299
die Irländer Columba« und Gatt im Süden vom Bodensee. Im Jahr
613 gründete letzterer in der Nähe des Bodensees mitten im wilden Ur-
wald das später berühmt gewordene und nach seinem Namen genannte
Kloster St. Gallen, durch das sehr viel für die Erziehung der Jugend
und die Bildung christlicher Lehrer geschah. Von da verbreitete sich das
Christenthum bald bis tief an den Neckar hinab. — In Bayern lehrte
um das Jahr 650 Emmeran, aus dem südlichen Frankreich gebürtig,
zu Regensburg. Vierzig Jahre nach ihm (um 696) predigte der West-
franke Ruodpert (Rudpertus) zu Salzburg, und fast zu gleicher Zeit
(um 717) Corbinian, sein Landsmann, zu Freysing in Bayern. In
Franken wirkte der irische Mönch Kilian um Würzburg und fiel, wie
Johannes der Täufer, auf Anstiftung eines mit dem dortigen Herzog
verbundenen Weibes, der deutschen Herodias (Marc. 6, 17 ff.), von Mör-
derhand. Andere predigten das Evangelium am Rhein, in Holland und
unter den Sachsen.
Alle Arbeiten aber und Einrichtungen dieser Männer blieben ohne
sicheren Halt und ohne festen Verband bis auf die Zeiten des Man-
nes , der mit Recht vor andern der Apostel der Deutsche» genannt wird.
Es war dies Winfrid, mit dem Beinamen Bonisacius, d. h. der
Wohlthäter.
Schon in früher Jugend regte sich in Winfrid das Gefühl seines
künftigen Berufs. Das Irdische hatte für ihn keinen Reiz. Kaum war
er ein Knabe von fünf Jahren, als er den Entschluß faßte, der Welt
zu entsagen.
Nachdem er um das Jahr 710 die priesterliche Weihe empfangen
hatte, wurde der Entschluß, den heidnischen Völkern des Festlandes das
Evangelium zu verkündigen, immer lebendiger in ihm. Ein Versuch,
bei den Friesen damit den Anfang zu machen, wurde durch Kriegsge-
tümmel vereitelt.
Doch gerade dieser Unfall sollte den Winfrid erst recht auf die
Bahn führen, die er jit durchlaufen bestimmt war. Im Jahr 718 nem-
lich trat er von neuem seine Missionsreise auf das Festland an, und
zwar ging er zunächst nach Rom, um sich von dem dortigen Pabst zu
seiner Missionsthätigkeit bevollmächtigen zu lassen.
Von nun an ist seine Thätigkeit fast ausschließlich dem südlichen
und mittleren Deutschland zugewendet. Die Bayern und Alemannen
waren damals theitweise mit dem Christenthum wenigstens äußerlich be-
kannt. Die Thüringer waren verwilderte Christen, die Heffen noch großen-
theils Heiden. Die Franken, die sich äußerlich bereits zum Christen-
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Extrahierte Personennamen: Emmeran Kilian Johannes_der_Täufer Marc Apostel Winfrid Winfrid
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Frankreich Salzburg Bayern Evangelium_am_Rhein Holland Sachsen Rom Deutschland
30 í
Eichstädt, Würzburg, das weit ins Württembergische hineinreichte, und
andere. Schon im Jahr 732 war Bonifacius selbst vom Pabst zum
Erzbischof ernannt worden, erhielt aber viel später erst Mainz zu sei-
nem erzbischöflichen Sitz.
Als Oberhaupt der deutschen Kirche hielt Bonifacius (742) die
erste Kirchenversammlung deutscher Nation.
Er hatte einen bewundernswertsten Sinn für Alles, was zur festen
äußern Begründung der Kirche nothwendig ist. Es konnte ihm deß-
halb nicht entgehen, welche Bedeutung wohl eingerichtete Bildungsanstal-
ten für die Geistlichkeit staben. Solche Anstalten waren damals die
Klöster. Deßhalb sorgte er in den verschiedenen Sprengeln der deutschen
Kirche für Errichtung von Klöstern. Bei weitem die wichtigste Grün-
dung dieser Art, die unter seiner Leitung entstand, war die Abtei Fulda,
wo im Dome seine Gebeine ruhen. Schon unter Sturm, seinem ersten
Abt, zählte es vierhundert Mönche und wurde mehr und mehr der Mit-
telpunkt der christlichen Bildung in Deutschland.
Solche Klöster als Pflanzschulen für christliche Erkenntniß und christ-
liches Leben kamen von jener Zeit an namentlich in unserem Schwaben-
land auf, so zwischen der Mitte des achten und neunten Jahrhunderts
Ellwangen, Marchthal, Herbrechtingen, Murrhardt, Hirsau, Wiesensteig.
