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1. Kleines Realienbuch - S. 15

1895 - Gera : Hofmann
15 Er forderte einen ungeheuren Tribut. Da riefen sie entsetzt:. „Was bleibt uns dann noch?" „Das Leben!" antwortete Manch. „Hüte dich vor der Volks- menge Roms!" drohten die Gesandten. „Je dichter das Gras, desto besser ist es zu mähen!" spottete der König. Er erstürmte Rom (410) und ließ es plündern, verschonte aber die Kirchen. Aus einem Zuge nach Afrika starb er in Unteritalien im 34. Lebensjahre. Seine Goten sollen den Fluß Busento ab- geleitet und ihren König darin begraben haben. Seine Nachfolger gründeten zu beiden Seiten der Pyrenäen das große Westgotenreich. 3. Vandalen und Angelsachsen. Die Vandalen gingen nach Nord- afrika und gründeten da ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Sie belagerten auch die Stadt Hippo, in welcher der fromme Augustin Bischof war. Er hatte in der Jugend ein leichtfertiges Leben geführt, aber die Gebete und Thränen seiner frommen Mutter Monika und die Gnade Gottes hatten ihn gerettet und zu einem auserwählten Rüstzeug der christlichen Kirche gemacht. Während die Vandalen die Stadt erstürmten, starb Augustin. Die Angeln und Sachsen eroberten Britannien und nannten es England. 4. Attila oder Etzel. Lange hausten die Hunnen in Ungarn als Hirten und Räuber. Da stand Attila unter ihnen auf und gab vor, das Schwert des Kriegsgottes gesunden zu haben und zur „Gottesgeißel^M^Bnker' berufen zu sein. Verheerend zog er an der Donau hinauf. Blut, Leichen und Trümmer bezeichneten seinen Weg. Auf den Katalaunischen Feldern in Gallien stellten sich ihm 451 die Westgoten und ein römischer Feldherr entgegen. Es kam zu einer Völkerschlacht zwischen christlichen und heidnischen Völkern. Der erste Anprall der Hunnen war furchtbar; die Römer wichen, und der West- gotenkönig fiel. Da ergrimmten die Goten, drangen unwiderstehlich vor und jagten die Hunnen in die Flucht. Im nächsten Jahre siel Attila in Italien ein. Die Bewohner retteten sich auf Jnselchen des Adriatischen Meeres und gründeten Venedig. Als Attila gegen Rom zog, da ging ihm Papst Leo der Große entgegen. Die Worte des .ehrwürdigen Greises sollen Attila zur Um- kehr bewogen haben. Im nächsten Jahre raffte ihn der Tod hinweg. Sein Reich zerfiel rasch; denn das Schwert kann wohl Reiche gründen, aber nur der Pflug, d. h. die fleißige Arbeit, kann sie erhalten. 5. Odoaker und der Untergang des weströmischen Reiches (476). In Rom folgte ein Schattenkaiser dem andern. Zuletzt setzte Odoaker, ein deutscher Heerkönig, den letzten Kaiser ab und machte sich zum König von Italien. Nach 15 Jahren führte Theodorich die Ostgoten aus Ungarn nach Italien, besiegte und tötete Odoaker und machte sich zum König. 6. Theodorich gab seinem Volke den dritten Teil des Bodens, nahm aber zu Beamten gebildete Römer. Die römischen Gesetze und die Religion seiner verschiedenen Unterthanen hielt er in Ehren und gab Italien endlich die Wohl- that des Friedens. Nach seinem Tode nahm die Zwietracht unter den Ostgoten überhand. Da eroberte der Kaiser Justinian in Konstantinopel durch seine Feldherren Belisar und Narses Italien wieder zurück (555). Unter Justi- nian brachten 2 Mönche in ihren hohlen Stäben die Eier des Seidenspinners aus China und führten den Seidenbau in Europa ein. 7. Die Langobarden. Narses wurde wie Belisar mit Undank be- lohnt. Die Kaiserin soll gesagt haben: „Ein Spinnrocken paßt besser in seine Hand als der Feldherrnstab!" Darauf bemerkte Narses: „Ich werde ihr einen Faden spinnen, woran sie lebenslang wickeln wird!" Er soll dann die Langobarden, d. h. Langbärte, ins Land gerufen haben. Sie eroberten ganz Oberitalien und machten Pavia zur Hauptstadt ihres Reiches. — Die

