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1. Geschichte des Altertums - S. 1

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Einleitung. ß 1. Die Völker des Altertums. Wir pflegen die Weltgeschichte in die Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der Neuzeit einzuteilen. Die Geschichte des Altertums spielt sich vornehmlich in den Ländern ab, die das mittelländische Meer umgeben. In Vorderasien wohnten die ältesten Kulturvölker, d. H. Völker, welche Staaten und einen geordneten Rechtszustand hatten, welche nicht allein den Acker regelmäßig bebauten, sondern auch Gewerbe und Handel trieben, welche einige Wissenschaft und Bildung besahen, welche Gottheiten kannten und verehrten. Zu ihnen gehören die Ägypter, die Babylonier und Assyrer, die Juden und Phönizier; später gründeten die Perser ein großes Reich, das ganz Vorderasien umfaßte. Eine noch weit höhere Kultur als die Völker des Orients entfalteten die Griechen und Römer. Die Griechen waren das hochbegabte Volk der großen Dichter und Denker, Baumeister und Bildhauer, das Volk, dessen Kunstwerke nie übertroffen worden sind und aus dessen Wissenschaft die Wissenschaft der späteren europäischen Völker erwachsen ist. Die Römer waren das Volk der großen Staatsmänner und Feldherren, das, von Eroberung zu Eroberung fortschreitend, allmählich alle Völker rings um das mittelländische Meer sich unterwarf und zu einem ungeheuren Reich, einem Weltreich, zusammenfaßte. Das römische Reich wurde, einige Jahrhunderte nachdem Christus geboren war, von den hereinbrechenden Germanen, unseren Vorfahren, zerstört. Damit endet die Geschichte des Altertums, und es beginnt die Geschichte des Mittelalters. ß 2. Die Völkerqrnppen. Nach ihrer Verwandtschaft pflegen wir diese Völker in drei Gruppen zusammenzufassen: 1. Zu den nordafrikanischen Völkern gehören die Ägypter. 2. Zu den Semiten gehören die Babylonier und Assyrer, Araber, Juden und Phönizier. 3. Zu den Jndogermanen oder Jndoeuropäern gehören in Europa die Griechen und Römer, Kelten, Germanen und Slaven, in Asien die Perser und Inder. Neubauer, Gesck-ichtl Lehrbub fiir Mndckensch. I. 5. Aufl. 1

2. Geschichte des Altertums - S. 64

1889 - Wiesbaden : Kunze
64 Zweiter Abschnitt. Einleitung. das mosaische Gesetz zu übertreten und Schweinefleisch zu essen. Als alle sich dessen weigerten, wurden sie eingekerkert, gegeißelt und zum Tode geführt. Die Mutter litt alles mit großer Geduld, tröstete ihre Kinder und folgte ihnen in den Tod. Solche Mütter waren die Vorfahren der heiligen Frauen, welche in dem Leben des Welterlösers glänzen. Wir nennen vor allem Maria, die Mutter Jesu, und die büßende, reuige Maria Magdalena (aus Magdala); ferner Elisabeth, die Mutter Johannis des Täufers, dessen Kopf einer eitlen Herodias und ihrer tanzlustigen Tochter zum Opfer fiel; die ungleichen Schwestern Martha und Maria und das kana-näische Weib, das durch seinen festen Glauben an Jesus bewunderungswürdig bleibt. Zweiter Abschnitt. Geschichte der Griechen. Einleitung. Z. 11. ^ u ,tlöecjidif. (Enteisung itec ©eftfutftte. Griechenland ist die südöstlichste Halbinsel Europas und wird im Norden durch die keraunische und kambunische Bergkette von Jllyrien und Macedonien geschieden. Im Osten wird es durch das inselreiche ägäische Meer, den Archipelagus, im Süden durch das Mittelmeer und im Westen durch das jonische und adriatische Meer begrenzt. Seine Küsten sind, besonders im Westen, überaus reich gegliedert. Die wichtigsten Meerbusen sind: der akarnanische und korinthische im Westen, der messe-nifche und lakonische im Süden, der orgotische, saronische und malische Meerbusen im Osten, mit welchem sich die Euripvs-straße zwischen Euböa und dem Festlande verbindet. Meer und Gebirge scheiden Griechenland in drei Teile: Nordgriechenland, Mittelgriechenland oder Hellas, und Südgriechenland oder Peloponnes. Das Innere der Halbinsel erhält eine reiche Mannigfaltigkeit durch Gebirge und Flüsse. An der Grenze von Thessalien und Macedonien erhebt sich der 1875 m hohe Olymp, südlich davon der Ossa. Zwischen Olymp und Ossa strömt aus Thessalien der Fluß Peneus und bildet das von den Dichtern gepriesene Thal Tempe, welches für die erhabenste paradiesische Stätte galt, welche je von den Göttern sterblichen Menschen zum Wohnplatz angewiesen war. Zwischen Thessalien und Epirus zieht ^