Die christlichen Kirchen im jetzigen württemberger Lande, welche in
den ältesten Urkunden (des achten und neunten Jahrhunderts) genannt
werden, sind: zu Lausten am Neckar und Heilbronn, Seeburg und Trail-
singen, O.a. Urach, Willmandingen auf der Alb, Zwiefaltendorf, O.a.
Riedlingen, Waldach, O.a. Freudenstadt, Zazenhausen, O.a. Cannstatt.
So groß auch der Wirkungskreis war, den Bonifacius als Erz-
bischof von Mainz mit unermüdlicher Thätigkeit ausfüllte, ließ es ihn
doch an seinem Bischofssitz nicht rasten. Er übergab sein Amt dem
Lull, einem seiner vorzüglichsten Schüler, indem er zu ihm sprach: „Ich
kann nicht anders, ich muß reisen, wie mich der Drang meines Her-
zens dazu treibt; denn schon naht die Zeit meinex Auflösung. Bald
werde ich, von diesem Leib befreit, zum Kranz der ewigen Herrlichkeit
mich erheben."
So zog er von neuem als Missionar aus, den Rhein hinab zu
den Friesen. Mit jugendlicher Kraft durchwanderte der siebzigjährige
Greis Friesland, bekehrte und taufte Tausende, zerstörte heidnische Götzen-
tempel und gründete Kirchen. Aber unerwartet kam ihm da sein Feier-
abend. Bonifacius hatte die Neubekehrten der ganzen Gegend in die
Ebene von Dockum zur Firmung beschieden und mit seinen Begleitern
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303
142. Kaiser Karl -er Große.
(Er lebte 742 — 814 nach Christo.)
Unter den deutschen Völkerschaften waren die Franken vor allen
mächtig geworden. Anfangs wohnten sie am Niederrhein; dann aber
zogen viele von ihnen über den Rhein hinüber, in das Land der
Gallier, das nach ihnen Frankreich genannt wurde. Dort wurden sie
mit dem Christenthum bekannt, und im Jahr 496 ließ sich ihr König
Chlodwig (Ludwig) zugleich mit 3000 seiner Krieger taufen. In
diesem Frankenreiche, das nach und nach seine Grenzen über das
heutige Frankreich, Deutschland, Holland, die Schweiz, einen Theil
von Italien, Spanien und Ungarn ausgedehnt hatte, herrschte von
768 — 814 nach Christi Geburt ein gewaltiger König, Namens Karl.
Dieser Karl ist einer der wenigen Männer, denen man den Beinamen
der Große mit Recht beigelegt hat.
Er war nach dem Bericht seines Geheimschreibers Eginhard von
starkem, vollem Wüchse und maß sieben seiner Fußlängen. Er besaß
eine außerordentliche Stärke. Einen völlig geharnischten Mann konnte
er in die Höhe heben und eine Zeit lang schwebend halten. — Die
Gestalt Karls war voll hoher Würde. Nur an großen Festen, oder wenn
er Gesandte empfing, trug er einen golddnrchwirkten Rock, Schuhe
mit Edelsteinen, am Mantel goldene Haften, eine köstliche Krone auf
dem Haupt und ein Schwert mit Edelsteinen besetzt an der Seite.
Gewöhnlich aber unterschied er sich in der Kleidung wenig von dem
Aermsten im Volke. Die ausländische Kleidung war ihm verhaßt;
am liebsten aber ging er in Kleidern, die ihm seine eigenen Töchter
gewoben hatten.
Bei Tisch hatte er den Brauch eingeführt, ans guten Büchern
vorlesen zu lassen, vor allem aus des heiligen Augustinus trefflicher
Schrift von der Stadt Gottes, einem Werke, das Karl ganz vor-
züglich liebte. Er redete mehrere Sprachen mit großer Fertigkeit,
konnte schreiben, was damals etwas sehr Seltenes war, dichtete
Kirchengesänge, ja er trug sich sogar mit dem Gedanken an eine
deutsche Sprachlehre und sammelte die alten Heldenlieder des deut-
schen Volkes.
Besonnen und kräftig sicherte, erweiterte und ordnete er seine
Länder, die sich vom Ebro (in Spanien) bis zur Raab (in Ungarn),
von der Eider (in Dänemark) bis zur Tiber (in Italien) ausdehnten.
