Die fremden Erdteile.
Australien.
Der Austral-Kontinent.
7% Mill. qkm, 4v2 Mlll. Einw. ;
Australien hat unter allen Erdteilen die kärglichste Natur-
ausstattuug.
Größe. Australien ist der kleinste unter allen Erdteilen und schon in dieser
Tatsache liegt eine seiner natürlichen Schranken im wirtschaftlichen Wettkampfe
mit den übrigen kontinenten.
Ferne Lage. Im Gegensatz zu Europa, das annähernd in der Mitte der
Landhalbkugel liegt, nimmt Australien etwa dieselbe Stelle ans der Wasserhalb-
kugel ein und ist infolgedessen den Kulturstaateu der Alten Welt sehr ferne ge-
rückt. Ans diesem Grnnde ward es auch zuletzt entdeckt, erst 1606, und am
spätesten in den Knltnrbereich der Menschheit gezogen.
Dürftige Küftcuglicdcruug. Die Küsteuumrisse des Erdteils sind äußerst
einförmig und nur im So. etwas seiner gegliedert; daher ist der Kontinent
schon aus diesem Grnnde wenig zugänglich, ganz abgesehen von den längs der
Küste sich vielfach hinziehenden Korallenriffen.
Unvorteilhafte Bodengestalt. Sehr nachteilig ist dem Kontinente die Lage
seiner bedeutendsten Erhebungen im So.^ da hierdurch der So-Passat ge-^
zwnngen wird, seine Dünste größtenteils sofort bei der Berührung mit dem Fest-
lande abzugeben. Infolgedessen weist nur das südöstliche Australien einen
größeren Fluß auf (den Murmi)), während das Innere unter Wafferarmnt und
Hitze leidet und daher vorwiegend den Charakter der Steppe und teilweife sogar,
der Wüste an sich trägt. , ,j
Frühzeitige Abtrennung von der Alten Welt. Am verhängnisvollsten'
wurde dem Erdteil seine frühzeitige Ablösung von Asien. Eine Einwanderung
der höher organisierten Pflanzen und Tiere, namentlich der Wiederkäuer, wal?
dadurch ausgeschlossen und so bildet Australien nicht nur eine selbständige tier-
geographische Provinz mit den alten Formen der Bentler und Schnabeltiere, e^
war ihm auch die Entwicklung zu höheren Kulturstufen unmöglich gemacht, so,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
2
Tie fremden Erdteile.
daß es lange the land of sin, sorrow, sand and sweat (das Land der Sünde *)
der Sorge, des Sandes und des Schweißes) hieß.^)
Australiens Erwerbsquellen. Eine neue Epoche brach für den Erdteil an,
seit der Weiße 1788 den Fuß an die Küste des Landes gesetzt. Nunmehr bilden
Ackerbau und Viehzucht, namentlich in dem begünstigten So., hervorragende
Erwerbsquellen der Bevölkerung (4^ Mill.). In Bezug auf die Schafzucht geht
Australien sogar allen übrigen Staatengebieten voran, weshalb auch die Wolle
den bedeutendsten Ait<3tnfjrqrttfel bildet.
In ganz besonderem Maße wurde der Aufschwung des Kontinents in den
letzten Jahrzehnten durch die Auffindung von Gold beschleunigt; in dessen
Gewinnung steht Australien unter den Ländern der Erde bereits mit an
erster Stelle.
Auch die Industrie beginnt sich mehr und mehr zu entwickeln, zumal die
in Nen-Süd-Wales reichlich vorhandenen „schwarzen Diamanten" deren Aufblühen
wesentlich begünstigen. Da außerdem die modernen Verkehrsmittel schon auf
weite Strecken hin den Erdteil überziehen, so finden sich in Australien fast alle
Bedingungen zu einer gedeihlichen Entwicklung gegeben.
