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1. Geschichte des Mittelalters - S. IV

1901 - München [u.a.] : Franz
Iv Vorwort Auf Beigabe von Anschauungsmitteln (Karten, Abbildungen) glaubten wir verzichten zu können, da einerseits kleine, undeutliche eiufar bi ge Bilder kaum den gewollten Zweck erfüllen, andrerseits aber gewiß jede, auch nur einigermaßen ausgestattete höhere Mädchenschule das nötigste einschlägige Anschauungsmaterial (historische Karten, knnst- und kulturgeschichtliche Wandtafeln, Bildnisse bedeutender Persönlichkeiten u. dgl.) besitzt oder doch besitzen sollte; dahingegen haben wir sachdienliche Fußnoten zur Belebung und Veranschaulichung des Unterrichts, namentlich durch Hinweise auf einige Gemälde und Dichtungen, die zu zeigen, bezw. vorzulesen sind, beigefügt. Möge dies Lehrbuch eine freundliche Aufnahme finden und an schient bescheidenen Teile mitwirken zur Heranbildung tüchtiger, edler, deutscher Frauen. München und Nürnberg, den 4. Juni 1901. Die Verfasser.

2. Geschichte des Mittelalters - S. 18

1901 - München [u.a.] : Franz
Attila. die Theiß und Donau gekommen und betrachteten dieses Land als ihre neue Heimat und den Mittelpunkt ihres Reiches. Zum einzigen Herrn desselben machte sich 444 Attila?) Unter ihm erlangte 'die Macht der Hunnen ihren Höhepunkt: alle Nationen vom kaspischen Meere bis tief nach Deutschland hinein waren zu Abgaben ' und Heeresfolge verpflichtet. Attila residierte in der Gegend von To kaj in Ungarn in einem geräumigen, prunkvoll geschmückten Palast. Halb Europa lieferte ihm die Mittel, indem nicht nur alle ihm unterworfenen Volker, sondern auch das byzantinische Reich Tributs zahlen mußten. Endlich wandte er sich auch gegen das west -römische Reich; er fiel 451 mit einem ungeheueren Heere über den Rhein in Gallien ein, wo die Römer noch einen Rest ihrer Herrschaft nördlich der Loire bis über die Seine hinaus besaßen, während das südwestliche Gallien schon den Westgoten zugefallen war. Diese fühlten sich durch Attilas Einfall nicht minder bedroht als die Römer, und so schlossen beide ein Bündnis und führten ein durch Burgunder, Franken und andere germanische Stämme verstärktes Heer unter dem letzten weströmischen Feldherrn Aetius (lata(stimmn gegen Attila und besiegten ihn auf den catalauilischen Feldern?) 4,)L Nachdem die beiden Gegner den ganzen Tag in einer erbitterten Schlacht miteinander gerungen, warf sich Attila in seine Wagenburg und ließ in deren Mitte einen Scheiterhaufen errichten, ent- schlossen, sich zu verbrennen, wenn der Feind sein Lager erstürmen würde. Die Römer und Westgoten, die gleichfalls stark gelitten hatten, wagten jedoch nicht, ihn anzugreifen, und so zog er wieder über den Rhein ab. Im nächsten Jahre (452) wandte er sich gegen das Hauptland des weströmischen Reiches. Über die Ostalpen brach er in Italien Aquileja 452. ein, zerstörte Aquileja") und plünderte das Tiefland der Veneter. Die Bevölkerung flüchtete vor den berittenen Hunnen auf die Laguneninseln des adriatischeu Meeres, wodurch die „Veneterstadt" Venedig. Venedig entstanden sein soll. Als Attila ans seinem Wege gegen Rom bis in die sumpfigen Niederungen der Po ebene vorgedrungen war, verursachten Krankheiten in seinem Heere bedenkliche Lücken. Dieser Umstand machte ihn den Vorstellungen einer römischen Gesandtschaft unter Führung des Papstes Leo I. des Großen zugänglich, die um Gnade für die Stadt bat. Er führte feine Attila f 453. Hunnen nach Ungarn zurück; unerwartet starb er dort schon 453. Das Reich Attilas zerfiel mit feinem Tode. Die Ostgoten erhoben sich und drängten die Hunnen in die Steppen des süd- *) Attila (Väterchen) — Etzel im Nibelungenliede. 2) Kaulbachs Gemälde: „Die Hnnnenschlacht." — Aus H. Linggs „Völkerwanderung" lies: „Die Schlacht auf den fatalaunifchen Feldern." S) Gedicht: „Aquileja" von A. Kvpisch.

