Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Griechische und römische Geschichte - S. II

1906 - Breslau : Dülfer
fr Lehvevbtl'ungocmital'fcn. In zwei Knden, seder in drei Teilen. Von Dr. Heinrich Somit ui> Johannes Vahlbruch. Vierte vollstndig umgearntete Auflse von Unsere Agjser und tgr Hau", Tegreranagabe. Erster Band. Geschichte fr Prparandenanstalten. G/0rr--P t-1 .Stitut fr internationale Schulbu - hung Braunschweig Schulbuciibibliotheti Wiw Breslau. Druck und Verlag von Carl Dlfer.

2. Griechische und römische Geschichte - S. 2

1906 - Breslau : Dülfer
2 Griechische Geschichte. Nordarieckenland. Epirus, rauh und bergig, nimmt den Westen Nordgriechenlands ein. Hier lag Dodona, die durch das Orakel des Zeus berhmte Sttte. Von Epirus durch das Pindus-gebirge geschieden, breitet sich die fruchtbare Ebene Thessaliens im Osten Nordgriechenlands aus. Das Land wird vom Peneus bewssert, der in seinem Unterlaufe das herrliche Tal Tempe bildet, das sich zwischen dem Gtterberg Olymp und dem Ossa hinzieht. Pharsalus und Jolkus waren grere Orte Thessaliens. Durch den Pa von Thermopyl gelangt man nach Mittelgriechenland oder Hellas. Die wichtigsten Landschaften dieses Teiles von Griechenland waren Phocis, Botien und Attika. In Phocis am Fue des Parnassus lag Delphi, das Orakel des Apollo. Botien mit seinen fruchtbaren, wohlbewsserten Ebenen wurde das Schlachtfeld Griechenlands. Hier lagen Theben, Plat, Leuktra, Chronea. Attika umfate den sdstlichen Teil von Hellas. Die wenig bewsserte und wenig fruchtbare Halbinsel endet in dem Vor-gebirge Suuium. Der Pentelikus gab guten Marmor; aus den Bergwerken Lauriums holten die Athener Silber. Der Hauptort der Landschaft war das in der Nhe der Kste gelegene Athen. Es stand mit dem Meere durch den Hafen Pireus in Verbindung. Ein kleinerer Ort Attikas war Marathon. Die korinthische Landenge verbindet Hellas mit Sdgriechenland, Peloponnes genannt. Hier lag das wiesen-und waldreiche Arkadien mit Mantinea, und um Arkadien im Norden Achata, im Osten Korinth und Argolis, im Sden Lakonien und M esse nie n, im Westen Elis. Der Hauptort in Argolis war My-cen, in Lakonien Sparta am Eurotas, in Messenien Messene und in Elis Olympia, die heilige Sttte der Kampfspiele. 2. Die Inseln. Im Jonischen Meere lagen Korcyra und Jthaka, das Heimatland des Odysseus, im gischen Meer gina, Salamis und die langgestreckte Insel Euba mit dem Vorgebirge Artemisinm. Unter den Cykladen waren besonders De los und Paros berhmt, Delos als Geburtssttte des Apollo und der Artemis, Paros durch seinen Marmor. Die wichtigsten griechischen Inseln an der Kste Klein-asiens sind Lesbos, Chios, Samos, Rhodus. Kreta schliet die griechische Inselwelt im Sden ab. 2. Ds griechische Volk. a. Herkunft und Gliederung des Volkes. der die Herkunft der Griechen gibt ihre Sprache Aufschlu. Danach gehrten sie der groen indogermanischen Vlkerfamilie an. Wann und auf welchen Wegen die Griechen gekommen sind, ist unbekannt. Die Urbewohner Griechenlands wurden von ihnen verdrngt oder gettet, die Reste vereinigten sich mit dem siegreichen Volke. Infolge des eigentmlichen Aufbaus des Landes entwickelten sich in Sprache und Sitten zum Teil recht ungleiche Stmme,