3. Geschichte des Altertums - S. 65

1889 - Wiesbaden : Kunze
§.11. Geographische Übersicht. Einteilung der Geschichte. 65 die Kette des Pindus von Norden nach Süden, davon geht nach Osten zunächst das Othrysgebirge, dann der Ö ta mit dem berühmten Thermopylenpaß, der den Hellas von Thessalien scheidet. Hellas selbst ist erfüllt mit einzelnen Berggruppen, z. B. dem Parnassus in Phocis, dem Helikon und Kithäron in Böotien, dem Hym-mettus in Attika, und läuft im Südosten in die Halbinsel Attika aus. eine gebirgige Hochebene, welche mit geringer Ausnahme fruchtbares Weideland, reiche Kornfluren und gesegnete Olivenhaine trägt. Nördlich von Athen liegt der marmorreiche Pentelikon, südlich der honigreiche Hymettus und der silberreiche Berg Laurion. Die Landenge (der Isthmus) von Korinth verbindet Mittelgriechenland mit Südgriechenland. Dieses ist eine von hohen Rändern eingeschlossene Hochebene. Südwärts zieht das lakonische Gebirge Target u s. Zwei Halbinseln im Süden und eine im Osten geben dem Peloponnes eine eigentümliche, glückliche Küstengestaltung. Die von den Bergketten eingeschlossenen Thäler Griechenlands waren im Altertum durch Anmut und Fruchtbarkeit ausgezeichnet; ein ewig heiterer Himmel wölbt sich über denselben und beglückte die lebensfrohe Bevölkerung. Unter den Flüssen sind außer dem Peneus in Thessalien zu nennen: der Achelous und der in den Kopaissee mündende Kephissus im Hellas, der Eurotas und Alpheus im Peloponnes. Nordgriechenland umfaßt zwei Landschaften: Eplrus mit dem uralten Zeusorakel von Dodona und Thessalien mit den sagenberühmten Häfen von Jolkos und Pherä. Mittelgriechenland oder Hellas umfaßte folgende acht Landschaften : 1) Akarnänien am ambracischen Meerbusen; 2) Ätölien, durch den Fluß Achelous von der vorigen getrennt; 3) Lokris, aus zwei getrennten Teilen bestehend, dem südlichen, ozolischen mit der Stadt Amphissa und dem nördlichen, opuntischen am euböischen Meerbusen; 4) Doris, ein kleines Bergland; 5) Phokis mit dem berühmten Apollonorakel Delphi; 6) Böotien mit den berühmten Orten Theben, Aulis, Platää, Tänagra, Haliartus, ßhäronea u. a.; 7) Attika mit der Hauptstadt Athen und den kleineren Ortschaften Marathon und Eleusis; 8) Msgaris, auf der Landenge zwischen dem korinthischen und saronischen Busen, mit der Hauptstadt Megara. Cassians Weltgeschichte I. 6. Aufl. v. Ph. Beck. 5