2. Kleines Realienbuch - S. 17

1895 - Gera : Hofmann
17 Vor einer Schlacht soll ein Kreuz am Himmel mit der Inschrift erschienen sein: „Durch dieses wirst du siegen!" Nach seinem Siege machte Konstantin das Christentum zur Staatsreligion. Er berief die erste allgemeine Kirchenversamm- lung nach Nicäa in Kleinasien (325). Zur Residenz wählte er Konstanti- nopel statt Rom. Erst kurz vor seinem Tode ließ er sich taufen. 2. Glaubensboten in Deutschland. Als Friedensbogen stand über den Wogen der Völkerwanderung das Christentum. Es zähmte nach und nach die deutschen Stämme. Zuerst bekehrte Ülfilas die Westgoten und über- setzte die Bibel in ihre Sprache. Aus dem bekehrten England und Irland kamen Glaubensboten nach Deutschland und verbreiteten dm^.bnsch.ntum mindere Sitten. So gründete Gallus das Kloster St. Gallenmoerschiverz. Die Mönche mußten neben frommen Übungen Pich die Jugend erziehen, die Wissenschaften pflegen und den Boden bebauen. 3. Winfrieds Missionsthätigkeit. Das höchste Verdienst um die Bekehrung der Deutschen erwarb sich Winfried. Er stammte von vor- nehmen englischen Eltern und war schon früh für die Ausbreitung des Christentums begeistert. Nach- dem er in Rom die Weihe empfangen, ging er als Missionär nach Friesland an der Nordseeküste, später nach Thüringen und Hessen. Überall sanken vor seinem Eifer die Götzenaltäre und ent- standen Kirchen, Schulen und Klöster. Bei Geis- mar fällte er unter dem Zittern und Staunen des Volkes eine „Eiche des Donnergottes" und erbaute aus dem Holze eine Kapelle aus dem Hilfensberge. Der Papst gab ihm den Namen Bonifaeius und ernannte ihn zum Erzbischof von Mainz. Sein Lieblingskloster war Fulda mit einer Schule für Geistliche. 4. Sein Märtyrertod. Am Abend seines Lebens zog er wieder nach Friesland, um dort die Heiden zu bekehren. Segen begleitete sein Werk. Als er eines Tages viele Neubekehrte einsegnen wollte, übersielen ihn raublustige Heiden. Seine Freunde wollten ihn verteidigen; er aber sprach: „Lasset ab vom Kampfe! Ver- geltet nicht Böses mit Bösem! Der Tag der Heimfahrt ist gekommen! Hoffet auf den Herrn, er wird eure Seele erretten!" Unter den Keulen und Speeren der Feinde siel er samt den Seinen. Seine Leiche wurde später in Fulda begraben. 5. Km der Große (768—814). 1. Seine berühmten Vorfahren. Der Hausmeier Karl Martell, d. h. der Hammer, besiegte die mohammedanischen Mauren und rettete die christ- liche Kultur in Europa. In Arabien hatte nämlich der Kaufmann Mohammed eine neue Religion, den Islam, gestiftet. Sie war ein Gemisch aus christ- lichen, jüdischen, heidnischen und eigenen Lehren. „Es ist nur ein Gott und Mohammed ist sein Prophet!" war der oberste Glaubenssatz. Seine Lehren sind im Koran gesammelt. Seine Anhänger heißen Moslemin, ihre Bet- häuser Moscheen. Mohammed wurde durch seine Gegner zur Flucht von Mekka nach Medina genötigt. Von dieser Flucht (Hedschra — 622 n. Chr.) zählen die Mohammedaner ihre Jahre. Zuletzt breitete Mohammed seine Polack, Kleines Realienbuch. 2 Statue des Bonifaeius in Fulda. ff

3. Kleines Realienbuch - S. 18

1895 - Gera : Hofmann
18 Religion durch Feuer und Schwert über ganz Arabien aus. Seine Nachfolger, die Kalifen, eroberten auch Nordafrika, führten die Mauren nach Spamen, eroberten es und fielen durch die Pyrenäen in Frankreich ein, wurden aber hier von Karl Martell zurückgeschlagen. Noch immer trugen die ^hattenkönige aus dem Hause Chlodwigs die Krone. Da ließ Pippin der Kleine, der Sohn Karl Martells, den Papst fragen: „Wem gebührt der Name des Königs, dem, der sorglos daheim sitzt, oder dem, der die Last der Regierung trägt?" Dp^ Papst antwortete: „Wer Wert, dex sgll,.auch König cheißen ü»d,die Kröpf tragen!" Darauf wurden dem letzten Könige d:e langen Haare, das Zeichen seiner Würde, abgeschnitten und er in ein Kloster verwiesen, Pippin dagegen als „König der Franken von Gottes Gnaden" auf den Schild erhoben und gekrönt. Zum Dank schenkte er später dem Papste ein Stück erobertes Land in Italien als Anfang des Kirchenstaates. Der Sohn des kleinen Pippin ist der große Karl, nach dem alle Fürsten dieses Hauses Karo- linger heißen. 2. Sein trefflicher Charakter. Sein Körper verriet schon den Herr- scher. Er maß 7 seiner Füße. Die Stirn war gewölbt und von schönen Haaren umspielt. Die Augen waren groß und freundlich, im Zorn aber schleuderten sie Blitze. Die gezogene Nase war groß, der Nacken kurz und stark, Gang und Haltung würdevoll. Sein Geist war hochbegabt. Er hatte einen scharfen Blick, tiefe Gedanken und eine klare Sprache. Noch im Alter suchte er das Schreiben zu erlernen und übte sich in schlaflosen Nächten. Doch konnte die Hand, welche das Schwert so sicher hielt, den Schreibgriffel nur ungeschickt führen. Sein Gemüt war edel; seine Mutter ehrte,seineschwester liebte, seine Kinder erzog er sorgfältig. Seine Frömmigkeit bewies er durch tägliche Kirchenbesuche. Seine Sitten waren einfach und lauter. In Jagd und Krieg, Fechten und Reiten, Baden und Schwimmen war er Meister, im Essen und Trinken mäßig; beim Mahl liebte er Saitenspiel und Gesang. Seine Kleidung war meistens von seinen Töchtern verfertigt. Ausländischen Putz haßte er und machte ihn lächerlich. 3. Seine langwierigen Kriege mit den Sachsen. Die Sachsen zwischen Rhein und Elbe waren noch Heiden und fielen häufig in Frankreich ein. Karl wollte sie unterwerfen und zum Christentum bekehren, hat aber 30 Jahre mit ihnen kämpfen müssen. Vielmal gelobten sie, so auf dem Reichstage zu Paderborn (777), sich zu unterwerfen und Christen zu werden. Sobald aber Karl den Rücken wandte, rief sie ihr Herzog Widukind zu den Waffen; sie töteten die Priester, zerstörten die Kirchen und brachen die Festen. Als sie ein fränkisches Heer treulos niedermetzelten, da ließ Karl im Zorn bei Verden a. d. Aller 4500 gefangene Sachsen enthaupten. Die Folge davon war ein all- gemeiner Aufstand, der nur mühsam unterdrückt wurde. Endlich verzweifelte 5. Karl der Große.

