Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. V

1869 - Langensalza : Beyer
Vorwort. ¡Ser zweite Theil des „G csch ieh ts freund e 8," welcher mit Roms Erbauung beginnt und mit dem Untergange d es w eströmisch en Reichesschließt, ist, wie der erste, vorherrschend biographisch bearbeitet. Die B i o g r a P h i e en, welche sich mit dem Gange und den Lebensverhältnissen einzelner Perso- nen beschäftigen, wollen und sollen dem Leser ein an- schauliches Bild derselben im Ganzen, wie in den einzel- nen Zügen geben. Lebensbeschreibungen berühmter Män- ner, welche in der Regel gern gelesen werden, bilden auch die naturgemäßeste Grundlage für den weitern Geschichts- unterricht. Dieser Theil führt uns Personen vor, welche für des römischen Volkes Wohl und Glück energisch wirk- ten, wie z. B. Titus, Trajanus re.; aber auch wahre Scheusale, welche durch Härte und Grausamkeit Unglück und Verderben über das Römervolk brachten, indem ihr Streben nur dahin ging, die höchste Macht im Römer- staate, die Alleinherrschaft, zu erlangen. Der Letz- tern, deren Namen heute noch die Geschichte brandmarkt, ist nur mit wenigen Worten Erwähnung geschehen. — Wie viel Gutes kann doch ein Machthab er stiften, wenn er sein Volk warm und aufrichtig liebt, nicht blos mit Worten, sondern mit der T h at und W a h rh e i t! Die Römer hatten bis auf Constantin, der, wenn selbst nur ein Namen christ, doch den Christen freundlich ge- sinnt war, heidnische Führer, und darum darf es uns nicht Wunder nehmen, wenn wir der Gräuelseenen so viele in ihrer Geschichte finden. Kaum bei einem Heidenvolke sind die furchtbaren Bürgerkriege re. zu entschuldigen, zu denen christliche Fürsten, die sich des schönen Namens „Landesvater" würdig machen sollen, gewiß niemals die geringste Veranlassung geben werden. Ein Reich, das

2. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 25

1869 - Langensalza : Beyer
25 der wegen erlittener Kränkungen ans Rom weggegangen war, an der Spitze von 40,000 Mann, griff mit den Worten: ,,Weg mit dem Golde! mit Eisen erkauft der Römer sein Vaterland!" die Gallier an, trieb sie glücklich vom Kapitol, schlug sie am folgenden Tage und befreite Rom von diesen Fein- den. Wegen dieses herrlichen Sieges bekam Camillus den Namen: „Vater des Vaterlandes." Inzwischen war doch die Stadt zerstört worden, nachdem sie 363 Jahre gestanden hatte. Camillus suchte jedoch die Römer zu bewegen, daß sie dieselbe wieder aufbaneten, wodurch er sich den Ehrennamen des zwei- ten Gründers der Stadt erwarb. Rom stieg in kurzer Zeit ans seinen Trümmern wieder empor. Camillus leistete hierauf den Römern noch sehr wichtige Dienste. Er war in mehreren Kriegen, z. B. gegen die Ae quer, Volsker, Etrusker recht glücklich, und noch im 80. Jahre seines Lebens besiegte er als Dictator auf's Neue die Gallier, welche einen Einfall in das römische Gebiet gewagt hatten. Kurze Zeit darauf wurde er aber von der Pest hinweggerafft (365 v. Ehr.), viel zu früh für Rom, das ihn tief betrauerte. Keinem Römer war bisher eine solche Auszeichnung zu Theil ge- worden als ihm, denn er hatte 4 Triumphzüge gehalten, war siebenmal Volkstribun gewesen und fünfmal Dictator. Im Alter hatte sich sein jugendlicher Uebermuth in Bescheidenheit, seine frühere Hitze in Mäßigung verwandelt. Camillus mahnt zum Wiederaufbau der durch die Gallier zerstörten Stadt. Als einst von -er Gallier Siegeshänden Rom verbrannt, in Graus und Schutte lag Und, den neuen Aufbau zu vollenden, Es an Muth dem müden Volk gebrach, Wollten sie sich feig nach Veji wenden; Doch Eamill, der kühne Retter, sprach: „Von der Väter Herde wollt ihr fliehen? In die Stadt besiegter Götter ziehen? So, Quirlten, traget ihr nur Liebe Zum Gebälk, von Menschenhand erbaut? So umfaßt ihr nicht mit inn'germ Triebe Dieser Muttererde süßen Laut!

3. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 1

1869 - Langensalza : Beyer
1. Rom's Ursprung. 753 v. Chr. Nomulus, erster König der Römer. 753 — 717 v. Chr. ^)ie blühende Stadt Troja war durch Feuer und Schwert zerstört worden (1184 v. Chr.). Der fromme Aeneas, welcher mit seinem greisen Vater Anchises und mit seinem Sohne As- canius aus der brennenden Stadt stoh, kam, nach vielen Schick- salen, endlich nach Italien, wo er eine neue Heimath fand. Hier verheirathete er sich mit der Tochter des Königs Latinus, und als dieser in einem Kriege seinen Tod fand, wurde Aeneas König von Latium. Auch er kam in einem Kriege um. Sein ihn überlebender Sohn, Ascanius, erbaute eine Stadt, Namens Alba Longa, in welcher später ein König herrschte, Numitor geheißen. Dieser hatte einen bösen Bruder, Amulius, welcher auch gern König sein mochte, und daher seinen altern Bruder Numitor zu verdrängen suchte; er überfiel ihn unvermuthet in seiner Burg, und zwang ihn, der Königswürde zu entsagen. Nach- dem er sich aus diese Weise die Herrschaft seines Bruders angemaßt hatte, ließ er, um sich dieselbe fernerhin zu sichern, Numitors Sohn auf der Jagd ermorden, und nöthigte dessen Tochter, Vestalin, d. h. Priesterin zu werden, weil ihr als solcher das Heirathen verboten war.— Rhea Sylvia — so hieß Numitors Tochter — verband sich aber insgeheim mit dem Kriegsgotte Mars und wurde Mutter von zwei Söhnen. Als Amulius das hörte, gerieth er dermaßen in Zorn, daß er die Mutter der Zwillingsknaben grausam hinrichten ließ; die Geschichtsfreund H. 2te Auflage. 1

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 27

1869 - Langensalza : Beyer
27 3) Die Zinsen, welche die Schuldner bereits bezahlt haben, sind von dem Kapital in Abzug zu bringen, und der Rest ist nach Verlauf von drei Jahren zahlbar. Durch diese Gesetzvorlagen (in welcher letztern eigentlich eine Ungerechtigkeit lag, welche nur die sehr große Roth der Schuldner und der übertriebene Wucher der Gläubiger entschuldigen konnten) sahen die Patricier sich in ihren alten Vorrechten be- einträchtigt. Sie suchten daher gegen die Bestrebungen dieser beiden Männer anzukämpfen. Der Senat hatte, zu Gunsten der Patricier, die acht übrigen Tribunen dahin gebracht, daß sie durch ihren Einspruch (Veto) die Vorlesung dieser Gesetze in der Volksver- sammlung, mithin auch die Abstimmung über dieselben verhinderten; doch die beiden Tribunen widersetzten sich, zum Verdrusse der Pa- tricier, indem sie besonders aus die Wahlen höherer Beamten nicht eingingen. Licinius und Septius waren auf fünf Jahre zu Tribunen gewählt worden, und während dieser Zeit hielten sie fest an ihrer Vorlage. Als sie aber auch für die folgenden 5 Jahre wieder zum Tribnnate gelangten und die Patricier noch immer widerstrebten, so unterließen sie es, bei den Magistratswahlen ihr Veto zu wiederholen; denn der Staat bedurfte bei drohender Kriegsgefahr der höheren Beamten. Dadurch bewiesen sie, daß nur die Liebe zum Vater lande, nicht Ehrgeiz, ihre Bestrebungen leitete, was ihnen nur zum Ruhme gereichen konnte. Später aber erreichten sie doch ihre Absicht. Nachdem 10 Jahre lang gekämpft worden war, wurden endlich die Gesetzvor- lagen angenommen, weil der Versuch des Senats, die übrigen Tribunen für sich zu gewinnen, fruchtlos blieb und der hochbetagte Camillus, der so eben als Sieger aus dem zweiten gallischen Kriege zurückgekehrt war, ihm (dem Senate) Nachgiebigkeit anempfahl. Die Patricier, welche ihre V o rr e ch te verloren hatten, entschädigte man einigermaßen dadurch, daß die richterliche Gewalt von dem Confútate getrennt und einem patricischen Prätor*) übertragen *) Prätor war bei den Römern die vornehmste Magistratsperson nach dem Cónsul, unter welchem er im Kriege eommandirte. Im Innern war ihm die bürgerliche Rechtspflege anvertraut.

