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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 387

1858 - Hannover : Hahn
387 zweimal, jedoch ebenfalls ohne bleibenden Erfolg nach Britan- nien hinüber (55, 54). Cäsar ging zum zweitenmal über den Rhein (53, etwas südlicher vom ersten Uebergangsorte), und be- ruhigte nach Unterdrückung eines erneuerten, fast allgerneinen Auf- standes der Gallier unter Vercingetorix (52, 51) endlich nach und nach das Land. — So war nach achtjährigen Kämpfen ganz Gallien der römischen Oberherrschaft unterthan, und vor- läufig dem Statthalter des narbonensischen Galliens untergeord- net. Den einzelnen gallischen Gemeinden und Cantonen wurden bestimmte Abgaben auferlegt, deren jährlicher Gesammtbetrag der römischen Staatskasse 40" Millionen Sestertien (gegen 3 Mill. Thlr.) eintrug. 5) Nach den Verabredungen der Machthaber zu Luca war Syrien und die Führung des an der Oftgrenze des Reichs ge- gen die Parther ausgebrochenen Krieges dem Marcus Cras- j'us zugefallen. Crassus traf noch'vor Ablauf seines Konsu- lats (55) in Syrien ein, wo der habsüchtige, nur auf Anhäufung seiner Schätze bedachte Mann vor Allem das Land und die rei- chen Tempel plünderte (auch den zu Jerusalem). — Die Feind- seligkeiten mit den Parthern hatten bereits begonnen. Nach einem von Lucullus mit den Herrschern zu Ktesiphon eingeleite- ten Tractat sollte der Euphrat die Gränze zwischen Römern und Parthern ausmachen. Aber schon Pom pejus hatte diesen Vertrag wenig beachtet, indem er mehrere Landschaften jenseits des Euphrat, auf welche die Parther Ansprüche hatten, dem von ihm nach seiner Unterwerfung besonders begünstigten Könige Ti- tz ran es von Armenien zutheilte. Es kam daher bald nach des Pompejus Heimkehr zum Kriege zwischen Armenien und den Parthern, an dem auch die Römer Antheil nahmen, da jenes Land unter ihrem Schutze stand. — Crassus fiel im I. 54 in Mesopotamien ein, besetzte mehrere Orte und ging darauf wieder nach Syrien zurück. Im folgenden Jahre setzte er zum zweiten- mal über den Euphrat, ließ sich aber von dein arabischen Häupt- ling Abgarus in der Wüste des nördlichen Mesopotamiens irre führen, und erlitt unweit Karr hä (Harran) gegen die überlegene parthische Reiterei eine gänzliche Niederlage. Crassus selbst, der sich mit den Trümmern des fast zernichteten Heeres in die armenischen Gebirge retten wollte, fand bald darauf bei einer Zusammenkunft mit dem parthischenheerführer Sureñas seinen Tod (53). Von dem ganzen römischen Heere (aus 7 Legionen mit 4000 Reitern und eben so viel leichten Truppen bestehend) retteten sich nur eine kleine Reiterschaar unter dem Ouästor Casus Ca)sius und einige zerstreute Haufen. Die Parther unternahmen nun ihrerseits Einfälle in Syrien, das jedoch Cassius tapfer ver- teidigte; die Euphratlinie blieb vorerst im Osten für das rö- mische Asien erhalten. 25

