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1. Allgemeine Weltgeschichte - S. 5

1884 - Leipzig : Weber
Erstes Kapitel. Der Orient. 5 die Seele aber kehrt nach Vollendung reinigender Wanderungen durch verschiedene Tier- und Menschenleiber zuletzt in die göttliche Substanz zurück, der sie entstammt. Frühzeitig lud die Ergiebigkeit des Bodens zu Ackerbau, festen Wohnsitzen und geordnetem Besitz ein, brachte die Notwendigkeit des Schutzes gegen die Wüstenstämme ein kriegerisches Königtum empor. Die Pharaonen, zugleich Herrscher, Gesetzgeber, Eigentümer des Grund und Bodens und oberste Priester, genossen göttliche Verehrung. Entsprechend der unverrückten Regelmäßigkeit in der Natur des Landes wurde die Abschließung der Beschäftigung in erblichen Berusskreiseu Sitte. Ein eigner Kriegerstand führte die Waffen; einflußreich war die Stellung des Priesterstandes. Ihm verdankt Ägypten außer der Feststellung der Religion und des Kultus ein strenges Sittengesetz, ein ausgebildetes Nechtswcsen, die Entwicklung der alten Hieroglyphenschrist zu einer Bildzeichen- und Lautschrift und den ausgedehnten Gebrauch derselben zu Inschriften und anderen Aufzeichnungen, sie waren vorzugsweise die Beamten, die Bewahrer einer Fülle wissenschaftlicher Kenntnisse, der Heilkunde, der durch das Steigen und Fallen des Nils geweckten Sternkunde, nicht minder der Dichtung und der Kunst, vor allem der hauptsächlich Festigkeit und Dauer erstrebenden Baukunst, der Skulptur und Malerei. Bodenban, Gartenkunst, Viehzucht waren hoch entwickelt, die Verfertigung von Byssusgeweben und Schmucksachen, die Glasbereitung, der Kupferbergbau im Sinai bezeugen die Blüte des ägyptischen Gewerbfleißes, Handel trieben sie mit den Wanderstämmen Afrikas und auf der Insel Pharos mit den Phönikern. Als Gründer des ältesten Reiches in Ägypten und als Erbauer von Memphis gilt M e n e s. Die Riesenbauten der Pyramiden, [um 3800 v. Chr. welche die Könige von Memphis als ihre Grabstätten errichteten, beweisen ebenso die unbedingte Gewalt, mit der sie über die Kräfte ihres Volkes verfügten, wie die Kunstfertigkeit und Leistungsfähigkeit des letzteren, die Inschriften auf ihren Bauwerken, deren Entzifferung der neuern Forschung gelungen ist, geben Ausschluß über Leben und Geschichte Altägyptens. Die höchsten Pyramiden sind die des Chnfn, 146 m hoch, des Chafra, der auch die 54 m lange Sphinx, das Bild des Horus, aus dem Felsen hauen ließ, und des Meukera. Unter ihren Nachfolgern rückte der Mittelpunkt des Reichs nach Theben in Oberägypten, von wo aus diese nicht bloß über ganz Ägypten sondern auch über das angrenzende Nubien geboten. Es war eine Periode reichen Kulturlebens. Der älteste

