C. Der Peloponnesische Krieg.
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Meeres her nach Athen Getreide bringen sollten. Sodann vernichtete er die athenische Flotte an der Mündung des sogenannten Ziegenflusses, Äg 0 sp 01ami (405 0. Ehr.), und nun sonnte feine Macht ihn mehr hindern, Athen auch von der Seeseite her einzuschließen. Fünf Monate lang trotzte die Stadt der Belagerung, dann mußte sie, vom Hunger bezwungen, sich ergeben (404 v. Chr.).
4. Der Friede. Athen war in dem langjährigen Ringen vollständig unterlegen und mußte sich den Frieden gefallen lassen, den der Sieger ihm bestimmte. Die Mauern des Piräus wie auch die langen Mauern wurden geschleift, der Rest der Kriegsflotte außer 12 Schiffen mußte an Sparta ausgeliefert werden, und Athen wurde gezwungen, auf allen überseeischen Besitz zu verzichten und in die peloponnesische Bundesgenossenschaft einzutreten.
5. Die dreißig „Tyrannen". Während die Athener in dem abgelaufenen Kriege gegen die äußeren Feinde sich hatten wehren müssen, waren auch in der Bürgerschaft selbst zwischen den Aristokraten und den Demokraten wiederholt Streitigkeiten ausgebrochen. Jene waren überwiegend zum Frieden geneigt und meinten, daß man mit Sparta sich aussöhnen müsse; diese dagegen wollten den Krieg bis aufs äußerste führen.
Als nun nach dem Friedensschlüsse die Spartaner in Griechenland die Allgewalt bekamen, errangen auch in Athen die Aristokraten die Übermacht über die Demokraten. Unter dem Schutz des Admirals Lysander und seiner Flotte, die in den Piräus einfuhr, setzten sie es durch, daß 30 Männer ernannt wurden, die dem Staate eine neue Verfassung geben sollten. Bald errangen diese unbedingte Gewalt über das Volk und übten eine grausame Herrschaft aus, wobei sie durch eine spartanische Besatzung, die auf der Burg lag, unterstützt wurden. Ihre Gegner nannten sie dayer die „dreißig Tyrannen'' oder auch „d i e Dreißig".
Iii. Die Zeit des schwankenden Übergewichts.
Jene Zeit bietet ein überaus trauriges Bild in der griechischen Geschichte. Der Staat, der in den Befreiungskriegen für die Unabhängigkeit des Hellenentums mit Macht und glänzendem Erfolge eingetreten war, war zu Boden geworfen. Sein Besieger war Sparta, das immer das eigene Interesse höher gestellt hatte als das gemeinsame Vaterland und das im Kampfe gegen Athen den alten Erb-
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A Griechische Geschichte.
I. Von der Arzeit bis zu dem Seginne der Perserkriege.
a. Die älteste Zeit.
1. Die Urzeit. Die südlichen Teile der Balkanhalbinsel werden seit mehr als 4000 Jahren von Griechen bewohnt. Die jetzt dort lebenden Menschen sind, wie auch ihre heutige Sprache noch beweist, die Nachkommen jener, von denen die älteste Geschichte europäischer Völker handelt. Freilich sind im Laufe der Zeit auch viele fremde Völker in jene Gegenden eingewandert und haben sich mit den dortigen Bewohnern vermischt.
Die Griechen gehören zu den sogenannten indogermanischen Volksstämmeu. Sie sind ihrer Abstammung nach verwandt mit den Indern, Persern, Slawen und Germanen; am nächsten aber standen den alten Griechen die Italiker, das waren die alten Bewohner der Apenninenhalbinsel.
Mehrere Jahrtausende vor Christi Geburt waren die alten Griechen aus ihrer Heimat im Innern Asiens an das Schwarze Meer gekommen, hatten sich dann in dem Lande an der unteren Donau niedergelassen und waren endlich (vielleicht 2000 oder 2500 Jahre vor Christi Geburt) in die südlichen Teile der Balkanhalbinsel gezogen. Ob sie das Land, in das sie einwanderten, leer fanden oder ob schon ein anderes Volk darin wohnte, ist ungewiß. Die späteren Griechen nannten diese Altgriechen, also ihre Vorfahren, Pelasger.