3. Griechische und römische Geschichte - S. 3

1906 - Breslau : Dülfer
Das griechische Land. Das griechische Volk. Z unter denen kein fester Staatsverband bestand. Man unterschied im griechischen Volke bald drei Hauptgruppen: J.onier, Dorer und oler. Alle Griechen leiteten ihren Ursprung ab von Hellen, dem Sohne des aus der groen Flut erretteten Deukalion, und nach ihm nannten sie sich in geschichtlicher Zeit Hellenen (f. b, 3). Von den Rmern wurden sie Griechen genannt. b. Die Religion der alten Griechen. Die Religion der Griechen war ursprnglich eine Naturreligion. In den Naturerscheinungen, wie sie Himmel, Meer und Erde darboten, sahen sie bermenschliche, gttliche Krfte wirksam. Ihre Phantasie bevlkerte Himmel und Erde, Luft und Meer mit einer Unzahl von Gottheiten. Die Götter waren ihnen voll-kommenere Menschen, behaftet mit menschlichen Schwachheiten und Leiden-schasten. Im Laufe der Zeit klrten sich die religisen Vorstellungen der Griechen. Das geschah besonders unter dem Einflu der Dichter und Denker. Nun erschienen die Götter als Hter aller rechtlichen und sittlichen Ordnung, als Beschtzer der menschlichen Gemeinschaft, als Weseu, die die Frevler strafen. Sie selbst handelten freilich nicht immer nach Sitte und Recht. Aus der groen Zahl der Gottheiten traten zwlf Götter besonders hervor, die man sich im Olymp thronend dachte. Sie fanden bald all-gemeine Verehrung. Daneben gab es immer noch eine groe Zahl niederer Gottheiten. Man verehrte die Götter in heiligen Hainen und auf Bergeshhen, in den eigenen Husern und spter in Tempeln. Letztere enthielten das Gtterbild und den Altar des Gottes; die Schar der Andchtigen weilte Im Freien. Einen geschlossenen, herrschenden Priesterstand kannten die alten Griechen nicht; sie hatten anfangs auch kein gemeinsames Heiligtum und keine heiligen Bcher. Die Hilfe der Götter gewann man durch Gebet und Opfer. Wer den Gttern nicht opferte, hatte deren Ha zu frchten. Sie wollten, da die Menschen sich ihrer Abhngigkeit von ihnen bewut blieben und diese auch zum Ausdruck brachten. Sie walteten frei der die Geschicke der Menschen, nur beschrnkt durcb das Sckicksal. dem semaeus, der hchste Gott, unterworfen war. Die zwlf olympischen Gottheiten. 1. Zeus (Jupiter), der Vater und Herr der Götter und Menschen, war der gewaltige Himmelsgott. Er thronte mit den brigen Gttern auf dem Olymp, von hier aus lenkte er die Welt. Blitz und Donner waren in seiner Gewalt, er beherrschte das Schicksal der Sterblichen. Er wachte h^Nmum.qrbmmg auf der Erde und beschtzte den Fremdling. 2. Hera (Juno) war seine Gemahlin. Sie galt als Beschtzerin der Ehe und 1)er Familie. 3. Hephstus (Vulkan), der Sohn des Zeus und der Hera, war der Gott des unterirdischen Feuers und der Schmiedekunst. Er waltete im tna, die Cmmm,. waren seine Schmiedegesellen. ^ l*

