i
Vorwort zur 40. Auflage.
Die 39. Auflage bringt nicht nur die neuesten Ergebnisse der letzten
Volkszählung, sondern auch die vielfach gewünschte Verbesserung des Druckes
in größeren Lettern. Obwohl die letztere erhebliche Mehrkosten herbei-
führte, ist doch, Dank des Entgegenkommens meines Herrn Verlegers, der
alte, überaus geringe Preis beibehalten worden, um auch dem ärmsten
Kinde unsres lieben und schönen Sachsenlandes es zu ermöglichen, ein
Büchelchen sich anzuschaffen, welches nicht nur das hauptsächlichste Material
in geographischer Beziehung, sondern auch eine Übersicht der sächsischen
Geschichte und unsres angestammten, ehrwürdigen Königshauses bietet
Mehr als je ist es gerade in unsren Tagen recht sehr wünschenswert und
angebracht, daß eine „Vaterlandskundewie die vorliegende, in den
Händen aller Kinder, in jedem. Hause und jeder Familie sei. Wer aber
eine ausführliche Darstellung über unser Sachsenland wünscht, den verweise
ich auf das von mir erschienene größere Werk „das Königreich Sachsen"
Vaterlandskunde. Verlag von 51. Hnhle, Dresden. Preis 2 Mark. Dieses
Werk behandelt in eingehendster Weise unser Vaterland und fand von
berufener und fachmännischer Kritik die ungeteilteste Anerkennung.
Vorwort zur 43. Auflage.
Die 43. Auflage bringt neben vielen Verbesserungen auch eine
neue Zugabe, eiue kurze Übersicht des Handels, die jedenfalls allgemein
willkommen sein wird.
Immer bestrebt, dem
eine größere Vollkommenhe. w
ergänzende Notizen und um m
Dresden, den 15. Fe -5
Reitbahnstr, 30.
Cr^Ti
v? C
n und vielgebrauchten Büchleiu ^
bitte ich auch weiterhin um f
ldliche Gunst.
Der Verfasser.
m
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Qecrgf-Eckert-lnewut
für intemsfonate
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Von den früheren Bewohnern Sachsens.
In der ältesten Zeit bewohnte ein germanischer Volksstamm, Hermun-
duren genannt, unser Vaterland. Dieselben waren Nomaden, d. h. umher-
ziehende Hirten, hatten also keine festen Wohnplätze und trieben keinen
Ackerbau. Später kamen Sorben, ein slavischer Stamm, in das Land,
das nun Sorabia hieß. Sprache, Sitten, Religion — alles war anders
als bei den Deutschen. Sie waren zwar auch Viehzüchter, doch keine Nomaden;
denn sie legten Dörfer an und trieben Ackerbau. Mancher Ortsname er-
innert noch an diese einstigen Bewohner, wie z. B. Pirna, Schandau,
Sebnitz, Mügeln, Dresden, Pulsnitz, Kamenz, Leipzig, Bautzen und viele
andere mehr. Die Sorben wohnten in hölzernen Hütten, sie verstanden
das Eisen zu schmieden, Schiffe zu bauen, die Wolle ihrer Herden zu ver-
weben und den Thon zu zierlichen Gefäßen zu verarbeiten. Der Handel
auf der Elbe und zu Laude kam durch sie zu hoher Blüte. Sie waren
arbeitsam, genügsam, offen und ehrlich, gastfreundlich, tapfer im Kriege,
doch grausam gegen Gefangene. Der Religion nach waren sie Heiden; sie
verehrten einen guten Gott unter dem Namen Bieleboh, d. h. weißer Gott,
dem sie Blumen und Früchte opferten, ferner einen bösen Gott unter dem
Namen Czorneboh (sprich Tschorneboh), d. h. schwarzer Gott, dem sie Tiere
und das Blut ihrer gefangenen Feinde darbrachten. Der Götzendienst wurde
auf Bergen (z. B. auf dem Bieleboh und Czorneboh) oder in heiligen
Eichenhainen getrieben. Außer den Hauptgötzeu verehrten sie noch Neben-
götter, wie Haus-, Wald-, Feld- und Wassergeister, und ihr Glaube an
Gespenster, Nixen, Hexen und Zwerge hat den Grund zu mancher Sage
gebildet. Ihre Leichen verbrannten sie in der Nähe ihrer Opferplätze und
sammelten die Asche in Urnen. Noch jetzt findet man solche aus Thon
gebrannte Ascheurnen, oft mit kleinen Beigaben an Geld, Schmucksachen
und dergleichen versehen, in der Erde. Im 10. Jahrhundert begannen
wilde Kämpfe zwischen den westlicher wohnenden Deutschen, die bereits
Christen waren, und den heidnischen Sorben. Diese Kämpfe endeten mit
der Besiegung der Sorben. Die Deutscheu bauten an der Elbe, Mulde
und Zschopau seste Burgen, wie Meißen, Zschopau, Rochlitz, Döbeln u. s. w.,
verbreiteten das Christentum und zogen immer mehr deutsche Einwanderer
in das Land. Seit dieser Zeit hieß nun das Land „Mark Meißen".
