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1. Grundriß der Weltgeschichte - S. V

1875 - Regensburg : Manz
Morwort. Daß ich mich zur Herausgabe des vorliegenden „Grund-risseg der Geschichte" für katholische Töchterschulen entschlossen habe, bebarf wohl bei dem gänzlichen Mangel an Lehrmaterial dieser Art, keiner Rechtfertigung. Eine cmbere Frage ist, ob ich bamit biesen Mangel wirklich beseitigt — ober vielmehr zu seiner Beseitigung etwas beigetragen — und somit die mir selbst gestellte Aufgabe, gelöst habe. Wenn ich mir auch das Zeugniß reblicheu Wolleus und ernsten Strebens nicht versagen kann, so weiß ich boch sehr gut, wie weit ich bahinter zurückgeblieben bin, und nur schüchtern wage ich, diese Arbeit der Schnlwelt vorzulegen. Ich bitte bah er alle Lehrer und Lehrerinnen , sowie Freunbe und Vertreter der Schule, benen bieses Büchlein in die Hand kommt, mich mit ihrem Rathe, ihren Wünschen und Berichtigungen zu unterstützen und somit beitragen zu helfen, daß bieß Unternehmen*) zum Heile der Schule gebeihe und Frucht schaffe. Wir sinb in der katholischen Unter* richtslitercitur schon arm an Lehrbüchern der Geschichte für Knabenschulen, bemt außer den weitverbreiteten und vorzüglichen Werken von Welter und Pütz besitzen wir kaum noch etwas Namhaftes — das ausgezeichnete und gebiegeue Werk von Kiesel scheint man in der Schnlwelt zu ignorireu —; daß es aber in unserem schreibseligen Jahrh nnbert bis jetzt noch immer an einem Leits ab en *) Diesem „Grundriß" soll im Laufe des Jahres im selben Verlage eine: „Vorschule bcr Geschichte für Töchterschulen in biographischer Form," und so Gott will, ein Lehrbuch, „Weltgeschichte für das weibliche Geschlecht" folgen.

2. Grundriß der Weltgeschichte - S. 1

1875 - Regensburg : Manz
Einleitung. Weltgeschichte versteht man eine getreue Erzählung der wichtigsten Begebenheiten. Sie führt uns denkwürdige Personen und Völker vor und berichtet von ihren Thaten, ihren Erfindungen und Entdeckungen, von ihren Sitten und (Jebräuchen, von ihrer Bildung und ihrem Streben., Aus ihr lernen wir insbesondere, was der Mensch war, was er geworden ist, und wie er die jetzige Bildungsstufe erreicht hat. Gutes und Böses. Glück und Unglück, Fortschritt und Rückschritt, Ausschwung und Untergang wechseln in der Geschichte mit einander ab. Die Weltgeschichte soll uns darüber belehren und aufklären, sie soll uns zum Guten ermuntern und vor dem Bösen und dem Unrecht warnen, aber auch trösten und beruhigen, indem sie durch die Erfahrung von Jahrtausenben beweist, daß Gott alle Dinge in der Welt weise regiert." Zur bessern und leichtern Uebersicht theilt man die Weltgeschichte in Perioden oder Zeiträume ein, die mit solchen Begebenheiten beginnen oder schließen, welche von tiefer Bedeutung auf das innere und äußere Leben der Menschheit waren. Nach der vorzugsweise auf das äußere Leben der Menschheit sich beziehenden Periodeneintheilung unterscheidet man alte, mittlere, neue und neueste Geschichte. Nach der vorzugsweise das innere Leben berücksichtigenden Geschichtsdarstellung, welche Christus als den Mittel- und Wendepunkt des Menschheitlebens erkennt, theilt man die Weltgeschichte in die Geschichte der Welt vor Christus und in die nach Christus. Hoffmann, Grundriß der Geschichte. 1

