§ 1—5. Einleitung.
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Abkunft beruhende, patriarchalische Verfassung des Stammes, welche schon die Keime des Staates in sich trägt und vorzüglich den nomadisierenden Hirtenvölkern eigentümlich ist. In den großen Reichen des Orients herrschte zu allen Zeiten die Despotie, in welcher zwischen dem Fürsten und dem Volke das Verhältnis des Herrn zum Sklaven statt hat. Die Griechen unterschieden drei Grundformen der Staatsverfassung: die Monarchie, die Aristokratie und die Demokratie, deren Ausartungen sie als Tyrannis, Oligarchie und Ochlokratie bezeichneten. Der monarchische Rechtsstaat der Neuzeit, die constitutiouelle Monarchie, versucht die Bestandteile der regelmäßigen Staatsformen, der Monarchie, Aristokratie und Demokratie, in weiser Mischung durch ein höchstes allgemeingültiges Grundgesetz (Verfassung) unter Fernhaltung aller Entartungen zu vereinigen.
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§ 7. Der Orient. Die ostasiatischen Völker.
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Entwicklung ein, deren Schauplatz neben Vorderasien und Nordafrika das gesamte Europa wird.
1. Der Orient.
§ 7—13.
§ 7. Die ostasiatischen Völker. Die am stillen Ocean gelegenen Kulturstaaten der gelben Raffe haben für das Altertum nur eine geringe welthistorische Bedeutung erlangt, da selbst der größte derselben, China, Griechen wie Römern fast nur durch die Seide dem Namen nach bekannt wurde (Serica). Wahrscheinlich am untern Hoang-Ho und dem gelben Meere im dritten Jahrtausend vor Chr. Geb. aus bescheidenen Anfängen entstanden, breitete sich China über Ostasien aus, und nachdem es seine natürlichen Grenzen erlangt und sich außerdem durch die 214 vor Chr. Geb. angelegte, 2000 km lange chinesische Mauer nach Norden hin abgeschlossen hatte, beharrte es bis zur Gegenwart ohne erheblichen Fortschritt auf der erreichten Bildungsstufe, ein verdorrender Zweig am Kulturbaume der Menschheit. Hofgreuel, Empörungen und schreckliche Bürgerkriege erfüllen die chinesische Geschichte, eine weitere Entwicklung des Volkes fand nicht statt. Die Bewohner des Reiches, höchst betriebsam und nicht ohne Bildung (Seide, Porzellan, Schießpulver, Kompaß, Zeichenschrift, Holztafeldruck), am meisten den Ackerbau in Ehren haltend, sind trotzdem nur ein dünkelhaftes Volk von Sklaven, seit 1644 nach Chr. Geb. von den Mandschu-Tataren beherrscht. Um 500 vor Chr. Geb. stellte Kuug-fu-tse (Confucius) die Lehren ihrer alten Religion, hauptsächlich Sittengesetze und Klugheitsregeln, in Denksprüchen zusammen, indem er sorgfältig den Schein jeder Neuerung vermied (King), doch wurde nach Chr. Geb. die Lehre Buddhas (Fo) verbreitet. Die Verfassung des chinesischen Reiches ist patriarchalisch. Der Staat ist eine Schöpfung des Himmels, der Inbegriff der Vernünftigkeit und Vollkommenheit. Der Mensch hat nur als Glied des Staates Wert, persönliche Ehre findet wenig Geltung. Der Kaiser, der „Sohn des Himmels", ist die verkörperte Staatsordnung, feine Regierung vertritt an dem unmündigen Volke Vaterstelle und verdient die Anbetung aller seiner Kinder. Daher giebt es keine Kasten und erblichen Stände, sondern nur einen, durch die Ablegung von streng vorgeschriebenen Staatsprüfungen gebildeten Adel von Gelehrten, aus welchem die Beamten (M and arinen), auch im Heerwesen, hervorgehen.
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Extrahierte Ortsnamen: Nordafrika Europa China China Denksprüchen Buddhas
§ 8. Ägypten.