Diesen Namen behielt es 500 Jahre lang bis zum Jahre 1423, wo es den
Namen „Kurfürstentum Sachsen" erhielt. Seit dem Jahre 1806 ist Sachsen
ein Königreich.
Vam Königreiche Sachsen.
Größe: 14,992,94 Quadratkilometer (= 272 34 Quadratmeilen)."
Bevölkerung: über 4 Millionen Einwohner.
Friedemann, Kl. Schulgeographie v, Sachsen, 43. Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt]]
— 2 —
Auf 1 Quadratmeile kommen in Sachsen ca. 15,000, auf 1 Quadrat-
kilometer 272 Menschen, Sachsen ist das bevölkertste Land in Deutschland
und in ganz Europa; es ist der 36. Teil des deutschen Kaiserstaats nach
seiner Landmasse, aber der 14. Teil desselben nach seiner Einwohnerzahl.
Wohnplätze: 143 Städte und 3090 Landgemeinden.
Auf 1 Quadratmeile kommen 12 Ortschaften, auf 2 Quadratmeilen
kommt 1 Stadt.
Grenzen: Im Süden an Böhmen, im Osten an die preußische Provinz
Schlesien, im Norden an die preußische Provinz Sachsen, im Westen an
das Königreich Bayern, die Fürstentümer Renß, Großherzogtum Weimar,
Herzogtum Alteuburg und die preußische Provinz Sachsen.
Einteilung: 4kreishauptmauuschaften: Zwickauer, südlichste, Leipziger,
nördlichste, Dresdner, mittelste, Bautzener, östlichste,
Suche auf deiner Karte auch die Grenzen der Kreishauptmann-
schasten auf.
Won den Aebirgen.
Vier Teile sind Gebirgslaud, ein Teil ist Tiefland. Die Gebirge
liegen im Süden, das Tiefland im Norden.
Wir unterscheiden folgende 5 Gebirge:
1. Das Elstergebirge; 2. das Erzgebirge; 3. das Elbsandsteingebirge;
4. das Lausitzer Gebirge; 5. das Zittauer Gebirge.
I. Elstergebirge.
Es ist 5 Meilen lang, liegt zwischen den Flüssen Zwota und Elster,
der höchste Berg desselben heißt Kapellenberg, 759 m hoch,
Schöne Thülen Elster- und Zwotathal.
Ii. Erzgebirge.
Es ist etwas über 15 Meilen lang, das längste und höchste Gebirge
Sachsens und liegt zwischen ten Flüssen Zwota und Gottleuba.
Von allen Gebirgen Sachsens ist es auch das reichste an edlen Erzen.
Im Süden fällt es steil nach Böhmen ab, nach Norden geht es nur nach
und nach in die Ebene über.
Das eigentliche Erzgebirge reicht von der sächsisch-böhmischen Grenze
nordwärts bis zur Linie Schneeberg, Zschopan, Freiberg, Nossen, Meißen.
Die nördlicher gelegenen Berglandschaften sind niedriger, gehören aber zum
System des Erzgebirges.
Der höchste Berg des Erzgebirges in Sachsen ist der Fichtelberg,
1213 m hoch. (Der höchste Berg des ganzen Gebirges liegt in Böhmen;
es ist der Keilberg, 1243 m hoch.)
Suche noch folgende hohe Berge auf deiner Karte auf:
Eiseuberg 1028 m, Bärenstein 897 m, Pöhlberg 831 m, Scheiben-
berg 804 m, Greifenstein 730 m, Auersberg 1018 m, Rammelsberg 956 m,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Schneckenstein 890 m, Kahleberg 884 m, Geising 822 m, Augustusburg
515 m, Wilisch 480 m, Lugberg 575 m, Windberg 352 m, Rochlitzer
Berg 350 ir», Colmberg 314 m, Hohburger Berg 239 m. Schöne Thäler:
Mulden-, Zschopan-, Pockau-, Flöha- und Schwarzwasserthal.
