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1. Delphi und Olympia - S. 39

1890 - Breslau : Wohlfarth
Ii. Die Hauptteile des Ortes. 39 vor der Basis, von einer Lehmschicht bedeckt; sie ist, gegenwärtig in ihren fehlenden Teilen kunstvoll in Gips ergänzt, in dem neuen Museum aufgestellt. c Hermes hält auf dem linken Arm ein Knäblein von solcher Größe, wie sie etwa ein neugeborenes Kind hat. Es ist der kleine Dionysos. Hermes ruht in bequemer Stellung auf dem rechten (nachträglich gefundenem) Fuße und stützt zugleich den linken Ellenbogen auf einen Baumstamm, den der ungewöhnlich reiche Faltenwurf seines Mantels beinahe verhüllt. Auf dem gestützten Unterarm sitzt der kleine, unten mit einem Gewyand bekleidete Knabe. Mit dem rechten Füßchen auf einen Astansatz des Baumes tretend, erhebt er sich eben etwas und scheint, indem er die Rechte an des Hermes’ Schulter legt, lebhaft vorgeneigt mit der Linken nach etwas zu langen, was ihm der ältere Bruder spielend mit seiner leider verlorenen Rechten von oben entgegenhält. Die Art, wie der Gott den Kopf neigt, das anmutige, zufriedene Lächeln, das seinen Mund umspielt, die Richtung der Augen, die, von dem Knäblein etwas abgewandt, ihn planlos in die Weite schweifend zeigt, dies alles giebt der Vermutung Adlers große Wahrscheinlichkeit, daß es ein kleines tönendes Spielzeug ist, dem Hermes mit den Fingern der Rechten liebliche Klänge entlockt, welchen er selbst aufmerksam und heiter lauscht. Wie die Haltung durch die Verteilung der Last auf Bein und Arm leicht, mühelos und voll Grazie ist, so ist der Körper blühend in jugendlicher Mannesschönheit, weder ist er hager, noch fleischig, weder fehlen ihm die Kraft andeutenden Muskeln, noch erinnert er an die Mühsal menschlicher Anstrengung. Der edel geformte, von kurzen, krausen Locken bedeckte Kopf mutet uns aber besonders lieblich an durch die Wiederspiegelung rein menschlicher Em' pfindung in Mund und Auge. Diesem Hermes ist die selbstsüchtige Verschlagenheit fremd, die sonst dem Gotte eignet. Voll Liebe giebt er sich seiner Aufgabe hin. Solch ein Originalbild wie der

2. Delphi und Olympia - S. 40

1890 - Breslau : Wohlfarth
40 Olympia. Hermes läßt uns durch die hohe Vollendung seiner Darstellung ahnen, was jene großen Meister wirklich geleistet haben, von deren W erken wir meist nur mehr oder weniger getreue Nachahmungen besitzen. Und dabei gehört der Hermes noch nicht einmal zu den Bildern des Praxiteles, welche die Alten mit Auszeichnung nennen" (Menge S. 120 ff.). 3. Das Pelopion \Tisxömov), des Pelops’ Heiligtum. Südlich vom Heratempel und dem oben erwähnten Altar lag das Heiligtum des Pelops, ein Grabmal, welches die einwandernden Achäer ihrem Stammeshelden aufgeschüttet hatten. Pausanias erzählt (v> J3» *)> daß derselbe in Olympia ebenso vor allen ändern Heroen verehrt wurde, wie Zeus vor allen übrigen Göttern. Es war wohl eine der ersten baulichen Anlagen zu Olympia. Ein über dem Boden sich etwas erhebender Teil war von einem fünfeckigen Steingehege umgeben, was später durch eine Quadermauer ersetzt wurde. In der späteren Zeit wurde an der Südwestseite ein Thoreingang angebaut. An dem Gebäude läuft eine der zahlreichen Wasser-rinnen vorüber, welche teils frisches Trinkwasser nach dem Orte leiteten, teils Regenwasser abführten. (Sie sind auf unserem Plane mit punktirten Linien vorgezeichnet.) 4. Der Zeustempel. Derselbe wurde von den Eleern um das Jahr 470 v. Chr. (nach Pausan. V, 10, 2) aus der Beute der ein Jahrhundert früher zerstörten Stadt Pisa erbaut. Ausgeführt wurde der Bau von dem Eleer Libon. Er ruhte auf einem Unterbau von drei, je einen halben Meter hohen Stufen. Der Aufgang führte über eine im Osten vorgebaute Plattform von 6 m Breite und 6 m Länge, zu welcher breite Treppen emporführten. Der Tempel war ebenfalls im dorischen Stil erbaut, mit je 6 Säulen vorn und hinten und je 13 auf den Langseiten. Dieselben waren 10,4 m hoch, hatten einen unteren Durchmesser von 2,24 m und standen um die Hälfte ihrer Höhe von einander ab. Als Material wurde der in der Nähe gebrochene muschelreiche Kalkstein (der sogenannte Poros) verwendet. Namentlich befindet