2. Die Pelasgische Zeit. Die alten Griechen waren in ihrer Beschäftigung zum Teil noch Jäger oder Hirten, und diese nahmen in den Gebirgen ihre Wohnsitze; ein anderer Teil trieb schon Ackerbau, der sich nun die Täler der Flüsse und die Ebenen erwählte.
Das Leben dieser Hirten und Bauern war, wie es bei allen derartigen Völkern üblich ist, außerordentlich einfach. Schweine, Schafe, Rinder waren ihre wertvollste Habe, mit Pflügen und Ochsen bestellten sie das Land, gewaltige Rüden hüteten ihnen Höfe und Hürden.
Helln, ig, Lehrbuch der Geschichte für höhere Schulen. Unterstufe. 1
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Sokrates.
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So brachte Sokrates im Suchen und Lehren der Wahrheit sein Leben hin. Er erfüllte aber auch gerecht und treu die Pflichten, die ihm als Bürger oblagen. In verschiedenenen Schlachten des Peloponnesischen Krieges kämpfte er tapfer. Gegenüber der Menge hielt er fest an seiner Überzeugung und ließ sich durch kein Drohen einschüchtern. Als nach der Schlacht bei den Arginusen das Volk acht von den siegreichen Feldherren in einem ungesetzlichen Verfahren*) verurteilen wollte, weil sie die Toten und Schiffbrüchigen nicht aufgenommen hätten, widersetzte er allein sich der tobenden Menge, konnte aber freilich das Unheil nicht abwenden.
2. Des Sokrates Tod. Als Sokrates 70 Jahre alt geworden war, wurde im Jahre 399 gegen ihn die Anklage erhoben, daß er an die vom Staate anerkannten Götter nicht glaube, andere, neue Gottheiten einführe und die Jugend verderbe.**) Er erschien vor dem Gerichtshöfe, der aus mehr als 500 Männern bestand und verteidigte sich freimütig. Er bezeugte, daß er den Göttern des Staates stets Ehrfurcht erwiesen habe, ja, daß sein ganzes Leben im Dienste eines Gottes gestanden habe. Denn das Delphische Orakel habe gesagt, daß er der weiseste der Griechen sei. Das habe er nicht glauben wollen, und darum habe er jeden, an den er kommen konnte und der ihm weise zu sein schien, befragt. Dabei habe er erkannt, daß diese zwar ebenso wie er über die wichtigsten Fragen des Menschenlebens nichts wüßten, aber gleichwohl glaubten und behaupteten, etwas zu wissen. So sei ihm klar geworden, daß er allerdings weiser sei als jene, da er wenigstens das wisse, daß er nichts wisse.
Nachdem nun Sokrates für schuldig erklärt worden war, durste er nach altem Brauche selbst eine Strafe für sich in Vorschlag bringen. Er erklärte hierauf, er sei ein Wohltäter der Gemeinde und verdiene deshalb wohl, auf Staatskosten im Rathause gespeist zu werden, wie dies anderen verdienten Männern zuteil werde. Da man aber dies ihm wohl nicht gewähren werde, so sei er bereit, mit Hilfe seiner Freunde eine Geldstrafe von 30 Minen zu zahlen.
*) Das Volk forderte, daß über alle Angeklagten mit einem Male abgestimmt würde, während das Gesetz eine Abstimmung über jeden einzelnen vorschrieb.
**) Von der großen Menge wurde Sokrates als einer der Sophoi oder S o p h i st e n angesehen, und von diesen leugneten einige, daß die Götter, an die das Volk glaubte, existierten. Auch redete Sokrates oft von dem „Daimonion" d. H. einer Stimme in seinem Innern, die ihm sagte, was er unterlassen solle. Endlich waren auch einige Männer, die dem Staate großen Schaden zugefügt hatten, wie z. B. Alcibiades, seine Schüler und Freunde gewesen.