3. Geschichte des Mittelalters - S. 31

1901 - München [u.a.] : Franz
Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren.— Entscheidung der Sachsenkriege. 31 ließen, dem Könige Tribut und der Geistlichkeit den Zehnten entrichteten: Widllkilld war mit seinem Anhang zum Dänenkönig entwichen. Karls d. Gr. Zug gegen die Mauren 778. Auf dem Reichstage zu Paderborn 777 erschienen arabische Gesandte ans Spanien, um Karl d. Gr. zur Einmischung in die dortigen Verhältnisse zu bewegen. Gegen den Kalifen von Cordova ^) rief nämlich der arabische Statthalter von Barcelona Karl d. Gr. zu Hilfe?) Dieser zog im Jahre 778 durch die baskischen Gebiete nach Spanien, drang bis Saragossa vor und kehrte nach Empfang von Geiseln zurück. Als er schon uach Gallien abgezogen war, wurde die Nachhut seines Heeres von den Basken in den Pyrenäen übersallen und großenteils niedergemacht, darunter auch der Markgraf Noland, ein Lieblingsheld der mittelalterlichen Sage und Dichtung?) Die Kämpfe zwischen Franken und Arabern dauerten bis über 800 hinaus; schließlich richtete Karls Sohn Ludwig der Fromme südlich der Pyrenäen die „spanische Mark" ein, welche zur Hauptstadt Barcelona hatte. 1 Entscheidung der Tachsenkrrege 78?1. Durch die Nachricht vom Unfalle der Franken in den Pyrenäen ermutigt, hatte Widukind seine Landsleute von nenem zum Abfall vou Reich und Christentum gereizt und sie nach Zerstörung der Kirchen im Sachsenlande bis an den Rhein geführt, wo das ganze User von Deutz bis ins Lahnthal verwüstet wurde. Karl unterwarf diesachfen aufs neue, aber bald darauf wurde ein fränkisches Heer von ihnen am Süntelberge vollständig aufgerieben. Da eilte der König selbst herbei und fetzte durch fein bloßes Erscheinen alles in Schrecken. Auf Karls Verlangen wurden die Rädelsführer der letzten Empörung ausgeliefert und wegen Treubruchs bei Verden a/Aller enthauptet. Diese Streuge erzielte jedoch das Gegenteil von Karls Absicht: er wollte die Sachsen von jeder weiteren Empörung abschrecken; nun aber stand der ganze Stamm gegen ihn auf, geführt von dem kriegs- ’) Das Kalisat v. Cordova blühte um d. I. 1000 iu Wissenschaft und Kunst. Die Universität Cordova pslegte im 10. bis 13. Jahrhundert vor allem die Naturwisseuschafteu (Chemie und Medizin) und ganz besonders die Mathematik („Algebra" — „arabische" Zissern). Im 13. und 14. Jahrhundert erstand auch der Prachtbau der Alhambra in Granada. 2) Bild: Karl d. Gr. empfängt eine maurische Gesandtschaft (Lohmeyer I, 2). 3) Rolaud ist der Held des altfranzösischen Volksepos: „Chanson de Roland“ (— Rolandslied), ins Deutsche übersetzt vom Pfaffeu Konrad im 12. Jahrhundert. — Uhland: „Klein Roland", „Roland Schildträger". — Rolandssäulen in Bremen und anderen Städten als Sinnbild der städtischen Freiheit und Gerichtsbarkeit. Karls d. Gr. Zug uach Spauien 778. Roland. Spanische Mark. Schlacht am Süntelberg 782. Blutbad von Verden.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 39

