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1. Alte Geschichte - S. 96

1910 - Berlin : Salle
96 Die Römer. eher etwas davon zu geben, als bis es die Tribunen wieder abschaffte, die täglich anmaßender und herrschsüchtiger würden. Wegen dieser und anderer Schmähungen verklagten ihn die Tribunen, und es wurde ihm ein Tag bestimmt, wo er sich vor dem Volke verantworten sollte. Coriolan, der nicht anders erwarten konnte, als daß der Beschluß des aufgereizten Volkes gegen ihn ausfallen würde, erschien an dem bestimmten Tage nicht. Als er nun hörte, das Volk habe ihn zur ewigen Verbannung verurteilt, verließ er, voll Rache, Rom und ging Zu den bittersten Feinden der Römer, den Volskern. Er verband sich mit ihrem Anführer Attius, und beide zogen nun an der Spitze zweier großen Heere vor Rom. Hier verwüsteten sie mit Feuer und Schwert alle Ländereien der Plebejer und schlossen die Stadt aufs engste ein. Als die Not aufs höchste gestiegen war, schickten die Römer eine Gesandtschaft nach der andern ins volskische Lager, um Coriolan flehentlichst einzuladen, von der Belagerung abzustehen und in seine Vaterstadt zurückzukehren; allein der erzürnte Sieger blieb unbeweglich. Als aber seine eigene Mutter Veturia und feine Gemahlin Volumnict nebst ihren Kindern an der Spitze der ehrwürdigsten Frauen Roms im Lager erschienen und mit Bitten und Tränen in ihn drangen, wurde er endlich gerührt. Er umarmte seine Mutter und rief: „O Mutter, Mutter, Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn verloren!" Er gab den Befehl zum Rückzüge, wurde aber wahrscheinlich dafür von den getäuschten Volskern erschlagen. Die Fabier. Cincinnatus. Einige vornehme Geschlechter hatten damals vorzugsweise die hohen Staatsämter in Händen, so das sabische, von dem Mitglieder sieben Jahre hintereinander das Konsulat verwalteten. Sie zeichneten sich aber auch durch große Opferfreudigkeit aus. Um Plünderungen der Vejenter abzuwehren, legten sie am Flüßchen Cremera eine Burg an. Von den Feinden in einen Hinterhalt gelockt, fand das ganze Geschlecht der Fabier, 300 an der Zahl, seinen Untergang. Kaum waren die Römer von der Galliergefahr befreit, so begannen auch wieder die früheren Streitigkeiten. Das Volk wollte fortan feste, allgemeingültige, geschriebene Gesetze haben und nicht länger in seinen Rechtssachen von der willkürlichen Entscheidung der Patricier abhängig sein. Der Tribun Terentilius Arsa stellte solchen Antrag. Infolgedessen entstanden wieder neue Volksunruhen, während welcher die Sabiner sogar in Rom eindrangen. Sie wurden ober von Quinctius Cincinnatus, den man vom Pfluge wegholte und zum Diktator ernannte, schnell verjagt. Zuletzt erreichte das Volk durch