Diese Hossnuug erscheint um so berechtigter, als seine Bewohner ihr stolzes
Motto »Advance (vorwärts) Australia« sich stets gegenwärtig halten. So
haben sie sich neuesteus zu einem Staatenbunde geeinigt, der bereits begehr-
liche Blicke nach der Südsee wirst.
- Eingeborene und eingewanderte Bevölkerung. Das weitaus vorherrschende
Element der Bevölkerung sind Engländer, die Herren des Landes. Am dichtesten
bewohnt ist infolge der reichen natürlichen Vorzüge der So. des Erdteils, dem auch
die größten Städte angehören: die alte „Goldstadt" Melbourne, 5ö0000 Euiin.,
und die „Königin des Südens", Sydney, 600000 Einw. — Die llrbewohiier
Australiens, die Au stralneger, bilden eine besondere Menschenrasse; ihre
Zahl ist nur noch gering.
Deutsche Interessen in Australien. \*j
In Australien leben 110000 Deutsche; in größerer Zahl sinoen sie sich aber
nur in Queensland und Südaustralien (38000 bzw. 30000). Das wich-
tigste deutsche Ansiedelungsgebiet in Queensland liegt in der unmittelbaren Nähe
von Brisbane, in Südaustralien nö. von Adelaide, wo zahlreiche Ortsnamen sosort
1) Wegen der dorthin verbrachten Verbrecher.
2) Das hohe Alter der bodenbildenden Gesteine und der Gebirge (mit Ausnahme der
Anden) in den südäquatorialen Gebieten der Erde, deren Metallreichtum, dann die altertüm-
lichen Pflanzen- und Tierformen, die als Zeichen einer längst entschwundenen Vergangenheit
in unsere Zeit hereinragen, deuten auf einen früheren Zusammenhang dieser Erdräume.
Nur in den Südkontinenten vertreten sind die Niesei,-Laufvögel (in Australien der Emu, in
Neuseeland der nun ausgestorbene Moa, in Madagaskar der 3—4 m hohe Äpyornis, in
Afrika der Strauß und in Südamerika der Nandu), die Beutler, die Zahnarmen, die Schnabel-
tiere, die breitnasigen Affen und die meisten Halbaffen (Lemuren), der Borstenigel, der Erd-
wolf. der Goldmull u a. Von Pflanzenformen finden sich ursprünglich nur in den Süd-
kontinenten: die Eukalypten und Kasuarien in Australien, die Araukarien in Chile und die
höchst eigenartige Kapflora mit Sträuchern aus der Familie der Ericaceen, Proteaceen u. a.
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Extrahierte Ortsnamen: Nen-Süd-Wales Australien Melbourne Sydney Australien Australien Queensland Queensland Brisbane Südaustralien Adelaide Neuseeland Madagaskar Afrika Australien Chile
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Extrahierte Ortsnamen: Ostasieu-Australien Amerika Australien Ostasien Japan China Ostindien Ostasien Australien Amerika Nordamerika Amerika Margnesas- Palan-Inseln Deutfch-Samoa
6
Die fremden Erdteile.
wurde so zum Schöpfer der Philosophie; Indien entstammen auch unsere Zahl-
zeichen, die bekanntlich nur fälschlich arabische heißen, und das dekadische Zahl-
system. Babylonien danken wir unsere Zeiteinteilung; ebendahin wie nach Arabien
und Ägypten führen die Anfänge der Himmelsknnde. Endlich sind die Rand-
gebiete die Zone der großen Neligionsstifter; insbesondere ging von Palästina die
höchste aller Religionssormen aus: das Christentum.
5. Eine höchst beachtenswerte Tatsache ist endlich, daß Asien mehr als die
Hälfte aller Erdbewohner umfaßt; die beiden Indien und China allein sind die
Heimat für nahezu die Hälfte der Menschen. Die Bewohner des kleineren süd-
westlichen Teiles des Kontinents gehören der mittelländischen Nasse an, die des
weit größeren nordöstlichen Gebietes den Mongolen.
