Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsches Lesebuch - S. 4

1844 - Hamburg : Herold
4 5. Der Hirsch an der Quelle. Im Spiegel einer klaren Quelle erblickte ein Hirsch sein prächtiges Geweih. "Wie schon ist es doch,>< rief er bewundernd aus, „gerade auf derselben Stelle steht es, wo die Königskronen stehn. Schade, daß meine Beine so lang und dünne sind, die sollten stärker sein, dann wäre mein ganzer Leib vollkommen." Indem hört er im nahen Wald den Ton eines Iager- hornes. Schnell flieht er in das Dickicht; aber hier halt lein Geweih ihn überall auf, nur seine Beine retten ihn, und jetzt lernt er im Fliehn, Das Nützliche dem Schönen vorzuziehn. 6. Der Wolf und die Schafe. Der Wolf wollte mit den Schafen Frieden schließen. v,Ich bin nicht so grausam, wie ihr meint," sprach er, „die Hunde haben an allem Schuld; sobald ich mich blicken lasse, fangen sie an zu bellen, und da glaubt ihr denn, ich sei euer Feind, und wolle euch etwas zuwider thun. Liefert mir die Hunde aus, mrd ihr sollt sehen, daß ich euer bester Freund bin. Die Schafe ließen sich bethören, und jagten die Hunde weg. Kaum aber waren diese treuen Wächter entfernt, so fiel der Wolf in die unbewachte Heerde, und zerriß fo viele Schafe, als er nur immer verzehren konnte. Bei aller Unschuld sei auch klug. Denn groß ist oft der Bösen Trug. 7. Der Fuchs und der Storch. Der Fuchs lud einst den Storch 311 Gaste, und Dieser erschien. Aber das ganze Mahl bestand in flüssigen Spei-

2. Deutsches Lesebuch - S. 6

1844 - Hamburg : Herold
6 9. Der Igel und der Maulwurf. Als der Zgel merkte, daß es kalt wurde, bat er den Maulwurf um ein Plätzchen in seiner Höhle. "Sieh," sprach er, „ich bin nur klein, und will mich auch wohl behelfen, räume mir nur einen kleinen Winkel ein, mich vor der Kälte zu schützen." Dsr Maulwurf that es, und nahm ihn in seine Höhle auf. Kaum aber war der Zgel darin, so machte er es sich bequem, breitete seine Stacheln dergestalt aus, daß sich sein Wirth überall stach. Er erinnerte ihn nun an sein Versprechen, aber der Zgel antwortete trotzig: "Wem es hier nicht gefällt, der mag hinausgehen, ich habe Platz genug." Wer sich erwählet einen Freund, Der seh' zuvor, wie er es meint. 10. Das Eichhörnchen und der Maulwurf. "Du armer Schelm da unten in deiner finstern Kluft." raunte ein Eichhörnchen einem Maulwurfe in sein Loch hin- ein, "du dauerst mich. Denk' nur, wie gut ich es habe. Zch habe ein hübsches Häuschen hoch auf einem Baume, be- schattet von seinen grünen Zweigen, und köstliche Früchte die Fülle. Kurz ich habe es so gut, du solltest es nur einmal sehen." — „Kann wohl sein," versetzte der Maul- wurf; „aber eben, weil ich es nicht sehe, kümmert mich das nicht, und ich befinde mich. Gottlob, ganz wohl in meiner finstern Kluft bei meinen Erdwürmern." Zufriedenheit kennt keine Noth, Zst fröhlich selbst bei trocknem Brod. „Aber komm doch einmal hervor aus deinem schmutzi- gen Loche, finstrer Murrkopf, und nimm meine Herrlich- keit in Augenschein," fuhr das Eichhörnchen fort. — Der Maulwurf ließ sich bereden, und ging mit. Zeht stand er unten am Baum, spähete mit seinen blöden Augen hinauf, sah das grüne Häuschen, sing au dasselbe zu bewundern, und