2. Alte Geschichte - S. 101

1910 - Berlin : Salle
Die Zeit der Republik. 101 ein Vorspiel zu dem großen und lang ausgedehnten Kampfe mit Karthago. Die üppige Handelsstadt Tarent konnte sich der Überzeugung nicht verschließen, daß das weitere Vordringen Roms nach Süden ihr eigenes Gebiet gefährden müßte, und daß dies eine Lebensfrage sein würde zwischen ihr und Rom. Zunächst suchte Tarent andere Völker, wie Lukaner, Bruttier, Etrusker, auch Kelten, für seinen Vorteil gegen Rom in Bewegung zu bringen, sah sich aber bald gezwungen, selbst in den Krieg einzutreten. Die Römer hatten nämlich, gegen einen früheren Vertrag, in den Hafen von Tarent ihre Schiffe einlaufen lassen. Die Tarentiner beantworteten diese Vertragsverletzung mit Beschimpfung der römischen Gesandten. Aber um Krieg mit dem starken Rom führen zu können, riefen sie wieder einen Fremden herbei, den König Pyrrhus von Epirus. Der Tarentinische Krieg. 282—272. Pyrrhus war einer der tüchtigsten der nach dem Tode Alexanders des Großen in den Wirren der Diadochenzeit heraufgekommenen Kriegsfürsten. Durch ihn machte Rom die Bekanntschaft mit der griechisch-macedonischen Taktik (Lehre von der Kampfordnung, Truppenführung), die ihrer eigenen in mancher Hinsicht überlegen war. Pyrrhus erschien mit 25 000 kampfgeübten Kriegern und mit einer Menge zum Streite abgerichteter Elefanten in Italien. Dennoch verzagten die Römer nicht. Als Pyrrhus sich ihnen durch feinen Gesandten als Friedensvermittler anbieten ließ, erklärten sie ihm offen, daß sie ihn als Vermittler nicht wollten und als Feind nicht fürchteten. Er brach nun mit feinem Heere auf und erfocht bei Heraklea im Jahre 280 einen großen Sieg über sie. Jetzt, meinte er, würden sich die Römer wohl zum Frieden verstehen, und schickte deshalb Cineas, einen gewandten Staatsmann und großen Redner, nach Rom, ihn anzutragen. Der alte, listige Grieche ließ nichts unversucht, um die Absicht seines Herrn zu erreichen; aber weder feine Rednerkünste, noch feine Geschenke erreichten hier den Zweck. Unverrichteter Sache kehrte er zu seinem Herrn zurück und sagte: „Der römische Senat schien mir eine ehrwürdige Versammlung von Königen zu sein, und das Volk noch zahlreicher und kriegslustiger als zuvor!" Pyrrhus hatte bald Gelegenheit, sich selbst hiervon zu überzeugen. Die Römer schickten wegen Auslösung der Gefangenen einen Gesandten, den rechtschaffenen Fabricius, zu ihm, der sich weder durch das Gold des Pyrrhus gewinnen, noch durch feine Elefanten schrecken ließ. — Der alte blinde

3. Alte Geschichte - S. 102

1910 - Berlin : Salle
102 Tie Römer. App ins Claudius ermunterte den Senat zu weiterem Wiberstanbe mit den Worten: „Römer, in früherer Zeit habe ich über das Unglück meiner Augen getrauert; jetzt schmerzt es mich, daß ich nur blinb und nicht auch taub geworben bin. Wäre ich beibes, so müßte ich nicht eure schänblichen Beratungen und Beschlüsse mit anhören, die die Ehre Roms geradezu vernichten." Pyrrhus scheint sich auf italischem Boben nie recht sicher gefühlt zu haben, benn alle seine Schritte verrieten eine gewisse Unsicherheit. Er ging bis nahe an Rom heran, wagte aber keinen entscheidenden Angriff, zog sich vielmehr nach Apulien zurück, wahrscheinlich, um der Unterstützung aus der Heimat näher zu sein. Dorthin ging auch ein römisches Heer, das er bei Asculum (Ascoli) 279 schlug, aber mit so großen Verlusten, daß er ausrief: „Noch ein solcher Sieg — und ich bin verloren!" Seitbem nennt man einen Sieg, bei welchem der Ertrag die aufgervanbten Opfer nicht lohnt, einen „Pyrrhussieg". Der König von Epirus hatte keine Lust, abermals eine Schlacht zu wagen, die gleich ein halbes Heer bahinrasse; aber nach Hause zurückzukehren, schien ihm schimpflich. Aus solcher Verlegenheit half ihm eine Einlabung der nahegelegenen Insel Sicilien, die ihn gegen ihre auswärtigen Feinde, die Karthager, zu Hilfe rief. Auch hier erfocht er große Siege, kehrte aber doch nach zwei Jahren, auf inständiges Bitten der hartbedrängten Tarentiner, nach Italien zurück. Die Römer schickten gegen ihn den Konsul Curius Dentatus ab, einen Mann, der an Edelmut und Genügsamkeit dem Fabricius glich. Bei 33enevent, im Jahre 275, kam es zur Schlacht. Pyrrhus rechnete wieder aus seine Elefanten; aber gegen diese hatten nunmehr die Römer ein gutes Mittel erfunden. Mit fürchterlichem Geschrei warfen sie brennende Fackeln und Pechkränze zwischen die Elefanten, so daß die Tiere scheu zurückrannten und Verwirrung und Flucht über das Heer des Pyrrhus selbst brachten. Er würde völlig geschlagen, sein Lager erobert. In der Nacht schiffte er mit dem Überbleibsel seines Heeres eiligst in sein Land zurück. Tarent, das jetzt zu Lande von den Römern und von der Seeseite her von den Karthagern hart bedrängt wurde, ergab sich endlich an die Römer. Mit Tarent (272) siel diesen auch ganz Unteritalien zu, so daß um das Jahr 264 v. Chr. ganz Italien, nach feinem Umfange in den alten Zeiten, unter ihrer Herrschaft stand. Der Krieg mit Pyrrhus war für die Römer eine treffliche Schule der Kriegskunst gewesen, die ihnen den Weg zu noch größeren Unternehmungen bahnte.