Politische Verhältnisse. Die große Bedeutung Asiens, namentlich auch in
wirtschaftlicher Beziehung, wird von den Kulturvölkern immer mehr erkannt;
daher in neuester Zeit deren heißer Wettbewerb auf asiatischem Boden. Die
Hälfte des Kontinents und seiner Einwohner steht bereits unter der Herrschaft
der Europäer.
Den größten Besitz haben die Russen und Engländer. Das russische
Gebiet umfaßt ganz Sibirien, Tnran und Kankafien; die englische Machtsphäre
erstreckt sich über Norderindien und den westlichen Teil von Hinterindien ^Britisch-
Birma). Die Franzosen haben den östlichen Teil von Hinterindien inne; die
Niederländer beherrschen die Sunda-Juseln und die Molukken; nur kleinere
Gebiete sind noch im Besine der Portugiesen, und die Deutschen verfügen
über das Pachtgebiet von Kiautschon. Dagegen unterstehen noch ausgedehnte
Ländereien in Vorderasien der türkischen Herrschaft: Klemasien, Teile von
Armenien, Syrien mit Palästina, Mesopotamien und Randgebiete von Arabien.
Die Philippinen haben neuestens die Vereinigten Staaten von
Amerika an sich gerissen.
An größeren selbständige« Staaten bestehen nur noch China, Japan, Siam
und die iranischen Staaten Persien und Afghanistan.
Den natürlichen Verhältnissen nach zerfällt Asien in Nord-, Ost-, Süd-
und West- oder Vorderasien. Hierzu kommt noch die hintcrindische Inselwelt.
Nordasien, hauptsächlich Russisch-Ksien.
17 Mill. qkm, 29 Miß. Einw.
Norvasien fällt fast völlig zusammen mit Russisch-Asien. Den weitaus größten
Teil hiervon umsaßt Sibirien.
Sibirien.
12^ Mill. qkm, fast 8 Mill. Einw.
Ungunst seiner geographischen Verhältnisse. Sibirien übertrifft Europa an
Flächeninhalt, erreicht aber freilich in Bezug auf die Zahl der Einwohner nicht
viel mehr als die Rheinprovinz. Es zählt' zu den schwächstbevölkerten Ländern
der Erde.
Die letztere Tatsache ist in Verschiedenem begründet. Im Südwesten er-
strecken sich ausgedehnte Steppen stächen, den mittleren Teil bedeckt, von den
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Palästina Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Indien Asien Indien China Asiens Sibirien Hinterindien Birma Hinterindien Armenien Syrien Mesopotamien Amerika China Japan Persien Afghanistan Asien Vorderasien Nordasien Sibirien Sibirien Europa
10 Die fremden Erdteile.
Südasien.
Man versteht darunter Vorder- und Hinterindien und den Indischen
oder Malaiischen Archipel.
Vorderindien.
Das weitaus wichtigste Land Sndasiens ist Vorderindien.
Es steht fast ganz unter britischer Oberhoheit und bildet mit Britisch-Birma
und Teilen von Iran das Jndobritische Kaiserreich mit 5 Mill. qkm und einer
Bevölkerung von 300 Mill. Einw.
Produktenfülle Indiens. Der Reichtum und die Mannigfaltigkeit der
Naturerzengnisse Indiens wird von keinem Laude der Erde übertroffen. Schon
im Altertum war Indien wegen seiner kostbaren Produkte als „Wunderland"
berühmt; es hat aber auch die Umseglnng Afrikas und die Entdeckung Amerikas
veranlaßt und im 19. Jahrhundert die Anlage des Snezkanals bewirkt. Während
indes in den früheren Zeiten die Anziehungskraft Indiens für den Weltverkehr
auf den Gewürzen, den Edelsteinen und kostbaren Geweben beruhte, stehen heute
weit voran: Baumwolle und Jute, dauu Reis, Weizen, Opium und Tee.