4. Kleines Realienbuch - S. 20

1895 - Gera : Hofmann
20 gesetzt. Auf dem Haupte trug er die Krone, auf den Knieen das Evangelienbuch, an der Hüfte die Pilgertasche; zu Füßen lagen Zepter und Schild. 8. Seine schwachen Nachfolger. Ludwig der Fromme war zu schwach für die Regierung eines so gewaltigen Reiches. Seine eigenen Söhne setzten ihn ab. Der unglückliche Vater starb auf der Flucht. Zwischen den Söhnen brach ein Bruderkrieg aus, der 843 mit dem sjlluoäs zu Verdun (spr. Werdöng) endete: Lothar bekam Italien, Karl der Kahle'frankreich, Ludwig Deutsch- land.—Unter den letzten Karolingern wurde Deutschland von den Normannen verheert. Sie kamen aus leichten Schiffen aus der Nord- und Ostsee in die Flüsse Deutschlands, raubten Menschen, Vieh und Waren und verwüsteten, was sie nicht fortschleppen konnten. An der Elbe und Donau trieben es die Wenden und Ungarn nicht besser. Niemand konnte ihnen wehren; denn der König war ein Kind, und die Fürsten waren uneinig. Im Jahre 911 starb der letzte Karo- linger, Ludwig das Kind, mit Thränen über das Mmd.des Reiches. 6. Heinxich I. von Sachsen (819—936). 1. Seine Wahl. Die deutschen Fürsten wählten Konrad I. von Franken zum König; aber dieser starb (919), ehe er die Ordnung wiederhergestellt hatte. Auf dem Totenbette bezeichnete er den Herzog Heinrich von Sachsen als den würdigsten Nachfolger. Sein eigener Bruder ging mit den Boten des Reiches zu dem neuen König und brachte ihm Schwert, Mantel, Zepter und Krone. Sie fanden ihn — nach einer Sage — am Vogelherde bei Goslar am Harze, und daher rührt sein Beiname „Vogelsteller". Heinrich unterwarf durch Klugheit und Tapferkeit die widerspenstigen Fürsten. 2. Gründung von Städten. Die schlimmsten Feinde waren die Ungarn. Sie kamen aus schnellen Rossen, mit Pfeilen und Bogen bewaffnet, und ver- wüsteten alles. Heinrich schloß mit ihnen einen neun- jährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen jährlich einen Tribut. In den neun Jahren befestigte er viele Städte mit Mauern und Gräben. Der 9. Mann vom Lande mußte in diese Burgen ziehen; sie wurden Bürger genannt. Die Bauern lieferten V3 ihrer Feld- früchte als Vorrat in die Städte. In Kriegsnöten suchten alle Schutz hinter den Mauern. Die Städte erhielten viele Freiheiten und blühten bald auf. Es wurden Märkte hier gehalten und die Handwerke ausgebildet. Die Bürger wurden als Fußvolk, die Adligen als Reiterei fleißig in den Waffen geübt. Mit dem neuen Heere besiegte Heinrich die Wenden an der Elbe und gründete die Mark Meißen, bekehrte die Böhmen zum Christentum und eroberte Brandenburg, das von Sümpfen umgürtet war. 3. Besiegung der Ungarn (933). Als der Waffenstillstand abgelaufen war, kamen ungarische Boten und forderten den alten Tribut. Man soll ihnen einen räudigen Hund gegeben und dabei gesagt haben: „Wollt ihr einen bessern Tribut, so holt ihn euch!" Hierauf fielen die Ungarn mit 2 mächtigen Heer- säulen ins Land. Aber vergeblich belagerten sie die Städte, und nur wenig Beute fanden sie. Als sie eine Burg an der Unstrut berannten, da kam der König Heinrich mit seinem Heere bei Ri ade a. d. Unstrut über sie. Das Reichs- banner mit dem Bilde des Erzengels Michael ward vorangetragen und das Feld- geschrei „Kyrie eleison", d. h. Herr, erbarme dich! angestimmt. Die Ungarn

