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1. Geschichte des Altertums - S. III

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Vorwort zur ersten und zweiten Aussage. Wer vorliegende I. Teil des Lehrbuches der Geschichte fr katholische hhere Mdchenschulen u. s. w. enthlt den Stoff, der fr die Iii. Klasse der genannten Anstalten durch die Bestimmungen vom 31. Mai 1894 vorgeschrieben ist. Bei der Auswahl des Stoffes ist jedoch auch auf die Lehrerinnen-Vildungsanstalten und auf die-jenigen Anstalten Rcksicht genommen, denen Fortbildungskurse ange-gliedert sind. Auerdem wurde der Verfasser von dem Gedanken geleitet, da es besser ist, in einem Lehrbuche ein wenig mehr zu bieten, als nachtrglich Fehlendes im Unterricht durch mhsames und oft falsches Nachschreiben zu ergnzen. Ohn eben Zusammenhang zu zerreien, kann das, was bei be-sondern Verhltnissen in den Rahmen des Geschichtsunterrichts einer Anstalt incht pat, leicht ausgeschieben werben; durch Kleindruck ist hierauf im allgemeinen hingewiesen, ohne damit dem persnlichen Ermessen des Fachlehrers vorgreifen zu wollen. Das Buch soll den Lehrer nicht ersetzen, fonbern nur ein Hilfsmittel sein, das im Unterricht Gehrte mit Lust und Liebe nachzulesen und sich anzueignen. Entsprechend dem Zwecke des Bnches ist der Kulturgeschichte der weiteste Raum gewhrt, doch ist diese nicht als Anhang angegliedert, sondern mit der politischen Geschichte in innigste Beziehung gebracht; sie behandelt jedesmal die Kulturzustnde eines genau begrenzten Zeitabschnittes. Die Kriegsgeschichte mute zwar bedeutend gekrzt wer-den, doch ist sie nicht in der aphoristischen Weise behandelt, wie bies vielfach neuerdings geschieht, da doch auch sie fr das weibliche -Gemt nicht zu unterschtzende ethische Momente enthlt. Die Geschichte der Juden und der Entstehung und Ausbreitung der christlichen Kirche in den ersten Jahrhunderten ist nicht behandelt, weil erstere bei dem Unterrichte in der biblischen Geschichte, letztere in der Apostelgeschichte und Kirchengeschichte eine eingehendere Bercksichtigung findet, als der hier gebotene Raum gestattet. Bei den orientalischen Vlkern ist auf ihre Vorbildlichkeit fr die Kultur des Abendlandes, beziehungsweise der Griechen und Rmer, in entsprechender Weise Rcksicht genommen, doch mute bei dem Zwecke des Buches der Hinweis im einzelnen der unter-richtlichen Behandlung des Stoffes berlassen bleiben, wie denn jede Art von Reflexionen u. m. a. dem Ermessen des Lehrers anheimgestellt wird. Um die Ii. Klasse zu entlasten, ist in den I. Teil des Lehrbuches auch die Geschichte der Vlkerwanderung ausgenommen, in der ja die Rmer mit den einzelnen heranziehenden Vlkern mehr oder weniger in Berhrung kamen, nicht aber der erste Abschnitt der Geschichte der