3. Deutsches Lesebuch - S. 8

1844 - Hamburg : Herold
8 12. Die alte und die junge Schwalbe "Sieh deinen Vater, sagte eines Tages eine Schwalbe zu ihrem Kinde, sich seinen Flug! Welche Schnelligkeit! Eben streift er wie der Blitz über die Oberflache des Teichs hinweg, und nun schwebt er schon höher als der Kirchthurm in der Luft. Ahme ihm nach, mein Sohn, suche ihm zu gleichen!" „Ach, liebe Mutter, erwiederte die junge Schwalbe, das ist viel zu schwer für mich, meine Mühe wäre doch nur vergeblich, und meine Anstrengungen könnten mir sogar ge- fährlich werden. Wenn ich nur so fliegen lerne wie der Sperling oder die Ente, das ist genug, ich werde schon so viel Futter finden, wie ich brauche." "Muthloser! zürnte die Mutter, wenn man jung ist, soll man an nichts verzweifeln; selbst der Flug eines Adlers erscheint dem Muthigen nicht zu hoch; kann er ihn auch nicht erreichen, so wird er es doch wenigstens versuchen, es ihm gleich zu thun." ' Wer nicht gebraucht der Jugend Kraft, Im Alter auch nichts Großes schafft. 13. Der hungrige Esel am Flrrße. Der Esel kam an einen Fluß; am andern Ufer bemerkte ör schöne Disteln, lind da ihn sehr hungerte, so hatte er große Lust, sie zu fressen; aber, obgleich er schwimmen konnte, und es nur also an ihm lag, sich ihrer zu bemächti- gen, so war er doch nach seiner Gewohnheit zu faul dazu. "Ich will so lange warten, sprach er zu sich jelbst, und mich an der schönen Aussicht weiden, bis der Fluß vorbei- geflohen ist." Er blieb den ganzen Tag liegen, der Fluß hörte aber nicht auf zu fließen. Was sollte er nun machen? Abgemattet von Hunger konnte er es nicht wagen, hin- über zu schwimmen, selbst wenn er auch wollte. Traurig

4. Deutsches Lesebuch - S. 11

1844 - Hamburg : Herold
11 weibliches Loos in der Jahreszeit sein würde, wo es keine Blumen mehr giebt. Schnell flieht die Jugendzeit dahin. Drum nütze sie mit klugem Sinn. 18. Die Sonne und die Lampe. Eine reichlich mit Oel versehene Lampe verbreitete rund um sich her ein glänzendes Licht, und erhellte das ganze Zimmer, worin sie stand. Dadurch veranlaßt rief sie aus: „Wahrlich ich bin eben so hell wie die Sonne! Ja, ich glaube, mein Licht ist sogar noch glanzender, als das Ihre." Plötzlich stieß ein heftiger Wind das Fenster auf, und verlöschte die Lampe. Der Herr des Hauses, welcher ihr thörichtes' Geschwätz gehört hatte, zündete sie wieder an, indem er zu ihr sagte: Auf ein andermal schweig von dei- ner eingebildeten Größe. Hast du je die Sonne am Him- mel verlöschen sehend Der Prahler muß beschämt oft schweigen; Und Hochmuth vor Verdienst sich beugen. 19. Zeus und das Schaf. Das Schaf mußte von allen Thieren Vieles leiden. Da trat es vor Zeus, und bat, sein Elend zu mindern. Zeus schien willig, und sprach zu dem Schafe: "Ich sehe wohl, mein frommes Geschöpf, ich habe dich allzu wehrlos erschaffen. Nun wähle, wie ich diesem Fehler am besten abhelfen soll. Soll ich deinen Mund mit schrecklichen Zäh- nen, und deine Füße mit Krallen rüsten?" — „0 nein, sagte das Schaf, ich will nichts mit den reißenden Thieren gemein haben." — „Oder" fuhr Zeus fort, soll ich Gift in deinen Speichel legen?" „Ach," versetzte das Schaf, „die giftigen Schlangen werden ja so sehr gehaßt." „Nun,

