1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
. *
C, Calpurnius Pifo ,
Cos. A. M. yj69.
I .
L Calpurnius Pifo Cxfonius,
Cos. A. M. 3s01.
I
U Calpvrnivs Piso Caesonivt»
Cos. A. M. 3837#
„ L.
),, Calpurnius Pifo Csfbnius,
inglorius,
... — 1 1 — -
X* Calpurnius Pifo Casfonius.
Cos, A. M 3891.
—» ___A-----------
C. Calpurnius Pifo Frugi,
Cos. A. M, 3882.
L. Calpurnius Pifo Cxfonius
Cos. A. M. X9is.
, X, Calpurnius Pifo ,
Cos, A. C. 27,
X. Calpurnius Pifo ,
Cos. A. C. 57,
1, Calpurnius Pifo,
froconf. Africe,
... I
Calpurni^ -
P'ß ist bey dem Flora in, 11/; 5. unbekannt/
wer er eigentlich gewesen,
ist wiederum bey dem Floro lib.lllt.c.n.
der L.calpurnius Pifo Carfonius, f.cacfoninus,
auch des X. Calpurnii Pifonis Csefonii Syhn,
welcher A, Al. 3935. die Fhracier unter ihrem
Königevoloxrfc schlug/drausprafcsturvibis
wurde,und hiernechst eben der ist, an welchen
Horatius seineepistcl deartepoetha geschrie-
den. Er starba. c. 13. und ist seinegencaiogie
kurtz hiebevor unter dem dritten Litul &/<*
rnsehen.
ein Gallier undmann von grossemansehen
und vornehmen Geschlechts, rettete seinen
Bruder au- denr Gedränge der Feinde,wurde
aber selbst darüber erleget,welches, als es sein
Bruder sähe,machte er sich auch wieder unter
die Feinde und föchte, bis er auch blieb.
C. Pifo, ist bey dem 8ai!ustio,/e Bell. Caül.c,^’).
der O. Calpurnius Pifo, des L. Calpurnii Pifo-
nis Cafomi Svl)N, Welcher A. M. Z882. mit
dem Alan. Aciüo Giabriqnp Bürgermeister
war, und nachher Galliqm als Proconfül ad-
miniftrirte, verhielt sich aber so, daß er öffent-
lich verklaget wurde,und, wo ihn nicht Cicero
mit allen Kräften dcfcndirei, garstig würde
weggckommen seyn. Seine Genealogie siehe
vorher unter p>ß n.z.
Cn. pffo, einer von den erstem Anhängern des
Cariiiu-.der aber, ehe solcher sein Unwesen
noch recht anfieng,als o^eftor nach Spanien
sieng,ttnd darbey von den Spanischen Reu-
tern caputircf wurde.
Julius pifo , ein Römer, so einige Ouercien mit
denenawafenis hatte,allein weiter auch nicht
bekannt ist, als was Pünius Hb, x, Ep.m.
wti m
Calpurnia,
1txor Ci Iuli Ceßrit%
C. Calpurnius Pifo ,
I
I
Calpurnius Gatcrianus.
L. Pifo, ist bey dem Cicerones^Farn.hb.liii.
Ep. 4. bey dem Cscfare de Bell. Gail. lib. 1. c. 6,
her L. Calpurnius Pifo, Cafbnius, des L.
Calpurnii Pifonis Cafonii welcher A»
m. 3892. dem A.gabinio Bürgermeister war/
und den Ciceronem sehr drücken half. Den
aber dieser so wohl anderwerts, als insonder-
heit in der noch zum Lheil verhandenen Gra-
dation in pifenem wieder mit seinen lebendi-
gen Farben abmahlet. Nichtsdestoweniger-
wurde er doch a, m. 3901. mit dem Appio
Claudio Pulchro Genfer, und insonderheit
von dem luiio Cafare sehr porciret/weil dieser
seine Tochter, die Crfoniam zur Gemahlin
hatte. Seine Genealogie siehe unter Pifo n.z.
M Pifo, ist bey dem Ctfare de Bell. Gail, lib.l.c.i.
her m. Pupius pifo, welcher A. 1^.3889. mit
dem Al. vaierio Aieffaiabürgermeister war,
allein sonst auch nicht eben sonderlich bekannt
ist, ^
Pifoncs waren eine berühmte Familie zu Rom,
welche in die Calpurnio*, Cellos und Puphs
Unterschieden war, wovon erstere,als die vor-
nehmsten,von dem Calpo des Numz Pompilii
Sohne herstammeten. Den Nahmen Pifo
hatten sie von p™fi » (.piß. und waren sonst
jwar nux Piehcii, hatten doch aber auch fast
alle die höchsten Ehren-Chargen in der noch
freyen République verwaltet,
kjstsrienfis ager ist die Gegend U.k-ndschaft um
die Stadt Pistorium in Frrurien, welcher Ort
an demßlusse Scella und dem Fusse des Apen-
ninischeugedirges lieget,und noch mpiftoia,
f, Pißoria Heisset. Den Nahmen soll sie vor»
den ehemahls vielen daselbst sich befindlichen
Deckern gehabt haben,daher sie denn auch^L
pißoresqwqnnt worden, und find die Etymo-
log*«,
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- Inhalt: Zeit: Geographie
2zl5 Pyrrhus Pyrrhus Pythagorals sj66
Pyrrhus, des Aeacidat und der Phrbir, emer
Tochter des Monoms aus Theflalieil Sohn,
wurde von denl Androclide und Angelo mit
ollem Fieisse aufgesucht, als die Moioffer feg
neu Vater aus dem Reiche verjagten, iedoch
aber auch insonderheit von -emtt'ppia, An-
drocleone Und Neandro glücklich/ vb wvhl
schwehrlich, erhalten/ und vors erste nach Me-
gara in Macédonien/ von dar aber zu dem
Gianda in iilyrien gebracht, welcher chri denn
ob wvhl wegen der Macht feiner Feinde, nach
einigen Zweifel annahm auferzrg, und als
er sein zwölftes Jahr erreichet, wieder m stin
väterliches Königreich einftkcte. Wie er
daraufiu seinem n. Jahre wieder in i'iyrien
gieng, ejne von des üiaucia- Printzeßinnen
zu Heyrathen, jagten die Moioncrfttne Leute
wiederum aus, und unterwarfen sich dem
Neoptolemo ; allein es nahm Pyrrhus seine
Zuflucht zu dem Demetrio, und gieng endlich
zu dem Pcoiemaro in Egypten, bry dem er sich
so wohl lntlnuirte, daß er dessen Tochter, An-
tigonam, zur Gemahlin, und zugleich so viel
Geld und Vvlck erhielt, daß er sein König-
reich/ Epirum, wieder einnehmenkunte. Ls
fiel ihm dieses um so viel leichter, ie verhaß-
ter sich Neoptolemus gemacht, dich theilete
er die Rcgimng mit solchem, opferte-ihn
aber auch einige Zeit hernach hin, und wurde
damit völliger König in Epim. Als er a.
M. ;6)6, von dem Alexandro ii! Macedonie»
Zu Hülfe gefussen wurde, nahnrer einen gros-
sen Lyell davon ein, zechelaber darüber nuk
besagtem Alexandro, welcher den Deme-
trium wider ihn zu Hülfe nahm, daher er
denn mât diesem in einen schwehrcn Krieg
verwickelt wurde- wvrinnc sie hcyde einan-
der ziemlichen Schaden thaten, indem ve-
metrius Lpirn.n, er aber Macédonien mit al-
ler Macht ruinirete. Endlich aber machten
sie A. m. 3664. mit einander Friede, fo aber
das folgende Jahr wieder zergieng, und be-
mächtigte sich so dann Pyrrhus mit dem Lyfi
macho ggntz Macédoniens. Allein A. M.
;666. wnrle er von diesem seines Antheils
auch wieder entsttzet, und lebete ex so denn
jn fernem Epiro in Ruhe, bis ihn a.m. 3$70.
fcietarentiner, Lucani und) Appuücf wider
die Römer in Italien zu Hülfe rufflen. Lr
gieng auch noch folches Jahr dahin, nachdem
er von dem Antigono, Antiocho und Pcol.