2. Geschichte des Altertums - S. IV

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Iv Deutschen. D ie Deutschen sind die Trger der Geschichte des-Mittelalters, und deshalb wurde aus sachlichen und pdagogischen Grnden fr richtig gehalten, die deutsche Ge-schichte im Ii. Teile im Zusarnrnenhange zu Behandeln. Dem gesamten Stoffe ist ein festes Gerst in einer scharfen Gliederung gegeben. Die Glieder der Hauptabschnitte sind eng miteinander verknpft, und jedes Glied ist selbstndig fr sich behandelt, so da auch dieses wieder fr sich ein Ganzes bildet. Je unmittelbarer sich die Teile aneinander schlieen, um so anziehender lesen sie sich, und um so leichter lt sich ihr Inhalt behalten; eine nur andeutungsweise Wiedergabe macht dagegen das Lernen schwer. Die Sprache ist besonders bei den ersten Abschnitten einsach und leicht verstndlich gehalten, um den Schlerinneu, die aus der Mittelstufe kommen, nicht zwei Schwierigkeiteir zu gleicherzeit zu bieten. Dabei wurde unentwegt daran festgehalten, den geschichtlichen Stoff in einer edlen, flieenden und anregenden Form zu bieten; denn je wrmer und lebendiger ein Lehrbuch geschrieben ist, um so lieber wird es von den Schlerinnen benutzt, und ein um so besseres Hilfsmittel ist es, auf das weibliche Gemt veredelnd einzuwirken und den immerhin umfangreichen Stoff leichter zu behalten. Zum besseren Verstndnis der Kultur- und Kunstgeschichte ist das Buch von der Verlagshandlung - mit zahlreichen und durchweg guten Illustrationen ausgestattet, und zwar im Tert, da bekanntlich ein Bilder-anhnn-i nicht in derselben Weise seinen Zweck erfllt und oft nur als Bilderbuch benutzt wird. Fr die verschiedenen Baustile sind neben Abbildungen von vollstndigen Kunstbauten besonders solche ihrer chara k-teuflischen Einzelformen gewhlt, die die Eigenart des betreffen-den Stiles recht deutlich erkennen lassen. Als Althang wurden 5 Karten der wichtigsten Zeitabschnitte angeschlossen. Die angesgte Zeittafel enthlt die wichtigsten Geschichtszahlen, die fr den Text die notwendigen Sttzpunkte bieten. Das Lehrbuch" bildet gewissermaen die Ergnzung der von dem-selben Verfasser und in demselben Verlage erschienenen Vaterlndischen Geschichte in Bildern", die den geschichtlichen Stoff fr die Mittelstufe enthlt. Beide Bcher sind das Ergebnis einer vieljhrigen Ttigkeit als Geschichtslehrer an dem Kniglichen Lehrerinnen-Seminar zu Mnster i. W. Fr die Schule ist der Stoff zusammengestellt und in der Schule ans seine Brauchbarkeit erprobt worden. Bei der Abfassung des Buches ursprnglich der Vorbereitungen auf die Unterrichtsstunden wurden die bekannten Schulbcher von Stein, Welter, Annegarn, Andrei, Christensen, Mertens, Schenk, Dahmen, Ernst, Robach, Kolbe n. s.w. u.s.w., die Weltgeschichte von Wei, Schlosser^ Holzwarth, Jger u. s. w., die Werke von Dunker, Richter, Curtius, I. v. Falke. Wittmann, Endemann it. s. w., das Handbuch der Kunst-geschichte von Springer1), von Guhl und Kotier it. s. w. benutzt. Um 1) A u f d i e K u n st g e s ch i ch t e v o n Anton Springer, neu bearbeitet von Adolf Michaelis, erschienen im Verlage von E A. Seemann in Leipzig, welcher ein groer Teil der in diesem Buche verwendeten bildlichen