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Extrahierte Personennamen: Karl_-er_Große Karl Chlodwig Ludwig) Ludwig Karl Karl Karls Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Christo. Rhein Frankreich Frankreich Deutschland Holland Italien Spanien Ungarn Christi Karls Gottes Spanien Ungarn Dänemark Italien
304
Im Ganzen machte er zweiundvierzig Feldzüge. Er zog mit fast un-
begreiflicher Schnelligkeit vom Rhein bis an den Po, vom Po zur
Weser, von da zum Ebro, vom Ebro zur Elbe, plötzlich wieder zur
Donau, und war mit wenigen Ausnahmen überall siegreich. Am er-
müdendsten für ihn war der Krieg gegen die heidnischen Sachsen,
welche an den Grenzen gefährlich waren, und im Kampfe für ihre
Freiheit, Sitten und Glauben Franken und Christenthum gleich sehr
haßten. Einmal ließ Karl (und dies ist ein schwarzer Fleck in seiner
Geschichte) 4500 Sachsen, weil dies Volk immer wieder Krieg an-
fing und ihm Treue gebrochen, an einem Tag enthaupten. Erst im
Verlauf eines drei und dreißigjährigen Krieges brachte er sie samt ihrem
mächtigen Fürsten Wittekind zur Unterwerfung und zur Annahme des
Christenthums. Freilich waren sie damit noch nicht zu wirklichen
Christen gemacht; aber es konnte jetzt doch der Same des wahren
Christenthums ungestört ausgestreut werden unter ihnen. Viele der
Sachsen mußten auf Befehl Karls mit Weib und Kind ihre Heimat
verlassen und fortan im Lande der Franken wohnen. Von solchen
sächsischen Einwanderern rührt vielleicht der württembergische Orts-
name Sachsen heim her.
Mit großem Eifer suchte er der christlichen Kirche in seinem
Reiche aufzuhelfen. Fast auf allen Reichstagen, die Karl der Große
hielt, war auch von den Angelegenheiten der Kirche die Rede. Ueber-
dies veranstaltete er auch besondere Zusammenkünfte der Geistlichkeit
(Synoden oder Kirchenversammlungen), auf denen wichtige Beschlüsse
über die Bildung und Beaufsichtigung der Geistlichen, so wie über
die Unterweisung des Volks gefaßt wurden.
Er hatte selbst tiefe Ehrfurcht vor dem Wort Gottes. Die
Kirche besuchte er früh und Nachmittags, oft auch des Abends. Er
sorgte, daß die Gemeinden tüchtige Geistliche und Bischöfe bekamen;
sie mußten wenigstens lesen können; für unsere Zeit freilich nicht
viel, für jene aber nicht wenig. Er ließ eine Sammlung von Vor-
trägen älterer Kirchenlehrer veranstalten und ins Deutsche übersetzen,
damit dieselben dem Volk von den Geistlichen vorgelesen würden.
Wo er tüchtige, kenntnißreiche Männer gewinnen konnte, die zog er
an seinen Hof. So berief er einen sehr gelehrten englischen Mönch,
Namens Alcuin, zu sich, und machte ihn zum Lehrer seiner eigenen
Kinder. Einen muntern, wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde,
den obengenannten Eginhard oder Einhard, gab er seinen Söhnen
zum Gesellschafter, um sie durch seinen Fleiß anzuspornen.
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Extrahierte Personennamen: Karl_( Karl Karls Karl_der_Große Karl Namens_Alcuin
307
halbes Jahrhundert hindurch ein Welttheil gehorcht batte. Er starb
zu Aachen, wo er auch das Licht der Welt erblickt haben soll, und
woselbst sein Lieblingsaufenthalt war.