2. Geschichte der Griechen und Römer - S. 388

1858 - Hannover : Hahn
388 §. 190. Bürgerkrieg zwischen Cäsar und Pom-ejus. 1) Unterdessen suchte Po mp ejus, der zu Rom geblieben war, und von dort aus seine Provinzen durch Legaten verwalten ließ, der republikanischen Partei, die vorzüglich noch im Mittel- stand ihre Stärke hatte, entgegenzuarbeiten und seine eigene Macht durch Ränke zu vermehren. Unter blutigen Unordnungen wurden zweimal die Consulwahlen verhindert, weil republikanische Kandidaten, unter diesen der energische Titus Annius Milo, Aussicht hatten obzusiegen, und Pom pejus die Dictatur für sich nothwendig machen wollte, ein Plan, der vorzüglich an Ca- t o's kräftigem Widerstand scheiterte. Fast täglich kam es in die- ser Zeit auf dem Markte und in den Straßen Roms zu gewalt- thätigen Auftritten. Da geschah es, daß der Pöbelanführer Clo- dius auf der appischen Straße in der Nähe Roms bei einem zu- fälligen Zusammentreffen mit Milo, welcher der Senatspartei war, was Clodius den Triumvirn, in einem Handgemenge ver- wundet und nachher in dem Hause, wohin man ihn gebracht, von Milo's Leuten getodtct ward (13. Jan. 52). Der Pöbel über den Tod seines Führers erbittert trug den Leichnam des Clodius in die Curia Hostilia und verbrannte ihn hier sammt dem Gebäude. Po mp ejus zog jetzt Truppen in die Stadt, be- setzte das Capitolium und zwang den Senat, ihn zum alleini- gen Konsul zu ernennen. Als solcher eigentlich im Besitze diktatorischer Gewalt stellte er mit Nachdruck die Ordnung wieder her, und suchte durch Gesetze wider Gewaltthat scks vi) und wider Amtserschleichung (äs ambitu) den innern Unruhen vorzubeugen. Die Vorfälle auf der appischen Straße und die damit zusammen- hängenden Verbrechen wurden einem Specialgerichtshof K über- wiesen und die Schuldigen beider Parteien strenge bestraft, unter ihnen auch Milo, der nach Massilia in die Verbannung ging. Erst nach sieben Monaten hatte der Konsul Pomp ejus sich einen Kollegen in dem von ihm ganz abhängigen Q. Metellus Scipio für den Rest des Jahres 52 ernannt. Cicero war in demselben Jahre wider seinen Willen als Proconsul nach Cilicien 0 Nach den Bestiminnngen dieses Ausnahmegesetzes sollte nicht einer der Prätoren, sondern ein besonders gewählter Untersuchungsrichter (gnaesitor) dem Gerichte Vorsitzen; die Mitglieder des Gerichtshofes ernannte P o ñi- pes us selbst, der "dabei mit lobenswerther Unparteilichkeit verfuhr, indem er die achtbarsten Männer beider Parteien, unter ihnen selbst Cato, auswählte. Nebrigens waren der Redefreiheit einige Gränzen gesetzt; die Anklagerede sollte nicht über zwei, die Pertheidigung nicht über drei Stun- den dauern dürfen. Die Anklage gegen Milo umfaßte das zweifache Verbrechen, Wahlumtriebe und Gewaltthat. Die Dertheidigung führte Cicero; die uns erhaltene oratio pro Milone wurde von diesem später ausgearbeitet.