4. Geschichte des Altertums - S. 66

1889 - Wiesbaden : Kunze
66 Zweiter Abschnitt. Einleitung. Südgriechenland, der Peloponnes (jetzt Morea), enthielt ebenfalls acht Landschaften: 1) Korinth mit der gleichnamigen, an zwei Meeren gelegenen Hauptstadt auf dem Isthmus; 2) Sikyon; 3) Achaja; 4) Elis mit dem berühmten Haine von Olympia; 5) Messenien mit dem Hafen von Pylos; 6) Lakünien mit der Hauptstadt Sparta am Flusse Eurotas; 7) Ärgolis mit den Städten Argos, Mykenä, Lerna, Nemea; 8) Arkadien mit den Städten Mantinea und Orchomenos. Inseln. Zu Griechenland gehörte eine große Zahl Inseln, die sowohl durch ihren Reichtum an Früchten, insbesondere Oliven, Wein und Obst, als durch ihren Handel und ihre Bildung wichtig sind. Dazu gehören die jonischen Inseln: Kork^ra, Leukas, die Insel der Phäaken, ferner das steinige Jthaka, Kephallenia, Za-kynthos und Kythera; im saronischen Busen: Salamis und Ägina; im ägäischen Meere: Euböa mit dem Vorgebirge Arte-misium und den Städten Chalkis und Eretria; südöstlich davon die 12 Cykladen, darunter Delos, Paros und Naxos; im Süden die langgestreckte Insel Kreta mit der Hauptstadt Knosius; an der astatischen Küste: Thasos, Samothrake, Jmbros, Lem-ttos, Lesbos mit der Hauptstadtmitylsne, Chios, Samos, Kos, Rhodos und Cypern. Die Mannigfaltigkeit der Bodengestalt der griechischen Halbinsel, die reiche Küstengliederung, die große Zahl der Inseln, welche die natürliche Verbindung mit den Kulturländern des Orients bildeten, ein mildes Klima, ein stets heiterer Himmel, dazu ein Boden, der bei fleißiger Arbeit durch mannigfaltigen und ausgiebigen Ertrag lohnte — dies waren die günstigen Naturbedingungen, durch welche die körperlich wolgebildeten und geistig reichbeanlagten Bewohner dieses Landes in früher Zeit in ihrem Staatsleben, in Wissenschaft und Kunst eine Höhe erstiegen, wie kein zweites Volk des Altertums weber vor noch nach ihnen sie erreicht hat. Einteilung der Geschichte. Die Geschichte der Griechen zerfällt in drei Teile: Erster Zeitraum: Von der ältesten Zeit bis zum Beginn der Perserkriege 500 v. Chr. Zweiter Zeitraum: Vom Beginn der Perserkriege bis zur

