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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 299

1854 - Stuttgart : Hallberger
299 die Irländer Columba« und Gatt im Süden vom Bodensee. Im Jahr 613 gründete letzterer in der Nähe des Bodensees mitten im wilden Ur- wald das später berühmt gewordene und nach seinem Namen genannte Kloster St. Gallen, durch das sehr viel für die Erziehung der Jugend und die Bildung christlicher Lehrer geschah. Von da verbreitete sich das Christenthum bald bis tief an den Neckar hinab. — In Bayern lehrte um das Jahr 650 Emmeran, aus dem südlichen Frankreich gebürtig, zu Regensburg. Vierzig Jahre nach ihm (um 696) predigte der West- franke Ruodpert (Rudpertus) zu Salzburg, und fast zu gleicher Zeit (um 717) Corbinian, sein Landsmann, zu Freysing in Bayern. In Franken wirkte der irische Mönch Kilian um Würzburg und fiel, wie Johannes der Täufer, auf Anstiftung eines mit dem dortigen Herzog verbundenen Weibes, der deutschen Herodias (Marc. 6, 17 ff.), von Mör- derhand. Andere predigten das Evangelium am Rhein, in Holland und unter den Sachsen. Alle Arbeiten aber und Einrichtungen dieser Männer blieben ohne sicheren Halt und ohne festen Verband bis auf die Zeiten des Man- nes , der mit Recht vor andern der Apostel der Deutsche» genannt wird. Es war dies Winfrid, mit dem Beinamen Bonisacius, d. h. der Wohlthäter. Schon in früher Jugend regte sich in Winfrid das Gefühl seines künftigen Berufs. Das Irdische hatte für ihn keinen Reiz. Kaum war er ein Knabe von fünf Jahren, als er den Entschluß faßte, der Welt zu entsagen. Nachdem er um das Jahr 710 die priesterliche Weihe empfangen hatte, wurde der Entschluß, den heidnischen Völkern des Festlandes das Evangelium zu verkündigen, immer lebendiger in ihm. Ein Versuch, bei den Friesen damit den Anfang zu machen, wurde durch Kriegsge- tümmel vereitelt. Doch gerade dieser Unfall sollte den Winfrid erst recht auf die Bahn führen, die er jit durchlaufen bestimmt war. Im Jahr 718 nem- lich trat er von neuem seine Missionsreise auf das Festland an, und zwar ging er zunächst nach Rom, um sich von dem dortigen Pabst zu seiner Missionsthätigkeit bevollmächtigen zu lassen. Von nun an ist seine Thätigkeit fast ausschließlich dem südlichen und mittleren Deutschland zugewendet. Die Bayern und Alemannen waren damals theitweise mit dem Christenthum wenigstens äußerlich be- kannt. Die Thüringer waren verwilderte Christen, die Heffen noch großen- theils Heiden. Die Franken, die sich äußerlich bereits zum Christen-