4. Griechische und römische Geschichte - S. 28

1906 - Breslau : Dülfer
28 Die Bltezeit Griechenlands. gewhlt wurden. Als besondere Art der demokratischen Verfassung kann die Timokratie (Solon) bezeichnet werden, in der die Rechte der Brger von dem Mae der dem Staate geleisteten Pflichten abhngig gemacht wurden. Als gesunde Verfassungen bezeichneten die Griechen die Monarchie, die Aristokratie und die Demokratie. Die Tyrannis und die Oligarchie galten als Ausartungen, weil in diesen Staatsformen die Regierenden nicht das allgemeine Interesse, sondern ihren eigenen Vor-teil verfolgten. Fast stets vollzogen sich die Verfassungsnderungen unter erbitterten Kmpfen. Iv. Die Kliitezeit Griechenlands. A. Der Kampf der Griechen um Erhaltung ihrer nationalen Selbstndigkeit. (Die perserkriege 500449.) Ver Aufstand der kleinafiatischen Griechen. (558529), der Grnder des persischen Reiches, hatte die kleinasiatischen Griehen^nterworsen. Sie wurden von den Persern mit * hohen Steuern belegt, dazu hatten sie einen groen Teil der persischen Flotte zu unterhalten. Die Perser setzten vornehme Griechen als Fürsten'/^, in den griechischen Stdten ein, die schon, um im Besitz der Herrschaft zu bleiben, die Griechen im Gehorsam gegen den Groknig erhielten. Einer jener Fürsten, Histius von Milet, hatte dem persischen König Darius (521 485) einen groen Dienst erwiesen. Dieser x unternahm einst einen 'Kriegszug gegen die Szythen, die nrdlich von der unteren Donau wohnten. Griechische, unter persischer Oberhoheit stehende Fürsten blieben als Wchter an der von Darius der die Donau geschlagenen Brcke zurck. Als seine Rckkehr sich verzgerte, riet Miltiades aus Athen, die Brcke abzubrechen, um Darius und sein Heer dem Verderben preiszugeben. Histius aber widersetzte sich dem Ansinnen und bewahrte die Brcke vor der Zerstrung. Durch t/ . diese Tat rettete er Darius und sein Heer. Aus Dankbarkeit gab ihm Darius, so berichtet der griechische Geschichtsschreiber Herodot, eine gold-reiche Herrschaft in Thrazien. Als jedoch Histius zu groer Macht gelangte, rief ihn der mitrauische Darius unter dem Vorwande, einen so klugen und verdienstvollen Mann in seiner Nhe haben zu wollen, an seinen Hof. Das bisher von Histius verwaltete Amt bertrug er einem Verwandten desselben, dem Aristagoras von Milet. Diesen veranlat? Histius, der sich an Darius rchen wollte, unter den klein-asiatischen Griechen einen Aufstand zu erregen und das persische Joch abzuschtteln. Aristagoras ging um so lieber auf den Plan ein, als ihm wegen eines miglckten Unternehmens gegen Naxos der Zorn des Darius

5. Griechische und römische Geschichte - S. 5

1906 - Breslau : Dülfer
Das griechische Volk. 5 Erinnyen, die Gttinnen des bsen Gewissens. Meere, Flsse und Quellen, Berge, Tler und Wlder bevlkerte die griechische Phantasie mit zahllosen Nymphen. 3. Die Entstehung der Menschen. Nach der griechischen Sage formte Prometheus, der aus dem Geschlechte der Titanen stammte, die mit Zeus im Kriege lagen, die Menschen aus Ton, den er am Flusse be-feuchtet hatte. Pallas Athene belebte diese Gebilde, indem sie ihnen gttlichen Odem einblies. Prometheus brachte ihnen das Feuer und unterrichtete sie in allen Knsten. Sie unterwarfen sich nun Erde und Meer. Im Laufe der Zeit aber wurden sie schlecht, und als ihre Bosheit immer mehr zunahm, beschlo Zeus, die Menschen zu vertilgen. Er lie eine groe Flut kommen, die alles Land bedeckte und Menschen und Tiere vernichtete. Nur ein gerechter Mann, Deukalion, blieb mit seinem Weibe am Leben. Den einsamen, weinenden Menschen wurde durch Gttermund befohlen, die Gebeine ihrer Mutter" hinter sich zu werfen. Nun wurden aus den von Deukalion geworfenen Steinen Männer, während die Steine der Pyrrha weibliche Gestalt annahmen. So wurde die Erde mit einem neuen Menschengeschlechts bevlkert. Deukalious Sohn hie Hellen; nach ihm nannten sich die Griechen Hellenen. 4- Das Leben nach dem Tode. Die Griechen glaubten an ein Leben nach dem Tode. Hermes geleitete die Seelen der Verstorbenen zur Unterwelt. Der Fhrmann Sharon fhrte sie der den Styx und lie sie ins Reich der Schatten ein. Hier waltete Hades (Pluto) als Gott der Unterwelt. Der Totenrichter schied die Seelen in gute und bse. Alle tranken aus dem Flusse Lethe Vergessen alles Irdischen. Die Guten kamen ins Elysium, den Aufenthaltsort der seligen Geister, die Bsen in den Tartarus, den Ort der Qual. Aber nur die Seelen der Begrabenen konnten ins Elysium eingehen, deshalb bestatteten die Griechen ihre Toten mit aller Sorgfalt. c. Die lteste griechische Kultur. Darber geben uns die Aus-grabungen unsers Landsmanns Schliemann (f 1890) Kunde, die er u. a. aus dem Hgel Hissarlik in Kleinasien, wo er Troja gefunden zu haben glaubte, und in Mycen und Tiryns in Argolis vornahm. Schliemann fand Reste von tnernen, goldenen und silbernen Gerten, von bronzenen und kupfernen Gefen, Schmucksachen und Waffen. In Grbern, die in Mycen aufgedeckt wurden, fanden sich Goldplttchen, Gtzenbilder, Tongefe, goldene Becher und Kannen. Die Ausgrabungen geben auch ein klares Bild von der Anlage und Einrichtung einer vorgeschichtlichen Burg. Nach den zahlreichen Funden lassen sich zwei Kulturstufen in der frhesten Entwicklung des griechischen Volkes unter-scheiden, die man als trojanische und mycenische zu bezeichnen pflegt. Die trojanische Kultur war an beiden Ksten des gischen Meeres ziemlich gleich. Die Ausgrabungen zeigen, da in dieser ersten Periode die Griechen fremden Einflssen noch nicht unterworfen waren. Letztere sind aber an den Funden der mycenifchen Periode deutlich nachweisbar.