5. Kleines Realienbuch - S. 22

1895 - Gera : Hofmann
22 8. Papst Gregor Vii. und Kaiser Heinrich It. 1 Papst Gregor Vii. Auf die sächsischen folgten die fränkischen Kaiser. Zu der Zeit, als Heinrich Iv. aus diesem Hause regierte, saß Gregor Vii. aus dem päpstlichen Throne. Er hieß früher Hildebrand und zeichnete sich als Priester durch Eifer und Sittenstrenge aus. Nach seiner Wahl zum Papste er- griff er mit starker Hand die Zügel der Regierung, um die Kirche zu läutern und mächtig zu machen. Er verbot die Simonie oder den Verkauf geistlicher Stellen, führte das Cölibat oder die Ehelosigkeit der Priester durch und setzte fest, daß der Papst durch das Kollegium der Kardinäle zu wählen sei. Vom Kaiser forderte er das Recht zurück, die Bischöfe in ihr geistliches Amt und da- mit in ihr weltliches Bistum einzusetzen. 2. Kaiser Heinrich Iv. hatte seinen Vater schon im 6. Jahre verloren (1156). Seine Mutter erzog ihn zu mild, der Erzbischof Hanno von Köln zu streng und hart; der Bischof Adalbert von Bremen ließ ihm später allen Willen. Als König wohnte Heinrich meist zu Goslar, behandelte aber seine sächsischen Unterthanen so hart, daß sie sich empörten, ihn vertrieben, seine Schlösser zerstörten und die Gebeine der Seinen aus den Grüften rissen und zerstreuten. Mit Hilfe der Städte schlug Heinrich die Sachsen bei Langen- salza und strafte sie mit großer Härte. 3. Kampf zwischen Kaiser und Papst. Der Papst, welcher sich mit der Sonne, den Kaiser mit dem Monde verglich, ermahnte den Kaiser zum Gehorsam gegen die kirchlichen Gebote. Da ergrimmte der Kaiser und ließ den Papst durch eine Versammlung von Bischöfen absetzen. Der Papst sprach hierauf den Bann- fluch über den Kaiser, schloß ihn damit aus der Kirche aus und entband Fürsten und Völker von dem Eide der Treue. Die Fürsten, welche Heinrich nicht liebten, drohten nun, einen andern König zu wählen, wenn er nicht binnen Jahresfrist vom Banne los sei. Da zog der Kaiser mit den Seinen im Winter über die Alpen, um Lossprechung vom Banne zu erhalten. Der Weg war so schrecklich, daß die Reisenden streckenweise auf Rinds- häuten über Eis- und Schneefelder geschleift werden mußten. Drei Tage stand Heinrich im Januar 1077 barfuß und im Büßerhemde im Schloßhofe zu Canossa, wo der Papst bei der Markgräfin Mathilde weilte. Erst nach einem Fußfall wurde Heinrich vom Banne los- 8. Heinrich Iv. gesprochen, sollte sich aber der Regierung vorläufig ent- halten. Voll Zorn zog Heinrich heim. In Deutschland hatte man seinen Schwager Rudolf als Gegenkaiser aufgestellt. In der Schlacht wurde derselbe aber durch einen Lanzenstich tödlich verwundet und seine rechte Hand abgehauen. Sterbend sprach er: „Das ist die Hand, mit der ich Heinrich Treue schwur!" Als Heinrich seine Gegner in Deutschland besiegt hatte, zog er nach Italien, eroberte Rom, belagerte den Papst in der Engelsburg und setzte einen andern Papst ein. 4. Das Ende der Gegner. Gregor rettete sich nach Unteritalien und starb dort mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht ge- haßt; darum sterbe ich in der Verbannung!" Heinrich hatte auch mit den folgenden Päpsten unablässig Kämpfe. Ja, sein eigener Sohn empörte sich gegen ihn und nahm ihn gefangen. Zwar entkam er, starb jedoch auf der Flucht. Fünf Jahre blieb seine gebannte Leiche unbegraben. Ein Mönch aus Jerusalem