Aus der Geschichte des Gebirges.
Elster- und Erzgebirge hießen in alter Zeit Miriquidiwald, d.h.
Schwarzwald.* Dieser ungeheure Wald war wenig von Menschen bewohnt,
destomehr aber von wilden Tieren. Es gab nicht bloß Rehe, Hirsche und
Wildschweine hier, sondern auch Bären und Wölfe. Viele Ortsnamen, wie
Bärenthal, Bärenstein, Wolfsgrün, Wolfsberg u. s. w. erinnern daran.
Zuerst wurden die Flußthäler angebaut. Mönche gründeten Klöster in den
Thälern, Ritter feste Burgen auf den Höhen. Als jedoch 1162 Fuhrleute
vom Harz das Silber bei Freiberg entdeckt hatten, kamen viele Leute,
besonders Bergleute, herbeigeströmt, gründeten die Stadt Freiberg, außer-
dem noch viele Dörfer, und gruben nach Silber.
Die Bergwerksbesitzer gewannen damals große Reichtümer, und den
Landesfürsten von Sachsen, Otto, nannte man Otto den Reichen. Der Name
Miriquidiwald wurde nun nicht mehr gebraucht, man nannte das Gebirge
„Erzgebirge". Später ward aber das Silber seltener, und die armen Berg-
leute konnten nicht mehr von dem geringen Lohne leben, den sie bei der
Grubenarbeit verdienten. Sie wurden Blech-, Löffel-, Nagelschmiede oder
Korbmacher, Weber oder Holzdreher. Frauen und Kinder aber klöppelten
Spitzen oder verdienten sich durch Strohflechten Geld. Schon damals war
das Erzgebirge von vielen Menschen bewohnt; denn Niederländer und Böhmen,
ihres Glaubens halber verfolgt, hatten sich hier angesiedelt. Die Hungers-
not 1771—72 wütete daher entsetzlich und raffte über fünfzigtausend Menschen
dahin; denn der Anbau von Nahruugspslauzeu war in dem rauhen Gebirge
gering. Im Jahre 1647 hatte mau bereits die Kartoffel nach dem Vogt-
lande gebracht; aber man baute sie nur wenig im Erzgebirge an; denn
man verachtete das segensreiche Gewächs. Der Hunger zwang die Erz-
gebirger zum Anbau der Kartoffel; sie gedieh herrlich und ist seit der Zeit
ein wahrer Segeu für das Gebirge geworden, und das einst so verachtete
Gewächs möchte jetzt kein Erzgebirge? mehr entbehren. — In der Jetzt-
zeit wird der Bergbau immer geringer im Erzgebirge, und die Bevölkerung
wendet sich mehr anderen Gewerben zu. So gewinnt die Cigarrenfabrikation
und die Spielwarenfabrikation immer mehr an Ausdehnung. Die Gorl-
näherei (Perlennäherei) und Posamentenfabrikation beschäftigen viele Tausende
von Menschen. Besonders aber zeigt sich die Kunstfertigkeit des Erzgebirgers
in der Uhrenfabrikation, die 1815 in Glashütte (Taschenuhren) eingeführt
wurde und bereits einen solchen Ruf besitzt, daß die vorzüglichen Uhren
in alle Gegenden der Erde versandt werden. — Von allen deutscheu Gebirgen
ist das Erzgebirge am dichtesten bewohnt. Erzgebirge heißt das Gebirge,
* Von „mirk" d.h. dunkel, finster, schwarz und „widu" d, h. Wald.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Freiberg Otto Otto Weber
— 4 —
Bergleute sind vielfach die Bewohner. Der Erzgebirger ist meist mittel-
groß, hager von Gestalt. Er ist anstellig und geschickt, offen, rechtschaffen
und fromm. Ehrlichkeit und Treue sind schätzenswerte Eigenschaften
an ihm. Obwohl nicht reich, ist er doch gastfrei und teilt gern sein
schlichtes Mahl mit einem Gaste. Doch hat er auch seine Fehler:' er spart
selten bei gutem Verdienst, ist oft leichtsinnig und vergnügungssüchtig.