5. Deutsches Lesebuch - S. 12

1844 - Hamburg : Herold
12 ivas soll ich denn? Ich will Hörner auf deine Stirn pflanzen, und Starke deinem Nacken geben." „Auch nicht, gütiger Vater; ich könnte leicht so stößig werden, wie der Bock." „Und gleichwohl," sprach Zeus, „mußt du selbst schaden können, wenn sich andre, dir zu schaden, hüten sol- len." „Müßt ich das," seufzte das Schaf; „o, so laß mich, gütiger Vater, wie ich bin. Denn das Vermögen schaden zu können, erweckt, fürchte ich, die Lust, schaben zu wollen; und es ist besser, Unrecht leiden, als Unrecht thun." Zeus segnete das fromme Schaf, und es vergaß von Stund an, zu klagen. 20. Der Rabe und der Fuchs. Ein Nabe hatte ein Stück Käse gestohlen, und setzte sich damit auf einen Baum, um es zu verzehren. Dies sah ein Fuchs, und^da er gerne den Raub erhaschen wollte, uahete er sich dem Baume, und rief aus; „Was bist du doch für ein schöner Vogel, wie glanzend ist dein Gefieder, wie majestätisch ist deine Gestalt! Gewiß ist deine Stimme eben so schön, und dann bist du der Vollkommenste unter allen Vögeln." Der geschmeichelte Nabe dachte: die kann ich ihm ja hören lassen; sogleich öffnete er den Schnabel, und ließ sein Geschrei ertönen, aber in demselben Augenblicke entfiel ihm der Käse. Der Fuchs erhaschte ihn, und indem er ihn auffraß, rief er hinauf: Guter Rabe, wenn ich auch alle deine Eigenschaften lobte, so konnte ich es doch nicht über mich gewinnen, auch deinen Verstand zu loben." Die Einfalt wird gar leicht bethört. Wenn sie auf Schmeichlers Worte hört. 21. Die drei Go ld fisch lein. Es wohnten drei Goldfischlein mit ihrer Mutter in einem steinigen Wasser; die Sträucher beugten sich darüber

6. Deutsches Lesebuch - S. 13

1844 - Hamburg : Herold
13 her, und das Plätzchen war immer düster und kühl. Aber weiter unten glänzte die Sonne auf der Oberfläche des Ba- ches. Da sagten die Goldfischlein oft zu ihrer Mutter: „Warum bleiben wir denn immer hier oben zwischen den Steinen, und ziehen niemals hinab, dorthin, wo die Sonne so hell scheint? Vielleicht ist dort schöner, sandiger Boden." — Die Mutter aber antwortet: „Es ist nicht alles, wie es scheint. Jener Platz ist zwar schön, man kann sich sonnen auf dem klaren Grunde, und man findet auch wohl manches Würmchen, aber cs wohnt dort auch ein gefräßiger Fisch, vor dem wir nicht sicher sind, darum bleiben wir hier oben.,, Mit diesem Bescheide gaben sich die Fischlein wohl zufrieden, aber sie blickten dennoch oft nach dem schönen Hellen Platze, unten im Bache. Als nun eines Tags die Mutter Speise suchen wollte, sprach sie zu ihren Kindern: „Geht ja nicht aus unsern Stei- nen hervor, bis ich wieder komme, damit keins von euch Schaden leide." Die Fischlein versprachen auch folgsam zu sein, und gar nicht hervor zu gehen. Als aber die Mtttter weg mar, und eine Weile ausblieb, sprach das Aelteste der Fischlein: „Mütterchen bleibt gar zu lange, kommt, laßt uns ein bis- chen spielen.,, Die andern beiden beriefen sich auf der Mut- ter Gebot und wollter nicht; aber das älteste Fischlein kehrte sich nicht daran, schwamm hervor, und spielte nahe an der Oberfläche des Wassers. Als das zweite Fischlein sein Brü- derchen so munter herumtummeln sah, konnte es nicht länger widerstehen, schwgmm auch hervor, und gesellte sich zu sei- nem Bruder. Beide gewahrten jetzt wieder das schöne, son- nenhelle Plätzchen unten im Bache. „Wollen wir hinab- schwimmen? fragte das älteste Fischlein, der große, gefräßige Fisch wird ja gerade nicht da sein.,, Das schien dem zwei- ten Fischlein eben auch so, und es folgte dem ältesten Bru- der. Beide schwammen hinab, aber der große Fisch, ein Hecht, schoß sogleich hervor, und verschluckte den Aeltesten. Voll Schrecken und Angst kehrte der Jüngere um, und ent- kam so mit genauer Noth. Als nun die Mutter zu Hause kam, und ihres ältesten Sohnes Schicksal erfuhr, trauerte sie sehr, und warnte, als sie einst wieder Speise suchen wollte, noch mehr, ja vorsichtig zu sein, und ja nicht hinter den Steinen hervorzugehen. Eine kleine Zeit befolgte das zweite Fischsein den Rath der Mut-

