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theilung der Wärme, als auch wegen des reickern Schneefalls,
der sehr viel Wärme zum Wegschmelzen braucht, liegt bei gleicher
mittlerer Iahreswärme in der Ebene die Schneegrenze für ein
Küstenklima tiefer als für ein Landklima. Aus der Nordseite des
Himalaya liegt die Schneegrenze um 970 m höher als an der
Südseite, was sich aus dem bedeutend stärkern Niederschlag auf
dem südlichen Abhang, aus der starken Erhitzung der Hochebenen
Centralasiens und aus dem steilen Abfall des Gebirges nach Süden
erkärt. Eigentlich wäre es richtiger, für Schneelinie Grenze
des Gletschereises zu sagen, da das die wirkliche Schnee-
grenze ist. Betrachtet man im Hochsommer von einem hohen
Berge ein Alpengebiet, so gewahrt man beim ersten Blicke jene
Regionen, in welche das Terrain in physikalischer Beziehung zer-
fällt: die Cultnr-, Wald- und Felsregion, die durch ihre befon-
dere Farbe sich kennzeichnen, innerhalb dieser Regionen aber noch
weiße Flächen, Schnee und Gletschermassen, die aber keineswegs
überall sich finden und bis zu den höchsten Spitzen hinaufziehen.
Deshalb darf man nicht denken, das Hochgebirge sei über der
Schneelinie mit einer zusammenhängenden Schneedecke überzogen.
In den Anden von Equator, unter dem Aequator liegt die
Schneegrenze 4824 m hoch, im Himalaya, 31° N., 3956 m, im
Kaukasus, 43° N., 3372 m, in den Pyrenäen, 43° N., 2728 m,
in den Alpen, 45° 45' N., 2708 m, im Altai, 50° N., 2144 m,
in den skandinavischen Alpen, 62° N., 1600 m, an der nor-
wegischen Küste unter 71° N., 712 m und im Norden von Spitz-
bergen, 80° N., erreicht sie das Niveau des Meeres. Die Aus-
dehnung des ewigen Schnees verändert sich in jeder Zone etwas
nach Maßgabe der Jahreszeiten, es tritt im Sommer ein Mini-
mum, im Winter ein Maximum der Ausdehnung ein; der ewige
Schnee geht vor- und rückwärts. Dieses Vor- und Zurückgehen
desselben heißt die Oscillation der Schneelinie.
Die Region des ewigen Schnees ist die Geburtsstätte der
Gletscher, in Tyrol Ferner, in Savoyeu und Wallis Glacier, in
Norwegen und Island Jökull genannt. Man versteht darunter
die aus den Schneemassen der obern Gebirgsregion entstehenden
zusammenhängenden Eismassen, die in den muldenartigen Ver-
tiefungen lagern und sich langsam abwärts bewegen. Es sind
gleichsam zwischen Berg- und Felsenketten herabkommende, zu Eis
erstarrte Ströme, die im Thale ihren Lauf beschließen und, auf-
gelöst zu Wasser, durch den Strom dem Meere zueilen. Sie
haben das Hochgebirge von einer drohenden Schneeüberlastung
zu befreien und einer allmäligen Totalerkaltung seines Gebietes
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38
fressene Stelle reicht etwa 1 m weit an den Säulen herauf, und
oberhalb sind dieselben wieder unverletzt. Es muß demnach das
Meer einmal diese Säulen bespült und bis zur obern Grenze
der durchbohrten Zone gestanden haben. Auf die Senkung der
Küste folgte dann eine abermalige Hebung. Jetzt scheint sie
wieder im Sinken begriffen zu sein.