Cerauno ziemlich war verfrarcket worden,
und alsermitdem Bürgermeister k.vaierio
Læuino zu schfügen kam, behielt er zwar den
Sieg, allein nicht ohne grosse Gefahr und
Verlust. Das folgende Jahr wurde an
Frieden gearbeitet, und als es a. M.3673.
abermadl zur Schlacht kam/ schien erzwar
den Sieg behauptet zu haben, gestund aber
doch selbst/ daß/ wenn er noch eine solche
viâorie erhalten folte/ er selbst darüber zu
Grunde gehen würde. Sr machte sich da-
her noch solches Jahraus Anhaltendersyra-
cufaner wider die Carthaginienftr in Ettl-
lirn, war auch gegen selbige sehr glücklich,
und trachtete a- B, #74. die Feinde.selbst !
in Africa aufzusuchen. Allein a. M. 3675.
mnste er in Italien zurück/ und verlobr da-
mit gantz Sicilien wieder , wurde auch von
dem Man. Curio ventato gar bald nach stincr
Aurückknr.st in einer Haupt-Uatauie geschla-
gen / und Italien zu verlassen genöthiget. -
Er grissaber folgendes Jahr Macédonien wie-
der an / und brachte solches meist durch Hül-
fe der Galiorum unter sich / gieng darauf, auf
Anhalten des cieonymi, wider die Sparta-
ner, wurde aber meist von den Weiber» der-
seiden, von der Stadt abgeschlagen , und/
da er sich nach Arg«; wendete/ um solchen
Ort wegzunehmen/ auch bereits sich dessel-
den meist bemeistert hatte, gerieth er mit
einer arme» Frauen Sohne in einer engen -
Gaffe zusamme, und, als seiches dessen Mut-
ter sabe, ergriff sie aus Derzweiftlung einen
Stein, und warfihn damit also auf den Na-
cken, daß er von dem Pferde taumelte, nub
so dann von einem so Zopyms hieß, vollends
caputixet wurde, als er sich eben wieder zu
recoiiigiren anfieng. Er war sonst auch ein
ziemlich gelehrter Herr, und hat selbst
einige Bücher de r» militari geschrieben, so
aber auch längst wieder verlvhren gegangen.
Seine Genealogie siehe unter dem Titul
Ae asi gevus.
Pyrrbks ist bey dem Thcccrito Idyll. 4. v, Zl.un-
bekannt, wer er gewesen, wo er nicht gar nur
eine llngirte Person ist.
Pythsgoratalemnia sind bky hkm Horzzìo Liòjf.
' Sat. i. V. zl. so viel, als düs nichtige Fürgeben
des Pythagoræ von seiner Mctempfychofi,
Wanderung der Seelen aus einem Cörper in
den andern.
, i’ythagoratam vitam pr* fe ferens, Gr. Ilvixyi-
x„-?^;,jst beptcntccbetethebano so viel,als
ein Nachfolger des ky tbagoil in der Philoso-
phie. Siehe hernach Pythagoras.
Pytbagorsus ist bey dem Nepote Epam. c. r.
einerlev mir vorhergehendem.
Pythagoras, Gr. nvsteyifetf, des Demarati, odêk,
nach andern, des Mnefarchi, eines Kanff-
manns, oder, wiederum nach andern, eines
Ring-Schneiders Sohn aus der Insul Sa-
mos, hörete den Thaletem, F.pimenidem,
Biantem U. Ñ itt Dît t'hilofophic, gikng dar-
auf in Pho-mcien, ferner in Egypten, und
so dann nach Babylon, als wohin er von dem
Cambyfe gefangen mit weggeführet worden.
An allen diesen Orten hörete er die klügsten
Leute, wurde nachher von dem guío wieder
ranrioniret, und Fòlli mithin nach Samos zu,
rück. Von hier gieng er so dann in die Insul
Delum, ferner nachvelphos, in Cretam, »ach
Sparta, Olympia» r hlius, t!Nd endlich in Ita-
lien, woselbst er sich zu Grotor, niederließ, und
seine Schule auftichwte, auch gar bald einen
grossen Zulauf fand, und das meiste in dasiger
Republique zu sprechen bekam. Indessen
aber zog er sich auch viel Feinde zu, welche
endlich das Haus ansteckten, worinne er sich
befand, und, als er dem Feuer entgieng, ver-
fvlgttm ihn là Widrigen/..und, weil e
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2z<s7 Pythea» Pythia Pythia Pythius -z6s
lieber stehen blieb/ als über ein Feld mit Boh-
nen gehen wolle/ Holelen sie ihn ein, und ca-
putireten ihn. Doch erzehlen andere auch
seinen Tod noch anders. Jmmittclst war er
der erste,, welcher sich einen Pbuafiphum
nannte/ wird aber sonst von einigen nicht so
gar unwahrscheinlich für einen guten Hexen-
meister gehalten. Massen, wenn anders den
Referenten 1» glaube«/ er eine Darin, welche
den Leutengrossen Schaden tbat, mit den
blossen Worten bewog/ niemand mehr zu be-
leidigen, sondern sich von selbst wieder in den
Wald zu begeben. Also, da er einen Ochsen
sähe Bohnen fressen, sagte er solchem ins Ohr/
es bleiben zu lassen, welches denn auch selbiger
von Stund an also that, daß er keine Bohne
mehr anrührete. Als einmahis ein Adler
über ihn herum flog, sagte er einige Worte,
wvraufder Adler zu ihm kam- den et st dann
streichelte, und wieder fliegen ließ. Wie er
vereinst über einen gewissen Fluß gieug, rüs-
te ihn dieser mit lauter Stimme zu: iw«
Pythagora ! und als ejnmahls ein Schiss in
den Hafen einlieff/ und seine vifeipel sich
wünschten, daß ihre wäre, was auf solchem
Schiffe sich befände, sagte er, daß sie also ei-
nen tobten Cörper bekommen würden, wel-
cher ssich denn auch auf dem Schisse befand.
Also ließ er sich dereinst an einem Tage zu
Metapunt in Italien und zu lauromenio in
Sicilie» sehen, welche Oerter doch einige La-
ge-Reisen weit von einander plagen, anderer
dergleichen Raritäten zu geschweige«. Ob
er iemahls etwas geschrieben, ist ungewiß.
Wenigstens sind die Carmina aurea, so fernen
Nahmen führen, ein zweifelhaftes Werck,
und, wie glaublicher, eher von einem ferner
Dtfripidonim als ihm selbst geschrieben. Sei-
ne Nachfolger in der khilofophie, so viel ihrer
bekannt, giebt nach Aiphabecifc^er Ordnung
her jjert Fabricius Bibliotb. Gr. Libi Ii. c. 13.
und haben solche das Lob, daß sie, ingemein
gar redliche Leute gewesen, allein Vre ihn auch
selbst horeten, musten die ersten 5. Jahr be-
ständig das Maul halten, und nur zuhören,
ehe sie auch mit reden, und sich aufeinen vi-
fcurs einlassen durften.
pytheas, Gr, nvifat, be£Lampoms Sohn, ein
Aeginete, auf welchen Pindarus sein fünftes
tu«? Nemeoni*£y, und auf ihn, seinen Bru-
der, und den Luthymenem zugleich das sechste
lühmioni^Sy geschrieben.
kythia, Gr.ltiin», waren falenne Spiele derer
Griechen, welche dem ¿pollini zu Ehren bey
Delphi- in Phocide gehalten wurden. Stk
hatten zu ihren ersten Stifter besagten Apoi-
linem selbst, als er den ungeheuren Drachen,
den Pythonein, erleget, und zwar svitensie
erst alle 7. Jahr, hernach aber den taufen zu
Ehren alle 9. Jahr geftyert werden; allein
als sie eine Zeitlang unterblieben, und endlich
V0tt den Amphiftyonibus A.m.;J64 wieder
erneuert wurden, setzeten solche zugleich ihren
Periodum auf 5. Jahr, und zwar cestirete
man erst nur in der taullgue, allein nach der
Zeit wurden auch alle andere «rten der
Kampf-Spiele, welche in den Ludis Olympi-
cis üblich waren, mit eingeführet. Es prx-
ildireten aber dabey vbbenamiteàmpbisyo-
nes, und bekamen die Obsieger zu ihrer Be-
lohnung einen Lorbcr-Krantz, stunden aber
doch nicht eben in so grosseur Eftim, als die, so
den Preiß in den olympischen Spielen erhal-
ten hatten.
Pytbia, war die Priesterm des Apollinis zu Del-
phis, welche aufdem Dreyfusse den Geist des
Oraculi durch den Heimlichen Therl ihres Lei-
des aufsteng, und sodann unter den aben-
theuerlrchsten 3raw.ar.len, indem sie die Haa-
re aus einander riß, mit dem Maule fthallme-
te, und dergleichen Unsinnr'gkeit mehr ver-
übele, die Antwort vörr sich gab. Anfangs
War sie allemahl eine Jungfrau, als aber
Echecrate; eine darvvu zu Falle brachte,
nahm man nachher lauter alte Weiberdarzm
Sie gab aber in ihrer Tollheit die oscula
gantz unvernehmlich von sich, welche so denn
die Priester in Verse entfasseten,.allein solcher
Gestalt auch eben nach ihren Gefallen einrich-
teten, und mithin die Leute betrogen. Siehe
an seinem Orte Delphicum Oraculum.
