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1. Stettin - S. 2

1905 - Stettin : Schuster
Georg-Eckermnstitut für internationale Schulbucm'orschung Braunschweig Schulbuchbtbliotheh Das „Heimatkundliche Lesebuch für Stettin und die Provinz Pommern" ist nach den Forderungen des Stettiner Lehrplanes gearbeitet und berücksichtigt zunächst Stettiner Verhältnisse. Die Einteilung des Stoffes in Einzelbilder bietet jedoch auch jedem Lehrer Pommerns Gelegenheit, in der Heimatkunde mehr als bisher den Grundsatz „Vom Nahen zum Fernen" befolgen zu können. Nicht alles, was in dem Buche steht, soll gelernt werden; das besagt schon sein Titel. Namentlich gilt das von den bei jedem Orte aufgeführten geschichtlichen Zahlen, die nur als spezielle Angaben zu den allgemeinen Geschichtsbildern des zweiten Teiles dienen. Leider mußten Lebensbilder berühmter pommerscher Männer des Raumes wegen fortbleiben. Aus demselben Grunde mußte auch aus Abbildungen überhaupt und im zweiten Teile auf Großdruck verzichtet werden. Daß ich mich wiederholentlich an vorhandene Heimatkunden anschloß, wird dem Büchlein hoffent- lich nicht zum Schaden gereichen, denn was ich nicht selbst erschauen oder durch Nachfragen erkunden konnte, mußte Büchern entlehnt werden. Bei der Ver- schiedenartigkeit der pommerschen Schulen und der Größe des zu behandelnden Gebietes wird es nicht möglich sein, eine für sämtliche Schulen und Schul- Verhältnisse der Provinz passende Heimatkunde zu fchreiben. Die eigene Arbeit des betreffenden Lehrers wird deshalb immer die Hauptsache bleiben. Doch gebe ich mich der Hoffnung hin, daß dies Lesebuch in der Hand der Kinder für jede Schule und jede hier in Betracht kommende Unterrichtsstufe etwas Brauchbares bietet. Möge jeder Lehrer seine Auswahl treffen und an einer eventl. Verbesserung durch Winke und Ratschläge, die ich dankbar benutzen werde, mitarbeiten. Um die 2. Auflage des Heimatkundlichen Lesebuch's noch mehr dem Stettiner Lehrplan anzupassen, ist dem vielsach geäußerten Wunsche um Aufnahme eines Vorkursus stattgegeben worden. Die Besprechung von Schulzimmer und Schul- haus sind selbstverständlich unberücksichtigt geblieben, für die übrigen Forderungen des Lehrplans bietet das Büchlein aber den nötigen Stoff, wie auch eine einfache Skizze der Umgebung Stettins. Die Geographie Pommerns hat eine völlige Umarbeitung erfahren, der die Forschungsergebnisse von Deecke, Lehmann, Keilhack, Schröder, Wahnschaffe, Berendt u. a. zu Grunde gelegt sind. Der geschichtliche Teil ist so gefaßt, daß er der Mittelstufe als Leitfaden dienen kann, daneben aber auch die heimatgeschichtlichen Ergänzungen für die Oberstufe bringt. Die Erweiterung des Buches bedingte eine Preissteigerung. Um aber unfern Volksschulkindern die Anschaffung zu ermöglichen, ist die Ausgabe in Einzelhefte zerlegt worden, und hoffen wir, daß das Buch auch in dieser Form den alten Freunden gefallen und sich noch recht viele neue erwerben möge. Stettin, im November 1904. Moxmstl Borbemerkungen des Berjassers zur Ii. Auflage. Der Verfasser. 6

