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1. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 34

1894 - Bamberg : Buchner
34 Griechische Geschichte. zu schlagen. In der engen Bucht, wo sich die feindliche Flotte nicht entsalten konnte, gelang den Griechen der entscheidende Sieg. Aristides war am Vorabend der Schlacht aus der Verbannung zurckgekehrt, um tapfer mitzukmpfen. Am meisten zeichneten sich im Kampfe die Athener und gineten aus. Den Hergang der Schlacht schildert der Dichter Mlus, der selbst bei Marathon und Salamis mitfocht, also: Flugs bohrte mit dem Eisenschnabel Schiff um Schiff Sich an; den ersten Vorsto that ein Griechenschiff, Ri einem Tyrer allen Schmuck vom Steuerbord. Dann stieen krachend Kiel auf Kiele allerwrts. Anfnglich hielt die Schar der Perserschiffe stand, Doch als der Schwrm der Segel jetzt im engen Sund, Sich drngt, da bot ein Schiff dem andern keinen Schutz, Ja wechselseitig mit der eisernen Schnbel Sto Zerschmetterten sie selber sich die Nuderreihn. Plat 479. Nach der Einnahme von Athen hatte Xerxes einen Siegesboten nach 42 Snsa abgefertigt, da nunmehr der Brand von Sardes gercht fei; nach der Niederlage bei Salamis trat er selbst den Rckweg an und zwar in sluchthnlicher Eile, weil er srchtete, es mchten die Winterstrme oder die Griechen seine Brcke der den Hellespont zerstren. Doch lie er in Griechenland den Mardonius mit 300000 Persern zurck. Mardonius berwinterte in Thessalien und suchte von da aus durch Alexander, den König von Maeedonien, Unterhandlungen mit den Athenern anzuknpfen. Da sich diese durch keine Lockungen abwendig machen lieen, 479 wurdx Attika im Sommer 479 abermals von den Persern heimgesucht. Was im vorigen Jahre verschont geblieben oder inzwischen wieder ausgebaut war, wurde nun vllig verwstet. Endlich kamen die Peloponnesier den abermals vertriebenen Athenern zu Hilfe. Bei Plat wurde die ent-scheidende Landschlacht geschlagen. Die Griechen, 110000 Mann stark, standen unter dem Oberbefehl des Spartaners Paufanias; Anfhrer der Athener war Aristides. Lange hatten die Griechen einen harten Stand, bis Mardonius fiel und die Perser sich zur Flucht wandten. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Sieger; der schnste Kampfpreis aber, den sie erstritten hatten, war die Freiheit Griechenlands. / Angriffe der Griechen auf das Perserreich 479449. Zu der gleichen Zeit, es heit sogar am nmlichen Tage,, wo die 43 Griechen bei Plat siegten, errang ihre Flotte unter Anshrung des Spar-taners Leotych^des- und des Atheners Lanthippus einen groen Sieg auf

2. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 35

1894 - Bamberg : Buchner
Perserkriege. 35 asiatischem Boden. Die Perser hatten aus Furcht vor der griechischen Flotte bei Mykae (der Insel Samos gegenber) ihre Schiffe ans Land ge-zogen. Die Griechen drngten nach, schlugen sie und verbrannten ihre Schiffe. Nachdem so die Perser keine Kriegsschiffe mehr im gischen Meere besaen, machte sich die griechische Flotte daran, die Städte und Inseln, welche die Perser an der europischen und kleinasiatischen Kste den Griechen abgenommen hatten, zurckzuerobern. Das war gar keine leichte Aufgabe; es verging nahezu ein Menschenalter, bis dies vllig gelang. Zuerst durfte Pausanias die griechische Flotte befehligen. Da er aber durch sein herrisches Wesen die andern Griechen beleidigte und von Byzanz aus, das er erobert hatte, landesverrterische Unterhandlungen mit den Persern an-knpfte, wurde er abberusen und der Oberbefehl ging an die Athener Aristides und Cimon der. Verraten von seinem Sklaven, der einen Brief an den Perserknig zu be-sorgen hatte, flchtete Pausanias zu Sparta in einen Tempel; darin eingesperrt, mute er Hungers sterben. 44 Um bestndig gegen die Perser gerstet zu sein, beschlo man eine griechische Bundesflotte zu unterhalten, und Aristides, der wegen seiner Gerechtigkeit und Uneigenntzigst allgemeine Verehrung geno, wurde mit dem Auftrage betraut zu bestimmen, wie viel jede der kleinen und groen Städte, die dem Bunde beitraten, an Geld oder Schiffen beizusteuern habe. Allmhlich umfate der Bund bei 300 Städte, die ihre Beitrge in die von Aristides verwaltete Bundeskasse nach Delos abliefern muten. Der khnste und glcklichste Fhrer der Bundesflotte war Cimon, der leutselige Sohn des Miltiades. Er vertrieb die Perser aus den festen Pltzen an der thracifchett Kste und zwang verschiedene Inseln (Skyros, Naxos, Thasos), dem athenischen Seebund beizutreten. Seine glnzendste That aber ist der Doppelsieg an der Mndung des Eurymedon (an der 467 Sdkste Kleinasiens in Pamphylien), wo er den Persern zu Wasser und zu Land eine groe Niederlage beibrachte. Den Versuch, einen Aufstand der gypter gegen die Perser zu unter-sttzen, muten die Athener mit dem Verlust einer Flotte von 200 Schiffen bezahlen. Erst als Cimon nach seiner Verbannung wieder den Oberbefehl erhielt, wurde der Krieg gegen Persien erfolgreich erneuert. Seine Unter-nehmung gegen Cypern endete mit einem ruhmreichen Siege bei der Stadt 449 Salamis; Cimon selbst war freilich schon zuvor während der Belagerung von Citium gestorben. Von der Zeit an trat zwischen den Griechen und Persern aus 4050 Jahre Waffenruhe ein. Die Griechen mischten sich nicht mehr 3*

3. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 37

1894 - Bamberg : Buchner
Athens Hegemonie. 37 zu entziehen, floh Themistokles der Korkyra zum Molosserknig Admetus und von da zum Perserknig Artaxerxes, der kurz zuvor (nach seines Vaters Ferres Tod 465) zur Regierung gelangt war. Diesen wute er so fr sich einzunehmen, da er von ihm ein Frstentum in Kleinasien erhielt. In der Hauptstadt dieses Frstentums, Magnesia, starb Themistokles: wie und wann ist nicht ausgemacht. Von Aristides sagte schylus: ,Er will gerecht nicht scheinen, sondern sein/ Aristides lebte, obwohl die groen Summen der Bundeskasse durch seine Hnde gingen, in grter Einfachheit bis zu seinem Tode (468). Die Kosten seines Begrbnisses und die Ausstattung seiner Tchter bernahm der Staat. Die neue Stadtmauer Athens ma 11 km im Umfang. (Simon und Perikles. 46 Schon unter Aristides hatte Cimon die demokratische Partei in Athen bekmpft. Als dann Perikles deren Haupt wurde, verschrfte sich der Gegensatz der Parteien immer mehr. Cimon und Perikles waren schon durch Geburt und Naturanlage Gegner. Miltiades, der Vater des Cimon, war von Xanthippns, dem Vater des Perikles, angeklagt und auf dessen Betreiben verurteilt worden. Cimon war ein herablassender Mann, zeigte sich gern in der ffentlichkeit, teilte von feinem Reichtum mit vollen Hnden aus und liebte es in groer Gesellschaft zu speisen, indem er tglich vom Markte Gste mit sich nach Hause brachte. Perikles dagegen lebte zurck-gezogen, nie nahm er an Gelagen teil, nirgends sah man ihn, auer auf dem Wege zum Rathaus oder zur Volksversammlung. Trotz dieser vor-nehmen Abgeschlossenheit und trotz seiner adeligen Abkunft huldigte Perikles der Demokratie, Cimon war durchaus Aristokrat. Dieser feierte, wie wir gesehen haben, seine Triumphe auf dem Schlachtfelde, Perikles, der Olympier, dessen Worte wie Donner grollten, wie Blitze zndeten, aus der Redner-bhne. Cimon wollte mit den griechischen Staaten, namentlich mit Sparta, Frieden halten, um die ganze Kraft gegen den Nationalfeind, die Perser, wenden zu knnen, Perikles sah den gefhrlichsten Feind Athens in Sparta und wollte vor allem diese Nebenbuhlerin niederkmpfen. /Anfangs hatte noch Cimon infolge seines Waffenruhmes das ber-genlicht. Als Sparta durch ein furchtbares Erdbeben und durch einen Aufstand der Heloten und Mesfenier 464 (dritter messenischer Krieg) an den Rand des Verderbens gebracht war, wute es Cimon durchzusetzen, da dem bedrngten Sparta die erbetene Hilfe gewhrt wurde. Aber die undankbaren Spartaner behandelten das athenische Hilfskorps mit Argwohn und schickten es bald nach Hause zurck. Die Athener lieen fr diese Beleidigung den Cimon den: er wurde verbannt. Jetzt hatte die demokratische Partei freie Hand. Dem Areopag wurde 460 das Recht der staatlichen Oberaufsicht entzogen und damit das letzte Hemmnis der unbeschrnkten Volksherrschaft beseitigt.

4. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 39

1894 - Bamberg : Buchner
Perikleisches Zeitalter. 39 den Malern, die gleichfalls ein reiches Feld fr ihre Kunst fanden, war der berhmteste Polygntns, der Freund Cimons; am bekanntesten war sein Gemlde der marathonischen Schlacht mit dem Bildnis des Miltiades in der bunten" Halle am Marktplatz. Aber nicht allein die bildenden Knste standen damals in Blte, auch in der Dichtkunst, Philosophie und Geschichtschreibung erstanden unsterbliche Meister. schvlus, Sophokles und Euripides rangen um den Preis in der Tragdie; ihnen gemte"stch bald der Meister der Komdie, Aristo-phanes, zu. Die Philosophie wurde durch Anaxagoras und Sokrates in neue Bahnen gelenkt. In Herodot endlich und Thukydides fcmb die groe Zeit wrdige Geschichtschrber. Tausende von athenischen Brgern wurden durch Perikles in Thurii in Unter-italien und in Amphiplis am Strymon angesiedelt. Phidias arbeitete auch lngere Zeit zu Olympia, wo das kolossale Bild des Zeus aus Gold und Elfenbein noch nach Jahrhunderten seinen Ruhm verkndigte. schylus focht in der Schlacht bei Salamis mit, Sophokles fhrte zur Siegesfeier den Knabenchor an, Euripides ist am Tage der Schlacht geboren. Theatervorstellungen gab es nur an Festtagen; um jedermann diesen Genu zu ermglichen, erhielt das Volk den Eintrittspreis aus der Staatskasse vergtet. Anaxagoras, Phidias und Sophokles gehrten zum Freundes-kreis des Perikles.polygnot, Anaxagoras und Herodot waren keine geborenen Athener. Allgemeine Zge aus dem Tages- und Lebenslauf eines Atheners. 48 Das ffentliche Leben nahm die athenischen Brger viel in Anspruch: Volksversammlungen, Gerichtssitzungen, Kriegsdienste zu Land und zur See, berdies allerlei Ehrenmter und zahlreiche Feste entzogen sie hufig dem Hause. Nicht wenige befanden sich auch aus weiten Reisen, andere ritten am frhen Morgen auf ihre Landgter oder auf die Jagd. Aber selbst folche, die kein Geschft und keine Pflicht vom Haufe abrief, verbrachten, wenn es anders ihre Vermgensverhltnisse erlaubten, den grten Teil des Tages aus ffentlichen Pltzen, auf dem Markte, in den Sulen-hallen, auf Turnpltzen oder in Bdern. Daher wurden diese ffentlichen Bauten und Anlagen aufs glnzendste ausgestattet, während die Privat-hufer nur unansehnlich waren. Die ersten Vormittagsstunden verbrachte der beschftigungslose') Athener mit Besuchen oder aus Spaziergngen, deren letztes Ziel der Markt war. Die Stunden von 912 Uhr nannten die Athener die ') Die ntige Mue verschaffte sich der reiche Athener dadurch, da er feine Lndereien oder feine Fabriken und Handelsgeschfte durch Sklaven besorgen lie. Attika zhlte 100 bis 150 000 freie Bewohner, daneben aber mehr als doppelt fo viele Sklaven. Ein Brger, der weniger als sieben Sklaven hatte, galt fr arm.

5. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 42

1894 - Bamberg : Buchner
42 Griechische Geschichte. beltt. Die Stbte des Seebunbes hatten ihnen selbst bte Mittel bazn in die Hand gegeben: statt Schiffe zu stellen und diese selbst zu bemannen, zogen sie es vor, ihre Beitrge zur Bunbesflotte nur in Gelb zu entrichten. Die Athener stellten bte Schiffe und bte Mannschaft, erlaubten sich aber basr auch der bte gezahlten Gelber nach Gutbnken zu versgen. Die Bunbeskasse wrbe von Delos nach Athen verlegt (um 460) und von den Athenern grtenteils zur Besolbung des Volkes und sr bte Prachtbauten verwenbet. Darber murrten bte Bnnbesgenossen, zumal ba seit Cimons Tod der Kamps gegen bte Perser, wozu bte Gelber und bte Bunbes-slotte bienen sollten, ganz ausgehrt hatte. Die nhere Veranlassung zum Kriege bilbete ein Streit zwischen Athen und Korinth wegen Korkyra und Potiba. Da auch Megara von Athen rcksichtslos behanbelt wrbe, erging von Sparta als dem Haupt des pelo-ponnesischen Bunbes, nach einem vergeblichen Versuch die Athener zum Nachgeben zu bewegen, bte Kriegserklrung. Die Peloponnesier sanben auch in Mittelgriechenlanb Bnnbesgenossen, besonbers an den Thebanern. Von biesen wrbe der Krieg durch einen bersoll des stets mit Athen be-sreunbeten Plat im Jahre 431 erffnet. V Ter zehnjhrige Krieg 431421. Perifles hatte bte Athener, bereit viele zum Nachgeben rieten, zu der- 50 zeugen gewut, ba Athen stark ttttb reich genug sei den Krieg auszunehmen. 431 Ans seinen Rat wrben alle Lanbbewohner Attikas in Athen und zwischen den langen Mauern untergebracht, ba das Land gegen das berlegene Heer der Spartaner boch nicht zu halten war. Dagegen sollte bte athenische Flotte die Ksten des Peloponnes branbschatzen und die Feinde babnrch zum Abzug aus Attika ttttb zum Frieden zwingen. Dieser Plan htte wohl Ersolg haben knnen, wenn sich mit den Peloponnesiern nicht ein surchtbarer Feind verbnnben htte. Durch ein Hanbelsschiff wrbe 430 die Pest eingeschleppt, die in dem berfllten Athen schrecklich wtete. An 429 ihren Folgen starb auch Perikles 429, ein unersetzlicher Verlust. Der gewaltthtige Kleon, bessert Stimme jetzt in der Volksversammlung am meisten gehrt wrbe, verschmhte es nicht, die uneblen Leidenschaften des bereits verwilbernden Volkes fr seine Zwecke zu mibrauchen. Durch ihn htte sich Athen sast zu einem entehrenben Blutgericht gegen das 428 ab-gefallene Mytilene hinreien lassen; hart genug war immerhin die ver-hngte Strafe 427. In dem nmlichen Jahre noch bten die Spartaner blutige Vergeltung an dem enblich eroberten Plat. 0 Die Mehrzahl der Brger hatte damals ihren Wohnsitz noch auf dem Lande.

6. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 44

1894 - Bamberg : Buchner
44 Griechische Geschichte. auf den Rat des Alcibiades den Syrakufanern ein Geschwader unter Gylippus zu Hilfe schickten und Lamachus gefallen war, kamen die Be-lagerer in eine gefhrliche Lage. Nikias, der selbst krank war, bat flehentlich um Untersttzung. Die Athener schickten ihren besten Feldherrn, Demosthenes, mit einer ansehnlichen Macht. Aber das Unglck war nicht mehr aufzuhalten. Da berdies durch die aberglubische ngstlichkeit des Nikias die rechte Zeit zum Rckzug versumt wurde, war alles ver-413 loren. Nikias und Demosthenes wurden von den Syraknsanern hingerichtet, ihre Heere niedergemacht oder gefangen und in die Steinbrche geworfen. Auer 200 Kriegsschiffen hatte Athen der 40000 Mann, darunter viele Brger, verloren. Dieser Schlag traf die Volkskraft Athens bis ins Mark. Das triumphierende Syrakus kam unter die Herrschaft des altern und des jngern Dionysius 405345. Von Timoleon befreit, mute es bald wieder einem Tyrannen, Agathkles (317289), gehorchen. Unter allen diesen Mnnern setzten die Syrakusaner den Karthagern, die sich seit 410 in dem westlichen Teile Siciliens eingenistet hatten, kraftvollen Widerstand entgegen. Der dekeleische Krieg 413404. Die Rachsucht des Alcibiades gab den Spartanern noch einen52 413 andern Plan ein: sie besetzten in Attila die Festung Dekeleia und schlssen dadurch die Athener auch während der Wintermonate in die Mauern ihrer Stadt ein. Ebenso zweckmig, aber noch schmhlicher war es, da Alci-biades die Spartaner beredete, von den Persern Geld anzunehmen, um ihrer Gegner desto sicherer Herr zu werden. . In Athen hatte infolge des Unglcks vor Syrakus die oligarchische Partei, d. h. die Partei der Reichen und Vornehmen, die Oberhand ge-wonnen. Damit war aber das athenische Heer, das mit den Schiffen bei 411 Samos lag, nicht einverstanden und rief den Alcibiades, den frhem Fhrer der demokratischen Partei zurck. Alcibiades, der sich schon vorher mit den Spartanern verfeindet und seinen Landsleuten wieder genhert hatte, folgte dem Rufe und verschaffte der athenischen Flotte bei Abydos 411 und bei Kyzikos 410 den Sieg. Nachdem er noch Byzanz erobert hatte, kehrte er im Triumphe nach Athen zurck 408. Dort wurde er als der Retter des Vaterlandes gefeiert und zum unumschrnkten Befehlshaber der Flotte ernannt. Doch blieb ihm das Glck und die Gunst der Menge nicht lange treu. Da sich sein Unterbesehlshaber trotz ausdrcklichen Verbotes von dem schlauen Fhrer der spartanischen Flotte, Lysander, zu einer unglcklichen Schlacht verlocken lie, wurde dem Alcibiades der Oberbefehl wieder entzogen 407. Die Athener fetzten ihre letzte Kraft an die Ausrstung einer neuen Flotte. Diese erfocht bei den Arginfen, kleinen Inseln zwischen

7. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. 45

1894 - Bamberg : Buchner
Spartas Hegemonie. 45 Lesbos und dem Festlande, im Jahr 406 einen vollstndigen Sieg der 406-die Spartaner. Doch blieb der Sieg ohne die gehoffte Frucht. Lysander, der jetzt wieder das Kommando der die spartanische Flotte erhielt und die Untersttzung des persischen Knigssohnes Cyrus ge-no, griff die sorglosen Athener aus dem Chersones bei Aigospotamoi, d. i. Geibche, 405 an und vernichtete ihre Flotte. Jetzt hinderte die 40 Spartaner nichts mehr, Athen auch von der Seeseite einzuschlieen. Die vom Hunger gequlte Stadt mute sich im Frhjahr 404 an Lysander 404 ergeben. Die harten Bedingungen lauteten: die Mauern des Pirus samt den langen Mauern mssen niedergerissen, die Kriegsschiffe bis aus 12 ausgeliefert, die auswrtigen Besitzungen frei gegeben und die Demokratie abgeschafft werden. Nach der Schlacht bei den Arginusen wurden die siegreichen Feldherrn an-geklagt, weil sie die aus dem Meere treibenden Leichen und Schiffbrchigen nicht auf-gefangen hatten; trotz ihrer Verteidigung, da sie durch einen Sturm daran verhindert worden seien, und trotz des mannhaften Auftretens des Sokrates wurden sechs, die sich gestellt hatten, hingerichtet. Aus der Schlacht bei Aigospotamoi entkamen von 180 Schiffen nur 9, die sich unter Konon nach Cypern flchteten. Alci-biades zog sich 407 nach dem Chersones zurck; hier warnte er vergebens die Athener vor dem tckischen Lysander; im Jahre 404 verlor er fein Leben auf einer Reise zum Perserknig, die er fr seine Vaterstadt unternommen hatte. Iii. Die Zeit des Niedergangs. 404338. Spartas Hegemonie. Der peloponnesische Krieg hatte nicht nur die Kraft Athens gebrochen,, auch die Gegner waren erschpft und dem gesamten Griechenland waren unheilbare Wunden geschlagen. Sparta und Athen waren in ihrem Wohl-stand und in ihrem Ehrgefhl so weit gesunken, da beide von den Persern. Geld annahmen. Dadurch war dem Nationalseind Gelegenheit geboten^ sich in die innern Angelegenheiten Griechenlands einzumischen: ein deutliches Zeichen des nationalen Niedergangs. Aber auch abgesehen hieoon, konnten die Feinde Athens ihres Sieges nicht recht sroh werden. Die Städte, die bisher unter dem Drucke Athens zu leiden hatten, beklagten sich bald noch viel bitterer der die Gewalt-thtigkeiten der Spartaner, die ihren Sieg malos ausbeuteten. Die-spartanischen Harm oft en (d. h. Ordner) oder ihre Helfershelfer, gewhnlich zehn Männer, die nach dem Sturz derdemokratie an die Spitze

8. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. III

1894 - Bamberg : Buchner
Aus dem Vorwort zu der 1. Auflage. (ms). Vorliegendes Bchlein ist wohl das erste Lehrbuch der Geschichte, das sich die Schulordnung fr bayerische Gymnasien zur alleinigen Richtschnur genommen hat und andern Schulen nur insoweit dienen will, als ihr Lehr-plan mit dem bayerischer Gymnasien bereinstimmt. Lediglich uere Grnde waren es, die den Verfasser bestimmten, auch die rmische Kaisergeschichte, die der vierten Klasse zugewiesen ist, in dies Bndchen sr die dritte Klasse mitaufzunehmen. ----Die Gre des Geschichtspensums sr die dritte Klasse legte die Vermutung nahe, es mchte bei einer Abnderung der Schulordnung die Behandlung der griechischen (und der deutschen!) Sagen vielleicht der zweiten Klasse zugeteilt werden. Diese Vermutung erwies sich als unbegrndet; begrndet ist aber vielleicht gleichwohl die Befrchtung, da die Schler der dritten Klaffe aus Zeitmangel mit den griechischen Sagen nicht ausgiebig genug bekannt gemacht werden. Dem mchte der Verfasser nach Krften ent-gegenwirken. Denn die Sagen sind sr alle sinnigen Knaben eine sehr schmack-hafte und sr die vielen phantasielosen eine sehr nahrhafte Kost; ferner mssen sie den Schlern der obern Klassen zum Verstndnis der Schriftsteller genau bekannt und stets gegenwrtig sein; endlich ist die moderne Kunst, Dichtkunst, Malerei und Skulptur, so durchsttigt von der griechischen Mytho-logie, da auch dem reifen Manne mangelhafte Kenntnisse in den Sagen kaum weniger empfindlich sind als in der Geschichte. berdies wird die alte Ge-schichte in der sechsten Klaffe nochmals durchgenommen; man sollte daher in der dritten Klasse lieber an der Geschichte als an den Sagen Zeit sparen. Im brigen war der Verfasser bemht, das Gebiet der Sage und der Geschichte suberlich zu trennen, d. h. das Sagenhaste unbefangen als solches zu kennzeichnen. Dadurch wird dem Skeptizismus, der sich wohl eine Zeit lang einschlfern lt, hernach aber um fo gefhrlicher erwacht, von vornherein der Boden entzogen. Das Bchlein mchte an feinem beschei-denen Teil dazu beitragen, da die alte Geschichte so aufgefat werde, als ob sie wirklich geschehen wre! Diesem Zwecke sollte einerseits die Ausscheidung des Fabelhaften (nicht des Anekdotenhaften) dienen, anderer-

9. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. IV

1894 - Bamberg : Buchner
1v Vorwort. seits die Beifgung verbindender Mittelglieder. Es ist nicht zu frchten, da durch letztere das Gedchtnis der Schler der Gebhr in Anspruch genommen wird. Denn Theorie und Praxis lehren uns, da fnf zusammen-hngende Thatsachen leichter zu merken sind, als drei zusammenhangslose, und da gerade die jugendlichen Schler die geschichtlichen Thatsachen mit Lust und Eiser aufnehmen, während sich in den hhern Klassen hufiger ein Widerwille gegen den Gedchtnisstoff regt. Man schmiede also das Eisen, so lange es warm ist. Immerhin ist es keine leichte Ausgabe, bei wchentlich zwei Unter-richtsstunden die alte Geschichte bis auf Augustus samt den Sagen durchzu-arbeiten'). Doch macht weniger das Gedchtnis als das Verstndnis Schwierigkeiten. Daher nahm der Verfasser aus eine mglichst verstndliche, greisbare Form der Darstellung Bedacht, und zwar whlte er eine etwas ausfhrlichere Darstellungsweise nicht trotz, sondern wegen der Verhltnis-mig geringen Zahl der Unterrichtsstunden. Denn je mehr der Lehrer in seiner Zeit beschrnkt ist, um so mehr bedarf er der Untersttzung des Lehr-buches und des huslichen Fleies der Schler. Es schien daher eine solche Form angemessen, da sich das Lehrbuch in einzelnen Abschnitten zur Lektre zu Hause oder auch in einer deutschen Schulstunde eignet. Ungelst ist bisher die Frage, in welcher Schreibweise man den Schlern, zumal aus dieser Stufe, die griechischen Eigennamen bieten soll. Die echten Formen Alexandras, Delphoi, Amerns, Kyklades wrden wohl wenigen zusagen (und doch mu man Aigospotamoi dulden); mit Herakles, Achilleus, Dekeleia, Dionysos wird man sich eher befreunden knnen; Samos aber, Aias, Antalkidas, Pantheon sind unsern Schlern schon gelufiger geworden als die latinisierten Formen. Starre Konsequenz wird in dieser Frage vorerst kein praktischer Kopf verlangen, allmhlich mgen sich die griechischen Formen mehr und mehr einbrgern. *) Es wird dem Bchlein der Vorwurf nicht erspart bleiben, da es zu viel biete. Allein man wird zugeben, da das Lehrbuch eine gewisse Gleichmigkeit und Vollstndigkeit anstreben mu; dem Lehrer dagegen steht es frei, je nach Befund einzelne Abschnitte nur lesen zu lassen oder bei einem besonders schwachen Jahrgang auch ganz zu berschlagen. Die Wahl der Abschnitte, die den einzelnen Lehrern minder wichtig erscheinen, wird gewi sehr verschieden ausfallen.

10. Lehrbuch für den ersten Unterricht in der griechischen und römischen Geschichte - S. V

1894 - Bamberg : Buchner
Vorwort zur 2. Auflage. Vor allem hat der Verfasser seinen Dank auszusprechen fr die freundliche Aufnahme, die das Bchlein gefunden hat. Insbesondere gebhrt sein Dank den Herren Rektoren Dr. Klber und Seitz sr die gtige Em-pfehlung des Bchleins und dem Herrn Rektor Dr. Markhaufer fr seine ebenso wohlwollende wie scharfsichtige Beurteilung. Seine sowie der brigen Herren Rezensenten Ratschlge wurden alle bedacht, die meisten befolgt Manche Belehrung verdankt der Versasser auch dem gediegenen Lehrbuch der Geschichte von Dr. Stich. Dadurch ergaben sich da und dort nderungen, mehr als einem Ver-f ff er, der die Verhltnisse der Schule kennt, lieb ist. Doch sind sie vor-wiegend formeller Art und darum in einem Geschichtsbuch weniger mi-lich. Beigefgt wurde auf mehrfachen Wunsch ein gedrngter Abri der orientalischen Geschichte, obwohl diese von der Schulordnung nicht ausdrcklich verlangt wird und auch aus guten Grnden besser der 6. Klasse vorbehalten bleibt. Neu und hoffentlich erwnscht ist die Angabe der Betonung bei fremden Wrtern. Dabei ist eine Regel zu beachten, die wohl jeder selbst fhlt, die mir aber doch erst durch eine gtige Mitteilung des Herrn Dr. Ortner in Regensburg vllig klar geworden ist: Fremdwrter, welche im Deutschen die schwache Deklination angenommen haben, sind Paroxytona trotz kurzer Pnultima, z. B. Philologen, Amazonen, Barbaren, Sandalen, Cymden, Sthermopylen also auch Teutonen, Wandalen u. f. w. 5r. Vogel.
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