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 3

1869 - Langensalza : Beyer
3 ihrem Großvater verübten Schandthaten des Amulius zu rächen. Sie sammelten die Hirten der Umgegend, ihre Freunde, erzählten ihnen die ganze Geschichte, gingen dann mit ihnen nach Alba Longa, erstürmten hier die Königsburg, erschlugen den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den erledigten Thron. Dieser bezeigte sich dafür dankbar, indem er ihnen erlaubte, an der Stelle, wo Faustulus sie unter der Wölfin gefunden, eine Stadt zu erbauen. Frisch und froh wurde der Bau in Angriff genommen. Alba- nische Hirten wurden auf den palatinischen Hügel, am linken Ufer der Tiber gelegen, geführt, und mit ihrer Hilfe sah man daselbst bald zahlreiche Hütten entstehen. Diese Stadt, deren Er- bauung in das Jahr 753 v. Ehr. Geburt gesetzt wird, erhob sich in späterer Zeit zu der herrlichsten und gewaltigsten auf dem ganzen Erdkreise, und noch heute zeigt sie Spuren von ihrer frühern Größe. Nachdem Nomulus und Remus den Bau beendigt hatten, entstand unter ihnen ein Streit über die Benennung derselben. Jeder wünschte sie nach seinem Namen benannt zu sehen. Bald wurde, leider durch ein beklagenswerthes Ereigniß, der Name für die neue Stadt festgesetzt. Nomulus hatte sie nämlich mit einem Walle umgeben, und Remus sprang ihm zum Spott darüber, weil dieser Wall sehr niedrig war. Deßhalb erschlug Romulus (wie einst Kain), von Zorn entflammt, seinen Bruder. Nun nannte er die neue Stadt, in welcher er Alleinherrscher (König) wurde, nach seinem Namen Rom. Die ersten Bewohner Noms waren schlechtes Gesindel; denn zu jener Zeit war die Stadt ein Zufluchtsort (Asyl) für Ver- bannte, Landstreicher und Verbrecher aller Art, welche ausgenommen wurden, um die Zahl der llnterthanen zu vermehren. Meistens waren es Männer, die sich dahin begaben, und diese stahlen ihren Nachbarn, den Sabinern, welche zu einem großen Feste von ihnen eingeladen wurden, Weiber und Töchter. Darüber ent- stand ein schlimmer Krieg, der sich damit endigte, daß sich Römer und Sabiner zu einem Volke vereinigten. Nach Nomulus, der als der erste König von Rom gilt, herrschten nur noch sechs Könige. Ihnen stand ein Senat, welcher aus 100 alten, verständigen Männern zusammengesetzt war, 1 *

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 29

1869 - Langensalza : Beyer
29 Diese Thiere trugen nämlich auf ihren Rücken hölzerne Thürm- chen, aus welchen 16 Soldaten mit Lanzen und Pfeilen stritten; auch die Elephanten selbst packten mit ihrem Rüssel die Feinde, schmetterten sie zu Boden und zertraten sie mit ihren Füßen. Die Römer aber fochten trotz des ungewohnten Anblicks dieser Thiere, welche die Pferde scheu machten und dadurch die Reiterei in Un- ordnung brachten, mit so großer Tapferkeit, daß Pprrhus nach errungenem Siege voll Bewunderung ansrief: ,,Mit solchen Soldaten wollte ich die ganze Welt erobern!" Bald darauf knüpfte Pprrhns mit den Römern Unterhand- lungen an, um womöglich einen günstigen Frieden zu erlangen. Fast hätte ein Abgesandter von ihm seinen Zweck erreicht; allein die Römer, durch den alten Appius Claudius angeseuert, verlangten voll Stolz, daß er Italien räume, sonst könne vom Frieden durch- aus nicht die Rede sein. Als Pprrhns seinen Gesandten fragte, wie er Rom gefunden, antwortete dieser: „Wahrlich! Rom kam mir vor wie ein großer Tempel, und der Senat als eine Versammlung von Göttern." Pprrhns rückte weiter vor, sogar bis in Roms Nähe; doch wagte er nicht, die Stadt anzugreisen. Er ging endlich wieder nach Tarent zurück, da neue Friedens- vorschläge, welche er den Römern machen ließ, wieder nicht ange- nommen wurden. Einige Tage nachher sandten die Römer einen ihrer Landsleute, den Casus Fabricius, einen durch Redlichkeit und Tapferkeit ausgezeichneten Mann, in das Lager des Pprrhus, um mit ihm wegen der Auslösung der Gefangenen zu unterhandeln. Pprrhus nahm diesen alten, ehr- würdigen römischen Senator sehr wohlwollend aus; denn seine Absicht war, ihn zum Abschluß eines für Rom nachtheiligen Frie- dens zu bewegen. Er bot ihm deshalb reiche Geschenke an, meinend, daß er durch solche, da Fabricius arm war, seinen Zweck erreichen werde; doch der edle Römer war weit entfernt, eins dieser Geschenke anzunehmen. Jetzt machte daher Pprrhus einen zweiten Versuch. Den folgenden Tag nämlich, als Fabricius wieder zu einer Unterredung mit Pprrhus erwartet wurde, hatte dieser einen Ungeheuern Elephanten hinter einer Tapetenwand versteckt,