4. Alte Geschichte - S. 131

1910 - Berlin : Salle
Die Zeit der Republik. 131 Brutus!" Dadurch wurde der Ehrgeiz und die Eitelkeit des kurzsichtigen Mannes geweckt, der nunmehr wähnte, das Vaterland und die Freiheit des Römervolks bedürfe seines Armes und seiner rettenden Tat. In solchen Gedanken bestärkte ihn Cassius, der sich persönlich an Cäsar rächen wollte, weil er sich durch ihn zurückgesetzt glaubte. Andere Verschworene waren Deeimus Brutus, M. Tre-bonius, T. Cimber, Ligorius und Casca. Man hatte sehr viele Personen in den Verschwörungsplan hineingezogen, denn es sollte aussehen, als ob Cäsar nicht durch ein paar Mißvergnügte, sondern durch eine übergroße Mehrheit fiel. Aber die vielen Mitwisser verstärkten auch die Gefahr der Entdeckung. Den 15. März des Jahres 44 hatte man für den Anschlag vorgesehen. In Furcht und angstvoller Erwartung verstrich den Verschworenen die Zeit bis zu diesem Termin. Die Iden des März. Geschichtsschreiber, unter ihnen auch der Philosoph Strabo, erzählen, daß dem Tage der Ermordung des großen Cäsar unheilverkündende Zeichen, wie Erdbeben, Feuerzeichen am Himmel, Flug wilder Vögel, die sich auf dem Markt niederließen usw., vorhergegangen seien. Cäsar selbst, der dem Aberglauben nicht unzugänglich war, soll beim Opfern in dem Opfertier kein Herz gefunden haben, was als sehr schlimme Vorbedeutung galt, da doch kein Tier ohne Herz leben kann. Auch soll ein Wahrsager Cäsar vor dein 15. Tag des März gewarnt haben, den die Römer Jdus nannten. Dazu gesellte sich ein unheilverkündender Traum der Gemahlin Cäsars, Calpurnia, die daraufhin ihren Gatten flehentlich beschwor, nicht in die Senatssitzung zu gehen. Da ihre Bitten mit den Aussprüchen der Wahrsager, die beim Opfern lauter ungünstige Anzeichen entdeckt hatten, zusammentrafen, war Cäsar schon im Begriff, durch seinen Freund, den Volkstribun Marcus Antonius die Sitzung absagen zu lassen. Da gelang es dem Decimus Brutus, der bei Cäsar so in Gunst stand, daß er ihn zu seinem zweiten Erben bestimmt hatte, Wahrsager und Träume lächerlich zu machen. Er redete Cäsar vor, daß gerade in dieser von ihm selbst einberufenen Senatssitzung darüber beraten werden solle, Cäsar außerhalb Italiens den Titel eines Königs zu gestatten, namentlich bei dem in Aussicht stehenden Kriege gegen die Parther. Auf die Versammlung würde es nun doch einen höchst ungünstigen Eindruck machen, wenn sie wegen des bösen Traumes der Calpurnia verschoben werden sollte. Da ließ Cäsar sich überreden, mitzugehen. Unterwegs übergab ihm ein Unbekannter eine Schrift, die alles auf die Verschwörung Bezügliche enthielt, mit den Worten: „Lies dies, Cäsar, aus der Stelle, denn es betrifft Dinge, 9*