Im Jahre 1831 entstand südöstlich von Sicilien durch
Hebung die Insel Julia oder Ferdiuandea. Am 18. Juli desselben
Jahres gewahrte man eine 4 m über das Meer hervorstehende
Insel, nachdem ein furchtbares Getöse vorangegangen und ein
Wasserberg von 25 m Höhe aufgestiegen war. Das Meer war
mit todten Fischen und schwimmenden Schlacken bedeckt. Den
28. December desselben Jahres war Die Insel wieder verschwunden,
nur eine Wassersäule stieg noch eine Zeit lang an jener Stelle
auf. Etwas Aehnliches geschah 1819 in Ostindien. Es erhob
sich am Indus im Rann von Catch ein breiter Hügel, der Ullah-
Bund oder Gottesdamm, und hemmte den Indus iu seinem Laufe,
während sich südlich davon das Land senkte und die Festung und
das Dorf Sindra unter Wasser gesetzt wurde.
Im Busen von Santorin ist 1807 und 1808 die Insel
Nea Kanieni entstanden, die bereits 1808 eine Höhe von 65 m
und einen Umfang von 6 Meilen hatte. Das Meer war siedend
heiß, und viele lobte Fische schwammen umher.
Zu dem Gebiet der eigentlichen säculären Hebungen in
Europa gehören: Morea, Candia, Sicilien und Sardinien. Die
Küsten von Istrien und Dalmatien sind dagegen im Sinken be-
griffen. Aus der Lage der aufgedeckten alten Straßenpflaster von
Venedig erglebt sich, daß die Laguneninseln seit dem 16. Jahr-
hundert um etwa 7 cm gesunken sind. Durch die Anschwemm-
ungen des Po und der Elsch wächst aber die horizontale Aus-
breitung der Küste, denn Ravenna, das zur Gotheuzeit Hafenplatz
war, ist Binnenstadt geworden, ebenso Adria; ähnlich wie das
Nildelta sich weiter nordwärts vorschiebt, obgleich auch hier eiu
Sinken der Oberfläche deutlich sichtbar wird. Damiette, das jetzt
eine Nilstadt ist, war 1243 noch Mittelmeerhafen: aber die
Cleopatrabäder bei Alexandria stehen bereits unter Wasser und
die ehemals dicht bewohnte Fläche des Menzaleh-Sees ist jetzt
überschwemmt. Auf der ganzen Ostküste von Afrika, anch auf
Madagaskar, Bourbon und Mauritius, finden sich Spuren einer
Hebung.
Das größte Senkungsfeld findet sich in der Südsee. Fort-
während verschwinden niedrige Inseln, und die Polynesier müssen
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Extrahierte Personennamen: Julia Morea
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Dorf_Sindra Santorin Europa Candia Sicilien Sardinien Istrien Dalmatien Venedig Ravenna Hafenplatz Alexandria Afrika Madagaskar Mauritius
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steilwandigen, tief in das Land eingreifenden und oft vielverzweigten
schmalen Meeresarme, lediglich als ein Resultat der nagenden
Einwirkungen der Gletscher betrachtet, aber jedenfalls ohne hin-
reichenden Grund; dieselben sind vielmehr Spalten, die durch Zer-
trümmerung der Küste, bei Gelegenheit ihrer Erhebung, in das
Gebirge eingesprengt wurden. Indeß fehlen den Fjordbildungen
nirgends die Eismassen und ihre mechanischen Kräfte, denn ent-
weder sind sie noch gegenwärtig die Rinnsale von Gletschern, oder
wir treffen Gletscher in ihrer Nähe, oder wo sie in der historischen
Zeit fehlen, begegnen wir ihnen in der nächsten geologischen Ver-
gangenheit. So ist Grönland ein vergletschertes Hochland, und
seine Fjorde sind die Gefäße, durch die sich die Gletscher ergießen,
deren Endstücke alljährlich abbrechen, um dann als Eisberge zu-
nächst in die Baffinsbay und die Davisstraße zu schwärmen und
zuletzt in's atlantische Meer hinausgetragen zu werden, wo sie,
am östlichen Gestade des Golfstroms aufgehalten, in der Nähe
der Newfoundlandbanke zusammenschmelzen. Wir haben in Nor-
wegen dieselbe Erscheinung, das, wie schon Wahlenberg erkannte,
allein Gletscher erzeugt, während sie in dem an Niederschlägen
armen Schweden fehlen. Wir finden Gletscher auf Spitzbergen
und auf Island. Sie fehlen nicht auf der Südinsel Neu-Seelauds,
und sie reichen in der Magelanstraße bis in das Meer herab.
