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1. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. III

1887 - Aachen : Barth
Zum Geschichtsunterricht in der Wokksschuke. Mit den nachfolgenden Bemerkungen über den Geschichtsunterricht in der Volksschule beabsichtige ich nicht, eine Methodik dieses Unterrichtsgegenstandes zu bieten. Jedes pädagogische Handbuch enthält eine solche mehr oder minder ausführliche Anweisung, und wer sich eingehender mit dieser Uuterrichtsdiscipliu befassen will, dem werden die hiehergehörigen Schriften von Richters, Kriegera und Geistbeck^) gute Dienste leisten. Meine Bemerkungen sollen zunächst die Auswahl des geschichtlichen Wissensstoffes in dem „Merk- und Wiederholungs-Büchlein" begründen, dann den Geschichtsunterricht in den verschiedenen Abteilungen, resp. Klassen dervolksschule einheitlicher gestalten, umfänglich beschränken und inhaltlich verliefen helfen und in dritter Linie dazu beitragen, daß der Geschichtsunterricht mehr in den Dienst des Deutschen gestellt wird. I. Nächst dem Religionsunterrichte bietet der Geschichtsunterricht die wertvollsten Bilduugselemente: er erweitert nicht nur in hohem Maße den Gedankenkreis der Schüler und übt ihre Seelenkräfte, er vermittelt ihnen auch manche Kenntnisse und Gedanken,die bei unserer heutigen Volksbildung und sozialen Einrichtung von außerordentlicher Bedeutung find. Bezüglich der formalen Bildung muß hervorgehoben werden, daß der Geschichtsunterricht ein treffliches Mittel zur Schärfung des Gerechtigkeitssinnes, zur Förderung der Charakterbildung, zur Hebung der Gottesfurcht und zur Pflege der Vaterlandsliebe ist. Bezüglich der materialen Bildung soll darauf hingewiesen werden, daß Geschichtskenntnisse im praktischen Leben, wenn nicht unumgänglich notwendig, so doch mindestens sehr nützlich find. Mau erinnere sich au Folgendes: Schon im gewöhnlichen Verkehr bilden nicht selten geschichtliche Dinge den Gegenstand der Unterhaltung und fast bei jeder Lektüre, sicherlich bei der der Zeitung oder des Volksblattes stoßen wir auf geschichtliche Hinweise. Zudem ist das Geschichtswissen wohl geeignet, den 1) Ri ch t er. Albert, Geschichte der Methodik des geschichtlichen Unterrichtes inkehrs Geschichte der Methodik der Volksschule. Band I., Gotha, Thienemann. (Noch immer die beste Arbeit dieser Art). 2) Krieger, Ferd., Methodik des Geschichtsunterrichts in Volksschulen. Ein Beitrag zur Reform des Volksschulweseus. München, Oldenbourgs Verlag 1887. (Vortreffliche Winke). 3) Gei stbeck, Michael, Methodik des Unterrichts. Freiburg, Herder 1886, Geschiche. S. 60—110 (Reiche Litteraturangaben).

2. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. IV

1887 - Aachen : Barth
— Iv — Darlegungen sozialer Schwärmer zu begegnen, da die Geschichte so rä re? 3 ot0jr f benr Menschen zu keiner Zeit geluuaeu ist, Elend aus, der Welt zu schaffen und die vielgepriesene Gleichheit und Glückseligkeit auch nur aus kurze Zeit herzustellen. H. Zur Erreichung des vorhin angegebenen Zweckes im Geschichtsunterrichte ist diestoffauswahl von größter Bedeutung. Dieselbe hat nach drei Rücksichten zu erfolgen: 1. mit Rücksicht auf den Stoff an sich und zwar a) nach fernem Umfange und b) nach seinem Inhalte: 2> nnt Rücklicht auf dre Fassungskraft der Schüler und 3) mit Rücksicht ans die _ Unterrichtszeit, die dem Gegenstände gewidmet werden kann, resp. gesetzlich dafür bestimmt ist. . 1) Die Auswahl hat in Rücksicht auf den Stoff zu erfolgen a)nnch semem Umfange. Es ist weder möglich noch notwendig, in der Schule,, fei es nun tue höhere oder niedere, den ganzen Geschichtsstoff, also tue Universalgeschichte zu lehren. Möglich ist es nicht, weil die ungeheuere Stoffmasse sich einer auch nur oberflächlichen Behandlung entzieht. Notwendig ist es nicht, weil manche Geschichtsstoffe weder eine besondere Bildungskraft in sich schließen, noch ein Interesse der Schüler erwecken. Zur Erreichung der im Geschichtsunterrichte zu stellenden Zwecke genügt es, wenn die Geschichtsdarstellung sich ans die wichtigsten Kulturvölker und die bedeutendsten Bildungsepochen beschränkt. Der Hauptgegenstand des Geschichtsunterrichtes wird immer, in der Volksschule mcht minder me in der höh ent Schule, die Geschichte des eigenen Volkes, also bei uns des deutschen bleiben, einmal, um der gefährlichen Sondertümelei entgegenzuarbeiten, die wiederholt Deutschlands Schwache und Erniedrigung herbeigeführt hat, und zum andern, um dem ungesunden Weltbürgertum zu begegnen, das wohl die Selbstsucht, aber niemals den Gemetttsinn, das Gemeinwohl befördert. Der Unterricht in der deutschen Geschichte schließt indes die Berücksichtigung der Geschichte des engern Vaterlandes nicht aus, wohl aber gibt er ihr die rechte Stellung; er erklärt und erhellt dieselbe. Zu der passenden Einführung und tiefern Begründung der Geschichte unseres Volkes ist schließlich erforderlich, daß die alte Geschichte, also in der Volksschule die biblische Geschichte zum Ausgangspunkte genommen wird. Denn auf der Bildung der klassischen Völker beruht noch zum großen Teil unsere geistige Entwickelung, und diese ist vielfach nur durch Hinweis auf jene verständlich; zudem zeigt auch die biblische Geschichte so recht das Walten der göttlichen Vorsehung in der Weltregierung. b) Was die Auswahl des Stoffes nach seinem Inhalte angeht, so tst zunächst zu berücksichtigen, daß Thaten jtnd Ereignisse den jugendlichen Geist in weitaus höherm Maße fesseln als Einrichtungen und Zustünde., Doch ist nicht zu vergessen, daß Namen und Zahlen wohl zur Geschichte gehören, aber sie nicht ausmachen. Ferner ist die Kulturgeschichte zu Pflegen, und zwar nicht blos die Geschichte der materiellen, sondern auch die der geiltigert Kultur. Wohl hat Baco von Vernlam recht, wenn er sagt: „Wenn die Geschichte der Welt — und fügen wtr htnzu, auch die eines Volkes — in diesem Teile vernachlässigt wird, so gleicht sie einer Bildsäule des Polyphcm mit ausgerissenem Auge/ Und doch beschränkt sich heute trotz dieser Erkenntnis der Unterricht in der Kulturgeschichte meist nur aus Notizenkram. Dann ist an dritter Stelle Berücksichtigung der bedeutenden geschichtlichen

3. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. VI

1887 - Aachen : Barth
— Vi — Beschränkung des Stoffes notwendig, wenn eine allseitige Verarbeitung möglich fern soll. Man thut daher wohl, von einer Gerteilung des Lehrstoffes auf die einzelnen Unterrichtswochen abzusehen, vielmehr die Verteilung so vorzunehmen, daß für zwei Geschichtslektionen drei Wochen angesät werden Ferner tft es im Interesse des Geschichtsunterrichts geboten, mcht bloß den Vor-, sondern auch den Hauptkursus einjährig zu halten. Der emer solchen Stoffverteilung bleibt Zeit nicht nur zu einer einsenden Behandlung, sondern auch zur festen und sichern Einübung. Greift der Unterricht m den einzelnen Abteilungen, resp. Klassen gehörig ineinander, dann reichen auch 24 Geschichtslektionen hin, um in dem Vorkursus den für die Mittelstufe Passenden Geschichts-und Sagenstoff zu verarbeiten, und 24 Monographieen reichen auf der Oberstufe auch hin, um die Strebe-, Knoten- und Wendepunkte der deutschen Geschichte ausführlich darznstelleu und übersichtlich zu verbinden. Im Nachfolgenden gebe ich eine nach den vorstehenden Gesichtspunkten ausgestellte Stoffverteilung mit Berücksichtigung der Volksschulen des Regierungsbezirkes Aachen und der in denselben gebrauchten Cr uw e ll'sch en, Lesebüchern. Für die ein-, zwei- und 'dreiklassige Volksschule gilt die Stoffverteilung für Mittel- und Oberstufe. Arbeitet die einklasnge Schule uuter erschwerenden Verhältnissen, so mag sie es nnt der gründlichen Erledigung des Anschauungs- und Vorkursus geuug em lassen. Bezüglich der vierklassigen schule ist zu bemerken, daß die Iii. Klasse die Geschichtsstunde hauptsächlich zur Förderung im Deutschen ausnützt und nur mehr einen geschichtlichen Anschauungskursus darin durchmacht; die Ii. Klasse erledigt das Pensum der Mittel- und die I. Klasse das der Oberstufe. Kamt hier wirklich mehr geschehen, dann vergesle man das Einüben und Wiederholen nicht und suche in der Beschränkung und Vertiefung Kraft und Klarheit. 1ii..Auch die Darreichung und Behandlung des ausaewählten Wissensstoffes ist wichtig, und viel ist darüber in Methodiken und ^chulzettschnsten die Rede. Der einfachste und natürlichste Weg der Vermittelung des geschichtlichen Lehrstoffes ist und bleibt der freie Vortrag des Lehrers, der durch historische Karten, Pläne und bildliche Darstellungen unterstützt wird. Zur Belebung, Ergänzung und Wiederholung dienen dann die einschlägigen Stücke des Lesebuches (Gedichte, Sagen, //■ Duellen- und Musterstücke) und Vaterlandslieder. An dieser Stelle möge aus 4 Punkte bezüglich der Behandlung hingewiesen werden: 1) Der Lehrer unterlasse nie das Vorerzählen. Das lebendige Wort bleibt immer das Wort der Kraft und Begeisterung. 2) Die Disposition des freien Vortrages lasse sich leicht und folgerichtig durch die entwickelnde Besprechung auffinden. „ Ä Zur nachhaltigen Festhaltung der ausführlichen Disposition, also des Wtpeiisitoffes, sorge man dafür, daß die Schüler denselben auch mit dem Gesichtssinne aufnehmen. (Lesen: Lese- und Merkbuch.) 4) Nur die mündliche und schriftliche Nacherzählung der Geschichtslektion seitens der Schüler krönt den Geschichtsunterricht und belohnt des Lehrers Mühe. Iv- Zur festen Einprägung und sichern Befestigung des Geschichts-stostes ment die Wiederholung. Nur wenn die Schüler die ge-

4. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. VIII

1887 - Aachen : Barth
— Viii — Wensenverteikung für die Iii. Klasse. Geschichtlicher Anschauungskursns. Auf der Unterstufe erhalten die Kinder keinen vaterländischen Geschichtsunterricht; doch wird diesem schon hier vorgearbeitet durch Erzählungen, namentlich die Fabeln und Märchen. Diese sind nicht lokalisiert und stellen auch keine großen Ansprüche an die Fassungskraft der t^chülev. Zwischen Fabeln und Märchen einerseits und dem Geschichtsunterrichte andererseits steht die Sage, die an einem Orte und an einem geschichtlichen Namen haftet. Fabeln, Märchen und Sagen bilden, obgleich sie vorzugsweise Mittel zur Förderung und Schulung im Deutschen sind, den geschichtlichen Anschauungsunterricht. Der Geschichtsunterricht der Iii. Klasse einer vierklassigen Volksschule (3. u. 4. Schuljahr) steht auch hauptsächlich im Dienste des Deutschen: des mündlichen Ausdruckes, des Lesens und Schreibens. Der zu behandelnde Geschichtsstoff wird dem Lesebuche für Mittelklassen entnommen; er enthält einzelne Züge ans dem Leben des Landesvaters und der Landesmutter, sowie deren Anverwandten, ferner eine Lebensbeschreibung des Vaters der Christenheit und kurze Bilder aus der Geschichte der Heimat. _________ Lebensbeschreibung des Landes -vaters: Des Königs Arbeitsamkeit und Ordnungsliebe: Des Königs Kinderliebe: Des Königs Herzensgüte: Des Königs Uneigennützigkeit: Lebensbeschreibung der Landes -mutter: Der Königin Wohlthätigkeit: Unser Kronprinz: Des Königs Bruder und Vorgänger: a) dessen Bruderliebe: b) dessen Leutseligkeit: Des Königs Eltern: König Friedrich Wilhelm Iii. und Königin Luise. Friedrich Wilhelms Aufrichtigkeit und Herzensgüte: 1. Name, Geburtsdatum, Regierungsantritt, Alter; Name der Gemahlin, Kinder. 2. Die Lebensweise des Königs. 3. Der König in Ems L. Nr. 280. 4. Des Königs Herzensqüte Nr. 283. 5. Des Königs Nachtquartier nach der Schlacht Nr. 281. 6. Königin Augusta Nr. 286. 7. Königin Augusta am Bette einer Witwe. 8. Unser Kronprinz Nr. 287. 9. Friedrich Wilhelm Iv. und sein Bruder No. 276. 10. König Friedrich Wilhelm Iv. und das alte Mütterchen No. 274. 11. Der ausrichtige Prinz No. 260. 12. Die teuren Kirschen No. 261.

5. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. X

1887 - Aachen : Barth
X — Wensenverteikrmg für die Mittelstufe oder Mittelklasse. Der Vorkursus. Der Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe (3.-5. Schuljahr) bietet Geschichten und ^>agen aus der vaterläudifchen Geschichte und steht boraußsttkife im Dienste des Deutschen. Der Geschichtsstoff lehnt sich thunlrchst an den Unterricht in der Heimat- und Vaterlandskunde an und wrrd hauptsächlich den einschlägigen Stucken des Lesebuches für Mittelklassen entnommen. Die Behandlung des Stoffes ist dieselbe wie dre der lehrhaften Erzählung nicht geschichtlicher Personen. Eine merkwürdige Begebenheit ans der Geschichte des Heimatortes: Der Schutzpatron der Pfarrge-meinde: Die ältesten Bewohner des Regierungsbezirks: Die Gründung der Regierungsbezirkshauptstadt: Bekannte Schutzpatrone im Regierungsbezirk : Die Einführung des Christentums am Rhein: Das Leben auf den Burgen am Rhein: Die Entstehung der Städte: 1. ? 2. ? 3. Die Germano-Belgen. 4. Gründung der Stadt Aachen. No. 233. 5. Der Hl Hubertus — der sel. Hermann Joseph — der hl. Cornelius. 6 Der hl. Gastor — St. Goar No. 222 — der hl. Dissibod Nr. 227 - der hl. Willibrod — der hl. Suitbert Nr. 237. 7. Die Bürgen Nr. 225. 8. Heinrich, der Städteerbauer. M e r k s ä tz e. *) Preußen, das jetzt 12 Provinzen umfaßt, ist aus der Nordmark entstanden. Im Jahre 1415 wurde Friedrich Vi., Burggraf zu Nürnberg, Kurfürst von Brandenburg. Der eigentliche Begründer des brandenburgisch-preußischen Staates ist Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 9. Albrecht der Bär. 10. Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. 11. Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst als Prinz. No. 243. 12. Friedrich Wilhelm als Landes-vatcr. Nr. 244. 13. Friedrich Wilhelm als Kriegs-_________________________________________________________ Held. No. 245. *) Die nachfolgenden Merksätze haben die Kinder sich fest anzueignen. In der Vorerzählung hat der Lehrer den Wissensstoff für die Oberstufe, feto. Oberklafse Ihunlichst zu berücksichtigen.

6. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. XI

1887 - Aachen : Barth
Der Kurfürst Friedrich Hi. erhob 1701 das Herzogtum Ostpreußen zu einem Königreiche und nannte sich Friedrich I., König in Preußen. Friedrich Wilhelm I. machte durch Sparsamkeit und Arbeitsamkeit das Königreich Preußeu stark und glücklich. Friedrich 11. oder der Große führte drei Kriege um die Provinz Schlesien; er vergrößerte den Staat um 3 Provinzen (Schlesien, Westpreußen und Poseu) und erhob das Königreich zu einer Großmacht. Friedrich Wilhelms 11. Nachfolger war Friedrich Wilhelm Ul. Er hatte von Napoleon viel zu leiden. Später erhob sich Preußen gegen Napoleon. Es erwarb die Rheinprovinz und Westfalen. Friedrich Wilhelms Iv. Nachfolger war sein Bruder Wilhelm der Siegreiche. Dieser erwarb die 3 Provinzen Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassau, und erhielt 1871 die deutsche Kaiserwürde. 14. Der erste König von Preußen No. 246. 15. Sparsamkeit Friedrich Wilhelms 1. No. 247. 16. Thätigkeit des Königs. No. 248. 17. Regierung Friedrichs des Großen. No. 249. 18. Friedrichs Einfachheit No. 257, Leutseligkeit No. 251, 255, 256, Gerechtigkeitsliebe No. 258, und Heldenmut No. 250, 252. 19. Friedrichs Generäle: Zieten No. 253 und Seidlitz No. 254. 20. Preußens Erhebung No. 267, Theodor Körner No. 268, Kriegslied der freiwilligen Jäger No. 269. 21. Der alte Blücher No. 270, Ein Wort vom alten Blücher No. 271, Husareuart No. 272. 22. Lebensbeschreibung Wilhelms, des Siegreichen. Die Jugend-jahre König Wilhelms No. 277. 23. Die Kriege des Königs No. 278, Zur Siegesfeier von Sedan No. 282, Die deutsche Kaiserkrone No. 284. 24. Kaiser Wilhelms Räte: O.von Bismarck und Moltke. Wenn die 2. Klasse der vierklassigen Schule unter besonders günstigen Verhältnissen arbeitet, so soll das zunächst der Wiederholung und Vertiefung der Pensen für die 3. und 2. Klasse und weiter dem engern Anschluß an das Pensum der Oberklasse in der preußischen Geschichte zu gute kommen. Doch lasse der Lehrer darüber nicht die Forderung des mündlichen und schriftlichen Gedankenausdruckes aus dem Auge. Dieser ist und bleibt das Gesicht der Schule und die Krone des Lehrers.

7. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. XII

1887 - Aachen : Barth
— Xii — Wenserrverteilrmg für die Höerstufe, resp. Höerkkasse. Der Hauptkursus. Der Geschichtsunterricht auf der Oberstufe (6.—8. Schuljahr) bietet eine zusammenhängende Geschichte unseres Volkes; die Sagen werden int deutschen Unterricht behandelt, doch in den Geschichtsunterricht eingefügt. Der Geschlchtsstoff wird in abgerundeten Bildern anschaulich und frei vorgetragen und durch die entsprechenden Lesestücke ergänzt und belebt. Zur Festhaltung und Wiederholung des Wissensstoffes für bte Oberstufe soll das vorliegende „Merk- und Wiederholungs-Büchlein" den Schülern Handreichung leisten. Voraussetzung: Geographie und Chronologie. Anschluß an die alte, in der Volksschule an die bibl. Geschichte: Kenntnis der Vorfahren: Verteidigungskampf der Germanen gegen die Römer: Untergang des weströmischenreiches und Gründung neuer Staaten in Westeuropa: Gründung des Frankenreiches: Die Christianisirung Germaniens, resp. die Organisation der christlichen Kirche Germaniens: Die Gründung eines christlich-germanischen Reiches: Die Begründung des deutschen Reiches: Begründung des römischen Reiches deutscher Nation: Konflikt zwischen Staat und Kirche : Hohe Blüte des Christentums: Das deutsche Reich in seiner höchsten Blüte: Verfall des deutschen Reiches und Versuch zur Hebung: Spaltung im deutschen Volke: Zeitrechnung und Zeiteinteilung. Die Weltreiche des Altertums. 1. Die Germanen. 2. Armin, der Befreier Germaniens. 3. Die Völkerwanderung. 4. Chlodwig. 5. Bonifatius. 6. Karl der Große. 7. Heinrich I. 8. Otto der Große. 9. Heinrich Iv. 10. Die Kreuzzüge. 11. Friedrich I., Barbarossa. 12. Rudolf von Habsburg. 13. Der 30jührige Krieg.

8. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 2

1887 - Aachen : Barth
Vaterländische Geschichte. 1. Ire Germanen. Nach den Römern gelangte das germanische Volk zur Weltherrschaft. Die Römer nannten das Land zwischen Rhein und Weichsel, Donau und Norb- und Ostsee Germanien. Es war rauh und wüst. Große Wälder bedeckten es (Bergländer, Sümpfe, Kohlenreviere, Bernsteinlager); in denselben hausten Bären, Wölfe, Auerochsen 2c. Große Ströme überfluteten die Ufer. Der Boden brachte meist nur Hafer und Gerste, deu Holzapfel und die Holzbirne hervor. Die Germanen waren von starkem Körperbau, hatten goldgelbes Haar und blaue Augen. Ihre Nahrung bestand hauptsächlich aus Wurzelpflanzen, Milch, Haferbrot und Fleisch; ihr Lieblingsgetränk war der Met. Die Wohnungen der Germanen bildeten einzelstehende Hütten, welche sie mit Gärten und Feldern umgaben. Ihre Kleidung bestand anfangs in Tierfellen, später in Leinen und anderen Kunststoffen. Die Lieblingsbeschäftigung der freien Männer war die Jagd und der Krieg; in letzterm zogen edle Freie voran (Herzog; Heerbann). Die Frauen und Knechte besorgten das Hauswesen, den Garten- und Landbau. Die Tugenden der Germanen waren: Sittenreiuheit, Tapferkeit, Freiheitsliebe, Gastfreundschaft und Treue; ihre Fehler: Trunk- und Spielsucht. Tie Religion der Germanen war kein Götzen-, sondern ein Naturdienst. Sie verehrten alle großartigen Erscheinungen in der Natur (Sonne, Mond, Frühling; Märchen vom Dornröschen); als den höchsten Gott Wodan, den Siegesgott (Gemahlin: die Jägerin Hulda). Als ein Abkömmling des Wodan galt Tuisko, der Stamm-Vater der Germanen. An die Gottheiten unserer Vorfahren erinnern noch heute die Wochentage. Sie verehrten ihre Götter nicht in Tempeln, sondern in Eichenhainen, aus Bergeshöhen oder an Quellen und Wasserfällen. Die Germanen glaubten auch an ein Leben nach dem Tode. Ihren Hoffnungsort im Jenseits nannten sie Walhalla, den Strafort Hela oder Hölle. Als Vertraute der Götter und als Vollstrecker ihrer Befehle genossen die Priester X

9. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 3

1887 - Aachen : Barth
das höchste Ansehen. Auch gab es bei ihnen hellsehende Krauen (Velleda im Bruktererlande). Das germanische Volk zerfiel in viele Stämme, die oft mit einander kriegten (keilförmige Schlachtordnung). Geschichtlich merkwürdige Stämme waren: die Cherusker an der Weser (Armin), die Heruler au der untern Oder (Odoaker), die Langobarden an der mittlern Elbe (Wenden). 8[efebud)]. No. 270: Die alten Deutschen. 173: Deutsche Treue. 35: Deutscher Rat.* 269: Das Lied der Deutscheu.* 2. Armin, der Wefreier Germaniens. Zur Zeit Christi beherrschten die Römer die damals bekannte Welt. Um auch Germanien zu erobern, sandte Kaiser Augustus nach einander drei Feldherren aus: 1. seinen Stiefsohn Drusus, 2. seinen Statthalter Varus und 3. seinen Enkel Germanikns. Drusus errichtete am linken Rheinufer starke Festungen, welche sich später zu schönen Städten entwickelten (Köln, Mainz). Er unterwarf mehrere germanische Stämme auf der rechten Rheinseite und drang siegreich bis zur Elbe vor (Sturz vom Pferde). Varus wollte in den eroberten Gebieten römische Sprache und Sitte, sowie römisches Recht einführen. Zuerst suchte er die Germanen dnrch Schmeicheleien und Geschenke, dann durch Drohung und Strenge an Rom zu fesseln. Diese Behandlung bewirkte bei den Germanen anfangs Abneigung gegen die Römer, dann Ingrimm und zuletzt eine geheime Verschwörung. An der Spitze derselben stand Armin (Hermann). Er war der <3ohn eines Cheruskerfürsten, war als Geisel nach Rom abgeführt worden und hatte hier die römische Ritterwürde erlangt. Um das römische Heer zu teilen und dadurch zu schwächen, sollten mehrere germanische Volksstämme zu gleicher Zeit, aber an verschiedenen Orten einen Aufstaut) beginnen. Im Teutoburger Walde kam es zu einer Hauptschlacht im Jahre 9 u. Chr., in welcher die sn.chr. Germanen siegten. Den Händen der Feinde zu entgehen, stürzte sich Varus aus Verzweiflung in sein Schwert (Saul). Der Zug des Germanikus hatte ebenfalls feinen bauernden Erfolg. Er besiegte zwar in mehreren Treffen die Germanen, mußte sich aber wegen schwerer Verluste zurückziehen. Der Befreier Germaniens von der römischen Herrschaft würde später aus Anstiften neibischer Vertuembten meuchlings ermorbet. Die Nachwelt erwies sich aber bern Helben Armin bankbar und errichtete ihm bei Detmold ein prachtvolles Denkmal, das die beherzigenswerte Inschrift trägt: „Deutschlands Einigkeit meine Stärke, meine Stärke Deutschlands Macht." Armins Gemahlin war Müllermeister, Vaterländische Geschichte. 2