2. Stettin - S. 4

1905 - Stettin : Schuster
4 — Bäume bekommen frisches Laub. Lerche und Nachtigall, Amsel und Drossel, Fink und Star, Storch und Schwalbe kommen wieder. — Der Frühling beginnt am 21. März. Da geht die Sonne genau morgens nm 6 Uhr im Osten aus und abends um 6 Uhr im Westen unter. Tag und Nacht sind also gleich lang. Vom 21. März ab geht die Sonne täglich (2 Atinuten) srüher aus und (2 Minuten) später unter. Der Tag wird demnach länger und die Nacht kürzer. So geht es bis zum 21. Juni. Da kommt die Sonne schon bald nach 3 Uhr morgens über den Horizont und geht erst gegen ^9 Uhr abends unter. Der Tag dauert sast 18 Stuuden. Das ist der längste Tag im Jahre und mit ihm beginnt der S o m m e r. Da blühen im Felde die blauen Kornblumen und der rote Klatschmohn. In den Wiesen werden die saftigen Kräuter ge- mäht und geben das Heu. Im Walde reisen die Himbeeren, Erd- und Heidel- beeren. Für den Landmann beginnt jetzt eine schwere Zeit. Mit Sonnen- ausgang geht's hinaus aus das Feld. Die Schnitter mähen die Getreide- Halme ab. Frauen und Mädchen binden sie zu Garben zusammen. Diese werden in Mandeln oder Stiegen ausgestellt, und wenn sie trocken sind, holt sie der Erntewagen in die Scheunen. — Vom 21. Juni ab geht die Sonne täglich wieder (2 Atinuten) später auf und (2 Minuten) srüher unter. Die Tage werden kürzer, die Nächte länger. Am 23. September steht sie morgens um 6 Uhr wieder im Ost- und abends um 6 Uhr im Westpunkte. Tag und Nach! sind abermals gleich lang. Es beginnt der Herb st. — Die Äpfel, Birnen und Pflaumen find reif geworden und werden von den Bäumen genommen. Der Land- mann hat noch fleißig mit der Kartoffelernte zu tuu. Dann pflügt er den Acker und streut die Saat aus. Die Blätter der Bäunie werden gelb und rot und fallen ab. Bald stehen die Bäume kahl da. Die bunten Blumen des Gartens sind verblüht, und kein Vogel läßt mehr sein lustiges Lied erschallen. — Die Sonne geht von jetzt ab immer später aus und inimer srüher unter. Am 21. Dezember erhebt sie sich erst nach 8 Uhr morgens über den Gesichtskreis und verschwindet schon vor 4 Uhr wieder. Wir haben den kürzesten Tag des Jahres. Mit ihm beginnt der Winter. — Die Sonne steigt nicht mehr so hoch am Himmel, darum kann sie die Erde auch nicht so gut erwärmen. Die Kälte läßt Flüsse und Seen zufrieren und bedeckt die Felder mit Schnee. — Vom 21. Dezember ab werden die Tage wieder länger, und am 21. März geht die Sonne von neuem im Ostpunkte aus. Damit hat sie sich schein- bar einmal um die Erde bewegt. Sie hat dazu 365 Tage und sast 6 Stunden gebraucht. 365 Tage nennen wir ein Jahr. Alle 4 Jahre wird aber ein Tag eingeschaltet. (Warum?) Das Jahr hat 52 Wochen oder 12 Monate. Die Einteilung m Monate hängt mit denk M o n d e zusammen. Derselbe bewegt sich in 4 Wochen am Himmel einmal um die Erde. Dabei sieht er uicht immer gleich aus. Zuweilen sehen wir gar nichts vom Monde. Dann haben wir Neumond. Nach einigen Tagen steht er am Hinlmel als schmale Sichel. Man kann aus seinem Bogen ein Z machen. Wir haben dann zunehmenden Mond. 8 Tage nach dem Neumond sehen wir die halbe Scheibe. Das ist das erste Viertel. Die Scheibe wird täglich größer. 8 Tage nach dem I.viertel

3. Stettin - S. 6

1905 - Stettin : Schuster
— 6 — Paradeplatz führte ein Graben nach der Oder. Er nahm seinen Weg da, wo heute die grüne Schanze ist. Die Schützengartenschlucht ist hier der letzte Rest. Hinter diesem Graben erhob sich eine starke Mauer mit vielen Türmen. Stettin war damals eine Festung. Alles, was zu jener Zeit von Graben und Mauer eingeschlossen wurde, nennen wir heute die Altstadt. Sie wird begrenzt von der grünen Schanze, dem Parade- und Königsplatz und dein Klosterhof. Da, wo Parade- und Königsplatz zusannnenstoßen, hat man das Kaiser- und Kriegerdenkmal errichtet. Ein weißer Marmor- sockel trägt das Reiterbild Wilhelms l. An den Ecken des Sockels stehen prächtige Soldatengestalten. Den Säbel in der Faust, stürmen Kürassier und Artillerist vorwärts. Der Seesoldat steht auf der Wacht. Gespannt schaut er aus nach dem Feinde. Der Landwehrmann preßt die geballte Linke auf die tödliche Wuude in der Brust. Mit der Rechteu umkrampft er die Fahue, das Heiligtum des Regiments. Solange noch ein Fünkchen Leben in ihm ist, läßt er es nicht los. Erst dem Toten kann man es nehmen. In die Langseiten des Sockels sind Bilder eingemeißelt. Auf dem einen betet König Wilhelm am Grabe seiner Eltern. Das andere zeigt, wie die Pommern bei Gravelotte gegen den Feind stürmen. Die Vorderseite trägt die Inschrift: Kaiser Wilhelm I. und seinem Heere. Darunter liegt auf einem Kissen eine Krone. Die soll uns verkünden: als die Franzosen 1870 besiegt waren, wurde Deutschland am 13. Januar 1871 ein Kaiserreich, und König Wilhelm wurde der erste deutsche Kaiser. Die Rückseite des Sockels ziert das Stettiner Wappen. Dies Wappen und die Greifenköpfe, welche die Schutzketten halten, erzählen: die Stadt Stettin hat dem Kaiser und seinen Soldaten dies Denkmal errichtet. Uns aber will dasselbe mahnen, so stark, tapfer und treu zu werdeu, wie die Väter waren. Kommt dann einst wieder Krieg, soll's auch von uns heißen: „Wir alle stehen dann mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern für Thron und Reich". Nicht weit davon erhebt sich auf dem Königsplatz das Denkmal Friedrichs Ii. oder des Alten Fritz. Auf dem Grauitsockel steht der König in Generalsuniform. Von den Schultern herab wallt der Hermelinmantel. Auf dem Kopfe sitzt der Dreimaster. Der linke Arm ist in die Hüfte gestemmt, der rechte stützt sich auf den Kommandostab. - Unter diesem liegen zwei Bücher mit lateinischer Aufschrift. Auf deutsch bedeutet dieselbe: „Die Kunst des Krieges und des Friedens" und „Das Gesetzbuch Friedrichs Ii." Vorn liest man in derselben Sprache die Worte: „Pommern Friedrich Ii. 1793." — Dem Denkmal gegenüber führt die L u i s e n st r a ß e in die Altstadt hinein. An ihrem Eingange erhebt sich rechts das Generalkommando, links das Provinziallandhaus. Im Flur des letzteren steht das Marmordenkmal des Alten Fritz, wie es der Bildhauer Schadow geschaffen hat. — Die Luisenstraße mündet auf dem Roßmarkt, auf dem früher die Pferdemärkte abgehalten wurden. Auf ihm sprudelt die Wasserkunst, welche Friedrich Wilhelm I. in den Jahren 1729—32 erbauen ließ. Die Hauptfigur des Brunnens ist ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln. Aus seinem Schnabel springt ein Wasserstrahl in die Höhe. Dieser fällt in eine große Muschel. Von