3. Grundriß der Weltgeschichte - S. 2

1875 - Regensburg : Manz
A. (Bpsisutfife ifpc Wm vor llirijhis. I. Der Grient. §. 1. Die Schöpfung und die Sündfluth. Die Bibel ist die älteste Geschichtsquelle, aus der wir schöpfen. Nach dem Bericht derselben schuf Gott im Aufauge „Himmel und Erde"; schmückte den Himmel mit Sonne, Mond und unzähligen Sternen und bekleidete und belebte die Erde mit Pflanzen und Thieren. Als Krone der Schöpfung schuf Gott den Menschen nach „seinem Bilde", und bestimmte ihn durch Verleihung der Vernunft und Sprach-fähigkeit zum Herrn der Erde. Rein und kräftig au Leib und Seele gingen Adam und Eva aus der Hand des Schöpfers hervor und lebten in Unschuld und Kindlichkeit im Paradiese,*) bis sie, verführt von der Schlange, von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntniß aßen. Zur Strafe mußten die ersten Menschen das Paradies verlassen und ein Leben voll Mühe und Arbeit, Sorgen und Schmerzen beginnen; im Schweiße ihres Angesichtes sollten sie und ihre Nachkommen ihr Brod esseu, bis der Tod ihrem kummervollen Dasein auf Erden ein Ziel setzen würde. Die einmal erwachte Sünde steigerte sich so schnell, daß schon Kain, der Sohn des ersten Menschenpaares, aus Neid den eigenen Bruder Abel erschlug. Die nachfolgenden Geschlechter sanken immer tieser in die Verirrungen der Sünde und des Lasters, bis zuletzt eine *) Paradies — Eden oder Wonneplatz.

4. Grundriß der Weltgeschichte - S. 3

1875 - Regensburg : Manz
3 große Wasserfluth, Sündsluth genannt (Sintflnth, b. H. allgemeine Muth), alle Menschen außer Noe (Noah) und feine Familie von der Erbe vertilgte. Die Söhne Noö's Sem, Cham (Ham) und Japhet würden die Stammväter neuer Völker in Asien und Afrika. §. 2. Die Israeliten. Palästina, der Wohnort der Israeliten, hieß ursprünglich Kanaan und hatte zu Grenzen im Norben den Libanon, im Osten und Süben die Wüste, im Westen das Mittelmeer. Der Hauptfluß des Laubes ist der Iorban, der in seinem Lause den kleinen See Me vom und den See Genesareth (galiläisches Meer) berührt und in das tobte Meer münbet. Die Provinzen Palästinas waren: Galiläa, Samäria, Jubäa und das östlich vom Jordan gelegene Peräa. Von Sem, einem Sohne Noe's, stammte Abraham ab, welcher den Glauben an den einigen Gott unter den Heiben bewahrte, und aus dem Lanbe seiner Väter, Mesopotamien, nach Kanaan zog. Seine Nachkommen kamen bitrch Josefs wuuberbare Schicksale nach Aegypten und erwuchsen baselbst zu einem zahlreichen Volke. Die Bebrück-nngen, welche die Israeliten (nach Jakol/s Beinamen Israel) zuletzt in Aegypten unter den Königen zu erbulben hatten, bewogen Moses, sein Volk nach Kanaan in das Land „der Verheißung" zurückzuführen. Am Sinai gab Moses den Israeliten im Namen Jehovah's das Gesetz. Hernach zogen sie noch vierzig Jahre in der syrischen Wüste umher. Währenb dieser Wanberung orbnete Moses ihr gesammtes staatliches, religiöses und häusliches Leben. Moses, dem es nicht vergönnt war, das Ziel seiner Wanberung zu sehen, bestimmte noch bei seinen Lebzeiten die künftige Vertheilung Kanaans unser die zwöls Stämme des Volkes, die ihren Ursprung von den zwölf Söhnen Jakob s ableiten. Nachbem Moses gestorben war, brangen die Jsrae-liten unter ^»osna über den Iorban und eroberten Kanaan nach langen und schweren Kriegen. Da sie aber die besiegten Stämme nicht ausrotteten, so hatten sie balb vielfache Angriffe vou beuselben zu erfahren, die sie nur mit großer Anstrengung abwehrten. In biefen Zeiten der Noth erhoben sich tapfere Männer, wie Gideon, Jephlha und Simson, und befreiten das Volk aus den brückenben Verhältnissen. Diese Feldherren blieben oft auch nach dem Siege Vorsteher des Volkes und würden Richter genannt. Enblich aber halfen keine Richter 1*