Karl der Große war berufen, die Stürme der Völkerwanderung,
die ein ganzes Jahrhundert hindurch (375—476) Europa in Unruhe
und Aufregung erhalten hatten, zum Ende zu bringen und auf den
Trümmern der alten Welt eine neue Ordnung der Dinge zu begrün-
den. Um dieser Ausgabe gewachsen zu sein, bedurfte es einer solchen
Vereinigung von kriegerischem Geist und gesundem Sinn für friedliche
Bildung, wie wir sie in diesem Manne finden. Denn einerseits war
nöthig, das Brauchbare aus der alten Zeit, vor allem das Christen-
thum zur Grundlage einer neuen Bildung zu machen; andererseits
aber den kriegerischen Geist der germanischen Völker ungebrochen zu
bewahren, um diese neue Bildung im Osten gegen das noch vorhan-
dene Heidenthnm (Sachsen und Avaren), im Westen gegen den von
Spanien aus hereinbrechenden Erbfeind der Christenheit (Muhamme-
daner oder Mauren) zu schützen. — Das hohe Ziel, das sich Karl
der Große gesteckt hatte, tritt besonders in einer Rede hervor, die
er im Jahr 802 an die in seinem Palast zu Aachen versammelten
Großen des Reiches hielt. Kurz und eindringlich legte er ihnen sein
Glaubensbekenntniß vor, ermahnte sie zur Liebe Gottes und des
Nächsten, und schärfte dann jedem Stand seine besonderen Pflichten
ein. „So (mit diesen Worten schloß er), so wird uns Gott ein glück-
liches Leben geben auf Erden, und das zukünftige mit seinen Heiligen
in Ewigkeit. Gott behüte euch, geliebte Brüder!" —
143. Pabst Gregor Vii. und Kaiser Heinrich Iv.
Die römischen Bischöfe waren schon seit Jahrhunderten so angesehen, daß sie
das allgemeine Vertrauen der Christenheit genossen, und daß ihre Entscheidung in
geistlichen Sachen das größte Gewicht hatte. Ehrfurchtsvoll nannte man sie: Lehrer
der Welt und Väter oder Päbste von dem lateinischen Worte Papa, d. h. Vater.
Ihre Gewalt in geistlichen Angelegenheiten war jedoch durch die Bischöfe beschränkt
und in weltlichen Dingen der Macht des Kaisers unterworfen. Seitdem aber Pipin,
der Frankenkönig, der Vater Karjs des Großen, den Päbsten ein weltliches Besitzthum
geschenkt (im Jahr 755), und Kaiser Kart der Große diese Schenkung bestätigt und
erweitert hatte, trachteten die Päbste beständig darnach, durch Hülfe ihrer geistlichen
Gewalt ihre weltliche Macht zu vergrößern. Mit beharrlichem Eifer suchten sie in
allen weltlichen Angelegenheiten ein entscheidendes Ansehen zu erlangen und unter-
hielten in dieser Absicht an den Höfen der christlichen Fürsten ihre Gesandten (Le-
gaten) mit großen Vollmachten, unter dem Vorwände, als müßten sie, die Oberhirten,
20*
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl
der_Große Karl Gregor_Vii Gregor Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Europa Sachsen Spanien Aachen Gottes
308
über den christlichen Wandel der Fürsten und Völker wachen. Mebrere Päbste der
damaligen Zeit waren lasterhafte und stolze Menschen, und nicht selten waren die
Kaiser in die Nothwendigkeit versetzt, solche unwürdige Priester abzusetzen und ihre
Stellen andern zu übertragen.
Der Kaiser Heinrich Iii. hat während seiner kurzen Regierung drei neue Päbste
eingesetzt. So vielen Einfluß hatten damals noch die Kaiser auf die Wahl der
Päbste und solche richterliche Macht über ihr Verhalten. Ueberhaupt waren seit der
Mitte des zehnten Jahrhunderts die deutschen Kaiser die mächtigsten Fürsten in
Europa und das deutsche Volk das angesehenste.
Aber nun trat ein Mann auf, der das Pabstthum nicht bloß von der weltlichen
Gewalt unabhängig machen, sondern es sogar über dieselbe erheben wollte. Hilde-
brand, ein Benedictinermönch, der Sohn eines armen Handwerkers aus Toskana,
hatte sich durch seine ausgezeichnete Klugheit ein großes Ansehen am päbstlichen
Hofe erworben. Er stieg schnell von Stufe zu Stufe empor und ward der Rath-
geber und Lenker mehrerer nach einander folgenden Päbste, so daß lange Zeit am
römischen Hofe Alles nur nach seinem Willen geschah. Im Jahr 1073 ward er
selbst zum Päbste gewählt und bestieg den päbstlichen Stuhl unter dem Namen
Gregor Vh. Denn es ist gebräuchlich, daß die Päbste bei ihrem Amtsantritte
ihren Namen wechseln. Seine Erwählung war ohne Vorwissen des Kaisers ge-
schehen, und als dieser sich darüber ernstlich beschwerte und ihn nicht anerkennen
wollte, entschuldigte sich Gregor ans eine sehr demüthig scheinende Weise damit, er
sei vom römischen Volke zur Annahme dieser Würde gezwungen worden und erwarte
zu seiner Einweihung nur noch die Genehmigung des Kaisers.
In wenigen Menschen ist eine solche Klarheit des Verstandes, so viel Klugheit
und Scharfsinn mit solcher Thatkraft und unerschrockenen Kühnheit vereinigt ge-
wesen, als in diesem Gregor. Die dunkle, unruhige Zeit, in der er lebte, bedurfte
eines solchen Mannes; und wäre Gregor bei seinen Geisteskräften ein demüthiger,
gläubiger, wahrhaft frommer Mann gewesen, so hätte er auf der hohen Stufe, zu
der er erhoben war, zur Erleuchtung und Besserung vieler Millionen wirken können,
er wäre ein Segen für die ganze Ehristenheit gewesen, und vielleicht hätte es der
spätern Reformation gar nicht bedurft. Er sah zwar manche Gebrechen seiner Zeit
in Kirche und Staat, wie den unwürdigen Lebenswandel vieler Geistlichen, Eewalt-
thäligkeit von Fürsten, Rohheit und Unwissenheit des Volkes. Aber statt auf das
göttliche Wort als den festen Grund der Kirche und Kirchenlehrc hinzuweisen, suchte
er nur mit äußerlichen Mitteln zu helfen.
