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1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. I

1914 - Düsseldorf : Schwann
\t)\ür L 912,0 ititfiötn Www für Nlaschen-Mttelschuim und verwandte Anstalten in vier teilen ❖ J^uf Grundlage des Leitfadens der Geschichte für Lyzeen und höhere Mädchenschulen von Prof. Dr. Kr.zurbonsen bearbeitet von Paul voos Heftet der Städtischen Mädchen-Mittelschule in Gelnhausen Erster Teil: Vilöer aus der vaterländischen Geschichte Mit 27 Abbildungen druck unü Verlag von L. Schwann in Diisselöorf

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. III

1914 - Düsseldorf : Schwann
Bealeitwort. ^7vr vorliegende „Leitfaden der Geschichte für Mädchen-Mittel-schulen und verwandte Anstalten" ist eine Bearbeitung des im gleichen Berlage erschienenen „Leitfadens der Geschichte für Lyzeen und Höhere Mädchenschulen" von Pros. Dr. Fr. Zurbonsen nach den Grundsätzen, die in den Bestimmungen über die Neuordnung des Mittelschulwesens vom 3. Februar 1910 niedergelegt sind. Der ehrenvollen Aufforderung einer den Bedürfnissen der Mädchen-Mittelschulen angepaßten Bearbeitung ist der Unterzeichnete um so bereitwilliger gefolgt, als es sich um ein Unterrichtswerk handelt, das sich in pädagogischen Kreisen seit seinem Erscheinen besonderer Anerkennung zu erfreuen hat und bereits an zahlreichen Lyzeen und anderen Anstalten in Gebrauch genommen ist, da es durch seine Vorzüge in hervorragender Weise geeignet erscheint, den geschichtlichen Sinn der Schülerinnen zu wecken und mit dem Interesse an der Vergangenheit das Verständnis der Gegenwart zu fördern. Die Bearbeitung richtet sich in der Anordnung, Auswahl und Darbietung des Stoffes genau nach den ministeriellen Bestimmungen; sie hat aus praktischen Gründen folgende Gliederung erhalten: E r st e r T e i l (Kl. V): Bilder aus der vaterländischen Geschichte. Zweiterteil (Kl. Iv): Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte; Römer und Germanen. Dritter Teil (Kl. Iii): Deutsche Geschichte von der Völkerwanderung bis zum Frieden von Münster und Osnabrück. Vierter T e il (Kl.iiu.i):Brandenburgisch-preußische Geschichte mit Einschluß der deutschen von 1648 ab bis zur Gegenwart unter besonderer Berücksichtigung der wichtigsten Einrichtungen unseres Staates. In stofflicher Hinsicht haben, besonders mit Rücksicht auf den Lebenskreis der die Mittelschule besuchenden Mädchen, wesentliche Beschränkungen und Vereinfachungen sowie stellenweise Ergänzungen eintreten müssen. Vielleicht hätten hier und da noch weitere Ausscheidungen stattfinden können, doch schien es erwünscht, dem freien Ermessen des Lehrers etwas reichlicheren Spielraum zu lassen, um es ihm zu ermöglichen, den besonderen Verhältnissen seiner Schule (z. B. Vorbereitung auf höhere Lehranstalten) Rechnung zu tragen; im übrigen wird es Sache der Fachlehrerberatung jeder Anstalt fein, festzustellen, welche Abschnitte als die wichtigsten zu behandeln sind, und welche gegebenenfalls ausgelassen oder der gelegentlichen Durchnahme anheimgegeben werden können. l*

3. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. IV

1914 - Düsseldorf : Schwann
Iv Möglichst betont ist der kulturgeschichtliche Stoff. Für die Weckung geschichtlichen Sinnes erscheint er in vielem wichtiger als die politischen und kriegerischen Verhältnisse; doch haben auch diese natürlich eine angemessene Berücksichtigung erfahren. Dem Zwecke des Leitfadens entsprechend ist bei der Darstellung des Kulturgeschichtlichen auch „Frauenleben und Frauenarbeit" in gebührender Weise behandelt worden. Bei der Darstellung ist möglichste Anschaulichkeit erstrebt; die Ereignisse sind, wo es angängig war, um Persönlichkeiten gruppiert. Das leidige Zahlenmaterial ist auf die wichtigeren Daten beschränkt worden; Grundzahlen sind im Druck hervorgehoben. Die Erzählung mit Nebensächlichem zu beschweren, sofern es nicht zur Weckung des geschichtlichen Interesses nötig, schien dem Verständnisse wenig dienlich. Das trifft namentlich für Teil Ii, Altertum, zu, das ja ohnehin der jugendlichen Auffassung besondere Schwierigkeiten bietet. Der in den ministeriellen Bestimmungen geforderten taktvollen Behandlung von konfessionellen Fragen ist ganz besondere Beachtung geschenkt worden. Um die Übersicht zu erleichtern, ist die Darstellung in kleinere Abschnitte zerlegt; zur Förderung der Anschaulichkeit und Vertiefung des Unterrichts haben zahlreiche Abbildungen, Karten und Pläne Aufnahme gefunden. Bei der Wiederholung sowie Vertiefung der Lehraufgabeu früherer Klassen werden die beigefügten „Aufgaben" gute Dienste leisten, die auch zu Vergleichen mit der Vergangenheit anzuregen bestimmt sind. Zur „Weckung lebendiger Vorstellungen" ist ferner an passenden Stellen auf geschichtliche Bilder und Gedichte hingewiesen worden; besonders letztere sind in hervorragendem Maße geeignet, die Anschaulichkeit des Unterrichts zu erhöhen und in den Kindern eine lebhafte Teilnahme an geschichtlichen Personen und Ereignissen zu erwecken. Die in dem Leitfaden angeführten Gedichte sind in einem ergänzenden Teile: „Gedichte zur Belebung des Geschichtsunterrichts" zusammengestellt; in dieser Gedichtsammlung sind auch eine Anzahl guter geschichtlicher Jugendschriften für das häusliche Lesen angegeben. Möge der bescheidene Leitfaden die Schülerinnen mit Liebe und Begeisterung für unser deutsches Vaterland erfüllen, sowie in ihnen die Lust nach Erweiterung und Vertiefung ihrer Kenntnisse wecken und das Verständnis für die Geschichte der Gegenwart anbahnen. Gelnhausen im März 1914. Paul voos.

4. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 1

1914 - Düsseldorf : Schwann
A. Bilöer aus der älteren deutschen Geschichte. 1. Armin oder Hermann, der Befreier Dentschlands. 1. Die Germanen. Wer etwa um die Zeit von Christi Geburt das Land unserer Vorfahren, der Germanen, betrat, der fand es uoch voll von düsteren, wildreichen Wäldern und ungeheuren Sümpfen. Die Bewohner selbst zerfielen in zahlreiche Stämme, die sich oft untereinander bekriegten. Sie waren große, kräftige Menschen mit blondem Haar, und ihre blauen Augen blickten kühn und trotzig in die Welt. Hohe Vorzüge des Charakters zeichneten die Germanen aus: Tapferkeit und Freiheitsliebe, Treue und Gastlichkeit rühmten an ihnen auch ihre Feinde. Heilig war bei ihnen die Ehe, sorgsam die Erziehung. In hoher Achtung stand die Frau. Ihre Götter, deren oberster Wodan war, ehrten sie durch Opfer in heiligen Hainen. Einsam lebten die Familien auf ihren zerstreut liegenden Gehöften; Städte gab es nicht. Außer dem Eisen kannten die Germanen kein Metall, außer Hafer und Gerste kein Getreide. Vieh war ihr liebster Reichtum. Den Ackerbau und die Sorge für Hans und Hof überließ der Mann den Frauen, Kindern und Sklaven; feine Hauptbeschäftigung waren Jagd und Krieg. Die westlichen und südlichen Nachbarn unserer Vorfahren waren die Römer. Sie waren ein mächtiges Volk und hatten viele Länder erobert. Von Germanien besaßen sie alles Land westlich vom Rhein und südlich von der Donau. Unter dem Kaiser Augustus versuchten die Römer auch das innere Deutschland zu unterwerfen, und sie drangen sogar bis zur Elbe. Des Kaisers Statthalter V a r u s behandelte die freien Germanen bereits wie römische Untertanen; erlegte ihnen Steuern auf und richtete über sie nach römischen Gesetzen. Darüber ergrimmten die Germanen. 2. Die Varusschlacht. Niemanb fühlte aber die Schmach und Csrniebrigung seines Volkes tiefer als Armin ober Hermann