Nach Darwin sind Missionaire an der Fjordküste des westlichen
Patagoniens Eisbergen selbst noch in der Laguna de Raphael,
46" 33' S., begegnet. Im Himalaya und seinen nördlichen Nach-
bargebirgen ist die Gletscherbilduug am großartigsten.
§ 6.
Bewegung der Luft.
Die Bewegungen und Störungen der Luft haben ihren
Grund in einer Störung des Gleichgewichtes der Atmosphäre, die
hauptsächlich durch die ungleiche und wechselnde Erwärmung der
Erdoberfläche bedingt ist. lieber dem Boden wird nach erfolgter
Erwärmung desselben durch die Sonnenstrahlen die Luft ausgedehnt
und specisisch leichter; sie steigt deshalb in die Höhe und zieht
die unten von den kältern Seiten zuströmende Luft immer aufs
Neue in diesen Strom. Der aufsteigende Luftstrom aber ist das
Grundelement aller Winde, wie man am besten an den Land-
und Seewinden sehen kann, welche an den Küsten bei Tage vom
Aceere nach dem Lande und des Nachts vom Lande nach dem
Meere wehen. Unter dem Einfluß der Sonnenstrahlen wird das
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Extrahierte Personennamen: Darwin Raphael
Extrahierte Ortsnamen: Niederschlägen Spitzbergen Island Patagoniens_Eisbergen
40
rungen, die wir in den krystallinischen Silicaten erkennen; durch
langsames Emporheben über die Meeresfläche erscheinen diese als
die höchsten Gipfel der Erde.
§ 9.
Die Inseln.
Bekanntlich nennt man die ringsum von Wasser umflossenen
Theile der festen Erdoberfläche Inseln; kleinere Inseln heißen
auch Eilande und die von zwei Armen eines Flusses gebildeten
Werder. Die Inseln sind der Gestalt und Entstehung nach
sehr verschieden. Einige sind langgestreckt und schmal, andere
mehr abgerundet und elliptisch. Die ersteren liegen häufig reihen-
weise hinter einander und bilden Ketten, so daß die Längenachsen
in ein und dieselbe Richtung fallen. Die Bergketten derselben
stimmen in der Regel mit dieser Hauptausdehnung überein. Sie
begleiten die Gestade der Continente und heißen Continental-
oder Geftade-Jnseln. Die japanesischen Inseln und die Kurilen
sind begleitende Inseln. Manche Gestadeinseln streben die Küsten
der Continente zu verbinden: die Kette der Snndainfeln knüpft
in Neuguinea Asien an Australien; die Reihe der westindischen
Inseln verbindet Nordamerika mit Südamerika; die Aleuten
knüpfen Asien an Nordamerika.
Die runden Inseln liegen in den meisten Fällen von dem
Continent völlig abgesondert im offenen Ocean. Man nennt sie
oceanische oder Meeres-Jnseln. Während die Continental-
Inseln im Allgemeinen von gleicher physikalischer Beschaffenheit
mit den benachbarten Continenten sind und nur, wie die Suuda-
iufeln, durch zahlreiche thätige Vulkane von ihnen sich unter-
scheiden, erscheinen die oceanischen Inseln mehr als selbständige
Bildungeu und in sich abgeschlossene Individuen. Dazu gehört
die große Ellandslur des großen Oceans, die man unter dem
Collectivnamen Polynesien zusammenfaßt; ferner sind zu ihnen
zu rechnen die isolirten Inseln des atlantischen Oceans. Groß-
britannien gehört zu den verbindenden Inseln, insofern es als
Verbindungsglied zwischen Frankreich und Scandinavicn gelten kann.