1901 - München [u.a.] : Franz
Die deutschen Karolinger. Deutschland 882 wieder vereinigt war. Dazu erhielt er die Kaiserkrone (Karl Iii.) und endlich (884) wählten ihn auch die West-sranken, die damals von dem noch unmündigen Karolinger dieser Linie (Karl dem Einfältigen) keinen Schutzs gegen die Normannen erwarten konnten, zu ihrem König, so daß Karls d. Gr. Reich säst ganz wiederhergestellt war. Als die Normannen jedoch Paris belagerten und Karl den Frieden von ihnen erkanste, setzten ihn die Westfranken ab. Daraus fielen auch die deutschen Großen von Karl dem Dicken ab und erhoben feinen Neffen, Arnuls, der bisher in Kärnten geboten hatte, zum König 887. Karl der Dicke starb schon 888. Arnuls 887—899 war der letzte kräftige Karolinger, der über Deutschland regierte. Er s ch l u g die Normannen, die sich dauernd in den Niederlanden festzusetzen suchten, bei Löwen a/Dyle 891 so, daß sie Deutschland künftig mieden?) Auch gegen die Slaven (Tschechen) im Osten des Reiches kämpfte Arnulf mit Glück. Nach seiner Rückkehr aus Italien, wo er sich hatte zum Kaiser krönen lassen, fing er zu kränkeln an und starb 899 zu Regensburg, das seine Residenz gewesen. Die Großen erkannten den erst sechsjährigen Sohn Arnulfs, Ludwig das Kind (899—911), als König an. Für ihn übernahm die vormundfchaftlichc Regierung der Erzbischof Hattos von Mainz, ein Mann, der mit Strenge der allgemein einreißenden Verwirrung zu steuern suchte. Nach dem Tode des kraftvollen Arnulf brachen nämlich die Magyaren, das dritte Volk mongolischer Herkunft, das seit der Völkerwanderung in den Theißebenen eine neue Heimat fand, über die Grenze ein und plünderten und verwüsteten Deutschland auf schreckliche Weise. Da von der Reichsregierung gegen sie kein nachhaltiger Schutz zu erwarten war, wühlte sich wieder jeder deutsche Stamm den kriegstüchtigsten Großen aus seiner Mitte zum Herzog, der zunächst die Abwehr der Ungarn zu leiten hatte, dann aber auch alle Regierungsgewalt in seine Hand bekam. So lebte in Deutschland das von Karl dem Großen beseitigte Volksherzogtum wieder auf. — Am meisten hatte unter den Ungareinfällen seiner Lage nach Bayern zu leiden. Hier übernahm die Verteidigung des Landes der tüchtige Markgraf Lintpold der Schire, der jedoch (907) mit dem größten Teil des bayerischen Heerbannes in einer Schlacht gegen die Ungarn fiel?) woraus diese die J) Da sie auch durch Alfred d. Gr. von England fern gehalten wurden, so machten sie auf ihren „Wikingerschiffen" desto häufigere Einfülle in Frankreich, so daß ihnen der französische König schließlich die Normandie (i. I. 911) überlasten mußte. 2) Vergl. die Sage vom Mäuseturm. 8) Engleder und ^Stöckel, Vaterländische Geschichtsbilder: „Luitpold im Kampfe gegen die Ungarn 907" nach W. Rögge. — Gedicht: „Herzog Luitpolds Tod" von Fr. Beck. Arnulf 887—899. Ludwig das Kind 899—911.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 40

1901 - München [u.a.] : Franz
40 Konrad I. und das Starnrnesherzogtum. Die deutschen Stammes-herzoglümer. bayerische Ostmark vernichteten. Der junge König flüchtete dem Rhein zu und starb schon im nächsten Jahre kinderlos. Mit ihm erlosch die deutsche Linie der Karolinger. Konrad I. 911—918 und das Stammesherzogtum. Nach dem ^ode Ludwigs des Kindes riefen die Großen bett baindtgert §e^og von Franken, Konrab, zum König ill\ ^"llrad I., der 911—918 regierte, strebte danach, das «Königtum toteber zur einzigen Macht im Reiche zu machen, die neu-ausgekommenen Herzogsgewalteu also zu beseitigen. m Aoch bte königliche Gewalt verlor immer mehr an Einfluß und Beliebtheit, während bte herzogliche sich überall so sehr befestigte, batz be^ Konrabs Tod bte völlige Auslösung des Reiches in fünf uetrte L>tammesretche zu befürchten war. Diese Herzogtümer, die unter den legten Karolingern wieber ausgelebt waren, hießen: 1. das Herzogtum Bayern, vom Fichtelgebirge bis nicht ganz nach ~r"tent, vom Lech bis zur Enns (später bis zur Leitha); 2. das Herzogtum Schwaben oder Alamaunien, vom mittleren Je e cf sl r bis zum (S?t. Gotthard, von den Vogesen bis zum Lech; 3. das Herzogtum Franken (mit Hessen), vom mittleren Neckar bis zum Zusammenfluß der Werra und Fulda, vom Fichtelgebirge bis über die Nahe; 4. das Herzogtum Lothringen, um Mosel und Maas, von den Vogesen und dem Rhein im Osten bis zu den Argonnen und der «Scheibe im Westen, von der Quelle der Mosel bis zur Münbung der Maas; 5. das Herzogtum Sachsen (mit Thüringen), vom Thüringerwalb und Zusammenfluß der Werra und Fulba bis zur Nordsee, von der Elbe bis nicht ganz an den Rhein. (Die Thüringer besiebelten das Gebiet von der Saale bis über die Ober hinaus; die Sachsen von der Elbe bis über die Memel.) ') Erst auf dem Totenbett erkannte Konrab I., daß er einem unerreichbaren Ziel nachgetrachtet. Er ermahnte feinen Brtiber Eberharb, die Reichskleinodien (d. i. Krone, Mantel, Schwert und Lanze) dem Sachsen herzog Heinrich, obwohl er der ent-schiebenste Gegner ihres Hauses gewesen, zu überbringen, ba dieser ™, ) Was wir jetzt platt- oder niederdeutsch nennen, heißt im aanren Mrttelalter „sächsisch".