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 2

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 2 — der Cherusker, dessen Stamm in der Gegend des Harzes wohnte. Er war der Sohn eines Fürsten und ein kluger, tatkräftiger Jüngling von 27 Jahren. In Rom, wo er einige Jahre gewesen war, hatte er die römische Kriegskunst kennen gelernt. Die Römer hatten ihn für seine Dienste in ihrem Heere zum Ritter gemacht, und Varus, in dessen Begleitung er sich befand, schenkte ihm volles Vertrauen. Das In einer Nacht hielt Hermann tief im Walde eine Versammlung vieler germanischer Häuptlinge und freier Männer ab und feuerte sie an, sich gegen die Römer zu erheben. Alle schwuren zu°ihreu Göttern, mit ihm in den Kampf zu ziehen. Um den Varus aus seinem sicheren Lager in gefährliche .Gegenden zu locken, erhob jetzt ein Volksstamm an der unteren Ems ^scheinbar einen Aufstand. Varus wollte diesen unterdrücken und brach mit seinem Heere auf. Er gelangte in die Wild-Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde. nis des Teutoburger Waldes. In den Gipfeln der gewaltigen Eichen brauste der Sturmwind; der Donner rollte, und ununterbrochen strömte der Regen herab. Die Römer versanken fast in den aufgeweichten Boden und schleppten sich mit ihrem vielen Gepäck mühsam durch den düsteren Wald. Plötzlich erscholl von den Bergen ein fürchterliches Kriegsgeheul. Erschrocken blieben die sollte des Statthalters Verderben sein.

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 3

1914 - Düsseldorf : Schwann
Soldaten stehen. Da stürmten schon die Germanen von 0 allen Seiten herbei und überschütteten sie mit einem Hagel von Geschossen. Hermann selbst war unter den ersten; er gab bald hier, bald dort seine Befehle, feuerte seine Landsleute an und kämpfte wie ein Held. Vergebens suchten die Römer sich durchzuschlagen; drei Tage lang wehrten sie sich wie Verzweifelte. Aber fast das ganze Heer wurde vernichtet; Varus stürzte sich, als er alles verloren sah, in sein Schwert. Die Germanen machten reiche Beute; die Gefangenen opferten sie ihren Göttern?) Wie ein Donnerfchlag wirkte auf den Kaiser Augustus die Nachricht vom Untergänge feines schönen Heeres. Er war untröstlich. „Varus, gib mir meine Legionen wieder!" soll er gerufen haben. In ganz Rom entstand die größte Bestürzung, und man fürchtete schon, die Germanen würden jetzt ins Reich einbrechen. Aber Hermann dachte nicht daran, das zu tun; er war zufrieden, daß der Boden feiner Väter wieder frei war. 3. Hermanns Lebensende. Alle Versuche der Römer, ihre Herrschaft in Germanien wiederherzustellen, mißglückten. Sie nahmen jedoch Hermanns Gemahlin Thusnelda gefangen und führten sie nach Rom. In Ketten mußte sie hier mit ihrem (Böhnchen vor dem Siegeswagen des Feldherrn hergehen. Darüber grämte sich Hermann sehr. Zwölf Jahre lang schirmte er noch mutig sein Land. Aber da brachen innere Zwistigkeiten aus; Hermann wurde beschuldigt, daß er nach der Königswürde strebe, und siel im Alter von 36 Jahren als Opfer eines Meuchelmordes. So elend endete der Befreier seines Vaterlandes. In neuerer Zeit hat Hermann auf einem Berge des Teutoburger Waldes unweit Detmold ein herrliches Denkmal bekommen. Das gewaltige Schwert, das der Befreier Deutschlands in die Höhe hält, trägt die Inschrift: „Deutschlands Einigkeit meine Stärke, Meine Stärke Deutschlands Macht!" 2. Bonifatius. 1. Wirksamkeit. Am Rhein und an der Donau wurden die deutschen Völker schon früh mit dem Christentum bekannt. Im Innern Deutschlands fand die christliche Lehre zuerst durch Glaubensboten aus Irland und Britannien, d. h. England, Verbreitung. Der eigentliche „Apostel der Deutschen" wurde Winfried oder Bonifatius. Er stammte aus einer adligen Familie in Bgl. Lohmehers Wandbild „Die Schlacht im Teutoburger Walde" (Berlin, Troitzsch).