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Usertesen (Sesortosis) und Amenemhat zu nennen. Usertesen I. stellte den ältesten noch vorhandenen Obelisken auf, Amenemhat Iii. legte den Mörissee (Meri d. H. „See der Überschwemmung") an und errichtete den von den Griechen Labyrinth genannten Reichstempel.
Ii. Die Herrschaft -er Hyksos und das Reich von Theben, von Tanis und Gnbastis, 2100—745 v. Chr. Geb.
Um 2100 drangen semitische Hirtenstämme aus Vorderasien (Hyksos d. h. Hirtenkönige) in Ägypten ein und machten sich dasselbe ein halbes Jahrtausend lang unterwürfig, ohne seine Kulturentwicklung wesentlich zu unterbrechen. Nach langwierigen Kämpfen wurden sie von Aahmes I. (Amasis), dem Könige von Theben, das eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt zu haben scheint, aus Ägypten verdrängt, nachdem ihre Festung Avaris (Pelusium) erobert war. Das hundertthorige Theben wurde der Mittelpunkt des neuerblühenden Reiches, das bald durch die Eroberung von Nubien vergrößert wurde. Dieser kraftvollen Herrscherreihe gehören die Namen Amenophis (Statue des Memnon) und Thutmosis an.
Auf dem Höhepunkt seiner Macht stand Ägypten um 1350 unter Sethos I. und seinem Sohne Ramses Ii., dem Großen, welche von Herodot unter dem Namen Sesostris zusammengefaßt werden. Unter ihnen und unter Ramses Iii., dem reichen Rhampsinit des Herodot, wurde Äthiopien erobert und Syrien, Mesopotamien, sowie ein Teil Arabiens von dem Reiche abhängig gemacht. Die Städte, besonders Theben (Ruinen von Luxor und Karnak), wurden mit Palästen, Tempeln und Kolossen geziert, die Fruchtbarkeit und Sicherheit des Landes durch Anlage von Kanälen gesteigert, auch eine Verbindung des Nils mit dem roten Meere unternommen. Nach 1250 verfiel das, Reich, und die asiatischen Besitzungen gingen allmählich verloren; um 1000 wurde der Sitz der Regierung nach Tanis im Delta, darauf nach Bubastis verlegt, von welcher Stadt aus König Sisak (Sesonchis) um 970 Jerusalem eroberte und plünderte.
Iii. Die äthiopische Dynastie und die Dodekarchie, 745—664 vor Chr. Geb.
Nachdem die stammverwandten Äthiopen in Nubien das Joch der Ägypter abgeworfen hatten, eroberten sie von Süden vordringend 745 unter ihrem Könige Sabako das Nilthal, welches sie jedoch im Geiste der früheren Pharaonen beherrschten. Der zweite Nachfolger
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Extrahierte Personennamen: Amenemhat Amenemhat Amenophis_( Amenophis Thutmosis Sethos_I. Sethos_I. Ramses Herodot Ramses Herodot
§ 8. Ägypten.
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belebenden Wärme der Sonne, und ein symbolischer Tierkultus entwickelte. In Memphis wurde Pt ah als oberster Gott verehrt, der „Vater der Väter der Götter" (Apisstier), in Ou oder Heliopolis R a (Sperber), die in der Sonne geoffenbarte lebengebende Kraft der Gottheit, welcher später mit den meisten Orts- und Stammgöttern in Beziehung gesetzt, so besonders mit dem zu Theben angebeteten Ammon (Amun) verbunden wurde (Widder). Die Göttin Nei'th zu Sais, die hervorbringende Natur, stellten die Griechen wegen ihres nächtlichen Lampenfestes der Athene gleich. Der späteren Zeit entstammte der Mythus vom Osiris und der Isis. Osiris, die fruchtbringende Naturkraft, wird von dem bösen Typhon (Set), der Dürre und dem glühenden Wüstenwinde, getötet und in den Nil geworfen, wehklagend sucht ihn seine Gemahlin Isis, die Erde (Kuh), und begräbt den gefundenen Leich-nam. Sein Sohnhorus (Frühlingssonne) rächt ihn an Typhon. Osiris herrscht auferstanden in Amenthes, der Unterwelt, über die Seelen der Verstorbenen. Des Horus Gemahlin ist die Liebesgöttin Hathor. Osiris allein wird nie in Tiergestalt gebildet.