3. Geschichte des Altertums - S. V

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
V die Benutzung des Buches in der Hand der Schlerinnen nicht zu streu, hat der Verfasser es nicht fr ntig gehalten, in jedem einzelnen Falle auf die benutzte Quelle hinzuweisen; fr den Fachmann wre es ohnehin berflssig gewesen. Zugleich sei noch auf das Werk: Aus allen Jahr-Hunderten, Historische Charakterbilder fr Schule und Haus, von Dr. Werra und Dr. Wacker, ') das zur Ergnzung und Belebung des im Lehrbuch gebotenen Stoffes vorzglich geeignet ist, ganz befonbers auf-merksam gemacht. Soweit es mglich war, wurde das Lehrbuch mit dem Deutschen Lesebuche fr katholische Mdchenschulen von Dr. Wacker in bereinstimmung gebracht; auf die bezglichen Lefestcke ist in den Funoten hingewiesen.2) Allen denjenigen, die dem Verfasser vor der Drucklegung des Lesebuches mit Rat und Tat in so freundlicher Weise behilflich gewesen sind, sei an dieser Stelle nochmals der verbindlichste Dank ausgesprochen, ganz besonbers den Herren Seminar - Direktoren Dr. Wacker - Coblenz und Dr. Kelleter-Aachen, dem Herrn Gymnasial-Direktor Dr. Werra-Mnster i. W. und der Vorsteherin der hheren Mdchenschule zu Ahaus. Mge das Buch dazu beitragen, aus weibliches Denken und Empfinden anregend und tierebelnb einzuwirken, echte Vaterlandsliebe in den Herzen der jungen Mdchen zu erwecken und sie einsehen lehren, da einzelne groe Personen, wie ganze Völker nur Werkzeuge in der Hand eines allweisen und allgtigen Gottes sind. Mge das Buch, das namhaften Schulmnnern in leitender Stellung im Manuskript zur Begutachtung eingereicht wurde und nach eingehender Durchficht eine gnstige Beurteilung sowohl mit Rcksicht auf Aus-whl, Anordnung, als auch Darstellung des Stoffes gefunden hat, auch nach unterrichtlicher Durcharbeitung eine rcksichtsvolle Be-urteilung finden. Jede berechtigte Vernderung wird volle Beachtung fin-den. und etwaige bestimmte Vorschlge wolle man geflligst an die Verlagshandlung oder den Verfaffer gelangen lassen. Ahaus, Ostern 1903-. Die gnstige Ausnahme und die Einfhrung des Lehrbuches" an zahlreichen Lehranstalten haben schon nach kurzer Zeit eine neue Auflage ntig gemacht, die eine vermehrte und verbesserte genannt werben darf. Das erste Kapitel, die Geschichte der wichtigsten Völker des Morgenlandes", ist auf Grund der neueren Forschungen voll-stndig umgearbeitet. Inwieweit bei der Geschichte der Babylonier Darstellungen entlehnt wurde, sei an dieser Stelle ganz besondeis hingewiesen; fr jeden, der sich eingehender mit der Geschichte der Kunst beschftigen will, wie be-sonders fr die Hand des Lehrers, ist sie ein vorzgliches Hilfsmittel. In dem Seemannschen Verlage erschienen ferner: Kun sth ist orische Bilderbog e tt" und Kunstgeschichte in Silbern", zwei ganz vorzgliche Werke. 1 u, 2) Die beiden Werke sind ebenfalls im Verlage von Heinrich Schningh in Mnster i. W. erschienen.

4. Geschichte des Altertums - S. 1

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Erstes Kapitel Die Geschichte der wichtigsten Völker des Morgenlandes. Im Morgenlande, der Wiege der Menschheit, finden wir die An-fange und die ersten Entwicklungsstufen der Kultur. Kulturgeschichtlich tritt zuerst der semitische Stamm durch die Babylonier und As.syrer in den Vordergrund. Die als Hamiten bezeichneten gypter haben neben den Babyloniern selbstndig eine reiche Kultur entwickelt, die sich jedoch fast ausschlielich auf das Niltal beschrnkte. Von geringerer Bedeutung fr die Kultur sind die Jrauier (Meder und Perser) gewesen, die auch spter als die genannten Völker in der Geschichte hervortreten. Die Aufgabe, den Einflu der orientalischen Kultur auf das Abendland zu vermitteln, fiel hauptschlich den Phniziern zu. (Z.) I Nie Babylonier und Assyrer. 1. Das Land und seine Wewoner. An den beiden Flssen Enphrat und Tigris, die sich im Altertum noch gesondert ins Meer ergossen, wohnten in den ltesten Zeiten die Sumerer und Affader. Durch Vermischung mit einge-wanderten Vlkern gingen aus ihnen die Babylonier hervor, die den Sden des Landes einnahmen, und die Assyrer. die in der Bergland-schaft stlich vom oberen Tigris ihre Wohnsitze hatten. Die Hauptstadt der Babylonier war um 2100 v. Chr. Babylon, die der Assyrer an-fangs As fr. dann Ninive. Beide Städte waren im Viereck erbaut, wnrden von sehr starken und turmhohen Mauern eingeschlossen und hatten einen ungeheuern Umfang. *) Innerhalb der Mauern wechselten Grten Der Umfang der Stadt Babylon betrag nach Herodot 90 km. nach den neueren Ausgrabungen 15 km. Die Ruinen liegen in derwnste bei dem heutigen Dorfe Hille. (Z.j Brockmann. Lehrbuch der Geschichte. 1