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a. Die älteste Zeit. 3
Wie nun die Zeit um mehrere Hundert Jahre weiterging und die Bevölkerung und der Wohlstand zunahmen, traten Unterschiede in Hinsicht auf Vermögen und Macht bei den Griechen zu Tage; es gliederte sich das Volk in verschiedene Schichten oder Klassen. Vorher hatten sie als Bauern in den verschiedenen Bezirken des Landes gelebt, und einer war nicht viel reicher gewesen als der andere. Allmählich änderte sich dies. Der Wohlstand und Besitz wurde von dem Vater auf den Sohn vererbt, wuchs mehr und mehr und gab seinem Inhaber die Möglichkeit, ansehnlicher zu wohnen und bequemer zu leben, eine Zahl von Sklaven zu halten usw. Dieser besseren Stellung brachte der Niedrige unwillkürlich eine größere Hochachtung entgegen; man gewöhnte sich allmählich daran, auf das Wort dieser Begüterten mehr zu hören als auf das der Minderbemittelten, zumal wenn noch Klugheit und Tüchtigkeit sich mit der Wohlhabenheit verband, und so bildete sich ein Adel, der verhältnismäßig wenige Familien umfaßte und zu dem die große Masse des Volkes in einem gewissen Gegensatze stand. Aus dem Adel ging der König hervor, der seine Macht oft auf feinen Sohn vererbte.
Einige von diesen Königen dehnten ihre Gewalt auch über andere Bezirke aus und machten deren Herrscher und Volk sich untertänig. So mächtige Herren bauten sich dann große Burgen und Städte mit gewaltigen Steinmauern und beherrschten von hier aus das Land. Noch heute finbet man in Griechenlanb erstaunliche Überreste von diesen Anlagen, insbesondere in der alten Stadt Mykene, und darum wird auch diese ganze Zeit die Mykenische*) genannt.
5. Die griechische Besiedelung der Inseln und der Westküste Kleinasiens. Wie nun die Griechen im Lause der Zeit immer zahlreicher, stärker und mächtiger wurden, so gelang es ihnen, die fremden Ansiedler, die an ihren Küsten wohnten, zu verdrängen oder sich untertänig zu machen, und sie unternahmen dann selbst Handelsund Eroberungsfahrten über das Meer nach Osten hin. Sie besetzten bei diesen Gelegenheiten die Inseln im Ägäischen Meere und besiedelten dann auch den schmalen Küstensaum von Kleinasien, so
*) Die späteren Griechen bezeichneten diese Zeit als die „heroische ", d. h. die Zeit der Helden oder Heroen. Sie wußten von gewaltigen Menschen zu erzählen, die als Herrscher kräftig im Lande gewirkt, böse Tiere und schlimme Menschen bezwungen und überhaupt große und segensreiche Taten ausgeführt hatten, wie z. B. von Herakles, Thesens, Ödipus. Sie erzählten auch von großen Heereszügen, die gemeinschaftlich zu Lande von Fürsten unternommen worden waren, wie z. B. von dem „Zuge der Sieben gegen Theben".
1*
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c. Sparta.
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daß alle Kämpfe eingestellt würden und ein „Gottesfriede" herrsche. Dann begaben sich viele Tausende von allen Seiten der griechischen Welt, teils zu Schiffe, teils zu Lande nach Olympia, die einen um zu zeigen, die andern um zu schauen, was die kräftige Jugend in körperlichen Wettkämpfen zu leisten imstande war.
c. Sparta.
1. Das Land. Unter den dorischen Staaten, die im Peloponnes gegründet wurden, überragte bald alle anderen an Macht der spartanische. Er lag in der fruchtbaren Ebene des Eurotas und zwischen den Gebirgen Taygetus und Parnon, die ihn im Westen und Osten begrenzten. Frühzeitig aber dehnten seine Bürger diese Grenzen noch nach beiden Seiten in das Gebiet anderer Staaten aus. Die Hauptstadt Sparta war eine Vereinigung von 4—6 Dörfern, am Eurotasfluffe gelegen.