Sein erstes Augenmerk war ans die Abstellung eines allgemein eingerissenen
schändlichen Mißbrauchs gerichtet. Die weltlichen Machthaber, die oft Geld bedurften,
verkauften »entlief) in ihren Staaten die geistlichen Stellen, Bisthümer, Abteien und
Pfarreien au denjenigen, der das Meiste dafür bot, und die so angestellten Geist-
lichen suchten dann durch allerlei Erpressungen aus ihren erkauften Stellen den
möglichst großen Vortheil zu ziehen. Schon viele rechlschasiene Päbste hatten gegen
diesen Unfug, den man nach Apostelgesch. 8, 9. Simonie nannte, geeifert, aber
ohne ihn ganz abstellen zu können. Gregor, der zugleich wohl einsah, wie viele
Gewalt dadurch die Könige und Fürsten über die Kirche bekamen, that Jeden in den
Bann, der als Verkäufer oder Käufer einer Kirchenstelle erfunden ward, und er
hatte Kraft genug, es gegen alle Gewaltige und Große der Erde durchzusetzen.
Nun ging er weiter. Weil die Bischöfe und andere hohe Geistliche nicht nur ein
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Iii Heinrich Gregor_Vh Gregor Gregor Gregor Gregor Gregor Gregor Gregor Gregor Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europa Toskana Apostelgesch
310
klagten ihn die Sachsen, und nicht mit Unrecht, daß er ihnen ihre alten Rechte und
Freiheiten genommen habe und sie schimpflich behandle. Gregor schickte Botschaft
an Heinrich, daß er sich in den nächsten Fasten zu Rom einfinden, und sich dort
wegen der ihm zur Last gelegten Verbrechen vor dem geistlichen Gericht verantworten
solle. Heinrich sammelte sogleich einen Reichstag zu Worms (im Jahr 1076) und
setzte den Pabst ab. Aber dieser sprach dagegen den Bann gegen ihn ans, und band
zugleich alle seine Unterthanen von dem ihm geleisteten Eide und Gehorsam gegen
ihn los. So wenig das den König schreckte, so benützten es doch die unzufriedenen
Fürsten und erklärten ihm, daß sie unter keinem Herrn stehen wollten, der im Banne
sei. Werde Heinrich sich nicht in Jahresfrist vom Banne losmachen, so wollten sie
einen andern König wählen. Nun mußte sich der große Herrscher zu der Demüthi-
gung entschließen, selbst zum Pabste zu gehen und um seine Lossprechung zu bitten.
Die Reise geschah im Winter durch unwegsame Gegenden über die Eisgebirge der
Alpen, da auf allen gebahnten Wegen Heinrichs Feinde lauerten. Der Pabst war-
tn dem festen Schlosse Canossa in Oberitalieu, und wollte zuerst deu Bittenden gar-
nicht vor sich lassen. Drei Tage hinter einander mußte Heinrich bei scharfem Wiu-
tersroste vom Morgen bis zum Abend im Borhofe deö Schlosses stehen, baarfnß,
mit entblößtem Haupte, in ein wollenes Hemde als ein Büßender gehüllt. Am vierten
Tage ließ Gregor ihn endlich vor sich kommen, sprach ih» zwar vom Banne los,
verbot ihm aber, von der königlichen Gewalt Gebrauch zu machen, bis auf einem
Reichstage entschieden sei, ob er König bleiben könne oder nicht. Doch diese Schmach
war zu groß für einen solchen Mann. Heinrich, durch das Unglück gekräftigt, be-
kämpfte zuerst seine Feinde in Deutschland, die ihn abgesetzt und den Schwaben-
herzog Rudolph statt seiner zum Herzog gewählt hatten. Da mußte namentlich auch
Schwabenland Kaiser Heinrichs Rache schwer empsinden, und seine rohen Böhmen
hausten gar übel darin. Die Herzogswürde von Schwaben aber verlieh er seinem
getreuen Friedrich v. Büren, demselben, der die Burg von Hohenstaufen erbaute.
Der Gegenkaiser siel in der Schlacht. Da führte Heinrich sein Heer nach Italien
und mehreremal vor Rom. Zuletzt belagerte er die Stadt über ein Jahr lang, er-
oberte sie (im Jahr 1084), setzte den Pabst ab und wählte einen neuen. Gregor-
that allen möglichen Widerstand und wurde zuletzt von einigen seiner Getreuen nach
Salerno bei Neapel in Sicherheit gebracht, wo er int Jahre 1085 starb, noch im
Sterben bindend und lösend.