5. Geschichte des Altertums - S. 3

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Bei der Berechnung war die Zahl 60 zugrunde gelegt. Ihre Mae und Gewichte waren in ganz Vorderasien im Gebrauch und fanden auch bei den Griechen Aufnahme. Beim Schreiben bediente man sich der Keilschrift; nagel- oder keilfrmige Striche in verschiedener Lage, Keilschrift. 6*- al-rrik b- = K-" + Mensch, d. i. König. Assyrisch ^ Mund + ^ Speise = essen. >%lj J } | - " + T ^ Wasser = trinken. | J ] E"j* = ^Z.| | | | Haus + groß = Palast. die in Tontfelchen eingeritzt oder in Stein ausgehauen wurden, stellten Wrter und Silben dar. Die wieder aufgefundene Bibliothek von Nippur und die des Knigs Affurbauipals in Knjnndschik geben uns Kunde von der hohen Stuse der Bildung dieses Volkes. Erst in neuester Zeit ist es gelungen, diese seltsamen Schristzge zu entziffern. ') Die poetische Literatur ist vorwiegend religisen Charakters. Die Babylonier kannten Hymnen, Lieder, Sprche und Zauberformeln; hingewiesen sei auf die Erzhlung von der Weltschpfung und auf das fogenannte Nimrodsepos. Die aufgefundenen Rechtsnrknnden laffen ein frhzeitig gut entwickeltes Rechtswesen erkennen. Die Priester, die Trger der Wissenschaft, berechneten die Umlaufs zeit von Sonne und Mond und den Eintritt einer Sonnen- und Mondfinsternis; sie erfanden den Tierkreis und den Kalender, sie kannten die lteren Planeten und ihren Abstand von der Erde. Die Mittagslinie verstanden sie zu ziehen und aus der Sonnenhhe die Tagesstunde zu bestimmen. Das Sonnenjahr teilten sie in 12 Monate mit 30 Tagen; nach Ablauf mehrerer Jahre erfolgte die Einfchaltnng eines 13. Monats (Schaltmonat). Der Tag hatte 24 Stunden, die Stunde 60 Minuten, die Minute 60 Sekunden. Als Zeitmesser dienten Sonnen- und Wasseruhren. Den Kreis teilten die Babylonier in 360 Grad. Zwei aufgefundene Tafeln zeigen Quadrat- und Kubikzahleu. Auch in der Heilkunde J) Fr die erste Entzifferung der Keilschriftzeichen hat der deutsche Gelehrte Grotefend den Grund gelegt.

6. Geschichte des Altertums - S. 4

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
waren sie erfahren, wie die Rezepte beweisen, die in der Bibliothek von Kujuudschik gefunden wurden. In der Baukunst liebten die Babylonier das Riesenhafte. Auf die mchtigen Umfassungsmauern von Babylon und Ninive ist schon hingewiesen. Die Euphratbrcke in Babylon hatte eine Lnge von 1000 Meter. Die Palste waren umfangreiche Bauwerke mit Hfen und Hallen. Der babylonische Turm, Birs Nimrod, hatte acht nach oben kleiner werdende Abstze oder Stockwerke, wie die Tempel-trme berhaupt, und soll eine Hhe von 180 Meter erreicht haben. In der Baukunst wurden die Babylonier die Lehrer anderer Völker, namentlich auch der Griechen. Zu den Wundern der alten Welt gehrten die schwebenden Grten der Semiramis. der mchtigen Bogen erhoben sich mehrere Terrassen, auf denen in aufgeschtteter Erde Bume und Blumen wuchsen; Springbrunnen sorgten fr die ntige Bewsserung. Die Babylonier liebten den Hallenbau und wendeten Sulen an, deren Kapitelle wunderlich gestaltete Tierkpfe zeigen. Die Gebude wrben durch damals schon bekannte Tonnengewlbe oder einen kuppel-artigen Aufbau geschtzt. Von den Erzeugnissen der Bildhauer-kunst haben sich Flgelfiguren (Stier mit Menschenantlitz und mchtigen Flgeln au dem Vorderteile des Leibes), Knigsbilder und viele andere Schpfungen erhalten. Die Darstellungen sind im einzelneu knstlerisch ansge-fhrt, und manche von ihnen z.b. die Lwenjagd Assuruasirpals zeigen viel Leben und Bewegung. Bei dem Mangel an Steinen, die aus den st-lichen und nrdlichen Teilen Assyriens herbeigeschafft werden muten, be-dienten sich die Babylonier an der Sonne gedrrter oder im Feuer ge-brauuter Ziegelsteine, die sie mit Gips oder Alabaster bedeckten oder im weichen Zustande mit Inschriften und Bilderu reich verzierten. Das weiche Baumaterial konnte den Einflssen der Witterung nicht den ntigen Widerstand leisten, weshalb wir von den groartigen Palsten und Tempeln heute nur noch riesige Trmmerhaufen finden; die dort gemachten Funde bilden eine wichtige Quelle fr die Geschichte dieses Volkes.' Die Religion der alten Babylonier und Assyrer war vorwiegend ein Gestirndienst. Sie verehrten aber auch eine Anzahl Lokalgtter, und da bei der Vereinigung der frher unabhngigen kleinen Gebiete zu einem Reichsganzen jeder Staat uitd jede Stadt an der religisen berlieferung festhielt, so entstand mit der Zeit ein reichhaltiges Gtterpantheon. der der gesamten Gtterwelt steht die groe Gtterdreiheit Ann, der Gott des Himmels, Bel, der Gott der Erde, und Ea, der Gott