Die größte Fruchtbarkeit fiudet sich im Tieslaud von Hindostan, das
im N. vom Himalaja, dem höchsten Gebirge der Erde, begrenzt und vom
Indus, Ganges und Brahmaputra durchströmt wird.
Siedelungen. Dem Tieflande gehören die zahlreichsten Siedelnngen und
insbesondere die meisten indischen Großstädte an, vor allem Kalkutta an der
Mündung des Ganges, Sitz des englischen Vizekönigs und Haupthandelsplatz,
über 1 Mill. Einw. Benares, 210000 Einw., ist die heiligste Stadt der Inder.
Dekan. Der südliche Teil Vorderindiens, das Hochland von Dekan, hat
infolge seiner Randgebirge im Innern Savannen wie das Innere Afrikas, mit welchem
Erdteile es auch über das Senknngsfeld des Indischen Ozeans vermutlich einstens
zusammenhing. An der westlichen, Europa zugewendeten Küste entwickelte sich
der erste Seehafen, Bombay, 800000 Einw. Der einzige leidlich gute Hafen
an der Ostküste ist Madras, 1i2 Mill. Einw. — Ebenfalls englisch und ein
Glied des vorderindischen Hochlandes ist Ceylon, auf dem die Teekultur in ganz
erstaunlicher Weise sich entwickelt hat (Ausfuhr 1908: 163 Mill. Pfd.).
Die Engländer und das indobritische Kaiserreich. Trotz ihrer geringen
Anzahl — es sind deren etwa 200000 — bilden die Engländer in diesem so stark
bevölkerten Gebiete das maßgebende Element. Es erklärt sich dies vor allem
daraus, daß der Inder sich nicht als Angehöriger eines einzigen großen Volkes,
sondern nur als Mitglied einer Kaste fühlt, weshalb es auch kein starkes ein-
heitliches Volksbewußtsein gibt. Nicht minder aber kommt hierfür in Betracht
die überlegene Einsicht der Engländer und namentlich auch ihre treffliche Ver-
waltung, die Bewundernswertes geleistet hat. Ein Schienennetz, länger als der
Äquator, durchzieht das Land, Bewässerungsanlagen großen Stils haben öde
Gebiete in Kulturlandschaften verwandelt, das Los der rechtlosen Paria ist gemil-
dert, grausame Gebräuche, wie die Witwenverbrennung, sind abgeschafft; der über-
seeische Verkehr ist erstaunlich gewachsen. Doch macht sich mehr und mehr eine
Bewegung geltend, deren Losung ist: „Indien den Jndiern".
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Ortsnamen: Hinterindien Indiens Indiens Indien Afrikas Amerikas Indiens Himalaja Kalkutta Benares Afrikas Europa Bombay Madras Ceylon
Asien. 13
2. die Mongolei, erfüllt von der Wüste Gobi; hier Urga an der
alten Teestraße Peking—kiachta;
3. Ostturkestan, das Tarimbecken, zwischen Tianschan, dem Pamir-
plateau und Kueulun, mit Kaschgar.
4. Tibet, ein buddhistischer Priesterstaat, mit Lhasa, dem Sitz des
Dalai-Lama.
Die Mongolei, Ostturkestan und Tibet werden unter dem Namen Chinesisch-
Zentralasien zusammengefaßt. Endlich ist auch noch die Insel Hainan
chinesischer Besitz.
Zentralasiens naturgeschichtliche und ethnographische Bedeutung. Im Ver-
gleich zu der wirtschaftlichen Bedeutung des eigentlichen China tritt das chinesische
Steppen- und Wüstengebiet von Zentralasien mit seiner nomadisierenden, an Zahl
geringen mongolischen Bevölkerung weit zurück. Bedeutung hat das Gebiet in
zoologischer Hinsicht als die Heimat unserer wertvollsten Haustiere: der Pferde,
Schafe, Ziegen, Esel und Kamele, und in ethnographischer Beziehung als die
Urheimat der Arier, die in der Pamir gesucht wird, und der Mongolen, von
denen sich mehrere Stämme, so die Hunnen, Mongolen (im engeren Sinne) und
Tataren durch das Tor der Dsungarei westwärts wandten und die Völker Europas
erzittern machten. Seit alten Zeiten gehen über die Pamir trotz ihrer Höhe
(4000 in) und Rauheit, dann den Tarim entlang durch Ostturkestan nach China
vielbenutzte Verkehrswege und schon wird das Projekt einer Parallelbahn der
Transsibirischen Eisenbahn, die das mittlere und südliche China zu erschließen
bestimmt ist, erörtert.