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 4

1875 - Regensburg : Manz
mehr, auch Eli's und Samuels Richteramt war nicht kräftig genug. Nun begehrten die Israeliten einen König, der sie zum Siege führen sollte. Samuel gab dem Verlangen nach und salbte den Benjaminiten Saul zum Könige von Jsracl (I095—1055). Da derselbe aber seine eigenen Wege wandelte und die Gebote Gottes gering achtete, blieb das Königthum nicht bei seinen Nachkommen, sondern ging auf David (1055—10x5) aus dem Stamme Juda über. Unter ihm erlangte das jüdische Reich durch Handel und Krieg das höchste Ansehen. Er besiegte alle seine Gegner, eroberte Jerusalem und machte es zur Hauptstadt seines Reiches. War auch sein Leben nicht frei von Sünden, so war doch seine Regierung eine glänzende. Er führte die Israeliten wieder zu Gott zurück, und machte Jerusalem zum Mittelpunkt der jüdischen Religion. Seine Psalmen zeugen von seinen tiefen gottesfürchtigen Gesinnungen. Unter seinem Sohne, dem wegen seiner Weisheit berühmten Salomo (1015—975), nahm das Reich zwar nicht an Umfang zu, nichtsdestoweniger hob sich der Glanz desselben. Salomo baute deu prächtigen Tempel und andere herrliche Gebäude. Am königlichen Hofe herrschte ein fabelhafter Luxus, welcher seinem Volke eine drückende Last wurde. Dasselbe verlangte daher nach Salomo's Tode eine Milderung der Steuern, und als sein Sohn Rehabcam darauf nicht einging, trennten sich zehn Stämme, bildeten das Reich Israel und wählten Jerobeam zum Könige (975). Die andern zwei Stämme blieben dem Hause David's treu und bildeten das Reich Juda mit der Hauptstadt Jerusalem. Die Könige des Reiches Israel, dessen Hauptstadt erst Sichern, dann Samaria war, entfernten sich vom Gesetz Gottes und dienten Götzen. Thronstreitigkeiten und zahlreiche Kämpfe mit Inda bewirkten, daß Israel in Verfall gerieth. Nachdem das Reich von 975—720 v. Chr. bestanden und von neunzehn Königen aus verschieden« Familien regiert worden war, wurde es von Salmanässar, dem Könige von Assyrien, unterjocht, die Hauptstadt zerstört und das Volk in die assyrische Gefangenschaft abgeführt. Ueber Juda herrschten fortwährend Nachkommen David's, und wenn auch Viele von dem wahren Glauben abfielen, so ermahnten doch gottbegeisterte Männer, wie Jesaias und Jeremias, mit Erfolg zum Festhalten an dem Glauben der Väter und zur Verehrung des einigen und wahren Gottes. Salmcrnässar's Sohn Sanherib belagerte bereits im Jahre 712 v. Chr. die Hauptstadt Jerusalem; aber der Prophet Jesaias ermahnte