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 5

1869 - Langensalza : Beyer
5 heilsamsten Lehren, nach denen man sich anch Jahrhunderte hin- durch richtete. Einige dieser Lehren, welche Numa für sein Volk gab, folgen hier: „Die Götter sind nicht blos im Himmel, sondern auch ans Erden; sie sehen und bestrafen alles Böse, sehen und belohnen alles Gute." — „Wenn du Etwas unternimmst, so rufe zuvor die Götter um Beistand an, sonst kann und wird es dir nicht gelingen." — „Wenn sich ein Mensch, oder ein ganzes Volk versündigt hat, so lassen ihm die heiligen Götter Alles mißlingen, schicken Krieg, Krankheiten ;c. und werden nur durch Demüthigung und Buße, sowie durch blutige Opfer geschlachteter Thiere wieder versöhnt." „Tänze und Schauspiele wird jeder ehrliche Römer meiden; die aber, welche Wohlgefallen daran finden, sind den Göttern ein Gräuel." — Durch solche Lehren und so manche andere weise Gesetze wurde Numa ein wahrer Wohlthäter des römischen Volkes. Als einst ein Gesandter Roms bei einem ägyptischen Könige speis'te und dieser an ihn die Frage richtete: „Was ist das Löblichste in Rom?" antwortete er: „Die Römer fürchten die Götter, gehorchen der Obrigkeit und strafen die Laster." Wir gedenken in Kürze nur noch einiger verdienstvollen Thaten Numa's. Er beförderte den Ackerbau, die wichtigste Quelle der Volks- wohlsahrt, indem er gleich bei seinem Regierungsantritte die könig- lichen Ländereien an besitzlose Bürger vertheilte. Er begünstigte ferner Künste und Gewerbe, und theilte das Volk in Zünfte: Flötenspieler, Goldarbeiter, Zimmer- leute, Färber, Schuft er, Gerber, Schmiede und Töpfer. Auch hat er kein geringes Verdienst um die römische Zeit- rechnung; denn er ordnete ein neues Jahr von 355 Tagen an. Vorzüglich aber beschäftigte sich Numa mit der Einrichtung der G ö tt er v er eh rung, von der wir nur Einiges schließlich be- merken : Der Gottesdienst (Götterdienst) wurde durch die Ponti-

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 31

1869 - Langensalza : Beyer
31 geld zurück. Die Römer, welche sich für die auch dem Feinde schuldige Gerechtigkeit nicht bezahlen lassen wollten, thaten ein Gleiches. Die wiederholten Friedensvorschläge aber, welche Pyr- rhus that, wurden abermals verworfen; nur dann erst wollten die Römer darauf eingehen, wenn er mit seinem Heere Italien ver- lassen haben würde. Er scheute ein drittes Treffen. Glücklicher Weise riesen ihn die Sicilianer gegen die Karthager zu Hilfe (278 v. Ehr.). Er ließ in Tarent eine Besatzung zurück und folgte dem Ruse. Obgleich er Anfangs glücklich war, so erreichte er seinen Zweck dennoch nicht; darum kehrte er wieder zu den hartbedrängten Tarentiuern zurück. Nach der Landung griff er unverzüglich bei Beneventium die Römer an, wurde aber vom Consul Curius Dentatus entscheidend geschlagen (275 v. Ehr.). Durch die Pechkränze, welche die Römer unter Pprrhus Elephanten warfen, wurden diese Thiere wild und stürzten auf ihre eigenen Herren. Aus der beträchtlichen Beute, welche die Römer in Tarent machten, schlugen sie ihre ersten Silbermün- zen. Die Tarentiner ergaben sich (272 v. Ehr.), und ihrem Bei- spiele folgten die übrigen Völker Unteritaliens. Im Jahre 266 v. Ehr. hatten die Römer die Eroberung Unteritaliens vollendet, so daß sich ihre Herrschaft nun von der sicilischen Meerenge bis nördlich an den Rubico erstreckte. Die Waffen, welche die Römer damals führten, waren lange hölzerne Pfeile mit langen eisernen Spitzen, ein Spieß mit krummer Spitze und ein Schwert. Das Schild war eine Schutzwasfe. Pprrhus, der fast ununterbrochen Krieg führte, soll endlich bei der Belagerung von Argos von einem alten Weibe durch einen Steinwurs getödtet worden sein. 15. Regu l u s. Der erste punische Krieg. 264 — 241. Die Römer führten drei furchtbare Kriege mit den Kar-