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 301

1854 - Stuttgart : Hallberger
30 í Eichstädt, Würzburg, das weit ins Württembergische hineinreichte, und andere. Schon im Jahr 732 war Bonifacius selbst vom Pabst zum Erzbischof ernannt worden, erhielt aber viel später erst Mainz zu sei- nem erzbischöflichen Sitz. Als Oberhaupt der deutschen Kirche hielt Bonifacius (742) die erste Kirchenversammlung deutscher Nation. Er hatte einen bewundernswertsten Sinn für Alles, was zur festen äußern Begründung der Kirche nothwendig ist. Es konnte ihm deß- halb nicht entgehen, welche Bedeutung wohl eingerichtete Bildungsanstal- ten für die Geistlichkeit staben. Solche Anstalten waren damals die Klöster. Deßhalb sorgte er in den verschiedenen Sprengeln der deutschen Kirche für Errichtung von Klöstern. Bei weitem die wichtigste Grün- dung dieser Art, die unter seiner Leitung entstand, war die Abtei Fulda, wo im Dome seine Gebeine ruhen. Schon unter Sturm, seinem ersten Abt, zählte es vierhundert Mönche und wurde mehr und mehr der Mit- telpunkt der christlichen Bildung in Deutschland. Solche Klöster als Pflanzschulen für christliche Erkenntniß und christ- liches Leben kamen von jener Zeit an namentlich in unserem Schwaben- land auf, so zwischen der Mitte des achten und neunten Jahrhunderts Ellwangen, Marchthal, Herbrechtingen, Murrhardt, Hirsau, Wiesensteig. Die christlichen Kirchen im jetzigen württemberger Lande, welche in den ältesten Urkunden (des achten und neunten Jahrhunderts) genannt werden, sind: zu Lausten am Neckar und Heilbronn, Seeburg und Trail- singen, O.a. Urach, Willmandingen auf der Alb, Zwiefaltendorf, O.a. Riedlingen, Waldach, O.a. Freudenstadt, Zazenhausen, O.a. Cannstatt. So groß auch der Wirkungskreis war, den Bonifacius als Erz- bischof von Mainz mit unermüdlicher Thätigkeit ausfüllte, ließ es ihn doch an seinem Bischofssitz nicht rasten. Er übergab sein Amt dem Lull, einem seiner vorzüglichsten Schüler, indem er zu ihm sprach: „Ich kann nicht anders, ich muß reisen, wie mich der Drang meines Her- zens dazu treibt; denn schon naht die Zeit meinex Auflösung. Bald werde ich, von diesem Leib befreit, zum Kranz der ewigen Herrlichkeit mich erheben." So zog er von neuem als Missionar aus, den Rhein hinab zu den Friesen. Mit jugendlicher Kraft durchwanderte der siebzigjährige Greis Friesland, bekehrte und taufte Tausende, zerstörte heidnische Götzen- tempel und gründete Kirchen. Aber unerwartet kam ihm da sein Feier- abend. Bonifacius hatte die Neubekehrten der ganzen Gegend in die Ebene von Dockum zur Firmung beschieden und mit seinen Begleitern

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 303

1854 - Stuttgart : Hallberger
303 142. Kaiser Karl -er Große. (Er lebte 742 — 814 nach Christo.) Unter den deutschen Völkerschaften waren die Franken vor allen mächtig geworden. Anfangs wohnten sie am Niederrhein; dann aber zogen viele von ihnen über den Rhein hinüber, in das Land der Gallier, das nach ihnen Frankreich genannt wurde. Dort wurden sie mit dem Christenthum bekannt, und im Jahr 496 ließ sich ihr König Chlodwig (Ludwig) zugleich mit 3000 seiner Krieger taufen. In diesem Frankenreiche, das nach und nach seine Grenzen über das heutige Frankreich, Deutschland, Holland, die Schweiz, einen Theil von Italien, Spanien und Ungarn ausgedehnt hatte, herrschte von 768 — 814 nach Christi Geburt ein gewaltiger König, Namens Karl. Dieser Karl ist einer der wenigen Männer, denen man den Beinamen der Große mit Recht beigelegt hat. Er war nach dem Bericht seines Geheimschreibers Eginhard von starkem, vollem Wüchse und maß sieben seiner Fußlängen. Er besaß eine außerordentliche Stärke. Einen völlig geharnischten Mann konnte er in die Höhe heben und eine Zeit lang schwebend halten. — Die Gestalt Karls war voll hoher Würde. Nur an großen Festen, oder wenn er Gesandte empfing, trug er einen golddnrchwirkten Rock, Schuhe mit Edelsteinen, am Mantel goldene Haften, eine köstliche Krone auf dem Haupt und ein Schwert mit Edelsteinen besetzt an der Seite. Gewöhnlich aber unterschied er sich in der Kleidung wenig von dem Aermsten im Volke. Die ausländische Kleidung war ihm verhaßt; am liebsten aber ging er in Kleidern, die ihm seine eigenen Töchter gewoben hatten. Bei Tisch hatte er den Brauch eingeführt, ans guten Büchern vorlesen zu lassen, vor allem aus des heiligen Augustinus trefflicher Schrift von der Stadt Gottes, einem Werke, das Karl ganz vor- züglich liebte. Er redete mehrere Sprachen mit großer Fertigkeit, konnte schreiben, was damals etwas sehr Seltenes war, dichtete Kirchengesänge, ja er trug sich sogar mit dem Gedanken an eine deutsche Sprachlehre und sammelte die alten Heldenlieder des deut- schen Volkes. Besonnen und kräftig sicherte, erweiterte und ordnete er seine Länder, die sich vom Ebro (in Spanien) bis zur Raab (in Ungarn), von der Eider (in Dänemark) bis zur Tiber (in Italien) ausdehnten.