3. Delphi und Olympia - S. 43

1890 - Breslau : Wohlfarth
Ii. Die Hauptteile des Ortes. 43 Ganz am Ende liegt neben ihm (der Flußgott) Kladeos hingestreckt ; derselbe hat übrigens bei den Eleern besondere Ehre unter den Flüssen neben dem Alpheios. Zur Linken des Zeus befindet sich Pelops und Hippodameia und der Wagenlenker des Pelops und die Rosse und zwei Männer, gewiß ebenfalls Pferdewärter des Pelops. Und da, wo das Giebelfeld wieder enger zusammenläuft, ist der Alpheios angebracht. Die Arbeit im vorderen Giebelfeld ist von Paionios, aus Mende in Thrakien ; die im hinteren von Alkamenes, einem Manne, der zur Zeit des Phidias lebte und in Hinsicht auf Kunstfertigkeit in Bearbeitung von Bildsäulen die zweite Stelle einnahm. Im Giebelfelde ist von ihm der Kampf der Lapithen gegen die Kentauren bei der Hochzeit des Peirithoos. Gegen die Mitte des Feldes ist Peirithoos; neben ihm auf der einen Seite Eurytion, wie er die Frau des Peirithoos geraubt hat, und Kaineus, der dem Peirithoos beisteht; auf der ändern Seite steht Theseus, mit einem Beile die Kentauren abwehrend. Von den Kentauren hat der eine eine Jungfrau, der andere einen Jüngling geraubt. Es hat aber, wie mir scheint, Alkamenes diesen Gegenstand aus Homers Gedichten (Ii. Xiv, 317 ff.) gelernt, daß Peirithoos ein Sohn des Zeus sei, und wußte, daß Theseus im vierten Grade von Pelops abstamme.3 Von den meisten Figuren der Giebelfelder sind bei den Ausgrabungen so viel Bruchstücke gefunden worden, daß die Rekonstruktion des Ganzen möglich war. Unser Bild, welches die nach Boetticher rekonstruierte Ostseite des Tempels darstellt, zeigt uns im Giebelfelde die von Pausanias bezeichnete Handlung. In der Mitte steht Zeus, der für die ändern als unsichtbar zu denken ist. c Die prächtigen, starken aber nicht übervollen Glieder der Brust und der Schultern sind unbekleidet, nur um den Unterkörper ist ein aber jeden solchen Freier im Vorbeirennen mit seiner Lanze. So waren bereits dreizehn gestorben. Da erschien Pelops, Sohn des Tantalos, zur Bewerbung, bestach den Wagenlenker des Oinomaos, daß er keine oder wächserne Zapfen in die Wagenachsen seines Herrn steckte, und gewann so die Hippodameia und, da Oinomaos sich den Tod gab, auch die Herrschaft von Pisa.