6. Griechische und römische Geschichte - S. 30

1906 - Breslau : Dülfer
30 Der Kampf der Griechen um Erhaltung ihrer nationalen Selbstndigkeit. 490 *> Der Ivette Perserkrieg (490). Zwei Jahre spter nahm Darius den Angriffskrieg gegen Hellas tmeffer auf. Ein Teil der griechischen Inseln hatte sich ihm zwar unterworfen, aber die Städte des Festlandes waren nicht gewillt, kampflos auf ihre Unabhngigkeit zu verzichten. Ja Sparta und Athen hatten die persischen Sendboten, die Erde und Wasser als Zeichen der Unterwerfung forderten, unter Bruch des Vhlker-rechtes in Brunnen und Abgrnde geworfen. Diesmal glaubte Darius die Leitung des Feldzuges geschickteren Hnden anvertraut zu haben. D0tis_und Artaphernes fhrten ein gewaltiges Heer auf Schiffen nach Griechenland. Viele Inseln unterwarfen sich freiwillig der persischen Herrschaft, andere wurden dazu gezwungen. Dann wurde Eretria auf Euba belagert, durch Verrat erobert und verbrannt. _ Immer nher rckte die Gefahr fr die Athener. Von Hippias geleitet, landeten die Perser an der Ostkste Attikas. Sie lagerten sich 490 in der Ebene von Marathon. Hier stellten sich die Athener dem Heere 7 der Perser, das nach griechischen Geschichtsschreibern 100000 Mann. stark gewesen sein soll, entgegen. Nur klein war die Schar der Griechen. Neben 9000 Athenern kmpften 1000 Plater. Sparta hatte ferne A/ Hilfe vor dem nchsten Vollmond verweigert. Nachdem Einigkeit unter den zehn Feldherren der Athener hergestellt war, griffen die Griechen unter Fhrung des kriegserfahrenen Miltiades die Perser an. Die beweglichen Griechen gewannen einen entscheidenden Sieg der die schwer-flligen Massen der Perser, die sich bald in wilder Flucht dem User zu-wlzten, um die rettenden Schiffe zu erreichen. Das ganze Lager mit vielen Schtzen fiel in die Hnde der Sieger. Ein Versuch der Perser, das von Truppen entblte Athen zu berrumpeln, miglckte. Als die Perser, die um das Kap Sunium herumgefahren waren, gerade die Landung bewerkstelligen wollten, sahen sie sich den siegreichen Truppen des Miltiades gegenber, der, nachdem er Aristides mit einem Teil des Heeres auf dem Schlachtfelde zurckgelassen hatte, in Eilmrschen zum Schutze der bedrohten Vaterstadt herangerckt war. Hippias starb auf der Rckfahrt. Der Tag von Marathon war ein Ruhmestag der V Athener. Ehrensulen, die den Siegern auf dem (Schlachtfelde errichtet wurden, verkndeten noch lange den Ruhm des Miltiades und seiner tapferen Mitkmpfer. vv ___ Der Held von Marathon mute gar bald den Undank seiner Mit-.1 brger erfahren. Seine Unternehmung gegen die Inseln, die sich den Persern unterworfen hatten, milang. Von seinen Feinden angeklagt, verfiel er zwar nicht, wie jene gewnscht hatten, dem Tode, aber das wankelmtige Volk verurteilte den verwundeten Helden zu einer sehr hohen Geldstrafe. Ehe Miltiades die ungeheure Summe zusammen-""bracht hatte, starb er. Erst seinem Sohne Eimon wurde es mglich, rch Bezahlung des Geldes die Ehre seines Vaters wiederherzustellen. c. Themistokles und Aristides. Nachdem die von den Persern uiohende Gefahr durch den Sieg von Marathon glcklich abgewendet war, zeigten sich in Athen bald wieder die alten Streitigkeiten. Zwei