7. Deutsches Lesebuch - S. 15

1844 - Hamburg : Herold
15 des Stromes. Sie achteten es für unnütz, den Hochmüthi- gen jetzt zu widerlegen, der doch in seinem Unverstände nicht darauf gehört haben würde, und fuhren fort zu fließen. Nicht lange nachher entstand aber eine Dürre. Es regnete in vielen Wochen nicht, die Quellen vertrockneten, die Bächlein flössen langsamer, und gaben nur ein immer spärlicheres Wasser, bis auch sie aufhörten zu fließen. Da bemerkte der stolze Strom eine merkliche Abnahme seines Wassers; seine Wellen wurden so klein, daß die Schiffe nicht mehr darauf fahren konnten, sondern müssig am trock- nen Ufer lagen. Immer mehr schwand seine Kraft, und er, der sich noch vor kurzem vermessen hatte, Ufer und Dämme zu zerstören, wich scheu von jeder Seite des Ufers zurück. Da rief er den Bächlein zu: „Helft mir! entziehet mir euer Wasser nicht, ich vergehe!" — „Wir können nicht," riefen die Bächlein zurück, „auch unser Wasser ist versiegt." Endlich hörte die Dürre auf. Es fing an stark und anhaltend zu regnen. Die Quellen eröffneten sich wieder, die Bächlein flössen, und führten ihre kleinen Wellen dem Strome zu, und dieser merkte mit Vergnügen, wie sich nach und nach sein Wasser vermehrte, die Schiffe vom trocknen Strande wieder emporgehoben wurden, und das vorige Le- den zurückkehrte. „0, wie thöricht war ich doch," rief nun der neube- lebte Strom, „daß ich auf meine Macht so viel traute, und die kleinen Bächlein verachtete. Nun habe ich es erfahren, daß, wenn es den Kleinen am Nothdürftigsten gebricht, auch die Großen nicht leben können." 23. Die Geschichte des alten Wolfes. 1. Der böge Wolf war zu Zähren gekommen, und faßte den gleißenden Entschluß, mit den Schäfern auf einem güt- lichen Fuße zu leben. Er machte sich also auf, und kam zu dem Schäfer, dessen Hürden seiner Höhle die Nächsten waren.

8. Deutsches Lesebuch - S. 16

1844 - Hamburg : Herold
16 „Schäfer," sprach er, „du nennst mich einen blutgieri- gen Räuber, der ich doch wirklich nicht bin. Freilich muß ich mich an deine Schafe halten, wenn mich hungert, denn Hunger thut weh. Schütze mich nur vor dem Hunger, mache mich nur satt, und du sollst mit mir recht wohl zu- frieden sein; denn ich bin wirklich das zahmste, sanftmüthigste Thier, wenn ich satt bin." „Wenn dll satt bist, das kann wohl sein, versetzte der Schäfer. Aber wann bist du denn satt? Du und der Geiz, ihr werdet es nie. Geh' deinen Weg." 2. Der abgewiesene Wolf kam zu einem zweiten Schäfer. „Du weißt, Schäfer," war seine Anrede, „daß ich dir das Jahr durch manches Schaf würgen könnte. Willst du mir aber überhaupt jedes Zahr sechs Schafe geben, so bin ich Zlifriedtn. Du kannst alsdann sicher schlafen, und die Hunde ohne Bedenken abschaffen." „Sechs Schafe," sprach der Schäfer. „Das ist eine ganze Heerde." „Nun, weil du es bist, so will ich mich mit fünfen begnügen," sagte der Wolf. „Du scherzest; fünf Schafe! mehr als fünf Schafe opfere ich kaum im ganzen Zahre dem Pan." „Auch nicht vier?" fragte der Wolf weiter, und der Schäfer schüttelte spöttisch den Kopf. „Drei? —- Zwei?"------------- „Nicht ein einziges," siel endlich der Bescheid. „Denn es wäre ja wohl thöricht, wenn ich mich einem Feinde zins- bar machte, vor welchem ich mich durch meine Wachsamkeit sichern kann." Z. Aller guten Dinge sind drei, dachte der Wolf und kam zu einem dritten Schäfer. „Es geht mir recht nahe," sprach er, „daß ich unter euch Schäfern als das grausamste, gewiffcnloseste Thier ver- schrieen bin. Dir, Montan, will ich jetzt beweisen, wie Unrecht man mir thut» Gieb mir jährlich ein Schaf, so soll deine Heerde in jenem Walde, den niemand unsicher macht, als ich, frei und unbeschädigt weiden dürfen. Ein Schaf! Welche Klei-