Die Fortdauer der Seele war an die Erhaltung des Leibes geknüpft, und diese Lehre führte zur Einbalsamierung und Aufbewahrung der Mumien in Grabkammern und Pyramiden. Neben diesen gewaltigen Grabdenkmälern der Könige wurden durch mächtige Thorgebäude geschmückte Paläste und Tempel mit säulenumschlossenen Höfen und zahlreichen Sälen und Kammern errichtet. Obelisken, Spitzsäulen aus einem Stein, sind Weihgeschenke für Ra, Sphinxe Symbole der Gottheit.
Gegen das Ausland schlossen sich die Ägypter ab, ihr ganzes Leben war eigenartig durch strenge Ritualgesetze bestimmt. Der
König (Pharao) galt als der irdische Gott und Herr aller Dinge, dessen Lebensweise einem weitläufigen Ceremoniell unterlag; zu seinem Unterhalte diente ein Drittel des Landes. Das zweite Drittel war das Eigentum der Priest er käste, deren angesehenste Heiligtümer zu Memphis (Ptah), Theben (Antun) und Heliopolis (Ra) lagen. Die Priester befanden sich allein im Besitz aller Weisheit, sie waren die Gelehrten, Ärzte, Richter und Künstler, jedoch artete ihr mächtiger
Einfluß nie zu einer wirklichen Priesterherrschaft aus. Die Krieger-
kaste, ein angesiedelter Soldatenstand, kein ritterlicher Adel, betrieb auf kleinen Bauerngütern die Bodenkultur des letzten Drittels von
Ägypten, mußte sich daneben häufig in den Waffen üben und wurde nur für den Kriegsfall in Zeughäusern ausgerüstet. Gewerb -
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§ 9. Babylonier. Assyrier.
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Diese verschmolzen mit den später eindringenden Semiten, welchen sie die Anfänge der Kultur, besonders die Keilschrift und ihren Götterglauben überlieferten, zu einem Gemeinwesen (Chaldäer), das bis zum zweiten Jahrtausend vor Chr. Geb. von dem Reiche Elam abhing. Nach der Befreiung von den elamitischen Königen wurde Babylon der Mittelpunkt des südlichen Euphrat-Tigrislandes. Um 1900 vor Chr. Geb. legten die Babylonier auf dem rechten Tigrisufer eine Stadt an, welche sie, nach dem Beinamen ihres höchsten Gottes El, Assnr (der Gütige) nannten, woher die Landschaft den Namen Assyrien bekam. Die spätere Hauptstadt dieser Provinz war Nirteve. Um 1500 vor Chr. Geb. errang Assyrien die Unabhängigkeit und unterwarf das babylonische Reich nach langen Kämpfen. Eine medifch-persische, von den Griechen überlieferte Erzählung knüpft die Gründung des assyrischen Reiches und seine Ausdehnung über Asien an die Namen des Königs Ninus und seiner Gattin Semirami s. Beide sind vermenschlichte Göttergestalten. Der König Tiglath Pilesar ll. (Phul) beherrschte um 740 vor Chr. Geb. Babylonien, das westliche Iran, Armenien und Syrien und erhob durch seine Siege das Reich zur ersten Macht Asiens. Der thatkräftige Sargon, kein königlicher Prinz, sondern ein in den Waffen ergrauter Feldherr, zerstörte nach der Eroberung von Samaria das Reich Israel und verpflanzte die Bewohner in entfernte Gegenden Assyriens (722). Derselbe König machte sich zum Herren des syrisch-phönicischen Küstenlandes, unterjochte Medien und erbaute einen prächtigen Palast Dur-Sarrukin unweit des Tigris. Sein Sohn Sanherib um 700 vor Ch. Geb. bekämpfte den König Hiskla von Juda, wurde aber von den Ägyptern unter dem Äthiopen Tirrhaka zurückgeschlagen, sodaß selbst Babylon abfiel, welches nach seiner erneuten Unterwerfung in Sanheribs Sohne Assarhaddon einen Vicekönig