Pythia culmina , sind bey dem Claudiano de
Laud. Stiuc. Lib. it. v 40«.soviel, als dor
Tempel des Apollini; zu Rvnr, und zwar heißt
pythius so viel, als Apoumeus nach denen,
was hernach unter Pythicus wird gefaget
werden. ^
kythia domu; ist bey dom Claudiano Praf. in
Lib. de Bell. Get. v. 4. einerity mit verberge-
Henden Culminibus Pythiis,
Pythias ist in der Chronologie eine Zeit von 5.
Jahren, doch so, daß das fünfte Jahr alle-
wahl zugleich für den Anfang der folgenden
Pythiadis gehalten wird, wie etwan j. E. beiz
Nns eine Woche auf 8. Tage gerechnet wird,
da doch der achte Tageigrutlich schon zur fol,
genden Woche gehöret Sie enthielt daher
an sich just4. volle Jahr, wie eine Woche bey
Uns ihre 7. Tage, bedeutet aber in der Zeit-
Rechnung doch nicht so viel, als eine oiym-
pias, weil man ihre Folge aufeinander nicht
so richtig, wie jener, har. Siehe vorher Py-
tbu für Die Pychischen Spiele.
Pythias, eine fingirie Magd in des Terentii Eu-
nuche».
Pythius, Gr. nss.a., ist bald so viel, als Apoll»
bald aber nur ein Beynahme solches Abgot-
tes, und hat er solche Benennung von dem
von Zihm erlegeten Drachen, dem Python».
Doch sind auch einige, welche solches Work
von nvrìévoput, interrogo, Herleiten, weil bey
dessen Oraculo viel Fragens vorgieng, und
noch andere, die es von *cur», putrefeere, her-
führen, weil Apollo oder die Sonne das mei-
ste zur Verfäulmig der Dinge betrage, an-
derer veriuationen zu geschweigen. Doch
ist die erstere die richtigste, derer Fundament
dann mit mehrerm unter demdtul Python zu
sehen. .
pythius, ein Wucherer zu syracus, horete von
dem Canio, einem Römischen Ritter,daß sol-
cher gern einen Gatten oder jwey kaussen
mite,
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2?75 Qvästur Qvknetil Qvank Qvinetii 2374
jhre unterqebene Scribas und audere Bedienr
ten hatten, und was dergleichen mehrwar.
Jndessen hatten sie wedev-Tiftores, noch
Viatores. wcilsiewederiemandcitiren/ noch
greiffen lassen kunten. Siehe vorher Quo-
jiores.
Qusflura ist fo viel, als das Amtderer Quxko-
Ium. Siehe Quietiores.
Qualitas ist Citi Accidens dllcr Subftanz, Nlit
ivelchem vsn solchrr aufdie Frage Qualis efl ?
geantwortct wird. Qualis eft homo ‘i Dodur,
Piger, candidus U. f f-
Qu_aliratis Pridicamencum ist die Claitfc Dcwr jc>'
nigen Dinge/ welchealle;u ihrem Genere die
Qualitatem hnden.
Quando ist die Mrhallnitz einer endlichensa»
che mik ihrer Wahrnng/ oder vuration;
oder auch der Umstand und die Bemcr-
ckung derzeit/ so bey einer Sache zugleich
mit angegehen wird; D\es bejiemus, Cana
hodierna, heri faftum, futurum lrculum Und
sv fort. .
Quantitas ist eiu Accidensetnersubiianz, ygch
welchem svlche ihre Grosse Hat.
Quantitas continua ist/ hcrp Thllle Mlt ihrkm
Termino communi fllfo zusamme hstngkn/
dast des cinen Ende zugleich des andern
Slnfang ist/ dergleichen sich z> E. findet an
einem Laden,einer Stange/kinem Brere,
u.d.g.
Quantitas difcreta ist/ dcro Theile nicht an citu
underhangen/ z.§ zehen Lhaler/ 15 Gro/
schen,20. Buchec/ und also Lberhaupt alle
Zahlen.
Quantitas intenfiua ist/wvrnach etwas Vvn Mth-
rer Wirckimg oder Vollkvmmcnheit/als ein
andcres ist/und also desser clue Qualitas als
Quantitas genenuet wird. Also beissetnach
solcher Qliantitat je- Alexander Magnus, it.
die Kraft einer Artzney grotz, oder klein/
«.s. f.
Quantitas molis ist/ was vorhin Quantitas con-
tinua und d’fireta überhaupt gewesen.
Quantitas Syllabarum, ist eine Eigenschaft der
Sylben/ nach welcher solche in der Fronuncia-
rion und Person / entweder kurtz/ lang oder
auch kurtz und lang zugleich sind/ ;-E. ßeüs,
vertex, flägrö, u. f f.
Quantitas virtutis, ist einerley mit der Quanti-
tate intenfiua, so daher Zu schm.
Quartus, Gr. Kä^rof, wie man will/ ein Römer/
der sich aber feinergewerbe wegen zucorinth
aufhielt, und von dar Rum. xi'i.23. die neuen
Christen zu Rom mit grüssen käst.
Quatuoruiratumj war in einigen Römischen Mu-
nicipiis ehemahls so viel/üls zu Rom dercon-
suiams, nehmlich die höchste obrigkeitliche
cha»ge, so von 4. Männern/ wie zu Rom von
Bürgermeistern/ verwaltet wurde.
Quatuoruiri, siehe vorhergehenden Artieul.
Querceas, ein Rumier/ so für andern mit in des
Aenea? Lager in Italien eindrang.
Quietus.oder/wie er mit seinem gautzennahmen
i)cifttt,Auidius Quietus, war ein guterfreund
des piinü und aubey ein berühmter Aduocat
zu Rom/so aber weiter auch nicht bekannt ist.
Quinftii, ist bev dem kiinio P<r«ef.r.57.iynecdo-
chice dtk T. Quindius Capitolinus Barbatus,
welcher 6. mahl Bürgermeister zu Rom ge,'
wese»/als a. m. 348o. mit dem Ap. Claudio,
Ap. F.sabino, A. M. 348z. mit dem Q.serui-
lio Strufto» A.m. 3486. Nttt dem Q^Fabio. M.
F. Vibulano Ii, A. M.jyoj. Nttt dem Agrippa
Furio Fuio Medullino, A.m. 3508. mitdem
M. Geganio Maccrino, und letztens A.m.
3513. Mlt dem Agrippa Menenio Lanato; }'05>;
bey er .denn ittsonderheit A.m. Z48z. und
wiederum A.m. 3505. die Voiftos glücklich
schlug. Seine Genealogie war diese:
T. Qvinctivs Capitolinvs Barbatvs,
Cos. A. M. 3480.
j.
T. Quinft. Capitoj.barbatus,
Cos. A. M 3531.
L. Qmnft. Capitolinus,
Tritt, mil. Conf. Pot.
A. M. 3568-
I
L. Qui,nft, Capitolinus,
Tritt, mil. Conf. Pot.
A. M. 3584.
T. Quin ft. Capitolinus,
Tritt, mil C»nj. Pot.
A. M. 3,68.
Q. Quinft. Capitolinus,
Tritt. mil. Conf. Pot,
A.m. 3583.
T. Quinft. Capitol.
Cos, A. M. is??.
T. Qmnftius Crifpinus,
Cos. A. M, 374a.
Quinftiiianus, oder, wie er völliger heisset/
M. Fabius Quindihanus, (in Römer / und
Sohn des Quinftiliani, eines berühmten
Aäuocatens/ docirele zu Rom die Blreto-
rique, Und informiric insonderheit Üuch des
Käysers Enckrl. Seine erste Frau war
aus einer vomehmen Römischen Familie/
mit derer s. Söhne zeugete/ so aber noch vor
ihm stürben/und die andere war des Tutiiii,
eines Römischen Ritters Tochter/ mit der er
eine Tochter zeugew/ so hemach au den Unug
um celerem, einen Römischen Ritter verhöy-
rathet wurde. Don seinen Ottcipeln sind in,
Zf ff- sott-
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2z77 Qvirinal Qvirinus
Bündnisse zwischen dem Romulo und ihrem
Könige dem i'srio.aufsolchem Berge nieder
liessen;oder,nach andern, auch von dem Teru-
el des Romuli,ober Quirim.-fo auf demselben
unde. Sonst hieß er auch Mons Agon, item
/igonius, und enthielt als Theile den Collem
Salutatem, Co\\e\ri-Mutialc7n,Ca\\cm Latia•
rem u. Ñ- Er gehörete mit zur V! Regio» der
Stadt,und heisset anictzo Umontecobavo,tyn
emccstacua beáaiexandri M luteer ftinpferd,
den Bucephalum, bändiget, welche bereits zu
des Coiiaanunim, Zeiten darauf gestanden.
