Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Alte Geschichte - S. uncounted

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
fr den Geschichtsunterricht in den Mittelschulen der Provily Hannover. Bearbeitet von g. Tecklenburg, ,mb H. Querfurth, Rektor in Gttingen. Mittelschullehrer in Gttingen. Ausgabe A in zwei Teilen. Krger Seit: (ffe Geschichte. Mit 2 Karten. Georg-Eckert-hstitut fr international3 Schulbuchforschung Braunschweig , Bibliothek- = Preis fort. m. Leinenr. 1,10 Mk. == -::---- Hannover-List, 1919 Berlin W. 35, Podbielstt-Strsessi. ' Derffltnger-Strae ik. Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior). Inventarisiert unter Isbl-Sb.

2. Alte Geschichte - S. uncounted

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
Vorwort. Dies Buch ist der I. Teil unseres Hilssbuchs fr den Geschichtsunterricht in den Mittelschulen der Provinz Hannover", bearbeitet nach den ministeriellen Bestimmungen vom 9. Februar 1910. Es bietet mit dem Ii. Teil, der die Deutsche Geschichte" enthlt, den vorgeschriebenen Stoff von Klasse Ivi. lieber die Grundstze, nach denen das Buch bearbeitet, wolle man im Vorwort zum H. Teil nachlesen. Soweit der Stoff es zulie, sind jene Grundstze anch auf diesen I. Teil angewandt. Gttingen, im Dezember 1911. Die Verfasser.

3. Alte Geschichte - S. 1

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
Zur Einleitung. Viele wichtige Staaten und Lnder unserer Zeit liegen an der Ost- und Nordsee und am Atlantischen Ozean: Deutschland, Rußland, England, Frankreich, die Vereinigten Staaten von Nordamerika u. a. Die wichtigsten Staaten des Altertums lagen um das Mittelmeer: das Rmische Reich, das Land der Griechen, Palstina, Aegypten u. a. Das Mittelmeer breitete sich also in der Mitte jener Lnder aus und fhrt danach noch heute seinen Namen. Zwei groe Halbinseln erstrecken sich von Norden nach Sden in das Mittelmeer: die apenninische (Italien) und die Balkan-Halbinsel. In Italien, von der Stadt Rom aus, ist das Rmische Reich entstanden und hat sich von da um das ganze Mittelmeer ausgebreitet. Das sdlichste Stck der Balkanhalbinsel heit noch heute Griechenland. Auch im Altertum war dies schon das Land der Griechen. , Griechen und Rmer waren die bedeutendsten Völker des Altertums. Ihre Sprache wird noch heute in den Gymnasien und auf den Universitten gelehrt; viele Wrter unserer Sprache stammen aus dem Lateinischen, d. i. aus der Sprache der Rmer, und aus dem Griechischen; die lateinischen Buchstaben, d. i. die Schrift der Rmer, lernen wir in allen Schulen schreiben und lesen; unsere Richter lernen aus den Gesetzen der alten Rmer; unsere Bildhauer bilden sich an den Werken der griechischen Bildhauer. Auch auf andern Gebieten sind Griechen und Rmer die Lehrer der Völker Europas gewesen, auch des deutschen Volkes; ja, sie sind es noch heute durch ihre Schriften, ihre Bild- und Bauwerke, durch tchtige Männer und deren Taten, von denen genaue Kunde auf uns gekommen. Griechen und Rmer sind darum wert, da wir uns von ihnen erzählen, trotzdem sie 2000 3000 Jahre vor uns gelebt haben. Tecklenburg it. Querfurth, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. I. Teil. 1