erhielt. Nach der Ermordung seines Vaters durch die Hand zweier Söhne desselben erhob Assarhaddon als König von Assyrien nicht allein das Reich zum alten Glanze, sondern gewann sogar Ägypten zu den ererbten Besitzungen, indem er das Land 672 dem Tirrhaka entriß und 20 meist einheimischen Unterkönigen zur Beherrschung übergab (§ 8). Assyrien stand jetzt auf der Höhe seiner Macht. Der Verfall des Reiches begann mit dem Könige Afsurbanipal (Sardanapal) um 650 vor Chr. Geb., der nach dem Verluste des anfangs noch gegen die Äthiopen behaupteten Ägypten durch Psammetich mit gefährlichen Aufständen im eigenen Lande zu kämpfen hatte. Ein Einfall fcythischer Völker aus dem Innern Asiens erschütterte die assyrische Macht noch
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§ 9. Babylonier. Assyrier. § 10. Die Kanaaniter. 13
dienst überhaupt teils üppig, teils grauenvoll war. Damit stand in Zusammenhang eine mit der Beobachtung der Himmelskörper verbundene Verehrung der Gestirne (Sabäismus) und Sterndeutern.
Die Babylonier erfanden ein scharfsinniges Gewicht-, Maß- und Münzsystem (Talent), welches bis auf die Römerzeit für die Handelsverhältnisse des Altertums maßgebend blieb. Ihre Keilschrift, eine aus Hieroglyphen entwickelte Zeichenschrift, wurde nicht nur von den Assyriern, sondern später auch von den Medern und Persern angewendet. Gewaltige Tempel- und Palastbauten errichtete man aus Backsteinen. Die Wasserbauten zur Regelung der jährlich wiederkehrenden Überschwemmungen des Euphrat und Tigris übertrafen an Vollendung ähnliche Werke der Ägypter; Gewerbfleiß und Handel standen auf einer sehr hohen Stufe.
§ 10. Die Kanaaniter (Israeliten, Phönicier n. a.).
Kanaan (Niederland) hieß ursprünglich der von den Griechen Phönicien genannte Küstenstrich Syriens längs des Mittelmeeres, doch wurde der Name schon früh auch auf die dahinter gelegenen Gebiete übertragen. Ebenso bezeichnete Palästina anfangs nur das Gebiet der P h i l i st e r, den südlichen Teil der Küste bis nach Ägypten, später auch das von den Israeliten eingenommene Land, dessen Grenze im Norden Cölesyria, im Westen Phönicien und das Mittelmeer, im Süden und Osten Arabien war.
Palästina, vom Jordan durchflossen, der an dem 2900 m hohen Hermon im Antilibanus entspringt, durch die Seeen Merom und Genezareth fließt und in das tote Meer einmündet (400 m unter dem Spiegel des Mittelmeeres), zerfiel nach der Eroberung durch die Israeliten in die Gebiete der 12 Stämme, nach dem Tode des Königs Salomo in die Reiche Juda und Israel und um Christi Geburt in: 1. Judäa (Jerusalem, Bethlehem, Hebron, Jericho und die Hafenstadt Joppe j. Jäfa), 2. Samaria (Samaria, Sichem), 3. Galiläa, d.h. „Kreis der Heiden" (Nazareth, Kapernaum, Liberias), 4. Peräa, das Ostjordanland.
Das Gebiet der Philister bestand aus fünf volkreichen, in einem Bundesverhältnis stehenden Städten, deren bedeutendste Askalön, Asdöd und Gaza waren.
Die Israeliten. Abraham, ein Nomade vom Stamme Sems, zog aus Mesopotamien, damit er den ursprünglichen Dienst des Einen Gottes Jehovah bewahre, nach Kanaan. Durch Joseph ward die
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Extrahierte Ortsnamen: Kanaan Niederland Syriens Norden_Cölesyria Merom Juda Israel Christi Jerusalem Bethlehem Hebron Jericho Joppe Sichem Nazareth Kapernaum Liberias Gaza Mesopotamien Kanaan
§ 10. Die Kanaaniter.