Quirinalis lituus,tji bey dem Virgilio Aen.viiv.
r87- so viel, als ein Lirúus, wie ihn die Römi-
schen Augures fa!>r?Ícl?, so I. C. (Zuirinaür ge-
nannt wird, entweder weil solches so viel/als
R«manus überhaupt heisset, oder auch weil
Qinrinus,Dberromu!us><}[s! auch ein erfahrner
Augur ehemahls dergleichen gebrauchet. Je-
doch sind auch, welche wollen, daßümusein
Stab gewesen,dessen sich diekö/üge bedienet,
wenn sie diestreitigkeitenzwischeli ihrenun-
terthanen entschieden, u. giebt ihm der Poet
den Beynahmen per nqikupiv temporis, weil
Picus lange vor demromu>ogcledet,rrnd noch
feinen ümum führen können, so von diesem
den Nahmen hat.
Quirinalis trabea Virgilio Aen. Vil
v. 6iz. so viel, als trabea regia, weil sie den
Nahmen von dem Quirino, oder Romulo, als
ersterem Römischen Könige hat, und von der
trabea Deorum und Augurum unterschiede»
war, wie unten unter dem Titul Trabea zu
sehen.
Quirini vrbsjiji Hey bcttt Ouidistriß.i. E'eg-3-**
so viel,als diestadt Rom,welche von dem
Romulo oder Quirino erbauet worden. Siehe
Roma, item so gleich Quirinus.
Quirinus, ist so viel,alsder Romulus,welcher die-
sen Nahmen bekam, als er nach seinem Tode
mit unter die Götter gerechnet wurde, und
mithin mit seinem vorigen Nahmen,nach da-
mahligem Aberglauben,nicht mehr durfte be-
nennet werden.wie er den,nach des iuiü . ro-
cuü Fürgeben,als dem er begegnete,da er von
der Erde in den Himmel wanderte, selbst an-
gedeutet, daß solches sein Nähme unter den
Göttern sey. Was aber denn solcher bedeute,
ist noch nicht allerdings ausgemacht. Massen
ihn einige von dem Sabinischen Worte Quiris
ein Spieß, und dieses von dem Ebrärjchen
hsbafla,anbere aber von demgriechischen -----
ftof, oder auch Osmr»»-, herleiten.
Jmmittelst wurden ihm unter solchem Nah-
men nicht nur seine Tempel errichtet, wovon
der sonderbarste auf dem Monte Quirinali
stund, und die itzige Kirche derh. 8uiannl,
oder, nach andern,des H. vitalis ist; sondern
such sein besonderes Fest geftyerl,so Quirina-
lia hieß, und den 17. kebruarii einfiel.
Quirinus,\(t hey tcltt Virgilio Georg.ii!.v.ijmv
/».pullus,welchen der Poet Quinnuln nennet,
so wohl aus einer Schmeicheley,a!s auch weil
unter andern Nahmen auch dieftrimnathe
mit aufs Tapet kam,als man sich bcrathschla-
geie, wie man i>en Augurtum ji? Zukunft Eh-
Qvirvt , Rabbunk -Z78
renthalben nennen molte, der denn aber auch
nicht angenommen, hingegen auf des Mun.
Pianci Augeden der Nähme Augullus dafür
beliebet wurde.
Quintes,ist ein befondrerchren-Nahme derrö-
mifthenbörger,welchen ste von den^ureribus
angenomechals solche fichmit ihnen vrreinba-
rcten; oderauch von Quiris,hafta,einem sa-
b-nifchen Worte haben, weil ein Spieß vor-
mals nicht allein den Königen au statt eines
Scepkers drenete,sondern auch für einzeichcn
der Tapferkeit gehalten rvurderoder auch von
Qyrhuis, so des Romuii Nähme mar, als sol-
cher unter die Götter versetzet worden,wovon
beczituiqüir/nus zu schen-Wenigstens psteg-
ten dierömerin öffentlichenreden,Wrsirm-
lungen und so ferner, nicht anders ticuiiret ;u
werde»/ und würde einer allerdings garstig
angelóme» ftyn, wenn er ihnen solchen Nah-
men nicht geben wollen. Also fanget z. E. 0:-
cero seine andere Orario,', wider den Latili-
Ram ölfö au : Tandem al-quando, Quintes,! .
Catilinam - - {Jc.vrbe eiecinus &e. Und Nicht
Tandem aliquand», Romani,L Catilinam - -
eiecimus. Wie er denn solches Wort in dieser
einigen Rede aufdie 17. mahl also brauchet.
Quirites Graii sind bey dem Olaudiano in Evtr,
lib. if.v. i;6.die Constantinopolitaner,welche
zu Spott Quintes genemt werden, da solcher
Litui bloß den Römischen Bürgern zukam,
von denen die Griechen ehemahls,als gar ver-
achtete Lichter,angesehen wurden.
Qniritium iusrjflr geringer als das Ìu5 ciuiratis.
redoch aber auch besser, als das ius Latii, doch
sind auch viele, welche es für einerley mit dem
Iure duitatis halten und es daher beschreiben,
quodeaußhm priuatam complexum fit fedìb er-
ta tis,gentilità tis,fiero rum,connubioru tu', pa-
tra poteßatis, legi tinti domimi, teft amento-
rum Ö* tutelarum ; Wvvvn dmn denön/so Mw
das ius Latii gehabt, nichts zugekommen.
R.
R Abbi, Or. v*ßßi, war ein Titul der Gelehr-
ten Hey den Juden,wie bey uns anietzo unge-
fthr Dosor, titee Magifier, und war solcher
mehr, als /r^.doch aber auch nicht so viel, als
Rabban.sßiatttnrab einen Magister bedeutet,
so auf einer Babylonischen Académie creiret
worden, Rabbi,$ auf einer Academie in Isra-
el drntitul erhalten,mtrabban wurde einer
genannt, wenn er ein Rabbi geworden-allern
dabey aus dem Hause David, oder nach an-
dern,aus derschule dcshrllels war Es wur-
de aber einer für einen Rabbi wegen seiner ge-
prüften Gelehrsamkeit durch dieaustegung
der Hände erkläret, und ist das i an solchem
Worte eigentlich das Ebräische Añixum, daß
alsyrabbi so viel heisset,äumagißer mi.xltif)
aber hat man endlich solches 4àum wegen
des öfter» Gebrauchs nicht mehr mit seine?
Bedeutung regardiret, ülch also das Rubili
letzlich bloß für Magifier gebrauchet.
Rabbani, Or. 'k^M-r), f. Vtßßüv), ist nachdm
Chaldäischen eben so viel als Rabbi às
Magifier »i. Siebe vorhergehenden Attieul.
§f ff 3 C.ra-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Reatina Reddit
2z8l
Reatina prxfeäura, ist dev dem Cicerone Cath.
Iii. c. 1. so viel/ als die Stadt Reate in Sabi-
niln/welche nach ihrerbesiegung von denrö-
mem zu einer Prxfeäur oder Vogtey gemacht
wurde. Sie heisset anitzv Ried, liegt im Her-
k-ogthum Spoiccc, hat ihren Bischof/ und ste-
het in gar gutem Pk, ob sie wohl sonst nicht
eben gär gesunde Lufthat.was aber rineprx-
feäur gewesen/siehe unter kraßdura.
Reatinus a£er,U)cr die Gegend um diestüdt Re-
ste. Siche vorhergehenden Articul.
C. Rebellus commandiretrals Rroconful, Unter
dem L-ciare in Africa. ist aber doch sonst auch
nicht eben bekannt/wv er nicht derc.laninius
Rediliu; ist/welchersn des Va'gii
Stelle Bürgermeister wurde/ allein auch in
solcher 8racic>n starb.
Reciprocatio, ist ln der Grammatica, Mnn die
Handlung eines Verdi sich au sdie dritte Per-
fvn/als a^cnrem solchesverbi zurück beziehet/
z. E- Nullus beate odit fe; Omnia animalia ftu-
dent fe conferuare, U. s f.