2. Die Untertanen. Als die Dorer in das Eurotastal einbrachen, unterwarf sich ihnen alsbald ein Teil der dort schon vorhandenen griechischen Bevölkerung. Diese behielten die persönliche Freiheit und durften fortan in Untertänigkeit gegen die Eroberer ihre Äcker, die ihnen in den entlegeneren Teilen des Landes angewiesen waren, bebauen. Sie hießen von jetzt an P e r i ö k e n, d. i. „Umwohner". Ein anderer Teil versuchte lange mit den Waffen in der Hand Widerstand zu leisten und wurde nur mit Gewalt bezwungen. Sie mußten fortan nebst ihren Nachkommen die Sklaven ihrer Besitzer sein und als „Hörige" deren Äcker bebauen. Sie hießen Heloten; die Sieger selbst aber nannten sich Spartiaten (Spartaner).
3. Die Staatsleitnng. An der Spitze des spartanischen Staates standen zwei Könige, die ihre Würde durch Erbschaft überkommen hatten. Sie waren vornehmlich die Priester, Richter und Heerführer des Volkes. Man erwies ihnen mannigfaltige Ehren (Ehrenplätze beim Opfer, Ehrenanteile an der Kriegsbeute, ein größeres Ackergut als die übrigen Spartiaten besaßen), aber die eigentliche Macht im Staate lag bei der Gerusia oder dem „Rate der Alten". Diese bildete eine Versammlung von 28 mindestens 60 Jahre alten Männern (Geronten), die vom Volke durch Zuruf gewählt wurden und zu denen noch die 2 Könige kamen, so daß die Gesamtzahl 30 betrug.
Diese Gerusie hatte die Regierung im Lande. Aber über die wichtigsten Fragen, wie über Krieg und Frieden, hatte doch nicht sie, sondern die Versammlung aller Bürger zu entscheiden, die sogenannte E k k l e s i a, zu der jeder 30 Jahre alte Spartiat gehörte. Alle
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I. Von der Urzeit bis zu dem Beginne der Perserkriege.
Monate zur Vollmondszeit trat diese „Volksversammlung" zusammen, vernahm die Vorschläge, die von der Gerusie gemacht wurden, und billigte sie durch Abstimmung oder verwarf sie.
Ganz besondere Macht im Staate gewannen mit der Zeit die Ephoren. Diese waren eigentlich die Vorsteher der etwa 5 Dörfer, aus denen Sparta bestand, und wurden gleichfalls vom Volke gewählt. Allmählich erhielten sie ein Aufsichtsrecht über die Könige, die Ge-ronten und alle Beamten des Staates und konnten sich darum leicht in alle Staatsangelegenheiten mischen.
4. Tie Wehrgemeinde. Die Dorer waren an Zahl viel geringer als die Periöken und Heloten, die ihre Untertanen waren. Deshalb mußten sie stets darauf gefaßt sein, daß sie ihre Herrschaft im Notfälle auch mit Waffengewalt aufrecht erhielten, und danach war ihr ganzes Leben eingerichtet.
Die Spartiaten wohnten in den Dörfern Spartas. Ringsherum in der fruchtbaren Eurotasebene lagen ihre Ackergüter, die von Heloten bebaut wurden. Diese Güter waren sämtlich fast gleich groß, und damit diese Gleichheit auch erhalten blieb, durften sie nicht verschenkt, verkauft oder geteilt werden. Hinterließ ein Vater bei seinem Tode mehrere Söhne, so erhielten diese das Erbgut als gemeinschaftlichen Besitz. Im Laufe der Zeit wurde nun freilich die Zahl der Familienglieder oft so groß, daß sie von dem einen Gute nicht mehr leben konnten, und dann wurden ihnen andere Ackerstellen im Lande angewiesen.
Damit die Männer für den Fall eines Krieges durch enge Kameradschaft miteinander verbunden waren, kamen sie täglich zu
gemeinschaftlichen Mahlen („S y ssi t i en") zusammen, zu denen jeder
etwas Geld, sowie von dem Ertrage seines Ackers an Gerste, Käse, Feigen, Wein, Ol u. a. zu spenden hatte. Je 15 Männer saßen so um einen Tisch, und dieselben standen im Kriege auch im Heere als eine Abteilung zusammen und schliefen unter einem Zelt und bildeten eine „Zeltgenossenschaft" („Syskenie").