5. Geschichte des Altertums - S. 67

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 12. Die ältesten Bewohner Griechenlands. 67 Entstehung der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Großen 500—336 v. Chr. Dritter Zeitraum: Von Alexander dem Großen bis zur Eroberung des macedonischen Weltreiches durch die Römer. Erster Zeitraum. Von der ältesten Zeit bis zum Beginn der Perserkriege 500 v. Chr» §. 12. Die flttßjten ßemohner ©cietfiensanifs. Als die ältesten Bewohner Griechenlands werden die Pelasger genannt. Diese hielten sich für Sprößlinge (Autochthonen) des griechischen Landes, gehörten aber, wie die vergleichende Sprachforschung lehrt, dem indo-europäischen Völkerstamm der Arier an (§. 3) und sind in vorgeschichtlicher Zeit aus Hochasien in Europa eingewandert. Sie widmeten sich dem Ackerbau und legten feste Städte, Burgen und Schatzhäuser an, deren Ruinen Kraft und Einsicht verraten. Man nennt die gewaltigen Mauerreste Cyklopenmauern, weil ihr Bau vermeintlich menschliche Kraft überstieg, und hielt sie für Werke der Cyklopen, der Gehilfen des Feuergottes Hephästos. Die Mauern waren aus ungeheuren Steinblöcken zusammengesetzt, deren Zwischenräume durch kleinere Steine ausgefüllt wurden. Nach den Pelasgern wanderten die ihnen stammverwandten Hellenen, welche von den Römern den Namen Griechen erhielten, in die griechische Halbinsel ein. Sie ließen sich anfänglich in dein weidereichen Thessalien nieder und erlangten allmählich die Oberhand über die feindlichen pelasgischen Bauern. Als den Vater des Menschengeschlechtes nennt die Sage den Titanen Prometheus und berichtet über ihn und die Abstammung der Hellenen folgendes: Nachdem der Titane Prometheus die Menschen aus Erde gebildet hatte, stieg er zur Sonne und zündete seine Fackel an, mit welcher er seinen Geschöpfen Wärme, Licht und Leben gab. Aber beim Opfer betrog er Zeus. den Herrn des Himmels und bcr Erde, dadurch, daß er auf dessen Altar von den Opsertieren nur die mit Tierhäuten überdeckten Knochen verbrannte, das Fleisch aber seinen Kindern behielt. Zeus entzog deshalb den Geschöpfen des Prometheus das Feuer wieder. Doch Prometheus holte heimlich einen neuen Funken. Als dies Zeus sah, sandte er durch die reizvolle Pandora in einer Büchse alles Unheil unter die Menschen und ließ durch Hermes den Prometheus zur Strafe am Kaukasus festschmieden, wo ihm ein Geier täglich die Leber aushacken mußte, die über Nacht immer wieder wuchs. Diese Qual dauerte fort, bis in Griechenland ein Held erstand, der den Adler tötete. Dieser Held war Herakles (§. 14).

6. Geschichte des Altertums - S. 198

1889 - Wiesbaden : Kunze
198 Dritter Abschnitt. Einleitung. Dritter Abschnitt. Geschichte der Aömer. §. 31. Einleitung. 1. Das Land und seine Bewohner. Die Halbinsel Italien wird im Norden durch die Alpen, an den drei übrigen Seiten von Teilen des mittelländischen Meeres begrenzt. Im Nordwesten bildet das ligurische Meer den Busen von Genua, im Westen das tyrrhenische, zwischen dem Festlande und den Inseln Korsika und Sardinien, die Busen von Gatzta, von Neapel, Salerno u. a. Durch die Straße von Messina wird das tyrrhenische mit dem jonischen Meere verbunden, welches die Busen von Squillace und Tarent bildet. Durch den Kanal von Otranto steht das jonische Meer mit dem adriatischen in Verbindung, welches im Norden mit dem Busen von Triest endigt. Das Hauptgebirge Italiens ist der Apennin, der sich von Nordwesten her zunächst in vorherrschend östlicher Richtung bis zum heutigen Toskana hinzieht und die norditalische Ebene vom Meere und vom Arnothale trennt. Der Hauptfluß dieser Ebene ist der auf dem Monte Viso entspringende Po, welcher von Westen nach Osten das Land durchströmt, auf beiden Seiten eine große Zahl von Nebenflüssen aufnimmt, sich in mehreren Mündungen ins Meer ergießt und ein sumpfiges, ungesundes Delta bildet. Von den Nebenflüssen auf der nördlichen Seite sind die wichtigsten der Ticinus (Tessin), der auf dem St. Gotthardt entspringt und durch den Lago maggiore fließt; die Adda, welche von den rhätischen Alpen aus durch den Comersee, der Mincius (Mincio), der aus dem Gardasee fließt. Auf dem rechten Po-Ufer ist besonders die T r e b i a zu merken. Außerdem strömt von den rhätischen Alpen her die Etsch, welche nördlich vom Po-Delta ins Meer fällt. Vom heutigen Toskana an wendet sich der Apennin nach Süden und verfolgt im allgemeinen diese Richtung bis zu dem Kap Sparti-vento, der Südwestspitze Italiens. In diesem ganzen Laufe breitet er sich durch eine Menge von Zweigen nach Osten und Westen aus und bildet dadurch zahlreiche Thäler und Schluchten, durch welche größere und kleinere Flüsse nach beiden Seiten ihren Ausweg finden. Seine Ausdehnung von Osten nach Westen ist am größten in der