Reciprocatio compotita jst/in welcher Mehk/^ üls
ein Verbum tertix perfonx zusammen komen/
daß die Rcci orocation das nächste übersprin-
get/ und sich aufdas vor solchem hergchende
beziehet/;.E.retrus oratpauuum,vt/¿(fc.pe-
tr um ) adiuuet. Item: Preccptor adifcipulis
fuis exigit, vt admonita fua (tc. Prxccptoris)
diligenter attendant, tl. s. s.
Reciprocatio proxima ist/ in welcher sich Mw kln
Verbum rertix perfonx sindet/ oder doch das
Reciprocum auf das nächste gehet/ z. E. Na-
tura efl conferuans fui } Homines peccantes
fcmper fere excujant fe; Cicero vult,ve Ttro
euret fe (tc. Tironem) N. d. g.
Reciprocatio retranfitiua, ist einerley Mit dkk Re-
ciprocatione compotita, so daher zuschen.
Reciprocatio iimplex, isteuietlcy mit bet’Reci-
procatione proxima. Sjehk Reciprocatio pro-
ximet.
Recitatio, war bey den Römern/ wenn einer ein
Carmen, Oratioh/Ofcer andere Schrift verfcr-
tiget,seine guten Freunde,oder auch die Leute/
wie siekamen/zusamen kriegte/ihnen seinear-
beit vvrlaß,und also höretö/vder auch nur aus
ihrenminen abnahm/was sie darvon hielten/
sie so dann entweder bleiben ließ/ wie sie war,
wen sie nemlich gebilliget worden/vder da sich
das Widerspiel fand/sic auch änderte und ver-
besserte/ ehe er sie pubilq werden ließ/ welche
gute Gewohnheitviel zurvollkommenheit ei-
nes Wercks mit betragen kunte.
Reäi, 5c. Latus, siehe oben Cajustt&i.
Recuperatores, waren gleichsam Commillarien/
welche von dem prxtore vrbano erkieset wur-
den/ iniurien/Klagen und dergleichen Dinge
wischen Priuat-Personen auszumachen. Sie
aben den Nahmen a recupero, quiaper illos
aliquis ius fuum recuperare poterat, ietoco
wurden sie auch nicht gegeben/ nifi quum de
facto eitet controuerfia.
Redditiuum Nomen, ist in her Grammatica ein
Wort/ womit auf eine Frage geantwortet
wird: z, E. wenn ich frage: Cuius efi liker,, so
sind nomina rcdditiu^,Ciceronis,Fra/ris,\j, s f.
Quis fecit ? Nemo, Paullus, Ancilla, ¿kc,
Redones Regkum 2 ;§s
Redones, cirtcnatiott/ tilgallia Lugdunenfi zwi-
schen den Abrincatuis, Cenomanis, Andibus,
Nannetibus, Und Venstis.jhrehaupt Stadt
waroonàesso nach der Zèit/wie die Nation/
Redones genannt wurde,Und düs X^X^Rennts
in Bretagne ist. Es lieget dieses an dem Zu-
samenstüsse der lrie und Vilaine, treibet gute
Handluna,hatsein Pariament/besondernbi-
slwf/ und ist übrigens noch die eigentliche
Haupt,Stadt des gangen Bretagne.
Redupl icatio.ijt ln dergriechischcilorammatica,
wenn zu den Verbis in^i. von Anfänge noch
eine Sylbegesetzet wird.
Reduplicano impropria ist/wenn Nnk das blosse »
zu einem Verbo in ^«,sv sich von einem vocali,
oder c anfanget, gesitzet wird/j.e. ;
f», 'falte , u. s. f.
Reduplicatiopropnz tjt/ttsen das t Mit &Cht Cffìctl
Confonante eines Verbi für diesis, Wlnn cs
in ne ausgehen soll/ gesitzet wird/ z. E. >s» 5/-
Suite ; ßxu ßtßunh u. f. f.
Regia,ist bey dem Cicerone pro Milonec-.74.nach
einigen/die ehemahlige Wshnungdes Numx
Rompilii, nach andern aber des Anci .Vlartii»
wovon diese an dem Via facta,in der 4.Rcgilm
der Stadt/ seine aber in der 8. Region lag.
Regia,mx die Wohnung des Rcgis iacrifi<uii zu
Rom.
Regieftfes sind bky dènt Cicerone ad Fam. Lib.
xm.ep. 7. die Einwohner der Stadt Regit
Lepidi von der hernach ein mehrcrs zu sehen.
Regiiiuslacus war ein kleiner See im Ratio,un-
fern von der ehmahligen Stadt Lattico, wel-
cher anitzo H Lago dis. fraßde heisset/ und
bey dem Orte la Colonna in der Campagna di
Roma lieget.einige wollen ihn auchulago di
Caftigiiene nenncn/so aberdoch nach den mei-
sten ein gantz anderer See ist.
Regio ist in der krofodie der Ort/ den ein'leder
Bes in einem Versi erfordert ; z. E. ein Hexa-
meter hat 6. Regiertes,fca den aufden ersten 4-
Regionibus promifcue einvaaylus vdcl'lpon-
deùs stehen kan/die s.aber allein einenvaà/-
lum erfordert,und die 6.eine!i8pondeum oder
Trocbxurn leidet/Und also auch in anderenar-
ten der Verse.
Region, Or. Vuyeiv, siehe hernach Rbegium.
Regium.lst böy deincicerone^^rm./ri>..iv/.F^.
i$. wiederum die Stadtrllegium, oder das
iblge Reggio in Lalabrien. Sieherbeg'mm.
Regium Lepidi,Ctttc Stadt in Gallia cifpadana
oder auch in der sogenannten Landschaft Ae-
miiia in Italien/welche die Tufd erbauet/de-
neu sie so den diegaiiiboü,».diesen dierömer
abgenommen haben sollen/ welche darauf un-
ter dem Aem. Lepido,T. Aebutk» Caro mi fr i-.
Quinftic.crifpino einecoionie dahin abgefüh-
rek/ davon sie den Veynchmen Lepidi bekom-
men.nach derzeik verwüsteten sie dieootben
und Langobarden/ doch wurde sie ungefthr
A. c. 800. wieder erbauet/ und genov ihre
Freyheit bis 1286. nach welcher Zeit sie viel
und mancherley Herren gehabt, bis sie endlich
an die von Eite gekommen. Sie heisset anitzo
Reggio, und führet den Litui eines besondem
Hersogthums/ist auch noch in ziemlichöbiorr/
Ff ff 4 «uh
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
nu
nu Regul
und lieget zu förderst in einer fruchtbarer» und
angenelmengegcnd.ihre Festung gehet auch
noch mit/ zumahl was die Gitadeiie itri'n lan-
get/», ihre Handlung bestehet in Seide,Spor-
nen und von Bein genrachten Kleinigkeiten.
. Der Bischof gehöret unter den zu Lslqgua,
und sie dem Hertzoge von Anciens,welchen sie
denn Hertzvg von Reggio Und Modem rituii-
ren, dahingegen die von Modena ihn Hertzvg
V0n Modena und Reggio ncnîmî. Und Cb bcilu
wohl Modena,ab d:e ordentlicheresideutz sol-
ches Hertzogs/ den Rang vor Reggie hat/ so ist
doch dieses eine wege besser, als jenes.
Regula ist ein aus der .Gleichförmigkeit vieler
Exempel gemachter Grundsatz, wyrnach
man sich denn wieder richten kan-
Regula de Genere Nominum generales sind M bcf
Grammatica, welche fcflégenusejnc‘3nomi-
nis aus dessen Bedeutung zu erkennen geben,
dergleichen j. E. ist: Nomina Virorum , â'>r-
fium, Ventorum, Fluuiorum b Partium Ajfis
funt Generis mafculini, ». s f.
Regula degenerenominum jpedales sind,welche
weisen,wie man dasoenun eiriesnommis aus
dessen Endung erkennen soll,dergleichen denn
j-E-ist In A& E prima declinationis, &" in
A pluralia tantum feminina funt, U.d.g. M.
Regula generales sind M dêk ?rolodie,me!chev0n
alle« und reden Sylbeu derwörter handeln,
" sie mögen die erstern, mitlern, oder letztem
seyn, j- E- Omnis Dipbtbangßs natura longa
e(l z Vocalis ante Vocalem breuis cß, ». h. g.
Regulafpeciales sind M der broto die, welche Nuv
von den ersten und mitlem Sylben eines
Wvkîs handeln,-.E. Deriuata retinent quan-
titatem Brimitiui feu Thematis ; item : Rra-
terita polyfyliaba in Vi & Si, & ab his Supina
in Tv M & S V M penuítimam producunt y
&c.
Regula fpecialijfima sind ¡Ii berprofodie die,wel-
che allein die letzte Sylbe in einem Worte am
gehen, z. E. A in fine producitur-, E in fine
corripitur, U. s. s.