Was die Entstehung der Inseln anbelangt, so suchl Oskar
Pefchel mir gutem Erfolg zu beweisen, daß alle Inseln, die einem
Festlande nahe liegen, abgesprengte Bruchstücke der nächsten Küste
oder Anschwemmungen jungen Landes oder auch Ueberreste eines
ehemaligen Continentes sind, der sich unier den Meeresspiegel
gesenkt. Die oceanischen Inseln sind mit Ausnahme von Mada-
gaskar und Ceylon entweder vnrch Bauten von Korallen ent-
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Extrahierte Personennamen: Oskar
Pefchel
Extrahierte Ortsnamen: Neuguinea_Asien Nordamerika Nordamerika Polynesien Frankreich Ceylon
89
Punkt des Aequators beschreibt täglich 5400, Dresden, das unter
dem 51.° liegt, nur 3287 Meilen (die Drehungsgeschwindig-
leiten der Punkte verschiedener Breiten verhalten sich wie die Cosi-
nnsse der Breiten). Die Luft nnn, welche über den Parallelkreisen
liegt, die eine langsamere Bewegung haben, nimmt an der Drehung
Theil, und kommt sie in Breiten mit größerer Rotationsgeschwindig-
keit, so wird sie gegen diese zurückbleiben und ihnen entgegen
zu wehen scheinen, da sie in Folge des Beharrungsvermögens
die anfängliche Geschwindigkeit erst beizubehalten strebt. Der
Polarstrom wird also von seiner Richtung nach Süden durch
jenes Zurückbleiben abgelenkt und darum nicht als Nordwind,
sondern als Nordostwind erscheinen, und zwar um so mehr, je
näher er dem Aequator konimt. Mit der gleichen Regelmäßig-
keit weht dieser Nordostwind innerhalb der heißen Zone nördlich
vom Aequator und zwar im atlantischen Oceane zwischen 5° und
29° oder 30° N., im großen Ocean bis zum 25.° N. Auf der
südlichen Halbkugel entspricht demselben ein Südwestwind, der,
wie der Nordostwind auf der nördlichen Halbkugel, mehr und mehr
zu einem Ostwind wird, je mehr er sich dem Aequator nähert.
Man nennt diese unveränderlichen Winde Passatwinde, vielleicht
deshalb, weil die Seefahrer dieselben benutzten, nm den Ocean
zu passiren (Columbus).
In der Zone der Passatwinde findet sich in den höhern Re-
gionen der Luft, wie man auf einem hohen Berge, etwa dem Pic
de Teneriffa, beobachten kann, ein dem Passatwind entgegengesetzter
Wind, ein oberer Passatwind, der aus der nördlichen Halbkugel
südwestliche und auf der südlichen Halbkugel nordwestliche Richtung
hat. Er findet seine Erklärung darin, daß, während beständig in der
untern Region von den Polen her Luft gegen den Aequator strömt,
die hier aufsteigende in der höhern Region gegen die Pole abfließt.
Zwischen den Passatwinden der beiden Hemisphären ist die Zone
der Calmen oder Windstillen, in welcher die Luft entweder
ganz ruhig ist oder mäßige Westwinde abwechselnd mit kurzan-
dauernden aber sehr heftigen Wirbelströmen, Tornados genannt,
herrschen. Sie liegt wegen der größern Landanhäufung und der
dadurch bedingten größern Wärmeverbreitung auf der nördlichen
Halbkugel immer nördlich vom Aequator, 2°—4° N., wechselt aber
ihre Lage und Breite nach den Jahreszeiten. Im atlantischen
Ocean beträgt die Breite derselben etwa 5 ° 52', im Winter
3° 20', im Frühling 4° 2\ im Sommer 8° 5', und im Herbst
6 ° 40'. Durch die Vertheilung des Landes wird der Passatwind
in eigentümlicher Weise modificirt. Wenn Asien (vom October
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101
mit seiner kurzen und Frankreich mit seiner langen Vegetations-
Periode annähernd gleiche Phytoifothermen besitzen, so sind ganze
Formationen der Vegetation identisch. Ebenso läßt sich die Aehn-
lichkeit der alpinen Vegetation in den Alpen und in Lappland
insofern klimatisch erklären, als die mittlere Wärme der wenigen
Monate, auf welche hier der Saftumtrieb der Pflanzen beschränkt
ist, in beiden Gebieten übereinstimmt.