4. Alte Geschichte - S. 9

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
3. Aus der griechischen Sagen- und Heldenzeit. 9 ein schn geputztes Weib mit kecken Augen, trat zudringlich an ihn heran und sprach: Folge mir, Herakles, so wirst du ein Leben voll Freude und Genu haben." Und dann?" fragte der Jngling. Dann ist es aus", antwortete die Wegweiserin. Wer bist du?" fragte Herakles weiter. Meine Freunde", sagte sie, nennen mich das Vergngen, meine Feinde das Laster". Da schaute Herakles nach der anderen Gttin; sie war einfach, sittsam und bescheiden. Ernst und doch freundlich sprach sie: Ich bin die Tugend. Wenn du mir folgst, so wirst du nach einem Leben voll Mhe und Arbeit Ruhm bei Gttern und Menschen und ein unsterbliches Leben haben." Herakles entschied sich ohne Zgern fr den Weg der Tugend. c. Die zwlf Arbeiten. Auf den Rat der Tugend fragte er bei dem Orakel zu Delphi: Was soll ich tun?" Er erhielt die Antwort: Gehe zum Könige Eurystheus von Myken und tue alles, was der dir befehlen wird." Da mute Herakles zwlf gefhrliche Arbeiten verrichten, die ihm ewigen Ruhm sicherten. Zuerst erschlug und erwrgte er einen gewaltigen Lwen, der in den Wldern von Nemea hauste. In derselben Gegend, in einem Sumpfe bei Leru, lebte eine groe Schlange (Hydra), die neun Kpfe hatte. Tglich kroch sie ans Ufer, raubte das Vieh von der Weide und verwstete das Land. Herakles drang auf das Untier ein, trat auf den Leib der Schlange, hielt sie am Boden fest und begann, ihr die Kpfe abzuschlagen; aber war ein Kopf gefallen, so wuchsen an seiner Stelle sofort zwei neue. Da nahm Herakles brennende Baumstmme und brannte jede Wunde aus, ehe ein neuer Kopf heraus-wachsen konnte. So ttete er die Hydra. Mit ihrem giftigen Blute bestrich er feine Pfeilspitzen. Danach mute Herakles die stymphalischen Vgel vertreiben, die in einem Sumpfe in Arkadien in groen Schwrmen lebten. Sie hatten eiserne Schnbel und Klauen und waren ein Schrecken fr Menschen und Tiere. Herakles machte sich nun eine eherne Klapper, stellte sich aus einen Berg, scheuchte die Vgel auf und erlegte sie dann mit seinen Pfeilen. Hierauf sollte Herakles den Stall des Knigs Augias reinigen. 3000 Rinder hatten in dem Stalle 30 Jahre gestanden, und er war noch nie gereinigt worden. Herakles leitete einen Flu durch den Stall und schwemmte so allen Unrat in einem Tage hinweg. Danach sollte Herakles dem Eurystheus die goldenen Aepfel der Hesperiden holen. Sie wuchsen auf einem Wunderbaume in einem Garten im fernen Westen. Die Tchter des Riefen Atlas, Hesperiden genannt, und ein hundertkpfiger Drache bewachten ihn. Nach langer Wanderung durch Nordafrika kam Herakles in das Land, wo der Riefe Atlas das Himmelsgewlbe trug. Herakles berredete diesen, fr ihn die goldenen Aepfel zu holen, dafr trug er fo lange das Himmelsgewlbe. Auf feiner Wanderung durch das nrdliche Afrika war Herakles bis an die enge Meeresstrae gekommen, wo das Mittelmeer in den Ozean ausmndet. Hier trmte er zur rechten wie zur linken Seite der Meerenge zwei gewaltige Felsen auf, die seitdem die Sulen des Herkules" genannt wurden. Die letzte feiner Arbeiten

