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1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. IV

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Iv Vorwort. seiner Planeten mit ihren Monden, der Kometen und Meteorite; den Schluss bildet die Erörterung des Wenigen, was wir einigermassen sicher über die Fixsternwelt wissen. Eine Anzahl von Aufgaben mit kurz angedeuteter Lösung ist an geeigneter Stelle in den Text eingeflochten, um ein vollständig klares Verständnis zu gewinnen, und historische Notizen, die bis zur Gegenwart reichen, sind vielfach beigefügt. Der Umfang des Büchleins ist so bemessen, dass es in einem Semester in der Prima durchgearbeitet werden kann. Berlin, im Mai 1897. Fr. Bussler.

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 6

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
6 Die Erde als Weltkörper. die Himmelskugel in den beiden Himmelspolen, die ent- sprechend als Nord- und Südpol unterschieden werden und als Endpunkte der Achse still stehen. Die Ebene, welche durch das Zenith Z des Beobachters (Fig. 4) senkrecht zur Ebene des Horizontes gestellt wird # und den Himmelspol P mit aufnimmt, schneidet die Himmels- kugel in einem Halbkreise über, und erweitert gedacht auch in einem Halbkreise unter dem Horizont, beide Halbkreise zusammen bilden den Meridian des Orts Npzsp'; sie schneidet ferner den Horizont selbst in einem Durchmesser, der den Nordpunkt N mit dem Südpunkt S verbindet, er wird die Nord-Südlinie des Ortes genannt. Auf dem Meridian des Ortes liegen, wie erwähnt, beide Himmelspole, der eine über, der andere unter dem Horizont. Der Bogen, um welchen der sichtbare Pol (für unsere Halb- kugel der Nordpol, in dessen Z unmittelbarer Nähe der Polar- stern steht) sich über den Hori- zont erhebt, also der Bogen Pn in Fig. 4, heisst die Polhöhe des Ortes. Die Polhöhe ist gleich der 5 geographischen Breite des Ortes Denn ist in Fig. 5 Npmf die Weltachse, und die Ebene des Papiers die Meridianebene des Ortes A, Hh' die Ebene seines Horizontes, so ist Han' die Polhöhe und Amq = cp seine geographische Breite. Nun ist ^ ô — ó', da Nm ¡I N'a, folglich als Komplemente dieser gleichen Winkel auch Han' = 9?. Die Ebene, welche senkrecht zur Weltachse durch den Erdmittelpunkt gelegt wird, schneidet die Himmelskugel in einem Grosskreise, dem Himmelsäquator, die Erdkugel im Erdäquator, den wahren Horizont des Ortes in zwei diametral gegenüberliegenden Punkten, dem Ost- und dem Westpunkt (Fig. 4). Die Ost-Westlinie steht senkrecht zur Nord-Südlinie, durch Nord-, West-, Süd- und Ostpunkt wird somit der Horizot in vier Quadranten geteilt. § 5. Scheinbare Bahn der Gestirne. Tag- und Nachtbogen. Circumpolarsterne. Die scheinbare Drehung der Himmelskugel erweckt in uns den Eindruck, als zögen die Gestirne in der Richtung von Ost nach West in Kreisbogen über das Firmament; auf

3. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 9

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 7- Horizontalsystem. § 8. Äquatorialsystem. 9 über den Horizont angiebt, er wird der Höhenwinkel oder die Höhe genannt und vom Horizont an von o° bis qo° ge- zählt. Statt des Höhenwinkels h kann auch sein Komplement, die Zenithdistanz Zb, eintreten. Zur Aufnahme von Azimut und Höhe dient der Theodolit (Auzout und Picard 1667), ein Fernrohr, das sich gleichmässig um eine vertikale und eine horizontale Achse drehen lässt; einfacher ist der Spiegelsextant (Hadley 1731). Zu bemerken ist, dass bei genaueren Messungen die atmosphärische Strahlenbrechung zu berück- sichtigen ist, die in der Nähe des Horizontes, wo sie ihren grössten Wert erreicht, bis gegen 40' betragen kann. Anmerkung. Zur Bestimmung dernord-Süd- odermittags- linie (Ns in Fig. 6) eines Ortes, die man auch aus der Stellung der Magnetnadel erhält, wenn man ihre Deklination kennt, findet der Theodolit Verwendung. Man macht von demselben Stern bei derselben Höhe eine Aufnahme vor und eine nach seiner Kul- mination und halbiert den Winkel, um welchen das Fernrohr um seine vertikale Achse gedreht worden ist. Aufgabe. Von zwei Ster- nen B und B' kennt man die Azimute und die Höhen, ihre Winkelentfernung von einander ist zu berechnen. [Verbindet man die beiden Punkte B und B' durch den Bogen eines Kugelgrosskreises, so erhält man das sphärische Dreieck Zbb (Fig. 6), von welchem man die beiden Seiten Zb und Zb' als die Fig. 6. Komplemente der gegebenen Höhen und den eingeschlossenen Winkel Z als die Differenz der Azimute kennt; die Seite Bb' ist daher nach dem Kosinussatz zu berechnen]. Beispiel. B : a = 47° 58,4', h = 55° 39,5'; B': a'= 79° 36,8', h'= 27° 18,7'. [Bb' = 36° 20']. § 8. Äquatorialsystem. Zur absoluten Festlegung von Sternpositionen, wie man sie zur Herstellung von Sternkarten oder Himmelsgloben braucht, wählt man das Äquatorialsystem. Grundkreis des- selben ist der Himmelsäquator; als Nullpunkt der Gradein- - teilung dient ein bestimmter Punkt desselben, der Frühlings- punkt (§ io), von ihm aus werden die Bogen auf dem Äquator links herum, also über Osten, von o° bis 360o gezählt. Durch sämtliche Teilpunkte des Äquators legt man Halbkreise

4. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 15

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 9- Polardreieck. § io. Ekliptik. § Ix. Ekliptisches System. 15 Azimut von 1l5° 33'; wann und unter welcher Breite fand die Beobachtung statt? [22h 3m Sternzeit, 90 = 30° 34,2']. Schliesslich Aufgabe 7, aus der geographischen Breite des Beobachtungsortes, dem Stundenwinkel und dem Azi- mut eines Sternes seine Deklination und seine Höhe zu bestimm en. § 10. Ekliptik. Bestimmt man Tag für Tag im Äquatorialsystem den Stand der Sonne, so findet man, dass sie während eines Jahres in der Richtung über Osten einen Grosskreis am Fixstern- himmel beschreibt, welchen man die Ekliptik nennt; diese schneidet den Himmelsäquator in zwei diametral gegenüber- liegenden Punkten, dem Frühlings- (i2) und dem Herbstpunkt (y ), die auch als Tagundnachtgleichen oder Äquinoctien be- zeichnet werden. Die Ebene der Ekliptik ist gegen die des Äquators unter einem Winkel geneigt, welcher die Schiefe der Ekliptik (i) heisst; dieser Winkel beträgt annähernd 230 30', ist aber nicht konstant, sondern schwankt innerhalb naher Grenzen in einer Jahrtausende umfassenden Periode. Im Frühlingspunkte steht die Sonne am 21. März, im Herbstpunkte am 23. September, an beiden Tagen geht sie also im Ostpunkte auf und im Westpunkte unter, und ihr Tag- und Nachtbogen sind einander gleich. Während unseres Sommerhalbjahres hat die Sonne nördliche De- klination, welche ihr Maximum mit i — 23°3o' am 21. Juni, dem Tage der Sommersonnenwende (Solstitium) erhält; wäh- rend unseres Winterhalbjahres wird ihre Deklination süd- lich und erreicht wiederum 2 3°3o' am 21. Dezember, dem Tage der Wintersonnenwende. Die Ekliptik durchschneidet am Fixsternhimmel die 12 Sternbilder des Tierkreises (Zodiacus), die schon im Alter- tum genannt werden, nämlich : Widder, Stier, Zwillinge, Krebs, Löwe, Jungfrau, Wage, Skorpion, Schütze, Steinbock, Wassermann, Fische. § Ii. Ekliptisches System. Das dritte astronomische Koordinatensystem ist das ekli- ptische mit der Ekliptik als Grundkreis. Als Nullpunkt ihrer Gradeinteilung dient, wie beim Äquatorialsystem, der Frühlings- punkt, und von ihm aus werden die Bogen auf der Ekliptik gleichfalls links herum, also über Osten, von o° bis 360o ge- rechnet. Die Achse der Ekliptik endet in den beiden ekli- ptischen Polen, zwischen denen die ekliptischen Meridiane durch sämtliche Teilpunkte der Ekliptik gelegt werden, sie

5. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 17

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ il. Ekliptisches System. § 12. Präcession der Tagundnachtgleichen. 17 Aufgabe 2. Bekannt sind die Schiefe der Ekliptik, die astronomische Länge und Breite eines Sternes; seine Rektascension und Deklination sind zu berechnen. Beispiel 1. Für den Sirius ist 1 = 102° 43,2', b = — 39° 34,25 und i = 23° 27,25'. [<? = — 16° 34'; A.r = 6h40)8în] Beispiel 2. Fiirdie Sonne ist an einem Oktobertage 1 = 215° 30' und i ist = 23° 27,25'. [A.r = 14m2,8m] § 12. Präcession der Tagundnachtgleichen. Die Äquinoktialpunkte liegen nicht fest auf der Ekliptik, sondern weichen jährlich um 50,24 Bogensekunden in der Richtung über Westen zurück (§ 21), infolgedessen kommt die Sonne alljährlich um diesen Bogen in ihrer Länge den Fix- sternen voraus. Jeder der beiden Äquinoktialpunkte durchläuft die ganze Ekliptik in so vielen Jahren, als 50,24" in 360° enthalten sind, d. h. in c. 25800 Jahren. Vor etwa 2000 Jahren, zu Zeiten des Alexandriners Hipparch, der die Sternbilder des Tierkreises benannt hat, lag der Frühlingspunkt c. 30o weiter östlich im Widder, jetzt in den Fischen. Um nun auch heute noch die alten Namen beibehalten zu können, hat man die Ekliptik in 12 gleiche Bogen zu je 30o geteilt, die Himmelszeichen, und diesen die Namen der Sternbilder des Tierkreises beigelegt, jedoch so, dass das Zeichen des Widders ungefähr mit dem Sternbild der Fische etc. zusammenfällt. Die grösste nördliche Abweichung vom Äquator hat die Sonne am 21. Juni, sie steht jetzt im Zeichen des Krebses, und der Bogen, welchen sie an diesem Tage am Himmels- gewölbe beschreibt, heisst hiernach der Wendekreis des Krebses; ihre grösste südliche Abweichung hat sie am 2i. Dezember, sie beschreibt an diesem Tage den Wende- kreis des Steinbocks. Hipparch (§ 40) lehrte zu Alexandria von 160—125 a. Chr., er gehörte zu den bedeutendsten Gelehrten der alexandrinischen Schule, kannte bereits die Präcession der Äquinoktion und war der erste, der den Ort der helleren Fixsterne bestimmte und Sterntafeln anlegte. Die astronomischen Zeitmasse. Der Kalender. § 13. Siderisches und tropisches Sonnenjahr. Die Zeit, welche die Sonne braucht, um wieder ihren Stand am Fixsternhimmel einzunehmen, das ist zugleich die Zeit, welche verfliesst, bis derselbe Fixstern zu derselben Zeit wieder durch denselben Meridian geht, heisst das siderische Buss 1er, Mathem. u. astronom. Geographie. 2

6. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 18

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
i8 Die astronomischen Zeitmasse. Der Kalender. Sonnenjahr. Um etwa 20 Minuten kürzer ist das tropische Sonnenjahr, das ist die Zeit, in welcher die Sonne auf der Ekliptik vom Frühlingspunkt, nach Osten vorschreitend, bis wieder zum Frühlingspunkt gelangt. Da nämlich, wie in § 12 erwähnt ist, der Frühlingspunkt auf der Ekliptik sich jährlich um 50,24 Bogensekunden rückwärts schiebt, so kommt er der Sonne entgegen, sodass diese ihn um soviel früher erreicht, als sie Zeit braucht, um diesen Bogen zurückzulegen, das sind die obigen 20 Minuten. § 14. Sterntag, wahrer und mittlerer Sonnentag, Zeitgleichung. Wie schon in § 6 erwähnt, versteht man unter dem Sterntag die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden oberen Kulminationen desselben Fixsternes oder die Zeit einer ein- maligen Achsendrehung der Erde; unter einem wahren Sonnen- tag dagegen die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Kulminationen des Sonnenmittelpunktes. Da die Sonne täglich auf der Ekliptik um nahezu einen Grad nach Osten vorrückt, so tritt der Punkt, den sie nach 24 Stunden einnimmt, jedesmal um fast 4 Minuten später in den Meridian, folglich ist der wahre Sonnentag um nahezu 4 Minuten länger als der Sterntag. Die wahren Sonnentage sind von ungleicher Länge, weil die Sonne mit ungleichförmiger Geschwindigkeit (§ 20) auf der gegen den Himmelsäquator schief gestellten Ekliptik sich bewegt. Da dieser Umstand für die bürgerliche Zeit- rechnung höchst störend sein würde, so rechnet diese nach mittleren Sonnentagen, indem sie eine mittlere Sonne sub- stituiert, welche während eines tropischen Jahres (§ 13) mit gleichförmiger Geschwindigkeit auf dem Äquator fort- schreitet. Die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Kul- minationen dieser ideellen Sonne ist dann der mittlere Sonnentag. Die direkten Beobachtungen z. B. einer Sonnenuhr oder Berechnungen aus astronomischen Aufnahmen ergeben stets die wahre Sonnenzeit; um von dieser auf die mittlere Sonnenzeit überzugehen, hat man für sämtliche Tage des Jahres den Zeitunterschied zwischen der Kulmination der wahren und der mittleren Sonne, die sogenannte Zeitgleichung, festgestellt. In folgender Tabelle sind die Zeitgleichungen für die einzelnen Dekaden des Jahres angegeben; die Zahl der Minuten ist mit ihrem Vorzeichen jedesmal zur wahren Sonnen- zeit zu addieren, um die mittlere zu erhalten. Januar 1 . . -j- 3>8 Min- Februar 10 . . -j- i4>6 Min. ,, Ii., -f- 8,2 „ „ 20 . . 4" Mi0 » 21 . . 4 Ij>6 » März 2 • • + 12,4 » M 31 • • ~T 13)7 M » 12 ■ • + Io'° '

7. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 24

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
24 Die Bewegung der Erde im Weltenraum. Nicht sogleich fand das Kopernikanische System allge- meine Anerkennung, auch nicht bei seinen Fachgenossen. Einer der bedeutendsten Astronomen bald nach seiner Zeit, Tycho Brahe (1546—1601, er beobachtete anhaltend und genau lange Jahre hindurch auf der von ihm 1580 auf der Insel Hwen im Sunde bei Kopenhagen erbauten Uranienburg und starb in Prag) versuchte ein vermittelndes System auf- zustellen, in welchem er wiederum der stillstehenden Erde ihren Platz als Mittelpunkt des Weltalls anwies, um sie Hess er sich den Mond und die Sonne, welche ihrerseits von sämt- lichen Planeten begleitet wird, und zuletzt die Fixsterne bewegen. § 19. Keplers Gesetze. Newtons Gravitationsgesetz. Eine bedeutsame Förderung erhielten die astronomischen Beobachtungen überhaupt, und eine wesentliche Unterstützung das Kopernikanische System im besonderen durch die Er- findung des Fernrohrs. 1608 hat wahrscheinlich der Optiker Lippershey in Holland das erste Fernrohr konstruiert, 1609 Galilei eine verbesserte Form in Venedig, 1610 Joh. Kepler das astronomische Fernrohr, 1672 Js. Newton das Spiegelteleskop; 1759 hat Dollond die achromatische Linse erfunden. Zeigte es auf den ersten Blick 4 Jupitersmonde, welche in verschiedenen Abständen und regelmässigen Bahnen ihren Zentralkörper umkreisten, warum sollten nicht auch die Pla- neten um die Sonne als ihren Mittelpunkt ihre Bahnen be- schreiben ? Zur Grundlage der modernen Astronomie ward indes erst das Kopernikanische System, nachdem es Johannes Kepler (geb. 1571 zu Magstatt in Württemberg, 1598 Gehilfe Tycho's in Prag, 1601 daselbst kaiserlicher Mathematikus, gest. 1630 in Regensburg; Harmonices mundi libr. V Nova Astro- nomia 1609) gelungen war, dasselbe in wesentlichen Punkten genauer zu fassen. Gestützt auf die langjährigen und genauen Marsbeobachtungen Tycho Brahe's stellte er seine drei grund- legenden Gesetze auf: I. Die Planeten bewegen sich in ebenen Kurven um die Sonne, ihre radii vectores beschreiben in gleichen Zeiten gleiche Flächenräume. Ii. Die Planetenbahnen sind Ellipsen, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Iii. Die Quadrate der Umlaufszeiten der Planeten ver- halten sich wie die Kuben ihrer mittleren Sonnenabstände. Dem grossen englischen Mathematiker Isaac Newton (1643—1727, „Philosophiae naturalis principia mathematica'1 1687) blieb es vorbehalten, die Keplerschen Sätze, die noch

8. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 28

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
28 Die Bewegung der Erde im Weltenraum. Durch die schiefe Stellung der Erdachse gegen die Ekliptik sind die Beleuchtungs- und Erwärmungsverhältnisse der Erdoberfläche bedingt. Am 21. März und am 23. September. (Stellung A und C in Fig. 14) steht die Projektion der Erdachse auf die Ekliptik senkrecht zur Centrale zwischen Erde und Sonne, die Sonne steht senkrecht über dem Erdäquator, sie geht also im Ostpunkte auf und im Westpunkte unter, die Schatten- grenze zwischen der beleuchteten und der dunkeln Halbkugel geht durch beide Pole, und Tag und Nacht sind überall auf der Erde gleich lang. Am Äquator liegt das Maximum der Erwärmung, denn die Grösse der Erwärmung wie auch die Intensität der Beleuchtung ist dem Sinus des Höhen- winkels proportional. Nimmt man auf der Erdoberfläche zwei kongruente rechteckige Stücke F von so geringen Dimensionen, dass sie als eben anzusehen sind, und fallen die Sonnenstrahlen auf diese Flächen unter den die Centrale Se hinein (Stellung B in Fig. 14), die Sonne steht senkrecht über dem Parallelkreis, der um die Schiefe der Ekliptik vom Äquator abweicht; dieser Kreis hat jetzt das Maximum der Beleuchtung und Erwärmung. Es ist der Wendekreis des Krebses. Von nun an wendet sich die Sonne in ihrem Zenithstande wieder dem Äquator zu; am 23. September tritt sie auf die südliche Halbkugel über und erreicht hier am 21. Dezbr. (Stellung D in Fig. 14) mit 230 30' Abweichung vom Äquator den Wendekreis des Steinbocks. Am 21. Juni werden eben noch von tangentialen Sonnen- strahlen die Punkte A und B (Fig. 16) getroffen", welche von ihrem Pol den Abstand von 23 £°, also die geographische Breite + 66|° haben. Alle Punkte des nördlichen Parallelkreises, welcher der nördliche Polarkreis heisst, haben den Sonnen- mittelpunkt um Mitternacht im Nordpunkt des Horizonts. Dieser Polarkreis ist also die südliche Grenze der Kalotte Höhenwinkeln h' und h" ein (Fig. 15), so erhalten diese gleichen Flächenstücke Licht- und Wärmemengen, welche den Normalschnitten f und f" der zugehörigen Lichtprismen pro- portional sind; diese sind aber f'a bezüglich F .sin h' und —-i— F . sin h", verhalten sich also wie sin h' : sin h". Am 21. Juni fällt die Projektion der Erdachse in

9. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 32

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
32 Die Sonne. Die Planeten. Sonnenflecke erscheinen. Die über diesen Wolken liegenden Teile der Sonnenatmosphäre werden nun gleichfalls abgekühlt und bilden so den Halbschatten, die Penumbra, welche den Kern des Sonnenfleckes umgiebt. Allmählich sinken diese Wolken tiefer bis in die Photosphäre hinab, erhitzen sich hier wieder und lösen sich auf, sodass der Fleck verschwindet. Sonnenflecken und Sonnenfackeln stehen hiernach in ursäch- lichem Zusammenhang, sodass die ersteren Folge der letz- teren sind. Nach einer älteren Ansicht (Zöllner) entstehen die Sonnenflecken infolge einer Art von Schlackenbildung auf der glühend flüssigen Oberfläche der Sonnenkugel als eine Trübung ihrer Atmosphäre; neuerdings sucht man sie auch durch Wirbelstürme der Photosphäre zu erklären, in deren Trichter die kühleren Gasmassen höherer Schichten hinabgerissen werden. Dass die Sonne durch ununterbrochene Ausstrahlung von Wärme in den Weltenraum an Wärme verlieren muss, steht ausser Frage. Ob indes die Folge hiervon eine stetige Abkühlung der Sonne ist, hängt davon ab, ob ein Ersatz für die verloren gehende Wärme eintritt. Dies ist sehr wohl möglich, denn zweifellos werden zahlreiche Brocken kosmischer Materie (Meteore) in die Sonne stürzen, und indem sie ihre bei ihrer ungeheuren Geschwindigkeit sehr grosse lebendige Kraft in Wärme umsetzen, diese der Sonne zuführen; anderer- seits wird der Sonnenball noch eine weitere Konzentration erfahren und als Folge davon neue Wärme erzeugen. Freilich hat eine Verkürzung des Sonnendurchmessers mit Sicherheit bisher sich nicht feststellen lassen. Die Planeten. § 23. Die Planeten im allgemeinen. Gleich der Erde bewegen sich alle Planeten in Ellipsen um die Sonne, deren Ebenen, von einigen Asteroiden abge- sehen, immer nur um wenige Grade gegen die Ekliptik geneigt sind, und ihre Bahnen selbst beschreiben alle rechtläufig, d. h. wie die Erde von West über Süd nach Ost. Von der Sonne, welche sie alle zusammen, ihre Monde mit eingerechnet, immer noch 700 mal an Masse übertrifft, erhalten sie Licht und Wärme; das Licht, welches sie uns zusenden, ist also reflektiertes Sonnenlicht und darum polarisiert. Die Zeit, in welcher ein Planet einmal seine Bahn um die Sonne vollendet, ist seine siderische Periode, sie ist identisch mit der Zeit zwischen je zwei aufeinander folgenden Durchgängen durch denselben Schnittpunkt (Knoten) der Ekliptik — der

10. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 36

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
36 Die Planeten. nach ihrer unteren Konjunktion in etwa 40o Abweichung von der Sonne. Trotzdem von allen Planeten sich die Venus der Erde am meisten nähert, bis auf 5 Mill. Meilen mit einem schein- baren Durchmesser von 64", sind doch bei der grossen Leb- haftigkeit ihres Glanzes Beobachtungen ihrer Oberfläche schwierig. Dämmerungserscheinungen, wenn sie als schmale Sichel sichtbar wird, lassen auf eine Atmosphäre schliessen, die dichter als die unserer Erde und beständig mit Wolken beladen zu sein scheint. Die Intensität des Sonnenlichtes ist auf der Venus doppelt so gross als auf der Erde. Anmerkung. Um eine Vorstellung davon za haben, wie ans den Venusdurchgängen die Sonnenparallaxe bestimmt werdea kann, erwäge man folgendes: A und B mögen zwei Beobachtungs- orte auf der Erde sein, die einander diametral gegenüber liegen. A siebt die Venus V in der Linie a' a", B in b' b" über die Sonnenscheibe ziehen; es wird also möglich sein, die Entfernung beider Parallelen von einander, also die Strecke ab, als Winkel zu messen; der- selbe würde sich zu 53,1" er- geben. Da sich nun Va : Va = Vb : Vb verhält, so sind die Dreiecke Vab und Vab ähnlich, und es ist auch Ab : ab = Va:Va=l:3, wenn die Sonnenweite der Venus gleich f- Erdweiten gesetzt wird; es erscheint also Ab von der Sonne aus gesehen unter einem Winkel, der ein Drittel von 53,1", also 17,7" beträgt, die Horizontalparallaxe der Sonne ergiebt sich hiernach = 8,85''. Aufgabe 1. Gesetzt Erde und Venus bewegen sich in kon- zentrischen Kreisen um die Sonne, die Erde in T = 365,256 Tagen, die Venus in % — 224,7 Tagen; nach wieviel Tagen von der oberen Konjunktion an gerechnet tritt Venus in untere Konjunktion? [Die Zahl der von V durchlaufenen Bogengrade, vermindert um die Zahl der von E durchlaufenen, muss 180 ergeben: 36° 360 — .X--T~ *s = T . T X = —7^-r — 292 Tage; 2 (T-t) ë nach 584 Tagen tritt sie folglich wieder in obere Konjunktion.] Fig. 18.
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