2. Allgemeine Weltgeschichte - S. 9

1884 - Leipzig : Weber
Erstes Kapitel. Der Orient. 9 im Westen der tiefen Thalspalte des Jordans mit seinen an Getreide, Obst und Wein reichen Thalmulden, seinen Bergtriften und wüsten Strichen, seinem zur Seefahrt einladenden Küstensaum die Absonderung in kleinere Gemeinwesen und deren eigenartige Entwicklung. Das Land am rechten Jordanufer hieß Kanaan, der südliche Küstenstrich bei den Griechen nach seinen Bewohnern, den Philistern, Palästina, der nördliche Phönike. Eine bevorzugte Stellung im Kreise der syrischen Semiten nehmen die Hebräer, d. i. die Jenseitigen, ein, deren Herkunft aus dem Euphrat- und Tigrislande, von wo sie die Sage von der großen Flut mitbrachten, so wie ihre Verwandtschaft mit den Babyloniern und Assyrern außer Zweifel stehen. Nach ihrer eigenen Überlieferung, wie sie in der Genesis zusammengefaßt ist, wanderte Thera mit seinem Sohne Abraham aus Ur in Chaldäa nach Harran (d. i. Karrhae), wo die Nahoriten zurückblieben; von da zog Abraham mit Lot, dem Sohne Harans, aus das Gebot Jehovas nach dem südlichen Kanaan; dort wohnte er zu Hebron, reich an Herden, Silber und Gold, und richtete seinem Gotte Altäre auf. Wie nach der Stammtafel der Genesis anzunehmen ist, sonderten sich hier die Amoriter und die Moabiter, die Nachkommen Lots, im Osten imd Nordofien des Toten Meeres, desgleichen die Jsmaeliter und Midianiter, welche das mittlere Arabien und die Sinaihalbinsel in Besitz nahmen, von den Abrahamiten ab. Weiter folgt aus den Erzählungen von Isaak und seinen Söhnen Esau und Jakob, daß auch die Jagd und Krieg liebenden Edomiter, als Nachkommen Esaus, zu den Abrahamiten gehörten, die Hebräer oder Israeliten aber, die Nachkommen Jakobs, der jüngste Sproß des ganzen, einst von den Bergen. Arphachsads herabgestiegenen Stammes waren. Die Wanderungen und Geschicke der Vorfahren verkörperten die Hebräer in den großen Gestalten der Stammväter, die ihnen zugleich die Vorbilder der Sitte, der Frömmigkeit und der Gottesfurcht so wie der Reinhaltung des Stammes waren. 8.5. Die Israeliten. Jakob zog samt seinem ganzen Hause nach Ägypten, der Überlieferung nach aus Veranlassung seines [um 1550 einst dorthin verkauften und daselbst zu höchstem Ansehen gelangten Sohnes Joseph, und gern überließen die Ägypter dem Hirtenstamm, der sich freiwillig unter ihre Herrschaft stellte, die Weidetrift im Lande Gosen, rechts vom östlichsten Nilarm, um an ihm eine Schutzwehr gegen ihre philistäischen Nachbarn zu haben. Hier weideten die Israeliten friedlich ihre Herden, bis unter der

3. Allgemeine Weltgeschichte - S. 10

1884 - Leipzig : Weber
10 Erstes Hauptstück. Das Altertum. Regierung Sethos' I. die Bedrückung derselben begann. Müde der Frondienste, die sie Ramses Ii. Leim Bau der zum Schutz gegen die Schasu aufgeführten Festen Pithom und Ramses leisten mußten, brachen sie, die während eines Aufenthalts von 320 Jahren in Ägypten zu einem streitbaren- Volke erwachsen waren, unter um 1320] Führung des ihnen von Jehova gesandten Moses zur Zeit des Pharao Menephta aus, um aus der Sinaihalbinsel ihre Herden in Freiheit weiden und dem Gotte ihrer Väter ungestört dienen zu können. Voll Dank gegen Jehova für die Errettung aus der Knechtschaft Ägyptens kehrte das Volk mit verstärkter Innigkeit zum Dienste seines alten Gottes zurück und so konnte Moses am Sinai im Gegensatz gegen die Menge der ägyptischen Götter den ausschließlichen, bildlosen Dienst Jehovas einschärfen. Indem er die in den zehn Worten zusammengefaßten Grundsätze des religiösen und des Sittengesetzes als unmittelbares Gebot Jehovas an sein Volk verkündete, gab er demselben jenen religiösen Ernst und jene sittliche Vertiefung, die die Geschichte desselben vor allen anderen Völkern auszeichnen. Andere Vorschriften wurden später mit Satzungen, wie sie aus veränderten Verhältnissen entsprangen, zu einem förmlichen System religiöser Gesetzgebung verbunden. Um dem wandernden Volke eine festere Organisation zu geben, wurden die Geschlechter desselben in zwölf Stämme zusammengefaßt, die ihren Ursprung ans die zwölf Söhne Jakobs zurückführten; als priesterlicher Stamm sonderte sich der Stamm Levi aus. Nach einem mißlungenen Versuche, die kärglichen Weiden am Sinai mit den besseren an der Südgrenze Kanaans zu vertauschen, führte Moses die Israeliten auf weiten Umwegen um das Gebiet der Edomiter zu den Triften am linken Jordanufer. Hier überwanden sie die Amoriter, die kurz vorher die Moabiter unterworfen und sich zum herrschenden Volke vom Jordan bis zur Küste um 1250] gemacht hatten; dann brachen sie unter Anführung Josuas, des Fürsten des Stammes Ephraim, mit Ausnahme der Stämme Rnben, Gad und halb Manasse, welche jenseit des Jordan zurückblieben, aus zur Eroberung von Kanaan, das Jehova einst den Stammvätern eingegeben und dessen Besitz er ihrem Samen verheißen hatte. Die Eroberung von Jericho öffnete den Eingang in das Land; ein Teil der alten Bewohner wurde vertrieben oder getötet, ein anderer schloß sich den Siegern an; noch andere blieben, da die Gemeinschaft der letzteren sich bald löste und jeder einzelne Stamm sich besondere Gebiete erkämpfte, unabhängig unter und