5. Alte Geschichte - S. 11

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
3. Aus der griechischen Sagen- und Heldenzeit. 11 die Fe ab und brachte ihn um. Zuletzt erlegte er den Skiron; dieser zwang die Vorbergehenden, ihm an einem jhen Abhnge die Fe zu waschen, und stie sie dann mit einem Futritte ins Meer. Nach allen diesen Taten kam Theseus endlich nach Athen zum König Aegeus, der ihn an dem Schwerte erkannte und ihn freundlich aufnahm. b. Fahrt nach Kreta. Es herrschte damals in Athen groe Trauer. Die Athener muten nmlich alle neun Jahre dem mchtigen König Minos von Kreta als Tribut sieben Jnglinge und sieben Jungfrauen schicken; sie wurden dann dem Minotaur, d. h. Stier des Minos, der im Labyrinth hauste und auf menschlichem Leibe ein Stierhaupt trug, zum Fre berlassen. Wieder einmal war der Tribut fllig. Freiwillig begleitete Theseus die auserwhlten Opfer nach Kreta, um das Ungeheuer zu tten. Theseus gewann dort die Liebe der Knigstochter Ariadne; diese steckte ihm auer einem Schwerte ein Knuel Garn zu, mit dessen Hilfe er sich in dem Laby-rinth, einem unterirdischen Gebude mit unzhligen Jrrgngen, zurechtfand; er erlegte dann glcklich das Ungetm und rettete nicht nur seine Gefhrten, sondern beseitigte damit auch den Tribut gnzlich. Auf der frhlichen Heimfahrt verga er aber, anstatt des schwarzen Trauer-segels ein weies aufzuziehen, wie er seinem Vater Aegeus fr den Fall einer glcklichen Heimkehr versprochen hatte. Als Aegeus in der Ferne das schwarze Segel erblickte, meinte er, sein Sohn sei umge-kommen, und verzweiflungsvoll strzte er sich in das Meer, das seit-dem das gische genannt wird. Nun wurde Theseus König, von Athen. Er vereinigte die Bewohner Attikas zu einem Staate; daher feierte man ihn als den eigentlichen Begrnder Athens. 3. Der Argouautenzug. Ein dritter Held war Jason aus der Stadt Jolkos in Thessalien. Er unternahm mit den berhmtesten Helden seiner Zeit, Herakles, Theseus, Kastor und Pollux, dem Snger Orpheus u. a. auf dem Schiffe Argo eine Fahrt nach dem Lande Kolchis am Schwarzen Meere, um das goldene Vlie zu holen. Dieses hatte Phrixos, ein thematischer Knigssohn, der mit seiner Schwester Helle (Hellespont!) auf einem goldwolligen Widder vor der feindlichen Stiefmutter geflohen war, vor langen Jahren dorthin gebracht. Es wurde daselbst in einem heiligen Hain von einem feuerschnaubenden Drachen bewacht. Dorthin ging nun die abenteuer-liche Fahrt der Argonauten. Schwimmende Felsen, die an der Einfahrt zum Schwarzen Meer jedes Schiff zu zermalmen pflegten, muten durchfahren und mancherlei andere Gefahren bestanden werden, bis die Argo in Kolchis landete. Der König von Kolchis wollte das goldene Vlie herausgeben; aber Jason sollte zuvor zwei wilde Stiere ins Joch zwingen, mit ihnen einen Acker umpflgen, diesen mit Drachenzhnen besen und die daraus aufwachsenden Riesen erschlagen. Mit Hilfe der zauberkundigen Knigstochter Medea gelang ihm dies. Durch einen Zaubertrank schlferte Medea den Drachen ein, so da Jason das goldene Vlie ohne Gefahr holen konnte. Dann fuhren die Helden, mit ihnen Medea, eilig ab und ge-langten nach vielen Irrfahrten endlich in die Heimat zurck. Medea