6. Geschichte des Mittelalters - S. 42

1901 - München [u.a.] : Franz
42 Heinrich I. starke Abneigung gegen das Leben hinter Mauern hegten, befahl Heinrich, daß von den ihm dienstpflichtigen Umwohnern einer neuen Burg immer der neunte Mann in dieselbe ziehen müsse. Auch sollten Feste, Gerichtsversammlungen und Märkte von nun an nur in festen Platzen abgehalten werden. In diese Burgen ließ Heinrich den dritten Teil aller Feldfrucht aus der Umgegend zum Aufspeichern liefern, hieher konnten in Kriegszeiten alle übrigen Vorräte wie die umwohnende Bevölkerung geflüchtet und „geborgen" werden. Bildung eines Aber Heinrich wollte den ©einigen nicht bloß Zufluchtsorte für Reiterheeres. Kriegszeiten schaffen, sondern sie auch tüchtig zum Kampf im offenen Felde machen. Noch immer kämpften die Sachsen und Thüringer nach altgermanischer Weise größtenteils zu Fuß und waren so den leicht berittenen Ungarn nicht gewachsen. Deshalb gewöhnte Heinrich seine Landsleute an den Dienst zu Pferd und legte dadurch auch für Niederdeutschland den Grund, auf dem sich das spätere Rittertum entwickelt hat. Unterwerfung Die neugeschaffene Reiterei übte Heinrich zunächst im Kampfe bei- Wenden, gegen einen weniger furchtbaren Feind, die Slaven zwischen Elbe und Oder. Er zwang die Tschechen in Böhmen zur Anerkennung der deutschen Lehenshoheit, unterwarf außer anderen slavischen Stämmen auch die Heveller, deren Hauptort Brennabor er im Winter eroberte.x) Gegen die Dänen errichtete er die Mark Schleswig zwischen Eider und Schlei. Im Jahre 933 verweigerte Heinrich den Gesandten der Ungarn den Tribut. Diese fielen deshalb in großen Schwärmen über Böhmen in Thüringen ein. Aber sie fanden das Land merklich verändert und sahen sich plötzlich Ungarn- einem Heere gegenüber, wie sie es nicht erwartet hatten. Heinrich ^nsutn<)3ßl ^nen seinen Reiterscharen an der Unstrut entgegen und n Ui " ' schlug sie in die Flucht, worauf sie unter seiner Regierung nicht wieder kamen. Vor feinem Tode empfahl Heinrich den Fürsten seinen Sohn Otto zum Nachfolger, der allgemein anerkannt wurde. Heinrichs Seiner edlen, frommen Gemahlin Mathilde, die später heilig snmfvih” gesprochen wurde, dankte er kurz vor seinem Hinscheiden in folgenden "tst 11lu ergreifenden Worten: „Dem Allmächtigen danke ich, daß er mich vor dir von dieser Erde ruft. Keinem Manne ward jemals ein edleres und weiseres Weib gegeben. Stets hast du mir das Beste geraten, meinen auflodernden Zorn besänftigt, mich zur Gerechtigkeit ermahnt, mich immer wie ein Engel des Himmels umschwebt und meinem Herzen die Gefühle des Mitleids und der Menschlichkeit eingeflößt. Habe Dank, du fromme und getreue Genossin meines Lebens, für !) Lohmeyer, Wandbilder Iii, 1: Heinrich I. vor Brandenburg.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1901 - München [u.a.] : Franz