9. Deutsches Lesebuch - S. 18

1844 - Hamburg : Herold
18 „Meines Gleichen? Daran zweifle ich sehr. Ich bin ein so sonderbarer Wolf, daß ich deiner und aller Schäfer Freundschaft wohl werth bin." „Und wie sonderbar bist du denn?" „Ich könnte kein lebendiges Schaf würgen und fressen, und wenn es mir das Leben kosten sollte. Ich nähre mich blos von todten Schafen. Ist das nicht löblich? Erlaube mir also immer, daß ich mich dann und wann bei deiner Heerde einftnden und nachfragen darf, ob dir nicht — „Spare deine Worte, sagte der Schäfer. Du müßtest gar keine Schafe fressen, auch nicht einmal todte, wenn ich dein Feind nicht sein sollte. Ein Thier, das mir schon todte Schafe frißt, lernt leicht aus Hunger kranke Schafe für todt und Gesunde für krank ansehen. Apache auf meine Freundschaft also keine Rechnung und geh'." 6. Ich muß nun schon mein Liebstes daran wenden, um zu meinem Zwecke zu gelangen, dachte der Wolf, und kam zu dem sechsten Schäfer. „Schäfer, wie gefällt dir mein Pelz?" fragte der Wolf. „Dein Pelz? sagte der Schäfer. Laß sehen! Er ist schön; die Hunde müssen dich nicht oft unter gehabt haben." „Nun so höre, Schäfer; Ich bin alt, und werde es nicht lange mehr treiben. Füttre mich zu Tode, und ich vermache dir meinen Pelz." „Ei, sieh doch! sagte der Schäfer. Kommst du auch hinter die Schliche der alten Geizhälse? Nein, nein, dein Pelz würde mir am Ende siebenmal mehr kosten, als er werth wäre. Ist es dir aber ein Ernst, mir ein Geschenk damit zu machen, so gieb mir ihn gleich jetzt. Hiemit griff der Schäfer nach der Keule, und der Wolf entfloh. 7. O, die Unbarmherzigen! schrie der Wolf, und gerieth in die äußerste Wuth. So will ich auch als ihr Feind sterben, ehe mich der Hunger tödtet, denn sie wollen es nicht besser! Er lief, brach in die Wohnungen der Schäfer ein, riß ihre Kinder nieder, und ward nicht ohne große Mühe von den Schäfern erschlagen.