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 5

1875 - Regensburg : Manz
5 König und Volk zum Ausharren, und wirklich kam den Juden eine Pest zu Hilfe, die im Heere Sanhsrib's ausbrach; Sanherib kehrte heim in sein Land und kam nicht wieder. Ueber hundert Jahre erfreute sich jetzt Juda größerer Sicherheit, bis endlich die Babylonier unter Nebukadnezar das Land in ihre Gewalt brachten. Jerusalem, mit ihm der Tempel, wurde zerstört und die Juden in die babylonische Gefangenschaft geführt (586). In der Fremde wurde das Volk in seinen Leiden durch die Verheißungen der Propheten getröstet, welche die Aussicht zur Rückkehr in die Heimath eröffneten» Diese Prophezeiungen gingen in Erfüllung, als das babylonische Reich von dem Perserkönige Cyrus (538) erobert wurde. Die Juden zogen zum großen Theil in ihre frühere Heimath zurück und begannen den Wiederaufbau des Tempels. Lange Zeit blieben sie unter persischer Oberherrschaft; bis endlich Alexander der Große das Perserreich stürzte (330). Nach Alexanders Tode kamen sie abwechselnd unter ägyptische und syrische Könige. Im Kampfe gegen die Letzteren stifteten die Söhne des Priesters Mattathias wieder ein unabhängiges Reich, welches aber schon seit 63 v. Chr. unter den Römern stand, weil von da an die Makkabäer (von Makkäb^-Hammer) beit Römern zinspflichtig waren. Im Jahre 40 v. Chr. wurde Herodes der Große König der Inden, welcher das Volk so sehr drückte, daß dasselbe mit Sehnsucht dem verheißenen Messias entgegenblickte. In diese Zeit fällt gerade ein Jahr vor dem Tode des Herodes die Geburt Jesu Christi, unseres Erlösers. Endlich, im Jahre 70 n. Chr., wurde Jerusalem durch Titus, den Sohn des Kaisers Vespamuus, völlig geschleift, 79,000 Juden gefangen, eine furchtbare Menge erschlagen und die übrig Gebliebenen in alle Länder zerstreut. Das jüdische Reich hatte sein Ende erreicht. Die Religion der Inden war in den ältesten Zeiten, wo bei ihnen der Familienvater noch zugleich Stammfürst und im Besitz aller Gewalt war, einfach und erhaben. Sie verehrten den einen lebendigen Gott als Schöpfer Himmels und der Erde. Während ihres Aufenthaltes in Aegypten aber sank die reine Erkenntniß durch Vermischung mit dem Thierdienjte, bis sie durch Mose vollendeter wieder hergestellt wurde. Geringen Einfluß übte die reinere Religionserkenntniß bei den Israeliten auf die Lage des weiblichen Geschlechts; die Jüdinnen befanden sich in einem untergeordneten Verhältniß und ihr Loos war nicht ganz frei von dem Jammer

7. Grundriß der Weltgeschichte - S. 6

1875 - Regensburg : Manz
6 und Elend, woran die Frauen im Orient so überreich waren. — Ungeachtet der Heilighaltiing der Ehe fand auch bei den Israeliten Vielweiberei statt. §. 3. Die Chinesen. In China, dem „himmlischen Reiche der Mitte", lebt seit den ältesten Zeiten ein semitischer Volksstamm, der durch Gebirge, Meere und die über 300 Meilen lange chinesische Mauer bis in die neueste Zeit von allem Verkehre mit andern Völkern abgeschlossen war. „China ist ein weites, herrliches Land, von reichen Weizen-uud Reisfeldern überdeckt, die Theestaude blüht daselbst und der Seideuwurm spinnt seinen köstlichen Faden; herrliche Gärten prangen mit den edelsten Früchten und schönsten Blumen. Hier haben Natur und Himmel Alles vereinigt, was das menschliche Dasein erfreulich machen kaun." — Es ist das größte Reich Asiens und nach Rußland das größte der Erde (250,000 Qm. mit 333 Mill. Einw.) Die älteste Geschichte des chinesischen Volkes ist durchweg sagenhaft und reicht bis 2500 v. Chr. hinauf. Danach regierten dasselbe zu-erst Götter, dann von den Göttern abstammende Helden, unter welche Fohi und Jao die berühmtesten sind. Fohi soll zuerst den Herrn des Himmels kennen gelehrt und zur Veredlung der Menschen die Ehe, Musik und Schrift eingeführt, sein Nachfolger den Ackerbau gelehrt haben. Die lückenlose Geschichte der Chinesen beginnt erst mit dem Jahre 771 vor Christus. — Seit dem Jahre 2207 v. Chr. finden wir aber bereits erbliche Herrscherhäuser (Dynastien.) Im Jahre 1122 gründete Wnwang die Dynastie Tschsu, welche sich bis 250 v. Chr. auf dem Throne behauptete. Unter dieser Herrscherfamilie trat um 500 v. Chr. Confucius (Kong-futse) als Gründer und Ordner des Staats- und Religionswesens auf. Er lehrte das Dasein eines unsichtbaren Gottes, der Schaugti heißt und im Himmel seine Wohnung hat, und brang vor Allem barauf, daß die Menschen die uran-fängliche Reinheit, welche sie vom Himmel erhalten hätten, wieber erlangen sollten. Er sammelte die alten Lehren und Gesetze, Geschichten und Ueberlieferungen des chinesischen Volkes, empfahl die Gelehrsamkeit, Gehorsam, Treue und Aufrichtigkeit als die Grnnbsänlen der Tugenb und wies auf die Ankunft des Welterlösers mit den benkwürbigen