4. Allgemeine Weltgeschichte - S. 12

1884 - Leipzig : Weber
12 Erstes Hauptstück. Das Altertum. 1033] Jonathan fiel, Saul stürzte sich verzweifelnd in sein Schwert. Doch behauptete sich sein jüngster Sohn Jsboseth jenseit des Jordan und es gelang selbst seinem Feldhauptmann Abner, die nördlichen Stämme vom Joch der Philister zu befreien, während David zu Hebron im Stammgebiet Juda als Vasall der Philister saß, bis nach mehrjährigem Kampfe gegen Jsboseth Abners Übertritt und jenes Ermordung ihm Anerkennung als König in ganz Israel verschafften. Durch die Ausrottung von Sauls ganzem Geschlecht bis aus den lahmen Mephisboseth sicherte er sich den Thron und brachte die Art, wie er ihn gewonnen, durch eine ruhmvolle Regierung in Vergessenheit. In glücklichen Kriegen erweiterte er, namentlich durch die Eroberung von Damaskus, die Grenzen des Reichs, zu dessen Mittelpunkte er das den Jebnsitern entrissene Jerusalem machte; hier, aus der Burg Zion erbaute er mit Hülfe phönikifcher Bauleute seinen Königspalast und erhob seine Hauptstadt durch Übersiedelung der Bundeslade dahin zugleich zum Mittelpunkte des nationalen Kultus. Da sein ältester Sohn Absalon als Empörer durch Joabs Hand gefallen war, bestimmte er die Nachfolge nicht dem nächstberechtigten Adonia sondern dem Sohne 993] der Bathseba, Salomo, der, nachdem er sich des Adonia und des Joab entledigt hatte, der ererbten Macht auch den äußern Glanz und die Pracht hinzufügte. Der Friede belebte den Handel, im Verein mit Phönikern segelten die Israeliten von Ezeongebr aus nach den kostbaren Produkten des fernen Ophir, ihre Karawanen zogen über das von Salomo erbaute Thadmor bis zum Euphrat, eine glanzvolle Hofhaltung umgab den König, der neben dem Ruhm des Herrschers den des Dichters und des Weisen genoß. An der Stelle der Stiftshütte erhob sich ein prächtiger Tempel; um diesen schloß sich die Priesterschast zu einer engen Gemeinschaft zusammen, durch sie wurden das neue Ritual und die Rechtsgewohnheiten mit der noch im Volke fortlebenden Tradition zu einem Ganzen verbunden und als eine Wiederherstellung des einst am Sinai von Jehova seinem Volke gegebenen Gesetzes ausgezeichnet. Jehova selbst sollte der rechte König sein, ihm allein sein auserwähltes Volk durch sittenreinen Wandel dienen. Aber die Wirklichkeit entsprach diesem Ideale nicht. Die Üppigkeit des Hofes lebte von der Bedrückung des Volkes, mit dem Reichtum lockerten sich die Sitten, der lebhafte Verkehr mit den Nachbarn und der Harem des Königs öffneten das Land wieder den fremden Götzendiensten. 953] Als daher bei Salomos Tode sein Sohn Rehabeam sich weigerte