6. Alte Geschichte - S. 15

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
3. Aus der griechischen Sagen- und Heldenzeit. 15 den Rcken seiner Schafe hin. Aber Odysseus und seine Gefhrten waren schlauer als ihr Gegner. Am Bauche der grten und strksten Widder hielten sie sich in der dicken Wolle fest und lieen sich hinaus-tragen. Als sie der Gefahr entronnen waren und glcklich wieder auf ihrem Schiffe saen, rief Odysseus dem Cyklopen zu: Die Strafe der Götter hast du erfahren. Nun wisse auch, wen du beherbergt hast! Ich bin Odysseus, der Zerstrer des mchtigen Troja?" Der blinde Riese ergrimmte darber so sehr, da er den Fliehenden einen groen Felsblock nachwarf, der ihr Schiff beinahe getroffen htte. Odysseus aber und die Seinen suchten das Weite. Darauf kam Odysseus zu der Zauberin Ki'rke (Circe), die ihn und seine Gefhrten in Schweine verwandeln wollte. Aber Odysseus drang mit dem Schwerte auf sie ein und zwang sie, ihn und alle die Seinen kstlich zu bewirten. Auf seiner weiteren Fahrt gelangte er in die gefhrliche Meerenge von Sizilien, wo an der einen Kste die Scylla, an der anderen die meereinschlrfende Charybdis hauste. Als er diese vermeiden wollte, kam er jener zu nahe, und sie verschlang sechs seiner Gefhrten. Glcklich kam er dann bei den Inseln der wundervoll singenden Sirenen vorber. Als sich aber seine Gefhrten an den Rindern des Sonnengottes Helios vergriffen und den Zorn der Gottheit auf sich geladen hatten, verlor Odysseus durch einen schrecklichen Gewittersturm sein Schiff und alle Gefhrten. Auf einen Schiffsbalken rettete er sich an die Insel der Gttin Kalypso, bei der er lange Jahre zubrachte. Sie hatte ihn so lieb gewonnen, da sie ihn nicht wieder fortlassen wollte. Endlich erhielt er von ihr die Erlaubnis zur Heimkehr; aber sein Flo, das er sich selbst gezimmert hatte, wurde von Poseidon zertrmmert, und mhsam rettete er sich nach der Insel der Phaken, deren König Alkmoos ihn gastfreundlich aufnahm und ihn dann auf einem Schiffe nach Jthaka sandte. Dort hielt man ihn lngst fr tot. Viele Vornehme drngten deshalb seine Gemahlin Penelope, sich mit einem von ihnen zu vermhlen, und da sie das nicht wollte, blieben sie am Knigshofe, verpraten Hab und Gut des Odysseus und schalteten wie Herren auf seinem Besitztum. Nur durch List hatte Penelope bisher allen ihrem Drngen widerstanden. Das alles erfuhr Odysseus von dem treuen Sauhirten Eumos, zu dem er in Bettlergestalt kam, und bei dem er auch mit seinem Sohne Telemach zusammentraf, der ausgezogen war, den Vater zu suchen. Er gab sich beiden zu erkennen und ttete nun mit ihrer Hilfe und unter dem Beistand der Gttin Athene die zudringlichen Freier. So erlangte der schwer geprfte Odysseus seine Gattin und die Herrschaft der Jthaka wieder. Die Geschichte des trojanischen Krieges und die Irrfahrten des Odysseus hat der griechische Dichter Homer in seinen unsterblichen Epen Jlias und Odyssee besungen. Der Deutsche Heinrich Schliemann hat in den siebziger wahren des vorigen Jahrhunderts die Sttte des ehemaligen Troja wieder aus-gegraben. 1. Gib Taten an. bei denen sich Herakles als Held oder Heros zeigte! 2. Vergl. Siegfried mit Herakles! Die Hydra, die dieser ttete, mit dem Drachen, den Siegfried berwand! 3. Bei Cassel steht oberhalb Wilhelmshhe der