4. Stettin - S. 8

1905 - Stettin : Schuster
8 Häuser. Weil sie gut predigten, die Kranken und Armen besuchten, wurden sie bei den Bewohnern beliebt. Deshalb bekamen sie auch reiche Geschenke. Dafür erbauten sie sich dann im 14. Jahrhundert die Steinkirche. Als die Stettiner die Lehre Luthers annahmen, ver- ließen die Mönche Stettin. In die verlassenen Gebäude des Klosters nahm der Rat der Stadt nun arme Bürger auf. Später genügten die Räume nicht mehr. Darum wurde das Johanniskloster nach der Elisabethstr. verlegt. — Als Stettin eine deutsche Stadt geworden war, erbaute man 1245 an dem Heu markt eiu Rathaus. An der anderen Seite desselben ist der Neue Markt. Dort stand früher die St. A d a lb e rts k ir ch e, die aber bald verfiel. An ihre Stelle wurde die St. Nikolaikirche gesetzt. Während der Franzosenzeit mußte sie als Strohmagazin dienen. Dabei brannte sie 1811 ab. Nun wurde der Platz geebnet und geräumt, und so entstand der Neue Markt. — Dem alten Rathause gegenüber liegt die Börse. Das ist ein Haus, welches der Stettiuer Kaufmannschaft gehört. In ihm versammeln sich zu be- stimmten Zeiten die Kaufleute, um Geschäfte abzuschließen. Diese Ver- sammlung heißt auch Börse. Auf der Börse wird nur Großhandel ge- trieben. Zwischen dem Käufer und Verkäufer vermitteln die Makler. Wer nicht selbst zur Börse gehen kann, gibt seinem Kommissionär den Auftrag. Den Versand der Waren besorgt der Spediteur. Es gibt Getreide-, Herings-, Kaffee-, Viehbörsen u. a. Neben den Waren- gibts auch eine Geldbörse Die Groß- Händler derselben sind die Bankiers. Ihre Geschäfte heißen Banken, von der Bank, an welcher früher die Wechsler die Münzen umwechselten- Konnte ein Wechsler nicht zahlen, ließ ihm das Gericht die Bank umwerfen. Der Italiener nennt die zerbrochene Bank danco rotto. Zahlungsunfähige nennen wir bankrott. Der Schweizerhof war früher der schloßähnliche Besitz einer reichen Kaufmannsfamilie, Loitz geheißen. Nach der Sage stammen die Loitzen aus dem Dorfe Klempin bei Stargard. Von hier wanderte einst Michael Loitz als armer Bauernjunge nach Stettin. Er wurde von einem reichen Kaufmann als „Handjunge" anfgeuommen. Weil er fleißig und ge- schickt war, gewann ihn sein Herr lieb. Er schickte ihn in die Schule und ließ ihn nachher Kaufmann werden. Als der Herr starb, heiratete Michael die Witwe. Da er klug und reich war, wählten ihn die Stettiner zu ihrem Bürgermeister. Seine Nachkommen wurden so reich, daß sie Königen und Fürsten Geld borgen und sich Schlösser, Dörser und Städte kaufen konnten. Aus Stettin und der Umgegend trugen die Leute am liebsten ihre Spargroschen zu den Loitzen, weil sie dieselben dort am sichersten wähnten. Die Loitzen verloren aber später viel Geld. Und als Hans Loitz die Zinsen nicht mehr bezahlen konnte, floh er. Dadurch wurde manche reiche Familie bettelarm. Weil aus diesem Grundstück nachher einige Schweizer wobnteu, heißt es heute Schweizer- Hof. — An der Frauen st raße stand früher das St. Marien-Nonnen- kloster. An dies Kloster erinnert noch die K l o st e rh o sstr a ß e. Hier steht die St. Peter- und Paulskirche. Sie ist die älteste Kirche Stettins. Bischof Otto von Bamberg hat sie 1124 gegründet. Vor dem Stadttheater befindet sich das Denkmal Friedrich Wilhelms Iii. Der König ist im Krönungsmantel dargestellt. Neben ihm liegen auf einem Kissen Krone und Scepter. Die rechte Haud ist segnend gehoben. v