5. Allgemeine Weltgeschichte - S. 13

1884 - Leipzig : Weber
Erstes Kapitel. Der Orient. 13 den harten Druck zu mildern, wählten zehn Stämme den Ephrai-miten Jerobeam zum König, nur Juda, Simeon und ein Teil von Benjamin blieben Rehabeam treu und ein Einfall des Königs Sisak von Ägypten, der sich selbst Jerusalems bemächtigte, verhinderte ihn an der Unterwerfung der Abtrünnigen. Fortan bestanden die Reiche Israel und Juda getrennt neben einander. § 7. Die Phöniker. Frühe schon hatte der Überfluß Syriens an Wein, Öl und Getreide einen regen Handelsverkehr mit den Stämmen der Wüste und durch deren Vermittelung mit dem Euphratlande, mit Ägypten und dem Weihrauchlande Arabien hervorgerufen. Damaskus und, seit Salomos Zeit, Thadmor waren Hauptstationen der großen Karawanenstraße. Aber die einzigen Semiten, welche auch das Meer befuhren, waren die Phöniker, die Bewohner der hafenreichen Küste am Libanon. Die einander rasch folgenden Einbrüche der Ammoniter und der Hebräer in Kanaan drängten zahlreiche Scharen hierher und dieser Zufluß verstärkte den Trieb nach Besiedelung der westlicheren Inseln und Küsten, die bereits vorher die Phöniker von Berytus, Biblus und Sidon bald als Seeräuber, bald als Händler besuchten. Wie es die Sage von den Wanderungen des Kadmos versinnbildlicht, schritten die phönikischen Niederlassungen von Kypros, Rhodos und Kreta nach den Inseln des ägäischen Meeres und bis auf das Festland von Hellas vor. Die Purpurschnecke und die Metalle waren es, denen sie nachgingen, überall an den fremden Küsten entstanden Faktoreien zum Schutz und zur Erleichterung des Handels. Mußten sie auch im ägäischen Meere den Griechen weichen, so gewährte dafür die Vermehrung ihrer Pflanzorte im Westen reichlichen Ersatz. An der Nordküste Afrikas erhoben sich Hippo, Utika und das der Sage nach von Dido (d. i. Astarte) erbaute Karthago, das, dank seiner bevorzugten Lage, alle anderen phönikischen Kolonieen überflügelnd, zu einer selbständigen Handelsrepublik emporwuchs. Über Sicilieu und Sardinien gelangten sie nach Tartessns, dem südlichen Spanien; hier gründeten sie Gades als Ausgangspunkt weiterer kühner Fahrten durch die Säulen des Hercules in den Ozean bis zur Westküste Afrikas, den Canaren und Madeira, bis zu den Zinninseln int Norden und den Küsten der Nordsee, wo sie den Bernstein sammelten. Gleichzeitig entfaltete sich die Industrie in den Städten der Heimat zur höchsten Blüte, in der Erz- und Glasbereitung, der Weberei, der von ihnen erfundenen Purpur-färberei, der Elfenbein- und Bernsteinschnitzerei waren die Phöniker

6. Allgemeine Weltgeschichte - S. 15

1884 - Leipzig : Weber
Erstes Kapitel. Der Orient. 15 schlug. Die Einwohner von Samaria wurden zumteil nach Medien weggeführt, Fremdlinge an ihre Stelle gesetzt. Länger behauptete das Reich Juda, begünstigt durch seine Lage, die Festigkeit und Heiligkeit Jerusalems und durch die Abstammung seiner Könige aus Davids Geschlecht, eine wennauch oft zweifelhafte Selbständigkeit, und bei aller äußern Schwäche erhob sich in seinem Innern eine neue geistige Macht in dem Propheten tu m. Dem sich immer erneuernden Eindringen der fremden Kulte stellten zuerst Amos und Hoseas, dann der größte aller Propheten, [um 780 Jesaias, die vertiefte und gereinigte Auffassung des einen unsichtbaren Gottes gegenüber, welcher ihnen nicht mehr bloß der Stammgott Israels war, der sein Volk wunderbar geleitet hatte, sondern der allein wahre Gott, der allmächtige Herr Himmels und der Erde. Geläutert entstieg durch sie der alten Bolksreligion der reine Monotheismus. Angesichts der drohenden Macht Assyriens verkündeten sie dem Volke das baldige Hereinbrechen des Gerichts als die Strafe seines Abfalles, aber auch das Erbarmen des Herrn, wenn es reuig zu ihm zurückkehre. Von Sargous Sohne Sanherib, dem ersten, der seine Residenz nach Niniveh verlegte, mußte Hiskias von Juda mit schwerem Gelde Verzeihung dafür erkaufen, daß er trotz Jesaias^ Warnung sich an die Spitze einer Erhebung Syriens gestellt hatte; doch rettete der Heranzug der Ägypter unter Tirhaka Jerusalem und Sanherib verzichtete auf die Behauptung Syriens. Erst nach seiner Ermordung erstieg Assyrien unter Assarhaddon und Assurbauipal durch Bezwingung des empörten Babyloniens, Wiederherstellung der Herrschaft über Syrien und Wegführung des Königs Manasse von Inda, durch Eroberung vom (Slam, Nordarabien, Ägypten und Kleinasien den Gipfel seiner Macht und Ausdehnung. Doch war es auch schon ein Vorbote des beginnenden Verfalles, als es dem Fürsten von Sais Psammetich mit Unterstützung des Königs Gyges von Lydien und mit Hülfe ionischer und karischer Söldner gelang die Unabhängigkeit Ägyptens wiederherzustellen. Psammetich öffnete nun Ägypten dem Verkehr mit den Fremden, Naukratis wurde die Hauptstation der Griechen, aus den von ihnen erzogenen ägyptischen Knaben entstand die Kaste der Dolmetscher. Zugleich aber legte die Auswanderung eines großen Teiles der über ihre Zurücksetzung erbitterten Kriegerkaste nach Meroe den Keim zu der Schwäche des wiederhergestellten Reiches. Eifriger