7. Alte Geschichte - S. 20

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
20 5. Der Staat der Athener. 1. Welche Stnde unterschied man in Sparta? Wie waren sie entstanden? Gibt es bei uns auch noch solche Standesunterschiede? 2. Vergl. Stellung und Macht der Könige in Sparta mit derjenigen unsers Knigs! 3. Worin kann die spartanische Jugend ein Vorbild sein? Worin nicht? 4. Welche Bestimmungen galten in Sparta der Eigentum und Besitz? Wie ist das bei uns? 5. Warum hatte man in Sparta eiserne Mnzen? Vergleiche damit unsere Mnzen! 6. Gib Unterschiede an zwischen der spartanischen und unserer Jugenderziehung! 7. Stelle neben Lykurg, den Gesetzgeber der Spartaner, Moses, den Gesetzgeber der Juden! 5. Der Staat der Athener. 1. Geschichte Athens vor Solon. a. Land und Volk von Athen. Neben den Spartanern zeichneten sich unter allen Griechen die Athener am meisten aus- sie bewohnten die Landschaft Attika mit der Hauptstadt Athen. Die Bewohner von Attika waren ionischen Stammes. Da ihr Land wegen des felsigen, kalkigen Bodens nicht fruchtbar genug war, die zahlreiche Bevlkerung zu ernhren, so trieben die Athener schon frh Gewerbe und Handel, begnstigt durch mehrere Buchten mit vortrefflichen Hfen, deren bedeutendster der Pirns war. Auch die athenische Bevlkerung war in drei Stnde oder Klassen ein-geteilt: 1. Vollbrger, 2. zugewanderte Fremdlinge oder Schutzbrger (Metken), 3. Sklaven; doch wurden diese nicht so hart gehalten wie die Heloten in Sparta. b. Athen wird Republik. Der Sage nach soll Theseus die 12 Gemeinden der Landschaft Attika zu einem Staate vereinigt und Athen zur Hauptstadt erhoben haben. Anfangs herrschten in Athen Könige; sie waren oberste Feldherren, Priester und Richter. Die Knigsmacht wurde aber nach und nach eingeschrnkt durch die Eupa-tri den; das waren die Adeligen oder die groen Grundbesitzer in Attika, die zu Ro in den Krieg zogen und denen die Masse der Bauern zinspflichtig war. Sie setzten es zuerst durch, da alle Adeligen die Knigswrde erlangen konnten; dann durfte der König nicht mehr lebens-lnglich, sondern nur 10 Jahre, und dann nur 1 Jahr sein Amt führen. Schlielich beseitigten sie die knigliche Gewalt ganz und teilten die Geschfte des Knigs unter 9 Personen. Das waren die Archonten, d. h. Herrscher. Diese leiteten nunmehr den Krieg, den Gottesdienst, das Gerichtswesen und wurden alle Jahre aus der Reihe der Adeligen von den Adeligen selbst neugewhlt. So war in Athen aus der Monarchie eine Republik geworden. Der Opfertod des Kodros. Die Sage bringt die Vorgnge bei der Um-Wandlung Athens zur Republik mit dem hochherzigen Opfertode des Knigs Kodros in Zusammenhang. Sie erzhlt: Als die Dorer den Peloponnes unterworfen hatten, brachen sie auch der die Landenge von Korinth in Attika ein und griffen die Athener an. Damals soll das Orakel zu Delphi gesagt haben: Das Volk wird siegen, dessen König vom Feinde erschlagen wird". Da beschlo der athe-nische König Kodros, sich fr sein Volk zu opfern; er zog Bauernkleidung an, ging ins feindliche Lager hinber, fing dort einen Streit an und wurde, wie er es gewollt, erschlagen. Als die Dorer erfuhren, wer der Erschlagene sei, zogen sie eiligst ab. Darauf erklrten die Athener, keiner sei wrdig, des Kodros Nachfolger zu werden, schafften die Knigswrde ab und errichteten eine Republik. c. Mistnde in Athen. Die Bauern und Handwerker in Athen waren arm und vllig abhngig von den Adeligen. Viele