3. Geschichte der Griechen und Römer - S. 389

1858 - Hannover : Hahn
389 gesendet worden, wo er nach einem gegen die räuberischen Be- wohner des Amanusgebirges unternommenen Streifzug von sei- nen Truppen, wie dies bereits gewöhnlich war, als Imperator begrüßt wurde. 2) Seit dem Tode der Julia (54, Casars geliebter Toch- ter und des Po mp ejus Gemahlin) und dem kläglichen Unter- gänge des Crassus (53), stieg die Entfremdung und damit die Eifersucht zwischen jenen beiden Machthabern. Ein unvermeid- licher Entscheidungskampf zwischen den Militärchefs um den Allein- besitz der Gewalt bereitete sich immer offener vor. Während Cä- sar auf die demokratische Partei, die übrigens durch des Clo- dius Wühlereien um alles Ansehen gekommen war, und auf sein überlegenes, ihm ganz ergebenes Heer (er hatte es durch Recrutirung in seinen Provinzen auf zehn Legionen erhöht) sich stützte, schloß sich Po mp ejus jetzt offen an den Senat an und wollte als Stütze der bestehenden Verfassung gelten. Er verstän- digte sich daher mit der streng republikanischen Partei, namentlich mit den beiden entschlossensten Führern derselben, mit Cato und Marcus Claudius Marcellus, die mit Grund Cäsar mehr als Pompejus fürchteten. 3) Während indeß Po mp ejus nach seiner Weise zauderte und Cäsar sich noch mit diesem zu vergleichen hoffte, war es die Verfassungspartei, die den Bruch beschleunigte. Sie wider- setzte sich der Absicht Cäsar's, abwesend um das Consulat sich zu bewerben, als verfassungswidrig, und stellte durch den Consul Marcus Marcellus im I. 51 im Senat das Verlangen, daß da der gallische Krieg beendigt sei, der Proconsul Cajus Cäsar die ausgedienten Soldaten entlassen und sein außeror- dentliches Commando niederlegen solle. Die Verhandlungen über diese Anträge zogen sich übrigens längere Zeit hin, da die Ma- jorität des Senats aus Furcht vor dem Bürgerkrieg, Cäsar aber durch wiederholte Vergleichsvorschläge die Entscheidung hinaus- zuschieben suchten. In Rom wurde Cäsars Sache durch seine Anhänger und erkauften Agenten mit viel Geschick betrieben. Weit der fähigste unter diesen war Cajus Curio, Volkstribun im I. 50, ein Mann ohne allen sittlichen Charakter, den Cä- sar durch Zahlung seiner durch wüstes Leben aufgehäuften Schuldenmasse (gegen 60 Milt. Sestert.) ganz an sein Interesse gebunden hatte. Dieser stellte im Senat den Antrag, daß beiden Statthaltern zugleich die Niederlegung ihres Heerbefehls aufgege- den werden solle, ein Vorschlag, mit dem Cäsar sich einverstan- den erklärte, während Po mp ejus zwar versprach folgen zu wollen, ohne jedoch einen bestimmten Zeitpunkt hierfür festzusetzen. Auch der Senat hatte den Antrag mit großer Majorität ange- nommen. Ebenso fügte sich Cäsar dem Beschlüsse des Senats, zwei Legionen für den parthischen Krieg abzugeben, die aber statt

4. Geschichte der Griechen und Römer - S. 390

1858 - Hannover : Hahn
390 nach Syrien eingeschifft zu werden, vorerst in Italien für Pom- pejus zurückgehalten wurden. — Es stellte sich immer deutlicher heraus, daß "die beiden militärischen Machthaber der Regierung in Rom nur zum Scheine sich fügten, nebenbei aber ihre Kriegs- vorbereitungen im Stillen betrieben. Auf das Gerücht, daß Ca- sar Truppen aus dem jenseitigen Gallien in das diesseitige ziehe, forderte der Cónsul Cajus Marcellus (ein Vetter des Mar- cus Marcellus) in Verbindung mit den beiden defignirten Con- suln des nächsten Jahres den Pom pejus auf, zur Vertheidigung der Republik in Italien die wehrpflichtige Mannschaft zu den Waffen zu rufen. So war man auf beiden Seiten bereits zu weit gegangen, als Cäsar am 1. Januar 49 in einem durch Curio dem Senat überbrachten Schreiben seinen letzten wohl nicht ernstlich gemeinten Vergleichungsvorschlag machte, wornach er das Heer bis auf zwei Legionen entlassen und sich mit der Statthalterschaft des diesseitigen Galliens bis zu seinem Consulat begnügen wollte. Der entscheidende Senatsbeschluß ging vielmehr dahin: „daß Cäsar, wenn er nicht bis zu einem be- stimmten Termin sein Heer entlasse, als Hochverräther erachtet werden solle." C In einer folgenden Sitzung (am 7. Januar) wurde sodann in den üblichen Formens der Kriegsstand erklärt, indem die Consuln und alle Magistrate angewiesen wurden, Für- sorge zu treffen, damit der Staat keinen Schaden nehme. Ver- gebens hatten die Tribunen von Cäsar's Partei (M. Antonius und Q. Cassius) gegen dies Vorschreiten ihr Veto eingelegt und entflohen angeblich wegen drohender Gewaltthat als Sklaven verkleidet zu Cäsar nach Ravenna. Jetzt berief dieser die Sol- daten der dreizehnten Legion, die er bereits bis Ravenna vorge- schoben hatte, zusammen, setzte ihnen die Lage der Dinge aus- einander, und forderte sie auf ihm zu folgen, um das verletzte Volks- tribunat und ihren Feldherrn gegen den Adel zu vertheidigen. Er selbst überschritt noch am Abende des Tages nur von weni- gen Freunden begleitet das Flüßchen Rubico, die Gränze seiner Provinz gegen Italien, mit den Worten: „Die Würfel sind ge- worfen" (jacta est alea) ein Beginnen bezeichnend, das für ihn wie für sein Vaterland gleich verhängnisvoll werden sollte. §. 191. Fortsetzung. 1) Cäsar hatte beim Beginne des Bürgerkrieges neun Le- gionen (etwa 50,000 Mann), die er in den" gallischen Kriegen 1 2 1) — uti ante certam diem Caesar exercitum demittat; si non faciat, eum adversus rempublicam facturum videri. (Caes. bell. civ. I. 2.) 2) ,,Dent operam Cónsules, Praetores, Tribuni plebis, quique consulares sunt ad urbem, ne quid respublica detrimenti capiat.“