7. Allgemeine Weltgeschichte - S. 17

1884 - Leipzig : Weber
Erstes Kapitel. Der Orient. 17 machen, den Frieden. Mit der Einnahme von Niniveh durch Kyaxares und Nabopalassar ging das assyrische Reich zugrunde; [606 Assur-idil-ili verbrannte sich selbst mit seiner Königsburg. Medien gebot fortan vom Indus bis zum Halys. Die Wiederaufrichtung Babylons und sein Gegensatz zu Ägypten wurden das Verderben des Reiches Juda. Noch einmal machten hier die Priester nach der blutigen Verfolgung, welche Manasse über die Diener Jehovas verhängt hatte, und nach der Heim-suchung durch die Skythen, unter Josias den von dem Propheten Jeremias eifrig unterstützten Versuch, das Volk durch innere Kräftigung und verschärfte Abschließnng gegen die Heiden zu retten. Die Auffindung des angeblich von Moses verfaßten Gesetzbuches (des Denteronomion) gab den Anlaß, den Bund mit Jehova feierlich zu erneuern und allen Götzendienst auszutreiben. Da aber brach Pharao Necho, die Beschäftigung der Babylonier und Meder vor Niniveh benutzend, in Syrien ein, setzte anstatt des Josias, der bei Megiddo gegen ihn Sieg und Leben verlor, dessen Sohn I o ja Hin zum Fürsten über Juda und unterwarf ganz Syrien, verlor es aber wieder durch die Niederlage, die er durch Nebucadnezar, Nabopalafsars Sohn, bei Karchemis am Euphrat [604 erlitt ^ In diesem erkannte Jeremias das Werkzeug Jehovas zur Bestrafung der Völker. Noch vermied Jojakim durch Unterwerfung den Untergang; als ihn aber die Hoffnung auf die Hülfe Ägyptens zum Abfall verleitete, nahm Nebucadnezar Jerusalem ein, führte 10 000 Juden, unter ihnen den Propheten Ezechiel, nach Babylon fort und setzte den Z edekias, einen Sohn des Hiskias, als seinen Statthalter ein; eine nochmalige im Vertrauen auf Pharao Hophra unternommene Empörung der Juden strafte er mit der Zerstörung des durch Hunger bezwungenen Jerusalem und der [588 Wegschleppung des Volkes samt dem geblendeten Zedekias nach Babylon. Auch Tyrus erkannte nach dreizehnjähriger Einschließung seine Hoheit an. Eben so jedoch auf die Hebung des Wohlstandes int Innern wie auf die Erweiterung der Grenzen bedacht, stellte Nebucadnezar die alten Bewässerungsbauten wieder her, führte zum Schutze des Stammlandes gegen Norden die „medifche Mauer" auf, umgab Babylon mit großartigen Befestigungen, schmückte ihre Tempel und Paläste aus der Beute seiner Feldzüge und führte seiner medischen Gattin zuliebe die Terrassen der „hangenden Gärten" auf. Aber schon unter seinen nächsten Nachfolgern sank die Macht Flathe, Weltgeschichte. 2. Aufl. 2