7. Griechische und römische Geschichte - S. 7

1906 - Breslau : Dülfer
Sagenhafte Taten einzelner Helden. 7 Herkules verschmhte den Genu und die Freude, die ihm die Gttin des Lasters verhie, und folgte der Tugend, die ihm auf mhe- und gefahrvollem Pfade ewigen Ruhm versprach. Er erschlug einen gefrchteten Lwen und gewann dadurch die Hand einer thebanischen Knigstochter. Im Wahnsinn, den Hera der ihn kommen lie, ttete er seine eigenen Kinder. Das delphische Orakel verpflichtete ihn, zur Strafe und Shne zwlf Arbeiten zu verrichten, die ihm, der Mannesmut der alles schtzte, sein feiger Halbbruder, der König Eurystheus von Myeen, zuweisen sollte. Gehorsam lste er unter bermenschlichen Anstrenguugen die ihm gewordenen Aufgaben. 1. Herkules ttete den Lwen von Nemea, dessen Haut sein Mantel, dessen Kopf sein Helm wurde. 2. Er erlegte die vielkpfige lernische Schlange und trnkte mit ihrem Gift seine Pfeile. 3. Die schnellfige Hirschkuh der Artemis fing er lebendig, nachdem er sie ein Jahr lang verfolgt hatte. 4. Er reinigte die Stlle des Augias von dem seit dteiig Jahren auf-gehuften Dnger von 3 000 Rindern, indem er einen Flu hindurchleitete. 5. Einen gefrchteten Eber brachte er lebendig zu Eurystheus. 6. Er bezwang den alles verwstenden kretischen Stier. 7. Die stymphalischen Vgel, die sich von Menschenfleisch nhrten, ttete er und befreite so das Land von einer furchtbaren Plage. 8. Er fing die Menschenfleisch fressenden diomedischen Rosse ein und brachte sie zu Eurystheus. 9. Von der iberischen Halbinsel raubte er die Rinder des Geryon und ber-lieferte sie dem Könige von Mycen. 10. Er holte die goldenen pfel der Hefperiden aus dem fernsten Westen. 11. Der Amazonenknigin Hippolyt entri er ihren Grtel und brachte ihn der Tochter des Eurystheus zum Geschenk. 12. Er holte den dreikpfigen Hllenhund Cerberus aus der Unterwelt und fhrte ihn auf des Eurystheus Gehei auch wieder dahin zurck. Nach diesen gewaltigen Taten war Herakles von seiner Dienstbarkeit bei Eurystheus erlst. Er gewann die schne Knigstochter Dejanira zur Gemahlin. Auf der Reise nach Theben ttete er mit seinen ver-gifteten Pfeilen den Centauren Nessus, der die Dejanira entfhren wollte. Mit seinem Blute bestrich sie ein Feiergewand des Herkules, da nach des sterbenden Nessus Worten sein Blut ihr des Gatten Liebe er-halten werde. Herkules legte es an, wurde nun aber von entsetzlichen Qualen gefoltert und wollte sich selbst auf einem Scheiterhaufen den Tod geben. Aber Zeus nahm den geluterten Sohn in den Olymp, und die nun vershnte Hera gab ihm ihre Tochter Hebe, die Gttin der Jugend, zur Gemahlin. Herkules, der den bequemen Lebensgenu verschmhte, der in ge-waltigen Kmpfen Unholde allerart besiegte und gehorsam die ihm von Eurystheus bertragenen Aufgaben vollfhrte, war in seiner Entsagung, seinem Heldentum und seinem Gehorsam das Ideal des krftigen dorischen Volkstums.

