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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 43

1909 - Leipzig : Hirt
Brandenburg zur Zeit der Reformation. 43 Um die Adligen zu einer hheren Auffassung ihrer Standespflichten zu erziehen, stiftete er den Schwanenorden, dessen Mitglieder, adlige Männer und Frauen, sich verpflichteten, ein ehrbares und friedliches Leben zu führen. Der Orden gewann auch auerhalb Brandenburgs viele Mit-glieder. Im 16. Jahrhundert verfiel er. Als Abzeichen trugen die Ordensmitglieder das Bild der Jungfrau Maria an goldener Kette und darunter das Bild des Schwanes als Sinnbild der Reinheit des Herzens. 4. Albrecht Achilles, 1470 1486, Friedrichs des Eisernen Bruder, 1470. hatte in vielen Turnieren, im Hussitenkriege und in Fehden gegen die Stadt Nrnberg seinem Beinamen Ehre gemacht. Die Pommern zwang er zur Anerkennung seiner Lehnshoheit. In Brandenburg hielt er sich nur selten auf. Die einfachen Sitten der Bewohner zogen ihn nicht an. Er lebte meist in seinen frnkischen Besitzungen, wo er einen glnzenden, kostspieligen Hofhalt fhrte. Die Verwaltung in Brandenburg berlie er seinem Sohne Johann, der um so sparsamer leben mute.*) Von der grten Wichtigkeit fr die sptere Entwicklung des Landes war es, da er durch ein Hausgesetz, die Achilleische Verordnung", die Unteilbarkeit Brandenburgs festsetzte, das sich immer auf den ltesten Sohn vererben sollte. 5. Johann Cicero, 14861499, fhrte diesen Beinamen wegen i486, seiner gelehrten Bildung und seiner Gewandtheit in lateinischer Rede. Er war der erste Hohenzoller, der in Brandenburg dauernd feinen Wohnsitz nahm, während die frnkischen Gebiete an seine jngeren Brder fielen. Seine Regierung bildete den Anfang eines mehr als hundertjhrigen Frie-dens. Da durch die Kriege und die Prachtliebe seines Vaters die Kassen geleert waren, war er darauf bedacht, durch Sparsamkeit und Einfhrung von Steuern den Staatshanshalt zu ordnen; doch erlangte er nur mit Mhe von den Stdten die Bewilligung der Bierziese". Als Freund der Bildung betrieb Johann Cicero die Grndung einer Universitt in Frankfurt a. O., die unter feinem Nachfolger einge-weiht wurde. 88. Brandenburg zur Zeil der Reformation. 1. Joachim I., 1499 1535, war erst fnfzehn Jahre alt, als er 1499. die Regierung antrat. Er hatte eine schwere Aufgabe vor sich. Denn die allgemeine Not, die durch eine Pest und eine Hungersnot hervorge-rufen war, wurde dadurch vergrert, da einige Adelsgeschlechter wieder *) Als ein besonderes Ereignis meldete er einmal feinem Vater, da er sich em Dutzend silberne Lffel habe anschaffen knnen.

2. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 44

1909 - Leipzig : Hirt
44 Brandenburgisch - Preuische Geschichte. 88. dem alten Raubgewerbe nachgingen,*) was sie bei der Jugend des Landes-Herrn ungestraft tun zu knnen meinten.**) Nach einem Jahre aber waren siebzig adlige Ruber gehngt, und kurfrstliche Reiter bewachten die Landstraen. So wurden die Gewalttaten mit Gewalt unterdrckt. Um aber fr die Zukunft dem Fehdewesen vorzubeugen, setzte der Kurfürst einen obersten Gerichtshof ein, das Kammergericht. Hier sollten die Streitigkeiten, die bisher mit den Waffen ausgetragen waren, auf ge-ordnetem Rechtswege entschieden werden. Welche Einrichtung hatte fr das Deutsche Reich dieselbe Bedeutung wie das Kammergericht fr Brandenburg? Das Verhltnis zu Pommern wurde durch einen Erbvertrag ge-regelt, wonach dieses Land nach dem Aussterben der herzoglichen Familie mit Brandenburg vereinigt werden sollte. Joachim hatte den Beinamen Nestor, weil sein Rat viel galt bei den Fürsten des Reiches, und er auf den Reichstagen in Worms und Augsburg durch gewandte Reden glnzte, die er gegen Luther und die Protestanten hielt. Wohl wnschte auch er eine Kirchenverbesserung; aber nach seiner Auffassung war die Auflehnung Luthers, eines einfachen Mnches, eines Untertanen, gegen Kaiser und Papst nicht der ordnungs-mige Weg. Er empfand das Auftreten Luthers sogar als eine Be-leidignng seines Hauses, weil der mchtige Erzbischos Albrecht von Mainz und zugleich von Magdeburg, der Beschtzer Tetzels, sein Bruder war. Mit Abscheu wandte er sich von den traurigen Begleiterscheinungen der Reformation, den Ausschreitungen der Schwarmgeister", dem Bauernkriege und den Verirrnngen der Wiedertufer. Aus diesen Grnden verbot Joachim Nestor in seinen Landen die Verbreitung der Schriften Luthers und die Annahme seiner Lehre. Trotzdem fand die Reformation dort viele stille Bekenner, und an vielen Orten nderte man vorsichtig die kirchlichen Einrichtungen, ohne sich ausdrcklich von der katholischen Kirche loszusagen. Auch die Gemahlin des Kurfrsten, Elifabeth von Dnemark, 1528. las eifrig die Schriften Luthers und nahm 1528 das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Der Kurfürst erfuhr es. Um seinem Zorn zu entgehen, sloh sie nachts in burischer Kleidung auf einem Bauernwagen nach dem Kurfrstentum Sachsen, wo sie ehrenvolle Ausnahme und im Verkehr mit Luther Trost und Strkung sand. Nach dem Tode ihres Gemahls kehrte sie nach Berlin zurck und widmete ihr Leben religisen Beschftigungen und der Frsorge fr die Armen. *) In den Kirchen wurde gebetet: Vor Kkeritze und Lderitze, Vor Krachte und vor Jtzenplitze Beht uns, lieber Herre Gott! **) Ein Adliger schrieb beut Kurfrsten an seine Kammertr: Jochimken, Jochimken, hbe by, Wo rot) by krygen, hangen wy by.

3. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 46

1909 - Leipzig : Hirt
46 Brandenburgisch - Preuische Geschichte. 89. begannen die Eroberung. Aber die Preußen, begnstigt durch Wlder und Smpfe, leisteten verzweifelte Gegenwehr, und nur ganz allmhlich, in fnfzigjhrigem Kampfe, wurde das Land unterworfen. Reichen Zuzug erhielten die Ritter aus Deutschland. So fhrte König Ottokar von Bhmen, der sptere Gegner Rudolfs von Habsburg, in Verbindung mit Markgraf Otto Iii. von Brandenburg ein groes Kreuzheer" ins Preuen-land. Auf den Rat König Ottokars grndeten die Ordensritter am Pegel eine Burg und nannten sie ihm zu Ehren Knigsberg. In die er- Wenden imemel (ystlbing gegr.1237 ruarienburg Ihochsrif^yorws? /<> < T3el9_ (ulm.qegr.u3z /'" 3. Gebiet des Deutschen (Drbetts. oberten Gebiete zogen deutsche Ansiedler, namentlich aus den nieder-rheinischen Gegenden; Ritter, Bauern und Brger grndeten Burgen, Drfer und Städte. 3. Herrschast des Deutschen Ordens. Nach dem Falle von Akkon (im Jahre 1291) verlegte der Orden seinen Hauptsitz nach Venedig und 1309. 1309 nach der Marienburg. Von hier aus regierte der Hochmeister mit Hilfe der Ordensmitglieder das Land; hier hielt er die Hauptver-fammlungen (Kapitel) des Ordens ab, hier empfing er die Gesandten fremder Mchte. Unter der straffen Regierung des Ordens hob sich der Zustand des jungen deutschen Landes von Jahr zu Jahr: die Smpfe

4. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 48

1909 - Leipzig : Hirt
48 Brandenburgisch - Preuische Geschichte. 90. 90. Brandenburg am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderls. 1571. 1. Johann Georg, 15711598. An die Stelle der Verschwendung, die unter seinem Vater eingerissen war, setzte Johann Georg die grte Sparsamkeit und tilgte mit Hilfe der Stnde in kurzer Zeit die Schulden, die dieser hinterlassen hatte. Um auch die wohlhabenden Brger an Sparsamkeit zu gewhnen, erlie er strenge Luxusgesetze. Der Ge-Werbttigkeit und dem Landbau gereichte es zum Vorteil, da er viele protestantische Niederlnder aufnahm, die um ihrer Religion willen ihre Heimat verlasfen hatten. 1598. 2. Joachim Friedrich, 15981608, fhrte eine strenger geregelte Verwaltung ein. Bisher war den Stnden und Stdten vieles ber-lassen, und der Kurfürst und seine Beamten, unter denen der Kanzler der erste war, fhrten nur die Oberaufsicht. Es war aber das allge-meine Streben der Fürsten, den Einflu der Stnde und die Rechte der Städte zu beschrnken und selbst eine mglichst groe Regierungsgewalt auszuben. Dazu kam, da Vergrerungen des Landes in Aussicht standen und die Regierungssorgen sich erweiterten: die Landeshoheit er-streckte sich seit der Reformation auch aus die kirchlichen Angelegenheiten, und die militrischen Geschfte wuchsen durch das zunehmende Sldner-Wesen. Deshalb richtete Joachim Friedrich den Geheimenstaatsrat ein, ein aus neun Mnnern bestehendes Kollegium, dem besonders die Verwaltung der Finanzen, die Sorge fr Handel und Gewerbe und fr das Heerwesen zugewiesen wurde. 1608. 3. Johann Sigismund, 16081619, trat zum reformierten Bekenntnis der, zum groen Leidwesen der strengen Lutheraner. Erver-sprach aber den Stnden, da jeder Untertan ungehindert beim streng lutherischen Bekenntnis bleiben drfte. So wurde der bertritt fr den Kurfrsten die Veranlassung, den Grundsatz der religisen Duldsamkeit aufzustellen, der zur Einigung der deutschen Lnder unter dem Zepter der Hohenzollern wesentlich beigetragen hat. Auch die Gemahlin des Kurfrsten, Anna, die Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen, blieb eine eifrige Lutheranerin. Jlichscher Erbfolgestreit. Der Herzog der vereinigten Lnder 1609. Jlich, Kleve, Berg, Mark und Ravensberg starb 1609 kinderlos. Unter den vielen Bewerbern hatten die nchsten verwandtschaftlichen Ansprche Johann Sigismund durch seine Gemahlin (Stammtafel!) und der eben-falls protestantische Pfalzgraf von Neuburg an der Donau. Um die Lnder nicht den Protestanten zu berlassen, wollte das Haus Habsburg seine Hand darauf legen. Auf seiner Seite stand die Liga, während die

5. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 50

1909 - Leipzig : Hirt
Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 91. Frankreich unter Ludwig Xiv. 1. Ludwigs Xiv. Regierung. Zur Zeit der Ohnmacht Deutsch-lauds wurde Frankreich unter der glanzvollen Regierung Ludwigs Xiv., 1643. 16481715, der mchtigste Staat Europas. Zunchst fhrte Minister Kardinal Mazarin, ein Schler Richeliens, die Regierung fr den bei seines Vaters Tode erst fnfjhrigen König; er vergrerte Frankreich durch die Erwerbungen des Westflischen Friedens. Als Ludwig selbst die Regierung bernommen hatte, wurde er der krftigste Vertreter des Grundsatzes: L'etat c'est moi." Gesttzt auf ein starkes stehendes Heer und eine wohlgeordnete Polizei, konnte er jede Einmischung der Stnde zurckweisen. Fr die Hebung des Handels sorgte er durch die Anlage von Straen und Kanlen (Kanal von Languedoe) sowie durch die Grndung von Handelsgesellschaften und von Kolonien in Kanada, am Mississippi und in Ostindien. 2. Das Hofleben in Versailles. Wie die Regierung, wurde auch das Hofleben in Versailles Muster und Vorbild fr viele groe und kleine Fürsten. Das reich ausgestattete Schlo und der Park mit seinen zugestutzten Laubgngen, Teppichbeeten, Standbildern, Springbrunnen und Grotten verdanken dem eiteln König ihre Entstehung. Bei den zahlreichen Festlichkeiten entfaltete er eine feenhafte Pracht. Der Adel drngte sich um den Monarchen und unterwarf sich den strengen Regeln der Etikette, die das Leben dieser Gesellschaft beherrschte. Ein Ab-bild der steifen Wrde, die dabei zutage trat, sind die Trachten der da-maligen Zeit. (Bild 27 ff.) Unter den Hofdamen hatte den grten Einflu die Frau von Maintenon, die Witwe eines Schriftstellers, die als Erzieherin am Hofe wirkte. Sie wute durch ihre Bildung und ihren Geist den König so zu fesseln, da ihr Umgang und Einflu ihm unentbehrlich wurde und er sich nach dem Tode seiner ersten Gemahlin (Stammtafel S. 26) mit ihr vermhlte. Eine edle Erscheinung am Hofe war die von der Maintenon gehate Elisabeth Charlotte von der Pfalz, Tochter des Kurfrsten Karl Ludwig, vermhlt mit Herzog Philipp von Orleans, Ludwigs Bruder. Als politisches Opferlamm" hatte sie in diese ihr verhate Verbindung gewilligt, um ihr Vaterland, das Ludwig durch sie an sein Haus bringen wollte, vor seiner Rache zu schtzen. Sie bewahrte am Versailler Hofe

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 53

1909 - Leipzig : Hirt
93. Das Wiederaufblhen Brandenburgs unter dem Groen Kurfrsten. 53 nicht Franzsisch sprach oder schrieb, mute wenigstens, um als gebildet zu gelten, die Muttersprache durch mglichst viele, grtenteils franzsische Fremdwrter verunstalten. Vergebens bemhten sich die Sprachgesell-schasten, unter denen die Fruchtbringende Gesellschaft die erste war, dieser Sprachmengerei10) Einhalt zu tun. Welche Sprache wirkte schon im 16. Jahrhundert schdigend auf die deutsche ein? ( 74,3.) 93. Das Wiederaufblhen Brandenburgs unter dem Groen Kurfrsten. 1. Der Kurprinz. Friedrich Wilhelm, Sohn des Kurfrsten Georg Wilhelm und seiner Gemahlin Elisabeth Charlotte, einer Schwester des Winterknigs", wuchs auf während der Leiden des groen Krieges. 1634, im Alter von vierzehn Jahren, kam er zu seiner Ausbildung auf vier Jahre nach Holland, wo er auf der Universitt Leiden studierte und an Friedrich Heinrich von Dramen, der seinem Bruder Moritz in der Statthalterwrde gefolgt war, das Muster eines Regenten kennen lernte. Er sah, wie das kleine, im Freiheitskampf abgehrtete Volk durch Flei und Seehandel aufblhte, während sich sein Brandenburg in der traurigsten Lage befand. Am Hofe des Statthalters lernte er dessen Tochter Luise Henriette, seine sptere Gemahlin, kennen. 2. Die ersten Regierungsjahre. Als der zwanzigjhrige Jngling 1640 seine schwere Aufgabe begann, war ein groer Teil von Branden- 1640. brg sowie ganz Pommern in den Hnden der Schweden, die seit dem Prager Frieden Brandenburg als Feind behandelten, mit denen er aber bald Frieden schlo. Die Belehnung mit Preußen, das allein vom Kriege verschont geblieben war, mute er sich am Warschauer Hofe erst durch harte Bedingungen*) erkaufen. Dann war seine nchste Sorge, im Heerwesen Ordnung zu schaffen. Er bildete ein neues, anfangs kleines stehendes Heer aus zuverlssigen Sldnern, das gut geschult und allmhlich vergrert wurde. Um die dazu ntigen Geldmittel zu ge-Winnen, fhrte er eine Verbrauchssteuer ein, wobei er Mhe hatte, den Widerstand der Stnde^) zu berwinden, die dem verarmten Volke keine neuen Lasten auferlegen wollten. Wie richtig seine Handlungsweise war, zeigte sich beim Abschlu des Westflischen Friedens; sein Ansehen war schon so gestiegen, da er mit Erfolg fr seine reformierten Glaubens-genossen eintreten konnte, und da man ihm Hinterpommern lassen und ihn fr Vorpommern entschdigen mute. ( 83, 3.) Aber die brandenburgischen Lnder (Karte S. 57) hingen weder uerlich noch innerlich zusammen; das einigende Band wurde erst das Bewutsein, einem gut geleiteten und mchtigen Staate anzugehren. . *) Jhrliche Abgabe von 130000 Gulden. Jeder Preuße hatte das Recht, seinen Herzog beim König von Polen zu verklagen.

7. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 1

1909 - Leipzig : Hirt
Lehrbuch der Geschichte fr Khere Mdchenschulen Professor Dr. Heinrich Christensen Oberlehrer an der stdtischen Kheren Mdchenschule zu Mlhausen i. E. Neubearbeitung in fnf besten und einer Vorstufe 3. eft: Erste und zweite Periode der Neuzeit Die Zeit der Religionskmpfe und die Zeit der unumschrnkten Frsiengewalt Brandenburgisch - Preuische Geschichte Mit 6 Karten im Text, einem Anhang von 39 Bildern und 2 Karten in Farbendruck Ausgabe A cnuibuchtorschunv Bfeunscnweiu Schuibuchoi buuth<*f ^^Q-Eckert-fnstftut internationale Schulbuchtorschtifui Ferdinand Kirt & Sohn in Leipzig 1909

8. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 55

1909 - Leipzig : Hirt
94. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. 55 legte; bald fuhren auf dem Friedrich-Wilhelms-Kanal die ersteuoder-khne ins Elbgebiet, und von Knigsberg bis Kleve ging die Hauptlinie der kurfrstlich brandenburgischen Post. (Wer verwaltete die Reichs-post? 63,5.) Es entstand sogar eine Afrikanische Handelsgesell-schast, und an der Goldkste erhob sich die Ansiedlung und Festung Gro-Friedrichsburg. Diese Versuche fhrten auch zur Grndung einer brandenbnrgischen Kriegsflotte. Das afrikanische Unternehmen war mehr rhmlich als fruchtbringend, denn der Handelsgeist war noch nicht rege genug, es auf die Dauer zu halten. König Friedrich Wilhelm I. hat die Besitzung an eine hollndische Handelsgesellschaft verkaust. In kirchlichen Dingen bewies der Kurfürst Duldsamkeit und suchte die Lutheraner und die Reformierten miteinander zu vershnen. Freilich gelang ihm das nicht. (Paul Gerhardt.) 5. Luise Henriette war dem Kurfrsten nicht nur eine treue Gemahlin, eine einsichtsvolle Beraterin und eine Begleiterin auf seinen beschwerlichen Reisen, sondern sie untersttzte ihn auch tatkrftig in seinen segensreichen Bestrebungen, besonders in der Frsorge fr die Landwirtschaft. Sie lie sich von ihrem Gemahl ein Schlo mit den umliegenden Lndereien schenken; der Besitz wurde nach ihrem Stamme Oranienburg genannt. Hier legte sie mit Hilfe hollndischer Landwirte und Grtner, deren Ttigkeit ihr von Jugend auf vertraut war, eine Musterwirtschaft an. Sie hatte ihre Freude ebensosehr an den ersten Kartosfelpflanzuugeu wie an den Fortschritten ihrer Obstbume. So lernten die Branden-burger von ihrer Kurfrstin eine sorgfltige Bodenbearbeitung, die sie während des Dreiigjhrigen Krieges verlernt hatten. Luise Henriette gilt als die Verfasserin des Liedes: Jesus meine Zuversicht" und einiger anderer Kirchenlieder. Sie starb 1667 nach zwanzigjhriger Ehe. Des Kurfrsten 1667. zweite Gemahlin war Dorothea von Lneburg.*) 94. Der Groe Kurfürst und Ludwig Xiv. 1. Des Groen Kurfrsten Kampf gegen Frankreich und Schweden. a) Der ehrgeizige Ludwig Xiv. wurde durch die Macht Frankreichs und die Schwche der Nachbarstaaten zu Eroberungskriegen veranlat. Den ersten Raubkrieg fhrte er gegen Spanien und gewann eine Anzahl fpanisch-niederlndischer (belgischer) Grenzpltze, darunter Lille. In einem zweiten Raubkriege schickte er sich 1672 an, die Republik Holland 1672. *) Aus einem groen Grundstck, das ihr der Kurfürst in Berlin schenkte, und das sie in Baupltze zerlegte, entstand ein neuer Stadtteil, die Dorotheen-stadt. Auch pflanzte sie die ersten Bume in der Strae, die nach ihnen Unter den Linden genannt wurde.

9. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 58

1909 - Leipzig : Hirt
58 Zweite Periode der Neuzeit. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 94. 1679. mute er 1679 nach dem Willen Ludwigsxiv. den Schweden ihre deutschen Besitzungen zurckgeben.*) Dazu war eine andere Krnkung gekommen: der Kaiser hatte die erledigten schleichen Frstentmer Brieg, Liegnitz und Wohlau, auf die Brandenburg Erbansprche zustanden ( 88, 2), fr sterreich eingezogen. 2. Straburg. Es war somit kein Wunder, da dem grollenden Kurfrsten die Lust verging, fr Kaiser und Reich einzutreten, und er ruhig zusah, wie der Franzosenknig die Schwche des Reiches benutzte, um unter dem Namen Reunionen neue Erwerbungen" zu machen. Um einen Rechtsvorwand zu haben, lie nmlich Ludwig Xiv. untersuchen, welche Landesteile frher zu den im Westflischen Frieden an Frankreich abgetretenen Gebieten gehrt htten, und nahm auf Grund dieser Untersuchungen die elsssischen reichsunmittelbaren Städte und andere Gebiete einfach weg. Die bedeutendste und fr das Reich wichtigste dieser Besitzungen war die Reichsstadt Strabrg, die durch ein starkes 1681. franzsisches Heer unter Louvois 1681 zur bergabe gezwungen wurde. Der Kaiser und der Reichstag (in ?) uerten ihre Entrstung nur in Worten.**) 3. Wien. Als sich aber die Trken, von Lndwig Xiv. ermuntert und von aufstndischen Ungarn untersttzt, in Bewegung setzten, um mit einem Hauptschlage die habsburgische Macht zu vernichten, zgerte Kur-frst Friedrich Wilhelm nicht, dem Kaiser seine Hilfe anzubieten man wies in Wien das Anerbieten dankend zurck. Das vom Kaiser verlassene, von mehr als 200000 Trken belagerte Wien wre trotz heldenmtiger Verteidigung unter Rdiger von Starhemberg verloren gewesen, wenn nicht der Herzog Karl von Lothringen, der sterreichischer General war, und andere deutsche Fürsten, denen sich der Polenknig Johann Sobieski mit seinen Truppen anschlo, ein Entsatzheer herbeigefhrt 1683. und die Trken vor den Mauern von Wien 1683 in die Flucht geschlagen htten. Von da an behielten die sterreicher, untersttzt von Brandenburgern und anderen Reichstruppen, die Oberhand gegen die Trken und gewannen den grten Teil von Ungarn zurck. Unter den Fhrern ragt Prinz Eugen vonsavoyen hervor, sterreichs grter Feldherr, den Ludwig Xiv. verschmht hatte. 4. Das Edikt von Potsdam. Der franzsische Selbstherrscher er-trug es nicht, da ein Teil seiner Untertanen ein anderes Glaubens-bekenntnis hatte als er. Als Lockungen und Gewaltmaregeln (Dra- 1685. gonaden") nichts fruchteten, hob er 1685 das Edikt von Nantes aus. *) Auf eine Denkmnze lie er die lateinischen Worte Vergils prgen: Einst wird uns ein Rcher erstehen aus unserer Asche." **) Karl V. hatte anders gedacht: Wenn der Türke vor Wien stnde und der Franzose vor Straburg, ich wrde zuerst dem bedrohten Straburg beispringen."

10. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 59

1909 - Leipzig : Hirt
Friedrich Iii. (1.) und seine Zeit. 59 Der Groe Kurfürst beantwortete diese Maregel durch das Edikt vou Potsdam, worin er die Verfolgten einlud, in sein Land zu kommen. 16000 gewerbfleiige, wohlhabende Hugenotten folgten dem rettenden Rufe (franzsische Kolonie in Berlin) und vergalten durch Anhnglichkeit an ihre neue Heimat die ihnen erwiesene Wohltat. Andere gingen nach Holland und England. 5. Das Lebenswerk des Groen Kurfrsten war Mhe und Arbeit gewesen. Von mchtigen Feinden und unzuverlssigen Freunden um-geben, hatte er mit seinen geringen Hilfsmitteln nicht alle Unternehmungen zu glcklichem Ende führen knnen. Aber er hinterlie bei seinem Tode 1688 seinem Sohne Friedrich den Staat, den er unter den schwierigsten 1688. Umstnden bernommen hatte, in fester Ordnung, in steigendem Wohl-stnde und in hohem Ansehen. Der hat viel getan!" sagte spter Friedrich Ii. an fernem Grabe. 95. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit, 16881713. Friedrich Iii. fuhr fort, durch Teilnahme an auswrtigen Angelegen-heiten die Unabhngigkeit seines Staates zu schtzen. 1. In England war nach dem Tode der Knigin Elisabeth 1603 1603. Jakob I., ein Sohn der Maria Stuart, auf den Thron gekommen. Er und sein Nachfolger Karl I. regierten so willkrlich, da eine Revolution entstand, in der Karl I. 1649 gestrzt und hingerichtet 1649. wurde. England war dann eine Republik unter Cromwell. Nach seinem Tode wurde 1660 wieder ein Stuart, Karl Ii., König. Dessen 1660. Nachfolger Jakob Ii. trat zum Katholizismus der und schlo sich an Ludwig Xiv. an. Als nun 1688 durch die Geburt eines Krn- 1688. Prinzen die katholische Thronfolge gesichert schien, riefen angesehene Männer den Statthalter von Holland, Wilhelm von Oranien, der mit Jakobs protestantischer Tochter Maria vermhlt war, herbei. Kur-frst Friedrich Iii. untersttzte ihn, indem er ihm Hilfstruppen schickte und durch Aufstellung eines Heeres am Rheine die Niederlande gegen Frankreich deckte. Wilhelm Iii., auch von seinen Glaubensgenossen in England untersttzt, nahm, nachdem Jakob Ii. nach Frankreich entflohen war, den englischen Thron ein. 2. Der Pflzische Erbfolgekrieg, 1688-1697. Um dieselbe Zeit er-hob Ludwig Xiv. fr feine Schwgerin Elisabeth Charlotte von der Pfalz Anspruch auf einen Teil dieses Landes, obgleich sie bei ihrer Vermhlung allen Erbansprchen hatte entsagen mssen, und lie seine Truppen in die Pfalz, auch in Baden, Wrttemberg und in die Lnder am Mittel- und Niederrhein einfallen. Sofort trat der Kurfürst von Brandenburg den
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