Diejenigen unter deu Päbsten der folgenden Jahrhunderte, die Muth und Kraft
besaßen, traten mehr oder weniger in Gregors Fußftapfen. Die Streitigkeiten mit
den weltlichen Fürsten dauerten mit wechselndem Glücke fort. Viele unwürdige Geist-
liche saßen auf dem päbstlichen Stuhl. Oft gab cs durch innere Zwistigkeiten zwei,
einmal gar drei Päbste, die sich unter einander in den Baun thaten. Alle aber
fuhren fort, in der Kirche Christi eine geistliche und weltliche Macht und Hoheit zu
behaupten, die ihnen nach Gottes Wort nicht zukam (Joh. 18, 36. Matth. 20,
25—28.), und die besonders im fünfzehnten Jahrhundert beginnenden Versuche einer
Reformation an Haupt und Gliedern zu vereiteln.
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Extrahierte Personennamen: Gregor Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Gregor Gregor Heinrich Heinrich Rudolph Heinrichs Heinrichs Friedrich_v Friedrich Heinrich Heinrich Gregors Matth
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Rom Worms Oberitalieu Deutschland Schwaben Italien Rom Salerno Neapel Gregors Christi Gottes
313
Juden ihre Mordluft. Dieselben wurden in ihre Synagoge oder Juden-
schule zusammengetrieben und mit ihr verbrannt. Ein solcher unchrift-
licher Mordgeist beseelte die Kreuzfahrer, und nicht weniger Raubsucht;
auch die verborgensten Winkel der Stadt wurden nach Schätzen durch-
späht.
Gottfried nahm weder an diesen blutigen Greueln, noch an dem
Jagen nach Beute Antheil. Sobald der Sieg entschieden war, begab
er sich noch während des Mordgetümmels, von drei Rittern begleitet, in
wollenem Pilgerhemd und mit entblößten Füßen aus der Stadt, wallte
um ihre Mauern, ging durch das Thor, welches gegen den Oelberg
liegt, nach der Kirche des heiligen Grabes und überließ stch der Andacht.
Plötzlich änderte stch auch der Auftritt in der Stadt. Die Wall-
brüder, des Mordens müde, legten ihre Waffen ab, reinigten stch von
dem Blut der erschlagenen Türken und eilten mit entblößten Häuptern
und Füßen zu den noch von Blut rauchenden heiligen Oertern. Die
Stadt, in welcher kurz vorher nur das wilde Geschrei der Würger und
das Gewinsel der Sterbenden gehört wurden, erschallte jetzt von den
Lobgesängen zur Ehre Gottes und von den Gebeten der zum Grabe des
Heilandes Wallenden, und die grausamen Krieger, deren Gemüth jeder
milden Empfindung noch eben verschlossen war, beugten jetzt ihre Kniee
und vergossen Thränen der Andacht an den Oertern, wo das noch warm
fließende Blut an ihre Grausamkeit ste erinnerte. Viele, die mit gie-
riger Habsucht geraubt, opferten jetzt Gott mit ausschweifender Frei-
gebigkeit ihren Raub und brachten ihn als Almosen den Alten, den
Armen und den Kranken. Andere bekannten laut ihre Sünden und ge-
lobten Besserung. Wohl selten sah man eine so schnelle Umwandlung.
Man rechnet, daß in den zweihundert Jahren, während welcher
die Kreuzzüge dauerten, gegen steben Millionen Menschen ins Morgen-
land zogen, und nur wenige davon sahen ihr Vaterland wieder. Sollen
doch sogar im Jahre 1212 gegen 40,000 Knaben aus Deutschland und
Frankreich stch auf den Weg nach dem gelobten Land gemacht haben,
aber meist elend umgekommen oder in Sklaverei gerathen sein. Trotz
dieser ungeheuren Opfer hatte das ganze Unternehmen keinen Bestand.
Das neue christliche Königreich in Jerusalem erhielt sich nur kümmer-
lich. Im Jahr 1291 ging auch die letzte Besitzung daselbst für das
Abendland verloren.
Die Kreuzzüge sind uns ein großes Zeichen, an dem wir absehen
können, wie man für des wahren Gottes Ehre nicht eisern, und mit
welcherlei Waffen man für das Reich Christi nicht streiten soll (Joh. 18, 36.).