6. Kleines Realienbuch - S. 24

1895 - Gera : Hofmann
24 starb aber schon im nächsten Jahre. Sein Bruder Valduin folgte ihm als König von Jerusalem. 6. Ausgang und Folgen der Kreuzzüge. Durch die Uneinigkeit der Christen ging später ein Ort nach dem andern wieder verloren. Sechs Millionen Menschen waren vergeblich geopfert. Die Kreuzzüge sind indessen von wichtigen Folgen gewesen. Das Ansehen der Päpste und die Macht der Kirche wuchs ungemein. Viele Fürsten erweiterten ihre Hausmacht durch erledigte Lehen. Das Rittertum entwickelte sich zur vollsten Blüte. Die Macht der Städte wuchs zusehends durch den lebhaften Handelsverkehr. Viele Leibeigene kauften sich los, und der Bauernstand wurde freier. Die Völker traten sich näher; neue Länder, Pflanzen und Tiere wurden bekannt, fremde Sprachen und die Werke gelehrter Griechen und Araber studiert, den Malern und Dichtern neue Gegenstände für ihre Kunst zugeführt. 10. Friedrich I. Barbarossa (1122—1190). 1. Der Staufer Friedrich I. Die staufischen Kaiser (Hohenstaufen) stammen von der Burg Staufen in Schwaben. Unter ihnen blühte Deutsch- land wie nie zuvor. Der herrlichste Staufer war Friedrich I., den die Italiener wegen seines rötlichen Bartes Barbarossa nannten. Er war mittelgroß, hatte eine weiße Haut, rote Wangen und blaue Augen, die im Zorne Flammen sprühten. Im Reiten und Fechten war er ein Meister. Sein Urteil war scharf, sein Gedächtnis sicher, seine Gerechtigkeit unbestechlich. 2. Seine Züge nach Italien. Friedrich schaffte zuerst Ordnung in Deutschland und brach viele Raub- burgen. Dann zog er nach Italien, um die hochmütige Stadt Mailand zu unterwerfen. Er zerstörte sie und zwang die trotzigen Bürger, barfuß, mit Stricken um den Hals, Asche auf den Häuptern und Kreuzen in den Händen an seinem Throne Unterwerfung zu geloben. Während jedoch Friedrich in Deutschland war, wurde Mailand wieder aufgebaut und ein großer Städtebund gegen ihn zustande gebracht. Friedrich eilte nach Italien und stand den gerüsteten Feinden gegenüber. Da ver- sagte sein Jugendfreund, der Herzog Heinrich der Löwe, den Gehorsam. Friedrich bat und beschwor ihn, seine Ehre und des Reiches Heil zu bedenken, aber Hein- rich blieb unbewegt. Das schwache Heer des Kaisers wurde hierauf von den Städtern gänzlich besiegt. Der Kaiser stürzte mit seinem Rosse und verschwand im Ge- tümmel. Erst nach vier Tagen, als die Kaiserin schon 9. Friedrich Barbarossa. Trauerkleider angelegt hatte, erschien er, wie durch ein Wunder gerettet, bei den Seinen. Hierauf wurde Waffenstillstand und später Friede geschlossen. Die Städte erkannten die Oberhoheit des Kaisers an, be- hielten aber viele Freiheiten. 3. Die Bestrafung des Verräters. Heinrich der Löwe wurde vor- geladen, um sich zu verantworten, erschien aber nicht. Da wurde er in die Acht gethan und seiner Länder verlustig erklärt. Weil aber sein Besitz von der dänischen Grenze bis an die Alpen reichte, so wehrte er sich bis ins dritte Jahr. Da ward ihm die Hand des Kaisers zu schwer. In Erfurt warf er sich ihm zu Füßen und bat um Verzeihung. Sein Erbland Braunschweig erhielt er wieder, mußte aber in die Verbannung nach England gehen. Bayern erhielt Otto von Wittelsbach, dessen Nachkommen dort noch aus dem Throne sitzen.