8. Allgemeine Weltgeschichte - S. 23

1884 - Leipzig : Weber
Zweites Kapitel. Griechenland. 23 Übungen stählten den Körper. Die Unterordnung jedes andern menschlichen Gefühles unter die eine Pflicht gegen den Staat, die Abschließung des Landes gleich eines Heerlagers nach außen und die Vernachlässigung jeder freiern Geistesbildung hielten Sparta in starrer Unveränderlichkeit und Einseitigkeit fest, verliehen ihm aber auch eine kriegerische Überlegenheit, die ihm nach zwei langwierigen Kriegen die Unterwerfung der Messenier und dadurch die Hegemonie über den Peloponnes gewann; ein Teil der Besiegten rettete wenigstens den Namen des Vaterlandes nach Messana. Allein in Sparta erhielt sich das Königtum, wennauch durch die steigende Macht der Ephoren zum Schatten geworden, überall anderwärts wurde dasselbe durch die Adelsgeschlechter beseitigt, aus deren Mitte sich dann, gestützt auf die Volksgemeinde, den Demos, mehrfach Tyrannen der Herrschaft bemächtigten, so Kypselos in Korinth, Theagenes in Megara, Orthagoras in Sikyon, Poly-krates auf Samos, bis auch sie der erstarkenden Volkskraft weichen mußten und die Staaten sich meist demokratisch weiterbildeten. § 14. Athen. In Athen ging nach dem Opfertode des Kodros, der das Land von dem Einfall der Dorier befreite, die [1066 Königsherrschast allmählich in eine Aristokratie der Enpatriden über. Des Kodros Nachkommen folgten mit Beseitigung des königlichen Namens als lebenslängliche Archonten, bis die Dauer dieses Amtes aus zehn Jahre beschränkt, es auch Anderen zugänglich gemacht, 683 sogar aus ein Jahr verkürzt und unter neun Archonten verteilt wurde. Zwar erreichte der Demos als Schutz gegen die Willkür der Beamten die Niederschrift der Gesetze durch Drakon, [um 620 doch halsen diese dem Hader zwischen Herrenstand und Volksgemeinde nicht ab. Erst nachdem ein Anschlag des Kylon eine Tyrannis auszurichten von den Alkmäoniden vereitelt und an den Teilnehmern treulos bestraft worden war, löste der weise Solon die schwere [594 Aufgabe, den Frieden im Innern und das Ansehen nach außen wiederherzustellen. Nach Erleichterung der das Volk erdrückenden Schuldenlast teilte er die Bürgerschaft, auch hier die Minderzahl gegenüber den von fremdher zugezogenen gewerbtreibenden Metöken und den zahlreichen Sklaven, in vier Vermögensklassen "mit abgestuften Rechten und Pflichten, überwies die Verwaltung nächst den Archonten einem aus den vier Phylen oder Stämmen gewählten Rate von Vierhundert, der Bnle, die souveraine Staatsgewalt der Volksversammlung, Ekklesia, die Gerichte 6000 Geschworenen und beließ den altehrwürdigen Areopag als obersten Hüter der Gesetze.

9. Allgemeine Weltgeschichte - S. 32

1884 - Leipzig : Weber
32 Erstes Hailptstiick. Das Altertum. dem gewaltigen Umstürze, den er bewirkt, eine wichtige Neubildung hervor: Die Verpflanzung hellenischer Bildung in den Osten erzeugte eine mit orientalischen (Stemmten gemischte Nachblüte der hellenischen Kultur, den Hellenismus, riß das Morgenland aus seiner Erstarrung und lockerte hier den Boden für die künftige Aufnahme des Christentums. Hatten die Hellenen unterdes nie aufgehört von dem Wiedergewinn der Freiheit zu träumen, so erhob sich auf die Kunde von Alexanders Tode ein großer Teil derselben; allein obgleich ihr 323-211 Bundesfeldherr Leosthenesin dem Lamischenkriege anfangs glücklich gegen Antipater stritt, wurden sie doch nach dessen Tode durch die makedonischen Waffen und die eigene Zwietracht besiegt. Für Athen erreichte der redliche Ph okion noch leidliche Bedingungen; Demosthenes nahm freiwillig Gift, um den Henkern zu entgehen,' unter deren Händen sein Genosse Hypereides starb. Seitdem blieb Hellas entweder abhängig von Makedonien oder ein Spielball in den Kämpfen der Diadochen. Spartas gesunkene Macht durch Herstellung, der lykurgischen Verfassung wieder aufzurichten erstrebte 242] der edle König Agis Iv., scheiterte aber an der Verkommenheit des Volkes, und als sein Nachfolger Kleomenes Iii. den Versuch erneuerte, stieß er auf den eich ätschen Bund, unter dessen Hegemonie Aratos von Sikyon den Peloponnes zu einen trachtete, 221] und endete, mit makedonischer Hülfe besiegt, als Flüchtling in Alexandreia. Sparta wurde die Beute ruchloser Tyrannen, der 183] Strateg der Achäer Philopoimen, „der letzte der Hellenen", mußte im Kerker der Messenier den Giftbecher trinken. Die Unfähigkeit der Hellenen eine nationale Einheit zu bilden hat sie dem politischen Untergange überliefert, aber durch ihre Sprache, ihre Wissenschaft und ihre Kunst sind sie die Lehrer der Völker geblieben. 'Drilles Hapilel. Rom. A. Die Königszeit. § 22. Italien. Gründung Roms. Die vom Apennin durchzogene Halbinsel im Süden der Alpen, über welche sich allmählich der Name Italien ausbreitete, war von mehreren, mit Ausnahme der um 600 im Pothale eingewanderten Gallier, den Pelasgern