Lobenswert ist sein tiefes, reiches und weiches Gemüt, seine Gefälligkeit
und Dienstfertigkeit dem Fremden gegenüber, sein nie rastender Fleiß und
seine stille Genügsamkeit und Bescheidenheit. Er liebt die Musik, pflegt
den Gesaug und lauscht gern den vielen Sagen, welche das „ Großmütterchen"
in stiller Abendstunde von den Berggeistern, den Zwergen und dem wilden
Jäger zu erzählen weiß, wenn der Wintersturm draußen den Schnee um
das kleine Häuschen wirbelt, im traulichen Stübchen drinnen aber der
mächtige Ofen behagliche Wärme spendet.
Iii. Elbsandsteingebirge.
Es liegt zwischen der Gottleuba, der Kirnitzschquelle und der Wesenitz,
rechts und links von der Elbe. Der höchste Berg befindet sich wie beim
Erzgebirge schon in Böhmen, es ist der Schneeberg, 723 m hoch.
Höchster Berg dieses Gebirges in Sachsen: Großer Zschirnftein
561 in. Andere Berge sind: Gr. Winterberg 551 m, Zirkelstein 384 m,
Papststein 452 m, Pfaffenstein 428 m, Königstein 360 m, Lilienstein 419 m,
Cottaer Spitzberg 386 m, Bastei 315 m. Eine merkwürdige Felsbildung
ist der wie ein Thor gestaltete „Kuhstall" bei Schandau. Schöne Gründe
oder Thäler: Biela- und Gottleubagrund, Uttewalder und Liebethaler Gruud,
Polenz- und Kirnitzschgrnnd.*
Aus der Geschichte des Gebirges.
In alter Zeit und noch vor dem Jahre 1786 hieß das Elbsandstein-
gebirge die „Heide", die Gegend um Schandau nannte man „die Felsen
über Schandau", später kam der Name „Sächsische Schweiz" auf. Die
ersten Ortschaften find nachweisbar von den Sorben angelegt worden und
mag der schon in alter Zeit bestehende Elbhandel zur Gründung von Pirna,
Wehlen, Ratheu, Schandau u. s. w. Veranlassnng gegeben haben. Zahl-
reiche Dörfer entstanden im Gebirge selbst durch deutsche Einwanderung
im 12. Jahrhundert, auch erhoben sich zu jener Zeit feste Burgen an der
Elbe, z. B. bei Schandau, Wehleu, Rathen, Königstein und auf dem Lilien-
stein. Trotzdem blieb der größte Teil des Gebirges unzugänglich, und wo
jetzt mühsam gebahnte schöne Wege führen, war Wildnis. In den finstern
Schluchten hausten der Bär, der Wolf, der Luchs und die wilde Katze.
Im 30jährigen Kriege, der unser Vaterland so entsetzlich verheerte, bot
das Gebirge noch willkommene Verstecke genug. Manche Felshöhen, die
* Der Kirnitzschgrund bietet an der „Oberen Schleuse" bei Hinterhermsdorf Land-
schaftsbilder von großartiger und seltsamer Schönheit.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
— 5 —
noch Spuren von Befestigung zeigen, wie z. B. die Bastei, der Kuhstall,
der Pfaffenstein n. a. m, sind in jenen Zeiten jahrelang eine solche Zu-
fluchtstätte für die geängstigten Dorfbewohner gewesen.
Der Handel auf der Elbe gewann namentlich im 10. Jahrhundert
eine größere Ausdehnung. Die fruchtreichen Thäler Böhmens lieferten
Getreide, Wein, Obst; aus dem Norden verschiffte man elbaufwärts Salz,
Honig, Wachs; später, im 14. Jahrhundert, Heringe aus Schweden. Der
Handel mit Sandstein begann schon im 10. Jahrhundert, der mit Holz
besonders erst seit Mitte des 16. Jahrhunderts.
Mit Einführung der Dampfschiffahrt 1837 entfaltete sich der Elb-
Handel immer mehr, und jetzt bildet der Strom die reichste Verkehrsader
Sachsens.
Sandsteinbearbeitung, Schiffahrt, Handel und Weberei bilden Vorzugs-
weise die Beschäftigung der Bewohner.
Die ihrer Religion halber verfolgten und nach Sachsen einwandernden
Böhmen konnten sich hier nicht wie im Erzgebirge dem Bergbau zuwenden,
sondern wurden Weber. Die Blüte der Leinweberei füllt in das 17. und
18. Jahrhundert, zu welcher Zeit die gewebten Waren auf den Märkten
zu Leipzig, Nürnberg, Braunschweig und London guten Absatz fanden.
Der Bergbau, welcher mehrmals im Osten und Westen des Gebirges auf-
genommen wurde, ist jedesmal nach kurzem Betriebe wieder eingestellt
worden. Man baute auf Eisen, nebenbei auch auf Kupfer, im 14. Jahr-
hundert bei Hohnstein und Schandau sogar auf Gold.