o2 Kämpft mit Polen und Ii. Zug Konrads Ii. nach Italien. ihm Schwaben, das Herzogtum seines Vaters, wieder unter der Bedingung, daß Ernst gegen seinen Freund Werner von Kiburg, der den Landfrieden gebrochen, einschreite. Da sich Ernst dessen weigerte, sprach endlich Konrad Ii. die Acht, der Bischof 0on Konstanz den Bann über ihn aus; auch seine Mutter gab den rebellischen Sohn jetzt auf. Ernst flüchtete mit Werner in den Schwarzwald, wo beide von Raub und Plünderung lebten, bis sie eine Schar kaiserlicher Vasallen aufspürte und in einem erbitterten Kampfe niedermachte.') Kämpfe mit Polen ttnd Ii. Zug Konrads Ii. nach Italien. Im Osten des Reiches führte Konrad glückliche Kriege gegen die Polen. Er zwang deren Herzog, nicht nur alle Beute und die Gefangenen, die er auf seinem Plünderungszug zur Saale gemacht hatte, sondern auch die Lausitz wieder herauszugeben und die deutsche Leheushoheit über das verkleinerte Herzogtum Polen anzuerkennen. Lehensgesetz Zehu Jahre nach seiner Kaiserkrönung war Konrad Ii. aber- Konrads Il mals in Italien. Zn diesem Znge wurde er durch die tiefgehende Un zu friede u heit der kleinen Lehensträger gegen die großen Vasallen des Reiches veranlaßt. Er nahm sich der kleinen Vasallen an und erließ ein wichtiges Lehensgesetz für Italien, wodurch ihnen die Erblichkeit ihrer Lehen gewährt wurde. Dafür stellten sie sich auf die Seite des Kaisers in seinen Kämpfen gegen die großen Lehensträger des Reiches in der Lombardei. Als das südliche Klima Seuchen in seinem Heere hervorries, kehrte Konrad Ii. nach Deutschland zurück. Er starb zu Utrecht 1039 und wurde im Spei er er Dom beigesetzt als erster von den acht Kaisern, die dort begraben liegen. Das Lehenswesen. Das Lehens- Das Lehenswesen ist eine der eigenartigsten Kultnrerscheinungen mefen. ^e§ Mittelalters; es entwickelte sich, wie es scheint, hauptsächlich aus dem altgermanischen Gefolgswefen. Wenn ein germanisches Volk sich in Teilen des römischen Reiches niederließ, so wurde in der Regel ein Drittel des ©rundes und Bodens von den Eingeborenen an die Einwanderer abgetreten und unter die letzteren verteilt. Was jeder Freie hiebei angewiesen erhielt, war sein Allob ober Eigengut. Den größten Besitz und besten Anteil erhielt der König, bent ohrtebies alles zufiel, was bisher Staats- ober Kaisergut gewesen. Die Köuige biefer neu entftanbenen germanischen Reiche verliehen Teile ihres ausgebauten und weit zerstreuten Besitzes Verbienten *) Seine Freundestreue machte Herzog Ernst zu einem Helden der deutschen Sage und Dichtung (Uhland).