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Juda, und die von Juda ausgesandten Propheten Elia, Elisa und andere eiferten in Israel vergeblich um den Herrn. Israel ward 722 von Sargon von Assyrien unterworfen, und der größere Teil des Volkes mit dem Könige Hofta in die assyrische Gefangenschaft geführt, während assyrische Kolonisten das Land erhielten und mit den Zurückgebliebenen das Misch volk der Samaritaner bildeten (§9).
Juda war den Assyriern nur zinspflichtig geworden, und als König Hiskia, mit Ägypten verbündet, den Tribut verweigerte, so zog der Assyrier Sanherib vergebens gegen Jerusalem heran (Jesaia). Aber die Frömmigkeit der Könige Hiskia und Josta (640) fand keine Nachahmung, und Nebukadnezar von Babylon schickte zuerst einen Teil der Juden in die siebzigjährige babylonische Gefangenschaft; dann strafte er die Empörung des letzten Königs Zedekia mit der Zerstörung Jerusalems 586 und mit der Wegführung des Volkes an die Wasser zu Babylon; Jeremia blieb mit den Ärmeren zurück (Hesekiel und Daniel im Exil).
Als 538 Cyrus Babylon eroberte, erlaubte er den Juden die Rückkehr; doch nur eine kleine Kolonie unter Serubabel zog heim und begann den Aufbau des zweiten Tempels im Kampfe mit den Samaritanern; erst eine größere unter Esra und Nehenüa, zu Xerxes' und Artaxerxes' I. Zeit, stellte die Stadt und das Gesetz Moses' her. Seitdem teilten die Juden das Schicksal der persischen, der macedonischen, der ptolemäischen und der seleucidischen Herrschaft und blieben ihrer theokratifchen Verfassung treu in Hoffnung auf den Messias. Als aber Antiochns Iv. (Epiphlnes) den Tempel plünderte, erhoben sie sich unter dem Hohenpriester Mattathias und seinen fünf Söhnen, den Makkabäern, 167. Judas Makkabäus (der Hammer) erzwang die Wiederherstellung des Jehovah-Dienstes, sein Bruder Simon machte das Volk frei, und Aristobulus nahm den Königstitel an. Der Jdumäer Herodes der Große, ein den Römern zinsbarer Vierfürst von Judäa, der den Tempel Salomos ausbaute, ward durch Antonius König (§ 37). Unter ihm wurde Christus geboren (vier Jahre vor dem Beginn unserer Zeitrechnung?). Die Römer fügten 6 nach Chr. Geb. Judäa ihrer Provinz Syrien hinzu. Einen Aufruhr gegen das römische Joch dämpfte Titus (70 nach Chr. Geb.) durch die Zerstörung Jerusalems (Jossphus). Wegen des Baues der Kolonie Älia Capitollna an der heiligen Stelle und des Verbotes der Beschneidung durch Kaiser Hadrian erhoben sich die Juden zum letzten Male zu verzweifeltem Kampfe, in welchem mehr als eine halbe Million
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Extrahierte Ortsnamen: Juda Juda Israel Israel Assyrien Könige_Hofta Juda Jerusalem Jerusalems Jerusalems
§ 10. Die Kanaaniter. § 11 Klein-Asien.
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Nebukadnezar der Macht dieses Königs beugen mußte. Nach der Eroberung des babylonischen Reiches durch Cyrus ward Phönicien von Persien abhängig und unterstützte diesen Staat seitdem mit seinen Schiffen. 332 wurde Tyrus nach siebenmonatlicher Belagerung von Alexander dem Großen zerstört, und seine Bedeutung als Handelsstadt ging auf Alexandria in Ägypten über.