7. Geschichte des Altertums - S. 199

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 31, 1. Geschichte der Römer. Das Land und seine Bewohner. 199 Mitte des Landes, in den sogenannten Abruzzen, wo er in dem Gran Sasso seine höchste Höhe erreicht. Der mittlere Apennin teilt die Halbinsel in eine östliche und westliche Hälfte. Die Osthälfte steht der Westhälfte in jeder Hinsicht nach. Letztere zeichnet sich nicht nur durch ihre größere Ausdehnung, sondern auch durch eine reichere Mannigfaltigkeit vor der Ostküste aus. Vulkanische Einflüsse haben hier bis zum Vesuv hin zur Bildung des Bodens beigetragen. Und obgleich die damit zusammenhängenden Erdspalten mit ihren Schwefeldünsten, die Ausdünstungen der sumpfigen Ma-remmen im südlichen Toskana und der pontinischen Sümpfe im ehemaligen Kirchenstaat, ganze Landschaften unbewohnbar gemacht haben, so ist es doch die Westhälfte, welcher Italien seine geschichtliche Bedeutung verdankt. Der A r n u s (Arno), die Tiber mit dem Anio, der Garigliano und der Silarus (Sele) sind die bedeutendsten Flüsse auf dieser Seite. Der südliche Apennin spaltet sich in eine südwestliche Spitze, die mit dem Kap Spartivento, und in eine südöstliche, die mit dem Kap Leu ca endet. Als Fortsetzung erscheint der Apennin auf Sizilien, wo der Ätna die vulkanische Natur des südlichen Apennins wiederholt. Die Gebirge von Sardinien und Korsika stehen für sich da. Das Klima Italiens ist im allgemeinen höchst milde und durch Gebirge, Flüsse und Meeresnähe gemäßigt; nur auf den Alpen liegt den größten Teil des Jahres Schnee. Einteilung. Italien zerfällt in Ober-, Mittel- und Unteritalien. Oberitalien war von gallischen Stämmen bewohnt und wurde bis zum Ende der Republik nicht zu Italien gerechnet. Es enthielt drei Landschaften: die westliche war Ligurien mit Genua, dem Haupthandelsplatze des Landes; die mittlere (die heutige Lombardei) hieß das cisalpinifche (diesseits der Alpen gelegene) Gallien und wird durch den Po in eine nördliche und südliche Hälfte geteilt ; in der nördlichen sind Turin, Vercellä, Mediolanum (Mailand), Mantua und Verona, in der südlichen Parma, Mutina (Modena), Bononia (Bologna) und Ravenna bemerkenswerte Städte. Östlich von dieser Landschaft lag das Land der Veneter, Venetia, mit den Städten Patavium (Padua) und Aquileja. Mittelitalien erstreckte sich von der Macra und dem Rubico im Norden bis zum Silarus und Frento im Süden und umfaßte folgende 6 Landschaften:

8. Geschichte des Altertums - S. 200

1889 - Wiesbaden : Kunze
200 Dritter Abschnitt. Einleitung. 1. Etrurien, von den Etruskern bewohnt, mit den Städten Vejr, Tarquinii, Clusium, Perusia und dem trasimenischen See. 2. Latium, d. H. die breite Ebene, südlich davon, mit der Hauptstadt Rom, den Städten Ostia, Lavinium, Albalonga, Arpinum, Ardsa u. a. 3. Campanien, der Garten Italiens, mit dem Vesuv (1300m), der Hauptstadt Neapel und den Städten Cumä (der Mutterstadt von Neapel), Capua, Nola, Herculanum, Pompeji. 4. Umbrien, auf der Ostseite der Halbinsel, mit den Städten Sena, Arlminum, Sentlnum. 5. Picenum an der Küste mit Ancona. 6. Samnium, im Abruzzenlande, mit den Städten Beneven-tum und Caudium. Unteritalien umfaßte 4 Landschaften: 1. Lucanien mit den Städten Heraklea und Sybaris. 2. Bruttium mit Kroton und Rhegium. 3. Apulien mit Cannä, Asculum und Venusia. 4. Calabrien mit den Städten Brundusium und Tarent. ^nseln. Unter den Inseln, die zu Italien gehörten, ist die fruchtbarste und wichtigste Sizilien, Roms Kornkammer, von Unteritalien durch eine schmale Meerenge mit der Scilla an der italienischen und der Charybdis an der sizilischen Seite getrennt. Auf derselben befanden sich außer den Orten der Eingeborenen: die phönizische Kolonie Panormus (Palermo), sowie die griechischen Kolonien Syrakus, Messäna und Agrigent; dazu kamen an der Westseite noch karthagische Niederlassungen. In der Nähe von Sizilien liegen im Norden die liparischen, im Nordwesten die ägatischen Inseln; weiter entsernt, im Osten von Italien Sardinien und Korsika, mit rauhen Gebirgen und Bewohnern, die ohne geschichtliche Bedeutung blieben. Die Bewohner Italiens gehören dem arischen Völkerstamm an und gliedern sich in verschiedene Zweige, die nacheinander von Norden her in das Land einwanderten. Die Gallier oder Kelten waren gegen das Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. über die Alpen gekommen; sie hatten sich in der fruchtbaren Poebene niedergelassen, die Etrusker nach Süden gedrängt und sich bis zum Apennin ausgebreitet. Die Etrusker hatten nach Vertreibung der Umbrier das westliche Mittelitalien bis zur Tiber eingenommen und waren in diesem fruchtbaren Landstriche ansässig geworden. Sie betrieben Ackerbau,

9. Geschichte des Altertums - S. 201

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 31, 2. Das Religionswesen. Einteilung der römischen Geschichte. 201 Gewerbe und einen ausgedehnten Handel zur See, bildeten ihr Religionsund Staatswesen aus und stiegen zu großer Macht und hoher Kultur auf, durch welche sie auch auf die Römer bildend einwirkten. Ihr Staat zerfiel in 12 selbständige Stadtgemeinden, die zu einem Bunde vereinigt waren. An der Spitze jedes Stadtgebietes stand ein W a h l k ö n i g (Lucumo), der aus einer der vornehmen Familien hervorging. Seine Würde kennzeichnete der elfenbeinerne Thronstuhl, die purpurumsäumte Toga, mit welcher er bekleidet war, und die 12 Liktoren (Diener), welche ihm Stabbündel mit je einem Beil vorantrugen. Die Etrusker schufen große, den griechischen verwandte Säulentempel und führten den Gewölbebau ein. Die wieder aufgefundenen, von ihnen hergestellten Grabkammern weisen thönerne, bemalte Vasen, Bildsäulen und allerlei Gerätschaften und Schmucksachen aus Bronce, Silber, Gold und Bernstein auf. Die Italiker. Die südlich von den Etruskern wohnenden Völkerschaften werden mit dem Namen Italiker zusammengefaßt und zerfallen in zwei Gruppen, in die Latiner und die cimbrisch-sabellischen Stämme. Die Latiner dehnten sich von der Tiber längs der Meeresküste in dem nach ihnen genannten Latium aus. Sie bildeten 30 von einander unabhängige S t a d t g e m e i n d e n, die zu einem Bundesstaat mit der Hauptstadt Albalonga vereinigt waren. Die Sabeller wohnten in Mittel- und Unteritalien und teilten sich in mehrere Stämme, von welchen die Sabiner den ältesten bildeten. Die Sabiner wohnten östlich von den Latinern in den Berglandschaften des mittleren Apennin und waren ein einfaches, Ackerbau treibendes Naturvolk. Aus ihnen gingen die kriegerischen Samniter hervor. Andere sabellische Völkerschaften waren: die Campaner, Lucaner, Bruttier rc. Im Süden Italiens wohnten außer diesen noch die Japygier, die den Griechen nahe verwandt waren und vermutlich den ältesten Volksstamm Italiens bildeten. An den südlichen Küsten hatten die Griechen zahlreiche Niederlassungen gegründet, weshalb der Süden Italiens auch Großgriechenland genannt wurde. 2. Das Religionswesen. Einteilung der Geschichte. Die Religion der Römer hatte Ähnlichkeit mit derjenigen der stammverwandten Griechen, war aber nicht so poesievoll ausgebildet wie dieselbe. Wie die Griechen, so erhoben auch die Römer Naturkräfte zu persönlichen, göttlichen Wesen, die sie dem ernsten Wesen des