8. Geschichte des Mittelalters - S. 54

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrichs Iii. Romfahrt. — Das mittelalterliche Kaisertum. Zum Geschenk erhielt und nachmals von der Kirche heilig gesprochen wurde. Auf Stephau den Heiligen war sein Neffe gefolgt, der durch Ausstände vertrieben wurde und Heinrich Iii. um Hilfe anflehte, die dieser dem Ungarkönige auch gewährte. Letzterer erkannte zum Danke für seine Wiedereinsetzung Heinrich Iii. als seinen Herrn au, wodurch auch Ungarn zu Deutschland in das Verhältnis eines Vas allen reiches trat. Heinrichs Iii. Romsahrt 1046. Papsttum 3m Jahre 1046 wurde Heinrich Iii. nach Rom gerufen, wo 1046. damals drei Päpste sich um die päpstliche Würde stritten. Er veranlaßte auf zwei Synoden die Beseitigung der drei Gegner und die Wahl eines deutschen Bischoss (Snidger von Bamberg), der als Papst') Clemens Ii. Heinrich Iii. zum Kaiser krönte 1046. Damals versprachen die Römer (was sie schon Otto d. Gr. gelobt hatten), es solle kein Papst mehr ohne Einwilligung des Kaisers gewählt werden. In der Folge erhob Heinrich Iii. noch drei deutsche Bischöfe nacheinander zu Päpsten. Griechische ®er bedeutendste von ihnen war Leo Ix., unter welchem sich Kirche 1054. (1054) die endgültige Trennung der griechischen von der römisch-katholischen Kirche vollzog?) Von Rom aus zog Heinrich 111. nach Unteritalien, wo Normannen, unterdessen die schon von seinem Vater belehnten Normannen Fortschritte gegen die Griechen gemackt und diesen Apulien größtenteils abgenommen hatten. Er belehnte sie ebenfalls mit den eroberten Gebieten und erweiterte dadurch die Grenzen des Reiches auch nach Süden. Das mittelalterliche Kaisertum um 1050. Unter Heinrich Iii. schien die mittelalterliche Kaisern acht Hemnche Iii. jhren Höhepunkt erreicht zu haben. Als Reichsoberhaupt und ^Herzogtum'" Herzog von Franken, Schwaben, Bayern und Kärnten gebot Heinrich Iii. wenigstens in den ersten Jahren seiner Regierung über den größten Teil Deutschlands unmittelbar. Aber auch ^Vcrkiälmi^ *u ^er Wellung zum Ausland schien die kaiserliche Gewalt zum Ausland.ul^er Heinrich Iii. erhöhte Bedeutung zu erlangen. Nicht nur daß die politische Abhängigkeit der slavischen Herzogtümer in J) Die berühmte Stephanskrone. Nach der Anschauung des Mittel-alters konnte die königliche Würde nur vom Kaiser oder vom Papste erteilt werden. Bild: Wiener Bilderbogen für Schule und Haus. Nr. 13. „Stephan der Heilige." 2) Der einzige in Deutschland (Bamberg) begrabene Papst, wie Otto Ii. der einzige in Rom beigesetzte Kaiser. S) Unter Leo X. teilte sich später die westliche Hälfte der Christenheit noch einmal in eine südliche (römisch-katholische) und eine nördliche (protestantische).

9. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1901 - München [u.a.] : Franz
Heinrich Iv. — Bormundschastliche Regierung. Heinrich It. 1056—1106. Bormundschastliche Regierung 1056—1065. Heinrich It. folgte seinem Vater als sechsjähriges Kind. Es war beuhctlb eine vormunbschaftliche Regierung nötig Kaiserin welche die Kaiserin-Witwe Agnes übernahm. Weichen Gemütes 9necv und mehr zu srommer Entsagung als zu gebieterischer Festigkeit neigend, suchte sie für sich und ihren Sohn treue Stützen zu gewinnen, indem sie die erledigten süddeutschen Herzogtümer vergab. — Bei der Schwäche der Kaiserin beschloß der Erz bisch os Anno von Köln, die Regierung an sich zu bringen. Als die Kaiserin 1062 mtt tf]rem Sohne (1062) in der Pfalz zu Kaiserswert (uörbüch von Köln) verweilte, lud der Erzbischof den jungen König zur Besichtigung seines ^Schiffes ein und entführte denselben nach •ft öl Ti. Aber bald wußte auch der Erzbischof Adalbert von Bremen sich Teilnahme an der Regierung zu verschaffen. Beibe Erz-bischöfe waren verschieben geartete Männer. Anno, eine nüchterne Köln'"" und miftc ?atur, erzog den Knaben mit Strenge und strebte ba= nach, _bttß sich in der Denkart des jungen Heinrich feine zu hohe Auffassung der königlichen Gewalt bilbe. Abalbert neigte in Adalbert von seiner Prachtliebe sehr zum Weltlichen und war ein entschiedener -öremen,. Anhänger jenes Kaisertums, das unbedingt über den Gewalten der Fürsten stand. In demselben Maße, in dem sich Heinrich von dem strengen Anno abgestoßen fühlte, zog es ihn zu dem geschmeidigen Adalbert, der seinerseits die Zuneigung des jungen Königs mit zu weit gehender Nachsicht gegen bessen jugendliche Launen erwiderte. Nach kurzer Zeit stand Heinrich völlig unter dem Einfluß Abalberts, der schon Heinrichs im Jahre 1065 dem König die Schwertleite erteilen ließ. Daburch achlöertteite war Heinrich für mündig erklärt; ba er aber erst 15 Jahre alt war, beburfte er immer noch einer Führung und stützte sich vorzugsweise aus Abalbert von Bremen. Aufstand der Sachsen 1073—1075. Ab albert hatte bei dem Streben nach Erweiterung seines Erzstifts sich vielfach in Streitigkeiten mit den sächsischen Großen verstrickt, in deren Stammesgebiet Bremen-Hamburg lag. Als trotzig und zu steter Empörung geneigt schilderte er die Sachsen dem jungen König. Um die ihm verdächtigen Sachsen im Notfall . mit Gewalt im Zaum halten zu können, baute er in ihrem Lande rich?et Bur7enunb Thüringen Burgen, unter denen die größte und prächtigste im Sachsen- Harzbnrg bei Goslar war. Durch die Erbauung dieser Zwing-land. bürgen und die Ausschreitungen der fränkischen Besatzungen

10. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1901 - München [u.a.] : Franz
Thronstreit. — Heinrichs Züge gegen Rom. 59 vor Canossa und erwirkte sich durch eine Buße nach dem Geiste jener Zeit vor den Augen des Papstes von diesem am 28. Januar 1077 die Lossprechung vom Kirchen banne gegen das Versprechen, sich mit den von ihm abgefallenen Fürsten auszusöhnen. Thronstreit 1077—1080. Obwohl Heinrich noch vor Jahresfrist vom Banne losgesprochen worden war, erklärten ihn die ihm feindlich gesinnten Fürsten auf einer Versammlung zu Forchheiin (1077) für abgesetzt und erhoben gegen ihn den Schwabenherzog Rudolf von Rheinfelden, wobei sie ausdrücklich ausspracheu, daß die Krone nicht erblich sei. Heinrich eilte aus Italien herbei und nahm den Kampf mit dem Gegenkönig auf. Dabei fand er einen größeren Anhang, als der fast allgemeine Abfall vom Jahre 1076 hätte vermuten lassen. Besonders in Schwaben und in Franken und da mehr beim nichtadeligen Volk, vor allem bei den Bürgern der Reichsstädte am Rhein gewann er Rückhalt und immer neue, opferwillige Verteidiger seiner Krone. Der Krieg wnrde mit großer Erbitterung geführt, bis Rudolf seinen Untergang fand. Heinrich traf mit ihm an der Grüne (nach andern bei Hohenmölfen) zusammen. Rudolf verlor im Kampfe die rechte Hand und wurde überdies tödlich verwundet?) Dadurch war Heinrich von dem Gegenkönig befreit; er konnte die Fortsetzung des Kampfes in Deutschland seinem Schwiegersöhne Friedrich von Hohenstaufen überlassen, den er 1079 mit dem Herzogtum Schwabens belehnt hatte, und brach selbst zum Kampfe gegen Gregor in Italien auf, der ihn auf Dräugen von Rudolfs Anhängern zum zweitenmale in den Bann gethan hatte. Heinrichs Iv. Züge gegen Rom 1081—1084. Heinrich hatte seine zweite Bannnng damit beantwortet, daß er durch eine S y n o d e Gregor Vii. für abgesetzt erklären und den Erzbischos von Ravenna zum Papst wählen ließ. Um diesen nach Rom zu führen und von seiner Hand die Kaiserkrone zu empfangen, zog Heinrich nach Italien, ließ 1084 in St. Peter den neuen Papst weihen und sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Jetzt zog dem in der Engelsburg eingeschlossenen Gregor Vii. der Normannenherzog Robert Guiscard aus dem Süden zu Hilfe und brachte ihn nach Unteritalien, wo er aber fchon 1085 zu Salerno starb. Seine letzten Worte lauteten: „Ich habe ‘) Auf Heinrichs Seite kämpfte auch Gottfried von Bouillon, der nachmalige Führer des 1. Kreuzzuges. -— Gedicht: „Heinrich Iv. und Herzog Rudolf von Schwaben" von G. Dreves. -) 1070 erhalten die Welfen das Herzogtum Bayern. 1079 erhallen die Hohenstaufen das Herzogtum Schwabeu. Gegenkönig Rudolf 1077. Schlacht a. d. Grüne 1080. Die Hohenstaufen Herzoge von Schwaben 1079. Heinrich Iv. in Rom 1084.
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