7. Geschichte des Altertums - S. 5

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
des Ozeans. Ihre Gemahlinnen waren 21 ntum, 33etit (Beltu) und Damkina. Der Sohn der Ea hie Merodach (Marduk). Als durch Hamurabis Reichsgrnduug Merodach Stadtgott von Babel wurde, erhielt er den ersten Platz unter den babylonischen Gttern und die Wrde eines Weltschpfers. Merodachs feindlicher Bruder war Ner- amp Aekief aus Khorsaad. gal, der Gott des Todes und der Unterwelt. Die Gemahlin Merodachs war Jstar, die Astarte der Phnizier, die Aphrodite der Griechen. Die Götter wurden durch Tier- und Trankopfer und feierliche Umzge der-ehrt. Alte Gttersagen sind in zwei greren Gedichten niedergelegt, in der Erzhlung von der Weltschpfung und im Gilgamisch

8. Geschichte des Altertums - S. 7

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
oder Nimrodsepos. In letzterem wird auch von einer groen Flut (Sintflut) erzhlt, die auffallende hnlichkeiten mit der biblischen Sint-flut aufweist. Den Glanben an die Fortdauer der Seele im Jen-seits bekunden bereits Funde ans dem dritten Jahrtausend v. Chr. Auf einen ausgebildeten Volks aberglaub en weisen die vielen Be-schwruugeu und Zaubereien zum Zweck der Geisterbannung und der Heilung der Kranken hin. 3. Geschichtliches. Den weiten Zeitraum, den die babylonisch-assyrische Geschichte umfat, teilt man in hier Abschnitte: 1. Die Altbabylonische Zeit, 2. die Zeit der Vorherrschaft der Stadt Babylon, 3. das Assyrische Reich und 4. das Reubabylonische Reich. 1. Die Altbabytonische Zeit von etwa 40032 000 b. Chr. Die ltesten Bewohner des fruchtbaren Gebietes am Enphrat und Tigris waren die unterer und ff aber. Sie bildeten eine Reihe von kleineren Staaten wie Lagasch, Ur, Uruk, Agane, die von Priesterknigen regiert wurden. Die bort ihnen entwickelte Kultur, besonders die hier erfundene Keilschrift ber-breitete sich bald der den ganzen bot deren Orient. 2. Die Zeit der Vorherrschaft der Stadt Mayton von 22001100 b. Chr. Seit ungefhr 3000 b. Chr. waren aus Arabien semitische Nomaden in das Land eingewandert, die sich im Laufe der folgenden Jahr-hunderte in den Besitz des Landes zu setzen wuten, aber auch die Kultur der Ureinwohner in sich aufnahmen. Nachdem sie eine Zeitlang unter der Ober-hoheit der stlich von Babylon mit untern Tigris ansssigen Elamiten gestanden hatten, erlangten sie durch Hamurabi, einen der ersten Könige von Babylon, einen Zeitgenossen des Abraham, neue Selbstndigkeit und Macht. Die Stadt Babylon wurde der Mittelpunkt des ganzen Landes. Die Herrschast Hamurabis brachte auch bedeutende Werke des Friedens mit sich. So lie er groe Kanle graben und umfangreiche Tempelbanten in allen Teilen des Landes errichten. Ganz besonders aber ist bort ihm zu merken, da er eine einheitliche Gesetzgebung erlie, von beut sein in Susa aufgefundenes Gesetzbuch das lteste der Weltgeschichte beredtes Zeugnis ablegt. In etwa 300 Paragraphen enthlt es Bestimmungen, die den Handel und Geldverkehr und das Strafrecht betreffen, wobei es auf die ber-schiedenen religisen und staatlichen Verhltnisse der Untertanen Rcksicht nimmt. Hamurabi machte sein Reich zum ersten Rechts st aate der Geschichte und gab ihm durch sein Gesetz die innere Kraft zu feinem fast zwei-tausendjhrigen Bestnde. Wahrscheinlich unmittelbar auf die Dynastie/ zu der Hamurabi gehrte, folgte eilte Zeit der Fremdherrschaft. Die Kassit en, ein ruberisches Berg-bolk aus Medien, fielen um 1700 v. Chr. in das Land ein und beherrschten es 336 Jahre lang. Auf sie folgten brei weitere Dynastien einheimischer Könige, bis gegen 1100 die Assyrer der Vorherrschaft der Babylonier ein Ende fetzten.