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 391

1858 - Hannover : Hahn
391 vortrefflich geschult, auch mit seltener Treue an seine Person zu binden gewußt hatte. Nur ein einziger seiner höheren Offiziere, doch weit der tüchtigste derselben, Titus Labienus, verließ jetzt seinen bisherigen Oberfeldherrn, und begab sich in das Lager der Gegner, weil der allgemein geachtete Mann hier die legitimen Vertherdiger der Republik sah. Eine überlegene Waffe in der cäsarischen Armee bildete die Reiterei, meist aus deutschen und norischen Söldnern bestehend. — Auf der andern Seite war Pompejus vom Senat zum alleinigen Feldherrn zu Land und zur See ernannt worden; auch wurden ihm alle Hilfsquellen des Staates zur Verfügung gestellt. Er galt jetzt als der legitime Be- schützer der Republik, für den daher auch die Provinzen und Clientel- staaten entschieden Partei ergriffen. Aber in eitlem Selbstver- trauen hatte Pompejus den Ansbruch eines Krieges beschleu- nigt, zu dem er noch so wenig kampfgerüstet war. Wohl stan- den sieben Legionen unter seinen Legaten in Spanien; in Italien selbst aber hatte man zunächst nur über zwei Legionen zu ver- fügen, die früher unter Cäfar gedient und daher wenig zuver- lässig erschienen; mit den übrigen Aushebungen hatte man erst den Anfang gemacht. 2) Bei dieser Lage und Machtstellung der beiden Parteien kam es vor Allem auf schnelles und entschlossenes Handeln an. Cäsar rückte daher von Ravenna aus rasch nach dem picenischen Gebiet vor, wiewohl er beim Ueberschreiten des Rubico zunächst nur die drei- zehnte Legion (5000 Mann zu Fuß und 300 Reiter) bei sich hatte; doch waren seine übrigen Legionen bereits im Anzug be- griffen, auch vermehrte sich sein Heer täglich durch Aushebung und Werbung. — Die Nachricht von Cäsar's raschem Anmarsch brachte in Nom unter seinen Gegnern Schrecken und Bestürzung hervor. Pompejus beschloß, die Hauptstadt zu verlassen und Italien aufzugeben. Er befahl allen Gutgesinnten, ihm zu fol- gen, und setzte von Brundisium aus, wo er etwa 25,000 Mann zusammengebracht, nach Griechenland hinüber. Dorthin folgten ihm die beiden Consuln des Jahres und alle angesehenen Sena- toren. Doch war die Mehrzahl der Senatsmitglieder in Italien zurückgeblieben. Fast ohne Widerstand hatte Cäsar in 60 Ta- gen durch seine Energie, aber auch durch weise Mäßigung und Milde, die er jetzt überall zeigte, ganz Italien gewonnen. Nach kurzem Aufenthalte zu Rom. wo er den Prätor Marcus Aemilius Lepidus als Stadtpräfect zurückließ, ging Cäsar nach Spanien1) und zwang hier die Legionen des Pompejus unter den Legaten Petr ejus und Afranius nach harten Kämpfen bei Ilerda (Lerida) zu einer Capitnlation (Aug. 49), nach welcher hier die 0 Ais Grund, weshalb Cäsar zuerst nach Spanien sich wendete, giebt die- ser (nach Suet. 38) an: ire se ad exercitum sine duce et inde rever- surum ad ducem sine exercitu.