5. Stettin - S. 10

1905 - Stettin : Schuster
— 10 — In die Wand des Ostflügels ist das in Sandstein ausgeführte alte Pommers che Wappen eingemauert. Dasselbe besteht ans einem nennfeldrigen Schilde, der von zwei starken Männern gehalten wird. Seitdem Pommern zu Preußen gekommen ist, wird dies alte Wappen nicht mehr gebraucht. Der rote Greis ist Pommerns Zeichen. Die beiden Männer sind aber heute Schildhalter im preußischen Wappen. (Hoflieferantenschild.) Die Schloßkirche diente früher als Erbbegräbnis für die pommerfchen Herzöge. Sie hat ein schönes Glockengeläute. Die große Glocke trägt die Inschrift: „In Trauer um 2 Kaiser erklungen, bin 1888 ich zersprungen. Als Wilhelm Ii. Kaiser war, tönte ich wieder frisch und klar. Ehre sei Gott in der Höh', und Frieden sei uns in dem deutschen Reich beschieden." Die Räume in der östlichen Hälfte des Nordflügels enthalten die Kaiserzimmer. Sie dienen als Wohnräume und Festsäle, wenn der Kaiser anwesend ist. Die Räume der übrigen Flügel werden als Wohnung für den Oberpräsidenten und als Dienst- zimmer für die Behörden benutzt. Die Neustadt. Die Neustadt wird eingeschlossen von der grünen Schanze, der Passauerstraße, am Berlinertor, Bellevuestraße, Mühlenberg- und Berg- straße. Erst seit 1845 war es erlaubt, in diesem Stadtteil Häuser zu errichten. Die Hauptstraße derselben ist die L i n d e n st r a ß e. Neben dem schattigen Spazierwege derselben liegen breite Fahrstraßen und Trottoire oder Fußwege von Steinplatten. Sie ist die grade Verlängerung des Paradeplatzes und mit diesem etwa 1 km lang. An der Lindenstraße breitet sich der V i k t o r i a p l a tz aus. Er trägt schöne Gartenanlagen und einen Springbrunnen. Hier steht das neue Rathaus (erbaut 1878). Es ist ein mit Türmchen und Spitzbogen gezierter Backsteinban. (Weil das Rathaus zu klein geworden ist, hat man zur Erweiterung desselben in der Magazinstraße das neue Verwaltungsgebäude errichtet.) Zu beiden Seiten des Rathauses führen Freitreppen hinab nach dem Ralhansplatze. Die eine Hälfte desselben trägt prächtige Blumen- und Rasenstücke. Hier steht der S t e t t i n e r Brunnen. Auf großen Felsmaffen ruht ein Schiff. Dasselbe zeigt an seinem Bug Kopf, Brust und Fänge des Vogels Greif. Am Heck ist das große Stettiner Wappen zu sehen. Im Schilde steht der gekrönte Greifenkopf, über welchem eine Königskrone von zwei stehenden Löwen gehalten wird. Das Ganze wird von einem Lorbeerkranz eingerahmt. Der Greif ist nach der Sage halb Adler, halb Löwe gewesen. Er diente den Göttern als Reittier und bewachte ihre Schätze. Sein Nest hatte er auf hohen Bäumen. In dem Schiffe steht hoch aufgerichtet eine Frau. Ihre rechte Hand hält den Anker. Ihre Linke faßt das auf der Schulter ruhende Segel. Es ist die Sedina oder Stettina. Sie soll die Stadt Stettin vorstellen. Daß sie in einem Schiffe steht, mit Segel und Anker aus- gerüstet, deutet an, daß Stettin eine Handelsstadt ist und Schiffahrt