4. Delphi und Olympia - S. 44

1890 - Breslau : Wohlfarth
44 Olympia. faltiger Mantel geschlagen, den der linke Arm aufnimmt . . Das Haupt war, wie der Halsansatz erkennen läßt, leicht nach der rechten Seite des Gottes hingewendet.j J) In den Ecken liegen die beiden Flußgötter Alpheios und Kladeos, durch welche der Ort der Handlung bezeichnet werden sollte. In Bezug auf die neben dem Kladeos sitzende Figur ist Pausanias im Irrtum. Sie stellt ein Mädchen dar und soll wahrscheinlich eine Dienerin aus dem Gefolge der Königin Sterope bezeichnen. In der Erklärung der westlichen Giebelgruppe hat sich Pausanias ebenfalls geirrt. Das Ganze stellt allerdings den Kampf der Lapithen und der Kentauren dar; die in der Mitte stehende Figur ist nicht Peirithoos, sondern Apollo. Die gewaltigen, über menschliches Maß und menschliche Körperschönheit hinausgehenden Formen, die vollkommene Ruhe der Gestalt inmitten des Getümmels der Streitenden deuten darauf hin, daß auch hier nicht ein Sterblicher, sondern ein Gott die Mittelstelle der Komposition füllt. Das Haupt, welches tadellos erhalten ist, läßt keinen Zweifel darüber, wer dieser Gott ist: der bartlose, aber reife Jüngling mit den großen Augen» den vollen Lippen, den lebendig erregten Nasenflügeln, dem das gelockte Haar, nur durch einen leichten Reif zusammen gehalten, vom Scheitel in Stirn und Nacken wallt, es kann kein anderer sein, als der Stammvater beider sich bekriegender Geschlechter, dem wir auch im Tempelfriese von Phigalia als der waltenden Gottheit in diesem Streite begegnen. Zu Olympia stand der Gott als Apollon Thermios, der Hüter des Gottesfriedens, und dem Mythos von der Festgründung zufolge auch als erster göttlicher Sieger in den Festspielen, in besonderer Beziehung.0 2) Die Kentaurenschlacht war ein beliebter Gegenstand der Darstellung für bildende Künstler, weil die Bewegtheit der Handlung ihnen Gelegenheit bot, ihre Kunst besonders zu entfalten. Der Grundgedanke war der Sieg geistig höher stehender gesitteter Wesen über rohere Naturen. \ ielleicht wollten die Eleer damit symbolisch die *) Boetticher S. 259. 2) Vergl. Boetticher S. 279.

5. Delphi und Olympia - S. 47

1890 - Breslau : Wohlfarth
Ii. Die Hauptteile des Ortes. 47 nachahmt. Auf der Rechten trägt er eine Nike (Siegesgöttin), ebenfalls von Elfenbein und Gold, welche eine Siegesbinde hält und auf dem Kopfe einen Kranz trägt. In der linken Hand des Gottes ruht ein Zepter, mit allerhand Metallarten ausgelegt. Der auf dem Zepter sitzende Vogel ist der Adler. Von Gold sind auch die Sandalen des Gottes, und ebenso der Mantel; in den Mantel sind kleine Figuren und Lilienblüten eingelegt. Der Thron ist ausgeschmückt mit Gold und Edelsteinen, desgleichen mit Ebenholz und Elfenbein; auch auf ihm sind Tiere gemalt und Bildwerke angebracht; und zwar vier Niken, Tanzende vorstellend, sind an jedem Fuße des Thrones, und zwei andere an dem untersten Teile eines jeden Fußes. Auf einem jeden der beiden vorderen Füße liegen Thebanische Knaben, die von Sphinxen ergriffen sind; und unter den Sphinxen erschießen Apollo und Artemis die Kinder der Niobe. Zwischen den Füßen des Thrones sind vier Stäbe, von denen jeder von einem Fuße zum ändern reicht. Auf dem Stabe, dem Eingänge gegenüber, stehen sieben Figuren; von der achten wissen sie nicht, auf welche ’Weise sie abhanden gekommen ist; es mögen dies wohl Darstellungen alter Kampfarten sein. Auf den übrigen Stäben befindet sich die Schaar, welche mit Herakles gegen die Amazonen kämpft. Die Zahl beider zusammengenommen beläuft sich auf 29; unter den Bundesgenossen des Herakles befindet sich auch Theseus. Es stützen den Thron nicht blos die Füße, sondern auch Säulen zwischen den Füßen, an Zahl den Füßen gleich. Auf dem obersten Teile des Thrones über dem Haupte der Statue hat Phidias auf der einen Seite die Chariten, auf der anderen die Horen, beides drei, dargestellt. Denn auch diese werden in den Gedichten Töchter des Zeus genannt; Homer aber sagt in der Ilias (V, 753)» Den Horen sei der Himmel anvertraut, etwa wie Wächterinnen eines Königshofes.' — Der Schemel unter den Füßen des Zeus — im attischen Dialekt wird er Thranion [dqavtov] genannt — enthält in erhabener Arbeit goldene Löwen und den Kampf des Theseus gegen die Amazonen, die erste Heldenthat der Athener gegen Nichthellenen.