7. Kleines Realienbuch - S. 25

1895 - Gera : Hofmann
4. Friedrichs Kreuzzug und Tod (1190). Als Friedrichs Macht überall befestigt war, feierte er ein glänzendes Turnier und Volksfest in Mainz, von dem Sagen und Lieder noch lange erzählten. In Italien wurden dem Kaiser die höchsten Ehren erwiesen, und er vermählte dort seinen Sohn mit der Erbin Unteritaliens. Plötzlich kam die Kunde aus dem Morgenlande, daß der Sultan Saladin Jerusalem erobert hätte. Schmerz und Jammer ergriff alle Herzen. Da stellte sich der greise Kaiser an die Spitze eines Kreuzheeres und drang sieg- reich in Kleinasien vor. Als das Heer über den Fluß Seleph ging, sprengte der Kaiser mit dem Rosse in die Flut, wurde aber von den Wellen ergriffen und ertrank. Unbeschreiblich war die Trauer des Pilgerheeres. Das deutsche Volk aber glaubte nicht an den Tod des herrlichen Helden und versetzte ihn durch die Sage in den Kyffhäuserberg, von wannen er einst wiederkommen würde, um die Herrlichkeit des Reiches zu erneuern. 5. Das Ende des letzten Staufers. Konradin war der letzte Sproß des staustschen Hauses. Der Bruder des französischen Königs hatte ihm sein erbliches Königreich Unteritalien entrissen. Um es wieder zu erobern, zog er nach Italien und siegte auch über seinen Gegner. Da aber seine Krieger sich zerstreuten und zu plündern ansingen, fiel ein Hinterhalt über sie her und vernichtete sie. Kon- radin und sein bester Freund wurden gefangen genommen und zum Tode ver- urteilt. Barfuß und in Hemdärmeln bestieg Konradin das Schafott, umarmte seinen Freund, befahl seine Seele Gott und legte sein schönes Haupt aus den Block mit den Worten: „O Mutter, welchen Schmerz bereite ich dir!" Dann empfing erden Todesstreich. Sein Freund schrie auf in namenlosem Schmerze; dann fiel auch sein Haupt. Das Volk zerfloß in Thränen, aber der Thronräuber stand kalt hinter dem Fenster und sah mit Befriedigung das Ende des letzten Staufers (1268). Frieden und Freude hat er jedoch in dem geraubten Besitz nicht gefunden. Ii. Das Leben im Mittelalter. 1. Das Rittertum. Die beste Stütze der Fürsten bei Kriegen waren die Ritter. Sie kämpften zu Roß und zu Fuß. Ein Panzer schützte Brust und Rücken, ein Helm das Haupt, ein Visier das Gesicht, die Schienen Arme und Beine. An der Seite hing das Schwert; die Hand schwang die Lanze; ein Schild war die Schutzwaffe. Die Ritter mußten eine lange Schule durchlaufen. Vom 7.—14. Jahre dienten sie als Pagen auf einer Burg oder an einem Fürstenhofe und lernten höfische Sitte. Vom 14.—21. Jahre begleiteten sie ihre Herren als Knappen und lernten das Waffenhandwerk. Im 21. Jahre er- hielten sie meist den Ritterschlag. Am Altar mußten sie geloben, die Kirche zu ehren, die Ungläubigen zu bekämpfen, die Wahrheit zu reden, das Recht zu verteidigen, im Dienste der Fürsten und Frauen treu und gewärtig zu sein. Wehrlose, Witwen und Waisen zu beschirmen. Die Turniere oder Waffen- spiele wurden aus einem freien Platze gefeiert, der mit Sand bestreut, durch Schranken eingefaßt und von Schaubühnen überragt war. Die Sieger erhielten den „Dank" aus den Händen edler Frauen. In der Zeit der Kreuzzüge entstanden 3 Ritterorden, deren Glieder wie Mönche die Gelübde des Gehorsams, der Ehelosigkeit und Armut ablegten. Die Johanniter ehrten Johannes den Täufer als Schutzpatron und pflegten kranke und hilflose Pilger. Die Templer bauten ihr Ordenshaus auf der Stätte des salomonischen Tempels und schützten die Pilger mit den Waffen. Die deutschen Ritter trugen ein schwarzes Kreuz auf weißem Mantel. Sie wurden später nach Preußen gerufen, eroberten, bekehrten und kultivierten das heidnische Land.

8. Kleines Realienbuch - S. 26

1895 - Gera : Hofmann
26 2. Das Bürgertum. Anfänglich wollten die Bewohner des Landes nicht in die Städte ziehen. Doch mehr und mehr entstand ein Zudrang dahin, als man sah, wie sicher und gut man da lebte. Die einzelnen Handwerker schlossen sich zu Zünften zusammen und suchten ihre Erzeugnisse immer mehr zu verbessern. Auf den Märkten flössen die Erzeugnisse von Stadt und Land zusammen, und es entstand ein reger Austausch. Die Seestädte holten Waren aus fremden Ländern und beförderten sie überallhin. So trugen Saumtiere die Schätze des Morgenlandes aus Venedig und Genua durch die Alpenpässe nach Augs- burg und Nürnberg. Mit Handel und Gewerbe wuchs die Macht der Städte. Da sie häufig die Fürsten mit Geld und Truppen unterstützten, so erhielten sie dafür Rechte und Freiheiten. Um sich gegen die Raubritter zu sichern und die Land- und Wasserwege gangbar zu erhalten, schlossen sie Städtebündnisse. Am berühmtesten ist die norddeutsche Hansa mit Lübeck als Haupt. Sie ver- fiel nach der Entdeckung Amerikas. — Traurig war das Los der Bauern. Entweder waren sie leibeigene Knechte oder mußten zahllose Frondienste mit Hand und Gespann leisten, Zins und Lehn an ihre Grundherren geben. 3. Das Kirchentum. Der Geist des Christentums hatte immer mehr das deutsche Wesen durchdrungen. Die Kirche hütete die Sitte, schützte die Bedrängten und pflegte die Bildung. In den Kämpfen zwischen den Kaisern und Päpsten litt das kirchliche Leben oft durch das Interdikt, durch welches kirchliche Handlungen und öffentliche Gottesdienste untersagt wurden. Immer mehr breitete sich das Klosterwesen aus. An allen günstig gelegenen Punkten entstanden Mönchs- und Nonnenklöster. Sie übten in jenen rohen Zeiten einen heilsamen Einfluß aus. Die Mönche bauten den Boden an, unterrichteten das Volk, beschützten die Verfolgten, pflegten Kranke, studierten die Wissenschaften und übten die Künste. 4. Die Kunst. Unter den Staufern blühte besonders die Dicht- und Bau- kunst. Die Minnesänger sangen von edler Minne oder Liebe, von den Thaten der Helden, von Wohl und Wehe des Vater- landes. Am gewaltigsten und lieblichsten tönten die Lieder Walthers von der Vogelweide. Aus Volkssagen und Volks- liedern entstanden unsere großen Heldenge- dichte „Nibelungenlied" und „Gudrun". In den Städten bildete sichspäter dermeister- sang aus; die ehrsamen Handwerksmeister kamen allsonntäglich zusammen, um in Singschulen ihre Lieder vorzutragen. Der größte Meistersänger war der Nürnberger Schuhmacher Hans Sachs. Der gotische oder deutsche Baustil mit den Spitzbogen entwickelte sich zur höchsten Blüte. Er suchte in den Bauwerken den deutschen Urwald nach- zuahmen, so daß die Tempel gleichsam in Stein erstarrte heilige Haine sind. Die herrlichsten gotischen Kirchen sind derdom zu Köln und das Münster zu Straßburg. 5. Die Rechtspflege. Ursprünglich wurden die deutschen Rechte und Ord- nungen nur mündlich überliefert, später aufgeschrieben. Den Angeklagten suchte man durch Folterqualen ein Geständnis zu entlocken. Oft wurde Schuld oder Unschuld durch ein Gottesurteil, die Feuer-, Wasser- oder Schwertprobe, fest- gestellt. Als Unsicherheit und Verbrechen zunahmen, da entstanden die Fem- 10. Der Kölner Dom.

