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1. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 24

1909 - Bamberg : Buchner
24 Alte Geschichte. verringerte er und erhhte statt dessen den stndigen Sold. Macht die Soldaten reich", pflegte er zu sagen, und verachtet die andern!" 2. Doch es scheint, als habe er nicht bedacht, da seine Manahmen jedem Abenteurer, wes Standes und Landes er auch sein mochte, den Zu-gang zur hchsten Stelle ermglichten und so der Verwirrung und Ver-wilderung im Staatsleben Tr und Tor ffneten. Tatschlich wechselten denn in der Folgezeit (eben im 3. Jahrhundert) Kaiser und Gegenkaiser sehr rasch/ in der Regel von den Soldaten selbst aus dem Wege ge-rumt. Mitunter gelangten ausgemachte Barbaren ^ oder alberne Menschen auf den Thron, so der syrische Priesterknabe Elagabal, der seine Mutter und Gromutter in den Senat einfhrte und Tnzern und Barbieren die hchsten Staatsmter bertrug. Eine rhmliche Ausnahme machte sein 222 Vetter Alexander Severus (222235),3 von dessen Regierung an die Kriege mit den Germanen und Neupersern nicht mehr aufhrten. An allen Grenzen brechen diese Reichsfeinde ein und bringen im Verein mit Hungersnot und Pestilenz das Reich an den Rand des Verderbens. 3. In dieser Zeit der hchsten Not, wo bereits verschiedene Provinzen abfallen und sich eigene Kaiser ernennen/ nahmen die bewhrten Generle den Soldaten das ihnen von Sever verliehene Vorrecht der Kaiserwahl ab, um selber jedesmal den tchtigsten aus ihrer Mitte zum Kaiser zu kren. Wir sehen von nun ab lauter tchtige Heermeister, meist sind es Jllyrter5, mit dem Purpur bekleidet, und wir sehen, wie es diesen tatkrftigen Mnnern gelingt, durch unaufhrliche Kriegszge der Bar-barennot wenigstens vorbergehend Einhalt zu tun. Freilich ist Rom während dieser ganzen Zeit nicht mehr am Tiber, sondern in den tapfern Lagern an der Grenze. Unter diesen neuen Soldatenkaisern ist zu nennen 270 Aurelian, der in einem glnzenden Feldzug Palm^ra und den Orient 1 Es ist die Zeit der sogenannten 30 Tyrannen. 2 So der Thrazier Maximin, ein gewesener Hirte, nachmaliger Korporal, ein Herkules von 8^/2 Fu Lnge und ein geschworener Feind aller Bildung. Oder der Araber Philippus, einem Beduinenstamm angehrig. 3 Er will Ordnung schaffen und den Senat wieder mehr ankommen lassen, kmpft aber unglcklich gegen Neuperser und Germanen und wird bei Mainz mitsamt seiner Mutter von den Soldaten erschlagen. 4 So bildete sich in Syrien das palmyrenische Reich des Cdenthns und seiner Gemahlin Z en6bia, und in Gallien das Reich von Trier unter verschiedenen Imperatoren, die jedoch rmisches Wesen wacker gegen die hereindringende Barbarei der Germanen verteidigen. Auch in gypten warfen sich Prtendenten auf. 5 Sie hatten sich meist aus niedrigstem Stande zu ihrem Generalsrang empor-gearbeitet, waren also selbstgemachte Männer. Ihre Heimat (zwischen Adria und Pontus) war damals das stndige Kriegstheater. 132

2. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 29

1909 - Bamberg : Buchner
Die Christen und die Christenverfolgungen. 29 Sprache und Lebensgewohnheiten der Reichsbrger, innerlich gefrdert durch deren weltmde Stimmung, die das uere Wohlbefinden nicht mehr so hoch schtzte, sondern sich sehnte nach einer inneren Befriedigung, nach dem Trste den der Weltstaat trotz seiner ausgezeichneten Verwaltung und seiner groen Auswahl von Gtterdiensten wiegesagt nicht mehr geben konnte. Denn was die Leute damals am meisten bekmmerte, das war weniger die Sorge um die Sicherheit der Grenzen vor den Barbaren, als vielmehr die Sorge um der Seelen Seligkeit. 3. So trat die junge Weltreligion von Anfang an in einen gruud-stzlicheu und schroffen Gegensatz zum alternden Weltstaat. Jede der beiden Mchte sah in der andern eine Gegnerin. Ein Zweikampf war unansbleib-lich. Derselbe verlief in der Art, da die Christen zuerst die Verfolgten, und nachher die Angreifer und Sieger waren. Anfnglich verhielten sich die Christen verchtlich und feindselig gegen den Staat. Vom alt-christlichen Standpunkt aus sahen die Christen in Rom blo die feindliche Weltmacht, die der Verwirklichung des Reiches Gottes hindernd im Wege stehe und deshalb vernichtet werden msse. Zudem glaubten sie an die baldige Wiederkunft Christi und den bevorstehenden Untergang des sndigen Babel. Bei solcher Gesinnung forderten sie Volk und Regierung zu den Verfolgungen geradezu heraus. Und wir hren, da gerade gute und energische Kaiser wie Nerva, Trajan, Hadrian, die Antonine, Severus, Deeius, Aurelian, und zuletzt namentlich noch Diokletian die Christen verfolgten. Aber schlielich erlahmte der Verfolgungseifer, wohl auch darum, weil die Christen selbst ihre staatsfeindliche Haltung aufgaben. Ihre Hoff-nuug auf den nahen Weltuntergang und die Wiederkunft Christi hatte sich als irrig erwiesen. Deshalb nderten sie nun ihre Taktik. Nicht Vernich-tuug, sondern Vershnung des Gegners wurde das Ziel. Man wollte dem Weltstaat seine eigene Hilf- und Haltlosigkeit beweisen und ihn von der Wahrheit und Wichtigkeit des Christentums berzeugen. Zu diesem Behuf bekmpfte man in der Folge den Weltstaat mit seinen eigenen Waffen, mit 1 Noch zu Anfang des 3. Jahrhunderts verhielten sich die Christen zu den Heiden 1: 20. Am verbreitetsten war das Christentum in den ersten Jahrhunderten im Osten des Reichs; im Westen gehen sichere Spuren nicht der Italien (und Rom Katak6mben ) hinaus. Waren auch alle Stnde unter den Christen vertreten^ so bestand die Hauptmasse doch nur aus Sklaven und kleinen Gewerbetreibenden. Am zahlreichsten waren die Frauen vertreten. Alle aber, hoch und nieder, fhlten sich angezogen durch die Sndenvergebung und die Verheiung des ewigen Lebens. Dieser feste Glaube an einen sofortigen Eintritt in den Himmel erzeugte sogar zeitweise ein krankhaftes Sichherzudrngen zum Mrtyrertod, so da selbst die Vorsteher der Ge-meiuden dagegen einschreiten muten. 137

3. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 31

1909 - Bamberg : Buchner
Die christliche weltallgemeine Kirche und das christliche Weltreich. 31 zur Provinz, deren Mittelpunkt die Metropole bildete. Die jeweilige weltliche Provinzialhauptstadt wurde seit 341 rechtlich auch zur Kirchenhaupt-stadt der Provinz erhoben. Und wie seit Diokletian die Provinzen vereinigt waren zu Dizesen, so erhoben sich (seit 381) die Patriarchate der die Metropolen mit ihren Kirchenprovinzen. Solche Patriarchate sind Kon-stantinopel, Alexandrien, Antiochien, Jerusalem und Rom. Letzteres aber, gesttzt auf seine geschichtliche und nun schon auch kirchliche Vergangenheit (Grber der Apostelfrsten Petrus und Paulus) erhebt sich der die andern und erlangt so den Primat. Spter dann, beim allmhlichen Zusammen-brach des Reichs in den Strmen der Vlkerwanderung, bernahmen oft die kirchlichen Oberen stellvertretend die Geschfte der staatlichen Verwaltungsbeamten, und wo die Grenzen der staatlichen Provinzen verwischt wurden, blieben doch die kirchlichen Sprengel, und wo die Beamten wegfielen, blieben doch die Diener der Kirche, und in Rom, wo der Kaiser fehlte, blieb doch der Papst. So trat die Kirche das Erbe des Staates an, die Reichskirche ersetzte das untergegangene Weltreich. Noch mehr. Die Kirche blieb der Hort der lateinischen Sprache; die altrmische Pracht erhielt sich im Festgewand des Priesters; der Papst bildete sich einen Hofstaat nach dem Muster des frheren kaiserlichen, und wie einst der Kaiser, so erlt jetzt der Papst seine Edikte mit eigenhndiger Unterschrift. Dem Geheimrat des Kaisers entspricht spter das Kardinalskollegium; den rmischen Prokonsuln und Legaten die ppstlichen Legaten, die der Papst seit dem 11. Jahrhundert in alle Lnder entsendet als Trger seiner gesetzgeberischen und richterlichen Gewalt. berhaupt zerfiel von jetzt ab die Menschheit, soweit sie auf dem Boden des alten Weltreichs vereint ist, in zwei groe Lebensordnungen: Kirche und Staat, aber so, da der Staat nur als Teil der kirchlichen Ordnung gilt. Es ist also die Kirche der allumfassende Staat, sie ist im vollsten Sinn des Wortes das neue Imperium Romnum. Alle Rmer" sind Christen", und auf alle Christen ist das rmische, jetzt kanonische Recht anzuwenden. Und als dann das Welt-liehe Kaisertum durch die Deutschen wiederaufgerichtet wurde, beanspruchte der Papst das Recht, die Kaiserwrde nach Belieben verleihen zu drfen. Umgekehrt behaupteten im weiteren Verlauf der Zeit die Kaiser, Kirche und Staat seien einander ebenbrtig, und zuletzt behielten sie damit auch recht. 2. Konstantin der Groe zwar fhlte sich noch keineswegs als Diener, sondern als Gebieter der Kirche. Und wenn er sich auch in seinen spteren Jahren den Bischfen ganz hingab und ihnen bei Hof das erste Wort ein-rumte, so tat er dies nur, weil er einsah, da die Christen das grte Interesse fr seinen Thron und seine Dynastie hatten. Anders schon seine 139

4. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. uncounted

1909 - Bamberg : Buchner
Msbuch fr den Geschichtsunterricht an den mittleren Klassen der hheren Schulen Mrttemliergs Von E. Hesselmeyer Dr. phil. Professor am Gymnasium in Tbingen Zweite vernderte Auflage lile; Iii. Teil (Untertertia) : Rmische Kaisergeschichte. Geschichte der Vlkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519' Bamberg. C. C. Buchners Verlag. 1909.

5. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 33

1909 - Bamberg : Buchner
Die Ausbreitung der Germanen. 33 ausgerufen, bricht nach Konstantinopel auf und besteigt, da sein Vetter auf dem Marsche gegen ihn stirbt, ohne Blutvergieen den Thron seines Oheims. Als Kaiser (361363) unternahm er einen tollkhnen^ Zug gegen den 361 Perserknig Sapor und starb bei Ktesiphon in heier Schlacht als mutiger Reiter, noch nicht 30 Jahre alt, den Heldentod. -- 2. Mit ihm erlosch das Haus des Coustantius Chlorus (s. S. 25), und es begann eine zweite Reihe von Soldatenkaisern. Zunchst wird der christ-liehe General Jovianus vom Heer zum Kaiser ausgerufen. Jovian schlo notgedrungen mit Sapor Frieden und trat dann mit der Leiche Julians den Rck-zug an, starb aber, erst 33 jhrig, pltzlich in einem Stdtchen Bithyniens. Nun wurde ein christlicher Pannonier von niedriger Herkunst, aber herkulischer Krperstrke und militrischen Verdiensten zu Niea zum Kaiser ausgerufen, Valentinianns, der auf Wunsch des Heeres sogleich einen Mitregenten ernannte und zwar seinen Bruder Valens, dem er den Osten samt Thrazien und gypten berlie. Da die Nachricht vom Tod des gefrchteten Julian alle Germanen kampflustig gestimmt hatte, so eilte Valentinian in seinen Reichsteil. Er marschierte zunchst an den Oberrhein, dann der den Schwarzwald in die Gegend am oberen Neckar (Sieg der die Alemannen (368) bei Solicwinm) und von da nach Pannonien, wo er zu Ofen (Aqmncnm) an einem Blutsturz starb (375). Das Westreich kam jetzt an seine beiden noch jugendlichen Shne Gratianns und Valentinianns Ii. In diese Zeit (373375) fllt der groe Einsall des asiatischen (mongolischen) Steppen- und Reitervolks der Hunnen ins heutige Sdruland, der An- 375 sto zur groen germanischen Wanderung oder der eigentlichen Vlker-Wanderung. Kapitel 38. Die Ausbreitung der Germanen 1. Die Ursitze der Germanen2 sind in der norddeutschen Tiefebene, in den Wldern und Smpfen zwischen mittlerer Elbe und Oder, zu suchen. 1 Er drang, was vor ihm noch kein Feldherr, selbst Trajan nicht gewagt hatte, bei glhender Sommerhitze in sdstlicher Richtung von Antiochia her bis der Ktesiphon hinaus ins persische Reich vor. 2 Germane sei ein keltisches Wort und bedeute Nachbar. hnlich den alten Kelten werden die alten Deutscheu von den Rmern geschildert als Riesen von Wuchs mit grimmig blickenden blauen Augen und rtlich-bloudem Haupthaar, das sie aufgebunden trugen. Ihre Kleidung waren Pelzrcke, Beinbinden und Lederschuhe. Jagd und Krieg war die Beschftigung des wehrhaften Freien; Sache der Unfreien und Weiber war die Bestellung des Feldes. Die Freien zerfallen in Adelige und Gemein 141 Hesselmeyer, Geschichte. 2. Aufl. 3. Teil. 3

6. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 34

1909 - Bamberg : Buchner
34 Alte Geschichte. Dort hauste der deutsche Urftamm der Sweben (oder Senmonen). Bei der raschen Zunahme feiner Bevlkerungszahl und feiner Unkenntnis im richtigen Ackerbau reichten ihm jene Lnderstrecken bei Weitem nicht zu feiner Ernhrung. Es entstand Landnot, und diese zwang tausende zum Verlassen ihrer angestammten Heimat. So zweigten sich im Lauf der Zeit immer neue Geschlechter vom Muttervolke ab, um sich nach allen Himmels-richtungen auszubreiten. Rasch wuchsen auch sie sich in den neugewonnenen Sitzen zu selbstndigen Stmmen mit eigener Mundart aus, und diese stieen nun ihrerseits wiederum ganz aus denselben Ursachen wie ihre Voreltern die berschssige Bevlkerung ab. 2. Aus biefe Weise verbreiteten sich die Germanen allmhlich bis an die Ost-' und Nordfee, den Rhein, die Donau und Weichsel, in viele Stamme geteilt, von Kelten und Rmern, Balten und Wenden begrenzt. Aber sie ergossen sich auch nordwrts der das Meer nach Skandinavien und sdostwrts, am rechten Weichselufer hinaus und nach Podolien und Bessarabien hinunter bis an den Nordsaum des Schwarzen Meers und zur Krim. So sitzen von diesen Ostgermanen seit dem 2. Jahrhundert vor Chr. die Baftarneu in Besfarabieu, und feit dem 2. Jahrhundert nach Christus freie. Im Wrfelspiel kann der Freie feine Freiheit verspielen. Aus den Adeligen whlt das Ding (Thing), die Gesamtheit der Freien, mit Vorliebe feine Richter und Ganfrsten, in Kriegszeiten feine Herzoge und Heerknige. Der König wird nur aus dem hchsten Adel gewhlt, der feinen Urfprung auf die Gottheit zurckfhrt (bergt, die Herakliden), und ist oberfter Gerichts- und Feldherr. Ihm zur Seite steht der Priester, der das Heer auch in den Kampf begleitet. Die Germanen kmpften vlkerfchafts-und gefchlechterweife in geschlossenen Haufen oder Vierecken; im Rcken die Wagenburg mit den Weibern und Kindern und dem Tro. Gemeinsan war allen Germanen die Religion. Sie glaubten an Geister und Götter. Die Geister sind bermenschliche, aus Seelen hervorgegangene Wesen als Werwlfe, Schicksalsfrauen. Hexen, Walkren (Walhalla), Elben. Nixen, Waldgerster, Riefen, Wichte. Zwerge und Kobolde, die den Sterblichen bald hold, bald abhold sind. Unter den Gttern stand in ltester Zeit obenan Tiuz (Zeus), der Herr der Götter und Menschen, der alte Schlachtengott der Sweben, darum von den Rmern als Mars bezeichnet. Mit ihm verwandt ist Thor oder Donar, von den Rmern bald als Herkules, bald als Jupiter aufgefat. Er ist der Wetter- und Gewtttergott, der Freund der Bauern. In spterer Zeit wird aber als hchster Gott Wodan verehrt, emst Windgott und Seelenfhrer (wildes Heer, Muotesheer, wilder Jger), dann als Herr des siegenden Geistes der allwissende Allvater und Lenker des Schicksals der Völker. Von den brigen Gttern sind nur bekannt Balder und Loki, das Gute und das Bse. Loki, die Figur des Teufels, verrt christliche Ideen, wie auch die Erzhlung von der Weltschpfung (Weltesche) und dem Weltuntergang (und der Gtterdmmerung bereits eine Vermischung mit christlichen Anschauungen enthlt. i Schweden ist dasselbe Wort wie Sweben; die Ostsee aber ist das Swebenmeer. 142

7. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. uncounted

1909 - Bamberg : Buchner
C. C. Buchners Verlag, Bamberg. Deutsche Sprachlehre auf geschichtlicher Grundlage zum Gebrauch an hheren Lehranstalten wie zum Selbstunterricht verfasst von Dr. Hermann Stockei, K. Gymnasialkonrektor in Mnchen. 1908. 8. Xv, 252 S. Preis geh. M 8.60, geb. M 4.. Das Ziel, das den Verfasser bei Abfassung des vorliegenden Buches leitete, war die Absicht, eine grndlichere Kenntnis vom Wesen unserer Muttersprache im Knaben- wie im Mdchenunterricht unserer humanistischen wie realistischen Mittelschulen wie unserer Lehrerbildungsanstalten anbahnen zu helfen Dass eine solche Vertiefung not tut, darber drften die eingeweihten Kreise kaum verschiedener Meinung sein. Im wesentlichen beschrnkt sich gegenwrtig die Unterweisung in der deutschen Sprache auf die neuhochdeutsche Form. Demgegenber ist es der moderne Gesichtspunkt der Entwickelung, unter dem das Buch die Erscheinungen der deutschen Grammatik betrachtet, indem es die Formen smtlicher Wortgattungen in alt-, mitteler ^"hochdeutscher Gestalt vorfhrt und so ihr geschichtliches Werden nachweist. Fr die wissenschaftliche Zuverlssigkeit der Darbietungen brgt die Tatsache, dass sie auf den Werken unserer besten Germanisten (Behaghel, Braune, Paul, Wilmanns u. a. m.) fussen. Als ein besonderes Verdienst des Buches drfte hervorgehoben werden, dass es seinen. Stoff gemeinverstndlich im besten Sinn des Wortes behandelt. Fr Lehramtskandidaten, Lehrer der > olks- und Mittelschulen, Zglinge der hheren Lehranstalten, endlich fr alle Gebildeten, denen daran liegt einen klaren Einblick in das Werden und Wesen unserer Muttersprache zu gewinnen, drfte sich das Buch vorzglich eignen. 3 beziehen dnrch alle Buchhandlungen.

8. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 36

1909 - Bamberg : Buchner
36 Alte Geschichte. ausschlielich aus Germanen, desgleichen die Grenzheere. Die Kriege im 3. und 4. Jahrhundert wurden von germanischen Legionen entschieden. Es war nur die natrliche Folge dieser Barbarisiernng des Heeres und der durch die Entvlkerung des Reichs notwendig gewordenen Barbarenansiede-lnng im Innern, da seit Konstantin dem Groen, dem die Erhaltung des Reiches hher stand als die der rmischen Nationalitt, nicht blo im Heeres-, sondern auch im Staats- und Kirchendienst Germanen (Franken und Goten) in den leitenden Stellungen verwendet, und Ehen zwischen Tchtern aus den ersten Familien des Reichs und germanischeu Groen gerne gesehen wurden. Man hoffte eben der Germanengefahr am sichersten zu begegnen, wenn man die Germanen den Zwecken des rmischen Reichs dienstbar mache und sie romanisiere. Dies wre vielleicht ohne den Ein-bruch der Hunnen mglich gewesen. Allein dieses Ereignis bewirkte eine vllige Vernderung der Sachlage. Denn jetzt strmen die Ostgermanen unaufhaltsam und unerschpflich aufs rmische Reich ein und zertrmmern seinen siechen Krper. Kapitel 39. Der Hunneneinfall und seine Folgen. 1. Die Hunnen aus der Kirgisensteppe, von einem andern mongo-tischen Stamm westwrts gedrngt, reiten am Kaspisee entlang, stoen auf die Alauen (372) und, mit einem Teil derselben vereint, auf die Ostgoten. Auch diese werden unterworfen (375) und teilweise zum Anschlu gentigt, 375 und jetzt trifft der gewaltige Sto die Stmme der Westgoten. König Athanarich zieht sich mit einem Huflein nach Siebenbrgen zurck. Die Asiaten und ihre Heerespflichtigen breiten sich in Befsarabien und der Moldau aus, während die Masse der Westgoten (worunter 20000 waffenfhige Männer unter Fr 1 tigern vom Kaiser Valens die Erlaubnis erhlt, aufs rechte Donauufer berzutreten (376). Bald setzen auch ostgotifche Haufen eigenmchtig der die Donau. Die Westgoten weichen vor ihnen sdwrts aus. Ihre von Valens angeordnete Entwaffnung war unter-blieben, ebenso die Vorsorge fr ihre Verpflegung. Da brach unter ihnen eine Hungersnot aus, die sie zur Verzweiflung trieb, vollends als die Rmer sie verhhnten, indem sie ihnen gegen ihre Kinder Hunde zum Tausch boten. Langverhaltener Rmerha kam jetzt zum Ausbruch. Racheschnaubend verheeren die Goten das platte Land (doch Friede den Mauern!") bis Mazedonien und Thessalien (377), verstrkt durch entlaufene Sklaven und 144

9. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. III

1909 - Bamberg : Buchner
Vorwort zur zweiten Auflage. Vorliegendes Hilfsbuch fr den Geschichtsunterricht cm den mittleren Klassen der hheren Schulen Wrttembergs" will, wie schon das Vorwort zur ersten, 1897 erschienenen Auflage besagt, dem Lehrer die zeitraubende Vorbereitung auf die Geschichtsstunde erleichtern, dem Schler aber ein zweckentsprechendes Nachlese- und Nachschlagebuch sein. Diesem Ziel wird die jetzige, zweite und vernderte Auflage in nur noch erhhterem Mae gerecht, insofern sie zum Unterschied von der ersten Auflage 1. in vier getrennten Teilen zur Ausgabe gelangt, nmlich in je einem Teil fr Quinta, Quarta, Untertertia und Obertertia, und so die Anschaffung bedeutend erleichtert; 2. indem sie den geschichtlichen Stoff fr Quinta und Quarta in wesentlich erweiterter Form bietet und so den aus Kollegenkreisen geuerten Wnschen vollauf Rechnung trgt; 3. weil sie in der Ausdrucks-form noch mehr als bisher dem jugendlichen Empfinden und Verstndnis entgegenkommt. Selbstverstndlich sind die fr diese Stufe des Unterrichts verwend-baren Ergebnisse der Forschung auch in der jetzigen Darstellung verwertet worden. Desgleichen ist wiederum der wrttembergischen Geschichte ihr gebhrender Platz eingerumt und so den Anforderungen des wrttem-bergischen Lehrplans nach allen Seiten entsprochen. Was die uere Form betrifft, so hat die neue Zerlegung in 4 selbstndige Einzelbndchen auch zu einer vernderten Einteilung der Seiten-zahlen, der Kapitel und Paragraphen gefhrt. Doch ist durch eine daneben herlaufende Durchzhlung der Seiten durch alle vier Teile dafr gesorgt, da das Buch auch als Ganzes gebunden werden kann. So glaubt der Verfasser zu der Hoffnung berechtigt zu fein, da seine den wrttembergischen Schulen gewidmete Arbeit eine der die erste Auflage noch hinausgehende Wrdigung und Verbreitung finden werde. Tbingen, den 25. Mrz 1909. Professor Dr. E. Hestelmeyer.