6. Delphi und Olympia - S. 48

1890 - Breslau : Wohlfarth
48 Olympia. An dem Postamente, welches den Thron und allen übrigen Schmuck mit dem Zeus trägt, befinden sich goldene Bildwerke: Helios auf dem Wagen, und Zeus und Hera, neben ihm Charis; ihr zunächst Hermes, neben Hermes Hestia, nach der Hestia folgt Eros, wie er die aus dem Meere aufsteigende Aphrodite empfängt; Aphrodite wird von der Peitho bekränzt. Ferner ist im Relief dargestellt Apollo mit Artemis, Athena und Herakles, und schon auf der entgegengesetzten Seite des Postaments Amphitrite und Poseidon, und Selene, die, nach meinem Dafürhalten, auf einem Pferde reitet, andere behaupten, die Göttin reite auf einem Maultiere. Die Maße des Zeus in Olympia sind zwar, wie ich wohl weiß, nach Höhe und Breite aufgezeichnet worden, doch kann ich das Messen nicht billigen, denn das von jenen angegebene Maß bleibt weit zurück hinter dem Eindruck, den das Bild auf den Beschauer hervorbringt, wie denn auch der Gott selbst über die Kunst des Phidias sein Zeugnis abgegeben haben soll. Denn als die Statue vollendet war, betete Phidias, der Gott möge ein Zeichen geben, ob das Werk ihm nach Wunsch sei; und sofort soll ein Blitz die Stelle des Bodens getroffen haben, wo ein Schöpfbecken und noch jetzt ein eherner Aufsatz steht. Der Teil des Fußbodens vor dem Bilde ist nicht aus weißem, sondern aus schwarzem Marmor hergestellt. Es läuft rings um den schwarzen ein Rand von Parischem Marmor, um das abfließende 01 zusammen zu halten; Öl ist nämlich dem Bilde von Olympia zuträglich und 01 schützt das Elfenbein vor Beschädigung durch die Feuchtigkeit der Altis\ Nach einem Berichte Strabos (Viii p. 353) soll Phidias von dem Maler Panainos gefragt worden sein, welches Vorbild er bei der Darstellung des Zeus sich gewählt habe. Darauf antwortete er, daß er dabei an die Verse Homers gedacht habe, in welchen er den die Bitte der Thetis gewährenden Gott beschreibt (Ilias I, 528 ff.): „Also sprach und winkte mit dunkelen Augen Kronion Und die ambrosischen Locken des Herrschers wallten ihm vorwärts Von dem unsterblichen Haupt; es erbebte der große Olympos.“