Schon vor mehr als hundert Jahren wurde das Gebirge seiner wilden
Schönheit wegen von vielen Fremden besucht. Freilich war ein Besuch des
Gebirges mit mehr Mühen verknüpft als jetzt. Man suchte einen einsam
wohnenden berühmten Führer auf, rüstete sich mit derbem Stocke, einer
Laterne, Stricken und Leitern aus, versah sich mit Lebensmitteln und drang
nun in das unwirtliche Gebirge ein. Des Nachts rastete man in einem
einsamen Forsthause oder in einer Mühle, wohl oder übel auch in einer
Köhlerhütte. Erst seit dem Jahre 1826 wurden Wege gebahnt, verpflich-
tete Führer angestellt und einfache Gasthäuser eingerichtet. Als mit der
Einführung der Dampfschiffahrt und mit dem Betrieb der Eisenbahn der
Fremdenbesuch ein immer größerer wurde, sorgte man durch bessere Wege,
durch Gasthäuser mit feinster Einrichtung dafür, daß eine Reise durch das
überaus wildromantische Gebirge zu einer Vergnügungsreise wurde, der
sich jetzt ohne große Anstrengung ein jeder unterziehen kann. Es besuchen
daher wohl jährlich über 80,000 Fremde das Gebirge, um sich an seiner
wilden Schönheit zu erfreuen.' Die Bewohner des Elbsandsteingebirges
sind ein kräftiger, derber Menschenschlag, bei aller Derbheit offen und
ehrlich, treuherzig und bieder. Unermüdlicher Fleiß, zähe Ausdauer und
ein bei gefahrvoller Arbeit oft erprobter Mut zeichnen sie aus. Während
die Männer in den Steinbrüchen, auf dem Schiffe oder hinter dem Web-
stuhle thätig sind, sorgen fleißige Frauen für die Urbarmachung des
steinigen und moosigen Bodens. Mit großer Mühe reinigen sie das meist
schmale Streifchen Land von umherliegenden Steinen, tragen Erde und
Dünger mit vieler Beschwerde auf die steilen Berge und schaffen so das
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Weber
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Sachsens Sachsen Leipzig Nürnberg London Hohnstein
— 6 —
rohe und unfruchtbare Fleckchen zum fruchtbaren Stückchen um. Männer
und Frauen halten aber trotz schwerer Arbeit immer auf saubere, ganze
Kleidung und lieben bunte Farben. Während der Steinbrecher sich auch
im Winter im Steinbruche beschäftigen kann, muß der Schiffer in dieser
Jahreszeit sein im Hafen liegendes Schiff verlassen und einer anderen Be-
schäftignng nachgehen. Er führt dann die im Sommer gefällten Stämme
des Gebirgswaldes auf einem kleinen, starken Bergschlitten zu Thal. Das
ist eine Arbeit, die einen ganzen. Mann fordert. Mit gewaltiger Kraft
und großem Geschick weiß er die langen, mächtigen Stämme an steilen
Felswänden und an tiefen Abgründen vorüber zu führen, indem er, vor
dem Schlitten stehend, mit der knarrenden und ächzenden Last die steile,
oft spiegelglatte Bahn hinabsaust. An alten Gebräuchen hängt der Be-
wohner dieses Gebirges eben so fest wie der Erzgebirge?, und noch immer
lodern auf den Bergen, wie einst in heidnischer Vorzeit, die Oster- und
Johannisfeuer zum nächtlichen Himmel empor, weithin sichtbar.
It. Lausitzer Gebirge.
Es beginnt an der Elbe, reicht bis in das Tiefland im Norden und
wird begrenzt von dem Thal der Mandau bei Zittau.
Höchster Berg dieses Gebirges: Rottmar 583 m.
Andere Berge: Falkenberg (Battenberg) 581 m, Sybillenstein 458 m,
Keulenberg (Augustusberg) 413 m, Buchberg 247 m, Porsberg 360 m,
Czorneboh (sprich Tschorneboh) 572 m, Bieleboh 500 m, Löbauer Berg
456 m, Hutberg 360 m.
V. Zittauer Gebirge.
Südlich von Zittau, zwischen Neiße und Mandau.
Höchster Berg: Lausche 792 m.
Andere Berge: Hochwald 729 m, Oybin 565 m.
Aus der Geschichte des Gebirges.