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 304

1854 - Stuttgart : Hallberger
304 Im Ganzen machte er zweiundvierzig Feldzüge. Er zog mit fast un- begreiflicher Schnelligkeit vom Rhein bis an den Po, vom Po zur Weser, von da zum Ebro, vom Ebro zur Elbe, plötzlich wieder zur Donau, und war mit wenigen Ausnahmen überall siegreich. Am er- müdendsten für ihn war der Krieg gegen die heidnischen Sachsen, welche an den Grenzen gefährlich waren, und im Kampfe für ihre Freiheit, Sitten und Glauben Franken und Christenthum gleich sehr haßten. Einmal ließ Karl (und dies ist ein schwarzer Fleck in seiner Geschichte) 4500 Sachsen, weil dies Volk immer wieder Krieg an- fing und ihm Treue gebrochen, an einem Tag enthaupten. Erst im Verlauf eines drei und dreißigjährigen Krieges brachte er sie samt ihrem mächtigen Fürsten Wittekind zur Unterwerfung und zur Annahme des Christenthums. Freilich waren sie damit noch nicht zu wirklichen Christen gemacht; aber es konnte jetzt doch der Same des wahren Christenthums ungestört ausgestreut werden unter ihnen. Viele der Sachsen mußten auf Befehl Karls mit Weib und Kind ihre Heimat verlassen und fortan im Lande der Franken wohnen. Von solchen sächsischen Einwanderern rührt vielleicht der württembergische Orts- name Sachsen heim her. Mit großem Eifer suchte er der christlichen Kirche in seinem Reiche aufzuhelfen. Fast auf allen Reichstagen, die Karl der Große hielt, war auch von den Angelegenheiten der Kirche die Rede. Ueber- dies veranstaltete er auch besondere Zusammenkünfte der Geistlichkeit (Synoden oder Kirchenversammlungen), auf denen wichtige Beschlüsse über die Bildung und Beaufsichtigung der Geistlichen, so wie über die Unterweisung des Volks gefaßt wurden. Er hatte selbst tiefe Ehrfurcht vor dem Wort Gottes. Die Kirche besuchte er früh und Nachmittags, oft auch des Abends. Er sorgte, daß die Gemeinden tüchtige Geistliche und Bischöfe bekamen; sie mußten wenigstens lesen können; für unsere Zeit freilich nicht viel, für jene aber nicht wenig. Er ließ eine Sammlung von Vor- trägen älterer Kirchenlehrer veranstalten und ins Deutsche übersetzen, damit dieselben dem Volk von den Geistlichen vorgelesen würden. Wo er tüchtige, kenntnißreiche Männer gewinnen konnte, die zog er an seinen Hof. So berief er einen sehr gelehrten englischen Mönch, Namens Alcuin, zu sich, und machte ihn zum Lehrer seiner eigenen Kinder. Einen muntern, wißbegierigen Knaben aus dem Odenwalde, den obengenannten Eginhard oder Einhard, gab er seinen Söhnen zum Gesellschafter, um sie durch seinen Fleiß anzuspornen.