5. Die Erziehung. Schon die Jugend wurde in der Weise erzogen, daß dereinst tüchtige Bürger und tapfere Krieger daraus hervorgehen konnten. Wenn ein Kind geboren war, so wurde es von Beamten des Staates in Augenschein genommen, ob es auch kräftig genug war und es sich lohnte, es auszuziehen. Das schwächliche wurde ausgesetzt und den wilden Tieren preisgegeben.
Bis zum 7. Lebensjahre blieb dann der Knabe in der Pflege
seiner Mutter. Von diesem Alter an aber kam er in eins der öffent-
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54 Iv. Die mazedonische Zeit.
überlegen sein, da bei diesen alle wichtigen Schritte nur auf Beschluß der Volksversammlungen getan werden konnten.
2. Philipps Regierungsantritt. Im Jahre 359 v. Chr. kam in diesem Lande König Philipp zur Regierung. Er war zur Zeit der thebanischen Machtstellung drei Jahre als Geisel in Griechenland gewesen, hatte dabei sich ein gewisses Maß von griechischer Bildung angeeignet und die Staats- und Feldherrnkunst der beiden Männer Pelopidas und Epaminondas aus der Nähe beobachtet. Gar manches, was er in Theben gesehen und gelernt hatte, brachte er nun nach seinem Regierungsantritte in Mazedonien zur Ausführung.
3. «Deine Rüstungen. Zunächst bildete er die Kriegsmacht seines Landes aus. Er teilte nach griechischer Weise seine Krieger in Schwerbewaffnete und Leichtbewaffnete und gab den ersteren schwere Lederrüstungen und mächtige Schilde und 5 m lange Lanzen als Waffen. In der Schlacht stellte er sie 16 Mann tief auf, so daß diese „Phalanx" mit den vorgestreckten Lanzen in ihrem mächtigen Vorrücken jeden Gegner niederzuwerfen vermochte. Außer diesen Truppen führte er noch Bogenschützen und Reiter ins Feld.
4. Das Wachsen der mazedonischen Macht. Mit Hilfe dieser Macht, aber auch durch geschickte Unterhandlungen und Bestechungen dehnte nun Philipp sein Reich immer weiter aus. Das rnazedonisch-thrazische Küstenland bis zum Bosporus wurde seiner Herrschaft unterworfen, und die dort liegenden Griechenstädte wurden ihm untertänig. Hiermit gewann er auch die thrazischen Goldbergwerke, zu deren Schutze er die feste Stadt Philip pi anlegte und die ihm nun überaus reiche Mittel gewährten.
Bald fand Philipp auch Gelegenheit, sich in die Angelegenheiten des eigentlichen Griechenlands zu mischen.
Die P h o c i e r hatten das Land des Gottes von D e l p h i widerrechtlich besetzt und die Schätze des Tempels zum Teil geraubt. Gegen sie erhoben sich nun zum Schutze der Rechte des Gottes mehrere Staaten Mittelgriechenlands, und es entstand der sogenannte Heilige Krieg (355 v. Chr.), an dem schließlich auch Philipp teilnahm. Er entwaffnete die Söldnerscharen der Phocier und machte deren Land dem Gotte Apollo zinspflichtig. Als dann die umliegenden griechischen Staaten zum ferneren Schutze des Gottes einen Bund (Am-phiktyonie) schlossen, erhielt Philipp für sich und seine Nachkommen in den beratenden Versammlungen dieses Bundes Sitz und Stimme.
5. Der Zwiespalt in Athen in Hinsicht auf Mazedonien.
Daß es soweit kommen konnte, daß ein Fremder sich in rein griechische
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Extrahierte Personennamen: Philipps Philipps Philipp Philipp Philipp Philip Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp Philipp
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Iv. Die mazedonische Zeit.
alle Gemeinden sollten frei und selbständig sein, und gegen jedes' Mitglied, das den Bundesvertrag bräche, sollten alle anderen mit verbündeter Macht einschreiten. Dieser Hellenische Bund schloß nun aber auch mit Philipp ein „ewiges" Schutz- und Trutzbündnis und überließ diesem Könige die unbeschränkte Führung der hellenischen Land- und Seemacht in allen Bundeskriegen.