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 4

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 4 — England und trat hier früh in ein Kloster. Im Anfange des achten Jahrhunderts ging er zuerst zu den Friesen an der Nordsee, aber diese Heiden wollten von ihrem Götterglaubeu nicht ablassen; deshalb begab er sich zu den Hessen und Thüringern. Hier hatte er großen Erfolg; viele von ihnen ließen sich taufen. Bei dem Dorfe Geismar unweit Fritzlar im Hessenlande stand damals eine mächtige, alte Eiche, die dem Donnergotte geweiht war. Die Heiden glaubten, daß jeder, der den Baum verletze, von dem Blitze des Gottes niedergeschmettert werde. Da trat Bonisatius heran, legte die Axt an den Baum und hieb ihn um, ohne daß ihm ein Leid geschah. Das Volk erkannte daran die Machtlosigkeit seiner Götter und ließ sich taufen. Aus dem Holze des Baumes errichtete Bonifatius eine kleine Kapelle. Bald war ganz Hessen und Thüringen bekehrt, und die Bewohner nahmen mildere Sitten an. Der eifrige Apostel gründete viele Kirchen und errichtete in Fulda das erste deutsche Kloster, das durch seine Schule berühmt geworden ist; hier waren bald 400 Mönche. Auch eine Schar frommer Klosterfrauen ließ Bonifatius von England kommen. Ihre Vorsteherin, die edle L i o b a , die mit Bonifatius verwandt war, gründete das erste Nonnenkloster Bischofsheim an der Tauber mit einer Schule für die weibliche Jugend. Wegen seiner großen Verdienste um die Verbreitung des christlichen Glaubens ernannte der Papst in Rom den eifrigen Priester zum obersten Bifchof (Erzbischof) und übertrug ihm die Aufsicht über die ganze Kirche in Deutschland. Seinen Sitz nahm Bonifatius in Mainz. Er gründete in den bekehrten Gegenden mehrere andere Bischofssitze, und überall blühte ein schönes christliches Leben auf. 2* Ende. Als Greis von 74 Jahren Das Bomfatiusdenkmal in Fulda, zog Bonifatius, von vielen Priestern be- m mußifism ü ylx'lbu'kk w ' “1 ! . p; ”. ’ ;■>- 7"" 1 *' ' ' ■

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 5

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 5 — gleitet, noch einmal nach dem Lande der heidnischen Friesen. Er hatte die Freude, eine große Anzahl derselben zu taufen. Aber bei dem Orte Dokkum im heutigen Holland wurde er von einer Schar bewaffneter Heiden überfallen. Freudig ging Bonifatius dem Märtyrertode entgegen; wr j „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" waren feine • letzten Worte. Die Leiche wurde später nach Fulda gebracht; dort liegt sie in einer Gruftkapelle des Domes bestattet. An seinem Denkmal in Fulda steht in lateinischer Sprache geschrieben: „Das Wort des Herrn währet in Ewigkeit." 3. Karl der Große, 768—814. 1. Das Auftreten Karls. Der mächtigste deutsche Stamm waren die Franken. Sie hatten sich über den Niederrhein nach Westen ausgedehnt und beherrschten das heutige Frankreich, das von ihnen den Namen hat. Das hervorragendste Geschlecht bei den Franken war das der Karolinger. Aus diesem stammte Karl dergroße. Sein Bestreben war, alle deutschen Stämme ryr\c> zu einem christlichen Reiche zu vereinigen. Um dieses Ziel ' 0o zu erreichen, hat er glänzende Kriegstaten und weise Friedenswerke vollbracht. Mit Recht heißt er daher der Große. 2. Der Sachsenkrieg. Zur Zeit Karls wohnte im heutigen Westfalen und Hannover das tapfere und freiheitliebende Volk der Sachsen. Da sie noch Heiden waren und häufig in das fränkische Gebiet einfielen, beschloß Karl, sie zu unterwerfen und christlich zu machen. Er drang mit Heeresmacht in das Sachsenland ein, zerstörte die feste Eresburg (im südlichen Westfalen) mit dem Hauptheiligtum e des Volkes und führte das Christentum ein. Aber kaum hatte er das Land verlassen, so erhoben sich die Sachsen wieder und kehrten zu ihren heidnischen Opfern zurück. Besonders war es ihr Herzog Wittekind, der sie immer wieder zu Aufständen reizte. Aber endlich sehnte sich dieser selbst nach Frieden. Er wünschte, den gewaltigen Karl einmal von Angesicht zu sehen, zog deshalb Bettlerkleider an und schlich unerkannt in das Lager der Frauken. Es war gerade Weihnachten, und Karl hatte sein Zelt zu einer Kirche einrichten lassen. Wittekind trat ein. Er staunte über die Herrlichkeit des christlichen Gottesdienstes, noch mehr jedoch über die Andacht der Krieger. Vor dem Altare kniete in Andacht der Frankenherrscher, und um ihn her beteten die Großen seines Reiches. Wittekind, der das alles sah, wurde sehr ergriffen. Er eilte zum Altare, beugte zum Erstaunen Karls, der ihn erkannte, das Knie vor dem Christengotte und bat den Priester um die Taufe. Karl selbst wurde sein Pate.