Da das. Lausitzer und das Zittauer Gebirge nicht so hoch wie das
Erzgebirge, und nicht so wild zerklüftet sind wie das Elbsandsteingebirge,
dem Verkehre also keine Schwierigkeiten bereiten, so ist die Besiedelnng
eine frühe gewesen und die Verkehrsstraßen von Schlesien über Bautzen
und von Böhmen über Zittau sind uralt. Bis in die graue Vorzeit zurück
geht die Verarbeitung von Thonwaren, auch die Tuchmachern blüht schon
seit einem halben Jahrtausend. Alt ist auch die Kunst der Leinweberei,
die hier so recht zu Hause ist. Wie sich am längsten hier die Reste des
einstigen Sorbenvolkes in den Wenden erhalten haben, so zeigt die Lausitz
unter allen Kreishauptmannschaften Sachsens am meisten noch die Spuren
des früher hier getriebenen Götzendienstes. Schon die beiden Bergnamen
„Czorneboh" und „Bieleboh" erinnern an die slavischen Götter. Erd-
schanzen, die als frühere Opfer- und Verteidigungsplätze angesehen werden,
giebt es in großer Anzahl an den Bächen, und unter mächtigen Stein-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
Haufen findet man häufig unglasierte Urnen von Thon. Merkwürdig ist,
daß der Norden dieses Berglandes eine Menge kleiner, oft nur aus einigen
Häusern bestehende Dörfer und der Süden im Gegensatze dazu Riesendörfer
mit vielen Tausenden von Einwohnern besitzt.
Tiefland: Es liegt im Norden, da, wo die Städte Leipzig, Dahlen,
Strehla, Großenhain zu finden sind. Hier liegt auch der niedrigste Ort
Sachsens, Strehla, 87 m über dem Meere. Der Boden des Tieslandes
besteht aus Lehm und Sand.
Beantworte schriftlich folgende Fragen:*
1. Wie heißen alle sächsischen Gebirge? 2. Welche Grenzflüsse sind bei denselben
angegeben? 3. Welches Gebirge ist das höchste? 4 Wie heißt der höchste Berg des
Landes? 5. Welches ist der niedrigste Ort Sachsens? 6. Wie heißt a) der südlichste,
b) der nördlichste Berg Sachsens? 7. Welcher östliche Berg Sachsens wurde genannt?
8. Welcher Berg liegt am weitesten nach Westen? 9. Welchen Gebirgen gehört a) der
südlichste, b) der nördlichste, c) der östlichste, d) der westlichste Berg? 10. Welche
Gebirge sind Grenzgebirge? 11. Welche Berge liegen unmittelbar an der Grenze?
12. In welcher Kreishauptmannschaft wirst du jedes einzelne Gebirge suchen?
13. Welche Städte liegen in der Nähe folgender Berge: a) Auersberg, b) Pöhlberg,
c) Lilienstein, d) Winterberg, e) Colmberg, f) Falkenberg, g) Lausche, h) Keulenberg?
14. Mit welchen Silben endigen die meisten Bergnamen? 15. Welche Berge endigen
mit der Silbe „stein"? 16. Wo liegen sie? 17. Woher kommen die Namen Elster-,
Erz-, Elbsandstein-, Lausitzer, Zittauer Gebirge? 18. Nenne von jedem Gebirge den
höchsten Berg? 19. Welche Berge liegen a) rechts, b) links von der Elbe? 20. An
welchem Elbufer liegt der höchste Berg im sächsischen Elbsandsteingebirge?
Won den Gewässern.
Sachsen gehört zwei Meergebieten an: a) dem Nordseegebiet; b) dem
Ostseegebiet. In die Nordsee gehen die meisten Flüsse, in die Ostsee nur
die Neitze mit der Mandan und die Pliesnitz.
Hauptstrom ist die Elbe. Sie entspringt auf dem Riesengebirge in
Böhmen, tritt in Sachsen oberhalb der Stadt Schandau ein und verläßt
das Land nach einem Lause von 16 Meilen unterhalb Strehla.
Dampfschiffe (Rad-, Schrauben-, Kettendampfer), Segelschiffe, Flöße
beleben den Strom. Flußabwärts verschifft mau Wein, Bier, Obst, Glas,
Braunkohlen, Sandstein, Ziegel, Holz. Flußaufwärts Kolonialwaren,
Petroleum und Farbhölzer :c. Zwölf Brücken führen über die Elbe: Bei
Schandau 1, bei Pirna 1, bei Blasewitz 1, bei Dresden 5, bei Niederwartha
zwischen Meißen und Dresden 1, bei Meißen 2, bei Riesa 1.
