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1. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. uncounted

1899 - Leipzig : Teubner
Lehrbuch der Geschichte fr hhere Lehranstalten, in bereinstimmung mit den neuen Lehrplnen verfat von Dr. K. Schenk, Direktor des Realprogymnasiums zu Grabow i. M. Ausgabe A und B. Fr Gymnasien und Realanstalten. Ii. Teil: Le-Hraufgabe der Quinta. ^Erzhlungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Rmer. ^org-Ecfeeri-frrstrtet Er ^^mzope riefe,-::,Oj Braunschweig <S3~lb*oihek- 62-S4 . Lnpzig, Verlag von B. G. Teubner. ^ 1899. ( Internitmihsios Sehulhuch Institut Inventarisiert unter - Btd ito>ke k - Isbi-Sqlijl

2. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 2

1899 - Leipzig : Teubner
2 I. Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. (Herkules), mit ihren Trmen und Zinnen emporragten. Sie be-mchtigten sich des rosse- und weizenreichen Landes und gaben ihm einen neuen Namen, nmlich Botien. 3. Die Darier. Es liegt ein kleines Bergland zwischen den Felsen des ta und des Paruassus, da, wo mehrere Quellen ihr Wasser zum Cephissus vereinigen, welcher von dort nach Botien fliet. Hier machten die Haufen der Dorier Halt und gedachten durch Jagd, Viehzucht und auch durch die Bebauung der karg-liehen Felder ihren Lebensunterhalt zu gewinnen. Aber ihre Volksmasse war fr das Land zu groß, und so zogen die meisten bald weiter. An ihrer Spitze standen die Nachkommen des Herakles, die Herakliden, welche auf die Herrschaft des Peloponnesns, des sdlichen griechischen Halbinsellandes, Anspruch erhoben, da es von Rechts wegen ihrem Ahn, dem Herakles, gehrt htte. Ihre frheren Versuche, dieses Land in ihre Gewalt zu bringen, waren gescheitert. Nunmehr hofften Temsnns, Aristodemns und Kresphontes, die damaligen Hupter der Herakliden, mit Hilfe der schlachtenfrohen Dorier zum Ziele zu kommen. Der Gott Apollo sagte ihnen in seiner heiligen Weissage-statte zu Delphi (am Parna) durch den Mund der Priesterin (Pythia), da sie Erfolg haben wrden, wenn sie dieses Mal nicht wieder wie ihre Vorfahren auf dem Landwege vordrngen und wenn sie sich eines dreiugigeu Fhrers bedienten. Da gingen sie nach der Stelle, wo der zwischen Mittelgriechenland und dem Peloponnes rauschende Korinthische Meerbusen am schmlsten ist, erbauten eine Menge Fle und veranlaten Oxflns, einen Fürsten der tler, zur Teilnahme an ihrem Zuge. Dieser, ein einugiger Mann, war ihnen, auf einem Pferde sitzend, begegnet, und ihn hatten sie als den von Apollo bezeichneten Fhrer er-kannt. Damals beherrschte Tisamsnns, der Sohn des Orestes, den sdlichen und stlichen Teil des Peloponnes. Mit seinen achischen Futruppen und Streitwagen stellte er sich den Herakliden und D>Orient, als sie die Meerenge berschritten hatten, mannhaft ent-gegen. Aber er wurde besiegt. Oxylus erhielt mit seinen tolern das ebene Land Elis im Westen; die 20000 dorischen Männer aber rckten, ihre Heraklidenknige vorauf, nach Messenien

3. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 6

1899 - Leipzig : Teubner
6 I. Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. Festen trugen Snger Stcke aus den Heldenliedern des groen Dichters Homer vor, die von der Belagerung Trojas und der Heimkehr des Odysseus erzhlten. Diese Gesnge soll Lykurg nach Sparta mitgebracht haben, damit sie auch dort das Herz der Menschen erstellten. Manche behaupten, er sei sogar nach dem gypterlande gereist und habe die dortigen Gesetze und Staatseinrichtungen kennen gelernt. 3. Lykurgs Heimkehr. Inzwischen war Charilans groß und krftig geworden und hatte die Knigsherrschaft selbst bernommen. Aber Ruhe und Ordnung vermochte auch er nicht herzustellen. Da kehrte Lykurg auf Bitten mehrerer Spartaner zurck und fate den Entschlu, sein Volk durch eine Gesetzgebung glck-lich und stark zu machen. Es war aber Sitte zu Sparta, da man vor jedem wichtigen Thun den Gott Apollo zu Delphi um Rat fragte. Darum begab sich auch Lykurg zu der heiligen Weissagesttte. Die Priesterin, deren Mund die Worte des Gottes verkndete, begrte ihn in ehrenvollster Weise als einen Zeus und den andern Himmlischen teuren Mann, der selbst eher ein Gott als ein sterblicher Mensch sei. Nunmehr berzeugt, da sein Werk gut sei und gelingen werde, reiste er wieder heim und stellte sich eines Tages in der Frhe mit dreiig bewaffneten Anhngern auf dem Marktplatze auf, in der Absicht, dadurch seine Widersacher von einem Versuche, ihm Hindernisse zu bereiten, abzuschrecken. König Charilans, der in den Athenetempel geflohen war, wurde schlielich fr die Plne des Gesetzgebers gewonnen. 4. Die Verfassung. Die Ordnung des Staatswesens war die eine Aufgabe, die sich Lykurg gestellt hatte. Er behielt das Doppelknigtum bei, stellte ihm aber den Rat der 28 Alten, die Gerusia, zur Seite. In diesem hatten die Könige zwar den Vorsitz, aber wenn abgestimmt wurde, hatten auch sie nur eine Stimme wie jeder der 28 Alten. Ein solcher mute mindestens 60 Jahre alt seilt und von Doriern abstammen. Alle Dotier bildeten als diejenigen, die das Land erobert hatten, den Adel und traten, soweit sie der 30 Jahre alt waren, monatlich einmal zur Volksversammlung zusammen. Das Kriegsheer fhrten die

4. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 7

1899 - Leipzig : Teubner
3. Lykurg. 7 Könige, die ein groes Gut, Zins von den Bewohnern der kleinen Städte, bei den Festmahlen doppelte Portionen an Speise und Trank und im Kriege einen besonderen Ehrenanteil von der Beute bekamen. 5. Die Teilung der Bevlkerung und des Besitzes. Damit kein Hader um Besitzstcke entstnde und die Dorier nicht in bermtige Reiche und neidische Arme gespalten wrden, setzte Lykurg fest, da jeder der dorischen Familienvter einen Anteil am gesamten Vermgen aller Dorier habe. Und zwar wurde ihm ein Gut in der fruchtbaren Enrotasebene, ein Haus in Sparta und das Recht der Jagd in den wildreichen Forsten des nahen Taygetusgebirges berwiesen. Die Bauern, welche lngst unterjocht waren, wurden auf die einzelnen Gter der Spartaner verteilt, damit sie hier das Feld bestellten und ihren Herren aller-lei Dienste thten und ihnen als Waffenknechte in den Krieg folgten. Die Hlfte der Ernte muten sie abliefern, das brige behielten sie. Ihre Behandlung war sehr streng; doch durfte sie ihr Herr nicht tten oder verkaufen, da sie nicht sein Eigentum waren, sondern dem gesamten Volke gehrten. Sie wurden mit dem Namen Heloten (Kriegsgefangene) bezeichnet. Die Be-wohner der kleinen Städte hatten ein besseres Los. Ihnen ver-blieben ihre Feldmark und ihre Haussttte; sie trieben Ackerbau, Handel, Gewerbe und muten im Kriege als Schwerbewaffnete mit ins Feld ziehen. Aber Beamter oder Offizier konnte keiner von ihnen werden. 6. Erziehung der Spartaner. Es waren wohl dreiigmal mehr Heloten im Lande als dorische Spartaner. Darum galt es, auf der Hut zu sein und alle Krfte anzuspannen, um die Herr-schast und den Besitz zu behalten. Die geringe Zahl mute durch auerordentliche Steigerung der Kriegstchtigkeit der Dorier ersetzt werden. Abhrtung, Gewandtheit, bung in den Waffen und fortwhrende Kriegsbereitschaft schienen Lykurg notwendig zu sein. Danach war die Erziehung der Knaben eingerichtet. Bald nach der Geburt wurden sie von Beamten besichtigt, ob sie krnklich waren oder irgend einen Fehler aufwiesen. War dies der Fall, so setzte mau sie in den Schluchten des Taygetns aus; denn nur

5. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 14

1899 - Leipzig : Teubner
14 I. Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. er von dem alten Knigsgeschlechte des Kodrus abstammte, so war er doch nicht mit irdischen Gtern gesegnet; denn im Laufe der Zeit hatte sich das Vermgen der Familie vermindert, und sein Vater besa ein so gtiges Herz, da er keinem, der ihn um Beistand anging, seine Hilfe und sein Geld vorenthielt. Solon befate sich darum mit Handelsgeschften und fuhr weit hinaus an die fremden Ksten. Man hatte ihm daheim Untersttzung angeboten, er aber hatte sie mit den Worten zurckgewiesen: Da ich aus kniglichem Stamme bin, kommt es mir nicht zu, Geschenke anzunehmen, sondern weit eher, anderen, wenn ich es vermag, Geschenke zu geben". 2. Die Rckeroberung von Salamis. Durch eine List brachte er die Athener wieder in den Besitz der Insel Salamis, die dicht vor der attischen Westkste liegt. Sie war von den Be-wohnern der Nachbarstadt Megara besetzt worden, die in jenen Zeiten als khne Seefahrer bekannt waren. Zur Wiedereroberung dieses wichtigen Eilandes war schon so viel Blut vergeblich ge-flssen, da die Athener bei Todesstrafe verboten hatten, zu einem neuen Zuge nach Salamis aufzufordern. Da stellte sich Solon wahnsinnig, lief mit einem Reisehute auf dem Kopfe nach dem Markt, sprang auf den Stein, von dem aus die Herolde ihre Mitteilungen ausriefen, und trug selbstverfate Verse vor, in denen er von Salamis sprach und dem Volke die Worte zurief: Auf denn, nach Salamis hin, um die liebliche Insel zu streiten, Auf, Athener, und tilget den Schimpf, den bisher ihr erlitten!" Da hob man das Verbot auf. Solon aber wute die Megarer, welche die Besatzung von Salamis bildeten, an ein Vorgebirge zu locken, das der Insel gegenber lag; hier wurden sie niedergehauen, und er bemchtigte sich dann der Insel. 3. Solons Gesetzgebung. Als hierauf in Athen Unruhen und Brgerzwist ausbrachen, die Drakon vergeblich durch seine Gesetze zu bannen suchte, stellten die Athener Solon vorber-gehend an die Spitze des Staates und lieen sich von ihm eine neue Verfassung geben. Diese bildete gleichsam den Grundstein zu der spteren Gre der Stadt.

6. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 16

1899 - Leipzig : Teubner
16 I Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. Jnglinge hatten, was sie zum Leben brauchten, und besaen eine solche Krperkraft, da sie in den ffentlichen Spielen oft den Kampfpreis davontrugen. Auch erzhlt man von ihnen folgendes: Einst wurde das Fest der Hera zu Argos gefeiert, und ihre Mutter, welche die Priesterin der Gttin war, mute zum Tempel fahren; aber die Rinder, die ihr Gespann zogen, waren noch auf dem Felde. Es war aber die hchste Zeit, da die Mutter hin-fuhr, und so ergriffen die Jnglinge die Ringe am Joch und zogen den Wagen, auf dem ihre Mutter sa, bis an das Heilig-tum; der Weg betrug 45 Stadien (8 Kilometer). Nachdem sie dies vor den Augen der ganzen Festversammlung gethan hatten, schenkte ihnen die Gttin den schnsten Lohn. Als nmlich die herumstehenden Argiver die Kraft der Jnglinge lobten und die Argiverinnen ihre Mutter, die solche Kinder bese, glcklich priesen, trat jene, hoch erfreut der die edle Handlung ihrer Shne und ihr Lob, vor das Bild der Gttin hin und flehte sie an, sie mchte ihnen das, was fr den Menschen das Beste sei, zu teil werden lassen. Nachdem das Opfer dargebracht und der Opfer-schmaus beendet war, legten sich die Jnglinge in dem Tempel schlafen und wachten nicht wieder auf. Die Gttin hatte ihnen das beste Lebensende beschieden. Die Argiver aber errichteten ihnen Bildsulen". Krsus war erzrnt, da Solon diese fr die Zweitglck-lichsten hielt, und sprach: So gilt denn dir, Gastfreund von Athen, meine Glckseligkeit fr nichts, da du mich nicht fr glck-licher hltst als einfache Brger?" Dieser aber entgegnete: Krsus, ich kenne die wandelbare Gesinnung der Götter. Schtze ich das menschliche Leben auf 70 Jahre, so sind das der 26000 Tage, und keiner ist so wie der andere, der Mensch ist ganz und gar dem Zufall unterworfen. Du bist zwar sehr reich und gebietest der viele Völker, aber glcklich kann ich dich nicht nennen, bevor ich erfahren habe, da du dein Leben glcklich beschlossen hast. Es ist ntig, bei jedem Dinge auf das Ende zu sehen; denn vielen haben die Götter im Leben reiches Glck gewhrt und sie schlie-lich doch ganz und gar zu Grunde gerichtet". Da Solon dem Krsus in keiner Weise zu Willen redete, wurde er entlassen. Krsus aber hielt ihn fr sehr thricht, weil er die Gaben der Gegenwart so gering achtete und verlangte, da

7. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 19

1899 - Leipzig : Teubner
6, Cyrus, der Grnder des Perserreiches. 19 mehr drohe, schonte jener seines Lebens und schickte ihn ins Perser-taub zu seinen Eltern zurck. Dagegen verhngte er der Harpagus um seines Ungehorsams willen eine entsetzliche Strafe. Er sagte ihm, er solle ihm seinen einzigen Sohn, einen Knaben von 13 Jahren, senden und dann mit am Mahl im Knigsschlosse teilnehmen. Harpagus that, wie ihm befohlen war. Als er sich nun an Speise und Trank er-quickt hatte, fragte ihn der König, wie es ihm gemundet habe. Der Feldhauptmann versicherte, es habe ihm alles ausgezeichnet geschmeckt. Da gab Astyages den Dienern ein Zeichen, worauf diese einen verhllten Korb herbeibrachten und vor Harpagus hin-stellten. Aufgefordert, sich nach Belieben etwas herauszunehmen, schlug Harpagus das Tuch zurck und sah mit Schrecken und Grauen den Kopf, die Hnde und die Fe seines Sohnes; das Fleisch der brigen Krperteile hatte der König zu der Mahlzeit zubereiten lassen. Weit du nun, von welchem Wild du ge-gessen hast?" fragte Astyages. Ja", antwortete der unglckliche Mann, seinen Kummer niederkmpfend, ich wei es, und alles, König, was du thust, das ist gut". Das noch brige Fleisch trug er sodann in sein Haus, um es zu begraben. 3. Cyrus' Erhebung. Als Cyrus zum Manne herangereift war, verband sich Harpagus, der danach strebte, an Astyages wegen jenes entsetzlichen Frevels Rache zu nehmen, mit ihm und gewann nach und nach die vornehmsten Meder fr seine Meinung, da es besser wre, Cyrus herrsche der sie als der grausame Astyages. Er nahm einen Hasen, den er auf der Jagd erlegt hatte, schnitt dessen Bauchfell auf, legte in die Hhlung einen Brief, nhte das Fell wieder zu und lie ihn durch einen Diener dem Cyrus berbringen mit der Bitte, den Hasen heimlich zu ffnen. Cyrus that es. In dem Briefe aber erinnerte Harpagus an das, was Astyages einst mit Cyrus bei seiner Geburt vorgehabt hatte, und forderte diesen zum Abfall auf. Cyrus befahl nun, da die Männer Persiens mit Sicheln kmen und an einem Tage ein groes Stck Land von Gestrpp und Dornstrnchern suberten. Am Tage darauf muten sie wiederkommen. Da aber bewirtete er sie auf einer schnen Wiese mit Speise und Trank. Dann fragte er sie, an welchem 2*

8. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 22

1899 - Leipzig : Teubner
22 I. Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. den Araxes und griff gleich anfangs zu einer List. Eine Tage-reife von dem Flu schlug er ein Lager auf, lie dafelbst die Unbrauchbarsten feines Heeres bei einem herrlichen Mahle und zog sich selbst zurck. Da kam ein groer Teil der massagetischen Reiter herbei, hieb jene nieder und a und trank so lange, bis sie, vom Wein berwltigt, hinsanken. Mit leichter Mhe wurden sie jetzt eine Beute der zurckkehrenden persischen Hauptmacht; Spargapises, der Knigin Sohn, wurde mit anderen gefangen genommen. Schmerzerfllt der diese Schmach, legte dieser Hand an sich. Tomyris aber gewann darauf in der Schlacht den Sieg und warf den Kopf des gefallenen Cyrus in einen mit Menschenblut gefllten Schlauch, wobei sie die Worte sprach: Du hast meinen Sohn mit List gefangen und zu Grunde gerichtet; nun will ich dich mit Blut sttigen!" 7. Kambyses. 1. Eroberung gyptens. Nach Cyrus' Tode war sein Sohn Kambyses König im Perserland. Dieser rstete sich zur Heer-sahrt gegen den gypterknig Amzsis, der ihn schmhlich getuscht hatte. Als Kambyses nmlich um die Hand seiner Tochter bat, sandte jener ihm aus Beforgms, diese wrde doch nicht die oberste Gemahlin des Perserknigs werden, Nitetis, die Tochter seines von ihm entthronten Vorgngers, mit dem Vorgeben, dies sei die begehrte Prinzessin. Aber Kambyses erfuhr den Betrug und brannte nun vor Begierde, sich zu rchen. An dem stlichsten Mndnngs-arm des Nilstromes, bei der Festung Pelusium, fhrte er die Seinigen wider die gypter, der die aber bereits Psammenit, des Pharao Amasis Sohn und Erbe, herrschte. So tapfer auch die gypter und ihre griechischen Soldtruppen fochten, so muten sie doch fliehen, ihre Hauptstadt Memphis wurde durch eine Belagerung zur bergabe gezwungen und Psammenit selbst gefangen genommen. 2. Psammenits Ausgang. Kambyses wollte nun Psammenit demtigen und lie dessen Tochter zusammen mit vornehmen gyptischen Jungfrauen in Gewndern, wie sie unfreie Mgde trugen, mit einem Wasserkruge im Arm an dem Hause vorbei-fhren, wo Psammenit mit vielen seiner Getreuen gefangen sa.

9. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 24

1899 - Leipzig : Teubner
24 I. Erzhlungen aus der griechischen und persischen Sagengeschichte. Sterne. Nur wenige wuten von dieser Unthat. So fand ein medischer Mager (Priester), Ganmata, der dem Bruder des Knigs sehr hnlich sah und sich fr jenen ausgab, in der Heimat fast berall Glauben und groen Anhang. Auf dem Rckmrsche von gypten starb Kambyses an einer Wunde, die er sich zu-fllig beim Besteigen des Pferdes zugezogen hatte; es hatte sich nmlich der Beschlag an seiner Dolchscheide gelst, worauf der Dolch seinen Schenkel schwer verletzte. Vor seinem Tode hatte er den vornehmen Persern, die im Heere waren, den Betrug des Magers entdeckt und sie aufgefordert, es nicht zu dulden, da die Herrschaft ihrem Volke verloren gehe. 8. Darius' I. Thronbesteigung. 1. Entlarvung des Magers. Viele meinten, Kambyses habe die Erzhlung von dem Untergange seines Bruders nur ersonnen, und darum erhob sich anfangs keine Hand wider den falschen Smerdis. Aber es war sehr auffllig, da er stets in der Burg blieb, in der er sich von Anfang an aufhielt, und niemand, auch nicht die edelsten der Perser, vor sein Angesicht lie. Eine seiner Gemahlinnen wunderte sich, warum er die Ohren immer verbunden hatte. Auf Wunsch ihres Vaters forschte sie nach der Ursache, und siehe, es war deutlich zu erkennen, da sie ihm ab-geschnitten waren. Da war Otan es so hie der Vater der einen Knigsfrau fest berzeugt, da der neue König nicht des Kambyses Bruder, sondern in der That der Mager Ganmata sei, der einmal wegen eines Vergehens zur Strafe des Ohreuabschneidens verurteilt worden war. Nunmehr machten sieben der vornehmsten Perser eine Ver-schwrung, in der Absicht, jenen der angematen Herrschaft zu be-rauben; ihr Haupt war Darius, der Sohn des Hystaspes, der mit dem persischen Knigshause verwandt war. Unterdessen beauftragte der Mager jenen Prexaspes, der den wirklichen Smerdis hatte umbringen mssen und im ganzen Land hohes Ansehen besa, er solle von einem Turme der kniglichen Burg dem Volke verkndigen, da in Wahrheit der Sohn des Cyrns das Knigreich innehabe. Prexaspes that, als sei er bereit

10. Erzählungen aus der sagenhaften Vorgeschichte der Griechen und Römer - S. 25

1899 - Leipzig : Teubner
8. Darius I. Thronbesteigung, 25 hierzu. Als er aber auf dem Turme war und sich viele Leute vor diesem eingefunden hatten, erklrte er laut, er selbst habe auf Gehei des Kambyses den echten Smerdis gettet und begraben, und der jetzt herrsche, das sei der Mager Ganmata. Nachdem er sodann die Perser aufgefordert hatte, den falschen Smerdis vom Throne zu stoen, strzte er sich von dem Turm in die Tiefe hinab. Auf die Kunde von diesem Vorfalle berieten die sieben ver-schworenen Perser, die sich bereits aufgemacht hatten, um den Mager zu tten, was nun zu thuu sei. Otaues meinte, man solle vorlufig umkehren, Darius dagegen war fr Beschleunigung ihres Vorhabens. Auf einmal flogen zwei Paar Geier am Himmel dahin, arg verfolgt von sieben Paar Habichten. Als nun diese jene einholten und zerrissen, hielten die persischen Edeln dies fr ein gnstiges Vorzeichen und setzten ihren Weg fort. Von den Thor-wachen eingelassen, trafen sie auf dem Hofe knigliche Diener, die sie nach ihrem Begehr fragten und sie aufhalten wollten. Sie stieen sie nieder und drangen laufend in den Mnnersaal, wo der falsche Smerdis sich eben mit seinem Bruder, der auch ein Mager war, der die Folgen der That des Prexaspes besprach. Der eine von den Magern griff nach einem Bogen, der andere nach einer Lanze, und dieser verwundete einen der Verschworenen am Bein, einen andern am Auge. Jener aber, der bei der groen Nhe der Gegner mit dem Bogen nichts ausrichten konnte, floh in ein anstoendes Schlafzimmer, dessen Thr er schlieen wollte. Aber Darius und Gobryas waren ihm auf den Fersen, und Gobryas umklammerte ihn. Da es hier finster war, wagte Darius nicht, mit dem Schwert zuzustoen, aus Besorgnis, er knne Gobryas treffen. Dieser aber rief: Sto zu, Darius, durchbohre uns beide!" Da holte er aus und traf den Mager. 2. Darius wird König. Nachdem die sieben persischen Fürsten auf diese Weise die Herrschaft des medischeu Magers beendet hatten, kamen sie berein, da einer von ihnen die Krone bekommen solle, und zwar derjenige, dessen Pferd am nchsten Morgen, wenn sie bei Sonnenaufgang ausritteu, zuerst wiehere. Durch eine List des Stallmeisters, der die Pferde des Darius unter sich hatte, kam es, da dessen Ro zuerst wieherte. Zugleich zuckte
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