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 6

1914 - Düsseldorf : Schwann
6 — Mit ihrem Herzoge ließen viele Sachsen sich taufen. Nun war der Widerstand des Volkes gebrochen, und der Krieg hörte bald auf. Um die Herrschaft des Christentums zu sichern, errichtete Karl im Sachsenlande mehrere Bistümer, wie Paderborn, Münster, Osnabrück, Bremen und Halberstadt. x) 3. Karls Krönung zum Kaiser. Karl hatte sich ein mächtiges Reich geschaffen; es erstreckte sich schließlich von der Elbe und der Donau bis zum Atlantischen Ozean und von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Als gewaltigster Herrscher des Abendlandes strebte Karl nach einer Würde, die seiner Macht am besten entsprach: das war die Würde eines römischenkaisers, die seit mehreren Jahrhunderten nicht mehr in Gebrauch gewesen war. Der damalige Papst, den Karl mehrmals gegen Feinde beschützthatte, erfüllte diefes ^Verlangen. Im Jahre 800 war Karl nach Rom gekommen. Am ersten Weihnachtstage, mit dem man damals das neue Jahr begann, betete der König am Altare der Peterskirche. Da trat der Papst unerwartet an ihn heran und setzte ihm eine goldene Krone auf das Haupt. Das versammelte Volk aber jubelte dem Erstaunten zu und rief: „Heil und Sieg dem großen Karl, dem nach Gottes Willen gekrönten friedebringenden r ö m i s ch e n K a i s e r!" 800 Karl der Große. J) Gedicht: Kopisch, „Die Gründung der Stadt Frankfurt a. Main."

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 7

1914 - Düsseldorf : Schwann
— 7 — Das war das erste„Kaiserhoch"unserer vaterländischen Geschichte. Von nun an galt Karl als der erste Herrscher der Christenheit, vor dem alle Fürsten und Völker sich zu beugen hatten, und alle deutschen Könige der späteren Seit trachteten, weil sie seine Nachfolger waren, ebenfalls nach der römischen Kaiserkrone. 4. Karls Friedenstätigkeit. Karl ordnete sein großes Reich aufs beste. Sehr lag ihm die Ausbreitung von Christentum und Bildung im Volke am Herzen. Er ließ Kirchen und Klöster erbauen, richtete an ihnen Schulen ein und berief gelehrte Männer zur Unterweisung der Jugend. Auch an seinem Hofe zu Aachen gründete er eine Schule. Einmal trat er selbst in die Schulstube und hörte dem Unterrichte zu; auch die schriftlichen Arbeiten der Kinder ließ er sich vorlegen. Die Fleißigen mußten auf seine rechte Seite treten, die Trägen auf die linke. Und siehe da! Die meisten armen Kinder kamen rechts zu stehen, fast alle Kinder von Vornehmen aber links. Freundlich wandte sich der Kaiser zu den Fleißigen und lobte sie. Doch zürnend kehrte er sich darauf den vornehmen, aber trägen Kindern zu und sprach: „Schämt euch ! Werdet ihr nicht fleißig, so soll keiner von euch fortan vor meine Augen kommen, und ich werde euch bestrafen, wie ihr es verdient!“1) Auch das leibliche Wohl der Untertanen lag dem Kaiser sehr am Herzen. Auf seinen zahlreichen großen Landgütern mußte alles in bester Ordnung fein; die Bestellung der Acker und Gärten, die Zucht und Pflege des Viehes, besonders der Pferde und Rinder, sollte als Vorbild für die umwohnenden Bauern dienen.2) Die Verwalter der Güter mußten ihm alljährlich zu Weihnachten genau Bericht erstatten; sogar die Zahl der Eier, die von den Hühnern gelegt wurden, hatten sie dabei anzugeben. Karl sorgte auch für die Anpflanzung von edlen Obstbäumen, Küchengewächsen und Arzneipflanzen; er ließ Weinberge anlegen, Wälder ausroden und Sümpfe trocknen; wüste Gegenden verwandelten sich in fruchtbare Felder, und Karl freute sich, wenn er das alles sah. 5. Karls Persönlichkeit. Eine hohe Gestalt, die siebenmal die Länge seines Fußes betrug, und ein kräftiger Körperbau zeichneten den Kaiser aus. Er war mäßig in Speise und Trank; von Jugend auf an körperliche Übungen, wie Reiten, Turnen, Schwimmen, gewöhnt, erfreute er sich einer sehr rüstigen Gesundheit und war nie frank. Seine Kinder, die er sehr liebte, hielt er zu einem einfachen Leben an; die Töchter mußten spinnen, weben, sticken und sich ihre Kleider selbst machen. Am liebsten weilte er in Aachen, denn Gedichte: Gerok, „Wie Kaiser Karl Schulvisitation hielt" und „Wie Kaiser Karl schreiben lernte." 2) Gedicht: Greif, „Der stumme Kläger."
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