8. Philipps Tod. Noch in Korinth wurde ein solcher Bundeskrieg gegen Persien beschlossen. Dann traf Philipp umfassende Vorbereitungen, um zur Befreiung der Griechenstädte in Kleinasien einzurücken. Aber ehe er sein Werk zu Ende führen konnte, wurde er zu Ägä, dem alten Stammsitze seines Hauses, von einem Manne ermordet, der wegen einer empfangenen Kränkung an ihm Rache nehmen wollte (336 v. Chr.).
i>. Alexander der Große.
V Die Anfänge seiner Regierung.
1. Vergebliche Hoffnungen der Griechen. Nachdem Philipp ermordet worden war, erwachte in mehreren Staaten Griechenlands die Hoffnung, daß man sich jetzt der mazedonischen Macht werde entziehen können, zumal da Alexander, der Sohn und Nachfolger des Königs, erst 20 Jahre alt war?) Allein dieser erschien alsbald mit einer großen Truppenmacht in Hellas, so daß jeder Widerstand von vornherein erlahmte. In Korinth wurde hierauf der Bundesvertrag mit Mazedonien von den Griechen erneuert, und schon vorher war von ihnen der junge König als Feldherr gegen die Perser bestätigt worden.
*) Alexander war i. I. 356 v. Chr. geboren, in derselben Nacht, in der der Artemistempel in Ephesus, der als ein Weltwunder wegen seiner Pracht und Größe galt, von einem frevlen Menschen, H e r o st r a t u s , in Brand gesteckt wurde. Schon frühzeitig machte sich an dem Knaben eine große Begabung bemerkbar, und der Vater übertrug deshalb seine Ausbildung dem gelehrtesten Manne jener Zeit, dem Aristoteles. In einem gewinnenden Schreiben lud er diesen Philosophen ein, an seinen Hof zu kommen; nicht sowohl, daß ihm ein Sohn geboren, als vielmehr darüber, daß er zur Zeit des Aristoteles geboren sei, freue er sich. So erhielt Alexander eine durchaus hellenische Bildung. Schon als er 10 Jahre alt war, vermochte er Stücke aus den griechischen Tragödiendichtungen vorzutragen; vor allem aber las und lernte er den Homer, und an dieser Lektüre entwickelte sich jenes Verlangen nach Ruhm und großen Taten, das ihn später so wesentlich geleitet hat. Mutvolle Taten von ihm werden daher auch schon aus seinem Knabenalter berichtet, und wenn er von den Siegen seines Vaters hörte, so klagte er gelegentlich: Mein Vater wird mir gar nichts mehr zu tun übrig lassen!
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Extrahierte Personennamen: Philipp Philipp Philipps Philipps Philipp Philipp Alexander_der_Große Alexander Philipp Philipp Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
14 I- Von der Urzeit bis zu dem Beginne der Perserkriege.
Archonten war einer der oberste; nach ihm wurde das Jahr benannt, und er hieß darum der „Eponymus" („Namengeber"). Der zweite hatte den Titel „Basileus", d. H. König; er hatte vornehmlich die Opfer des Staates zu vollziehen, und der dritte hieß „Polemarch", d. H. Kriegsoberster, der das Heerwesen unter sich hatte. Die andern sechs hatten als Richter Recht zu sprechen.
3. Die Bedrückung des Bauernstandes. Als nun der Adel zur Macht gekommen war, also eine „ A d e l s h e r r s ch a f t" oder „ Aristo kratie" im Swate bildete, benutzte er seine Stellung durchaus zu seinem eigenen Vorteil. Das Landvolk wurde im Übermaß zu Kriegsdiensten herangezogen und hierdurch schwer belastet. An und für sich war der Ackerboden Attikas keineswegs fruchtbar. Nur durch emsige und regelmäßige Bebauung konnten ihm die nötigen Erträge abgewonnen werden. Eine verfehlte Ernte, Einfälle der Feinde oder schon die Abwesenheit des Besitzers auf einem längeren Kriegszuge konnten viele der ärmeren Bauern in arge Bedrängnis stürzen. Dann wurden sie genötigt, von den reicheren Adligen Geld zu borgen; der Zinsfuß war hoch (18 für das Hundert galt als mäßig), und zur Sicherheit der Schuld mußte der Geldborger fein Gut oder sich selbst verpfänden. So kam er in Abhängigkeit von dem Adligen und mußte sich auf dem Lande mühen, um nur die Zinsen für das geliehene Kapital auszubringen. War ihm dieses schließlich nicht mehr möglich, so verfielen sein Gut und unter Umständen auch er selbst mit seiner Person dem Gläubiger.