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 7

1869 - Langensalza : Beyer
7 3. Tullus Hosti lius. 673 — 641 v. Chr. Der dritte König der Römer war Tullus Hostilius, der durch seinen kriegerischen Geist mehr dem Romulus als seinem Vorgänger Numa glich. Unter seiner Regierung kriegten die Römer gegen ihre Mutterstadt Alba Longa. Mettius Fuf- fetius, der die Albaner befehligte, schlng vor, um unnützes Blut- vergießen zu vermeiden, den wegen gegenseitiger Beraubung der Ländereien entstandenen Krieg durch Einzelne zu führen und zu be- endigen. Tullus ging auf den Vorschlag ein, und es wurden nun von beiden Seiten Drillin g s b rüder, die Söhne zweier Schwestern, ausgewählt: die Horatier von Seiten der Römer, die Curiatier von den Albanern. So'sollte der Streit im eigent- lichen Sinne durch einen Sechskampf ausgemacht werden. Man kam nun dahin überein, daß der siegenden Partei die Oberherrschaft über die besiegte zuerkannt werde. Schon bei dem Beginne des Kampfes, dem beide Heere müßig zusahen, wurden zwei Horatier zu Boden gestreckt. Die Römer, dadurch fast entmuthiget, gründeten ihre (schwache) Hoffnung auf den Sieg nur noch auf den für sie günstigen Umstand, daß die drei Cu- riatier verwundet waren. Der eine noch übrig gebliebene Horatier, bis jetzt noch un- versehrt, hatte die römische Sache gegen die drei Verwundeten zu vertheidigen. Daö gelang ihm auch wirklich durch folgende List: Er stellte sich nämlich als ergriffe er die Flucht, um dadurch die ihn verfolgenden Feinde, deren Macht er wohl nicht hätte wider- stehen können, zu erschöpfen und zu zertheilen. Als ihm nun Einer nach dem Andern mehr oder weniger nahe kam, kehrte er plötzlich wieder um und tödtete ihn. — Mit den Waffen und Kleidern der Besiegten geschmückt, kehrte der junge Held an der Spitze des frohlockenden Heeres nach Rom zurück. Hier, am Thore, empfing ihn seine Schwester (Horatia), welche an einen der gefallenen Curiatier verlobt gewesen war. Da sie unter den erbeuteten Kleidern auch das Oberkleid erblickte, welches sie für ihren Bräutigam verfertiget hatte, so brach sie über