Das Aaisertum Japan.
Japan als See- und Industriemacht. „Das Land der aufgehenden Sonne"
hat durch seine Jnselnatur, die geographische Lage zum Kontinent, seine Meer-
Umgrenzung und reiche Küstengliederung, endlich auch durch die gebirgige Boden-
gestalt mancherlei Ähnlichkeit mit dem britischen Jnselreiche. Im Gegen-
satz zu dem stammverwandten China, einem ausgesprochenen Ackerbaustaat, hat
sich Japan in den letzten Jahrzehnten zum Staunen der ganzen Welt alle
Errungenschaften der europäischen Kultur angeeignet und sich dadurch zur be-
herrschenden See- und Industriemacht Ostasiens emporgeschwungen.
Fast ohnegleichen in der Geschichte ist die industrielle Entwicklung
Japans. Vor nicht langer Zeit noch ein Ackerbaustaat, erscheint es heute mit
seinen Erzeugnissen bereits als Konkurrent auf dem Weltmarkte, namentlich gilt
dies betreffs der Seiden- und Baumwollindustrie. Freilich sind sür diese
Entwicklung die besten Bedingungen gegeben: Kohle, Eisen, Wasserkraft, Verkehrs-
mittel zu Wasser und zu Land, billige Arbeitslöhne und endlich große Absatz-
gebiete in unmittelbarer Nähe.
Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse bestehen vorherrschend in Reis
und Tee; die vielen Maulbeerbäume ernähren die Seidenraupen, deren Gespinste
einen Hauptausfuhrartikel bilden. Im ganzen ist infolge des durchaus gebirgigen
Charakters der Inseln das Gebiet des bebauten Grundes sehr beschränkt. Anch
Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen. Vi. Teil. 4. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Mongolei Ostturkestan Tibet Lhasa Mongolei Ostturkestan Tibet Zentralasien Hainan Zentralasiens China Zentralasien Europas Ostturkestan China China Japan Japan China Japan Industriemacht_Ostasiens Japans
16 Die fremden Erdteile.
die Blütezeit der Araber im Mittelalter und auf die Gegenwart herab, wo Afrika
unter die europäischen Kolonialmächte aufgeteilt ist und namentlich Frankreich fast
ganz Nordwestafrika beherrscht, während Großbritannien seinem Kap-Kairoplane
zustrebt. Enge Beziehungen bestanden ferner schon im grauen Altertum zwischen
Indien und Ostafrika, welche Gebiete noch heute regen Berkehr unterhalten.
Ungunst der geographischen Verhältnisse Afrikas. Der Erdteil Afrika hat,
gleich Australien, lange unter der Ungunst seiner geographischen Verhältnisse zu
leiden gehabt.
Charakteristisch ist in dieser Hinsicht vor allem die äußerst mangelhafte
Gliederung der Küsten des Kontinents. Afrika gleicht einem Stamm ohne
Zweige, einem Rumpf ohne Glieder; es hat äußerst einförmigen Küstensaum, sehr
dürftige Jnselbildung und infolge von stellenweise sehr starker Brandung oder ge-
fährlichen Sandbänken auch nur wenig zugängliche Küsten.