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Extrahierte Personennamen: Gottfried
Extrahierte Ortsnamen: Oelberg Gottes Deutschland Frankreich Jerusalem Christi
315
Der erste Kaiser von Deutschland aus dem Haus der Hohenstaufen war
Konrad Iii. Er führte vom Jahr 1138 bis 1152 die Zügel der Negierung mit
starker Hand, wie es seine kriegerische Zeit bedurfte. Im Jahr 1147 unternahm
er einen Kreuzzug in das heilige Land, doch ohne glücklichen Erfolg, wiewohl er
es nicht an Muth und Tapferkeit fehlen ließ; hieb er doch bei der Belagerung von
Damaskus in Syrien einem Türken mit einem Streich den Kopf und die linke
Schulter vom Rumpfe weg, so daß die übrigen erschrocken davon liefen.
Auf diesem Zug wurde Konrad auch von seines Bruders Sohn, Friedrich
von Hohenstaufen, begleitet, der sich durch Tapferkeit und Besonnenheit vor
Vielen hervorthat. Bald nach seiner Zurückkuuft von seinem Kreuzzug starb Kon-
rad, und da wurde denn der ebeugenanute Friedrich (1152), damals ein Mann von
ein und dreißig Jahren, zu Frankfurt am Main einstimmig von allen Ncichsfürsten
zum deutschen König gewählt.
Friedrich war mittlerer Größe und wohlgebaut; sein Haar, wie bei allen Hohen-
staufen, blond, nach der Sitte jener Zeit bis unter die Ohren herabhängend und
auf der Stirne kurz abgeschnitten und gekräuselt; seine Haut weiß, seine Wangen
roth und sein Bart röthlich; weßhalb ihn die Italiener Barbarossa, zu deutsch
„Rothbart", nannten. Er hatte seine Lippen, blaue Augen, einen heitern, aber
durchdringenden und der innern Kraft sich bewußten Blick. Friedrichs Gang war
fest, die Stimme rein, der Anstand männlich und würdevoll, die Kleidung weder ge-
sucht noch nachlässig. Keinem stand er auf der Jagd und in Leibesübungen nach,
Keinem an Heiterkeit bei Festen; übermäßige Pracht aber und ausschweifende Lust-
barkeit haßte er. Seine gelehrten Kenntnisse waren, wie sich von jener Zeit er-
wartenläßt, nicht sehr ausgebreitet; doch verstand er Lateinisch und las gern und fleißig
die römischen Schriftsteller. In der vaterländischen Sprache war er beredt.
Obwohl ein geschickter Feldherr, war er doch nicht kriegslustig; furchtbar und
streng gegen Widerstrebende, versöhnlich gegen Reuige, herablassend gegen Jedermann,
verlor er nie, weder in Freude noch Schmerz, die Würde und Haltung eines großen
charakterfesten Mannes. Ein glückliches Gedächtniß, Scharfsinn und seltene Urtheils-
krast verbanden sich bei ihm mit großer Willenskraft und Beharrlichkeit und einem
festen Sinn für Recht und Gesetz. Obgleich sein Leben fast ein beständiger Kampf
gegen die übertriebenen Forderungen freiheitslnstiger Städte und herrschsüchtiger
Pabste war, zeigte er sich doch persönlich fromm nach damaligen Begriffen, ehrerbietig
gegen heilige Stätten und gegen Geistliche als Prediger des Worts Gotteö. So
schildern ihn die Geschichtschreiber seiner Zeit, mit unverkennbarem Wohlgefallen an
dem großen Mann. Er selbst aber war bescheiden genug, in seiner Begeisterung für
die großen Vorbilder früherer Zeiten, namentlich Karl den Großen, von seinen eige-
nen, wahrlich nicht unbedeutenden Thaten gering zu denken; und als er einst seinem
Vetter, dem würdigen Geschichtschreiber Otto, Bischof von Freising, einige Nach-
richten über sein Leben mittheilte, fügte er fast wehmüthig hinzu: „im Vergleich mit
dem, was jene herrlichen Männer der Vorzeit leisteten, sind dies vielmehr Schatten
als Thaten." Wie weit ihm das Licht der Wahrheit in der Erkenntniß des Hei-
landes Jesu Christi aufgegangen sei, können wir freilich nicht mehr unterscheiden,
nur so viel sehen wir ans seinem ganzen Leben, daß sein gesunder, heller Verstand
ihm wohl das Unchristliche päbstlicher Anmaßungen und abergläubischer Frömmig-
keit aufdeckte, aber doch ihn nicht zum Unglauben abführte, und daß es ihm bei seiner
geringen Erkenntniß aufrichtig darum zu thun war, „Gott zu fürchten und recht zu thun".