6. Stettin - S. 12

1905 - Stettin : Schuster
— 12 — Handlung einen Talar. Die Aussagen schreibt ein Sekretär auf (Protokolls Um die Wahrheit festzustellen, werden Zeugen vorgeladen. Die Aussage wird durch einen Schwur bekräftigt. Auf den falschen Schwur oder Meineid ist eine harte Strafe gesetzt. Beim Amtsgericht entscheidet der Amtsrichter allein. Der Wert des Streitgegenstandes darf aber nicht mehr als 300 M betragen. — Wenn einer den andern beschimpft, verklagt der Beleidigte den Beleidiger beim Schiedsmann oder Friedensrichter. Das ist ein Bürger, dem auf eine Reihe von Jahren dies Amt übertragen wurde. Der Schiedsmann ladet die klagenden Parteien zu einem Sühnetermin vor. Er versucht, wieder Frieden her- zustellen. Oft gelingt ihm das. Fällt aber der Sühneversuch fruchtlos aus, so kann die Klage beim Schöffengericht angebracht werden. Dann helfen dem Richter bei der Festsetzung der Strafe 2 Schöffen. Zu dem Ehrenamte eines Schöffen können nur Deutsche gewählt werden. Das Schöffengericht verurteilt zu Geldstrafen bis zu 600 M> oder zu Freiheitsstrafen bis zu 3 Monaten. Auch Diebstahl und Körperverletzung gehören vor das Schöffengericht. — Glaubt jemand, daß ihm auf dem Amtsgericht nicht sein Recht geworden ist, so legt er Berufung ein. Dann kommt seine Sache vor dem Landgericht zur Verhandlung. Da treffen 3 Richter die Entscheidung. Dem Amtsgericht gegenüber hat die A r t i l l e r i e k a s e r n e ihren Platz. In derselben wohnen die Artilleristen, d. s. Soldaten, die mit den Kanonen zu tun haben. Jedes Geschütz besteht aus dem Protz- kästen und der Kanone. Die Kanone hat 2 Hauptteile, das Rohr und die Lafette. Das Geschütz wird mit 6 Pferden bespannt, die von 3 Fahrern geritten werden. Zur Bedienungsmannschaft gehören 5 Kanoniere. 2 Geschütze sind ein Zug, 2 Züge eine Batterie, drei Batterien eine Abteilung, 2 Abteilungen ein Regiment. Das Geschütz sührl der Unteroffizier, den Zug der Leutnant, die Batterie der Haupt- mann, die Abteilung der Major und das Regiment der Oberst. In der E l i s a b e t h st r a ß e finden wir die Taubstummenanstalt, das Johanniskloster, das Bildermuseum (mit vielen Geschenken von dem ver- storbenen Kaufmann Stolting) und das Landgericht. — Die Passauer- straße, früher Passowsche Straße, hat ihren Namen nach dem Passow- schen Tor. Von den Querstraßen der Neustadt heißen die Wilhelm- und Albrecht st raße nach früheren Prinzen. Sie münden in die B e l l e v n e st r a ß e. Bellevne heißt „schöne Aussicht". An der öst- lichen Seite der Bellevnestraße liegen das Salingre- und Berkhofstift. Die westliche Straßenseite wird von Militärgebäuden eingenommen. Kasernen, Werkstätten, Kammergebäude, Exerzierschuppen, Lazarette, Proviantamt und Garnisonbäckerei bilden hier eine kleine Stadt, die nur von Soldaten bewohnt wird. Es hat hier neben der Artillerie die Infanterie Wohnung genommen. Grenadiere, Füsiliere, Pioniere sind Fußsoldaten oder Infanteristen. Ein Regiment hat 3000 Mann. Diese bilden 3 Bataillone. Zu jedem Bataillon gehören 4 Kompanien. Das Regiment führt der Oberst, das Bataillon der