8. Grundriß der Weltgeschichte - S. 7

1875 - Regensburg : Manz
7 Worten hin: „Wir harren auf die Ankunft des vollkommenen Hei- ligen; dann erst, nach einem solchen Vorgänger, sieht zu hoffen, daß die Tugend unter den Menschen zur That und Uebung kommen werde." Seine einfache Lehre genügte jedoch dem Volke nicht, so daß der von Indien her eindringende Buddhismus besonders unter dem niederen Volke viel Eingang gefunden hat. — Unter Tsching-wang, dem Stifter der Dynastie Tsin (246 bis 209 v. Chr.), wurde die große chinesische Mauer erbaut. — Unter der folgenden Dynastie Han (207 v. Chr. bis 263 n. Chr.) gewann das Reich bedeutend an Umfang, erlangte seine höchste Blüthe im Innern und (eine größte Ausdehnung nach Außen. Schon in frühester Zeit verstanden die Chinesen die Bereitung des Porzellans, der Seide, des Papiers und des Schießpulvers, sowie die Anwendung des Compasses. Ja schon nahm in China die Buchdruckerei ihren Anfang, 1500 Jahre bevor sie in Europa erfunden wurde. Da aber die Chinesen, durch ihre Abgeschlossenheit, von den Erfahrungen fremder Nationen keinen Gebrauch machen konnten, blieben sie auch hinter andern Völkern zurück. Ihre Cultur und Industrie kann sich daher mit der Gewerbthätigkeit, dem Kunstfleiß und der Bildung anderer Cnlturstaaten nicht messen, so sehr sie auch wegen ihrer Geschicklichkeit gepriesen werden. Die eigenthümliche Erziehung, Lebensweise und Regierungsart macht die Chinesen feig und unkräftig. Dennoch haben sie von alter Zeit her eine sehr hohe Meinung von ihrer Vortrefflichkeit und betrachten alle andern Völker mit hochmüthiger Verachtung. — Der Kaiser von China wird wie ein Gott verehrt und der „Hirn-lische Sohn" genannt. Er ist unumschränkter Herrscher über Leben und Tod seiner Unterthanen; muß sich aber durch Tugeudeu auszeichnen und auf die Stimme des Volkes hören. Seine Beamten heißen Mandarinen (Befehlshaber). Die Vortheilhafteste Seite des chinesischen Volkscharakters zeigt sich im Familienleben, welches in China eine würdige Ausbildung erhielt. §. 4. Die Inder. Südlich der schneebedeckten Höhen des Himawja-Gebirges erstreckt sich ein fruchtbares, glückliches Laud mit einem abwechselnden