8. Alte Geschichte - S. 22

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
22 5. Der Staat der Athener. 1. Klasse, die mindestens 500, 2. Klasse, die mindestens 300, 3. Klasse, die mindestens 150, 4. Klasse, die weniger als 150 Scheffel Getreide ernteten. Die Rechte wurden nun so verteilt: alle vier Klassen hatten das Recht, in der Volksversammlung, in der die wichtigsten Staats-angelegenheiten besprochen und beschlossen wurden, mitzureden und mit-zustimmen; die drei obersten Klassen konnten auerdem wichtige Staats-mter bekleiden; aber Archonten konnten nur die Angehrigen der ersten Klasse werden. Wie die Rechte, so waren auch die Pflichten ab-gestuft: die 1. Klasse zahlte die hchsten Steuern, die 4. Klasse war steuerfrei. Zum Heeresdienst waren alle Brger verpflichtet; jeder mute sich Waffen und Ausrstung selbst besorgen, aber die drei ersten Klassen zogen als Reiter oder als schwerbewaffnetes Fuvolk zu Felde, die Angehrigen der vierten Klasse als Leichtbewaffnete; spter, als Athen eine Seemacht war, dienten die letzteren auch als Matrosen auf der Flotte. b. Verwaltung und Gesetzgebung. Wie bisher waren die neun Archonten die hchsten Beamten im Staate. Ihnen zur Seite stand der Rat der Vierhundert, der alljhrlich aus den drei obersten Klassen erwhlt wurde; er berwachte die Einnahmen und Ausgaben, verwaltete die Geschfte des Staates, arbeitete neue Gesetze aus u. ct., mute aber alle wichtigen Staatsangelegenheiten der Volks-Versammlung vorlegen. Diese entschied der Krieg und Frieden, be-schlo der neue Gesetze und whlte die Beamten. Wer athenischer Brger und der 20 Jahre alt war, hatte das Recht, in die Versammlung zu kommen und daselbst mitzureden, mitzustimmen, mitzuwhlen. Wer reden wollte, mute die Rednerbhne besteigen. Wurde abgestimmt, so mute jeder, der einverstanden war, die Hand erheben. Die Mehrzahl der Stimmen entschied der Annahme oder Verwerfung eines Gesetzes. Wenigstens viermal im Jahre kamen die Brger auf dem Marktplatze in Athen zur Volksversammlung zusammen; mit feierlichem Gebet wurde sie er-ffnet, und der erste Archont leitete sie. lieber die Volksversammlung hatte Solott noch ein oberstes Gericht gesetzt, den Areopag; dieser durfte schdlich erscheinende Beschlsse der Volksversammlung umstoen und richtete der schwere Verbrechen wie Mord, Raub, Brandstiftung, fhrte die oberste Aufsicht der die gesamte Staatsverwaltung, der die Jugenderziehung und der Sitten und Lebenswandel der Brger. Dieses hohe und wichtige Amt durfte nur von den wrdigsten Mnnern verwaltet werden. Man whlte daher in den Areopag nur solche, die vorher Archonten gewesen und sich in Amt und Lebenswandel un-tadelig bewiesen hatten. Die Wahl fr den Areopag galt auf Lebenszeit. c. Jugenderziehung. Die Erziehung war in Athen viel freier und mannigfaltiger als in Sparta. Die Kinder blieben bei den Eltern, damit diese fr die Erziehung sorgten. Zwar wurden auch die jungen Athener frhzeitig zu Leibesbungen angehalten, aber mehr noch zur Ausbildung der geistigen Krfte. Daher wurden feine Bildung,