8. Griechische und römische Geschichte - S. 8

1906 - Breslau : Dülfer
8 Das griechische Heldenzeitalter. b. Die Theseussage. Theseus, der Nationalheld der Jonier, besonders der Athener, tvar ein Sohn des Knigs geus von Athen Fern von seinem Vater wurde er in Trzene erzogen. Als er zum Jngling herangewachsen war, hob er den schweren Stein, unter dem sein Vater einst fr ihn Schwert und Sandalen zurckgelassen hatte, und machte sich auf den Weg nach Athen. Auf dem Isthmus ttete er mehrere Unholde, die die Gegend in Furcht und Schrecken setzten. So berwltigte er den Keulenschwinger Periphetes und ttete ihn mit seiner eigenen Keule, bte er fortan als Waffe fhrte; den Fichtenbeuger Sinis band er an die Spitzen zweier Fichten und lie ihn durch die auseinander-schnellenden Bume zerreien, wie jener es so oft mit harmlosen Wanderern gemacht hatte. Auch Prokrustes, der auf seinem Streckbett" so manchem Wanderer ein schmerzliches Ende bereitet hatte, starb durch Theseus' Hand. In Athen wurde er von geus, der Schwert und Sandalen, die er emst unter dem Felsblock verwahrt hatte, wiedererkannte, mit offenen Armen als Sohn empfangen. Hier gewann Theseus die Liebe der Be-wohner bald dadurch, da er den die Fluren verwstenden marathonischen Stier ttete. Das grte Verdienst erwarb er sich um seine neue Heimat, als er die Athener von dem furchtbaren Tribut befreite, den sie dem König Minos auf Kreta darbringen muten. Jhrlich hatten die Athener sieben Jnglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta zu senden, die dem Minotaurus^ der, halb Stier, halb Mensch, in einem unterirdischen Labyrinth hauste, zum Opfer fielen. Theseus ttete den Minotaurus und brachte sich und seine Leidensgefhrten mit Hilfe eines Knuels Garn, das ihm die kretische Knigstochter Ariadne gegeben hatte, glcklich aus dem Labyrinth heraus. Die Ariadne und ihre Schwester P.hdra nahm er mit. Aber auf der Insel Naxos lie er seine Retterin, der er die Ehe zugesagt hatte, zurck und entwich mit ihrer Schwester. Er verga jedoch, wie er es seinem Vater im Falle des glcklichen Ausgangs der Sache versprochen hatte, weie Segel statt der schwarzen aufzuziehen. geus, vom hohen Ufer aus die schwarzen Segel sehend, strzte sich, da er an den Tod seines Sohnes glauben mute, ins Meer, das nach ihm das gische genannt sein soll. Theseus wurde nun König. Er vereinigte die um die Stadt liegenden Gemeinden zu einem groen Gemeinwesen und wurde so der eigentliche Grnder Athens. "tznoch mannigfache Abenteuer bestand der Held; als er jedoch einst nach langer Abwesenheit nach Athen zurckkehrte, wollten ihn die Athener, die inzwischen einen andern König erwhlt hatten, nicht mehr als ihren Herrn anerkennen. Theseus verfluchte die undankbare Stadt und ging zu einem Gastfreund auf der Insel Skyros. Dieser aber strzte ihn hinterrcks von einem Felsen ins Meer hinab. c. Die Perseussage. Perseus, der Sohn des Zeus, war der Heros von Argos. Er ttete, von Athene mit einem Schwert und einem Spiegel ausgerstet, die schlafende Medusa, indem er sich ihr, rckwrts gehend, nherte. Aus ihrem Rumpfe entsprang das Flgelro