10. Geschichte des Altertums - S. 202

1889 - Wiesbaden : Kunze
202 Dritter Abschnitt. Einleitung. Volkes entsprechend mit Ehrfurcht und heiliger Scheu verehrten. Die Einführung griechischer Kultur in Italien seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. änderte bei den Römern auch manche religiöse Vorstellungen, und führte zu einer Verschmelzung des etruskischen, latinischen und sabinischen Reliqionswesens mit dem griechischen; nach den Eroberungen in Asien und Ägypten fanden selbst asiatische und ägyptische Gottheiten Verehrung. Die Götter. Die oberste Stelle der Nationalgottheiten nahm Jupiter (der griechische Zeus) als Gott des Himmels und der Erde und als Schutzgott Roms ein. Ihm am nächsten stand Mars, der Kriegsgott, Gott des Ackerbaues und der Viehzucht. Quirinus hieß der Kriegsgott bei den Sabinern. Als Gott der Saaten wurde Saturnus verehrt. Der Gott des Anfangs und des Ausgangs, der Lenker des Jahres und der Zeiten war Janus. Er wurde mit zwei Gesichtern dargestellt, mit einem jugendlichen, das vorwärts, und einem alternden, das rückwärts blickte. Sein Bild schmückte die Pforten von Tempeln, Häusern und Städten; nach ihm hat der Monat Januar seinen Namen. In Rom war ihm, angeblich von dem König Numa Pompilius, der Janustempel erbaut, der beim Ausbruch eines Krieges zum Gebet geöffnet wurde, im Frieden aber geschlossen blieb. Der Gott der Erde war Tellus. Vesta war die Göttin des Herdfeuers. In ihrem Tempel hatten vier, später sechs Jungfrauen, die Vesta linnen, als Priesterinnen das heilige Feuer zu unterhalten, dessen Erlöschung als schlimme Vorbedeutung angesehen wurde. Die vestalischen Jungfrauen wurden schon als Kind zu diesem Amte ausgewählt, blieben 30 Jahre im Dienste der Göttin und standen bei dem Volke in hohen Ehren. Begegneten sie absichtslos einem Verbrecher, der zum Richtplatz geführt wurde, so wurde diesem die Freiheit geschenkt. Man forderte von den Priesterinnen aber auch einen tadellosen Lebenswandel und genaue Führung des Tempeldienstes; Vergehen wurden bei ihnen streng bestraft. Die Vestalinnen bildeten ein Kollegium und hielten Versammlungen ab. Allmählich wurde der ganze olympische Götterkreis der Griechen bei den Römern eingeführt und mit lateinischen Namen benannt (§. 13,1). Auch viele der niederen griechischen Gottheiten fanden Eingang, so die Grazien (Chariten), die Parzen (Mören), Aurora (Eos), Amor (Eros), Bacchus (Dionysos), Faunus (Pan). Ferner wurden Begriffe personifiziert und verehrt, z. B. Fortuna (das Glück), Viktoria (der Sieg), Fides (die Treue), Konkordia (die Eintracht), Pietas (die kindliche Liebe und Anhänglichkeit),
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