7. Stettin - S. 13

1905 - Stettin : Schuster
— 13 — Major, die Kompanie der Haupimann. Unter ihm stehen der Ober- und Unterleutnant, der Feldwebel, die Sergeanten, Unteroffiziere, Gefreiten und Mannschaften. Das Heer. Jeder Deutsche ist wehrpflichtig. Die Wehrpflicht beginnt mit dem 1. Januar des Jahres, in welchem das 20. Lebensjahr vollendet wird. Die Wehrpflichtigen müssen sich in der Zeit vom 15. Jannar bis 1. Februar beim Vorsteher ihres Ortes melden und in die Rekrutierungs-Stammrolle em- tragen lassen. Wer nicht in dem Orte der Anmeldung geboren ist, muß einen Geburtsschein vorlegen. Zur Musterung beordert, muß der Gestellungspflichtige vor der Ersatzkommission erscheinen. Die Wehrfähigen werden durch die Ober- Ersatzkommission noch einmal untersucht und später zum Dienst bei der Fabne ausgehoben. Der Soldat gehört 7 Jahre zum stehenden Heere (2—3 bei der Fahne, die übrigen bei der Reserve), 5 Jahre zur Landwehr ersten Aufgebots und dann bis zum 31. März seines 39. Lebensjahres zur Landwehr zweiten Ausgebots. — Wer durch eine Prüfung oder durch ein Zeugnis nachweist, daß er die vorgeschriebenen Kenntnisse besitzt und imstande ist, sich während der Dienstzeit auf eigene Kosten kleiden und unterhalten zu können, dient nur 1 Jahr und heißt Einjährig-Freiwilliger. Wer vor dem 20. Lebensjahre freiwillig beim Militär eintritt, kann sich den Truppenteil wählen Unteroffiziere erbalten nach 9 jähriger Dienstzeit Anspruch auf Anstellung in der Gendarmerie oder Schutz- Mannschaft, nach 12 jähriger einen Ehrenlohn von 1000 Mk. und einen Zivil- Versorgungsschein. Derselbe berechtigt sie zur Anstellung als Beamter. Die Oberwiek. Die Bellevuestraße führt am Schwennftift und Bellevuetheater vorüber an die sogen. Hiinmelsleiter. Zu uusern Füßen breitet sich nun die Galgrviese aus. Sie heißt so, weil hier einst der Galgen stand. Der Eisenbahndamm trennt die Galgwiese von der O b e r w i e k. Der Verbindungsweg geht durch das hohle Tor. Als Stettin noch eine Festung war, bauten sich einige Leute, weil sie in der Stadt keinen Platz mehr fanden, ihre Häuser hierher. Man nannte diesen Flecken dicht am Oderufer eine Wiek. (Oberwiek, Unterwiek). Die Oberwiekstraße beginnt am Bahnhof. Sie führt an der Kraftstation der elektrischen Straßen- bahn, an Brennereien und Brauereien vorüber. In der Brennerei wird Spiritus aus Getreide oder Kartoffeln hergestellt. Was von dem Roggen oder den Kartoffeln übrig bleibt, dient als Schlempe zum Viehfüttern. Auch Hefe wird hier gewonnen — Ueber Elektrizität. Wenn aus dunkeln Gewitterwolken der Blitz herniederzuckt, schließen wir vor seiner blendenden Helle die Augen. Schlägt der Blitz ein, so zersplittert und zerspaltet er den Baum, zerstört das Haus oder zündet es an. Der Blitz ist also ein grelleuchtender Eeuerfunke von großer Kraft. — Wenn abends die elektrische Bahn durch die traßen saust, wird es ab und zu so hell, als ob es blitzte. Dieser helle Funke treibt auch den Wagen. Er leuchtet also und hat große Kraft, ist demnach dem Blitze gleich. Man nennt ihn einen elektrischen Fuuken oder Elektrizität. Die Elektrizität bildet sich in der Lust Sie kann aber auch in Maschinen erzeugt und durch einen Kupferdraht weiter geleitet werden. Das helle Licht des elektrischen Funkens benutzen wir zur Beleuchtung von Plätzen, Straßen und Wohnräumen. Wir unterscheiden das Bogenlicht lmit den großen Glasglocken) und das Glühlicht (mit den kleinen Glasbirnen). Die große Kraft des elektrischen Funkens muß unsere Straßenbahn treiben Hoch über dem Schienengeleise wird von eisernen Ständern der Leitungsdraht gehalten. Auf dem Wagen ist eine nach allen Seiten leicht bewegliche eiserne Stange angebracht Diese drückt eine Rolle gegen den Draht. Von diesem geht

8. Stettin - S. 14

1905 - Stettin : Schuster
— 14 — die Elektrizität in die eiserne Stange. Von hier kann sie in eine kleine Maschine (Motor) gelangen. An derselben hat der Führer des Wagens seinen Platz. Durch das Drehen einer Kurbel kann er viel oder wenig Elektrizität einströmen lassen. Er kann sie auch ganz absperren. Die einströmende Elektrizität setzt den Motor in Bewegung und treibt den Wagen vorwärts. — Die große Schnellig- keit der Elektrizität machen wir uns dienstbar beim Fernschreiben oder Tele- graphieren und Fernsprechen oder Telefonieren. In einer Sekunde läuft der elektrische Funke 60000 Meilen. Da, wo sich der schwarze Damm abzweigt, beginnt das Gebiet der Gasanstalt — Nimm eine tönerne Pfeife und fülle den Kopf mit zerklopften Steinkohlen, verklebe die Oeffnung mit Lehm und lege die Pfeife so in den Ofen, daß das Rohr etwas zur Ofentür herausreicht. Wenn du nach einer Weile ein brennendes Licht vor das Rohr hältst, wird eine blaue Flamme heraus- brennen. Blasen wir die Flamme aus, so sehen wir nichts ausströmen. Nähern wir aber wieder das Licht, so ist die Flamme auch wieder da. Es kann also nur eine Art Lust sein, die da ausströmt. Man nennt sie Leuchtgas — In der Gasanstalt wird solch Leuchtgas in großen Mengen hergestellt. Da liegen in den Glühöfen große Röhren aus feuerfestem Ton. Wenn die Kohlen darin 4—5 Stunden geglüht haben, ist alles Gas daraus entwichen. Dann öffnet man die Tonröhren und nimmt die glühende Masse heraus. Das ist nun Koks Das Gas wird in großen Behältern aufgefangen und gereinigt. Dabei gewinnt man Steinkohlenteer, Benzin, Salmiak und schöne Farben. Das gereinigte Gas wird in den Gasometern aufbewahrt. Aus diesen wird es in unterirdischen Röhren fortgeleitet und zur Beleuchtung und Heizung, znm Kochen und zum Treiben von Maschinen benutzt. Die grade Verlängerung der Oberwiekstraße ist die Berkhofstraße. An dieser liegt die Lutherkirche. Nach links wendet sich die Pommerens- dorfer-, nach rechts die Hospitalstraße. An der Pommerensdorferstraße qualmen die Schornsteine der Seifen- und Kerzenfabrik und der Berg- schloß- und Bohrisch-Brauerei. Seife wird aus Talg, Lein- und Oliven-, Palm-, Kokosnnßöl und anderen Fetten bereitet. Bier wird aus Hopfen und Malz gebraut. Malz bereitet sich der Brauer aus Gerste. Ein angeleimtes Gerstenkorn schmeckt süß. Aus dem Mehl muß also Zucker geworden sein. Diesen Zucker nennt der Brauer Malz. Um ihn zu erhalten, muß er die Gerste aukeimen. (Wie?) In dem Augenblick, da der kleine Keim hervordringen will, läßt der Brauer eiskalte Luft einströmen, so daß das iunge Pflänzchen erfriert. Das tut er, um das Malz zu behalten. Würde er den Keim wachsen lassen, würde dieser allen Zucker verzehren. Das Malz wird in großen Gefäßen, Bottichen, mit heißem Wasser Übergossen. Dann löst sich der Zucker auf. Die süße Flüssigkeit heißt Würze. Man läßt sie von den ausgelaugten Gerstenkörnern, Trebern oder Trestern, abfließen und kocht sie, mit Hopfen versetzt, im Braukessel Das Bier bekommt dadurch den eigentümlich bitteren Geschmack und hält sich besser. Nachdem man die Würze wieder vom Hopfen getrennt hat, wird sie in flachen Gefäßen, den Kühlschiffen, schnell abgekühlt und in Gärbottichen unter Zusatz von Hefe bei neringer Wärme zur Gärung gebracht. In 6—8 Wochen hat sich die Hefe auf dem Boden der Gefäße gesetzt (untergäriges Bier) Jetzt kommt das Jungbier zur Nachgärung in die großen Fässer des Lagerkellers, aus welchen es nach 6 —12-Wochen abgezogen wird. — Braun- und Weißbier sind obergärige Biere. Um sie zu erhalten, muß man die Würze bei größerer Wärme schnell gären lassen. Die Hefe kommt dann schon in 3-.4 Tagen an die Oberfläche. Die S tettinerstraße bildet die Grenze zwischen Stettin und dem Fabrikort Pommerensdorf. In diesem stehen die Stettiner W a s s e'r w e r k e. Große Dampfmaschinen pumpen das Wasser aus der Oder in die Wasserbehälter, in denen es gereinigt oder filtriert wird. Der Filter besteht aus drei meterhohen Schichten. Die unterste ist aus großen Feldsteinen zusammengesetzt. Darüber folgt eine gleichhohe Lage