Regulus ist bey dem Horatio lib.i. Od.xi. v. 37.
und Hb. Iii. Od, 5. v, 15. der M. Atilius Re-
gulus. Siehe hernach M. Atilius Regulus.
Leuineius Regulus, oder, wie er völliger heisset,
L.leuineius Regulus, ein Legatus des Catfaris
in Africa, und sonst autf) gar guter Freund
des Giceronis.
L.regu/us ist hey Ücmcicerone adfamjib.xill
Ep. 60. ejnerley mit vorhergehendem.
Al, Regulus, ein arglistiger und grund-böstr
Lauien-macher zu des Piinu Zeiten zu Rom,
mit welchem besagter Ander selbst seine ge-
fährlichen Händel batte,und sich kaum genug
für dessen Bosheit in acht nehmen kuute.
dl. Aúlius, Regulus, dès M, Atilii Reguli Svhll/
Regulus
war A.m.;68z.mitdem L.iuilolibone Bür-
germeister,und schlug die 8a'entinos, dem» er
zuförderst die Haupt-Stadt Lrindil! abnahm.
A. m. 3694. wurde er wiederum mit dem l.
Manlio vuifone t.ongo Bürgermeister, mit
welchem seinen Geilegen er denn von sidüen
aus, mit einer Flotte von ;zo. Schiffen und
140200. Mann nach Africam übergieng, in
her See aber auf eine Flotte der Feinds von
Z5o, Schiffen, somit 150000. Mann besetzet
war, stieß, u. nachdem es zu einem dreyfachen
Gefechte kam,endlich Loch densreg behaupte-
te, 6;.^Schiffe eroberte, rrnd;o. versenckete,
daraufoiupeameroberte,und seinengouegen
Mit^derflytte und 20000 Gefangenen wieder
zurück gehen ließ. Er schlug so denn z. Gene-
rale der Ganl,aginienfer,erlegete izooo.fein-
de,bekam 5020 nebst iz. Elephanten gefan-
gen, und brachte bis ?4. Städte in sci.-e Ge-
walt, Das folgende Jahr hatte er zuförchcrst
mit der schrecklichen Schlange,so bis i-s.fuß
in der Länge hielt, an den: Alusse vagrada z»
thun, dic er aber doch auch,ob wohl nicht ohne
grosse Müde, erlegeke, und verlängere endlich
von dem Römischen Aathe, ihm seines Com-
mando jtt erlassen, weil sein Land-Gütgen in
seiner Abwesenheit gantz zu Grunde gehe- Al,
lei» dieser versvrgete dessen Weib undkinder
mit nöthigem Unterhalte, undebiiglrten ihn
Las Gemmandu zu behalten, da er denn selbst
mit den Canhaginicnfent ans einen Frieden
dachte, ihnen aber Loch auch allzu harte Gou.
diciones fürschrieb,und,da solchen Xanthippus
von Sparta zu Hülse kam,gediehe es aufs neue
zu einer harten Schlacht, in welcher 32000.
Römer auf dem Platze blieben, 15002. aber
mir samt dem Reguio gefangen wurden. Ls
| führcten nichts destoweniqer aber beydevrutie-
nen den Krieg noch eifrig fort,dis am. 3700.
die Carth tginicufer empfindliche Stössebeka-
»nen, und den Regulummit ihren Gesandten
nach Rom schickten, einen Frieden suszuwir-
ckcn, allein den. Reguium auch durch einen Eid
obügirteii/ftcö wieder in feint Gefangenschaft
einzustellen , wo der Friede nicht erfolgete.
Weil er aber solchen meist selbst widerrieth,
wurde auch nichts aus demselben, und gierig
erfolgentlich wieder nach Carthago mit zu>
rück, woselbst ihn seine Feinde nahmen, und,
nach einigen, als sissthm die Augenlieder ab-
geschnitten,mit stetemwachen zu todepeim'q-
ten, nach andern aber, in ein Faß steckten, so
dergestalt voller Nagel geschlagen war,daß die
Spitzen insgesamt eimverts giengen, und ihn
sodann so lange herum waltzeten, bis er crepi-
rete, doch aber sind auch einige, welche be-
haupten, daß er eines allerdings natürlichen
Todes gesiorbcn.semegeueaiogie war diese:
M. Atilius,
lieheius,
I
M, Atüiusregulus»
i
M. A Ti Li Vs Regvlvs^r Marcia,
Os. 4. M. 3í23. j
*
M. Ati-
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sz89 Repudi Nhadam
Revocat
Rex
2z90
8i prretor, cjui ea«n rem quarret ex hac lege,
cauflfam nannouerit, ei amplius pronunciare
ius fit.
Prsetor, qui ex hac lege quaeret» cauífam fe-
mel a reo didam in tertium diem differto, &c.
Repudium war bey den Römern eigentlich,wenn
einer seiner Braut den Kausswieder aufsagte/
wie Diuortium, wenn sich einer von seiner
wircklichen Ehefrau schiede. Es geschähe sol-
ches Repudium mit der Formul: Conditione
tua non vtorl und wurden damit diepala
fponfaiia wieder über den Haufe» geworfen,
jedoch aber, wenn der Mann Ursache darzu
war, solcher auch um den gegebenen Mahl-
Schatz gestrafet, und wo das Weidcs-Vvlck
solches Repudium verursachete, muste sie dop-
pelt so viel erlegen, wogegen die Strafe gar
wegfiel, wenn solche Trennung ihre triftige
Ursache hatte, so aber auch alles nicht eher, als
in den kiefern Zeiten üblich war.
Repugnantia find in der Logica so viel, als oppo-
fita, so daher an ihrem Orte nachznsthen.
Resia, Gr.'intci, des Zorobabe!» ©61)11/ und
Vater des loannae, einer von den Vorfahren
des infi-phs, des Pflege- Vaters Christi. Sie-
he unten Zorobabel, U»t> seine Genealogie««»
íeploíéph.
Rcftitutus, ein guter Freund des kiinii iuniorir.
Retina, ein Römischer Meyer» Hof auf dem
Ifthmodes Promontorii Mifeni tilcampanign,
oder dem heutigen Ferra di Lauoro im Neapo-
Ukanische», so aber anitzo vergangen, oder
(>^Iarclu5 Rex,
Trib. Pi.
I.
P. Marcius Rex,
I
Q;Marcius Rex,
Pmtor.
doch unbekannt ist, iedoch stiner Gegend nach
etwas oberhalb Pozzuoio ru suchen stehet-
Reuocario ist M her Rhetorique eine Figur» nach
der man wieder zurück auf sein eigentliches
Vorhaben kömmt, wenn man in einer Sache
etwas zu wert gegangen zu seyn, scheinen kan.
§. E. Stil 7tintis de bac re multa. Quart in
gyrum contrabam orationem, l'ojf.
Rex ist dey dem Nepote Hann. c. 7. nach der Car-
thaginienfer Staats- Verfassung so viel, als
was bey den Römern ein Bürgermeister war.
Maßen deren des Jahrs auch 2. aus den besten
Familien erwehlet, allein auch eigentlich nicht
so wohl Reges, als Snjf etes genannt wurden.
Es kunten aber denn solche den Rath zusam-
men fordern, prarfiduien in selbigem-und tha»
ten den Vortrag derer abzuhandelnden Din-
ge, sprachen hiernechstals Pretores Recht,
und musten ihren Staat zu führen, reiche und
wohlbegüterte Leute seyn, hatten aber doch
nur in Giuii-Dingen zu befehlen, im Felds
aber nichts zu thun.
Qmvlarcius Rex jst Hey Dcttt Salluftio de P.c. c.30.
ves Qjmarcii Regis Sohn,welcher A.m.3881.
mit dem l. Cseciiio Metdio Bürgermeister
war, und, als nichtallein dieser sein College
starb, sondern auch der, so au dessen Stelle
wieder erwehlet wurde, dem Meteiio nachfolr
gete, ehe er noch seine Charge autrat, machten
sich die Römer gin Gewissen, den dritten zu
wehlsn, und blieb mithin vorseyender Rex die
noch übrige Zeit allein Bürgermeister. Sei'
ne Genealogie war diese:
Clodia ■>
Seror P. Clodii
Q^Marcius Rex,
Cof.a. ¿lfí.38jr.
i .
Q^Marcius Rex,
I
Marcia C, íul. Catiar,
r - ....,—
C. lul. Cxfar,
I
Qjvlarclvs Rix, C. Iui. Cadar,
Cof.a. M. j8gi. Diflator.
I
Iulia, vxor
Marti Vil. Cof.
Jrupilius Rex, oder, wie ihn Roratiuslr'-. /. Sat.