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 307

1854 - Stuttgart : Hallberger
307 halbes Jahrhundert hindurch ein Welttheil gehorcht batte. Er starb zu Aachen, wo er auch das Licht der Welt erblickt haben soll, und woselbst sein Lieblingsaufenthalt war. Karl der Große war berufen, die Stürme der Völkerwanderung, die ein ganzes Jahrhundert hindurch (375—476) Europa in Unruhe und Aufregung erhalten hatten, zum Ende zu bringen und auf den Trümmern der alten Welt eine neue Ordnung der Dinge zu begrün- den. Um dieser Ausgabe gewachsen zu sein, bedurfte es einer solchen Vereinigung von kriegerischem Geist und gesundem Sinn für friedliche Bildung, wie wir sie in diesem Manne finden. Denn einerseits war nöthig, das Brauchbare aus der alten Zeit, vor allem das Christen- thum zur Grundlage einer neuen Bildung zu machen; andererseits aber den kriegerischen Geist der germanischen Völker ungebrochen zu bewahren, um diese neue Bildung im Osten gegen das noch vorhan- dene Heidenthnm (Sachsen und Avaren), im Westen gegen den von Spanien aus hereinbrechenden Erbfeind der Christenheit (Muhamme- daner oder Mauren) zu schützen. — Das hohe Ziel, das sich Karl der Große gesteckt hatte, tritt besonders in einer Rede hervor, die er im Jahr 802 an die in seinem Palast zu Aachen versammelten Großen des Reiches hielt. Kurz und eindringlich legte er ihnen sein Glaubensbekenntniß vor, ermahnte sie zur Liebe Gottes und des Nächsten, und schärfte dann jedem Stand seine besonderen Pflichten ein. „So (mit diesen Worten schloß er), so wird uns Gott ein glück- liches Leben geben auf Erden, und das zukünftige mit seinen Heiligen in Ewigkeit. Gott behüte euch, geliebte Brüder!" — 143. Pabst Gregor Vii. und Kaiser Heinrich Iv. Die römischen Bischöfe waren schon seit Jahrhunderten so angesehen, daß sie das allgemeine Vertrauen der Christenheit genossen, und daß ihre Entscheidung in geistlichen Sachen das größte Gewicht hatte. Ehrfurchtsvoll nannte man sie: Lehrer der Welt und Väter oder Päbste von dem lateinischen Worte Papa, d. h. Vater. Ihre Gewalt in geistlichen Angelegenheiten war jedoch durch die Bischöfe beschränkt und in weltlichen Dingen der Macht des Kaisers unterworfen. Seitdem aber Pipin, der Frankenkönig, der Vater Karjs des Großen, den Päbsten ein weltliches Besitzthum geschenkt (im Jahr 755), und Kaiser Kart der Große diese Schenkung bestätigt und erweitert hatte, trachteten die Päbste beständig darnach, durch Hülfe ihrer geistlichen Gewalt ihre weltliche Macht zu vergrößern. Mit beharrlichem Eifer suchten sie in allen weltlichen Angelegenheiten ein entscheidendes Ansehen zu erlangen und unter- hielten in dieser Absicht an den Höfen der christlichen Fürsten ihre Gesandten (Le- gaten) mit großen Vollmachten, unter dem Vorwände, als müßten sie, die Oberhirten, 20*

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 308

1854 - Stuttgart : Hallberger
308 über den christlichen Wandel der Fürsten und Völker wachen. Mebrere Päbste der damaligen Zeit waren lasterhafte und stolze Menschen, und nicht selten waren die Kaiser in die Nothwendigkeit versetzt, solche unwürdige Priester abzusetzen und ihre Stellen andern zu übertragen. Der Kaiser Heinrich Iii. hat während seiner kurzen Regierung drei neue Päbste eingesetzt. So vielen Einfluß hatten damals noch die Kaiser auf die Wahl der Päbste und solche richterliche Macht über ihr Verhalten. Ueberhaupt waren seit der Mitte des zehnten Jahrhunderts die deutschen Kaiser die mächtigsten Fürsten in Europa und das deutsche Volk das angesehenste. Aber nun trat ein Mann auf, der das Pabstthum nicht bloß von der weltlichen Gewalt unabhängig machen, sondern es sogar über dieselbe erheben wollte. Hilde- brand, ein Benedictinermönch, der Sohn eines armen Handwerkers aus Toskana, hatte sich durch seine ausgezeichnete Klugheit ein großes Ansehen am päbstlichen Hofe erworben. Er stieg schnell von Stufe zu Stufe empor und ward der Rath- geber und Lenker mehrerer nach einander folgenden Päbste, so daß lange Zeit am römischen Hofe Alles nur nach seinem Willen geschah. Im Jahr 1073 ward er selbst zum Päbste gewählt und bestieg den päbstlichen Stuhl unter dem Namen Gregor Vh. Denn es ist gebräuchlich, daß die Päbste bei ihrem Amtsantritte ihren Namen wechseln. Seine Erwählung war ohne Vorwissen des Kaisers ge- schehen, und als dieser sich darüber ernstlich beschwerte und ihn nicht anerkennen wollte, entschuldigte sich Gregor ans eine sehr demüthig scheinende Weise damit, er sei vom römischen Volke zur Annahme dieser Würde gezwungen worden und erwarte zu seiner Einweihung nur noch die Genehmigung des Kaisers. In wenigen Menschen ist eine solche Klarheit des Verstandes, so viel Klugheit und Scharfsinn mit solcher Thatkraft und unerschrockenen Kühnheit vereinigt ge- wesen, als in diesem Gregor. Die dunkle, unruhige Zeit, in der er lebte, bedurfte eines solchen Mannes; und wäre Gregor bei seinen Geisteskräften ein demüthiger, gläubiger, wahrhaft frommer Mann gewesen, so hätte er auf der hohen Stufe, zu der er erhoben war, zur Erleuchtung und Besserung vieler Millionen wirken können, er wäre ein Segen für die ganze Ehristenheit gewesen, und vielleicht hätte es der spätern Reformation gar nicht bedurft. Er sah zwar manche Gebrechen seiner Zeit in Kirche und Staat, wie den unwürdigen Lebenswandel vieler Geistlichen, Eewalt- thäligkeit von Fürsten, Rohheit und Unwissenheit des Volkes. Aber statt auf das göttliche Wort als den festen Grund der Kirche und Kirchenlehrc hinzuweisen, suchte er nur mit äußerlichen Mitteln zu helfen. Sein erstes Augenmerk war ans die Abstellung eines allgemein eingerissenen schändlichen Mißbrauchs gerichtet. Die weltlichen Machthaber, die oft Geld bedurften, verkauften »entlief) in ihren Staaten die geistlichen Stellen, Bisthümer, Abteien und Pfarreien au denjenigen, der das Meiste dafür bot, und die so angestellten Geist- lichen suchten dann durch allerlei Erpressungen aus ihren erkauften Stellen den möglichst großen Vortheil zu ziehen. Schon viele rechlschasiene Päbste hatten gegen diesen Unfug, den man nach Apostelgesch. 8, 9. Simonie nannte, geeifert, aber ohne ihn ganz abstellen zu können. Gregor, der zugleich wohl einsah, wie viele Gewalt dadurch die Könige und Fürsten über die Kirche bekamen, that Jeden in den Bann, der als Verkäufer oder Käufer einer Kirchenstelle erfunden ward, und er hatte Kraft genug, es gegen alle Gewaltige und Große der Erde durchzusetzen. Nun ging er weiter. Weil die Bischöfe und andere hohe Geistliche nicht nur ein

7. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 310

1854 - Stuttgart : Hallberger
310 klagten ihn die Sachsen, und nicht mit Unrecht, daß er ihnen ihre alten Rechte und Freiheiten genommen habe und sie schimpflich behandle. Gregor schickte Botschaft an Heinrich, daß er sich in den nächsten Fasten zu Rom einfinden, und sich dort wegen der ihm zur Last gelegten Verbrechen vor dem geistlichen Gericht verantworten solle. Heinrich sammelte sogleich einen Reichstag zu Worms (im Jahr 1076) und setzte den Pabst ab. Aber dieser sprach dagegen den Bann gegen ihn ans, und band zugleich alle seine Unterthanen von dem ihm geleisteten Eide und Gehorsam gegen ihn los. So wenig das den König schreckte, so benützten es doch die unzufriedenen Fürsten und erklärten ihm, daß sie unter keinem Herrn stehen wollten, der im Banne sei. Werde Heinrich sich nicht in Jahresfrist vom Banne losmachen, so wollten sie einen andern König wählen. Nun mußte sich der große Herrscher zu der Demüthi- gung entschließen, selbst zum Pabste zu gehen und um seine Lossprechung zu bitten. Die Reise geschah im Winter durch unwegsame Gegenden über die Eisgebirge der Alpen, da auf allen gebahnten Wegen Heinrichs Feinde lauerten. Der Pabst war- tn dem festen Schlosse Canossa in Oberitalieu, und wollte zuerst deu Bittenden gar- nicht vor sich lassen. Drei Tage hinter einander mußte Heinrich bei scharfem Wiu- tersroste vom Morgen bis zum Abend im Borhofe deö Schlosses stehen, baarfnß, mit entblößtem Haupte, in ein wollenes Hemde als ein Büßender gehüllt. Am vierten Tage ließ Gregor ihn endlich vor sich kommen, sprach ih» zwar vom Banne los, verbot ihm aber, von der königlichen Gewalt Gebrauch zu machen, bis auf einem Reichstage entschieden sei, ob er König bleiben könne oder nicht. Doch diese Schmach war zu groß für einen solchen Mann. Heinrich, durch das Unglück gekräftigt, be- kämpfte zuerst seine Feinde in Deutschland, die ihn abgesetzt und den Schwaben- herzog Rudolph statt seiner zum Herzog gewählt hatten. Da mußte namentlich auch Schwabenland Kaiser Heinrichs Rache schwer empsinden, und seine rohen Böhmen hausten gar übel darin. Die Herzogswürde von Schwaben aber verlieh er seinem getreuen Friedrich v. Büren, demselben, der die Burg von Hohenstaufen erbaute. Der Gegenkaiser siel in der Schlacht. Da führte Heinrich sein Heer nach Italien und mehreremal vor Rom. Zuletzt belagerte er die Stadt über ein Jahr lang, er- oberte sie (im Jahr 1084), setzte den Pabst ab und wählte einen neuen. Gregor- that allen möglichen Widerstand und wurde zuletzt von einigen seiner Getreuen nach Salerno bei Neapel in Sicherheit gebracht, wo er int Jahre 1085 starb, noch im Sterben bindend und lösend. Diejenigen unter deu Päbsten der folgenden Jahrhunderte, die Muth und Kraft besaßen, traten mehr oder weniger in Gregors Fußftapfen. Die Streitigkeiten mit den weltlichen Fürsten dauerten mit wechselndem Glücke fort. Viele unwürdige Geist- liche saßen auf dem päbstlichen Stuhl. Oft gab cs durch innere Zwistigkeiten zwei, einmal gar drei Päbste, die sich unter einander in den Baun thaten. Alle aber fuhren fort, in der Kirche Christi eine geistliche und weltliche Macht und Hoheit zu behaupten, die ihnen nach Gottes Wort nicht zukam (Joh. 18, 36. Matth. 20, 25—28.), und die besonders im fünfzehnten Jahrhundert beginnenden Versuche einer Reformation an Haupt und Gliedern zu vereiteln.

8. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 313

1854 - Stuttgart : Hallberger
313 Juden ihre Mordluft. Dieselben wurden in ihre Synagoge oder Juden- schule zusammengetrieben und mit ihr verbrannt. Ein solcher unchrift- licher Mordgeist beseelte die Kreuzfahrer, und nicht weniger Raubsucht; auch die verborgensten Winkel der Stadt wurden nach Schätzen durch- späht. Gottfried nahm weder an diesen blutigen Greueln, noch an dem Jagen nach Beute Antheil. Sobald der Sieg entschieden war, begab er sich noch während des Mordgetümmels, von drei Rittern begleitet, in wollenem Pilgerhemd und mit entblößten Füßen aus der Stadt, wallte um ihre Mauern, ging durch das Thor, welches gegen den Oelberg liegt, nach der Kirche des heiligen Grabes und überließ stch der Andacht. Plötzlich änderte stch auch der Auftritt in der Stadt. Die Wall- brüder, des Mordens müde, legten ihre Waffen ab, reinigten stch von dem Blut der erschlagenen Türken und eilten mit entblößten Häuptern und Füßen zu den noch von Blut rauchenden heiligen Oertern. Die Stadt, in welcher kurz vorher nur das wilde Geschrei der Würger und das Gewinsel der Sterbenden gehört wurden, erschallte jetzt von den Lobgesängen zur Ehre Gottes und von den Gebeten der zum Grabe des Heilandes Wallenden, und die grausamen Krieger, deren Gemüth jeder milden Empfindung noch eben verschlossen war, beugten jetzt ihre Kniee und vergossen Thränen der Andacht an den Oertern, wo das noch warm fließende Blut an ihre Grausamkeit ste erinnerte. Viele, die mit gie- riger Habsucht geraubt, opferten jetzt Gott mit ausschweifender Frei- gebigkeit ihren Raub und brachten ihn als Almosen den Alten, den Armen und den Kranken. Andere bekannten laut ihre Sünden und ge- lobten Besserung. Wohl selten sah man eine so schnelle Umwandlung. Man rechnet, daß in den zweihundert Jahren, während welcher die Kreuzzüge dauerten, gegen steben Millionen Menschen ins Morgen- land zogen, und nur wenige davon sahen ihr Vaterland wieder. Sollen doch sogar im Jahre 1212 gegen 40,000 Knaben aus Deutschland und Frankreich stch auf den Weg nach dem gelobten Land gemacht haben, aber meist elend umgekommen oder in Sklaverei gerathen sein. Trotz dieser ungeheuren Opfer hatte das ganze Unternehmen keinen Bestand. Das neue christliche Königreich in Jerusalem erhielt sich nur kümmer- lich. Im Jahr 1291 ging auch die letzte Besitzung daselbst für das Abendland verloren. Die Kreuzzüge sind uns ein großes Zeichen, an dem wir absehen können, wie man für des wahren Gottes Ehre nicht eisern, und mit welcherlei Waffen man für das Reich Christi nicht streiten soll (Joh. 18, 36.).

9. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 315

1854 - Stuttgart : Hallberger
315 Der erste Kaiser von Deutschland aus dem Haus der Hohenstaufen war Konrad Iii. Er führte vom Jahr 1138 bis 1152 die Zügel der Negierung mit starker Hand, wie es seine kriegerische Zeit bedurfte. Im Jahr 1147 unternahm er einen Kreuzzug in das heilige Land, doch ohne glücklichen Erfolg, wiewohl er es nicht an Muth und Tapferkeit fehlen ließ; hieb er doch bei der Belagerung von Damaskus in Syrien einem Türken mit einem Streich den Kopf und die linke Schulter vom Rumpfe weg, so daß die übrigen erschrocken davon liefen. Auf diesem Zug wurde Konrad auch von seines Bruders Sohn, Friedrich von Hohenstaufen, begleitet, der sich durch Tapferkeit und Besonnenheit vor Vielen hervorthat. Bald nach seiner Zurückkuuft von seinem Kreuzzug starb Kon- rad, und da wurde denn der ebeugenanute Friedrich (1152), damals ein Mann von ein und dreißig Jahren, zu Frankfurt am Main einstimmig von allen Ncichsfürsten zum deutschen König gewählt. Friedrich war mittlerer Größe und wohlgebaut; sein Haar, wie bei allen Hohen- staufen, blond, nach der Sitte jener Zeit bis unter die Ohren herabhängend und auf der Stirne kurz abgeschnitten und gekräuselt; seine Haut weiß, seine Wangen roth und sein Bart röthlich; weßhalb ihn die Italiener Barbarossa, zu deutsch „Rothbart", nannten. Er hatte seine Lippen, blaue Augen, einen heitern, aber durchdringenden und der innern Kraft sich bewußten Blick. Friedrichs Gang war fest, die Stimme rein, der Anstand männlich und würdevoll, die Kleidung weder ge- sucht noch nachlässig. Keinem stand er auf der Jagd und in Leibesübungen nach, Keinem an Heiterkeit bei Festen; übermäßige Pracht aber und ausschweifende Lust- barkeit haßte er. Seine gelehrten Kenntnisse waren, wie sich von jener Zeit er- wartenläßt, nicht sehr ausgebreitet; doch verstand er Lateinisch und las gern und fleißig die römischen Schriftsteller. In der vaterländischen Sprache war er beredt. Obwohl ein geschickter Feldherr, war er doch nicht kriegslustig; furchtbar und streng gegen Widerstrebende, versöhnlich gegen Reuige, herablassend gegen Jedermann, verlor er nie, weder in Freude noch Schmerz, die Würde und Haltung eines großen charakterfesten Mannes. Ein glückliches Gedächtniß, Scharfsinn und seltene Urtheils- krast verbanden sich bei ihm mit großer Willenskraft und Beharrlichkeit und einem festen Sinn für Recht und Gesetz. Obgleich sein Leben fast ein beständiger Kampf gegen die übertriebenen Forderungen freiheitslnstiger Städte und herrschsüchtiger Pabste war, zeigte er sich doch persönlich fromm nach damaligen Begriffen, ehrerbietig gegen heilige Stätten und gegen Geistliche als Prediger des Worts Gotteö. So schildern ihn die Geschichtschreiber seiner Zeit, mit unverkennbarem Wohlgefallen an dem großen Mann. Er selbst aber war bescheiden genug, in seiner Begeisterung für die großen Vorbilder früherer Zeiten, namentlich Karl den Großen, von seinen eige- nen, wahrlich nicht unbedeutenden Thaten gering zu denken; und als er einst seinem Vetter, dem würdigen Geschichtschreiber Otto, Bischof von Freising, einige Nach- richten über sein Leben mittheilte, fügte er fast wehmüthig hinzu: „im Vergleich mit dem, was jene herrlichen Männer der Vorzeit leisteten, sind dies vielmehr Schatten als Thaten." Wie weit ihm das Licht der Wahrheit in der Erkenntniß des Hei- landes Jesu Christi aufgegangen sei, können wir freilich nicht mehr unterscheiden, nur so viel sehen wir ans seinem ganzen Leben, daß sein gesunder, heller Verstand ihm wohl das Unchristliche päbstlicher Anmaßungen und abergläubischer Frömmig- keit aufdeckte, aber doch ihn nicht zum Unglauben abführte, und daß es ihm bei seiner geringen Erkenntniß aufrichtig darum zu thun war, „Gott zu fürchten und recht zu thun".

10. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 316

1854 - Stuttgart : Hallberger
316 Friedrichs Wahl wurde von dem zahlreich aus allen Gegenden versammelten Volk mit lauter und allgemeiner Freude aufgenommen. Der neue König fand bald Gelegenheit genug, seine Befähigung zu dieser Würde darzuthun; denn hin und her mußten Streitigkeiten geschlichtet, Widerspenstige zum Gehorsam gebracht, ver- wickelte und zum Theil sehr schwierige Angelegenheiten bereinigt werden. In kurzer Zeit hatte er durch seine rastlose Thätigkeit, Weisheit und Gerecytigkeit in ganz Deutschland überwiegendes Ansehen gewonnen, und Ordnung und Ruhe im Reich hergestellt. Ganz natürlich richteten sich nun seine Gedanken auf das höchste Ziel irdischer Herrlichkeit, nemlich die Würde eines römischen Kaisers. Daher war nun seine Thätigkeit vornemlich auf die Beherrschung Italiens gerichtet. In der Mitte dieser Halbinsel herrschte der Pabst, damals Hadrian Iv., über Nom und den sogenannten Kirchenstaat. Dieser wollte sich von einem weltlichen Regenten nicht viel sagen lassen; denn, sagte er, wie beim Reichsapfel über der Weltkugel noch das Kreuz, so stehe auch die Kirche über dem Staat. Im nördlichen Italien hatte sich eine Menge mächtig emporstrebender Städte mit zahlreichen, tapfern und freiheitslnstigeu Bürgern gebildet. Sie warfen sich zu Beherrschern des Landes aus, überflügelten den Adel und waren unter Begünstigung des Pabstes nicht sehr geneigt, die alten Hoheitsrechte der deutschen Kaiser anzuerkennen. Unter diesen Städten der Lombardei ragte das stolze Mailand hervor, das mit seineil 60,000 waffenfähigen Männern bereits das Uebergcwicht unter den übrigen erlangt hatte und diese mit Unterjochung bedrohte. Von einer derselben, der Stadt Lodi, um Hülfe gebeten, unternahm Friedrich seinen ersten Zug nach Italien. Es ge- schah dieses im Jahr 1154. In Pavia, der alten Hauptstadt des Königreichs Italien, empfing er die eiserne lombardische Krone und zog dann schnell ans Rom los. Nach einigem Zögern begab sich der Pabst Hadrian in das königliche Lager. Friedrich ging ihm entgegen, hielt dem Absteigenden den Steigbügel und führte ihn an der Hand ins Zelt. Hier wurde er von dem Bischof von Bamberg in des Königs Namen mit einer Bewillkommnungsrede empfangen; er erwiederte aber kurz: „Was du sprichst, sind nur leere Worte. Dein Fürst hat dem heiligen Petrus nicht die schul- dige Ehre erwiesen, sondern ihn vielmehr entehrt; er hätte den rechten Steigbügel halten sollen, und er hielt den linken." Der König antwortete: es sei nur ans Versehen geschehen; denn er habe sich wahrlich nie aufs Bügelhalten gelegt. Als aber der Pabst entgcgnete: „Wenn Friedrich Geringes aus Unwissenheit vernach- lässigt, wie meint ihr, daß er Wichtiges behandeln werde?" Da erwiederte der König entrüstet: er habe genüg gethan, möge nun die Sitte eine bloße Artigkeit oder ein Recht sein. Es kam aber bald zwischen beiden zum Streit und der Pabst verließ den König ohne Friedensknß. Doch Friedrich entschloß sich zur Nachgiebig- keit; so wurde er denn bald darauf vom Pabst tn der Peterskirche zu Rom feierlich zum Kaiser gekrönt. Die Römer hatten in ihrem Stolz verlangt, Friedrich sollte ihnen für die Ehre der Kaiserkrönung in ihrer weltgebietenden Stadt 5000 Pfund Silber bezahlen. Er halte sie lachend mit ihrer Forderung abgewiesen; und als sie ihn bald nach der Krönung feindlich angriffen, wurden ihrer gegen 1000 getödtct oder in den Tiberfluß gesprengt, viele verwundet und zweihundert gefangen. „So hätten wir", sprach der Kaiser, „das Verlangen der Römer erfüllt, und auf deutsche Weise das Kaiserthnm erkauft." Nach manchen Fährlichkeiten kam er wieder in Deutschland au. Hier galt es, allerlei während seiner Abwesenheit eingerissenen Unordnungen zu wehren und
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