9. Stettin - S. 16

1905 - Stettin : Schuster
— 16 — letzterem hat Generalfeld Marschall G r a f W r a n g e l seine Ruhestätte gesunden. Friedrich Heinrich Ernst von Wränge! wurde am 13. April 1784 (Ge- burtshaus Ecke Ä ohlmarkt und Schuhstraßs) zu Stettin geboren. In der Kurfürstenstraße befindet sich das I a g e t e u s s e l s ch e Kollegium. Otto Jageteussel soll der Sohn armer Eltern gewesen sein und anfänglich das Schuhmacherhandwerk betrieben haben. Durch Fleiß und Sparsamkeit gelangte er zu Vermögen und Ansehen. Seine Mitbürger wählten ihn 1370 zum Ratsherrn und später zum Bürger- meister. Über 40 Jahre verwaltete er mit Redlichkeit die städtischen Geschäfte. 1412 ist er gestorben und in der Johanniskirche begraben worden. In seinem Testamente hat er den größten Teil seines Ver- mögens dazu bestimmt, daß davon 24 arme Knaben Versorgung und Unterricht erhalten sollten, bis sie sich ihren Unterhalt selbst erwerben könnten. — An die Kurfürstenstraße stößt die Sterubergstraße. Diese, wie auch die Burscherstraße, sind nach früheren Bürgernleistern, die Saunier-, (sprich Sonnjehstraße) Stolting-, Beringer- und Karkutschstraße sind nach Stettiner Bürgern, die Pestalozzi-, Gabelsberger-, Siemens-, Schinkel-, Lessingstraße nach berühmten Männern, die Bogislav-, Philippe und Barnimstraße nach alten Herzögen benannt. — Am Schinkelplatz stehen die Kgl. Maschinenbau-, Baugewerk- und Seemaschinistenschule. Die Hauptstraße vor dem Berlinertor ist die F a l k e n w a l d e r - st r a ß e. Sie führt uns über den Bismarck- und Arndtplatz nach W e st e n d. Hier steht Villa an Villa. Alle sind von schön gepflegten, schattigeil Gärten umgeben. Westend ist von dem verstorbenen Kom- merzienrat Johannes Quistorp gegründet worden. Das Krankenhaus Bethanien in der Alleestraße verdankt ihm auch seine Entstehung Ebenso sind die schönen Obstanlagen sein Werk. Hoch oben auf der Westend- höhe hat er dem Dichter E. M. Arndt ein Denkmal errichtet. In der Roonstraße ist das St. Petri-Hospital oder Barnimstift erbaut. Es wurde 1556 von Barnim Xi. gestiftet und hatte ursprünglich seinen Platz am Klosterhof. — Die alte Vorstadt Neu-Torney ist heute fast ganz mit der übrigen Stadt verwachsen. Hoch auf dem Berge liegen die Provinzial- Blindenanstalt, das Stift Bethel ilnd Salem. Salem ist eine Erziehungs- anstalt für Mädchen; auch werden hier evangelische Diakonissinnen aus- gebildet. — Hinter Torney befinden sich der Pionier-Übungsplatz, die Schießstände, das Pulver-Magazin und Artillerie-Laboratorinm. Vor dem Königswr. Die Grenze zwischen den Bezirken vor den Toren bildet die Kaiser W i l h e l m st r a ß e. Das K ö n i g s t o r ist auch unter Friedrich Wilhelm I. erbaut worden und gehört zu den schönsten Festungs- toren der Welt. Die P ö l i tz e r st r a ß e führt nach G r ü n h o f. Dort befinden sich verschiedene Brauereien und die Stöwerschen Näh- Maschinen- und Fahrradfabriken. Die Grabower st raße wird von