Je weiter nach den Polen hin, desto ärmer an Arten und
desto gleichartiger wird die Flora, desto zwerghafter werden die
Pflanzen, desto seltener und unscheinbarer die Blumen; je weiter
nach dem Aequator, desto größer die Zahl der Arten, desto
mannigfaltiger und großartiger die Formen und Farben. Im
Allgemeinen herrscht das Gesetz, daß mit abnehmender Tempera-
tur die Zahl der Arten abnimmt, dabei aber die Kryptogamen
und Monokotyledonen gegen die Dikotyledonen Im Verhält-
niß wachsen. Am Aequator sind unter 100 Pflanzen nur 4, in
Mitteleuropa ca. 50, in Lappland 54 Kryptogamen.
Unger hat vorgeschlagen, die gesammte Oberfläche der Erde
in verschiedene Pflanzenzonen zu theileu, die von den beiden
Polen zum Aequator hin symmetrisch auf einander folgen. In
diesen Zonen wird gleichsam das Klima sichtbar, und da sich
dasselbe im Sinne der geographischen Breite und der Erhebung
(Elevation) über den Meeresspiegel ändert, so entsprechen den
Pflanzenzonen unter dem Aequator ebenso viele Pflanzenregionen.
Auf diese Weise erhalten wir äußerst anregende Naturgemälde.
Umstehend findet sich eine vergleichende Darstellung derselben.
In Bezug ans die wichtigsten Culturpflanzen unterscheidet
man wohl auch: die Zone der Sommer-Cerealien bis zum 45.°
oder 50.° der Breite, die Zoue der Weincultur zwischen 50°
und 35°, die Zone der Baumwolle zwischen 35° und 20° und
endlich die Zone der Banane bis zum Aequatov. Als wichtigste
Brotpflanze muß der Reis bezeichnet werden, er nährt die meisten
Menschen; uach ihm folgen Weizen und Mais. In Europa bildet
etwa der arktische Kreis die Grenze der Brotpslanzen nach Norden.
Gerste und Hafer sind Hauptnahrung in Schottland und Nor-
wegen, Roggen gedeiht besonders in Dänemark und deu Ostsee-
länvern, Weizen in Frankreich, England, Süddeutschland und
Ungarn, Mais vom 50.° und Reis vom 45.° der Breite an.
Afrika hat im Capland Weizen, unter deni Aequator Mais und
Reis, auch Dnrrha oder Mohrenhirse, in Egypten Mais und
Weizen, in Nubien Gerste und Darrha und in den Oasen Datteln;
Asten im Norden bis 55° oder 60° N. Gerste, Hafer und
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Extrahierte Personennamen: Dnrrha
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Lappland Mitteleuropa Lappland Europa Schottland Dänemark Frankreich England Ungarn Afrika Nubien Darrha
93
auf welcher durch 32 vom Mittelpunkte iu gleichen Abständen
von einander nach der Peripherie gezogene Linien die Richtung
der Weltgegenden angegeben ist. Je 2 Linien sind 11v20 von
einander entfernt, da der ganze Umkreis 360° enthält. Die
Winde heißen: Nord, Nord zu Ost, Nord-Nord-Ost, Nordost zu
Nord, Nordost, Nordost zu Ost, Ost-Nord-Ost, Ost zu Nord, Ost,
Ost zu Süd, Ost-Süd-Ost, Südost zu Ost, Südost, Südost zu
Süd, Süd-Süd-Ost, Süd zu Ost, Süd, Süd zu West, Süd-
Süd-West, Südwest zu Süd, Südwest, Südwest zu West, West-
Süd-West, West zu Süd, West, West zu Nord. West-Nord-West,
Nordwest zu West, Nordwest, Nordwest zu Nord, Nord-Nord-
West, Nord zu West. Die Cardinal- oder 8 Hauptwinde
sind N., O., S., W., No., So., Sw. und Nw.
§ 7.
Feuchtigkeit der Atmosphäre.