10. Allgemeine Weltgeschichte - S. 33

1884 - Leipzig : Weber
Drittes Kapitel. Rom. 33 sprachverwaudten Stämmen bewohnt. Die Etrusker, deren Sprache noch nicht hinreichend entziffert ist, gründeten im Arnogebiet einen Bund von zwölf durch einen Priesteradel, die Lncnmonen, beherrschten Städten und bildeten ein eigentümlich künstliches Religionssystem voll Zeremonieen, Wahrsagung und Zeichendeutung aus; ihre Seemacht beherrschte das tyrrhenische Meer, bis sie in der Schlacht bei Cnmä von dem Tyrannen Hiero I. von Syrakus [475 gebrochen wurde. Überreste mächtiger Mauerbauten, Erzarbeiten und kunstreiche Basen zeugen von ihrer Kultur. Sabellische Völker, zu denen die Sabiner, Samniter, Lucaner n. a. gehörten, breiteten sich auf Kosten der Osce r und Sicnler über den größten Teil Mittel- und Unteritaliens aus. Südlich der Tiber wohnten die Latiner, ein mit anderen Bestandteilen gemischter Zweig der Sicnler, einen Bund von dreißig Ortschaften bildend, dessen Haupt Albalonga war. Den Küstensaum Unteritaliens umgab ein Kranz blühender Griechenstädte. Dürftig und wenig zuverlässig ist die Kunde von den Anfängen des römischen Staates. Die Erzählung von der Gründung Roms (nach Varro Ol. Vi, 3 = 754 v. Chr.) durch Romnlus und Remus, die Söhne der Rhea Silvia vom Mars, die Enkel des Albanerkönigs Nnmitor und Abkömmlinge des Trojaners Aeneas, die Gestalten der sieben Könige, namentlich der vier ersten, nächst Romnlus des weisen Numa Pompilins, des Tullus Hostilius, unter dem der Zweikampf der Horatier mit den Cn datiern die Vorortschaft über Latium von Alba auf Rom überträgt, und des Aucus Marcius gehören späterer, die Ausfüllung der Lücke und die Erklärung der ältesten Einrichtungen bezweckender Erfindung an. Das Wahrscheinlichste ist, daß Rom als eine Grenzfeste der Latiner gegen die Etrusker auf dem Palatinischen Hügel angelegt worden und das Volk der Quinten aus einer Vereinigung jener mit anderen, namentlich sabinischen und etruskischen Ansiedlern erwachsen ist. Die zuverlässigsten Spuren bieten die in die früheste Zeit hinaufreichenden Grundlagen der römischen Verfassung, wonach an der Spitze des Staates ein Wahlkönig, ihm zur Seite der Senat, bestehend aus 100, später aus 300 Geschlechtsältesten stand, die Bürgerschaft der Patricier, die, ihrer Entstehung entsprechend, sich in die drei Stämme der Ramnes, Tities und Lnceres zu je zehn Enden gliederte und als Versammlung die cornitia curiata bildete. Die Clienten waren Hörige der Patricier. Hierzu kamen mit der Zeit durch gezwungene oder freiwillige Übersiedelungen die Plebejer, Flathe. Weltgeschichte. 2. Aufl. 3
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