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1. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 10

1893 - Regensburg : Bauhof
— 10 — in Rom erzogen worden war, den Kämpfen der Germanen gegen die Römer aber teilnahmslos zugesehen hatte, beabsichtigte, sich im Elbe- und Moldaugebiet ein Reich nach römischem Muster einzurichten. Aber die Markomannen, damit nicht zufrieden, riefen den Cherusker Hermann um Hilfe gegen ihn an. Hermann besiegte ihn und zwang ihn zur Flucht nach Ravenna, wo er achtzehn Jahre das Gnadenbrot des Kaisers Tiberius aß. — I Hermanns Ende. — Nach Marbods Sturze bezichtigte eine unter Segest stehende römisch gesinnte Partei im Cheruskerlande Hermann des Strebens nach unumschränkter Herrschaft und schaffte ihn durch Gift aus dem Leben. 6. /Der Hreiheitskampf der Bataver 69—70 n. (Lhr. Zur Zeit, als Vespasiauus den römischen Thron bestieg, machten die im Rheindelta seßhaften Bataver den Versuch, sich von der Herrschaft der Römer zu befreien. Die Seele des Aufstandes war Civilis. Ermutigt durch die ersten glücklichen Erfolge, faßte er den kühnen Entschluß, ganz Gallien der römischen Machtsphäre zu entreißen. Da ihm aber die Gallier den versprochenen Beistand nicht leisteten, gelang es dem römischen Feldherrn Cerealis, den Batavern das frühere Bundesgenossenverhältnis zu Rom wieder aufzudrängen. 7. Eroberung des Zehentlandes durch die Römer. Bei Beginn des zweiten Jahrhunderts eroberte Kaiser Trajan das Gebiet zwischen der oberen Donau, dem Rhein und Main und besiedelte es mit ausgedienten gallischen und germanischen Mietsoldaten. Den Namen „Zehentland" erhielt die Eroberung, weil die Ansiedler der römischen Regierung den Getreide- und Viehzehent zu entrichten hatten. Kaiser Hadrian suchte dieses Land gegen die Einfälle der Germanen durch einen Wall zu schützen, der sich von Pföring an der Donau über Guuzeuhausen bis an den Neckar, Main und Rhein erstreckte. Er bestand aus Erde und Pfählen, war mit Türmen und Kastellen befestigt und wurde Hadrianswall (vallum Hadriani) oder auch „Teufelsmauer" genannt. — Die Römer behaupteten das Zehentland bis

2. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 12

1893 - Regensburg : Bauhof
12 — seßhaften Stämmen (Saxonen, Chauken, Angrivarier, Cherusker 2c.). Sie zerfielen später in die Ost- und Westfalen, Engern und Nordalbinger. d) Die Gothen saßen ursprünglich an der Ostseeküste. Ende des zweiten Jahrhunderts vereinigten sie sich mit den Ge-piden, Herulern, Rugiern, Vandalen rc., wanderten dann nach Süden und gründeten an den Ufern der Donau und des schwarzen Meeres ein riesiges Reich. Dieses zerfiel jedoch bald in das Ost- und Westgothenreich, zwischen welchen der Dnjepr die Grenze bildete. Von geringerer Bedeutung war der Verein der Thüringer, in welchem die Hermunduren die Führerrolle inne hatten. Vollständig unabhängig blieb der zwar kleine, aber kräftige Stamm der Friesen an der Nordseeküste. Die Völkerwanderung 375—476. Unter der Völkerwanderung versteht man die Einwanderung germanischer Volksstämme in das Römerreich. Infolge derselben wurden statt der Römer die Germanen die Beherrscher Europas, und an Stelle der römischen Weltbildung trat die christlich-germanische. 1. Veranlassung und Westgotheuzüge. — Den Anlaß zur Völkerwanderung gaben die Hunnen, ein wildes, häßliches Volk mongolischer Abkunft. Sie kamen im Jahre 375 aus Asien nach Europa herüber, rissen die zwischen Wolga und Don wohnenden Alanen (uichtgermauischer Herkunft) mit sich fort, besiegten die Ostgothen und warfen sich mit den Besiegten auf die Westgothen. Diese konnten dem Andrange der wilden Feinde nicht widerstehen und suchten deshalb Schutz bei den Römern. Der Kaiser Valens wies ihnen gegen das Versprechen, das Christentum anzunehmen und die Grenze seines Reiches zu verteidigen, Wohnsitze in Mösien an. Da sie aber durch die römischen Statthalter schwer bedrückt wurden, empörten sie sich und schlugen Valens bei Adrianopel 378. Hierauf bewilligte ihnen der Kaiser Theodosius der Große einen günstigen Frieden. (Im Jahre 395 teilte Theodosius sein Reich in der Weise

3. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 36

1893 - Regensburg : Bauhof
— 36 — gegen eine römische Adelspartei unter Crescentius zu schützen. Er erstürmte die Engelsburg, nahm Crescentius gefangen und ließ ihn und zwölf seiner Genossen auf den Zinnen dieser Burg enthaupten. — Als Gregor V. gestorben war, brachte er es dahin, daß sein Lehrer Gerb er t als Sylvester Ii. zum Papste gewählt wurde. Nach Deutschland zurückgekehrt, pilgerte Otto Iii. nach Gnesen zum Grabe des heiligen Adalbert, des Apostels der Polen und Preussen, und gründete dort das Bistum gleichen Namens. — Hierauf ging er nach Aachen, ließ sich im dortigen Münster die Gruft Karls d. Gr. öffnen und begeisterte sich ant Anblick dieses einst so gewaltigen Herrschers, e) Auf feinem dritten Zuge nach Italien gedachte Otto Iii., Rom zum Kais ersitz zu machen. Aber die republikanisch gesinnten Römer lohnten ihm feine Vorliebe für ihr Land mit dem schnödesten Undanke. Sie schlossen ihn in feinem Paläste ein, und er konnte sich nur mit Mühe aus der aufrührerischen Stadt retten. — Kurze Zeit darauf starb er, erst 22 Jahre alt, auf der Burg Paterno bei Rom. Seine Leiche wurde von deutschen Fürsten über die Alpen gebracht und zu Aachen neben Karl d. Gr. zur letzten Ruhe gebettet. Da Otto Iii. keine Leibeserben hinterließ, kam der Thron der Ottone an des Zänkers Sohn Heinrich von Bayerns Heinrich Ii. der Heilige 1002—1024. Heinrich Ii. war ein besonnener, einsichtsvoller, für die Wohlfahrt des Reiches eifrigst besorgter Mann. — Wie seine Vorfahrer, so hatte auch er von seiner Thronbesteigung bis zu seinem Lebensende das Schwert in der Faust zu behalten. Zunächst eroberte er Böhmen wieder zurück, welches der Polenherzog Boleslaw nach Ottos Iii. Tod an sich gerissen hatte. Dann richtete er sein Augenmerk auf Italien, wo das kaiserliche Ansehen sehr im Niedergang begriffen war. a) Sein erster Zug über die Alpen galt dem Markgrafen Har-

4. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 37

1893 - Regensburg : Bauhof
dum von Jvrea, der sich zum König der Longobarden aufgeworfen hatte. Er gelangte ohne ernsten Widerstand nach Pavia, verdrängte Harduiu und ließ sich selbst mit der eisernen Krone krönen. b) Das zweitemal zog er gegen Süden, um in Rom, welches der Spielball herrschsüchtiger Adelsgeschlechter geworden war, die Ordnung wieder herzustellen. Zum Danke hierfür krönte der Papst ihn und seine fromme Gemahlin Kunigunde mit der Kaiserkrone. c) Seinen dritten Römerzug unternahm er, um dem Papste gegen die Griechen, die von Unteritalien aus das Patrimonium Petri gefährdeten, Beistand zu leisten. — In jener Zeit wies er einer Schar normannischer Pilger, welche von Jerusalem heimkehrte, Wohnsitze in Apulien an. Dadurch legte er den Grund zu dem nachmaligen Normannenreich in Unteritalien, welches sich unter die Lehensherrlichkeit des Papstes stellte. (Siehe Konradin.) Schon vor seinen Römerzügen stiftete Heinrich der Heilige das Bistum Bamberg, welches berufen war, im ^ Slavengebiet am Main und an der'regnitz christliches Leben und deutsche Kultur zu verbreiten. Mit Heinrich Ii. erlosch das sächsische Herrscherhaus. Er ruht mit seiner Gemahlin Kunigunde im Dome zu Bamberg. Kaiser aus dem fränkisch-latischen Kaufe 1024—1125. Konrad Ii. 1024—1039. Nach dem Hintritte des letzten Kaisers aus dem sächsischen Hause versammelten sich die weltlichen und geistlichen Großen mit ihren Vasallen auf der Ebene zwischen Mainz und Worms und erhoben Konrad von Franken auf den Thron. Salier wird er entweder wegen seiner Herkunft von einer Familie der salischen Franken oder nach seinen Salgütern, d. i. Allodien, genannt. Konrad Ii. war ein Mann von ehrsnrchtgebietender Gestalt, sicherem Blick und unbeugsamem Willen. Zur Sicherung der Nordgrenze des Reiches strebte er mit

5. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 39

1893 - Regensburg : Bauhof
— 39 — kurzer Zeit stand er vor Prag und zwang den Aufrührer, Polen herauszugeben und aufs neue den Lehenseid zu fchwöreu. Nachher wandte er sich gegen die Ungarn, die als Verbündete des Herzogs von Böhmen in die Ostmark eingefallen waren, und machte sie durch einen glänzenden Sieg an der Raab lehenspflichtig. Hierauf richtete er feinen Blick nach Rom, wo sich drei durch Simonie emporgekommene Päpste gegenüber standen. Er berief eine Kirchenversammlung nach Sntri und ließ die drei unrechtmäßig gewählten Päpste abfetzen. Dann erhob er den Bischof von Bamberg als Klemens Ii. auf den päpstlichen Stuhl und ließ sich von ihm krönen. Den Römern nahm er das eidliche Versprechen ab, künftig ohne des Kaisers Bestätigung keinen Papst zu wählen. Heinrichs Iii. Lieblingsplan war, Deutschland in eine Erb-monarchie zu verwandeln; aber bessert frühzeitiger Tod vereitelte die Verwirklichung dieses Vorhabens. Während seiner Regierung erlangte die Macht des Kaisers ihren Höhepunkt und das Reich feine größte Ausdehnung. Es umfaßte Deutschland, Arelat, Böhmen, Polen, Ungarn und Italien. Heinrich Iv. 1056—1106. Heinrich Iii. hatte feinen sechsjährigen Sohn Heinrich Iv. zum Nachfolger. Der junge Kaiser stand anfangs unter der Vormundschaft seiner Mutter, wurde aber dieser durch den Erzbischof Hanno von Köln, welcher die Reichsregierung an sich zu bringen suchte, entrissen und mit rücksichtsloser Strenge behandelt. Später gelang es dem herrschsüchtigen Adalbert von Bremen, Heinrich zu befreien und durch fchmeichlerifche Nachgiebigkeit an sich zu fesseln. Durch diese sich widersprechenden Erziehungsmethoden wurden des jungen Königs herrliche Naturanlagen verdorben. Kampf mit den Sachsen. Erzbischof Adalbert hegte den ehrgeizigen Plan, sich zur Würde eines Patriarchen des Nordens aufzuschwingen. Aber diefes Projekt scheiterte an dem Widerstände der weltlichen Großen, namentlich der sächsifchen Fürsten. Adalbert haßte sie deswegen und trug diesen Haß auch auf den

6. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 42

1893 - Regensburg : Bauhof
unweit der Weser aufeinander. Lange schwankte der Sieg. Endlich verlor Rudolf durch Gottfried von Bouillon seine rechte Hand und starb kurze Zeit darauf an dieser Verwundung. So wurde Heinrich Iv. wieder alleiniger Herrscher im Reiche. Er übertrug das Herzogtum Schwaben dem Sohne des Grafen von Büren, ■ Friedrich von Hohenstaufen, den er bereits auch zu seinem Schwiegersöhne erkoren hatte. Dann zog er nach Italien, um sich am Papste, der ihn inzwischen wiederholt mit dem Kirchenbanne belegt hatte, für Kanosfa zu rächen. Er bezwang Rom, nötigte Gregor Vii. zur Flucht nach Salerno, stellte ihm einen Gegen-papst auf und ließ sich von diesem krönen. Kampf mit den eigenen Söhnen. Ein Jahr nach seiner Flucht aus Rom starb Papst Gregor Vii. im Exile. Trotzdem konnte der Kaiser nicht zur Ruhe kommen; denn jetzt verleiteten seine Gegner seine eigenen Söhne zur Empörung. Zwar besiegte er seinen ältesten Sohn Konrad; aber sein zweiter Sohn Heinrich V. nahm ihn, unterstützt vom Papste und mehreren deutschen Vasallen, auf hinterlistige Weise gefangen und zwang ihn zu Ingelheim zur Abdankung. Dies brach ihm das Herz. Seine Leiche blieb fünf Jahre in nngeweihten Kapellen (zu Lüttich und Speyer) aufgestellt. Erst nachdem der Papst den Kirchenbann zurückgenommen hatte, wurde sie in der Kaisergrnft des Domes zu Speyer beigesetzt. Heinrich V. 1106-1125. Heinrich V. setzte den Kampf wegen der Investitur der Bischöfe fort. Er zog nach Rom, nahm den Papst und sämtliche Kardinäle in der Peterskirche gefangen und erzwang das Jn-vestitnrrecht und die Kaiserkrönung. Da aber ein Konzil den dem Papste abgenötigten Vertrag für null und nichtig erklärte, begann der Streit aufs neue. Erst im Jahre 1122 wurde er durch das „Wormser Konkordat" dahin entschieden, daß der Papst die Bischöfe mit Ring und Stab, den Zeichen ihrer geistlichen Würde, und der Kaiser mit dem Scepter, dem Zeichen ihrer weltlichen Gewalt, belehnen solle. Da Heinrich V. kinderlos war, sicherte er seine Erbländer den Söhnen seiner Schwester, nämlich den Hohenstaufen Konrad

7. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 44

1893 - Regensburg : Bauhof
grafenwürde in der Nordmark. Albrecht machte Brandenburg zur Residenz und nahm nach derselben den Titel „Markgraf von Brandenburg" an. Er ist der Stammvater der Askanier, die ihren Namen wahrscheinlich von der Mahlstatt Aschcario, b. i. Aschersleben, haben. Iv. Zeitraum. Von den Hohenstaufen bis zur Reformation 1138-1517, Kaiser aus dem Kaufe der Kohenltauferr 1138 -1254. Konrad Iii. 1138—1152. Nach Lothar Ii. erhoffte beffen Schwiegersohn Heinrich X. der Stolze von Bayern und Sachsen die deutsche Krone. Schon hatte er sich in den Besitz bet Reichskleinobien gesetzt, mit solcher Zuversicht sah er seiner Wahl entgegen. Aber er war den Fürsten zu hochmütig, und überbies war biesen ein schwächerer König lieber als ein so mächtiger. Sie wählten beshalb nicht ihn, sondern den Hohenstaufen Konrad, Herzog von Ostfranken. — Heinrich X. beugte sich und lieferte die Reichskleinobien aus, weil er hoffte, dadurch seine übrigen Rechte zu retten. Allein Konrad Iii., der neben dem übermächtigen Herzog nur ein Schattenkönig gewesen wäre, forderte ihn auf, Sachsen und Toskana herauszugeben. Heinrich X. weigerte sich dessen und wurde deshalb zu Würzburg in die Acht und aller seiner Reichslehen verlustig erklärt 1138. Bayern erhielt Leopold von Babenberg, der bisher Markgraf in der Ostmark war, und Sachsen Albrecht der Bär. Heinrich X. griff zu den Waffen, starb aber, noch ehe eine Entscheidung erfolgte. Sein Bruder, der Graf Welf, übernahm die Vormundschaft über den zurückgelassenen zehnjährigen Sohn