9. Grundriß der Weltgeschichte - S. 9

1875 - Regensburg : Manz
9 zigkeit und Liebe gegen alle Wesen als erste Tugend. Der Buddhismus erreichte eine ungeheure Verbreitung in Indien selbst; danach kam er nach Ceylon, nach China und Tibet. Hier war der buddhistische Priesterstand am zahlreichsten und das geistliche und weltliche Oberhaupt, der Dalai Lama, wurde göttlich verehrt. Im eigentlichen Indien wurde später der Buddhismus vou den Brahmapriestern blutig verfolgt und in Vorderindien fast gänzlich ausgerottet. — Aber als späterhin der Islam — die Religion des Muhamed — ans Arabien über das von den Arabern eroberte Persien nach Indien kam, blieb auch die Religion des Brahma nicht mehr herrschend. Es bildeten sich nun große mnhamedanische Reiche in ganz Indien, die später alle zusammen unter das Reich des Großmoguls kamen, der seine Residenz in Delhi hatte. Aber auch dieses Reich konnte dem Schicksal der Auflösung nicht entgehen. Seit dem Jahre 1600 nach Christus kamen die Engländer nach Indien und verdrängten die Portugiesen, welche dort bereits früher ein Reich gegründet hatten. Im Verlaufe der letzten hundert Jahre eroberten die Engländer das ganze Reich des Großmoguls, und jetzt ist ganz Indien englisch. Die heidnischen Religionen bestehen noch heute in Indien und es wird noch lange dauern, bis das Christenthum dort überall Eingang findet.*) Wie das Volksleben, so war auch das Familienleben der alten Inder noch sehr mangelhaft und die Frauen befanden sich in brüefeuber Abhängigkeit von Vater, Söhnen und männliche» Bei wandten. Beim Tode des Mannes wurde die Fran mit verbrannt, oder — wenn sie sich dessen weigerte — in die Wüste gestoßen, wo sie elendiglich umkommen mußte. *) Im Jahre 1541 schiffte sich Franz Xaver, einer der vorzüglichsten Gefährten des heiligen Ignatius von Loyala, nach Indien ein und bekehrte an de» Küsten und aus den Inseln Indiens eine zahllose Menge zum Christenthum.

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 11

1875 - Regensburg : Manz
11 berühmtesten ist. Unter Ramses b. Gr. würde Moses geboren und die im Sanbe Gosen ihre He erden iüeibenben Israeliten hart gebrückt. Moses floh nach Mibian. Dort sann er vor dem Angesichte Gottes über die Befreiung seines armen Volkes ans der ägyptischen Knechtschaft nach und führte unter dem Sohne bieses übermüthigen gottlosen Pharao die Kinder Israel glücklich ans Aegypten au beu Sinai zur Gesetzgebung Jehovah's (1320 v. Chr.) — Aber auch Thebens Macht ging vorüber. Im siebenten Iahrhunberte v. Chr. verlangte Psmil-metlch von Sa'is in Unterägypten die Oberherrschaft über das ganze Laub- Aegypten sank znsehenbs und kam später (525 v. Chr.) unter die Herrschaft der Persersönige, die es schwer mißhanbelteu. Mit dem Weltreiche der Perser kam Aegypten dann unter Alexauber beu Großen von Macebönien, welcher an der Küste des Mittelmeeres die große Welthanbelsstabt Alexandria grünbete (332). Nach dem Tode Ale-xanber's gelangte Aegypten zu neuer Selbststänbigkeit unter der Herrschaft der Ptolemäer, welche von Ptolemäus, einem Felbherrn Alexan-ber's b. Gr., stammten. Diese regierten von 322—30 v. Chr., alsbanu ward Aegypten römisch. — Die alten Aegypter waren ursprünglich Verehrer eines höchsten Wesens, gingen aber später zur Vielgötterei über, indem die Naturkräfte als besondere Gottheiten verehrt wurden. So wurde der Sonne (Osiris) und dem Monde (Isis) göttliche Verehrung erwiesen; an biefe Götter schloß sich die Verehrung von Thieren au. Heilig ge- haltene Thiere waren der Stier (Apis), der Falke, die Katze, das Krokobil u. a. m. — Wie die Jnber, so waren auch die Aegypter nach Staub und Beschäftigung in mehrere Kasten abgetheilt. Vor allen Kasten erfreuten sich die der Priester und Krieger des höchsten Ansehens. Ungeachtet des ernsten Charakters der Aegypter liebten sie doch glänzende Mahlzeiten, an denen auch die Frauen theilnehmen durften, lleberhanpt waren diese bei den Aegyptern in einer weit bessern Lage, als bei andern Völkern; sie konnten sogar zur priesterlichen Würde gelangen.
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