Nebenflüsse von links: Biela bei Königstein, Gottleuba bei Pirna,
Miiglitz unterhalb Pirna, Weitzeritz (rote und wilde) bei Dresden,
Triebisch bei Meißen, Jahna bei Riesa, Dölnitz unterhalb Riesa.
^ Von rechts: Kirnitzsch bei Schandau, Lachsbach (aus Polenz und
Äebnitz bestehend) unterhalb Schandau, Wesenitz unterhalb Pirna, Pries-
Nitz bei Dresden.
^ * Die Fragen dürfen nicht etwa auf einmal sämtlich von einer zur andern
Stunde aufgegeben werdeu, sondern sind auf mehrere Stunden zu verteilen und aut
:n der Schule-selbst einzuüben.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Hauptflus; Westsachsens ist die vereinigte Mnlde. Sie besteht:
a) aus der Freiberger Mulde;
Nebenflüsse: Zschopau mit Flöha.
d) aus der Zwickauer Mulde;
Nebenflüsse: Schwarzwasser und Chemnitz.
Der westlichste und südlichste Fluß Sachsens ist die Elster.
Nebenflüsse: Göltzscha Pleisze, Parthe.
In Ostsachsen: Nöder, Pulsnitz, schwarze Elster, Spree, Löbauer
Wasser, Reitze, Maudau.
Große Teiche giebt es in Nordsachsen bei Mutzschen, Moritzbnra,
Kamenz, Königswartha.
Beantworte schriftlich folgende Fragen:
1. Nach welcher Himmelsrichtung gehen die meisten Flüsse Sachsens? 2. Wie
lang ist der Elblauf in Sachsen? 3. Welche Flüsse kommen vom Erzgebirge? 4. Welche
Flüsse gehen in die Ostsee? 5. Welche Flüsse fließen a) durch eine, b) durch zwei Kreis-
hauptmannschaften? 6. In der Nähe welcher Stadt münden beide Mulden zusammen?
7. Welches ist a) der westlichste, b) der südlichste, c) der östlichste Fluß Sachsens?
8. Auf welchem Berge entspringt die Zschopau? 9. Welche Kreishauptmaunschaften
senden ihre Gewässer nur in das Gebiet der Nordsee? 10. Welche Kreishauptmannschaft
gehört beiden Meergebieten an? Ii. Welche Berge liegen zwischen a) der Zwickauer
Mulde und der Zschopau, b) der Elster und Zwickauer Mulde? 12. Von welcher Seite
münden die meisten Nebenflüsse in die Elbe? 13. Um welchen Berg beschreibt die Elbe
ihren stärksten Bogen in Sachsen? 14. In welcher Kreishauptmannschaft liegen die
größten Teiche? 15. Welcher Fluß durchfließt die Zwickauer Kreishauptmannschaft, tritt
in das Ausland und kommt in der Leipziger Kreishauptmannschaft wieder nach Sachsen?
16. Nenne sämtliche Flüsse in der Reihenfolge von Westen nach Osten? 17. Welche
Güter werden aus Böhmen elbabwärts, welche aus Deutschland nach Böhmen elbauf-
wärts verschifft?
Wom Mima.
Im Süden und Osten Sachsens ist es kälter als im Westen und
Norden. Rauh und kalt ist es im hohen Erzgebirge, z. B. bei Ober-
wiesenthal und bei Altenberg. Hier fällt oft noch bis Ende Mai Schnee,
während in den Flußthäleru der Elbe, Mulde und Elster schon bunte
Frühlingsblumen die grünen Wiesen schmücken und die Obstbäume blühen.
Hoch oben im Erzgebirge gedeiht daher nur der Hafer und die Kartoffel,
selten das Korn, während unten im warmen, sonnigen Elbthal der Wein
und die Aprikose reift. Den meisten Regen hat das Gebirge und daher
ist es so reich an lustig thalwärts eilenden Gebirgsbächen; den wenigsten
Regen hat das Elbthal bei Dresden. Die meisten Gewitter kommen zwischen
Freiberg und Frauenstein vor. In welcher Kreishauptmannschaft also?
Won den Krzeugnifsen und dem Kerndet.