7. V. I. nennet / Rex Rupilius, von Prxnefte,
war Prator zu Rom, wurde aber von dem Au-
gufto, als Triumuiro, mit proferibifei, oder in
die Acht erkläret, da er sich denn zu dem Brno
in Afien machte, allein daselbst auch viel
schlimme Handelanfieng, und insonderheit
denen Afianern zu Leibe zu gehen suchte, bey
denen er einiges Vermögen merckete.
Rhadamanthus, Gr. ‘pasi/zavsui, des louis Ulld
der Furopl Sohn, machte sich aus creta, als
seinem Vaterlands,in Afien und wurde König
in Lycra,, utti'/ weil er denn sshr gerecht regi-
rete, unterwarfen sich ihm nicht allein viele
Städte und Infulngutwillig, sondern erwür-
be auch selbst nach seinem Tode, zu einem von
den dreyen Richtern in der Hölle bestellet.
Seine Generale waren Thons, Engy eus,Pah»-
philus, Alcxus, Anion, Andreas , U, fl. die er
insgesamt wegen ihrer guten Dienste mit
Städten und Insuin beschenckete. Seinem
Sohne Erythro bauete er die Stadt Erydrras
zu Ehren, und errichtete ihm daselbst ein be-
sonderes Königreich, erwiese sich darbey gegey
die Straßen-Räuber,Diebe u.d.g.leute in ilr-
rer Bestrafen gantz unerbittlich,un wird Hrnst
von einige«Nursür einen 8ecretariurndesmi-
nois gehalten, welcher nicht allein seinem Kö-
nige die Gesetze für die Creterner abfaffeir
helfen, sondern auch zuförderst die Crimi-
nai-Dinge zu richten gehabt, und daher
auch endlich eben dergleichen Arbeit in der
Holle aufgetragen bekommen, so aber doch
nicht wohl Stich halten will, es sey
denn, daß man es mit andern der Rh».
dam an*
1731 -
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- Autor: Hederich, Benjamin
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2z94
rzsz Rhea - Rhegium
Tode ss weit,daß es zwischen ihnen zumkriege
kam- Wie sich aber der Kaysec Tiheriusdar,
zwischen legete/ und ihnen deyderseiks Friede
geboth/ parirte zwar Gotys also fort/ Rhafcu-
poiis über steilere sich/ als ob er sich mit ihnr in
der Güte vertragen mlu/ errichteten auch ei-
nen Vergleich miteinander und woltenden
neuen Frieden mit einem Conubio heschliesi
fen; allein el)e es sich Cotys versähe/ nahm ihn
Rhaicupolisgrfangen, und schrieb an den Ti-
berium, daß er das pr-Lucnire mit dem Corye
spielen müssen, weil ihm solcher hinterlistig
nach dem Leben gestanden. Wie aber Tibe-
rio verlängere- daß erden Cocym ihm auslie,
- fern, und seinesache zvrvm iuftificiren solté,
richtete er den Cotym vollend hin, «nd gab
vor, er habe sich selbst umgebracht. Allein es
fcfticfietiberius endlich den Pomponium Flac-
cum , seinen sonst gar guten Freund an ihn,
welcher ihn auch glücklich ins Netzmud mithin
nach Rom brachte, woselbst ihn des Cotyi«
Wittwe öffentlich anklagete,m:ddcrrath zum
Exfilio nöd) Alexandrien in Egypten conde-
mnirte; da er denn,als er sich dereinst mit der
Flucht,wie man wenigstens sürgiebet,fiaiuiren
wolte, scrrappiret und hingerichtetwurde. Ei-
nige nennen ihn sonst auch Rbafctiponp, Re-
fieuporin,' Vaaxiiroftv, Tbrafyptlim u.). f. der-
gleichen Variation aber in einem jo barbari-
schen Nahmen nichts neues.
Rhea, Gr. 'véa, des Cceü und der Erde, oderrve-
Üx Tcchrer, hlyratheke ihren Bruder, den Sa-
turnum, rn.dzeugete mit solchem den louem,
Neptunum Mid Plutonem, die sie aber heimlich
wegpracrieiren muste, weilsamrnus alle seine
Kinder männlichen Geschlechts zu vermin,
gen pflegte, oder vielmehr nach einem Verglei-
che mit dem Titane, feinem altern Bruder,
hinrichtcn lassen muste, welcher Titan aber,
als er der Rhea; Betrug inerfahrung brachte,
wider den Saturn um einen Aufstand machte,
und il)li,nebjr der Rhea gefangen nahm, Doch
befteyete fíe beyderseits luppiter wieder, und
half seinem Vater wiederum auf den Thron,
bey dessen Regirung denn die Rbea insonder-
heit unterschiedene Städte und Schlösser cr-
bauete, alsochaß sie auch selbst für die Erflnde,
rin derselben angegeben wird. Wie sie denn
auch daher mit einer Crone von einer Mauer
mit Thürmen abgebildet, sonst aber auch für
emerley mit der ope, Cybele, Veßa, lfute, Prü-
fer pina, Magna matre De um U. s. f. gehalten
wird, von welchen Nahmen denn daher die
besonder« Articul nachzufthen.
Rhea Siluia, siehe an seinem Orte llia.
Rheae filius, Gr.'P/*íít*íí, j(|bepbcrtpindaro
oi.b. «vr.«.v.8.so viel, als der luppiter. Sie-
he luppiter,
2£¿e<f maritus, Gr.'p/*i nisu;, ist heydem Pindaro
Ol. k. in. %.,v. 4, der kurtz vorher benannte
8aturnus. Siehe Saturnus, item Rhea.
Rheginijfjnb dieemwohner derstadt Rhegü in
Italien, von der fo gleich ein mehrers zu
fthen.
Rhegium, Gr. 'tiymv, eine Stadt in dem Agro
Bruttiorum, an dem Freto Siculo, weiche, nach
Rhena Rhenus
einigen, den Nahmen «ns fi auuh
fior.e hak, weil Sicilie»; in ihrer Gegend ehe-
mahls durch die Gewalt des Meers von Ita-
lien abgerissen worden. Manche schreiben sie
auch Regium, weil sie chemahis als eine Köni-
gin der Städte über viele andere die Herr-
schaft geführet. Für ihre Erbauer werden die
Ghnicidienfier angegeben, und hat sie sonst
ñucl) ehemahls Neptunia, fi Pafidonia, item,
nach einigen, auch Afichenazß.afickena^eifi
sen.ihr Gebiet!) ersireckete sich dey ihremflo-
re bis an den Fluß Elìcei», und war sie wegen
ihrer Festigkeit eine starà Vormauer Itali-
ens gegen Sicilie». Nichts destoweniger aber
eroberte sie doch Dionyfius senior und machte
sie der Erde gleich, dessen Sohn Dionyfius iu-
nior sie wieder erbauete und Phiebeiam nann-
te. Nach der Zeitzerstörete sie iubeiiio, Ge-
neral der Marien, wiederum, doch brachte sie
C.iuüus Cafar, durch eine Römische Colonie
wieder in guten Stand, daher sie dann auch
nachher von ihmñexá luhum genannt wur-
de. Anitzv heisset sie Rtegio, {".Reggio, ,md ist
die Haupt-Stadt in Calabria olirà. Sie ist
noch bis itzo ziemlich groß, alttjn zugleich auch
gar wüste, weil sic sich nach den Schaden, den
ihr die Türcken A. c. 154;. zugefügct, noch
nicht recht wieder erholen können,
Rhena, Gr. 'vbm, des Oiiei Gemahlin, mit wel-
cher solcher den Medontem zeugete. Siehe
an seinem Orte Medon.
Rhcn*a,Gr.t>4»ii«, oder, wie auch andere schrei-
den, Rhene, Rhenia, Rhenea, u. f. f. eine kleine
Insul; bis 47stadia von der Insul Velos, wo-
selbst auch die Einwohner ihre Begräbnisse
hatten, weil in velos selbst, als einer dem
Apoiüni gantz gewidmeten Insul, kein Tvdter
durfte begraben werden. Als sie dereinst Po-
lycrates, Tyrannein Samos, wegnahm, wid-
mete er sie auch demapoiiinimnd hreng sie zu
demende mit einer Kette an die Injül velos.
Anitzv wird sie mit samt derinsul Delos unter
dem Nahmen les Sduies begriffen, ist aber ss
wüste, als jene, und hat keine andern Einwoh-
ner- Äs eine ungemeine Menge Canim'chen.