9. Griechische und römische Geschichte - S. 9

1906 - Breslau : Dülfer
/ Gemeinsame Unternehmungen griechischer Helden. 9 Peaas^s. Perseus bestieg es und rettete sich auf ihm vor der Rache der Gefhrtinnen der Medusa. Mit dem Haupte, das jeden, der es anblickte, versteinerte, ttete er den Riesen Atlas. Das versteinernde Medusenhaupt schenkte er der Pallas Athene ftr ihren Schild. 4. Gemeinsame Unternehmungen griechischer Helden. a. Der Argonautenzug. In einer Stadt Botiens herrschte ein König, dessen Kinder Phrixus und Helle unter den Mihandlungen ihrer Stiefmutter sehr zu leiden hatten. Auf einem goldwolligen Widder entflohen sie der Heimat. Helle aber fiel vom Widder herab und ertrank im Meer, das nach ihr den Namen Hellespont (Meer der Helle) erhielt. Phrixus gelangte glcklich nach Kolchis an der Ostkste des Schwarzen Meeres. Hier opferte er den Widder und schenkte das goldene Vlies desselben dem Könige Actes, der es in einem ummauerten Hain von einem nie schlafenden Drachen bewachen lie, da ihm geweissagt worden war, da von der Erhaltung des Vlieses der Bestand seiner Herrschaft abhngig sei. Jenes Vlies nun wollte Jaifijj,. ein Frstensohn aus Jolkus in Thessalien, holen. Ihm hatte Pelms, sein Oheim, den Thron versprochen, wenn er ihm das Vlies bringen wrde. Jason baute mit Hilfe der Athener ein Schiff, das die wunderbare Gabe des Redens hatte. Es hie Argo. Die Teilnehmer an der Fahrt nach Kolchis erhielten davon den Namen Argonauten. Die tapfersten Helden schlssen sich dem Jason an, so Herakles Md Theseus, Kastor und Pollux, Shne des Zeus und der Leda, und der groe Snger Orpheus, der durch seinen wunderbaren Gesang wilde Tiere zu zhmen, Bume und Steine zu bewegen vermochte. Nach berwindung vieler Gefahren langten die Argonauten glcklich in Kolchis an. etes versprach dem Jason das goldene Vlies, wenn er zwei feuerschnaubende Rosse einsangen, mit diesen ein Stck Land pflgen, in die Furchen Drachenzhne sen und die daraus entstehenden Riesen erschlagen wrde. Mit Hilfe der Zauberin Medea, des etes Tochter, der er die Ehe versprach, vollbrachte er das schwere Werk. Als nun etes das Vlies trotzdem nicht herausgeben wollte, schlferte Medea mit ihren Zaubermitteln den Drachen ein, Jason raubte das Vlies,'1 und verlie mit Medea und seinen Gefhrten Kolchis. Sie ge-langten glcklich nach Jolkus. Hier bewog Medea die Tchter des Pelias, ihren Vater zu tten. Jason aber wollte die Medea verstoen und sich mit einer korinthischen Knigstochter vermhlen. Da sandte Medea der Braut ein vergiftetes Gewand, das ihr den Tod brachte. Sie selbst ttete ihre und Jasons Kinder und floh auf einem Drachen-wagen nach Kolchis. Jason kam bald darauf um. In der Argonautensage, die in der griechischen Dichtung hochberhmt war, spiegelt sich das Leben der seefahrenden Stmme Griechenlands ab,