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 45

1893 - Regensburg : Bauhof
Heinrich (den Löwen) und den Kampf für des Hauses Rechte. V! /^Jm Jahre 444s kam es bei Weinsberg zur entscheidenden Schlacht. ' „Hie Welf!" war auf der einen und „Hie Waiblinger!" auf der anderen Seite der Schlachtenruf. Konrad Iii. blieb Sieger. Der alte Welf ergriff die Flucht, und dessen Stadt Weinsberg mußte sich nach hartnäckiger Verteidigung ergeben. Die Besatzung derselben soll durch eine List der treuen Weiber (welche?) gerettet worden sein. Nach diesem Siege verglich sich der Kaiser mit den Welfen. Er erkannte Heinrich den Löwen als Herzog von Sachsen an und übertrug dessen Mutter Gertrud das Herzogtum Bayern. Damit aber die Babenberger nicht zu Schaden kamen, veranlaßte er Gertrud, sich mit Heinrich Jasomirgott, dem Bruder und Nachfolger Leopolds, zu vermählen. Albrecht der Bär erhielt für Sachsen die Nordmark (Mark Brandenburg) als unabhängiges Fürstentum. Von 1147—1149 beteiligte sich Konrad Iii. an dem zweiten Kreuzzuge (siehe Kreuzzüge). Wenige Jahre darauf starb er. — Da sein Sohn zu jung war, das Steuer des Reiches zu ergreifen, riet er den deutschen Fürsten, seinen hochbefähigten Neffen Friedrich von Schwaben aus den Thron zu erheben. Friedrich I. Karbarossa 1152—1190. Friedrich I. Barbaroffa war ein durch Einsicht, Thatkraft und unwandelbaren Gerechtigkeitssinn ausgezeichneter Fürst. Er strebte besonders das eine Ziel an, in Italien, wo das kaiserliche Ansehen aufs tiefste gesunken war, die deutsche Oberherrschaft wieder herzustellen. Fast sein ganzes Leben spann sich ab in erbitterten Kämpfen gegen die nach Freiheit und nationaler Unabhängigkeit ringenden lombardischen Städte. 1. Sein erster Zug über die Alpen galt dem stolzen Mailand, das sich nicht bloß feindselig gegen Deutschland zeigte, sondern auch die Selbständigkeit mancher lombardischen Städte (Lodi, Como u. s. w.) bedrohte. Aber es fehlte ihm an Heeresmacht, die starke Stadt anzugreifen. Deshalb zerstörte er einige kleinere Städte, die mit Mailand im Bunde waren, und ließ sich hierauf in Pavia zum lombardischen König krönen. Dann zog er behufs Erwerbung der Kaiser-

9. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 46

1893 - Regensburg : Bauhof
- 46 — kröne nach Rom. Um den Papst Hadrian Iv. für sich zu gewinnen, lieferte er ihm Arnold von Brescia in die Hände, welcher gegen den weltlichen Besitz der Kirche eiferte und aus Rom eine Republik machen wollte. Aus Dankbarkeit hierfür empfing er vom Papste Scepter und Krone des heiligen römischen Reiches. Wie Donner ertönte der Jubelruf der Deutschen: „Leben und Sieg unserem von Gott gekrönten großen und friedebringenden Kaiser!" Die Römer gerieten außer sich, daß ohne ihre Zustimmung ein fremder Fürst mit ihrer Krone gekrönt wurde, und erregten einen furchtbaren Aufstand. Sie drangen in das kaiserliche Lager ein, warfen Friedrich I. vom Pferde und beabsichtigten, ihn zu erschlagen. Aber der Tapferkeit des Sachsenherzogs Heinrich des Löwen gelang es, den Kaiser zu retten und den Aufstand zu bewältigen. Dieser Überfall entschied das Schicksal Arnolds von Brescia, des einstigen Führers der republikanisch gesinnten Römer. Er wurde auf einen Scheiterhaufen gebunden, erst erdrosselt und dann verbrannt. — Auf seinem Rückzüge aus Italien versperrten dem Kaiser räuberische Veroneser den Durchgang durch die „Berner Klause". Doch gelang es dem Heldenmute des Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, Friedrich zu retten (siehe bayer. Geschichte). Nach Deutschland zurückgekehrt, verlieh der Kaiser Heinrich dem Löwen für beffen Verdienste das Herzogtum Bayern. Den Babenberger Heinrich Xi. Jasomir-gott entschädigte er durch die Ostmark, die er im Jahre 1156 von Bayern trennte und zum selbständigen, erblichen Herzogtum erhob. Hierauf vermählte er sich mit Beatrix von Burgund und knüpfte dadurch dieses Land fester an das Reich. — Dann zwang er Polen und Dänemark zur Anerkennung der deutschen Oberhoheit und erhob Böhmen, welches ihm im Kampfe gegen Polen Beistand geleistet hatte, zum Königreich. 2. Seinen zweiten Römerzug unternahm Friedrich I., um die Stadt Mailand zu unterwerfen. Er belagerte sie und schnitt

10. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 47

1893 - Regensburg : Bauhof
— 47 — ihr alle Zufuhrswege ab, so daß sie sich schließlich infolge Hungers ergeben mußte. In langer Prozession zog die Bevölkerung derselben (die Adeligen mit bloßen Schwertern auf dem Nacken und die Bürger mit Stricken um den Hals) in das kaiserliche Lager und flehte um Gnade. Friedrich verzieh ihr unter der Bedingung, daß sie ihm Treue schwöre und die Rechte der Nachbarstädte nicht mehr kränke. ____________ Hierauf hielt er in der ronkalischen Ebene einen Reichstag ab, auf welchem unter Mitwirkung von 28 Vertretern der Städte und 4 Rechtsgelehrten der Hochschule von Bologna die kaiserlichen Rechte nach ihrem vollen Umfange festgestellt wurden. Auf Grund der ronkalischen Beschlüsse wurde Friedrich der Lehensherr der Herzoge, Mark- und Landgrafen, konnte den Heerbann aufbieten und durfte in den Städten Podestas (Gewaltboten, Richter) aufstellen; auch hatte er die Zölle, Weg-, Hafen-, Fluß- und Brückengelder, sowie die Erträgnisse aus Bergwerken und Fischereien (Regalien) zu beanspruchen. — Als der Kaiser zur Einsetzung der städtischen Obrigkeit in Mailand schritt, empörte sich dieses aufs neue. Darüber geriet er in flammenden Zorn und schwor, die Krone nicht eher wieder aufs Haupt zu setzen, als bis er die treubrüchige Stadt in einen Schutthaufen verwandelt habe. Er belagerte sie wiederholt, und nach zwei Jahren, während welcher Zeit beide streitenden Parteien Wunder der Tapferkeit verübten, mußte sie sich ergeben. Die unglücklichen Mailänder baten zum zweitenmal um Gnade; aber diesmal blieb der Kaiser ungerührt. Er ließ die Stadt im Jahre 1162 plündern und zerstören und befahl den Bewohnern derselben, sich in vier getrennt liegenden Flecken anzubauen. 3. Zum drittenmale zog der Kaiser nach Italien, um die Unzufriedenheit des Volkes zu heben, welche durch die ungebührlichen Steuern und Fronden, die seine Podestas verlangt hatten, hervorgerufen wurde. Er vernahm die Klagen der Lombarden und entsetzte manche seiner untreuen Beamten. Da er aber zugleich behufs Unterdrückung der Bewegung der Unzufriedenen Geiseln verlangte, schlossen die
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