6. Geschichte der Griechen und Römer - S. 364

1858 - Hannover : Hahn
364 trotz des Widerstandes der Aristokratie zum erstenmal wieder als liomo novus mit der höchsten Magistratur bekleidet, auch mit dem Oberbefehl in Afrika betraut. Marius schlug den Ju- gurtha und dessen Verbündeten, den König Bochus von Mau- retanien, bei Cirta (107). Iugurtha wurde darauf von Bo- chus an Sulla, des Marius Quästor, ausgeliefert 106, und starb, nachdem er in Rom beim Triumphzuge des Marius im königlichen Gewände und gefesselt aufgeführt worden, im unter- irdischen Stadtgefängniß (dem Tullianum) den Hungertod. — Das Ende dieses Krieges wurde der Anfang der verderbenvollen Eifersucht zwischen Marius und Sullas) §. 178. Krieg gegen Kimbern und Teutonen. 1) Nördlich von den Alpen im Thule der Mittlern Donau erschien um die Mitte des zweiten Jahrhunderts v. Ehr. ein wandernder Volksstamm, die Kimbrer (d. i. Kempen) genannt, die vom Norden herkamen mit Weib und Kind, um neue Wohn- sitze zu suchen. Mit ihnen vereinigten sich, jedoch wie scheint erst später in Gallien, die Teutonen, die ebenfalls von den Ufern der Ostsee ausgegangen waren. Beide Völker waren, wie ihre Namen, ihr Körperbau und ihre Sitten andeuten, wohl germa- nische Stämme, denen sich später auf ihren südlichen Wanderun- gen auch keltische Schaaren angeschlossen haben mögen. — Die Kimbrer näherten sich gegen 113 von der Donau aus der rö- mischen Nordgränze, und schlugen den Consul Papirius Carbo bei Noreja im heutigen Kärnthen (113). Die Kim- brer, ohne hier ihren Sieg weiter zu verfolgen, wandten sich west- wärts, und drangen durch das Gebiet der Helvetier, mit Tigori- nern und Ambronen verbunden, nach Gallien bis Spanien vor, furchtbar durch ihre riesenmäßige Gestalt, wilde Tapferkeit und ungewöhnliche Fechtart (Wagenburgen). Die Römer erlitten in i) C. Marius, von armen Landleuten bei Arpinum, einem Municipium abstammend, hatte sich von den dürftigsten Verhältnissen zunächst im Heere durch Tapferkeit und militärisches Talent zu höhern Ofsicierstellen und später trotz des Widerstandes der Aristokratie und wiederholter Zu- rückweisungen auch in der politischen Laufbahn emporgeschwungen. Ohne gelehrte Bildung, rauh und einfach in seinen Sitten, wurde er durch seine Verdienste als Krieger hochgeehrt und durch seine persönliche Uneigen- nützigkeit und strenge Gerechtigkeit der Liebling des Volkes und die mächtige Stütze der'volkspartei, lieber Marius Charakter Plutarch. Mai°iu5 2. 3. — Sallust, bell. Jugurth. 63. — L. Cornelius Sulla, aus altem patricischen Gcschlechte, durch griechische Wissenschaft gebildet, in Allem fast das Gegentheiü von Marius, wurde die Hauptstütze der Aristokratie. Heber Sulla's Charakter Sallust bell. Jugurth. 95. Plu- tarch. Süll. 1. 2.