10. Deutsches Lesebuch - S. 19

1844 - Hamburg : Herold
19 Da sprach der Weiseste von ihnen: Wir thaten doch wohl Unrecht, daß wir den alten Räuber auf das Aeußerste brachten, und ihm alle Mittel zur Besserung, so spät und erzwungen sie auch war, benahmen. 24. Der Nangstreit der Thiere. (In vier Fabeln.) 1. Es entstand ein hitziger Nangstreit unter den Thieren. Ihn zu schlichten, sprach das Pferd: „Lasset uns den Men- schen zu Rathe ziehen, er ist keiner von den streitenden Thei- len, und kann desto unpartheiischer sein." „Aber hat er auch Verstand dazu, ließ sich ein Maul- wurf hören. Er braucht wirklich den Allerfeinsten, unsere oft tief versteckten Vollkommenheiten zu erkennen.,, „Das war sehr weislich erinnert!" sprach der Hamster. „Za wohl! rief auch der Igel. Ich glaube es nimmer- mehr, daß der Mensch Scharfsinn genug besitzt." „Schweigt ihr! befahl das Pferd. Wir wissen es schon: wer sich auf die Güte seiner Sache am wenigsten zu verlassen hat, ist immer am fertigsten, die Einsicht seines Richters in Zweifel zu ziehen." 2. Der Mensch ward Richter. — „Noch ein Wort, rief ihm der majestätische Löwe zu, bevor du den Ausspruch thust! Nach welcher Regel, Mensch, willst du unsern Werth bestimmen?,, „Nach welcher Regel? Nach dem Grade, ohne Zweifel, antwortete der Mensch, in welchem ihr mir mehr oder we- niger nützlich seid." „Vortrefflich! versetzte der beleidigte Löwe. Wie weit würde ich dann unter den Esel zu stehen kommen! Du kannst unser Richter nicht sein, Mensch! Verlaß die Ver- sammlung." 2*
   bis 10 von 1316 weiter»  »»
1316 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1316 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 92
1 22
2 16
3 3
4 6
5 404
6 0
7 122
8 0
9 4
10 193
11 24
12 0
13 1
14 1
15 24
16 134
17 0
18 0
19 30
20 0
21 56
22 4
23 3
24 7
25 7
26 9
27 54
28 4
29 2
30 208
31 3
32 8
33 223
34 3
35 1
36 22
37 753
38 12
39 40
40 0
41 1
42 18
43 20
44 0
45 357
46 23
47 7
48 14
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 51
2 0
3 32
4 8
5 1
6 11
7 11
8 3
9 6
10 0
11 17
12 44
13 2
14 3
15 0
16 104
17 684
18 2
19 14
20 4
21 68
22 3
23 27
24 87
25 25
26 116
27 9
28 32
29 1
30 25
31 1
32 25
33 0
34 6
35 6
36 48
37 9
38 10
39 290
40 13
41 5
42 155
43 8
44 2
45 409
46 8
47 0
48 4
49 4
50 8
51 1
52 75
53 6
54 44
55 4
56 13
57 3
58 12
59 12
60 0
61 0
62 2
63 0
64 4
65 13
66 39
67 9
68 29
69 14
70 5
71 32
72 2
73 4
74 3
75 76
76 20
77 413
78 1
79 42
80 3
81 34
82 85
83 23
84 155
85 13
86 20
87 84
88 2
89 1
90 30
91 52
92 354
93 0
94 535
95 7
96 1
97 3
98 100
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 6
2 13
3 54
4 11
5 9
6 13
7 2
8 31
9 3
10 8
11 0
12 47
13 64
14 0
15 0
16 3
17 1
18 2
19 6
20 0
21 0
22 3
23 0
24 41
25 6
26 23
27 0
28 59
29 13
30 15
31 6
32 9
33 256
34 11
35 1
36 1
37 0
38 0
39 35
40 17
41 3
42 163
43 78
44 1
45 0
46 68
47 7
48 11
49 8
50 107
51 216
52 4
53 0
54 4
55 8
56 6
57 1
58 40
59 214
60 0
61 4
62 6
63 1
64 13
65 33
66 1
67 0
68 7
69 1
70 0
71 2
72 2
73 1
74 8
75 14
76 0
77 6
78 0
79 0
80 7
81 228
82 10
83 13
84 65
85 2
86 1
87 0
88 0
89 20
90 0
91 11
92 16
93 0
94 2
95 3
96 0
97 11
98 0
99 3
100 388
101 2
102 68
103 1
104 0
105 0
106 16
107 11
108 0
109 3
110 57
111 188
112 20
113 11
114 75
115 0
116 104
117 0
118 4
119 1
120 3
121 18
122 3
123 42
124 34
125 76
126 0
127 20
128 1
129 6
130 0
131 80
132 9
133 3
134 0
135 0
136 49
137 36
138 0
139 1
140 5
141 0
142 13
143 26
144 0
145 4
146 2
147 18
148 1
149 0
150 1
151 5
152 152
153 0
154 17
155 8
156 12
157 9
158 6
159 2
160 1
161 15
162 0
163 0
164 20
165 2
166 37
167 41
168 73
169 19
170 1
171 13
172 2
173 183
174 1
175 373
176 1
177 112
178 1
179 198
180 6
181 0
182 33
183 309
184 1
185 15
186 0
187 15
188 2
189 16
190 1
191 3
192 4
193 4
194 7
195 70
196 163
197 2
198 0
199 3