Einförmigkeit und Unzugänglichst kennzeichnen auch den Oberflächen bau
Afrikas. Die weitaus vorherrschende Bodenform ist das Plateau, und meist er-
streckt sich nur ein schmaler Tieflandsstreisen längs der Küsten. Hierzu kommt,
daß ein großer Teil der Hochflächen Steppen- und Wüstencharakter an sich trügt.
Viel trug zur Verschlossenheit Afrikas die Natur seiner Flüsse bei; denn
fast alle Ströme, selbst der Nil nicht ausgenommen, haben wegen der durch den
plateauförmigeu Aufbau der Landmassen bedingten häufigen Wasserfälle und
Katarakte als Verkehrsmittel nur einen niedrigen Rang.
Große Schwierigkeiten setzten dann der Durchforschung und Besiedelung des
Kontinents die tropische Hitze und das infolgedessen vielfach recht gefähr-
liche Klima entgegen.
Dazu galt Afrika fast bis in die neueste Zeit als ein Gebiet, das der
sog. Lockmittel des Verkehrs, wie edler Metalle, kostbarer Gewürze nsiri.,
entbehre.
Endlich ist noch daran zu erinnern, daß die Ureinwohner Afrikas, die
Neger, insbesondere der weißen Nasse an geistiger Entwicklung bei weitem
nachstehen.
Aus alledem erklärt sich wohl zur Genüge, daß Afrika lange von den
Europäern gemieden ward und daher auch europäischer Gesittung entzogen blieb.
Gegenwärtige Verhältnisse Afrikas. Seit den letzten Jahrzehnten hat sich
ein ganz gewaltiger Umschwung in der Wertschätzung dieses Erdteils vollzogen.
Das Innere des Kontinents, das noch bis in die Mitte des vorigen Jahr-
Hunderts in tiefes Dunkel gehüllt war, ist nunmehr fast völlig entschleiert. Weder
der Glutbrand der Tropensonne noch der Würgengel des Fiebers oder der
Kannibalismus der Eingeborenen vermochte die Heroen der Afrikaforschung, unter
welchen auch viele deutsche Namen glänzen, von ihrem Vorhaben abzuschrecken.
Die nähere Erforschung des Erdteils ergab auch die völlige
Unrichtigkeit der Anschauung, als sei dieser ein durch-
aus wertloses Gebiet; er erwies sich vielmehr im Besitze
sehr kostbarer Naturerzeugnisse.
So bietet Algerien Korkrinde und Halsa, die Waldbestände von West- und
Zentralasrika liefern reichliche Mengen von Palmöl und Kautschuk; die letzteren
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Frankreich Nordwestafrika Indien Ostafrika Afrikas Afrika Afrika Afrikas Afrikas Afrika Afrikas Afrika Afrikas
22 Die fremden Erdteile,
Romanisches Amerika.
Das Romanische Amerika umfaßt Mexiko, Mittelamerika und ganz Südamerika.
Trotz seiner natürlichen Reichtümer ist Südamerika in seiner Wirt-
schaftlichen Entwicklung bis in die jüngste Zeit zurückgeblieben.
Der Gründe hierfür sind es verschiedene. Die Einwanderung der Romanen
war von vornherein nicht auf dauernde Niederlassung, sondern nur auf Aus-
beutung der Metallreichtümer des Landes gerichtet. Die europäische Bevölkerung
befindet sich der farbigen gegenüber noch heute stark in der Minderheit, und von
dieser sind wieder die Kreolen wenig energisch und tatkräftig, und das Mischvolk
der Mestizen bildet ein oft recht unzuverlässiges Element der Bevölkerung. Dazu
zerklüftet alle der Gegensatz der Rassen, so daß Aufstände und Revolutionen lange
Zeit recht häufig waren. Ganz besonders leiden noch heute unter diesen Zu-
ständen die kleineren tropischen Staaten. Die großen südamerikanischen Staaten
dagegen, vor allen Brasilien und Argentinien haben in den letzten Jahrzehnten
bedeutende Fortschritte gemacht. Sobald die Bevölkerung sich vervielfacht und
reichlichere Kapitalien zur Erschließung der Bodenschätze zur Verfügung stehen,
werden sie zu den reichsten Ländern der Erde sich erheben.