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Extrahierte Personennamen: Konrad_Iii Konrad Muth Konrad Konrad Friedrich
von_Hohenstaufen Friedrich Friedrich_( Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Friedrichs Jedermann Karl Karl Otto Jesu_Christi
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Damaskus Syrien Frankfurt_am_Main Friedrichs Freising
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Friedrichs Wahl wurde von dem zahlreich aus allen Gegenden versammelten
Volk mit lauter und allgemeiner Freude aufgenommen. Der neue König fand bald
Gelegenheit genug, seine Befähigung zu dieser Würde darzuthun; denn hin und
her mußten Streitigkeiten geschlichtet, Widerspenstige zum Gehorsam gebracht, ver-
wickelte und zum Theil sehr schwierige Angelegenheiten bereinigt werden. In kurzer
Zeit hatte er durch seine rastlose Thätigkeit, Weisheit und Gerecytigkeit in ganz
Deutschland überwiegendes Ansehen gewonnen, und Ordnung und Ruhe im Reich
hergestellt. Ganz natürlich richteten sich nun seine Gedanken auf das höchste Ziel
irdischer Herrlichkeit, nemlich die Würde eines römischen Kaisers. Daher war
nun seine Thätigkeit vornemlich auf die Beherrschung Italiens gerichtet.
In der Mitte dieser Halbinsel herrschte der Pabst, damals Hadrian Iv., über
Nom und den sogenannten Kirchenstaat. Dieser wollte sich von einem weltlichen
Regenten nicht viel sagen lassen; denn, sagte er, wie beim Reichsapfel über der
Weltkugel noch das Kreuz, so stehe auch die Kirche über dem Staat. Im nördlichen
Italien hatte sich eine Menge mächtig emporstrebender Städte mit zahlreichen,
tapfern und freiheitslnstigeu Bürgern gebildet. Sie warfen sich zu Beherrschern des
Landes aus, überflügelten den Adel und waren unter Begünstigung des Pabstes
nicht sehr geneigt, die alten Hoheitsrechte der deutschen Kaiser anzuerkennen. Unter
diesen Städten der Lombardei ragte das stolze Mailand hervor, das mit seineil
60,000 waffenfähigen Männern bereits das Uebergcwicht unter den übrigen erlangt
hatte und diese mit Unterjochung bedrohte. Von einer derselben, der Stadt Lodi,
um Hülfe gebeten, unternahm Friedrich seinen ersten Zug nach Italien. Es ge-
schah dieses im Jahr 1154. In Pavia, der alten Hauptstadt des Königreichs
Italien, empfing er die eiserne lombardische Krone und zog dann schnell ans Rom
los. Nach einigem Zögern begab sich der Pabst Hadrian in das königliche Lager.
Friedrich ging ihm entgegen, hielt dem Absteigenden den Steigbügel und führte ihn
an der Hand ins Zelt. Hier wurde er von dem Bischof von Bamberg in des Königs
Namen mit einer Bewillkommnungsrede empfangen; er erwiederte aber kurz: „Was
du sprichst, sind nur leere Worte. Dein Fürst hat dem heiligen Petrus nicht die schul-
dige Ehre erwiesen, sondern ihn vielmehr entehrt; er hätte den rechten Steigbügel
halten sollen, und er hielt den linken." Der König antwortete: es sei nur ans
Versehen geschehen; denn er habe sich wahrlich nie aufs Bügelhalten gelegt. Als
aber der Pabst entgcgnete: „Wenn Friedrich Geringes aus Unwissenheit vernach-
lässigt, wie meint ihr, daß er Wichtiges behandeln werde?" Da erwiederte der
König entrüstet: er habe genüg gethan, möge nun die Sitte eine bloße Artigkeit
oder ein Recht sein. Es kam aber bald zwischen beiden zum Streit und der Pabst
verließ den König ohne Friedensknß. Doch Friedrich entschloß sich zur Nachgiebig-
keit; so wurde er denn bald darauf vom Pabst tn der Peterskirche zu Rom feierlich
zum Kaiser gekrönt. Die Römer hatten in ihrem Stolz verlangt, Friedrich sollte
ihnen für die Ehre der Kaiserkrönung in ihrer weltgebietenden Stadt 5000 Pfund
Silber bezahlen. Er halte sie lachend mit ihrer Forderung abgewiesen; und als sie
ihn bald nach der Krönung feindlich angriffen, wurden ihrer gegen 1000 getödtct
oder in den Tiberfluß gesprengt, viele verwundet und zweihundert gefangen. „So
hätten wir", sprach der Kaiser, „das Verlangen der Römer erfüllt, und auf deutsche
Weise das Kaiserthnm erkauft."
Nach manchen Fährlichkeiten kam er wieder in Deutschland au. Hier galt
es, allerlei während seiner Abwesenheit eingerissenen Unordnungen zu wehren und
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