10. Vaterländische Geschichte für katholische Volksschulen - S. 6

1887 - Aachen : Barth
5. Wonifatius. Schon früh wurde das germanische Volk, namentlich an Rhein und Donan, mit dem Christentum bekannt (Kriegszüge der Römer und Völkerwanderung). Der Stamm der Goten nahm dasselbe zunächst an (Lehre des Sirius). Schon auf dem Conzil zu Nieäa in Kleinasien i. I. 325 befand sich ein gotischer Bischof; besten Nachfolger Ulfilas hat eine gotische Bibelübersetzung geschaffen (Upsala). Nach der Schlacht bei Zülpich traten auch die Franken zum Christentum über. Die Bekehrung der Bewohner in Nord- und Mittelgermanien zum Christentum ging hauptsächlich von irischen und angelsächsischen Glaubensboten aus. Von diesen hat der Benediktinermönch Winfried, nachmalige Erzbischof Bonifatius, für Germanien die größte Bedeutung. Er hat nicht bloß mehrere germanische Volksstämme zum Christentum bekehrt, sondern auch als Oberbischof von Germanien die einzelnen Kirchen in Verbindung gebracht und die gesamte Kirche Germaniens mit dem Papste enger verbunden (Germanisches Conzil 742). Er predigte hauptsächlich den Friesen, Hessen (Fällung der Donnereiche) und Thüringern das Evangelium und gründete acht Bistümer. Ferner errichtete er die berühmte Klosterschule zu Fulda in Hessen (Schüler Sturm, ein Bayer). Der damalige Papst Gregor Iii. setzte ihn zum Oberbischof von Germanien ein. Später nahm Bouifatius feinen Sitz zu Mainz (Vorrang). In seinem Greifenalter wollte er noch einmal den Friesen das Evangelium verkünden. Bet Dockuin würde er i. I. 755 von 'Äner Rotte bewaffneter Heiden überfallen und mit seinen 52 Gefährten erschlagen. Seine Gebeine ruhen im Dome zu Fulba (Versammlungsort beutscher Bischöfe). L. No. 272: Der hl. Bonifatius. Religionsgeschichte No. 38. 6. Kart der Große. Nach den Merowingern kam im Frankenreiche das Geschlecht der Karolinger zur Regierung. Der erste König aus biesem Hause war Pipin der Kleine (Kirchenstaat 754 — 1870), der tebeutenbste Karl der Große. Dieser war von außergewöhnlicher Körpergröße und gewaltigem Geilte. Sein Streben ging bahin, die germanischen Stämme zu vereinigen und sie durch die christliche Religion bnuernb zu verbinden. Zur Befestigung seines christlich-germanischen Reiches grünbete Karl viele Kirchen (Prebigt in der Volkssprache) und Schulen (Schulbesuch), berief gelehrte Männer an seilten Hof (Sammlung von Sagen und Liebern) und orbnete die Rechtspflege. Zur Hebung des Wohlstanbes erleichterte er den Hanbet (Hanbels-
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