9. Kleines Realienbuch - S. 27

1895 - Gera : Hofmann
gerichte. Wer als Verbrecher angeklagt wurde, fand plötzlich einen Vorlade- brief mit 7 Siegeln an der Thür. Konnten sich die Angeklagten am Freistuhl, wohin sie von Vermummten mit verbundenen Augen geführt wurden, nicht rechtfertigen, oder stellten sie sich gar nicht, so wurden sie verfemt und dann gehängt oder erdolcht. 12. Rudolf von Habsburg (1273—1291). 1. Das Zwischenreich. Nach dem Tode des letzten Staufers kam die kaiserlose, die schreckliche Zeit, in der kein Richter in deutschen Landen war und Gewalt vor Recht ging. Handel, Gewerbe und Ackerbau lagen darnieder. Nie- mand war seines Lebens und Gutes sicher. Die Fürsten und Herren lagen beständig in Fehden, und nur die stärkste F a u st behielt Recht. Wie Pilze entstanden auf allen Anhöhen Burgen, von denen die Raubritter Warenzüge überfielen, ausplünderten und für die Gefangenen ein Lösegeld erpreßten. 2. Rudolfs Wahl. Ganz Deutschland war die traurigen Zustände müde und wünschte einen kräftigen Regenten an die Spitze. Da traten endlich die Fürsten zusammen und wählten den Schweizer Grafen Rudolf von Habsburg. Bei seiner Krönung in Aachen war das Zepter vergessen. Da nahm er das Kruzifix vom Altar und sagte: „Das Zeichen, in dem die Welt erlöst ist, mag auch wohl als Zepter dienen!" 3. Seine Kämpfe. Rudolf verschaffte sich überall Achtung. Nur der Böhmenkönig Ottokar wollte ihn nicht anerkennen und das angemaßte Österreich nicht herausgeben. Da zog Rudolf mit geringer Macht gegen ihn. „Ich habe kein Geld in der Kriegskaffe als diese 5 Schillinge," sagte er, „aber der Herr, der immer geholfen hat, wird auch jetzt sorgen!" Ottokar verlor in der Schlacht aus dem March- selde (1278).,sein Leben, und Rudolf belehnte seine eigenen Söhne mit Österreich. So wurde er der Stammvater der Habsburger in Österreich. Im ganzen Reiche stellte Rudolf die Ordnung wieder her, indem er die Raubburgen zer- n. Rudolf v. Habsburg, störte und die Raubritter hängen oder köpfen ließ. 4. Sein Wesen. Rudolf war hochgewachsen, hatte eine große gebogene Nase, eine dicke Unterlippe, viele Stirnfurchen und ein mild-ernstes Gesicht. Er trug beständig ein graues Wams, das er auf Kriegsfahrten selber flickte. Im Kriege teilte er alle Beschwerden mit den Soldaten. Gegen alle war er gerecht, gegen die Armen mildthätig; auf seinen Reifen durch das Reich ge- stattete er jedem freien Zutritt. 5. Sein Ende. Die Fürsten wählten zu Frankfurt seinen Sohn Albrecht nicht zu seinem Nachfolger. Das schmerzte ihn. Auf der Reise erkrankte er, und als ihm die Ärzte nur noch wenige Tage Lebensfrist gaben, rief er: „Auf nach Speier, wo viele meiner Vorgänger begraben liegen!" Auf dem Wege starb er und ward im Dome begraben. 13. Die Anhaltiner (Askanier) in der Mark Branden- burg (1134—1319). 1. Die Bewohner der Mark. Zwischen Elbe und Oder in dem Gebiet der Havel und Spree siedelten sich zur Zeit der Völkerwanderung die Wenden an, die zu den slavischen Völkern im Osten Europas gehörten. In Tempeln