7. Geschichte der Griechen und Römer - S. 393

1858 - Hannover : Hahn
393 ganze Osten und alle römischen Clientelkönige in Asien fielen jetzt dem gefeierten Sieger zu, und wiesen überall die Flüchtlinge der geschlagenen Partei zurück. Pom pejus, nachdem er so muth- los sich selbst aufgegeben, wollte jetzt bei Andern Hilfe suchen. Er flüchtete, nachdem er in Mitylene auf Lesbos seine Gemahlin Cornelia und seinen jüngern Sohn Sextus ausgenommen, über Cypern nach Aegypten, wo er sich früher um das königliche Haus durch Wiedereinsetzung des verdrängten P totem aus Auletes große Verdienste erworben hatte. Von den beiden Kindern des- selben, Pt ole maus Dionysusund seiner Schwester Kleo pa- ira, die nach dem Willen des Vaters gemeinschaftlich den Thron besteigen sollten, durfte er Dankbarkeit und gute Aufnahme er- warten. Statt dessen wurde am ägyptischen Hofe beschlossen, durch seine Ermordung Cäsar sich zu verbinden. Als P om- pejus an der Küste von Pelusium dem Könige sich anmelden ließ, wurde er auf einer Barke von wenigen Kriegsleuten abge- holt und beim Aussteigen von dem Kriegstribunen Septimius, der ehemals unter ihm gedient, niedergestoßen (28. Sept. 48).— Cäsar folgte gleich darauf mit einem kleinen Heere, und trat als Schiedsrichter in dem zwischen dem jungen erst zehnjähri- gen König Ptolemäus Dion y sus und seiner ältern Schwester Kleopatra ausgebrochenen Thronftreit auf. Der hierüber durch Begünstigung der Kleopatra entstandene sogenannte Alexan- drinische Krieg (l)6llnm Alexandrinum, 48) wurde unter zahlreichen Gefahren durch die Niederlage und den Tod des P t o- lemäus beendigt, und Aegypten als.ein von Rom abhängi- ges Reich der Kleopatra überlassen. 5) Don Aegypten eilte Cäsar gegen P Harn ac es, der wäh- rend des Bürgerkrieges^ Kleinasien eingefallen war und neben an- dern Landschaften auch den Pontus in Besitz genommen hatte. Cä- sar besiegte ihn in einer einzigen Schlacht bei Zela mit leichter Mühe 47 ; in fünf Tagen hatte er diesen Feldzug beendigt (daher Cüsar's Wort veni, vidi, vici). Das bosporanische Reich des Pharnaces schenkte Cäsar an einen Bruder desselben, an Mithri- dates von Pergamum. — Darauf ging Cäsar nach Rom, und von da nach Afrika, wo die Anhänger der Republik und des Pom pejus unter Metellus Scipio und dem numidischen Könige Juba von neuem sich gesammelt hatten (liellurn Afri- canum). Aber auch hier entschied die mörderische Schlacht bei Thapj us (46) gegen sie. Die meisten Führer starben nun ver- zweifelnd eines freiwilligen Todes, so Cato in Utika, Scipio, Petr ejus und Juba u. A. ; wenige, wie Labienus und Sextus Pomp ejus, entkamen nach Spanien, Rumidien wurde zum größeren Theil zur römischen Provinz Afrika gezogen.