Die Tropenrepubliken Columbien, Ecuador, Peru, Bolivien und Venezuela.
Die Metallschätze der südamerikanischen Andenländer lockten einst die Konquista-
doren am mächtigsten an; heute tritt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Gebiete
gegenüber den gewaltigen Leistungen der Union weit zurück, wenn auch ihre Er-
zeugnisse nicht zu unterschätzen sind. Kolumbien bringt auf den Weltmarkt
Kaffee, Tabak und Chinarinde, Ecuador Kaffee und Kakao, Peru und'bolivia
Silber, Peru Zucker, Lama- und Alpakawolle und Guano, Venezuela, das sich
unter all diesen Staaten wirtschaftlich am meisten gehoben hat und das als eines
der schönsten Länder der Erde gilt, liefert große Mengen von Kaffee und Kakao.
Die außertropischen Republiken Chile und Argentinien, Uruguay und
Paraguay. Besser und günstiger stehen die Verhältnisse in Chile und Argen-
tinien. Beide erfreuen sich eines Klimas, das der europäischen Natur zusagt,
weshalb sich der Zug der europäischen Auswanderung lebhaft hierher richtet,
besonders nach dem La Plata. Sehr stark vertreten ist in Argentinien der
Italiener; aber auch Deutsche finden sich hier in stattlicher Zahl (60000),
desgleichen in Chile (20000), dessen Unterrichtswesen zumeist in dent-
schen Händen liegt. Dank diesem Zufluß europäischer Bevölkerung entwickeln
sich in beiden Ländern Ackerbau, Viehzucht und Bergbau in erfreulicher
Weise; auch Eisenbahnen durchziehen beide Staaten — besonders wichtig ist die
Linie Bnenos Aires—valparaiso — und leisten dadurch der Ausfuhr der Landes-
Produkte wesentlichen Vorschub. Chile erscheint auf dem Weltmarkte hauptsächlich
mit seinem großen Reichtum an Salpeter und Kupfer, und neuerdings
liefert es auch eine ansehnliche Menge Weizen in den Handel. Argentinien
führt, weil größtenteils Pampasland, Produkte der Viehzucht aus: Wolle,
Häute, Talg und Fleisch; desgleichen nimmt es in der Getreideausfuhr bereits
eine sehr bedeutende Stelle ein. (Ausfuhr 1909 21j2 Millionen Tonnen Weizen,
21j4 Millionen Mais.) Von dem benachbarten Uruguay kommt insbesondere
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mexiko Mittelamerika Südamerika Argentinien Ecuador Peru Bolivien Venezuela Kolumbien Ecuador Peru Peru Venezuela Chile Argentinien Uruguay Paraguay Chile La_Plata Argentinien Chile Chile Argentinien Uruguay
Die Gcsteinshülle.
91
Durchschnitt des Erdbodens,
c Ackerkrume oder Humusschichte, b Untergrund, o festes
Gestein.
Bodens. In die hierdurch erzeugte lockere Bodenschicht senken die Pflanzen
ihre Wurzeln, die besonders bei den Bäumen mitunter sehr tief gehen und zur
weiteren Auflösung der Erdschichten viel beitragen. Man unterscheidet daher die
Ackerkrume (c) mit ihren zahlreichen organischen Stoffen, unter dieser den
sog. Untergrunds), auf den zuletzt
dann das feste Gestein (a) folgt.
Die Schwerkraft der Erde endlich
zieht das seiner Unterlage beraubte Ge-
stein vollends in die Tiefe. Diese Vor-
gänge bezeichnet man als die
mechanischen Prozesse der Ver-
Witterung.
Dazu gesellen sich noch die chemi-
schen. Der Sauerstoff der Luft und die
im Regenwasser enthaltene Kohlensäure
lösen manche Gesteine vollständig auf.
