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1. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. I

1914 - Düsseldorf : Schwann
p) 9lx,0 für Machm-Mttelschuim und verwandte Anstalten m vier Teilen ❖ Bus Grundlage des Leitfadens der Geschichte für Lyzeen und höhere Mädchenschulen von Prof. dr. Zr.zurbonsen bearbeitet von Paul voos Rektor der Städtischen Mäöchen-Mittelschule in Gelnhausen Zweiter Teil: Vilöer aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte Römer und Germanen Mit einem Anhange von Bildern und Karten druck und Verlag von L Schwann in Düsseldorf

2. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. III

1914 - Düsseldorf : Schwann
Begleitwort. vorliegende „Leitfaden der Geschichte für Mädchen-Mittel-schulen und verwandte Anstalten" ist eine Bearbeitung des im gleichen Verlage erschienenen „Leitfadens der Geschichte für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen" von Pros. Dr. Fr. Zur b onsen nach den Grundsätzen, die in den Bestimmungen über die Neuordnung des Mittelschulwesens vom 3. Februar 1910 niedergelegt sind. Der ehrenvollen Aufforderung einer den Bedürfnissen der Mädchen-Mittelschulen angepaßten Bearbeitung ist der Unterzeichnete um so bereitwilliger gefolgt, als es sich um ein Unterrichtswerk handelt, das sich in pädagogischen Kreisen seit seinem Erscheinen besonderer Anerkennung zu erfreuen hat und bereits an zahlreichen Lyzeen und anderen Anstalten in Gebrauch genommen ist, da es durch seine Vorzüge in hervorragender Weise geeignet erscheint, den geschichtlichen Sinn der Schülerinnen zu wecken und mit dem Interesse an der Vergangenheit das Verständnis der Gegenwart zu fördern. Die Bearbeitung richtet sich in der Anordnung, Auswahl und Darbietung des Stoffes genau nach den ministeriellen Bestimmungen; sie hat aus praktischen Gründen folgende Gliederung erhalten: E r st e r T e i l (Kl. V): Bilder aus der vaterländischen Geschichte. Zweiterteil (Ki. Iv): Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte; Römer und Germanen. Dritter Teil (Kl. Iii): Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Frieden von Münster und Osnabrück. Vierterteil (Kl. Ii u. I): Brandenburgisch-preußische Geschichte mit Einschluß der deutschen von 1648 ab bis zur Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der wichtigsten Einrichtungen unseres Staates. In stofflicher Hinsicht haben, besonders mit Rücksicht auf den Lebenskreis der die Mittelschule besuchenden Mädchen, wesentliche Beschränkungen und Vereinfachungen, sowie stellenweise Ergänzungen eintreten müssen. Vielleicht hätten hier und da noch weitere Ausscheidungen stattfinden können, doch schien es erwünscht, dem freien Ermessen des Lehrers etwas reichlicheren Spielraum zu lassen, um es ihm zu ermöglichen, den besonderen Verhältnissen seiner Schule (z. B. Vorbereitung auf höhere Lehranstalten) Rechnung zu tragen; im übrigen wird es Sache der Fachlehrerberatnng jeder Anstalt sein, festzustellen, welche Abschnitte als die wichtigsten zu behandeln sind, und welche gegebenenfalls ausgelassen oder der gelegentlichen Durchnahme anheimgegeben werden können. ii l*

3. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. IV

1914 - Düsseldorf : Schwann
Iv Möglichst betont ist der kulturgeschichtliche Stoff. Für die Weckung geschichtlichen Sinnes erscheint er in vielem wichtiger als die politischen und kriegerischen Verhältnisse; doch haben auch diese natürlich eine angemessene Berücksichtigung erfahren. Dem Zwecke des Leitfadens entsprechend ist bei der Darstellung des Kulturgeschichtlichen auch „Frauenleben und Frauenarbeit" in gebührender Weise behandelt worden. Bei der Darstellung ist möglichste Anschaulichkeit erstrebt; die Ereignisse sind, wo es angängig war, um Persönlichkeiten gruppiert. Das leidige Zahlenmaterial ist auf die wichtigeren Daten beschränkt worden; Grundzahlen sind im Druck hervorgehoben. Die Erzählung mit Nebensächlichem zu beschweren, sofern es nicht zur Weckung des geschichtlichen Interesses nötig, schien dem Verständnisse wenig dienlich. Das trifft namentlich für Teil Ii, Altertum, zu, das ja ohnehin der jugendlichen Auffassung besondere Schwierigkeiten bietet. Der in den ministeriellen Bestimmungen geforderten taktvollen Behandlung von konfessionellen Fragen ist ganz besondere Beachtung geschenkt worden. Um die Übersicht zu erleichtern, ist die Darstellung in kleinere Abschnitte zerlegt; zur Förderung der Anschaulichkeit und Vertiefung des Unterrichts haben zahlreiche Abbildungen, Karten und Pläne Aufnahme gefunden. Bei der Wiederholung, sowie Vertiefung der Lehraufgaben früherer Klassen werden die beigefügten „Aufgaben" gute Dienste leisten, die auch zu Vergleichen mit der Vergangenheit anzuregen bestimmt sind. Zur „Weckung lebendiger Vorstellungen" ist ferner an passenden Stellen auf geschichtliche Bilder und Gedichte hingewiesen worden; besonders letztere sind in hervorragendem Maße geeignet, die Anschaulichkeit des Unterrichts zu erhöhen und in den Kindern eine lebhafte Teilnahme an geschichtlichen Personen und Ereignissen zu erwecken. Die in dem Leitfaden angeführten Gedichte sind in einem ergänzenden Teile: „Gedichte zur Belebung des Geschichtsunterrichts" zusammengestellt; in dieser Gedichtsammlung sind auch eine Anzahl guter geschichtlicher Jugendschriften für das häusliche Lesen angegeben. Möge der bescheidene Leitfaden die Schülerinnen mit Liebe und Begeisterung für unser deutsches Vaterland erfüllen, sowie in ihnen die Lust nach Erweiterung und Vertiefung ihrer Kenntnisse wecken und das Verständnis für die Geschichte der Gegenwart anbahnen. Gelnhausen im März 1914. Paul voos.

4. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 1

1914 - Düsseldorf : Schwann
Das Altertum. 1. Die Geschichte schließt alles in sich, was unter den Menschen geschehen ist. Wir teilen sie ein in die drei großen Abschnitte Altertum, Mittelalter und Neuzeit. Sie geht aus vom Morgenlande. Von dort her hat sich das Menschengeschlecht in uralten Zeiten allmählich über die ganze Erde verbreitet. Mit Ausnahme der Israeliten haben die alten Völker den Glauben an den einen wahren Gott verloren und sind Heiden geworden. Die lange Zeit bis zum Zusammenbruche ihres Heidentums, der einige Jahrhunderte nach Christus erfolgt ist, nennen wir das Altertum. 2. Die wichtigsten Völker des Altertums haben in den sonnigen Ländern gewohnt, die das Mittelländische Meer umschließen. Sie waren geschieden nach den drei Erdteilen der „alten Welt", nämlich Asien, Afrika und Europa. In Asien geht die erste Entwicklung der menschlichen Gesittung aus von den Babyloniern und den Assyrern, in Afrika von den Ägyptern. In unserm Erdteile Europa treten später die Griechen und Me 9t öm er hervor. Sie haben für den Fortschritt der Menschheit die größte Bedeutung; wenn wir von der Geschichte des Altertums reden, meinen wir daher gewöhnlich nur ihre Geschichte. Beide Völker sind für uns klassisch, d. h. mustergültig: die Griechen sind die Lehrmeister der Menschen geworden in Wissenschaft und Kunst; die Römer dagegen haben Vorbildliches geleistet auf dem Gebiete des R e ch t e s und der Staatsverwaltung. Hauptsächlich wir Deutschen haben im Laufe der Zeit viel von beiden Völkern gelernt; unsere Geschichte ist ohne die ihrige nicht gut zu verstehen. Deshalb müssen wir uns mit der Geschichte der Griechen und der Römer in der Schule besonders beschäftigen. — „Ringe, Deutscher, nach römischer Kraft und griechischer Schönheit'" (Schiller). Voos-Z urbonsen, Geschichte für Mädchen-Mittelschulen, Teil Ii. 1

5. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 2

1914 - Düsseldorf : Schwann
—- 2 — Einleitung. Die Hauptvölker des Morgenlandes. § 1. Die Babylonier. Ein uralter Staat war das Reich von Babylon. Schon drei- bis viertausend Jahre vor Christus stand es in Blüte. Das reich bewässerte babylonische Land, die Ebene zwischen den großen Strömen Euphrat und Tigris, war sehr fruchtbar. Das alte Babylon oder Babel, zu beiden Seiten des Euphratflusses gelegen, war die mächtigste Stadt des Morgenlandes. Weithin ragte der babylonische Turm, ein Tempel des Sonnengottes Bal, über die haushohen Stadtmauern hinweg. Das Gewerbe der kunstfleißiger: Bewohner war reich entwickelt. Sie verstanden es schon, seines Linnen und Teppiche zu weben, allerlei Schmuck aus Gold und Silber zu bereiten und Bilder aus Marmor und Bronze zu schaffen. Den Babyloniern verdanken die Menschen die Erfindung der Rechenkunst, die Einteilung der Zeit in Jahre und Monate, in Tage, Stunden und Minuten; ebenso haben sie die siebentägige Woche eingeführt Auch die Schrift war den Babyloniern bekannt. Ihre Schriftzeichen bestanden aus Striche», die in der Form von Nägeln oder Keilen zugespitzt waren und mit Holz-stäbchen in Tafeln aus Lehm eingeritzt wurden. Viele solcher Tafeln sind noch erhalten; einem deutschen Gelehrten ist vor mehr als hundert Jahren die Entzifferung der geheimnisvollen „Keilschrift" gelungen. § 2. Die Assyrer« Gewaltig wie Babylon war auch Ninive am Tigrisflusse, die volkreiche Hauptstadt der kriegerischen Asf>rer. Diese waren anfänglich den Babyloniern untertan, und deren Gesittung herrschte auch bei ihnen. Aber im zweiten Jahrtausend errichteten sie ein eigenes Reich, unter-warfen Babylon und breiteten ihre Herrschaft weithin aus. Außer denjsraeliten wurden auch deren Nachbarn, die Phönizier, den assyrischen Eroberern untertan. Dieses kleine, betriebsame Seefahrervolk hatte zahlreiche Handelsniederlassungen an den Küsten des Mittelländischen Meeres; seine Kaufleute trugen die Erzeugnisse des Morgenlandes nach Europa und fuhren sogar bis an die Küste des heutigen England. Die assyrische Macht nahm ein schlimmes Ende. Sechshundert Jahre v. Chr. wurde das schwelgerische Ninive von den aufständischen Babyloniern und anderen Völkern völlig zerstört. Nur ein Schutthaufen ist von der einstigen Weltstadt übrig. Zu kurzer Blüte erhob sich jetzt wieder das Reich von Babylon. Der mächtige König Nebukadnezar, der (586 v. Chr.) die Juden in die siebzigjährige babylonische Gefangenschaft führte, stellte die verfallenen Mauern Babylons wieder her; er schuf auf hohen Gewölben die sogenannten „schwebenden Gärten" und erneuerte glanzvoll den Tempel des Bal. Später war die Stadt lange Zeit unter der Herrschaft der Perser; schließlich aber sank sie in Trümmer?) Schon vierhundert Jahre v. Chr. war sie ein wüster Schutthaufen wie Ninive. In neuerer Zeit haben gelehrte Männer, auch Deutsche, durch Ausgrabungen viele wertvolle Bildwerke und Inschriften aus dem Schutte beider Städte ans Licht gebracht. x) Gedicht: Heine, „Belsazer."

6. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 3

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 3 — § 3. Die Ägypter. Im Tale des Nils, unter dem Souneubrande Nordafrikas, bestand schou vor sechstausend Jahren das Reich der Ägypter. Die jährlichen Überfchruentmungen des gewaltigen Flusses verleihen dem regenlosen Lande eine außerordentliche Fruchtbarkeit, und Ägypten galt den alten Völkern als die Kornkammer der Welt. Es stand unter der Herrschaft von Pharaonen, b. h. Königen, die unermeßlich reich waren?) Das ägyptische Volk war in mehrere Stände oder Kasten geschieden; hochangesehen waren die Priester und die Krieger, die Hirten gehörten zu der untersten Kaste. Die fleißige und wohlhabende Bevölkerung pflegte neben dem Ackerbau vielerlei Gewerbe; sie fertigte Geräte aus Metall, Ton und Glas und trieb Handel mit fremden Völkern. Sehr entwickelt war schon die Arzneikunde. Die Ägypter verehrten zahlreiche Götter. Viele Tiere, z. B. Katze, Krokodil und Schlange, galten als heilig, und der schwarze Stier Apis, das Sinnbild des Ackerbaues, wurde sogar als Gott verehrt und von Priestern bedient. Auch glaubte man an die Unsterblichkeit der Seele und an Lohn und Strafe im Jenseits. Aber das Volk meinte, die Fortdauer der Seele hange davon ab, daß der Leichnam erhalten bleibe; deshalb balsamierte man die Toten ein, so daß sie zu unverweslichen Mumien eintrockneten, und barg sie in Felsengräbern. Manche solcher Mumien werden noch heute gefunden. Von der ägyptischen Schrift ist noch vieles erhalten. Sie war eine Bilderschrift. Die Gegenstände wurden durch Bilder, sogenannte Hieroglyphen, d. H. heilige Zeichen, dargestellt. Doch konnten diese auch Eigenschaften ausdrücken; z. B. bedeutete ein Löwe wohl den Mut, eine Elle die Gerechtigkeit, eine Peitsche die Macht, eine Maus die Zerstörung. Gelehrte Forscher haben die Schrift entziffert, so daß jetzt alle ihre Zeichen übersetzt werden können. Sehr berühmt sind die Ägypter durch ihre Baukunst geworden. Am Rande der Wüste errichteten ihre Könige riesige Pyramiden, ix H. Spitzbauten. Diese umschlossen die königlichen Grabkammern; sie sind also eigentlich ungeheure Grabmäler. Die meisten Pyramiden liegen bei dem jetzigen Dorfe Gizeh (westlich von Memphis); die drei größten sind etwa 5000 Jahre alt. Die älteste Pyramide, fast 150 m hoch, bedeckt einen Raum, der doppelt so groß ist wie die Fläche der Peterskirche in Rom, der geräumigsten Kirche der Christenheit; zwanzig Minuten bauert es, die riesige Steinmasse zu um-wanbern. Hunberttaufenb Menschen sollen zwanzig Jahre an dem Bauwerke gebaut haben. In seiner Nähe lagert, halb im Wüstensanbe begraben, ein 25 m hoher und 50 m langer Steinkoloß, der einen ruhenden Löwen mit Menschenkopf, die sogenannte Sphinx, barstellt. Es ist das gewaltigste öteinbub, das Menfcheuhänbe geschaffen haben. Göttern und Königen zu Ehren wurden zahlreiche Obellsken, d.h. eigentlich Spieße, errichtet. Es find gewaltige, aus einem einzigen Steine gehauene Spitzsäulen. Sie erreichen wohl 50 m Höhe, sinb also höher als mancher Kirchturm. Einige dieser Kolosse sind mit ungeheurer Mühe nach Lonbon, Paris, Rom und sogar nach Neuyork geschafft und bafelbft aufgerichtet worben. Den Göttern erbaute man ferner weitausgebehnte Tempel mit gewaltigen Torbauten, Säulenhallen und Höfen. In Trümmern liegen sie jetzt vor den Augen der Menschen. x) Gedicht: Lingg, „Mhcerin." 1 *

7. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 4

1914 - Düsseldorf : Schwann
A. Die Griechen. Die Bedeutung der Griechen beruht auf ihreu vorbildlichen Leistungen in Wissenschaft und Kunst; sie haben dnrch ihre Begabung die menschliche Bildung zu hoher Blüte entwickelt. Das alte Griechenland und seine Bewohner. § 4. Die Beschaffenheit des Landes. Griechenland ist der südliche Teil der Balkanhalbinsel. Zahlreiche Buchten dringen tief in das gebirgige Land; besonders hafenreich ist die Ostküste. Der kalkhaltige Boden ist nur zu einem Viertel Ackerboden. Nur wenige unbedeutende Flüsse, die im Sommer oft ganz versiegen, bewässern ihn. Griechenland ist daher nicht sehr fruchtbar. Der Getreidebau beschränkt sich aus die spärlichen Ebenen. In den Gebirgsgegenden herrscht Viehzucht; Ziegen und Schafe weiden an den dürftig bewachsenen Höhen; als Lasttiere hält man Maultiere und Esel. Das Klima ist natürlich viel milder als bei uns. Der Winter bringt wenig Kälte, und die Hitze des Sommers wird gemildert durch die Nähe des Meeres. Kräftig gedeihen die Olive und der Maulbeerbaum. Köstliche Früchte sind Feigen, Granatäpfel und Kastanien, und an sonnigen Abhängen rankt üppig die Rebe empor. Südfrüchte, wie Apfelsinen und Zitronen, sind erst gegen Ende des Altertums von Asien aus eingeführt worden. In heiterer Klarheit strahlt der Himmel auf die Mannigfaltigkeit der Natur herab, und über Berg und Tal, Land und Meer schweift der Blick in die blaue Ferne. § 5. Die Landschaften. Einbuchtungen des Meeres zerlegen das Land in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas und die Halbinsel Peloponnes, d. h. Insel des Päops, eines altgriechischen Helden. Nordgriechenland spielt in der Geschichte keine große Rolle. In der Landschaft Thessalien erhebt sich hier der gipfelreiche Olymp, der höchste Berg von Griechenland; mit 3000 m kommt er dem höchsten Berge der deutschen Alpen, der Zugspitze in Bayern, gleich. Nach , M i t t e l g r i e ch e n l a n d führt der Weg südwärts durch einen Paß, einen engen Durchgang zwischen Gebirge und Meer; er hatte nach den warmen Quellen, die es in der Nähe gab,

8. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 5

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 5 den Warnen Thermopylen, d. H. Warmtore. In der Ferne zeigte sich von hier dem Blicke der P a r n L ß, der höchste Berg von Mittelgriechenland. Von den Landschaften sind drei besonders wichtig; jedes Griechenkind kannte das einem Dreieck ähnliche Küstenland Attika mit der schönen Stadt Athen, das grasreiche „Rinderland" B ö o t i e n mit dem siebentorigen Theben und das gebirgige P h o k i s mit der heiligen Tempelstadt Delphi. In der Mitte des Peloponnes lagert, wie eine Schweiz im kleinen, die Berglandschast Arkadien; Gebirgsketten streichen von ihr nach Süden. Auch der Peloponnes weist drei besonders wichtige Landschaften auf, von denen bei den Griechen oft die Rede war: das rauhe L a k 6 n i e n mit dem Hauptorte Sparta, das kleine E l i s mit dem heiligen Tempelbezirke Olympia und die jetzt durchstochene schmale Landenge von Korinth, woher die „Korinthen" kommen. § 6. Die Inseln. Zahlreiche Inseln umgeben das griechische Festland. An der Ostküste bemerken wir Attika gegenüber das längliche Euböa, d. h. gutes Rinderland; eine 60 m lange Holzbrücke führte vom Festlande zu ihm hinüber. In der Nähe lagert die kleine Felseninsel Salamis. Aus der Flut des Ägäischeu Meeres erhebt sich besonders die tempelreiche Insel Delos; sie ist der Mittelpunkt der Kykladen oder Kreisinseln. Im Süden ist das Ägäische Meer gleichsam abgeschlossen durch die größte griechische Insel Kreta. An der Westküste Griechenlands trifft unser Blick das kleine I t h a k a und das schöne K o r k y x a; auf dieser Insel, deren Name in Korfu verändert ist, liegt jetzt ein prachtvolles Schloß unseres Kaisers. § 7. Die Bewohner. Die Griechen oder Hellenen, wie sie sich selber nannten, gehörten einer Gruppe von Völkern an, aus der auch unsere Vorfahren, die alten Deutschen, hervorgegangen sind. Wie das deutsche Volk verschiedene Teile, z. B. Sachsen und Bayern, umfaßt, so zerfielen auch die Griechen der späteren Zeit in mehrere Stämme. Die bedeutendsten waren die D o r e r und die I o n e r. Namentlich die Joner spielen in der griechischen Geschichte eine große Rolle. Die übrigen Stämme faßt man gewöhnlich unter dem Namen Ä o l e r zusammen. § 8. Der Einfluß des Landes auf die Griechen. Die Gliederung Griechenlands in zahlreiche, durch steile Gebirgszüge gegeneinander abgeschlossene Landschaften führte zur Bildung vieler kleiner Staaten; ja, jede Stadt mit ihrem Gebiete war in der Regel selbständig und bildete einen Staat für sich. Es herrschte bei den Griechen also, wie wir sagen, .Klein st aaterei. So konnte sich ihre Eigenart

9. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 6

1914 - Düsseldorf : Schwann
- 6 — in den einzelnen Landschaften kräftig entwickeln; die Kleinstaaterei führte aber auch zu vielen Streitigkeiten und Kriegen. Die hafenreiche Küste, besonders die Ostseite, und die vielen Inseln verwiesen die Griechen früh auf die Schiffahrt und den Handel. Das freie See- und Handelsleben machte sie regsam und freiheitliebend, und in den Gefahren des Meeres und der Fremde wurden sie entschlossen und kühn. Die Mannigfaltigkeit in der Natur des griechischen Landes wirkte stark auf die Einbildungskraft; darum haben die Griechen ihre Götterlehre auch mehr ausgebildet als irgend ein anderes heidnisches Volk. Besonders weckte aber der Reiz der Landschaft ihren Schönheitssinn, und diesem sind die herrlichsten Werke der Baukunst und der Bildhauerei entsprungen. Erster Abschnitt. Die Sagenzeit der Griechen. Anfänge der Gesittung in Griechenland. Die Gemeinschaft der Griechen. § 9* Einigungsmittel. Auf dem Boden der Heimat hatten die Griechen keinen gemeinsamen Staat; über Land und Meer war das kleine Volk zersplittert, und seine Geschichte meldet uns viel von Uneinigkeit und Zwietracht. Dennoch fühlten alle Griechen, daß sie ihrer Abstammung nach zusammengehörten und e i n Vaterland hätten. Sie betrachteten sich insgesamt als eine einzige Nation, d. h. als ein Volk von gemeinsamer Abstammung und Sprache, und hatten also, wie wir sagen, ein starkes Nationalgefühl. Griechisch zu sein war ihr Stolz; alle, die das nicht waren, hießen bei ihnen Barbären, d. H. Ungebildete. Nichts war ihnen vor allem teurer als ihre schöne Sprache, in der ihre größten Dichter und Weisen schrieben; wegen ihrer Feinheit wird sie allzeit bewundert werden. Drei Einigungsmittel besonderer Art gab es aber, die alle Griechen als e in Volk zusammenhielten: sie hatten eine reich ausgebildete Götterlehre, ein eigenartiges Orakel- oder Weissagungswesen und glänzende nationale F e st s P i e l e. Die Götterlehre. § 10. Das Wesen der Götter. Die Griechen waren Heiden. Von dem einen wahren Gott wußten sie nichts. Ihre Religion

10. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte, Römer und Germanen - S. 7

1914 - Düsseldorf : Schwann
war ursprünglich eine Naturreligion, d. H. sie verehrten Naturerscheinungen, wie Donner und Blitz, als Gottheiten. Später schrieben sie diesen aber menschliche Gestalt zu. Die Götter waren, so glaubte man nun, zwar vollkommener als die Menschen, konnten aber Schlaf, Speise und Trank ebensowenig entbehren wie diese und waren auch nicht frei von Gebrechen und Fehlern; besonders empfanden sie Rachsucht und Neid. Zwar waren sie mächtig, aber nicht allmächtig, zwar wußten sie vieles, aber nicht alles. Besonders Unsterblichkeit und ewige Jugend hatten die Götter vor den Menschen voraus, und außerdem konnten sie sich jederzeit unsichtbar machen und verwandeln; brachen sie aber einen Eid, den sie geschworen hatten, so wurden sie sterblich wie die Menschen. § 11» Auf dem Olymp. Auf den Höhen des wolkenumhüllten Berges Olymp, der Götterstätte — so stellen wir uns nach der griechischen Sage vor — sind die „Unsterblichen" zum festlichen Mahle versammelt. Angetan mit lichten Wolkengewändern, sitzen sie auf goldenen Stühlen an schimmernden Tischen. Der Duft irdischer Opfer steigt zu ihrem Wohlgefallen aus den Tälern der Menschen empor. Die jugendliche Göttin Hebe reicht als Speise Ambrosia, das Brot der Unsterblichkeit, herum und spendet in goldener Schale den süßen Göttertrank Nektar. Den Vorsitz an der Tafel führt der oberste Gott Zeus. Er ist der Herr des Himmels und der Erde, der Vater der Götter und Menschen. Donner, Blitz und Regen sendet er aus den Wolken herab. Gesetz, Eid und Gastfreundschaft stehen unter seinem Schutze. Zu seinen Füßen sitzt der Adler, der ihm heilig ist. An der Seite des Zeus prangt seine Gemahlin Hera, die Schutzgöttin der Ehe und des Familienlebens. Geweiht sind ihr der Kuckuck, der den Frühling verkündet, und der schöngefiederte Pfau. Strahlend fitzt der lockentragende Apollo da, der Gott des Sonnenlichtes und der Weisheit, der Schützer von Dichtkunst und Musik. Er trägt einen Lorbeerkranz. Die Künstler bilden ihn mit Bogen und Köcher oder mit einer Leier ab. Seine Schwester ist Artemis. Als Mondgöttin trägt sie einen besternten Schleier. Die Menschen verehren sie besonders als Göttin der Jagd; heilig ist ihr darum die Hirschkuh. Finstere Blicke wirft Ares, der rauhe Kriegsgott. Um fo anmutiger ist Aphrodite, die aus dem Schaume des Meeres hervorgegangene Göttin der Schönheit. Ein seltener Gast ist Poseidon, ein Bruder des Zeus, der dunkelhaarige Gott des Meeres. Sein Zeichen ist der Dreizack. Wenn er zürnt, wühlt er mit ihm die Fluten auf, und dann wehe den Schissern! Geheiligt
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