Rhenus, einer von den gröstenflüssen iutcutsth-
land, welcher in den Alpen aufdem s. Gott-
hards-Berge aus 2. Qvellen entspringet, ws-
vvn eine den Dorder-Rhern/und die andere
den Hrnrrr-Rhemgiebet, welche, nachdem
sie sich bey Retluns vereiniget, bey curia, ijp
Cur,in Rhstia, Magia,ii$c Mayenfeld,vor-
bey durch benlacum Acronium, itzo Boden-
See, hinweg, und ferner bey dem Forotikc-
rii, rl;v Rñysirs-Stuhl, Augufla Rauraco-
r/m,'ti30 Augft, dem Monte Bn/heo, jtzobri-
fatyi Argentorato, itzo Straßdurgchentri-
bus Tabernis, itzo ^vhern-Zctbern, Nouioma-
g», itzo Speyer, Borbetemago, itzo Worms
Moguntiaco, itzvmayntz, Bingio, itzo Bin-
gen, Confluentia, itzo Eodlentz Bmna, itzo
Bonn, Colonia Agrippina,Lölln, Notte-
fio, itzo Neus U.ñ vorbey gehet, dis er sich end-
lich bey der itzigen Schencken-Schantz in 2.
Armetheilet, wovon derlmckearm Vahaiis;
vdex die Wahl heisset/ bep Nwwmago, oder
Nimwe-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
-Z95 Rheomitb Rhesus Rheteus Riphäl *#6
Nimwegen vorbey gehet, bis er sich endlich
bey Lowenfiein mit der Mas vereiniget, und
unter dero Nahmen unterhalb Briel in dre
See gehetcher rechte Arm aber theilct sich bey
Asseldrt wieder in 2. Arme,wovon der lincke
den Nahmen drs Rheins behalt,dis er sich bey
Wvck de Duerftcde wiederum in den Rhein
und Leck, theilet, wovon jener unterhalb Ley-
den sich im Sande verliehret, der rmrobbe»
meldete rechte Arm aber durch den Foiram
Drufianam in diedssel geführet wird,mit wel-
cher er so dann in den Süder-See gehet. Von
berühmten Flössen nimmt solcher Strom von
der Ost. Seite in sich den Nicntm, itzv Nr,
ckee, unterhalb Mannheim, den Moenum, jtzo
lltrtyn, oberhalb Mavntz, den Lonum, jtzo
Lohn, den Segum, itzv die Sieg, die Luppu
am, itzv die Lippe, u. a- von der Westlichen
Seite aber die Aroiam, itzv die Aar, und die
Moßuam, itzv die Mosel. Den Nahmen
soll er nach einigen von Vuv,ft*ere, haben,
welcher Nähme aber nach solcher Etymologie
allen Flüssen zukommen kan; daher ihn am
dcre mit mehrer Wahrscheinlichkeit vom
Leutschen m.t\n,Purus, herleiten,weil er ent»
weder für andern Flüssen ein reines Wasser
hat,oder auch bcy den Celten dienete, die Kin-
der von dem Verdachte ihrer Unächtigkeit zu
reinigen. Massen sie diese, wenn sie nur ge-
bohren gewesen, in solchen Fluß sollen geleget
haben, da sie denn dieselben, wenn sie oben ge-
schwommen, für dje ihrigen erkannt, wo sie
aber uiitcrgesuncken, für Hur-Kinder gehal-
ten und mithin ersauffen lassen.
Rheomkhi-es, ein General des varii, welcher
nebst andern mit in der Schlacht bey ifim»
Ciücien blieb.
Rhcfi teijus, jst bey dem virailio Georg. Iiilv.
461. so viel, als Thl-acien, weil nbesul in sol-
chem ehemahls König war. Siehe Rbefis,
Rhefus, Cr.'pis*©-, des Martis, oder, nach an-
dern, des I-Icdri, und nach den dritten desstry-
»nonis und der Euterpes, einer Musen, oder
auch der Eetionis Sohn,war König in Thraci-
en, und wolte mit einer ziemlichenarmee dem
knamo nach Troia zu Hülfe gehen. Allein
als er hieselbft ankam, da schon die Thore we-
gen eingefallener Nacht verschlossen waren,
lagerte er sich mit seinenleuten vor derstadt,
um des Tages also zu erwarten. Wie aber
ueäor den Doionem adgeschickt, der Grie-
chen Lager zu recognofciren, und solcher bey
seiner Arbeit aufdrn Oiomcdcm Und Vlyitein
stieß, entdeckte er, sein Leben zu behalten, sol-
chen des Rhefi Zustand, welche denn so fort
einen Anschlag auf ihn machten, und, weil al-
les von dem Mard>c etmu&ei war, und im tie-
fen Schlafe lag, drungen sie bis an deskönigs
Gezelt, erwürgcten solchen im Schlafe, und
führeten dessen faule. Pferde glücklich mit sich
hinweg. Massen, wenn solche einiges Futter
zu Troia gefressen, oder auch einmahl aus dem
Flusse Xantho sausten können, Troia von den
Griechen nicht hätte können ervbertwerden.
Rbefus, des Oceani und der Thetyos Sohn, ein
Fluß in Bithynieti, welcher von einr'g.en auch
Rhebas genannt wird, und das allerschönste
Wasser fuhren soll.
Rheteus, einer von des Acne* Feinden in Ita-
lien, welchen Pallas, des Éuandri Sohn mit
einem Spresse ungeftbr durchwach als er dem
11« eines versetzen wolte.
Rhet®r, Gr. ‘pìts-j, ist bey den Griechen so viel,
als ein ieder Redner, bey den Lateinern aber
nur einer, der andere in der, oratorie informi-
reh von dergleichen denn unter vielen andern
berühmt lind L. Piotius,Oradlius Piütiis* Epi-
dius und c. Aibutius sii«, als deren Leben
Suetonius beschrieben. Und da sie anfangs in
Rom nicht melica gedultet werden, sondern
durch vsscntliche Pcliàa arrogewieseii wurden,
kamen sie mit derzeit dennoch in solchen eftim,
daß sich Cicero selbst nickt schämete,einengoi-
legen von ihnen abzugeben,und andere in der
Oratorie jn unterrichten. Sie docireten über
theils Griechisch, theils Lateinisch, von denen
diese noch mehr, als jene galten,indem sie auch
meist Griechen von Nation waren, so von den
Römern mehr für Wascher uno sophìlìen, als
gründlich gelehrte Leute gehalten wurden.
Rhecorica,lsteiner vvn deu4. Habitibus inftru-
mcncaiibus, welcher weiset, wie man vvueiner
jeden Sache also reden soll, daß man auch ei-
nen andern damit überreden und uns zu glau-
den, bewegen könne.
Rhcxenor, Gr. des Naufithoi Sohn,
und Bruder des Aicinoi, Königs der ph-a-
cier, als welcher solches Reich müdes Rhexe-
noris einiger Tochter, der Ama, bekam- Sie-
he an ftinemorte Aic'mous.
Rhidago, ein Fluß in Indien,welcher den riobe-
rim in sich nimmt, sonst aber allerdings bey
den Geographis unbekannt ist.
Rhigmus, des i'crci Sohn, aus Thracien, wel-
cher dem kriam» nach Troia zu Hülfe gieng,
allein auch in solchem Kriege von dem Achil-
ie erleget wurde.
Rhiphsea flabra, sind bky dkm Claudiano Ae Conf
iw.tìonorìi -v.124. so viel/ als sehr kaltewin-
de, für dergleichen dre angegeben werden, wel-
che von dem Rhiph.lischen Gebirge in scythi^
en kommen. Es soll sich aber dieses Gebirge
einen guten Theil durch Europam und Wien
erstrecken, sehr hoch feyn, und daher iederzcrt
voller Schnee liegen, wo es aber sich eigentlich
befinde, kan niemand sagen, also, daß auch
schon strabo gezweifelt, ob es gar dergleichen
gebe. Doch aber sind auch, welche wollen,
daß sie sich von dem weissen Meere in Moskau
an bis an den Ausfluß des oby erstrecken, und
anitzo von den Moscowitern Weiiühamen?
poyas, M. das grosse steinerne Gürtel,
nehmlich der Welt, genannt werden, doch ist
kejnesweges ausgemacht, daß solches auch die
alten Monces Rhiphaei sind. Siehe hernach
Rbipbaus Eurus.
Rbiphta frigora, sind bey dem Clat^iano de Ra-
ptuproferp.lib.m.v 331. |ö viel, als eine sehr
grosse Kalte. Siche vorhergehenden A.rricul.
Rhiph-ea: arces, sind bey dkm Virgiüoceo^F.s.v.
340. so viel, als die Monte* Rhiph-ei. Siehe
vorher Rbipbaa flabra,
Rbipbse