8. Geschichte der Griechen und Römer - S. 366

1858 - Hannover : Hahn
366 chischen 9iegiments des Senats mit dem Prätor C. Servi tins Glaucia und L. Apulejus Saturninus, zwei untergeord- neten Führern der Popularpartei, die aber jedes Frevels fähig waren, wenn er für ihre Zwecke dienlich schien. 2) Saturninus, gewaltthätig in demselben Jahre zum Volkstribun erwählt, machte zwei weitgreifende Gesetzesvorschläge, nämlich daß unentgeltliche Kornspenden an die ärmeren Bür- ger verabreicht, und Ländereien in der Provinz Afrika an die Ve- teranen des Marius, in Loosen zu je 100 Morgen für jeden, ausgetheilt werden sollten. Wohl suchte der Senat diese maaß- losen Anträge hartnäckig zu Hintertreiben; sie wurden auf tu- multuarische Weise mit Hilfe der Veteranen des Marius in der Volksversammlung durchgebracht. Der Senat mußte sogar der Bestimmung des Gesetzes, daß jeder Senator bei Verlust sei- ner Stelle binnen fünf Tagen es beschwören solle, sich fügen. Qutittu8 Metellus (Numidicus), der sich solchem zügellosen Treiben widersetzte und allein den Eid verweigerte, ging in das Exil nach Rhodus. 3) Indessen dauerte die Einigkeit unter den Verbündeten nicht lange. Marius, erschrocken" über das gesetzlose Treiben seiner Genossen, zog sich mehr und mehr von diesen zurück, und schloß sich mit allen Wohlhabenden, insbesondere den Rittern, wieder enger an den Senat an. Saturninus und Glaucia beschlossen daher für sich zu handeln und das begonnene Werk fortzuführen. Saturninus, der seinem Verbündeten Glaucia für das Jahr 99 das Consulat verschaffen wollte, ließ dessen Mitbewerber, den Candidaten des Senats, auf dem Forum durch eine Rotte überfallen und mit Knitteln erschlagen. Der Senat beauftragte nun den Consul Marius, gegen Saturninus und seine Anhänger Gewalt zu gebrauchen und gegen sie, als gegen Hochverräther, zu verfahren. Es kam ans dem Forum zu einer förmlichen Schlacht; Saturninus wurde geschlagen und zog sich auf das Capitol zurück. Er mußte sich aber an den Consul Marius, der den Aufrührern das Wasser abschnitt, er- geben, und wurde mit seinen namhaften Anhängern von dem erbitterten Volke erschlagen. Auch Glaucia wurde getödtet. Auf solche Weise hatte der Senat obgestegt. Die saturninischen Gesetze blieben unausgeführt; die Popularpartei, auch durch ge- richtliche Verfolgungen geschreckt, schien vollständig besiegt. Um die legislatorische Gewalt der Tributcomitien einigermaßen zu beschränken und übereilte Volksbeschlüsse in Zukunft zu verhin- dern, wurde, was bisher nur herkömmlich war, nunmehr gesetz- lich festgestellt, daß nämlich jeder Gesetzesvorschlag drei Markt- tage (17 Tage) vorher bekannt gemacht werden sollte, ehe er zur Abstimmung an die Volksgemeinde gebracht werden dürfe; auch

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 395

1858 - Hannover : Hahn
395 nennen oft nur auf kurze Zeit, so daß das Conjulat bereits jetzt schon wie später unter den Kaisern eigentlich nur noch ein Ehren- titel war. — Zur Bezeichnung der höchsten in seiner Person ver- einigten militärischen, richterlichen und administrativen Gewalt nahm Cäsar den Amttitel Imperator an, der jetzt in dieser neuen die höchste Vollgewalt bezeichnenden Bedeutung vor den Eigennamen (Imperator Cäsar), nicht wie früher, wo das.wort bloßer Ehrentitel war, nach jenem gesetzt wurde. — Die Im- peratorengewalt sollte lebenslänglich und im Hause Cäsar's ver- erblich sein, auch über die Hauptstadt wie über die Provinzen sich erstrecken. Absichtlich vermied Cäsar den bei Vertreibung der Könige verwünschten und auch jetzt noch in Rom verhaßten Königstitel, und wies, als einer seiner eifrigsten Anhänger, der Consul Marcus Antonius, am Feste der Luperealien (15. Febr. 44) ihm das Diadem darbot, dies unter lautem Beifallsruf des versammelten Volkes zurück. Dagegen schritt er bisweilen gegen Andere ein und setzte die dem Namen nach noch belassenen Tri- bunen ab, wenn diese ähnliche Ehrenbezeugungen hindern wollten. Daß Cäsar überhaupt das Wesen des Königthums, die unum- schränkte Vollgewalt unter dem Namen Imperator sich aneig- nen wollte, gab er vielfach in unzweideutiger Weise kund- Er ließ sein Standbild neben denen der sieben alten Könige Roms auf dem Capitol aufstellen, und sein Bild auf die Münzen setzen. C.äsar erschien bei feierlichen Anlässen in ganz purpur- nem Gewände, dem althergebrachten Königskleide, 'den Lorbeer- kranz ^ auf dem Haupte, und ward als „Vater des Vaterlandes" begrüßt. Mit den zahlreich ihm errichteten Bildsäulen wurden göttliche Ehren verbunden; sein Geburtstag ward in dem Ka- lender als Festtag bezeichnet, und der Monat, in den jener fiel, nach seinem Namen Julius genannt. 4) Noch bezeichnender für die Machtstellung des neuen Herr- schers von Rom war, daß dieser in den Sitzungen des Senats zwischen den curulisch'en Stühlen der beiden Consuln auf er- höhtem goldenen Sessel saß, um auch äußerlich anzudeuten, daß alle andern Aemter von den Consuln abwärts und der Senat insgesammt dem Imperator untergeordnet und dessen dienstbare Organe wären. Der Senat, in dem republikanischen Nom der eigentliche Mittelpunkt der Regierung, sollte wieder auf seine ur- sprüngliche Bestimmung zurückgeführt werden, und jetzt wie zur Königszeit der bloß berathende Staatsrath des Herrschers sein. In diejer Absicht erhöhte der Imperator die Zahl der Mitglieder des Senats', bisher höchstens sechshundert, auf neunhundert, wo- bei er vorzugsweise seine Anhänger, darunter auch Provincialen aus Gallien und Spanien, Söhne von Freigelassenen und selbst Leute von zweideutigem Ruf berücksichtigte. Durch solche außer- ordentliche Aufnahme abhängiger Leute sank der römische Senat,