Unter Einwirkung der Wärme gehen die Wasfertheilchen an
der Oberfläche eines Gewässers in den gasförmigen Znstand über
und verbreiten sich in der Atmosphäre, wie man das gut be-
obachten kann, wenn man an einem heißen Tage ein mit Wasser-
gefülltes Gefäß in's Freie setzt. Das Wasser im Glase nimmt
schnell ab, weil die Wassertheilchen an der Oberfläche Dampf-
gestalt annehmen und sich in der Luft verbreiten. Dieser Prozeß
heißt Verdunstung oder auch Verdampfung. Ueber der
Wasserfläche, namentlich über den Meeren der heißen Zone, ist
die Verdunstung am stärksten; je wärmer die Luft und das Wasser
ist, desto rascher verdunstet das Wasser. Die Verdunstung wird
ferner befördert und beschleunigt durch trockene und bewegle Luft,
weniger durch feuchte und ruhende Luft; an warmen windigen
Sommertagen sehen wir aus diesem Grunde nach einem Regen
die Straßen bald getrocknet. Die Atmosphäre enthält demnach
immer mehr oder weniger Wasserdampf, und zwar steigt und
fällt der Wassergehalt derselben mit der Temperatur. In hei-
ßeren Gegenden ist er größer als in kälteren, größer auck in
Ebenen als auf Bergen, größer im Sommer als im Winter,
größer bei Tage als bei Nacht. Von großem Einflüsse sind da-
bei die herrschenden Winde und die Bodenverhältnisse, weshalb
eigentlich nur von dem Wassergehalte der Atmosphäre an einem
bestimmten Orte und in einer bestimmten Zeit die Rede sein kann.
Man bestimmt den Wassergehalt der Luft mit Hülfe des Hhgro-
Meters, von denen einige, wie das von Saussure, sich darauf
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Extrahierte Ortsnamen: Nord Nordost Nordost Nordost Ost Ost-Süd-Ost West-
Süd-West West-Nord-West Nordwest Nordwest Nordwest Nord
103
Roggen, in der asiatischen Türkei, Arabien, Persien und Indien
Reis, Weizen und Hirse, in China und Japan Reis, auf den
Inseln im Südwesten Uams, Pisang, Kokosnuß und den Brot-
fruchtbaum; Amerika Gerste und Roggen an der Westküste bis
58 o und an der Ostküste bis 5072° N., in Canada Weizen, in
der Union Reis, Mais, Weizen und Roggen, in Mexiko und
Centralamerika in 95 m Höhe Wetzen und Roggen, Mais und
Mandioca, in Brasilien, Argentina und Chile Weizen; Austra-
lien im Südwesten Weizen, auf Tasmanien auch Gerste und Roggen.
Der Kaffeebaum ist hauptsächlich in Brasilien zu finden,
nächstdem auf Java, in Mittelamerika, auf Ceylon, Haiti, Suma-
tra, Cnba und Portorico, in Venezuela und Arabien; der jährliche
Ertrag beträgt etwa 10 Mill. Ctr., wovon Brasilien allein
4 Mill. und Java 2 Mill. Ctr. producirt. Tabak wird nament-
lick erbaut: in der Union 2 Mill. Ctr. jährlich, in Oesterreich
800000 Ctr., in Deutschland 500000 Ctr., auf Euba 610000 Ctr.,
Manila 200000 Ctr., in Centralamerika und Ostindien je
100000 Ctr., auf Portorico 70000 Ctr., in Holland 60000 Ctr.,
in Italien 33000 Ctr., in Rumänien 12000 Ctr., in Belgien
10000 Ctr., in der Schweiz 3000 Ctr. und in Dänemark 2000 Ctr.
Das Zuckerrohr wird in allen Erdtheilen innerhalb der Wende-
kreise cultivirt. In China erstreckt sich seine Cultur noch bis zum
30.° N., in Nordamerika bis zum 32.° N. In Europa reicht
der Zuckerbau nicht über Sicilien und Andalusien hinaus.
