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1. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. IV

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
Iv nannten Vcrstandesübungcn unentbehrlichen Stoff aus allen fünf Wcltthcilcn in bunter Folge und verwirren die Köpfe. In beiden Fällen entstehen aber hohle Begriffe, leere Kennt- nisse und oberstächlichcs, folglich dünkelhaftes Wissen ; in bei- den Fällen ist der Unterricht einseitig, und die gemüthliche Seite der menschlichen Natur, die sittlich-religiöse Bildung, welche doch Endzweck alles Unterrichts und aller Erzie- hung ist, wird gewöhnlich versäumt. So lauge man die Schulen als bloße Lehranstalten betrachtet, oder ihren Zweck lediglich auf Aneignung von Lesen, Rechnen und Schreiben und etwas Katcchismuslehre beschränkt, so lauge man die Einwirkung eines methodischen Unterrichts und des ganzen Schullebens auf jenen Endzweck verkennt und an die Schu- len keine höheren Anforderungen stellt, als Namen und Zahlen gcdächtnißmäßig einzupfropfen, darf man sich auch nicht über geistig und sittlich vcrwahrlofcte Kinder beklagen. Der Verfasser suchte daher den formellen und materiellen Zweck des Unterrichts zu vereinigen, den Stoff aus dem Leben zu nehmen und > für das Leben (jedoch nickt für das blos materielle) in einem innern Zusammenhange zu ordnen, vom Naheliegenden und An- schaulichen zum Entfernten und Abstrakten überzugehen, aus den Grund der vorangegangenen und von allen Seiten be- handelten nahen Gegenstände diejenigen zu bauen, welche nicht unmittelbar vor Augen gebracht werden, sondern mir durch Vergleichung mit bereits bekannten einen richtigen Begriff geben können, damitgerade an diesem Stoffe die Be- obachtuugs-, Unterscheidungs-, Urtheilskraft :c. geübt werde. Darum beginnt das Buch mit dem Hause und dem häuslichen Leben in allen seinen Beziehungen, geht daun in absteigender Ausführlichkeit zum Wohnorte (auswärtige Benutzer dieses Buchs köuucnlcicbtdeu ihrigen unterlegen und durchaufsuchen- lasscn der Achnlichkeitcn und Unähnlichkeiten verdeutlichen), zuin Wohnort und zum bürgerlichen Leben, als dem zweiten Lebensverhältnisse, hierauf zur Erde im Allgemeinen überund schließt mit einem Blick auf das Wcltgcbäude. Es leuchtet ein, daß in formeller Hinsicht auf diesem Wege die allgemei- nen Grundsätze de, Pädagogikam sichersten in Anwendunggc- bracht werden : der Unterricht wird dem Alter und der jedesma- ligen Bildungsstufe angemessen, leicht, anfchaulich und in- teressant; er geht von einem Mittelpunkte aus, vom

2. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. V

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
V Leichtern zum Schwerern, vom Nahen zum Fernen, vom Einfachen zum Zusammengesetzten, er nimmt die Selbst- thätigkeit der Kinder in Anspruch, würd gründlich, allsei- tig anregend und dadurch wahrhaft erziehend. Was die Behandlung dieses Stoffes betrifft, so sind die Sprüche, Verse re. zum Theil auswendig zu lernen, zun, Theil sollen sie nur Fingerzeige für den Lehrer sein. Die erläuternden Geschichten sind größtenteils aus der wirklichen Welt hergenommen, darum konnten freilich Namen und Zahlen nicht fehlen; der Lehrer thut wohl, aus dem reichen Schatze ähnlicher Erzählungen sich noch mehrere zu sammeln und nach Umständen zu benutzen. Die untergelegten Fragen und Aufgaben endlich sind Andeu- tungen für den Lehrer in Bezug auf die Behandlung des Stoffes zur formellen Bildung: für die Uebung im Sprechen, Aufsuchen und Benennen der Dinge, ihrer Theile und Merkmale, zum Unterscheiden und Vergleichen, zum Aufsuchen der Ursachen und Wirkungen, des Grun- des und der Folge, der Zwecke und Mittel re. In ge- mischten Schulen können sie zugleich zur Sclbstbeschäfti- gung, zum Bilden von Sätzen, zum Aufsatzschreiben um so mehr benutzt werden, da sich diese Aufgaben, wie es sein muß, auf bereits Erlerntes beziehen. Uebrigens wünscht der Verfasser, daß der Lehrer erst die einzelnen Abschnitte gesprächsweise und erklärend durchgehe, und dann sie lesen oder zu Hause wiederholen lasse, bei der weitern Erörte- rung aber sich nach den Bedürfnissen, Vorkenntnissen, Fähigkeiten seiner Schulkinder und nach der Zeit richte, welche ihnen zum Schulbesuch vergönnt ist. Die ersten beiden Lebcnsverhältnisse Haus und Hei- math sind in materi el l er Beziehung geflissentlich ausführ- licherbehandelt, weil alles darauf ankommt, „daß an, Grunde nichts versehen werde," weil hier alles anschaulich und daher deutlich, interessant gemacht werden kann, weil wer in seiner Umgebung und in der Heim ath gehörig orientirt ig, auch dadurch Kraft und Mittel gewonnen hat, sich in der Erweiterung (Vaterland, Erde) zurecht zu finden, und endlich weil dadurch Winke für die weitere ausführliche Behandlung des Folgenden gegeben sind. Der Elemcntar- untericht muß nicht in viele Fächer zertheilt, sondern in seiner Einheit aufgefaßt, begriffen und behandelt werden,

3. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 17

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
17 Weiß ist der Kalk, dieser Fensterrahmen; schwarz ist der Schiefer, die Dintc; gelb ist oft der Sand, der Lehm; roth: die Dachpfannen, das Feuer; braun ist oft die Erde, der Fußboden im Zimmer; blau ist die Luft, wenn es heiter ist, und die Kornblume; grün sind die Blätter der Bäume, manche Wände. (Welche andere Dinge kennt ihr, die weiß, schwarz u. s. w. sind? Wie viel Hauptfarben giebt es also?] Diese Farben sind nicht immer ganz rein vorhanden. Um dies auszudrücken, hängt man an den Namen derfarbe die Sylbe lich. Was nicht ganz weiß ist, heißt weißlich; was nicht ganz schwarz ist: schwärzlich. (Wie heißt nun wohl, was nicht ganz roth, braun u. s. w. ist?] Oft sind zwei Farben so in einander gemischt, daß man nicht weiß, von welcher am meisten vorhanden ist, dann setzt man beide Wörter unverändert zusammen: blauroth, schwarzblau, weißgelb. (S. diese Papierstreifcn). Ist aber von einer Farbe mehr vorhanden, als von der anderen, so setzt man das Wort, welches die schwächere Farbe bezeichnet, mit der Sylbe lick voran: bläulich-weiß, gelblich-grün u. s. w. Andere Abstufungen (Höhe und Tiefe der Farben) sind: hellgrün, dunkelgrün, hellgelb, dunkelgclb, blaßblan, hell- blau, dunkelblau, bcllroth, dunkclroth, blaßroth, hochroth n. s. w. Die Farben werden auch noch nach den Gegen- ständen bezeichnet, an denen sie sich gewöhnlich bleibend und unverändert befinden. Die Ziegel, die Rose, das Blut sind roth, haben aber nicht ganz gleiche Farbe, daher sagt man: ziegelroth, rosenroth, blutroth; ebenso schnee- weiß, aschgrau, kohlenschwarz, grasgrün, himmelblau, citro- nengelb, kaffebraun. (Gebt Dinge an, die hellroth, kaffe- braun re. sind.] Wenn man die Farben und andere Dinge sehen will, so muß es Helle sein. Am Tage macht die Sonne Helle und bei Nacht der Mond, denn sie geben Licht. Wo kein Licht ist, da ist es finster und wo wenig ist: dunkel. Das Licht fällt durch die Fensterscheiben, weil sie durchsichtig sind; scheint das Licht aber auf einen un- durchsichtigen Gegenstand, so entsteht hinter demselben eine dunkele Stelle, die man Schatten nennt. Wenn die Sonne auf ein Glas mit Wasser oder auf ein Prisma scheint, so sieht man, wie im Regenbogen, die Hauptfarben. ^ §.9. Hausgeräthe. In der Küche werden die Speisen bereitet, gekocht oder gebraten. Dies geschieht auf 2

4. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 18

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
18 tcui Fcuerheerde durch Feuer. Dazu braucht man Holz oder Torf, welche daher Feurung genannt werden. Die Feurung liegt in einem Kasten oder Korbe (Fcurnngs- t'asien oder Feurungskorb). Zürn Anfassen der Kohlen und des brennenden Holzes gebraucht man die Fcu erzange, und zum Wegnehmen der Äsche, welche von der verbrannten Feurung nachbleibt, die Feuerschaufel. Will das Feuer nicht recht brennen, so bläset man cs mit einem kleinen Blasebalg, (Puster) an. Die Speisen werden in Grapen, Kessel, Topfen, welcbe man aus einen Dreifuß setzt, gekocht oder in Pfannen gebraten. Die Speisen werden in Schüsseln auf den Tisch gesetzt, und aus Tellern mit Löffeln oder mit Gabeln und M cs- sern gegessen. Damit die Speisen besser schmecken, setzt man Gewürze hinzu. Das beste Gewürz ist das Salz, welches man im Salz fasse aufbewahrt. Die Butter be- wahrt man in Buttcrtonncn. Zum Anrichten oder Zubereiten der Speisen gebraucht man oft einen Tisch, Küchcntisch oder Anricht. Das Wasser, welches man zu den Speisen oder zum Abwaschen der Teller und Schüsseln gebraucht, wird in Wasserton neu und Wassereimern aufbewahrt. Alle diese Dinge oder Gerüche heißen Küchen- gcräthe. (Warum?] Zange, Schaufel, Grapen, Kessel, Pfannen, Messer und Gabeln sind aus Eisen gemacht, j Welche Küchen- geräthe sind aber aus Hol;, Stein, Thon verfertigt?) Der Tops ist vom Töpfer aus Thon gemacht, er ist rundlich und von verschiedener Größe, hat drei Beine zum Stehen, und einen Griff zum Anfassen; inwendig ist er mit einer Glasur überzogen; manchmal haben die Töpfe einen Guß. Den Eimer hat der Böttcher (Kuper) aus Holz gemacht, den untern Theil nennt man Boden, die runden Scitentheile: Dauben, sic sind mit Reifen oder Bän- dern aus Holz, Eisen, Messing umgeben, damit die Theile zusammenhalten, oben ist ein Henkel zum Anfassen oder Aushängen. (Beschreibe die Beschaffenheit und den Nutzen der Pfanne, des Dreifußes u. s. w ) An Topf uttd Pfanne bemerken wir manche Achnlich- keitcn: beide sind Küchengcräthe, sind rund und in beiden werden Speisen gahr gemacht, der Topf hat manchnial

5. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 20

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
20 und der Griffel sind einander ähnlich, denn beide werden zum Schreiben gebraucht, beide sind rund,-länglich, zugespitzt, und nützen durch den Gebrauch ab. Sie sind aber auch wieder unähnlich; denn die (Gänse-) Schreibfeder ist hohl, der Griffel nicht; jene ist biegsam und weiß, dieser spröde und schwarz; jene hat einen Kiel, eine Fahne und Spalte, dieser nicht; mit der Gänse- und Stahlfeder schreibt man auf Papier und mit Dinte; mit dem Griffel auf die Tafel, und braucht dann keine Dinte. ^Vergleiche und unterscheide: Tisch und Bank, Stuhl und Schrank, Schreib- und Lesebuch, Fenster und Spiegel, Wand- und Taschenuhr 2c. !J Diejenigen Zimmer oder Kammern, in welchen wir schlafen, heißen Schlafzimmern oder Schlafkammern. Im Schlafzimmer sind daher Betten, damit wir weich und warm schlafen. Sie bestehen aus Decke, Unterbett, Kopf- kissen, Pfühl; diese Theile sind entweder mit Federn von Gänsen oder mit Pferdehaaren oder Seegras (Matrazzen) ausgestopft. Die Betten liegen nicht auf dem Fußboden, sondern in Bettstellen. Im Schlafzimmer stehen Stühle zum Ablegen der Kleider; ein Waschtisch, mit W asse r - knmme, Handtuch, Kamm, Seife, Zahnbürste und andern Reinigungswerkzeugen, um Gesicht, Hände und Zähne zu reinigen; auch wohl eine Wiege für kleine Kinder. ^Woraus sind diese Geräthe gemacht? Wozu dient die Küche, die Speisekammer, die Stube, das Schlafzimmer, das Salz? Warum sind Zangen, Pfannen re. von Eisen, die Töpfe von Thon? Warum ist am Stuhl eine Lehne, ein Polster? Wo- durch unterscheidet sich der Waschtisch von anderen Tischen, die Bettstelle von der Wiege? Welche Hausgeräthe sind schwarz, weiß, roth und welche sind rund, eckig, gebogen, hohl, flach u. j.w?^ tz. 10. Ordnzung und Reinlichkeit im Hause. Feuerzange und Wassertonne, Töpfe und Eimer gehören in Küche und Keller; Schüsseln und Teller auf dem Tel- lerbort; die Speisen in die Speisekammer; Holz und Torf auf den Boden; Betten und Waschtisch in die Schlafkam- mer;Tische und Stühle in die Stuben; die Kleider müssen in den Schrank gehängt, die Wäsche in die Commode ge- legt, die Bücher in den Bücherschrank gestellt werden. Alle Hausgeräthe haben ihren Platz. Wenn alles an den rech- ten Platz gelegt oder gestellt wird, so ist es ordentlich; es sott Ordnung im Hause sein.

6. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 2

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
— 2 theilungen heißen Stockwerke. Es giebt Häuser von Einem Stockwerk, und Häuser von zlnei, drei mit) mehreren Stock- ivcrken. Das untere Stockwerk auf ebener Erde heißt das erste, darüber kommt das zweite u. s. io. In den Wänden sind Thüren und Fenster, im Dache sind Dachluken, Dach- fenster und Dachrinnen, und auf dem Dache der Schorn- stein uiid Dachpfaullcn. An den Thüren sehe ich Schloß und Handgriff (Drücker), und manchmal eincuglockenzug ; au den Fenstern: Rahmen, Sprossen Scheiben, Gehänge undhaken. Alles was von dem Grunde, den vier Scitenwänden und dem Dache umschlossen ist, heißt das Innere des Hauses. Durch die Hausthür kommt man zuerst auf die Diele. An der Seite der Diele ist gewöhnlich eine Stube, allch ivohl eine Küche und Kammer. In den obern Stockwcr- keu befinden sich auch Stuben und Kammern und ein Vor- platz. Stuben und Kammern nennt rnan auch Zimmer. Die Zimmer sind unten mit Brettern, Dielen, belegt und oben mit einer flachen Decke versehen. Der Raum unter dem Dache heißt der Bodenraum. Stuben und Kammern sind gewöhnlich über der Erde. Manche Häuser haben aber auch noch einen Raum in der Erde, welcher Keller heißt. Hier ist dann die Küche, auch w'vhl eine Speise- kammer. Zu den obern Stockwerken, zum Bodenraum und zur Keller Küche führen Treppen. Die Zimmer, in wel- chen die Menschen wohnen, heißen Wohnzimmer; worin sie schlafen, Schlafzimmer. (Warum?ldickammcrn,wvri'nspei- sevorräthc aufbewahrt werden, nennt man Speisekammern. Der Boden heißt Getraidcbodcn, wenn Gctraidc; Holzbo- den, wennholz und Torf; Waarcubodcn, wenn anderediuge zum Verkauf dort aufbewahrt werden; und Wäscheboden, wenn die Wäsche zum Trocknen dort aufgehängt wird. Der Keller heißt Küchcnkeller, wenn er zum Kochen und Auf- bewahren der Speisen; Milch-, Bier-, Weinkeller, >vcnn er zum Aufbetvahren von Milch, Bier und Wein , und Wobnkcler, wenn er zur Wohnung für Menschen dient. In der Küche ist ein Fcuerhecrd und über demselben der Schornstein oder Ranchfang, welcher den Rauch vom Feuer zum Dache hinausleitct. Nicht alle Häuser sind gleich groß. Ein kleines, enges, niedriges Haus nennt man eine Hütte, ein großes, prächtiges Hans heißt auch ein Pallast. (Neune und beschreibe die äußern und innern Theile eines Hanjesst

7. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 22

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
22 sie rosten leicht, zumal wenn man saure oder fettige Spei- sen darin kocht oder aufbewahrt. Messing- und Kupfcrrost heißt Grünspan und ist sehr giftig. Eine Familie hatte eine Gesellschaft von Freunden zu einem Gerichte Karpfen eingeladen. Einige übrig gebliebene Stücke wurden in Essig gelegt und am andern Abend kalt auf den Tisch gebracht. Die Tochter des 'Hauses verspürte aber bei dem letzten Stücke einen Grünspangeschmack, wurde heftig krank und nur durch warme Milch, die man ihr schnell zu trinken gab und worauf ein heftiges Erbrechen folgte, ge- rettet. Ihr Stück Fisch hatte eine Zeitlang auf einem messin- genen Schaumlöffel gelegen und als man nachsähe, war er voller Grünspan. Die Frau eines Schuhmachers kochte Psiaumenmuß in einem kupfernen Kessel. Nachdem sie es in einige Töpfe gethan hatte, nabm der Mann einen Löffel, krazte Alles, was am Rande des Kessels sitzen geblieben war, ab und aß es auf. Nach einigen Stunden fühlte er ein heftiges Reißen im Leibe und mußte, ungeachtet des herbeigerufenen Arztes, sterben. §. 11. Kleidung, Putzsuch t. Die Menschcn be- dürfen nicht blos Wohnung, sondern auch Kleidung zur Erwärmung und Bedeckung des Körpers. Welche Kleider tragen wir auf dem Kopf: Hute, Mützen, Hauben und Kappen; um dcg Hals: Halstücher und Binden; über die Hände ziehen tm'r Handschuhe; um den Leib tragen wir Hemden, Brusttücher, Jacken, Kami- söler, Westen, Röcke; über die Beine.ziehen wir Beinkleider, und Strümpfe; au de» Füßen tragen wir Schnhe und Stiefel. Einige dieser Kleidungsstücke werden von Wolle ge- macht, die wir von den Schafen bekommen. (Wer kann mir wollene Kleidungsstücke angeben?! Die Wolle wird den Schaafen mit der Scheere abgeschnitten (abgeschoren) , ge- waschen, gereinigt und auf dem Spinnrade zu Garn gesponnen und daun vom Tuchmacher zu Tuch gewebt. Aus dem Garne strickt man Strümpfe, auch Handschuhe, Beinkleider, Mützen u. f. w. Fleißige Kinder lernen frühzeitig stricken und spinnen und kommen dadurch ihren Aeltern zu Hülfe. Aus Wolle, Haaren u. s. w. macht der Hutmacher Hüte; Strohhüte macht man aus Stroh. Andere Kleidungsstücke sind aus Baumwolle gemacht, die in wärmern Ländern auf kleinen

8. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 4

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
4 die Mauern (a b c d) sind durch vier Linien bezeichnet. Jede Linke hat einen Punkt, wo sie anfangt (Anfangs- punkt) und einen Punkt, wo sie aufhört, wo ihr Ende ist (Endpunkt). Die Linien hier gehen voin Anfangs- bis zum Endpunkt in gleicher Richtung fort: es sind gerade Linien. Die untere Linie (c d) und die unter dem Dache (a b) sind so gezogen, wie ein Wagebalken, wenn er recht steht, und sich weder aufder einen noch auf der an- dern Seite zur Erde neigt. Solche Linien nennt man waagerechte. Die Seitenlinien der Mauern (a c und b d), welche sich so gerade als ein Stück Blei am Faden her- absenken, heißen senkrecht. Auf der wagerechten Linie des Daches (Tg) stehen zwei schiefe Linien, die eine geht links-, (es) die andere rcchtsschräge (eg) herab. Die beiden senkrechten Linien der Mauern würden, wenn man sie verlängerte, nie zusammenstoßen, eben so wenig die beiden wagerechten, sie heißen daher gleichlaufende Linien. sziehe 2 gleichlaufende, 3 ungleichlaufende, 4 wagerechte, 5 senkrechte, 6 links-, 7 rechtsschräge Linien re.) Wenn zwei Linien in einen Punkt zusammenstoßen, so bilden sie nach außen ein Eck und nach innen einen Win- ke l. Der Punkt, wo sich zwei Linien vereinigen, heißt Ver- ein igungspu n kt, Scheitelpunkt, und die beiden Linien nennt inan Schenkel des Winkels. Winkel, welche gleich lange Schenkel haben, heißen gleichschenkelige. (Wie heißen nun wohl Winkel, welche Schenkel von ungleicher Länge haben?) Die vier Seitenlinien des Hauses mag man stellen wie man will, so steht immer eine Linie senkrecht auf der andern, mit welcher sie einen Winkel bildet; man nennt solche Win- kel rechte Winkel. Bei den Linien des Daches stehen die beiden Linien, welche einen Winkel bilden, näher beisammen, als bei den rechten; sie laufen spitzig zu und heißen daher spitzige Winkel. Wenn die Schenkel lveiter aus einander stehen oder stumpfer sind, als bei dem rechten, so entsteht ein stumpfer Winkel. (Lösche die wagerechte Linie unter dem Dache unserer Zeichnung (ft) weg, und zeige zwei stumpfe Winkel! Zeichne verschiedene Winkel auf die Tafel und be- nenne sie! Warum heißt dieser Punkt ein Vereinigungpunkt? Warum jener Winkel gleichschenkelig, spitzig u. s. w. Anfangs- Übungen der Formenlehre zugleich als Vorbereitung zum Schreiben und Zeichnen, d. h. von Figuren aus geraden und krummen Linien.

9. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 25

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
25 §. 12.Nahrungsmittel, Nasch - und Leckerhas- tig keir. Wenn wir nicht täglich zu essen und zu trinken bekommen, so werden wir vor Hunger sterben (verhungern). Ohne Speise und Trank kann kein Mensch leben. (Nennet die Dinge, die man essen kann: Brot, Fleisch u. s. u>.) Alle diese Dinge erhalten und nähren den Körper, man nennt sie daher Nahrungsmittel. Wir bedürsen also Nah- rungsmittel. Einige Nahrungsmittel, z. L. Fleisch, geben uns die Thiere; andere, z. B. Kartoffeln wachsen aus der Erde; wir ernähren uns also von Thieren und Gewächsen oder Pflanzen. (Nennet Thiere, deren Fleisch wir essen ; v i er- füßige Thiere, z. B. Ochsen, Böget, z. B. Gänse; Fische, z. B. Heringe! Nennet Gewächse, welche uns zur Nahrung dienen! Gebt mir Dinge an, welche wir trinken, um unsern Durst zu löschen!) Die meisten Speisen werden nicht roh gegessen, sondern vor dem Genusse auf verschiedene Weise zubereitet und gekocht. (Welche Dinge genießt man roh?) Das Fleisch wird, wenn es vom Schlachter (Fleischer) kommt, entweder frisch gekocht, gebraten, oder eiugesalzcu und geräuchert. (Warum?] Das Obst wird zwar gewöhn- lich frisch gegessen, aber auch getrocknet; viele Gemüse wer- den eingemacht. (Welche?) Einige Getränke trinkt man kalt, andere warm. (Welche?) Unser vorzüglichstes Nah- rnugsmittel ist das Brot, daher sagt man auch von einen, Menschen,- der so viel hat, daß er sich immer Nahrung, und was er sonst nöthig hat, anschaffen kann: er hat sein Brot; darum beten wir zum lieben Gott: „Unser täglich Brot gieb uns heute!" Denn das Korn, woraus Brot gemacht wird, wächst zwar auf dem Felde, und der Land- mann pflügt und besäet das Feld, damit Brot aus der Erde komme; aber wenn Gott nicht Sonnenschein und Re- gen sendete, so könnte nichts wachsen und reif werden. An Gottes* Segen ist Alles gelegen ! — Wenn das Korn, d. h. Roggen, Weizen u. s. w. reis ist, so schneidet, mähet, es der Landmann mit der Sense ab, bindet cs in Bündel oder Garben, und ivcnn es aus dem Felde trocken gewor- den, so führt er cs in sein Haus und schlägt die Körner aus den Aehren mit dem Dreschflegel heraus; dann kommt cs in die Mühle, wo es zwischen zlvei großen Stei- nen fein gerieben und zu Mehl gemahlen wird. Das Mehl wird mit warmem Wasser oder Milch zu einem Teige an-

10. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 26

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
26 gerührt, Sauerteig oder Hefen von Bier zugesetzt, damit der Teig gehörig aufgehe, gähre, locker, und dadurch ge- sund und wohlschmeckend werde. Der Backer schiebt den >veig in einen sehr heißen Ofen, backt ihn, und trenn er gahr geworden, so haben wir Brot. Wer sein Brot haben tvill, muß auch in der Jugend etwas Tüchtiges lernen und fleißig sein, denn wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen. Wer seinen Acker bauet, der wird Brots genug haben; wer aber dem Müssiggange nachgehet, wird Armuth genug haben. Spr. 28, 19. Wer also fleißig und gut ist, findet immer seine Nah- rung; denn Gott hat für so viele Speisen gesorgt, daß wir Alle leben können. Wer zu viel ißt und trinkt, der heißt unmäßig und wird leicht krank. Kinder müssen nicht alle Augenblicke essen tvollen, sondern sich gewöhnen, Mor- gens, Mittags und Abends sich ordentlich satt zu essen. Bei der Bereitung muß man mit den Speisen sehr reinlich umgehen und sic in reinen Gefäßen auf den Tisch bringen. Beim Essen und Trinken müssen Kinder reinlich sein, nicht Tiscktuch und Kleider damit beschmutzen; sie müssen ordentlich essen, nicht mehr auf den Teller neh- men, als sie aufessen wollen; nicht zu hastig und gierig die Speisen hinunterschlucken; nicht naschhaft, leckerhast sein, sondern alle Speisen genießen, welche ihnen die Aeltern vorsetzen. Hunger ist der beste Koch. Das beste Getränk ist frisches Wasser. Warme und erhitzende Getränke: Kaffe und Wein sind Kindern schädlich. Wer erhitzt ist, darf nicht eher kack trinken, bis er sich abgekühlt hat; sonst kann er krank werden und sterben. Therese war leckerhaft: bald war ihr die Speise nicht gut genug, bald schmeckte jene nicht; sie wollte, immer gern etwas Süßes und Angenehmes esien und wenn sie Kuchen, Obst und dergleichen fand, da wurde es oft heimlich wegge- nommen und begierig verzehrt. Wegen Naschhaftigkeit litt sie häufig an Leibschmerzen, bekam schlechte Zähne, welche ihr oft sehr weh thaten und wurde bleich aussehen. Als sie größer wurde und bei Herrschaften in Dienst kam, benaschte sie die Spesten, welche auf den Tisch kamen, kaufte sich Rosinen, Zuckerwerk, und wenn sie kein Geld hatte, so betrog sie ihre Herrjchaft. Diese schickte sie weg und Niemand wollte sie wieder ins Haus
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