§ 11 Klein-Asien. Die Halbinsel Klein-Asien, größtenteils Salzsteppeu und baumlosen Wüstenboden in ihrem Innern enthaltend, fällt in fruchtbaren Terrassenlandschaften nach Norden und Westen ab, während sie im Süden mit dem steilen Taurus das Mittelmeer berührt. In das schwarze Meer stießen der Halys und der Sangarius, in das ägäische der Hermus und der Mäander, in den Meerbusen von Jssus der Calycadnus, der Cydnus und der Pyramus. Im Norden liegen die Landschaften: Pontus (Trapezüs, Zela), Paphlagonien (Sinöpe) und Bithynien (Nicäa, Nicomedia); im Westen: Mysien mit den Bergen Jda und Olympus (Jlium, Pergamum), Lydien (Sardes am Fuße des Tmolusgebirges, Magnesia am Sip^lus) und Karien; im Süden: Lycien, Pamphylien und Cilicien (Tarsus, Jssus). Im Binnenlande befinden sich: Phrygien (Jpsus, Colossä, Gordlum, Doryla'ium), Galatien (Ancyra) und Kappadocien, welches den Übergang zu Armenien bildete.
Die Lyder, unbekannter Herkunft, waren, wie wahrscheinlich auch die Kar er und sicher die Cilicier, stark mit semitischen Elementen vermischt, während die Phryger, Kappadocier, die später eingewanderten Galater (Gallier) und andere Völker den Jndogermanen zuzurechnen sind. Bei den Lydern war die männliche Hauptgottheit der Feuergott S a n d o n; die hervorbringende Naturkraft verehrten sie als die „großemutter" (Cybele) und zu Ephesus als Artemis. Ihr ältestes Herrscherhaus leitete sich von den Göttern her. Der letzte Sandonide Kandaules ward auf Anstiften seiner von ihm beleidigten Gemahlin durch seinen Leibwächter Gyges getötet, mit welchem die Familie der M erntn ad en den Thron bestieg. Unter ihnen dehnte sich das Reich über Phrygien und Mysien bis an den Hellespont aus. Alyattes, der vorletzte Mermnade, führte einen fünfjährigen Krieg mit dem Mederkönige Cyaxäres, infolge dessen der Halys die Grenze Lydiens im Osten wurde. Seine Tochter verheiratete er mit dem Sohne des Cyaxäres, Astyäges. Der reiche Krösus, Sohn und Nachfolger des Alyattes, machte sich ganz Klein-Asien zinsbar bis auf die mächtige
Fischer, Übersicht der Weltgeschichte. 2
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§ 13 Das Zendvolk.
Äckern, den endlichen Sieg des Guten befördern (Heilighaltung des erquickenden Wassers und der „unterwürfigen" Erde; Anbetuug des leuchtenden und erwärmenden Feuers und der schnellen Winde — Mithra). Bei den Medern entwickelte sich ein erblicher Priester-stand, die Magier, die später auch im Perserreiche zu Ansehen gelangten (Parsen).
Medien auf dem Westrande des Hochlandes, gebirgig, aber im südlichen Teile fruchtbar und reich an Weiden (Pferdezucht), Korn und Früchten, hatte zur Hauptstadt Egbatäna (d. h. „Versammlungsort") mit siebenfacher Mauer. Nachdem Dejoces, der als erster König aus einem heimischen Geschlechte bezeichnet wird, einen Teil des Volkes vereinigt hatte, glückte seinem Sohne Phraortes um 650 vor Chr. Geb. nicht nur die Befreiung der Meder vom Joche Assyriens, sondern auch die Unterwerfung der stammverwandten Perser. Er fiel im Kampfe mit den Assyriern; ihm folgte sein Sohn Cyaxäres, welcher 606 verbunden mit Nabopolaffar von Babylonien Ninsve zerstörte und nach dem Falle des assyrischen Reiches sein Gebiet bis zum Tigris westwärts ausdehnte. Da er auch das östliche Iran bis zum Indus eroberte, so war Medien bei seinem Tode der ausgedehnteste Staat in West-Asien, aber sein Sohn A st y L g e s ward durch den Perserfürsten C y r u s, aus dem Hause der Achämeniden, seinem Unterkönige, gestürzt, und die Herrschaft (558) von den Medern auf die Perser übertragen.