7. Delphi und Olympia - S. 50

1890 - Breslau : Wohlfarth
- 5 O Olympia. Die Literatur ist reich an Aussprüchen über die unvergleichliche Wirkung, die das Bildwerk hervorbrachte, und die sich auch auf solche erstreckte, welche nicht eben viel Empfänglichkeit besaßen. Als ein Unglück wird es erachtet, zu sterben, ohne den Olympischen Zeus gesehen zu haben. Umgekehrt kann, wer ihn gesehen hat, nie mehr im Leben ganz unglücklich werden. Das Herrlichste, was über den Zeus im Altertum gesagt worden ist, bietet die Olympische Rede des Dion Chrysostomos, aus deren Reichtum hier nur die weit bekannten Worte Platz finden mögen: ,,A\ elcher Mensch schwer belastet wäre in seiner Seele, von vielen Sorgen und Schmerzen heimgesucht, wie das Menschenleben solche bietet, also daß er selbst vom süßen Schlummer nicht mehr erquickt würde, von dem glaube ich, daß, wenn er diesem Bilde gegenübersteht, er alles vergessen wird, was es im Menschenleben Schweres und Furchtbares giebt. So hast Du, Phidias, Dein Werk ersonnen und vollendet; solches Licht und solche Anmut ist in dieser Kunst.”1) Auf der Ostseite des Zeustempels standen, wie die Ausgrabungen erwiesen, eine große Anzahl von Statuen, von welchen besondere Erwähnung verdienen: a. Der sogenannte Stier der Eretrier, ein Werk des Philesios. b. Unweit des Südaufganges zum Tempel: die sogenannten chelden von Troja'’. Neun griechische Helden loosen um den Zweikampf mit Hektor; ihnen gegenüber steht Nestor, im Helm die Loose schüttelnd. Das Ganze war ein berühmtes Werk des On at a s. c. Südlich hiervon: Weihgeschenke eines Praxiteles, Bürgers von Syrakus und Kamerina, mit zwei den Stifter verherrlichenden Distichen. Hinter demselben in höherer Stellung die runde Basis eines Zeusbildes, das die Lakedämonier nach dem messenischen Kriege geweiht hatten. d. Von hier ostwärts, in der Nähe der c byzantischen Mauer3, steht die dreieckige Basis der überaus kunstvollen Nike des Paionios, über welche Pausanias (V, 26, 1) berichtet: *) Boetticher S. 315 f.

8. Delphi und Olympia - S. 52

1890 - Breslau : Wohlfarth
5 2 Olympia. dessen gebreitete Schwingen der Künstler einen Teil des störenden Blockes geschickt zu verdecken wußte; so schien dem Beschauer die hoch über ihm schwebende Göttin aus dem Blau des Äthers herabzukommen, mit dem der sicherlich blau gefärbte Basisblock in Eins zusammenfloß.............leider fehlt das abgesplitterte Antlitz, während der wohl erhaltene Hinterkopf die dreifache Umwindung des über das Ohr gewellten Haares mit einer Binde ersehen läßt. Die Flügel setzen schon auf den Schultern an, ... . sie sich zu ergänzen, bedarf es keiner besonders kräftigen Phantasie. Weit schwerer dagegen ist es, die einstige Stellung der Arme richtig zu erkennen. Man war früher der Ansicht, die Nike habe, wie so viele ihrer Schwestern, Kranz und Palme in den Händen getragen. Aber unzweifelhafte Zeichen an den vorhandenen losen Bruchstücken weisen darauf hin, daß unsere Göttin vielmehr mit beiden Händen ein sich mächtig hinter ihr aufbauschendes Obergewand gehalten hat.j*) W enden wir uns jetzt zu den ändern Bauten, die innerhalb des heiligen Bezirks aufgeführt worden sind. 5. Das Philippeion, westlich vom Heraion, ein von Philipp Ii. von Makedonien bald nach der Schlacht bei Chäronea (338 v. Chr.) errichtetes Denkmal. Es war ein großer Rundbau (s. die Ansicht des rekonstruierten Olympia). Auf drei Marmorstufen standen 18 ionische Säulen von 15,25 m im Durchmesser, welche einen Architrav von Muschelkalk trugen; das Kranzgesims war von Marmor. Das mit korinthischen Säulen geschmückte Innere der Cella enthielt die gold - elfenbeinernen Statuen des Amyntas, Philipps Ii. und Alexanders des Großen, sowie der Eurydike und der Olympias (Gemahlinnen der beiden ersteren, Großmutter und Mutter des letzteren). Die Statuen waren von Leochares gefertigt.2) J) Boetticher S. 320 f. 2) Pausan. V, 20, 9 ff. — Leochares, bedeutender Bildhauer der jüngeren attischen Schule, blühte um Olymp. 102 (= 370 v. Chr.), besonders berühmt durch die Erzstatue'des vom