10. Stettin - S. 18

1905 - Stettin : Schuster
— 18 — schenkte es Herzog Barnim I. mit Wiesen und Holz, mit Obst- und Weingärten dem Kloster „Unserer lieben Frauen" in Stettin. 100 Jahre später baute Barnim Iii. daselbst ein Kloster. Es hieß das „Karthäuser Kloster Gottes Gnade" oder die „Karthause". Nach der Einführung der Reformation wurden die Klöster aufgehoben. Da stand auch die Karthause leer. Als dann 1551 ein Brand das Schloß in Stettin ver- wüstete, ließ Barnim Ix. das Kloster zu einer Bnrg umbauen. Diese erhielt den Namen O d e r b u r g. In derselben wurden namentlich unter Philipp Ii. große Feste abgehalten. Als Gustav Adolf Stettin neu befestigte, niachte er auch die Oderburg zu einem Festungswerk. Weil sie aber bei einer Belagerung Stettins leicht dem Feinde als Schutz- wehr dienen konnte, wnrde sie abgebrochen. — Die Friedenskirche ist eine Kreuzkirche im gotischen Stil. In der Kgl. Navigationsschule an der Schifferstraße werden Schiffer in der Schiffahrtskunde, Schiffs- führung und Schiffsordmmg unterrichtet und zu Steuerleuten und Kapitänen ausgebildet. An der Oder liegen verschiedene Maschinenbau- anstalten und Schiffswerften. Die bedeutendste Fabrikanlage sind die Oderwerke. — Grabow war bis 1847 ein Dorf. 1855 wurde aus dem Flecken eine Stadt. Seit dem 1. April 1900 gehört Grabow zu Stettin. Die Grenzen Grabows geben ungefähr folgende Straßen an: die Blumeustraße, die Birkenallee bis hinter Töpfers Park, die Neuestraße, ein Stück der Heinrichstraße und eine Linie von da bis zum Kanal vor dem Regierungs-Banhof. Bredow. Unmittelbar an Grabow schließt sich Bredow an, das seit 1900 Stettin einverleibt ist. Auch Bredow wurde schon 1243 dem Kloster „Unserer lieben Frauen" überwiesen. In Bredow befinden sich eine Zementfabrik, eine Zuckersiederei und die große Schiffswerft Vulkan. Seit 1851 hat sich diese Anstalt von kleinen Anfängen zur heutigen Größe entwickelt. Die Werkstätten des Vulkan bedecken heute etwa 20 ha. Die Zahl der Arbeiter beträgt ungefähr 7000. Die Vulkanstraße teilt das Gebiet des Vulkan in den Ober- und Unterhof. Auf dem Oberhof befinden sich Eisen- und Gelbgießereien, Kessel- und Kupferschmieden, die Lokomotivenwerkstatt und die Verwaltungsgebäude. Der Unterhof dient hauptfächlich als Schiffsbauplatz oder Werft. Die Werft muß immer dicht am Wasser liegen. Auf der Werst stehen große Gerüste aus Holz oder Eisen. Das sind Hellinge. In 5»er Helling wird das Schiff erbaut. Zuerst wird der Kiel gelegt, das ist ein eiserner Balken, der die Grundlage des ganzen Schiffes bildet. Daran schließt sich aus jedem Ende ein auswärts gehender Balken, der Vor- und Achtersteven. Dann werden an beiden Seiten des Kiels auswärts gebogene Spanten angesetzt. Kiel und Spanten sind gleichsam Rückgrat und Rippen des Schiffes. Quer über das Gerippe, legt man sodann die Balken, welche die Verdecke tragen sollen, die Deck- und Oberdeckbalken. An die Spanten werden Eisen- oder Stahlplatten genietet, so daß sie nach außen eine glatte Fläche bilden. Auch die Innenseite oer Spanten wird mit Platten belegt. Der ganze innere Raum des Schiffes wird durch eiserne Wände in mehrere wasserdichte Abteilungen (Schotten) ge- trennt, damit bei einer Beschädigung nicht das ganze Schiff voll Wasser laufen
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