Sachsen ist in jeder Beziehung ein reichgesegnetes Land. In der Erde
ruhen große Schätze und die Bodenoberfläche trägt reiche Frucht. Uber
die Hälfte der Bewohner ist beschäftigt in der Industrie, im Bau-, Hütten-
und Bergwesen. Ans dunklem Schachte bringt der Bergmann Silber,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
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Zinn, Eisen, Stein- und Braunkohlen; aus den Steinbrüchen liefert
der Steinbrecher Sandstein,. Porphyr, Granit, Schiefer, Basalt, Kalk,
Serpentin und Marmor. Über % der Bewohner beschäftigt der Landbau
und die Forstwirtschaft; auf gut angebauten Feldern gedeiht Weizen, Korn,
Gerste, Hafer, Buchweizen, Raps, Rübsen, Lein, Klee und Kartoffeln,
allerhand Gemüse und Obst meist in wohlgepflegten Gürten. Der Wald-
bau, zum größten Teile in den Händen des Staates, V4 des Landes in
Anspruch nehmend, deckt nicht allein die Bedürfnisse des Landes, sondern man
führt noch Holz ins Ausland aus. Der größte Nadelholzwald (Tannen und
Fichten) liegt bei Auerbach, der größte Laubwald (Buchen) bei Marien-
berg. Die Viehzucht ist von großer Bedeutung. Sachsen besitzt besonders
einen starken Bestand an Rindvieh, vorwiegend das Vogtland und die
Leipziger Kreishauptmannschaft. Nächst der Rinderzucht ist die Schafzucht
hervorragende Pferde und Bienen pflegt man allerwärts, am meisten aber
in den nördlichen Teilen des Landes.
Die Industrie (vom lateinischen industria, d. h. Fleiß und Betrieb-
samkeit) beruht vielfach auf dem, was der Boden liefert. So finden wir
denn in der Nähe der größten Kohlenlager (Zwickau, Plauenscher Grund,
Zittau) die größten durch Dampf getriebenen Fabrikanlagen, besonders
Eisenverarbeitnng im Maschinenbau; in der Nähe der größten Wald-
flureu (Auerbach, Marienberg-Seiffeu, Tharandt-Rabenan) finden wir
die meiste Holzwarenfabrikation (Instrumente, Spielwaren, Möbel). —
Großartig ist die Gewebeindustrie in Wolle (einheimisches Produkt), in
Leinen (einheimisches Produkt), in Baumwolle (fremdes Produkt). Wichtig
sind ferner die Strovflechterei, die Klöppelei, Stickerei, die Cigarren-
fabrikation, die Uhrenfabrikation. Einen Weltruf genießt die Porzellan-
fabrikation in Meißen.
Den gewaltigen Handel des Landes unterstützen zahlreiche Eisen-
bahnen von insgesamt 3150 Kilometer Länge mit 13,00<> Beamten und
27,000 Arbeitern, ein Staatsstrafzennetz von 3656 Kilometer Länge,
über 1900 Post- und 1000 Telenraphenanstalten, 19,500 Telephon- oder
Fernsprechstellen. Wie bedeutend der Verkehr auf der großen Wasserader
des Landes, unserer Elbe, ist, ersieht man aus der Menge der thalauf-
und thalabwärts verkehrenden Schiffe, deren Summe im Jahre 1899 die
stattliche Zahl von rund 20,000 Dampf- und Segelschiffen betrug. Es
wurden über 500 Flöße gezählt. ~
Beantworte schriftlich folgende Fragen:
1. Welche Städte liegen über 600 Meter hoch? (Vergleiche ihre Lage nach dem
Prosile auf deiner Kartet 2. Welche Städte haben ein wärmeres Klima als diese hoch-
liegenden Orte, und warum? 3. Wie hoch liegt das Elbthal? 4 Warum gedeihen Wein
und Aprikose nur in diesem Thale? 5 Warum ist Oberwiesenthal einer der kältesten
Orte des Landes? 6. Warum ist das Erzgebirge so reich an Gewässern? 7. In welchem
Flußgebiete kommen die meisten Gewitter vor? 8. Welche drei Flüsse entspringen im
Auerbacher Waldgebiet? 9. Zähle diejenigen Erzeugnisse auf, welche dein Heimatsort
besitzt? 10. Welche einheimischen Produkte verwendet die Sächsische Weberei? 11 Welch
fremdes Bodenprodukt wird verwebt? 12. Warum befinden sich die größten Fabrikstädte
™ der Nähe großer Kohlenlager? 13. Seit welchem Jahrhundert blüht der Bergbau?
14. ^n welchem Jahrhundert begann der Handel mit Sandsteinen? 15. Wann wurde
Friedemann, Kl. Schulgeographie v. Sachsen. 43. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs]]