10. Kleines Realienbuch - S. 4

1895 - Gera : Hofmann
4 An seinem 18. Geburtstage führte ihn sein Großvater, Kaiser Wilhelm I., als Offizier in die Garde ein. Seine herzliche Ansprache schloß er mit den Worten: „Nun geh und thu deine Pflicht, wie sie dir gelehrt werden wird. Gott sei mit dir!" Auf der Hochschule in Bonn studierte der Prinz die Rechts- und Staatswissenschaft. Der große Reichskanzler Fürst Bismarck führte ihn in die Staatskunst, andere geschickte Beamte in alle Zweige der Verwaltung ein. So war er wohlvorbereitet auf sein hohes Amt, als ihn Gott auf den Thron berief. 4. Er bestieg als König non Preußen und deutscher Kaiser den Thron am 15. Juni 1888 in seineni 30. Lebensjahre. Seine Gestalt ist mittelgroß und kräftig. Durch körperliche Übungen hat er sich abgehärtet und auch die Schwäche seines linken Arines vermindert. Er hat blaue Augen, blondes Haar und einen blonden Schnurrbart. Sein Gesicht sieht meist ernst aus. Seine Rede ist bestimmt und klar. In seiner ersten Ansprache gelobte er, „seinem Volke ein gerechter und milder Fürst zu sein, Frömmigkeit und Gottes- furcht zu pflegen, den Frieden zu schirmen, die Wohlfahrt des Landes zu fördern, den Armen und Bedrängten ein Helfer, dem Rechte ein treuer Wächter zu sein." Am 25. Juni 1888 versammelten sich die deutschen Fürsten und Volksvertreter um den neuen Kaiser in Berlin. Fest und würdevoll trat er auf im Kaiser- schmuck, und bedeutsame Worte sprach er. Stolz und glücklich sahen alle Deut- schen, daß das geeinte neue Reich nun sicher gegründet war. 5. Er sucht den Frieden zu erhalten. Viele dachten, der junge Kaiser würde als eifriger Soldat nach Kriegsruhm trachten. Er aber sprach: „Gott be- wahre mich vor solch sündhaftem Leichtsinn! Ich bin entschlossen, Frieden zu halten mit jedermann, so viel an mir liegt." Um des Friedens willen unternahm der Kaiser viele Reisen zu benachbarten Fürsten und befestigte dadurch das Band der Freundschaft zwischen Fürsten und Völkern. Eine besondere Bürgschaft des Friedens ist der Dreibund zwischen Deutschland, Österreich und Italien, eine friedliche Erwerbung die Insel Helgoland vor der Elbmündung. Doch nur der Starke kann den Frieden erhalten. Darum verwendet der Kaiser den größten Fleiß auf die Ausbildung der Armee und der Flotte. Auch um das Schulwesen bekümmert er sich eifrig, damit sein Volk durch eine ge- sunde Bildung geschickt, gesittet und glücklich werde. 6. Er sorgt für die Arbeiter. Unter den besitzlosen Arbeitern, die sich nur durch ihrer Hände Arbeit nähren, herrscht oft Rot, besonders wenn sie keine Arbeit finden, krank und alt werden. Mehr und mehr entstand unter ihnen eine große Unzufriedenheit, die von Aufhetzern geschürt wurde. Das ging dem Groß- vater unseres Kaisers zu Herzen, und er beschloß, die Rot des armen Mannes durch wohlthätige Gesetze zu lindern. Er veranlaßte durch eine Botschaft den Reichstag, Gesetze zum Schutze der Arbeiter zu beraten. Kranke Arbeiter sollten verpflegt und unterstützt, verunglückte unterhalten, alte und erwerbs- unfähige mit einem Jahrgelde bedacht werden. Zwei dieser Gesetze führte der gute alte Kaiser zum Segen der Arbeiter aus. Das dritte wurde noch beraten, als er starb. In seine Fußstapfen ist nun sein Enkel, unser Kaiser, getreten. Erkrankte Arbeiter erhalten unentgeltlich Arzt und Arzenei und werden nach dem Krankenkassengesetz unterstützt. Nach dem Unfallversicherungs- gesetz werden alle Verunglückten unterhalten, die durch Unglücksfülle bei der Arbeit arbeitsunfähig werden. Nach dem Altersversicherungs- und Jn- validengesetz erhalten alte und dienstunfähige Arbeiter ein lebenslängliches Jahrgeld. Wie jeder Mensch die Pflicht zur Arbeit hat, so soll er auch ein Recht auf Schutz und Sicherung seines Loses haben. Wegen seiner Fürsorge für die Arbeiter haben viele unserm Kaiser den Ehrennamen „Arbeiterkaiser" gegeben.
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