun zurück, und Schweidnitz ergab sich, nachdem ein Fort aufgeflogen war. Aus Sachsen vertrieb Heinrich die Reichsarmee, und als sie ans Böhmen mit Östreichern verbündet zurückkam, schlug er sie bei Freiberg a. Mulde (29. Dct.) glänzend (Seydlitz). Letzte Schlacht des Krieges. Nachdem Friedrich noch zwei Streiszüge (gegen Regensburg und gegen die Franzosen, die aus Friedrichs rheinischen Besitzungen wichen) gemacht hatte, führte der allgemeine Wunsch nach Ruhe zu dem Frieden von Hubertusburg

9. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 53

1880 - Potsdam : Stein
Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. 53 (15. Febr. 1763), der die früheren Traktate bestätigte. Friedrichs Bevollmächtigter (der spätere Minister des Auswärtigen) Hertzberg. Nach Berlin kehrte Friedrich über Kunersdorf in ernstester Stimmung zurück, wich dem Fackelzuge der Berliner aus, weinte bei dem ihm allein vorgeführten Te Deum von Graun in der Charlottenburger Schloßkapelle. Die für den neuen Feldzug schon zusammengebrachten Gelder wurden nun auf Friedenswerke verwandt: Bauten (Neues Palais mit dem Mnfchelsaal bei Potsdam, der Plauesche, Bromberger und Finow-Kanal, Hafen Swinemünde), Unterstützung der Provinzen (Saatkorn an die Bauern; ausrangierte Pferde it. f. w), Sorge für Witwen und Waisen, Dotationen an die Helden (Frey-Haus); dazu Reparierung der Festungen und Rüstuug des Heeres wie zum Kriege. Bevorzugung der Offiziere, die nur noch adelig fein sollen. Regie d. H. hoher Einfuhrszoll, besonders auf Tabak und Kaffee. Geheime Polizei, doch „die Brandenburger sind noch zu treuherzig und zu ehrlich dazu" (Philippi), daher wieder abgeschafft. Wiederaufnahme der (Coceejischen) Gesetzreform durch den Großkanzler Carmer, aus der nach Friedrichs Tode das „Allgemeine Landrecht" erwuchs. Der 23 jährige Friede wurde nur durch 2 politische Ereignisse durchbrochen: 1772 nahm Friedrich mit Östreich und Rußland an der 1. Teilung Polens teil. Er erhielt Westpreußen und den Netzedistrikt außer Danzig und Thorn, Östreich nahm Ostgalizien, Rußland Ostlitthaueu. 1778 schickte Friedrich ein Heer nach Böhmen in dem bairischen Erbsolge-kriege für Karl Theodor von der Pfalz gegen Kaiser Josef Ii. (seit 1765 Mitregent Maria Theresias, seit deren Tode 1780 König von Ungarn, Böhmen, Östreich n. s. w., f 1790). Keine Schlacht. Der Friede zu Tescheu 1779 vereinigte Kurpsalz und Baiern, Josef gewann nur das Jnnviertel. 17. August 1786 starb der große König an der Wassersucht in Sanssouci und wurde zur Seite seines Vaters unter der Kanzel der Garnisonkirche zu Potsdam beigesetzt. 4. Friedrich Wilhelm Ii. 1786—1797. Neffe Friedrichs Ii., ritterlich, aber schwankend und zum Wunderbaren geneigt. Er zog 1792 mit Östreich gegen die französische Republik zu Felde (Kanonade von Valmy in der Champagne), sah sich aber 1795 zu dem schimpf-

10. Leitfaden der brandenburgisch-preußischen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 54

1880 - Potsdam : Stein
54 Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Itchen Frieden von Basel genötigt, der das linfe Rheinufer den Franzosen überlief. Dagegen hatte er 1792 Ansbach und Baireuth geerbt (die freilich bald___________ bis 1806 — wieder verloren gingen). „Als 1791 die Polen ihr Wahlkönigtum in eine erbliche Monarchie (unter sächsischer Herrschaft) verwandeln wollten, rief die Targowitzer Konföderation die .Bussen herbei. In der 2. Teilung Polens 1793 gewann Preußen Danzig, Thorn und Südpreußen (Prob. Posen). Aber die Polen erhoben sich unter Koseiuseo: der Russe Suwarow nahm Praga und Warschau, und die 3. Teilung von 1795 vernichtete das ganze Königreich. Preußen erhielt Neuostpreußen mit der Hauptstadt Warschau. Unter Friedrich Wilhelm Ii. machte sich neben seichter Aufklärung (Folge des Voltairismus) heuchlerische Schwärmerei (Reaktion) breit: Rosenkreuzer (Bischofswerder). Die letztere Richtung beherrschte besonders die Hofkreise: Wöllnersches Edikt von 1788. — Marmorpalais bei Potsdam. 5. Friedrich Wilhelm Iii. 1797—1840. Einfach, fromm. Die edle Königin Luise. Paretz. Die französische Revolution von 1789 (Ludwig Xvi., Marie Antoinette f 1793) hatte zuerst die europäischen Mächte zu einem Kampfe im Interesse des monarchischen Prinzips gereizt (Pitt. d. j.). Sodann war die Republik besonders durch den jungen General Napoleon Bonaparte, geb. 1769 in Ajaccio, in einen Weltkrieg gerissen worden. Napoleons Siege in Italien führten 1797 zum Frieden von Campo Formio mit Östreich, der Frankreich das linke Rheinufer (mit den östreichischen Niederlanden) sicherte und eine Reihe von Tochterrcpublikeu schuf: eisalpinifche (Mai-laut)) und lignrische (Genua) in Oberitalien; helvetische, römische, parthenopäische (Neapel). 1798—99 schädigte Napoleon durch den abenteuerlichen Zug nach Ägypten und Syrien indirekt die englischen Interessen. 1800 schlug der Konsul Bonaparte bei Marengo (b. Alessandria) und Moreau bei Hohenlinden (b. München) die Ostreicher: im Frieden von Lune-ville (in Lothringen) 1801 verlor Deutschland 1150 Dm. an Frankreich. Eine Reichsdeputation beriet bis 1803 über die Entschädigung der deutschen Fürsten durch Säkularisation geistlicher Güter. Preußen gewann V3 Münster, Hildesheim, Paderborn, Erfurt mit dem Eichsfelde, Nordhansen und Quedlinburg u. a. (235 V, Dm)
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