Die Perser, Bewohner der Landschaft Persis (mit den Städten Persepölis und Pasargädae), ein arbeitsames, kriegstüchtiges und sittenreines Volk, gewannen durch ihren ersten König C y r u s die Vorherrschaft über ganz Vorderasien.
Kambfses, ein Perser aus dem achämenidischen Königsgeschlechte, und Mondäne, des medischen Königs Astyäges Tochter, waren nach der Sage die Eltern des C y r u s (die Träume des Astyäges; Aussetzung, Erkennung des Eynts). Herangewachsen empörte sich dieser auf den Antrieb des Feldherrn Harplgns gegen den Großvater und stürzte mit seinen Persern die medische Herrschaft durch den Sieg bei Pasargädä. Als König (558—529) breitete er dann das Perserreich über ganz Vorderasien aus und besiegte zuerst 549 den reichen König Krösus von Lydien (die Orakel — der Grenzfluß Halys — „O Solou!"). Kleinasien mit den griechischen Städten an seiner Küste ward persisch. Cyrus eroberte darauf, durch das Flußbett des Euphrat eindringend, nach fast zweijähriger Einschließung (538) Babylon; den gefangenen Juden wurde die Rückkehr ins Vaterland gestattet. Als aber Cyrus
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24 § 15. Das Heldenzeitalter Griechenlands.
Mitte Delos (Apollos und Dianas Geburtsstätte und die Schatzkammer des athenischen Bundes); rings um sie her: Paros, reich an Marmor, Andros, Ceos, Naxos u. a. — 5. An der kleinasiatischen Küste die zerstreuten Sporaden und Samos (gegenüber dem Vorgebirge Myklle), Chios, Lesbos (Stadt Mytilme, — Alcäus und Sappho), Tentzdos.
1. Von den frühesten Wanderungen bis auf die Perserkriege, 500 vor Chr. Geb.
§ 15—18.
§ 15. Das sagenhafte Heldenzeitalter bis zur Wanderung der Dorer (1104 bor Chr. Geb.). Die ältesten Bewohner Griechenlands waren die ackerbauenden, friedlichen Pelasger, ein indogermanischer Stamm, von dem sich später die Hellenen (Graeci von den Völkern Italiens genannt) sonderten. Ihr Gottesdienst war ohne Bild und Tempel (Zeuskult zu Dodona), ihnen schrieben die Alten die cyklopischen Bauten zu (Mauerringe, Steinburgen, Schatzhäuser). Eine Sage nennt als die Überlebenden nach einer großen Flut Deuka-lion und Pyrrha, ihren Sohn Hellen und dessen Söhne (Äölus und D orus) und Enkel (Jon und Ach aus). Diese galten als die Ahnen des Volkes der Hellenen und seiner vier Stämme, der Äoler, Dorier, Jöner und Achäer. Die Vorstellung, daß die griechische Kultur dem Osten entstamme, veranlaßte mannigfache Sagen von Einwanderungen aus Vorderasien und Ägypten. Es sollen orientalische Kolonieen nach Hellas gekommen sein: 1. die ägyptischen a) des Cecr ops aus Sa'is, welcher die Burg von Athen und das Geschlecht seiner Könige begründete, und d) des Danäus, der mit seinen fünfzig Töchtern in Argos sich niederließ (Danaiden), 2. die phönicische des K a d m n s, der (seine von Zeus entführte Schwester Europa suchend) die Buchstabenschrift nach Theben brachte und 3. die phrygifche des Pelops, welcher, aus dem Reiche seines Vaters Tantalus flüchtig, durch Lift die Herrschaft im Peloponnes gewann.
Von der epischen Poesie verherrlicht, treten zuerst Nationalhelden der hellenischen Sage, Heroen, hervor, so: Herakles (Hercules) mit seinen zwölf Arbeiten, der Ahnherr der späteren heraldischen Könige im Peloponnes, und T h e se u s, welcher zwölf Gemeinden zur Stadt Athen vereinigte und sein Vaterland von dem Tribut an den kretischen König Minos (Minotaurus) befreite (Ariabne, Ägeus). — Im 13. Jahrhundert vor Chr.
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