Bon besonderer Wichtigkeit und Schönheit sind die Wälder,
die namentlich die Gestaltung und Physiognomie einer Gegend
bestimmen und Einfluß auf die Stimmuug der Gemüther haben.
Man kann 4 Gruppen von Wäldern unterscheiden: 1. den Gürtel
der Nadelwälder, in Nordeuropa und Nordasien bis 45° N.,
in Nordamerika bis 40° N.. reichend; 2. den Gürtel der Wälder
der Kätzchenbäume mit abfallenden Blättern, namentlich
aus Eiche, Buche, Kastanie und Platane gebildet, der in Südeuropa
und Nordafrika mit der Korkeiche in den tropischen Gürtel übergeht;
3. den Gürtel der formenreichen Wälder in der tropischen Zone
mit den charakteristischen Schling- und Schmarotzerpflanzen; 4. den
Gürtel der Wälder mit steifem Laube in Australien und
Südafrika, deren Bäume lederartige, grau- oder auch immergrüne,
vertical stehende Blätter tragen. Am großartigsten sind die Ur-
Wälder des warmen und wasserreichen Südamerika, in denen das
freie Walten der Natur in keiner Weise durch forstwirtschaftliche
Eingriffe gestört worden ist, vielmehr die Bäume und Sträucher
in ihrem natürlichen Wüchse erscheinen und zuletzt von selbst ab-
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Extrahierte Personennamen: Cnba Euba Portorico
Extrahierte Ortsnamen: Persien Indien China Japan Südwesten_Uams Amerika 5072°_N. Canada Mexiko Mandioca Brasilien Argentina Chile Tasmanien Brasilien Mittelamerika Ceylon Haiti Venezuela Brasilien Oesterreich Deutschland Manila Centralamerika Ostindien Holland Italien Rumänien Belgien Dänemark Wende- China Nordamerika Europa Nordeuropa Nordasien Nordamerika Südeuropa Nordafrika Australien Südafrika
95
kurz vor Sonnenaufgang. Mit der steigenden Sonne vermehrt
sich die Menge des Dampfgehaltes, weil die Verdunstung reich-
licher wird, die Vermehrung dauert aber nur bis 8 oder 9 Uhr,
weil ein durch die starke Erwärmung des Bodens aufsteigender
Luftstrom den entwickelten Wasserdampf mit sich in die Höhe
führt; von 4 Uhr an nimmt der Wassergehalt der untern Lust-
schichten wieder zu, weil der aufsteigende Luftstrom aufhört und
die fortgehende Verdunstung denselben ausschließlich zu Gute kommt,
und zwar geschieht dies bis gegen 9 Uhr, von da ab sindet eine
Abnahme bis zum folgenden Morgen statt wegen der bei weiter
sinkender Temperatur erfolgenden Condenfation des Wasserdunstes.
Diese Veränderungen gelten aber nicht für alle Gegenden der
Erde; auf Bergen findet z. B. nur ein Maximum und ein Mini-
mum im Wassergehalte der Luft statt. In ähnlicher Weise ändert
sich wegen verschiedener Temperatur der Dampfgehalt der At-
mofphäre im Laufe eines Jahres; die Maximalwerte fallen in
die wärmere Jahreszeit. Im December ist die Luft bei uns im
Durchschnitt am feuchtesten, im August aber ist sie am trockensten,
trotzdem daß ihr Wassergehalt sehr groß ist. Wir nennen die
Luft trocken, wenn das Waffer rasch verdunstet und feuchte Ge-
genstände durch die rasche Verdunstung bald trocken werden,
sprechen aber damit kein Urtheil über den absoluten Wassergehalt
der Luft aus.
Die Verdunstung nun ist der erste Grund der übrigen so-
genannten wässerigen Lufterscheinungen oder der Hydrometeore:
des Thaues, des Nebels, der Wolken, des Regens, des Schnees
und des Hagels.