9. Geschichte des Altertums - S. 9

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
9 Assurbanipal gelang es, die kleineren Fürsten von Untergypten zu unterwerfen, doch war wegen der Unruhen in dem groen assyrischen Reiche die Besetzung gyptens keine dauernde. Die Hauptkraft des assyrischen Reiches verzehrte sich int Kampfe mit dem aufrhrerischen Babylon, und die Grausam-feit, mit der Assurbanipal die Einwohner der eroberten Lnder behandelte, erweckte berall das Verlangen, das assyrische Joch abzuschtteln. Doch enthlt der Charakter dieses Herrschers auch angenehme Zge; so lie er die Tempel seiner Gottheiten reich schmcken, in Ninive einen groen Palast e'.bauen, und da er von Jugend auf in Knsten und Wissenschaften der Babylonier erzogen war, grndete er eine Bibliothek, von deren reichen Bestnden im vorigen Jahrhundert viele Taufende von Tontaseln aus dem Ruinenhgel Knjundschik ausgegraben und dem Britischen Museum zu London einverleibt wurden. Unter seinen nchsten Nachfolgern begann sodann der Verfall der assyrischen Herrschaft, da kein inneres Band die Völker verknpfte, die das Schwert dem assyrischen Zepter unterworfen hatte. Von Norden her brachen scythische Kriegsvlker in das Reich; in Babylon emprte, sich der Statthalter Nabopolassar, bemchtigte sich der Stadt und nannte sich König von Babylon. In Vereinigung mit den Medern gelang es ihm, Ninive nach zweijhriger Belagerung zu erobern. Die Stadt blieb seitdem unbewohnt, und ihre Palste verwandelten sich bald in jene Ruinen, der denen sich jetzt der Hgel Kujundschik erhebt. 4. Jas Neuaykonische Weich von 607538 v. Chr. Nabop o-lassar (607605), der erste neubabylonische König, wurde Erbe des Assyrischen Reiches mit Ausnahme von Assyrien selbst, das an Medien fiel. Da sich der Pharao Necho Ii. Syriens bemchtigte und bis zum Euphrat vordrang, schickte Nabopolassar seinen Sohn Nebukadnezar zur Wiedereroberung der verlorenen Gebiete gegen den gyptischen König, der in der Schlacht bei Karchemisch (605) am Euphrat besiegt wurde. Nebukadnezar (605562) Hot Babylonien zur ebenbrtigen Erbin der assyrischen Gromacht, Babylon zu einer der prchtigsten Städte des Altertums gemacht. Er stellte die zerfallenen Kanle wieder her, verschnerte Babylon durch groartige Prachtbauten, unter ihnen den Marduf-tempel, das siebenstufige Nationalheiligtum, das mit Gold und Silber ber-reich geschmckte Wunderwerk der damaligen Zeit, verband die Ufer des Euphrat durch eine mchtige Brcke und legte die schwebenden Grten der Semiramis an. Die gypter wurden besiegt, Phnizien, dessen Hauptstadt Tyrus dreizehn Jahre Widerstand leistete, kam unter die Herrschaft der Babylonier, und die Juden wurden in die babylonische Gefangenschaft gefhrt. Der letzte König Nabono d ns von Babylon, der sich mit dem König Krsus von Lydien verbndet hatte, wurde vou Cyrus besiegt und die Stadt Babylon (538) erobert. Das Land wurde eine persische Provinz,') spter ein Teil des maeedo-nischen Reiches und kam hieraus an die Rmer. Heute ist dieses lteste Kultur-laud eine vernachlssigte Provinz des trkischen Reiches. Seine Fruchtbarkeit und sein Reichtum gehren der Geschichte an, seine mchtigen Städte und stolzen Palste bilden weite Trmmerhaufen. ') Belfazar" von Heine.