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 8

1869 - Langensalza : Beyer
8 dessen Tod in lautes Wehklagen aus und überhäufte ihren Bruder mit Vorwürfen. Horatius, darüber leidenschaftlich aufgeregt, erstach seine Schwester, meinend, sie sei keine wahre Römerin, weil sie die Ehre und den Ruhm des Vaterlandes dem Tode ihres Bräutigams nach setze. Wegen dieser That wurde er zwar zum Tode verurtheilt; doch appellirte er, auf den Rath des Königs, an das Volk, und dieses sprach ihn frei. — Mettius Fuffetius, den es kränkte, daß seine Vaterstadt sich unterwerfen mußte, stachelte die Bewohner Veji's und Fidena's zu einer kriegerischen Unternehmung gegen die Römer auf, wobei er den Plan hatte, diese während der Schlacht zu verlassen und sich auf die Seite der Feinde zu schlagen. Während eines Angriffs, den Tullus auf die Vejenter machte, sollte Mettius die Fidenaten bekämpfen; allein statt dessen zog er sich seitwärts, um vor seinem Uebergange erst die Entscheidung der Schlacht abzulauern. Die Römer, über die Seitenbewegung des Mettius bestürzt, wurden durch die Bemerkung des Tullus, „Met- tius mache die Bewegung nur auf seine Anordnung, um die Feinde zu umzingeln," ermuthiget und erfochten einen vollständigen Sieg. Hierauf kam der treulose Mettius, um dem Tullus, ob des für ihn günstigen Ausganges der Schlacht, seinen Glückwunsch darzubringen; doch dieser hatte seine Falschheit erkannt und zugleich beschlossen, dieselbe zu bestrafen. Beide Heere mußten auf des Tullus Befehl einen Kreis schließen, und die Albaner unbe- waffnet von den Römern umgeben. Tullus befahl, nachdem er vorher dem Mettius wegen seines Verrathes Vorhalt gethan, den- selben hinzurichten. Dies; geschah auch, aber auf eine höchst grau- same Weise, denn er wurde von Pferden zerrissen (geviertheilt). Hierauf zerstörte Tullus die Stadt Alba Longa und führte die Albaner nach Rom, wo sie mit den Römern zu einem Volke vereiniget wurden. — Nach einem glücklich beendigten Kriege mit den Sabinern starb Tullus Hostilius im 32. Jahre seiner Regierung (641 v. Ehr.). Man sagt, ein Blitzstrahl habe ihn am Altäre getödtet, und er sei sogar mit seiner ganzen Familie ein Opfer der Flamme geworden. Die Geschichte des Tullus, sowie auch die der folgenden Könige Roms, scheint vielfach mit Dichtung gemischt zu sein.
   bis 10 von 146 weiter»  »»
146 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 146 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 2
4 0
5 4
6 0
7 10
8 0
9 2
10 87
11 3
12 0
13 0
14 1
15 0
16 7
17 0
18 0
19 4
20 100
21 1
22 0
23 34
24 4
25 0
26 4
27 1
28 3
29 0
30 1
31 0
32 0
33 6
34 0
35 0
36 5
37 61
38 0
39 5
40 0
41 0
42 0
43 6
44 0
45 9
46 0
47 0
48 10
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 11
2 0
3 2
4 1
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 3
13 1
14 7
15 1
16 25
17 67
18 0
19 2
20 0
21 7
22 2
23 27
24 0
25 3
26 5
27 0
28 7
29 0
30 1
31 1
32 1
33 0
34 0
35 1
36 7
37 0
38 0
39 10
40 0
41 3
42 4
43 2
44 0
45 12
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 0
52 5
53 19
54 0
55 73
56 0
57 0
58 0
59 3
60 0
61 0
62 0
63 22
64 0
65 27
66 1
67 0
68 6
69 0
70 0
71 27
72 2
73 0
74 0
75 6
76 9
77 11
78 0
79 0
80 0
81 1
82 11
83 0
84 1
85 0
86 0
87 6
88 47
89 2
90 0
91 2
92 40
93 0
94 12
95 1
96 0
97 0
98 57
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 4
3 0
4 0
5 1
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 2
14 0
15 1
16 0
17 0
18 0
19 7
20 0
21 0
22 1
23 0
24 2
25 1
26 1
27 27
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 27
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 7
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 2
48 0
49 0
50 3
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 6
57 0
58 0
59 39
60 0
61 0
62 7
63 12
64 6
65 5
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 4
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 29
82 2
83 0
84 1
85 7
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0
100 17
101 0
102 5
103 0
104 0
105 0
106 0
107 2
108 1
109 0
110 2
111 4
112 4
113 0
114 3
115 3
116 5
117 0
118 0
119 1
120 2
121 5
122 0
123 3
124 2
125 2
126 0
127 6
128 14
129 4
130 0
131 14
132 0
133 0
134 1
135 0
136 5
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 1
143 13
144 0
145 3
146 10
147 2
148 0
149 0
150 0
151 0
152 8
153 0
154 1
155 8
156 8
157 0
158 0
159 0
160 1
161 0
162 18
163 41
164 0
165 1
166 18
167 0
168 0
169 6
170 0
171 0
172 1
173 5
174 0
175 24
176 0
177 40
178 0
179 4
180 0
181 41
182 12
183 10
184 0
185 0
186 0
187 2
188 0
189 0
190 0
191 0
192 8
193 0
194 0
195 1
196 4
197 2
198 0
199 0