Durch die Ausstrahlung der Wärme gegen den Himmels-
räum erkalten in der Nacht alle Körper mehr oder minder, na-
mentlich Pflanzen, Gräser und Blätter; ihre Temperatur sinkt
2° bis 8° unter die der Luft, die erkalteten Gegenstände erniedrigen
aber auch die Temperatur der sie zunächst umgebenden Luft, so
daß sie nicht mehr soviel Wasserdampf behalten kann. Das
Wasser scheidet sich ab und bildet den zarten Hauch oder eigent-
liche Tropfen auf dem erkalteten Körper. Dieser wässerige Nieder-
schlag heißt Thau; Reif dann, wenn er gefriert. Da die Luft,
wenn sie schnell über die erkalteten Gegenstände hinzieht, nicht
genügend abgekühlt werden kann, so thaut es nur bei Windstille.
Ebenso thaut es nicht bei bewölktem Himmel, weil die Wolken
die Wärmeausstrahlung gegen den Himmelsraum hindern. Deckt
man in einer heitern stillen Sommernacht ein Nasenplätzchen mit
einem Tuche zu, so wird man am Morgen unter dem Tuche
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
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keine Spur von Than finden, obschon es ringsum stark gethaut
hat. Wie kommt das? Für die Vegetation, namentlich in
regenarmen Gegenden und Zeiten, ist der Thau sehr wichtig, da
er den Pflanzen Feuchtigkeit bringt. Die Temperatur, bei welcher
das überflüssige Wasser sich verdichtet und ausscheidet, ist der
Siittigungs- oder Thaupunkt (siehe p. 94).
Wird die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft abgekühlt, so kann
der Wasserdampf, der sonst durchsichtig ist wie die Lust, als solcher
nicht mehr bestehen; er scheidet sich aus derselben aus und bildet
kleine Bläschen, welche die Luft mehr und mehr undurchsichtig
machen, wenn sie in größern Massen angehäuft sind. Diese
Wasserbläschen schweben in der Luft trotz ihrer größern specifischen
Schwere, weil sie im Vergleich zu ihrer Oberfläche eine geringe
Masse haben. Diese mehr oder minder dichte, die Luft trübende
Anhäufung von Wasserbläschen in der Atmosphäre heißt Nebel.
Er tritt besonders häufig in dem vom Golfstrom beeinflußten
Großbritannien und Newsoundland auf. Daß über Flüssen, Seen
und feuchten Auen sich häufig Nebel bilden, kommt daher, daß
die mit Feuchtigkeit gesättigte warme Luft sich mit Luftschichten
mischt, welche durch Berührung mit dem kälteren Wasser oder
Boden schon eine niedrigere Temperatur angenommen haben und
die Verdichtung des Wasserdampfes bewirken. In den großen
Sandwüsten der alten Welt, wo Regen und Thau mangeln,
kommen auch keine Nebel vor.
Was der Nebel über der Erdoberfläche ist, das sind die
Wolken in der Höhe. Ersteigt man einen Berg, so kann man
in einen Nebel gelangen, der, vom Fuße des Berges aus gesehen,
als Wolke erscheint. Wegen ihrer großen Leichtigkeit können die
kleinen Wasserbläschen, welche die Wolken bilden, nur langsam
niedersinken; auch werden sie oft am Niedersinken durch einen auf-
steigenden Luftstrom gehindert, weshalb sie in der Luft schweben
und von ihr fortgetragen werden. Als Segler der Lüfte eilen die
Wolken bald mehr, bald weniger. Howard unterschied 3 Haupt-
arteu von Wolken: Federwolke oder eirrus, Haufenwolke oder
cumulus und Schichtwolke oder stratug, und vier Uebergangs-
formen: die fedrige Haufenwolke, cirro-cumulus, auch Schäfchen
genannt, die fedrige Schichtwolke, cirro-stratus, die streifige
Haufenwolke, cumulo-stratus, und die Regenwolke, nimbus. Die
Federwolke besteht ans sehr zarten, bald mehr streifigen, bald
mehr locken- oder federartigen Massen, welche in Höhen von
6500 m schweben und wahrscheinlich ans kleinen Schneeflöckchen
oder Eisnadeln bestehen. Sie erscheinen nach schönem Wetter
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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