10. Geschichte des Altertums - S. 11

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
11 2. Z)ie Wewohner. Charakter und Lebensweise. Die als Hamiten bezeichneten gypter siedelten sich vor dem 4. Jahrhundert v. Chr. in dem Niltale an. Sie waren lebensfroh und fleiig, hochbegabt und kunstliebend und hielten sich fr ein bevorzugtes Volk. Gegen die Fremden waren sie stolz und zurckhaltend, setzten sich mit ihnen nicht zu Tische und ge-whrten ihnen erst in spterer Zeit nur in einigen Grenzstdten Zutritt zu ihrem Lande. Ihre Kinder erzogen die gypter zur Liebe und zum Gehorsam gegen die Eltern, zur Redlichkeit, Wahrheitsliebe und Sitten-reinheit. Meineid und Mord wurden mit dem Tode bestraft; die gleiche Strafe traf diejenigen, die die Mihandlung eines Menschen nicht ver-hinderten oder einen Toten, den sie auf der Gasse fanden, nicht begruben. Ihr Sinnen und Denken war mehr als bei manchem andern Volke auf den Tod und das Jenseits gerichtet. Die gypter liebten eine einfache, krftige Kost; sie aen Brot und Fleisch, aber kein Schweinefleisch, und allerlei Gemse. Das Haupt mit Krnzen geschmckt, setzten sie sich mit ihren Gsten zu Tische; als Getrnk reichten sie Wein. Sie wohnten in Drfern und Stdten, die zahlreich der das fruchtbare Land zerstreut waren. Die rmeren hatten einfache Htten, aus Holz und Ziegel aufgefhrt; die Reichen bewohnten prchtige Huser mit groen Hfen, um die sich, die Zimmer gruppierten. Auch diese Hufer waren von Ziegelsteinen erbaut, oft mehrere Stockwerke hoch und von gut gepflegten Grten umgeben. Das Dach war flach und mit Blumen geschmckt. Das Innere des Hauses wurde behaglich eingerichtet und mit Gerten aus Metall, Ton und farbigem Glas prunkvoll ausgestattet. Die Frau nahm eine wrdigere Stellung ein als Bei andern Vlkern des Altertums. Die Vielweiberei bestand ausnahmsweise nur bei den Reichen; die Ehe wurde heilig gehalten; Ehen zwischen Personen verschiedenen Standes waren gegen die herrschende Sitte. Die Frau war Herrin im Hanse; sie besorgte den Haushalt, setzte sich mit dem Mann zu Tische und nahm an den ffentlichen Veranstaltungen teil; besonders war ihr aber die Erziehung der Kinder bertragen. Frauen waren Priesterinnen, Frauen treten auch in der Kriegsgeschichte hervor. Sie trugen eng anschlieende, faltenlose Kleider, die bis auf die Fe herabreichteu, und an den Fen Sandalen. Beschftigung. Der Ackerbau stand bei den gyptern in hoher Achtung, doch war der Grund und Boden im Besitze des Staates oder reicher Familien. Um den Ackerbau zu ehren, streute der König selber
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