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 368

1858 - Hannover : Hahn
368 nur daß diese im Verhältniß zu den Bürgern meist in doppelter Zahl ausgehoben wurden, so blieben sie auch der äußersten Strenge des römischen Kriegsrechts, insbesondere dem Recht des Feldherrn, Todesstrafen zu verhängen und zu vollstrecken, fort- während unterworfen, während für den Bürgersoldaten allmählig manche Milderungen eingeführt wurden, und das Provocations- recht, seit den Zeiten der Grachen auch auf die Militärgerichts- barkeit ausgedehnt, wenigstens Leib und Leben des römischen Bürgers vor Willkür und Mißhandlung schützte. Eine tiefe Ver- bitterung bemächtigte sich daher der italischen Gemeinden, die jeden Augenblick eine erschütternde Katastrophe über die herrschende Hauptstadt herbeiführen konnte. 2) Schon Cajus Grachus wollte den drohenden Sturm beschwören. Aber in der kurzsichtigen Engherzigkeit, die Bundes- genossen von einer gleichberechtigten bürgerlichen Stellung ferne zu halten, gingen in Rom alle Parteien, Senat und Bürgerschaft, stets einmüthig mit einander, und vereitelten gemeinsam die dahin zielenden Bestrebungen einzelner erleuchteter Staatsmänner. Als daher die Lex Licinia Mucia1) die Erlangung des römischen Bürgerrechts noch erschwerte, und mit dem gewaltsamen Tode des Volkstribunen Livius Drusu s (91) die letzte Hoffnung der Bundesgenossen schwand, auf friedlichem Wege zu einer Gleich- berechtigung zu gelangen, so ergriffen viele derselben die Waffen gegen Rom, besonders im südlichen und mittlern Italien, voran die Marser, daher der ganze Krieg auch der mar fische ge- nannt wird, dann die Samniten, Peligner, Maruciner, Bestiner, Lucaner u. A. 3) Der Aufstand nahm zu Asculum seinen Anfang, als hier der römische Prätor C. Servil ins erschien, und an das im Theater versammelte Volk wegen seines den Römern verdäch- tigen Benehmens eine drohende Strafrede hielt. Der Prätor wurde von der wüthenden Menge ergriffen und sammt allen übrigen in der Stadt befindlichen Römern ermordet (91). Schnell verbreitete sich der Aufruhr über einen großen Theil Italiens. Doch hielten die latinischen und griechischen Städte wenigstens in ihrer Mehrzahl, ferner die meisten Etrusker treu zu Rom. — Nach dem Plane der Verbündeten sollte die Stadt der Peligner, Corfinium (unter dem Namen Jtalica) die Bundesstadt für ganz Italien, und ein Senat von fünfhundert Mitgliedern, zwei Consuln und zwei Prätoren an der Spitze des italischen Bundes- staates stehen. — Der Kampf selbst wurde mit abwechselndem 9 Die Lex Licinia Mucia de civibus redigundis, von den Consuln L. Li- cinius Crassus und Q. Mucius Scävola im I. 95 durchgebracht, bedrohte Nichtbürger mit strengen Strafen, die sich das römische Bürgerrecht an- maßten, und bewirkte die Austreibung vieler Italer aus Roin.
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