Bei Prozessen gaben die Richter meist ihren Standesgenossen recht; ja, es waren nicht einmal die Gesetze ausgeschrieben, so daß die Niederen oft gar nicht wußten, was rechtens war.
4. Das Aufkommen des Bürgerstandes. Zur gleichen Zeit kam in den Städten, namentlich in Athen, auch das Bürgertum allmählich zur Bedeutung. In Attika wurden mancherlei gewerbliche Erzeugnisse hergestellt, die nach dem Auslande verkauft wurden, und hieraus gewannen Handwerker, Handelsleute und Schiffer ihren Broterwerb. Sie kamen zu Geldbesitz und erwarben in ihrem Berufe namentlich durch Reifen und den Verkehr mit den Fremden mancherlei Bildung. Dadurch wuchs ihr Selbstgefühl, und sie fühlten sich als eine besondere Masse und ein eigener Stand im Staate. Sie bildeten in Gemeinschaft mit den bäurischen Teilen der Bevölkerung den „Demos", und sie mochten es nicht ertragen, daß alle Macht im Staate bei dem Adel lag, dem sie sich fügen mußten.
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b. Alexander der Große.
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2. Als nun aber Alexander sich zunächst gegen die nördlichen Stämme in seinem väterlichen Reiche wandte und sich die irrige Nachricht in Griechenland verbreitete, er sei in unglücklichen Kriegen gefallen, da kam es an einigen Stellen in Griechenland zu offener Empörung, namentlich in Theben und Athen. Schnell erschien hierauf der junge König und vollzog an Theben ein furchtbares Strafgericht. Die Stadt wurde vollständig zerstört. Athen erhielt Verzeihung, da es sich rechtzeitig freiwillig unterwarf.
2. Die (Eroberung Asiens.
1. Persische Zustände. Das persische Reich, gegen das jetzt Alexander einen vernichtenden Krieg unternahm, war nicht mehr von jener Macht und Stärke, die es vorher gehabt hatte. Das hatte schon der Kriegszug des jüngeren Cyrus, sowie der Rückmarsch der 10 000 Griechen bewiesen. Die Könige ließen sich in der Regierung vielfach von Frauen und Günstlingen leiten, die unzufriedenen unterworfenen Volksstämme machten Ausstände, die mit Grausamkeit unterdrückt wurden und neue Erbitterung hervorriefen, die Satrapen hatten zum Teil eine durchaus selbständige Stellung eingenommen und vererbten ihr Amt auch auf ihre Kinder, die militärische Macht des Staates beruhte auf Söldnerheeren, die vornehmlich aus Griechen bestanden und von Griechen befehligt wurden. Das alles schwächte den Staat und verminderte seine Fähigkeit zum Widerstände.
2. Die Unterwerfung Kleinasiens. Im Jahre 334 v. Chr. überschritt Alexander mit einem Heere von 30 000 Mann zu Fuß und 4500 Reitern den Hellespont und schlug am Granikus (einem Flusse, der in das Marmarameer fließt) die ihm entgegentretenden Satrapen in entscheidendem Kampfe. Dann zog er an der Westküste Kleinasiens entlang und brachte den dortigen Griechen die Befreiung von der persischen Herrschaft. Von der Südküste ans machte er hierauf einen großen Bogen in das Innere, erreichte aber das südliche Meer wieder bei Cilicien.
Hier erkrankte er in der Hauptstadt Tarsus nach einem Bade, das er in dem Flusse Cydnus genommen hatte, so daß sein Leben in Gefahr schien. Nachdem er dann aber durch die Kunst seines Arztes Philipp gerettet worden war, zog er weiter und schlug den Großkönig Dariuskodomannus i. I. 333 v. Chr. bei I s s u s. Jetzt wurde auch aus den Inseln die Perserherrschaft durch die mazedonischhellenische Flotte beseitigt.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Cyrus Cyrus Alexander Alexander Philipp Philipp