10. Griechische und römische Geschichte - S. 10

1906 - Breslau : Dülfer
10 Das griechische Heldenzeitalter. die das gische Meer befuhren und durch den Hellespont und Bosporus schlielich zu den Kstenlndern des Schwarzen Meeres gelangten. b. Die dipussage und der Zug der Sieben gegen Theben. I. Die Gdipussage. Dem Knigelaius von Theben, einem Nach-kommen des Kadmus ( 2, c), war geweissagt worden, da ein Sohn aus seiner Ehe mit Jokaste ihn tten wrde. Als nun dem Knigspaar ein L-ohn geboren wurde, setzte man diesen, nachdem man ihm die Fersen durchstochen hatte, in der Wildnis aus. Hirten fanden das schreiende Kind und brachten es dem Könige von Korinth, der dasselbe an Kindes-statt annahm. Wegen seiner geschwollenen Fe nannte man eshdipus, d. h. Schwellfu. Der Knabe wuchs zu einem krftigen Jngling heran, verlie aber Korinth, als er durch das Orakel zu Delphi gehrt hatte, da er seinen Vater, den er in dem korinthischen Könige verehrte, tten und seine Mutter heiraten wrde. Er kam in die Nhe Thebens und erschlug hier einen Greis, mit dem er in einem Hohlwege in Streit geraten war Der Gettete war der König Lai'us von Theben. Vor der Stadt Theben hielt sich ein Ungeheuer aus, das alle Wanderer, die ein ihnen vor-gelegtes Rtsel nicht zu lsen vermochten, ttete. dipus lste das Rtsel der Sphinx, worauf sie sich selbst den Tod gab. Zum Lohn fr Me Befreiung T>e Landes von dem verderbenbringenden Ungeheuer erhielt Odius mit der Hand der Jokaste, seiner Mutter, den Thron.thebens. Zehn Jahre regierte er in Frieden seine Vaterstadt. Zwei Shne, Eteokles und Polynices, und zwei Tchter, Antigone und Js-mene, entsprossen der Ehe des dipus. Da erfuhr er durch den Seher Timias das schreckliche Geheimnis seines Lebens. Jokaste erhngte M, und Odipus stach sich die Augen aus. Seine gefhllosen Shne vertrieben ihn. Von seiner Tochter Antigone gefhrt, durchwanderte der blinde Greis die Lnder Griechenlands, bis er in der Nhe Athens eine Ruhstatt fand, wo er, mit den Rachegttinnen vershnt, starb. 2. Der Zug der Sieben gegen Theben. In Theben entzweiten sich bald die Shne des dipus. Eteokles vertrieb seinen Bruder Polynices. Letzterer ging nach Argos, wo er sich mit der Tochter des Knigs vermhlte. Mit seinem Schwiegervater und fnf andern Fürsten zog er nach Theben, um seinem Bruder Eteokles die Herrschaft zu entreien. Aber der Sieg ward den Thebanern zuteil. Nur einer von den sieben Fürsten entrann. Eteokles und Polynices tteten sich gegenseitig. Nun wurde Kreon, der Oheim der Brder, König in Theben. Er lie den Eteokles feierlich bestatten, befahl aber, da der Leib des Polynices den Vgeln und den Tieren des Feldes preisgegeben werden solle. Allein Antigone begrub ihren Bruder Polynices, um seiner Seele Ruhe zu verschaffen. Dafr traf sie der Zorn des Kreon. Er befahl, sie lebendig zu begraben. Sie aber gab sich selbst den Tod. Auf ihrem Grabe ttete sich auch ihr Brutigam, Kreons Sohn, zum tiefsten Schmerze feines Vaters.
   bis 10 von 128 weiter»  »»
128 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 128 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 5
2 0
3 0
4 49
5 1
6 0
7 0
8 0
9 10
10 11
11 4
12 0
13 0
14 36
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 26
21 0
22 1
23 33
24 0
25 0
26 18
27 2
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 7
34 0
35 0
36 0
37 9
38 3
39 5
40 0
41 0
42 0
43 13
44 1
45 14
46 0
47 0
48 9
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 2
2 19
3 1
4 6
5 0
6 0
7 0
8 0
9 36
10 0
11 1
12 0
13 9
14 14
15 1
16 3
17 19
18 0
19 0
20 0
21 0
22 14
23 12
24 0
25 8
26 2
27 0
28 1
29 0
30 1
31 26
32 0
33 3
34 0
35 6
36 2
37 0
38 0
39 0
40 1
41 9
42 1
43 31
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 2
53 5
54 1
55 35
56 0
57 0
58 0
59 5
60 0
61 0
62 0
63 21
64 0
65 14
66 4
67 0
68 4
69 1
70 2
71 30
72 10
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 0
79 1
80 0
81 0
82 3
83 0
84 0
85 0
86 0
87 2
88 9
89 9
90 1
91 3
92 10
93 0
94 0
95 1
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 0
4 0
5 3
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 9
16 0
17 0
18 0
19 14
20 0
21 0
22 19
23 2
24 0
25 0
26 0
27 20
28 0
29 2
30 0
31 0
32 1
33 2
34 1
35 0
36 0
37 16
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 34
55 0
56 6
57 0
58 1
59 6
60 2
61 0
62 13
63 7
64 2
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 2
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 0
84 0
85 11
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 16
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0
100 5
101 0
102 0
103 0
104 0
105 7
106 1
107 0
108 8
109 0
110 0
111 1
112 0
113 0
114 1
115 10
116 2
117 0
118 0
119 0
120 7
121 1
122 0
123 1
124 0
125 0
126 4
127 10
128 3
129 0
130 0
131 1
132 0
133 2
134 0
135 0
136 11
137 0
138 5
139 0
140 1
141 0
142 0
143 2
144 0
145 21
146 15
147 0
148 1
149 1
150 0
151 0
152 2
153 0
154 0
155 2
156 4
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 13
163 13
164 0
165 9
166 6
167 1
168 1
169 0
170 1
171 0
172 3
173 3
174 0
175 1
176 0
177 3
178 0
179 2
180 1
181 9
182 1
183 4
184 0
185 0
186 1
187 2
188 1
189 0
190 9
191 0
192 7
193 1
194 0
195 0
196 1
197 1
198 0
199 1