10. Römische Kaisergeschichte, Geschichte der Völkerwanderung und deutsche Geschichte im Mittelalter bis 1519 - S. 38

1909 - Bamberg : Buchner
38 Alte Geschichte. einen weltgewandten Gelehrten auf den Thron erheben. Doch Theodosins besiegt die beiden Thronruber am Wipbach (unweit Grz) im Jahre 394 395 und macht sich so zum Alleinherrscher. Aber schon Mitte Januar 395 rafft die Wassersucht den groen Theodosius weg (Bischof Ambrosius hlt ihm die Leichenrede), viel zu frh fr das von ihm zuerst gerettete und dann (auch im Glauben) geeinigte Reich, das nun wiederum, und zwar fr immer, geteilt wird. Theodosins, bei seinem Tod erst 50 Jahre alt, hatte zwei minderjhrige Shne hinterlassen, den 17jhrigen Areadius und den 11jhrigen Honorins. Der ltere erhlt den Osten mit Konstantinopel (gleichsam als Oberkaiser), der jngere den Westen mit Mailand. Jedem aber wird ein Reichsverweser oder Kanzler beigegeben, dem Arcadins der Gallier Rnsinns, dem Honorins der Vandale Stllicho, der Tochter-mann des verstorbenen Kaisers, eine berragende Persnlichkeit, und in der Folge die eigentliche Seele der gesamten rmischen Reichsverwaltung, wie er auch einstweilen den Oberbefehl der smtliche Truppen im Westen und Osten innehatte. Kapitel 40. Das Ende Iveftroms. 1. Der Nachfolger Athanarichs, l et rieh, hatte noch von Theodosins den Oberbefehl der die gotischen Sldner bekommen. Nun war er zwar stolz auf diesen seinen rmischen Generalsrang, wollte aber als Goten-fnig neben dem ostrmischen Kaiser selbstndig regieren. Er vertrat einen neuen Reichsgedanken, die Gleichberechtigung der Germanen mit den Rmern: er wollte rmisch-germanischer Herrscher sein. Er will Rom nicht strzen, sondern blo das Imperium, die Kaiserwrde, an die Germanen bringen. Was erst unter Karl d. Gr. zu stnde kam, schwebte schon diesem West-gotenknig vor. So kndigte er also den Gehorsam und verlangte ein hheres Kommando und zwar der smtliche rmischen Reichstruppen. Um seiner Forderung mehr Nachdruck zu verleihen, zog er ostgotische und andere Freischaren an sich, welche die gefrorene Donau berschritten und im Verein mit den Westgoten sengend und brennend bis vor Konstantinopel streiften. In gotischer Nationaltracht begibt sich der Rmer Rufiuus zu Alarich und bestimmt ihn so zum Abmarsch in das noch unberhrte Griechenland. Konstantinopel war gerettet, der Zweck des Rufmus erreicht: die Gotengefahr nach Westen verzogen. 2. Stilicho, der mit den Reichstruppeu (s. Kap. 39 4, Schlu) in 146
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