Wirkung der Verwitterung. Gros;
ist die Wirkung der Verwitterung auf
der Erdoberfläche. Die wunderbar
mannigfaltigen Formen der Berggipfel
sind hauptsächlich ihr Werk, indem die härteren Gesteinsmassen der Zerstörung Wider-
stand leisteten, während die leichter angreifbaren abgetragen wurden. Erzeugnisse
einer langsam fortschreitenden, aber in ihrem Endergebnis gewaltig erscheinenden
Zerstörung sind die Zackenkämme der Alpen, die isolierten Felsennadeln, z. B. im
„Göttergarten" des Felsengebirges bei Denver, die Blockgipfel und Felsenmeere
des Böhmerwaldes und Fichtelgebirges, des Harzes und Odenwalds, des Vogels-
berges und der Rhön,
des Albulapasses in der
Schweiz, die Karrenfelder
der Kalkalpen, die Ton-
böden der gemäßigten und
die Lateritböden und Stein-
wüsten der heißen Zone.
Stellenweise geht die Ver-
Witterung unterirdisch in
der Weise vor sich, daß
auf einer lockeren Gesteins-
schichte eine unverwitterte
ruht. Durch Beraubung
ihrer Stütze gerät letztere ins
Abgleiten und so können
Erdrutschungen,Berg-
schlipfe, ja selbst Berg-
stürze entstehen.
(Aus „Natur u. Kultur", hcraus»cg. von Dr. Böller, München.)
Blockgipfel des Nuhhart im Fichtelgebirge.
Die Verwitterung und Abtragung bewirken hauptsächlich
die Umbildung der Obersiächenformen der Erde.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
Die Gesteinshülle.
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<Nach Holzels geogr, Charakterbildern aus Ed. Holzels Verlag in Wien.)
Erdpyramiden im Finsterbachtal bei Bozen.
Am linken Rand der Saum der Schuttdecke <Grundmoräne des Eisackgletschers mit Porphyrlehm und Granitblöcken
aus der Umgebung von Brixen), aus der die Erdpfeiler herausgemeißelt sind. Regenfurchen schaffen fortwährend neue
Erdpfeiler an den alten, mit und ohne Decksteine.
Das Wasser. Senkrechte Erosion. Das fallende Wasser wirkt um-
gestaltend auf den Erdboden hauptsächlich als Regen. Seines Einflusses bei
der Zersetzung der Gesteine auf und unter der Oberfläche des Bodens ist schon
gedacht worden. Insoweit dieser Vorgang in der lösenden Einwirkung der Säu-
ren auf die Bestandteile der Gesteine besteht, kommen im wesentlichen chemische
Prozesse zur Geltung. Wenn aber auf diese Weise die äußere Schichte des Ge-
steins aufgelockert worden, kann ein starker Regen die losgelösten Teile weg-
waschen und dadurch der Verwitterung neue Flächen bloßlegen. Damit tritt die
mechanische Tätigkeit ein, die das Aussehen einer Landschaft so bedeutsam beein-
flußt. Sieht man von dem Einflüsse der senkrechten Erosion auf die Gestaltung
der Gipfel- und Kammformen in den Gebirgen ab, wie er sich z. B. so merkwürdig
in den Sandsteinbildungen der Sächsischen Schweiz und der Adersbacher Felsen-
stadt, im „Göttergarten" des Felsengebirges bei Denver und dgl. darstellt, so
gelten als deren merkwürdigste Erscheinungen:
1. die Erdpyramiden, von denen die des Finsterbachtales bei Bozen
die berühmtesten sind; an ihrer Entstehung hat auch der Vorgang der
Talbildung Anteil;
Fischer-Geistbeck, Erdkunde für höhere Schulen Vi. Teil. 4. Aufl. 7
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Holzels
Extrahierte Ortsnamen: Ed Wien Bozen Brixen Gipfel- Sächsischen_Schweiz Denver Bozen