9. Alte Geschichte - S. 49

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
2. Die Grndung Roms. 49 und Remus und erzog sie, als wren es seine eigenen Kinder. Zu Jnglingen herangewachsen, weideten sie die Heerde ihres Pflegevaters und gerieten einst in Streit mit den Hirten Numitors. Diese nahmen den Remus gefangen und fhrten ihn vor ihren Herrn. Numitor er-kannte alsbald in dem stolzen Jngling und in dessen Bruder seine Groshne, lie sich von ihrer wunderbaren Rettung berichten und be-hielt sie bei sich. Als sie erfuhren, was ihr Oheim Amulius getan hatte, erschlugen sie ihn und machten ihren Grovater wieder zum König von Albalonga. 2. Die Grndung Roms. Zum Dank fr ihre Hilfe erhielten Romulus und Remus von ihrem Grovater ein Stck Land am Tiber und die Erlaubnis, da, wo sie einst als Hirten gelebt, eine Stadt erbauen zu drfen. Hier, auf einem der sieben Hgel am Tiberstrom, legten die beiden Brder den Grund zu der spter so mchtig und be-rhmt gewordenen Stadt Rom. Ihre alten Genossen schlssen sich ihnen bereitwilligst an. Mit einem Pfluge, der mit zwei Weien Rin-dem bespannt war, zog Romulus um den Palatinischen Hgel am linken Tiberufer im Viereck eine Furche und grenzte so den Umkreis der neuen Stadt ab; neben der Furche wurde ein Erdwall aufgeworfen. Wo ein Tor sein sollte, hob Romulus den Pflug auf. Einfache Lehmhtten, mit Stroh und Schilf gedeckt, waren die ersten Huser. Bald aber ent-stand Streit zwischen den Brdern, wer der Stadt den Namen geben und wer sie beherrschen sollte. Endlich kam man berein, die Götter ent-scheiden zu lassen und zu dem Zwecke eine Vogelschau anzustellen. Das erste Zeichen, sechs Geier, wurde dem Remus zu teil; aber un-mittelbar nachher erschien dem Romulus die doppelte Zahl, zwlf Geier. Der Streit nahm seinen Fortgang, und Remus wurde von der Hand seines Bruders erschlagen. Eine andere Sage erzhlt, Remus habe sich der die armselige Stadt lustig gemacht und sei zum Spott der die niedrige Mauer gesprungen. Voll Zorn habe ihn Romulus deshalb erschlagen mit den Worten: So geschehe jedem, der der meine Mauer springt!" Romulus wurde nun Alleinherrscher der neuen Stadt und nannte sie nach seinem Namen Roma. Als Grndungsjahr wurde spter das Jahr 753 v. Chr. angenommen. 3. Der Raub der Sabinerinnen. Um Einwohner fr die junge Stadt zu gewinnen, erklrte Romulus sie zu einer Freisttte fr Verbannte, Verfolgte und Verbrecher jeder Art. So fllte sich die Stadt. Aber noch fehlten die Frauen. Vergebens warben die Rmer um die Tchter der benachbarten Völker. Da beschlo Romulus, mit List und Gewalt zu erringen, was man nicht gutwillig gewhren wollte. Er veranstaltete Festspiele und lud die Nachbarn dazu ein. Besonders zahlreich kamen die Sabiner mit Frauen und Tchtern. Whrend nun alle gespannt den Spielen zusahen, strzten sich die Rmer auf ein von Romulus gegebenes Zeichen pltzlich unter die Menge der Zu-schauer; jeder ergriff eine der fremden Jungfrauen und trug sie in seine Htte. Alsbald rckte ein Sabinerheer gegen Rom, um die Ge-walttat zu rchen. Dicht vor den Toren Roms kam es zum Kampfe. Schon war viel Blut geflossen, als pltzlich die geraubten Frauen, Tecklenburg u. Querfurth, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. I. Teil. 4