9. Delphi und Olympia - S. 54

1890 - Breslau : Wohlfarth
54 Olympia. meiner Zeit das Metro on (Tempel der Göttermutter), indem sie den alten Namen für ihn beibehalten; doch steht in ihm kein Bild der Göttermutter, sondern es befinden sich darin Statuen römischer Kaiser. Das Metroon befindet sich innerhalb der Altis.3 Der Tempel war ein sehr kleiner dorischer Peripteros von 6 : 11 Säulen, mit Pronaos, Cella und Opisthodomos; er wurde vermutlich zu Anfang des 4. Jahrhunderts v. Chr. gebaut. Einige der von Pausanias gesehenen Statuen römischer Kaiser sind bei der Ausgrabung auf den Fundamenten liegend gefunden worden. 9. Die zwölf Schatzhäuser, Thesauren [ol & rj er uv q 0 /]. Dieselben befanden sich nebeneinander am nördlichen Rande der Altis, gegenüber dem Kronos-Hügel, gegen dessen Bergrutsche sie durch eine große Futtermauer mit Strebepfeilern geschützt waren. Diese Schatzhäuser waren kleine tempelartige Gebäude, welche von verschiedenen, meist außergriechischen Städten oder mächtigen Fürsten zur Aufbewahrung von besonders kostbaren Weihgeschenken erbaut wurden.*) Zu Olympia standen dieselben von Westen nach Osten in folgender Reihe: 1. Das Schatzhaus der Sikyonier; — 2. und 3. (wahrscheinlich) die des Herodes Atticus; — 4. das von Syrakus; — 5. von Epidamnus; — 6. von Byzantion; — 7. von Sybaris; — 8. von Kyrene; — 9. von Selinus; — 10. von Metapontum; — 11. von Megara; — 12. von Gela. Das letztere war das älteste von allen genannten; es wurde schon um das Jahr 582 V. Chr. erbaut. Fast jedes Schatzhaus hatte eine Cella und einen schmalen Pronaos mit Antenwänden und vorn zwei Säulen. 10. Die Zanes - Bilder. Mit Zanes (= Zävsg, alte Pluralform von Zav — Zsvc) wurden von den Eleern Erzstatuen des Zeus bezeichnet, die von den Strafgeldern errichtet wurden, welche einzelnen Athleten *) Siehe oben S. 21 u f.

10. Delphi und Olympia - S. 56

1890 - Breslau : Wohlfarth
56 Olympia. i. Das große Gymnasion. Dasselbe bestand in einem mehr als ein Stadium (= 185 m) langen, mit Säulenhallen umgebenen freien Platze für die Übungen der Läufer, Ringer, Faustkämpfer u. a. Die Wettkämpfer in den Festspielen mußten sich nämlich einen Monat vor Beginn der Spiele hier einfinden, um unter der Aufsicht der Hellanodiken (Hellenen- oder Kampfrichter, s. unten n. Iii) die letzten Vorbereitungen durchzumachen; auch konnte jeder nach Belieben die ganze zehnmonatliche Übungszeit in Olympia zubringen. — Die Südhalle des Gymnasion grenzte unmittelbar an die Nordmauer der Palaestra; die Osthalle war mehr als 200 m lang und im dorischen Stil gebaut. — An der Südost-Ecke befand sich ein besonderes Propylaeon für den großen Übungsplatz. 2. Die Palaestra, südlich vom Gymnasion und kleiner als dasselbe, ein Quadrat von gegen 66 m. Sie hat in der Mitte einen großen Säulenhof, der in seinem nördlichen Teile einen Fußbodenbelag von Thonfliesen für die Ringer enthielt. An der Südseite des Gebäudes ist die Säulenhalle zweischiffig; auf den übrigen drei Seiten befinden sich mehrere Gemächer, in welchen ringsum Bänke aus Porosstein laufen. 3. Das Theokoleon [0 soxo Xecov]. Die Wohnung der olympischen Priesterschaft (der Name kommt von der elischen Benennung theokolos oder theekolos [frsoxoxog oder ■d'srjxolot;'] für Priester. Diese Wohnung befand sich südöstlich von der Palaestra; im Westen derselben stand 4. Das Heroon [c Hqwov], ein alter Rundbau aus Fiolz mit einer Säulenhalle; im Innern desselben befand sich ein kleiner Altar, der aus harter, mit Aschen-und Kohlenteilen gemischter Erde bestand und oben mit einer Ziegelschicht bedeckt war. Nach Angabe der auf dem Altar gefundenen Inschriften war derselbe einem Heros geweiht (daher der dem Gebäude beigelegte Name Heroon).
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