10. Alte Geschichte - S. 24

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
24 6. Die Perserkriege. 500449 v. Chr. Das Scherbengericht. Um eine Wiederkehr der Tyrannenherrschaft zu der-hlen. wurde knftig jeder Brger, selbst der verdienstvollste, verbannt, wenn er der Freiheit gefhrlich zu werden schien. Die Verbannung geschah durch das Scherbengericht, eine Volksabstimmung, bei der jeder den Namen des Mannes, der verbannt werden sollte, auf ein Tontfelchen oder einen Scherben schrieb. 6000 Stimmen waren erforderlich. Die Verbannung geschah gewhnlich auf 10 Jahre- doch blieb der Verbannte im Besitz seiner Gter und Ehren. Athen blieb auch ferner bei der Solonischen Verfassung und wurde neben Sparta die mchtigste Stadt Griechenlands, und als nach einiger Zeit die mchtigen Perser kamen, um Griechenland zu unter-Wersen, da konnten die Athener in dem Freiheitskampfe die Fhrung bernehmen. 1. Warum entwickelte sich in Athen mehr Handel, Handwerk und stdtisches Leben als in Sparra? 2. Vergleiche die athenische Volksversammlung mit der spartanischen! Welche hatte mehr Rechte? 3. Worin lag das Harte und Unmenschliche der athenischen Schuldknechtschaft? Vergl. damit, was das biblische Gleichnis vom Schalksknecht und von der jdischen Schuldknechtschaft berichtet! 4. Moses,Lykurg,Solou vergleiche die drei Männer miteinander! 5. Wonach richtete sich in Athen der Dienst im Heere? Wie ist das bei uns? Warum mute in Athen das Dienen bei der Reiterei, beim Fuvolk oder zur See sich nach dem Vermgen richten? 6. Stelle die Krperschaften, die _ in Athen die Gesetze gaben und den Staat regierten, neben die. die dasselbe in Sparta taten! Versuche, ob du daneben auch die stellen kannst, die im Knigreich Preußen und im Deutschen Reiche die Gesetze geben! 7. Vergl. die athenische mit der spartanischen Jugenderziehung! Mit der unsrigen! 8. Inwiefern unterscheiden sich unsere Gymnasien von den athenischen? 9. Erklre den Ausdruck gymnastische Uebungen"! Woher kommt er? 6. Die Perserkriege. 500 449 v. Chr. 1. Der Anla zum Kriege. Die klein asiatischen Griechen waren un Laufe der Zeit unter die Oberherrschaft der Perser gekommen, eines mchtigen Volkes, das seine Herrschaft der ganz Vorderasien, Aegypten und Kleinasien ausgebreitet hatte. Ums Jahr 500 v. Chr. war Darius König der Perser. Zu seiner Zeit wollten sich die Griechen in Klein-asien von der Herrschaft der Perser frei machen und emprten sich gegen Darius. Einzelne griechische Staaten des Mutterlandes leisteten ihnen Beistand, vor allen Athen, das den Stammesgenossen 20 Schiffe sandte. ^ Allein Darius warf den Aufstand nieder, strafte die Emprer und beschlo, an den Athenern Rache zu nehmen, ganz Griechenland zu unterwerfen und seinem Reiche hinzuzufgen. Tglich mute ihm ein Sklave beim Mahle zurufen: Herr, gedenke der Athener!" Die Perser wohnten auf dem Hochlande von Iran, nrdlich vom persischen Meerbusen, und waren ein krftiges, kriegerisches Volk, das als Ackerbauer und Hirten, als Jger und Krieger ein abgehrtetes, miges Leben fhrte. Der Be-grnder des Perserreiches war K y r o s (Cyrus). Nachdem dieser Medien unterworfen hatte, zog er gegen den König Krsos von Lydien, der Kleinasien vom Aeg-ischen Meere bis zum Halys beherrschte; seine Hauptstadt war Sardes. Er besa ungeheure Reichtmer und hielt sich darum fr den glcklichsten aller Menschen. Einst war Solon von Athen bei ihm zu Gaste gewesen. Der König hatte ihm alle seine Schtze gezeigt und ihn gefragt: Bin ich nicht glcklich zu schtzen?" Aber der weise Athener hatte ihm geantwortet: Niemand ist vor seinem Tode glcklich zu preisen." Das sollte Krsus bald erfahren. Ehe er gegen Kyros in den Kampf zog, lie er das Orakel zu Delphi befragen. Das gab ihm die Antwort: Wenn Krsos der den Halys geht, so wird er ein groes
   bis 10 von 92 weiter»  »»
92 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 92 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 0
4 13
5 6
6 0
7 0
8 0
9 8
10 6
11 3
12 0
13 0
14 26
15 0
16 4
17 0
18 0
19 0
20 19
21 0
22 0
23 21
24 0
25 0
26 17
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 5
34 0
35 0
36 0
37 11
38 1
39 3
40 0
41 0
42 0
43 18
44 0
45 11
46 0
47 0
48 2
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 6
2 9
3 1
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 12
10 1
11 1
12 0
13 7
14 8
15 1
16 6
17 22
18 0
19 0
20 0
21 1
22 12
23 16
24 0
25 5
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 23
32 0
33 2
34 0
35 1
36 1
37 0
38 0
39 1
40 0
41 2
42 2
43 7
44 1
45 10
46 3
47 0
48 0
49 1
50 0
51 0
52 2
53 6
54 3
55 27
56 0
57 0
58 0
59 3
60 1
61 1
62 0
63 20
64 0
65 7
66 4
67 0
68 3
69 0
70 1
71 18
72 10
73 0
74 0
75 3
76 1
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 13
83 0
84 0
85 0
86 0
87 8
88 6
89 6
90 0
91 3
92 3
93 0
94 3
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 0
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 0
10 0
11 0
12 1
13 1
14 0
15 4
16 0
17 0
18 0
19 5
20 0
21 0
22 16
23 3
24 1
25 0
26 0
27 10
28 0
29 4
30 0
31 0
32 1
33 4
34 0
35 0
36 0
37 8
38 0
39 2
40 0
41 0
42 0
43 5
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 1
52 1
53 0
54 8
55 0
56 2
57 0
58 0
59 6
60 2
61 0
62 11
63 5
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 1
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 3
82 1
83 0
84 0
85 4
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 4
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0
100 4
101 0
102 0
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 3
109 0
110 0
111 0
112 3
113 0
114 0
115 9
116 0
117 0
118 0
119 0
120 5
121 6
122 0
123 3
124 0
125 1
126 3
127 4
128 1
129 1
130 0
131 1
132 0
133 3
134 0
135 0
136 1
137 0
138 2
139 0
140 0
141 0
142 0
143 4
144 0
145 15
146 11
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 4
153 0
154 0
155 2
156 1
157 0
158 0
159 0
160 0
161 0
162 5
163 11
164 0
165 2
166 9
167 2
168 0
169 0
170 0
171 0
172 1
173 5
174 0
175 0
176 0
177 1
178 0
179 1
180 0
181 9
182 0
183 9
184 0
185 0
186 1
187 0
188 0
189 2
190 8
191 0
192 10
193 2
194 0
195 0
196 5
197 1
198 0
199 2