5. Alte Geschichte - S. 105

1910 - Berlin : Salle
Die Zeit der Republik. 105 zur See zu gebrauchen. Die illyrischen Seeräuber, die durch ihre Kapereien Römer und Griechen beeinträchtigten, wurden gedemütigt. Gleich auf diesen Krieg folgte ein neuer gegen die Gallier, die seit dem ersten Einfalle unter Brennus ihre Streifzüge oft wiederholt hatten. Im Jahre 226 waren sie wieder bis Clusium vorgedrungen. Aber in zwei blutigen Schlachten geschlagen, blieben sie zunächst auf die Po-Ebene beschränkt. Zweiter Punischer Krieg (218—201). Unterdessen suchten die Karthager sich für ihre großen Verluste durch Eroberungen in dem reichen Spanien zu entschädigen. In dem Zeitraum von 16 Jahren hatte die Heldenfamilie Barkas (Blitz), Hamilkar und sein Schwiegersohn Hasdrubal, Spanien bis an den Ebro erobert, die Hauptstadt „Neu Karthago", (Kartagena) gegründet, und würde auch den übrigen Teil ihrer Herrschaft unterworfen haben, wenn nicht die Römer dazwischengetreten wären. Diese schlossen ein Bündnis mit den griechischen Städten der Ostküste, namentlich mit Sagunt, und Hasdrubal mußte sich verpflichten, den Ebro nicht zu überschreiten. Aber nach Hasdrubals Ermordung erhielt der junge feurige Hannibal, Hamilkars Sohn, den Oberbefehl (221). Hannibals Siegeslauf. Hannibal war schon mit 19 Jahren seinem Vater nach Spanien gefolgt, im Lager aufgewachsen und fühlte, im Gegensatz zu den meisten seiner Landsleute, eine ausgesprochene Neigung zum militärischen Beruf. Er wünschte den Krieg mit den Römern und ging selbst zum Angriff über, indem er die mit ihnen verbündete Stadt Sagunt belagerte (219), die ihm nach achtmonatlicher tapferer Verteidigung erlag. Eine römische Gesandtschaft, die Genugtuung forderte, sie aber nicht erhielt, erklärte darauf den Krieg. Der Plan des karthagischen Feldherrn ging dahin, den Feind im eigenen Lande anzugreifen. Nach einem sehr mühseligen und gefahrvollen Marsche über die Alpen, wahrscheinlich über den Mont Genevre (nicht über den Kleinen St. Bernhard, wie man früher gemeint hat), erschien er am Fuße der Alpen im Lande der Kelten, mit denen er gemeinschaftlich gegen Rom vorzugehen gedachte, im Jahre 218. Mit 100 000 Mann war Hannibal von Kartagena aufgebrochen. Nur 20 000 Mann Fuß-soldaten und 6000 Reiter waren ihm geblieben. Es mußte ihm alles daran liegen, so schnell wie möglich nach Italien zu gelangen und die Römer zu einem entscheidenden Schritt zu zwingen. Hannibals Angriffsplan beruhte nicht zum wenigsten auf der Hoffnung, in den mit der

6. Alte Geschichte - S. 133

1910 - Berlin : Salle
Die Zeit der Republik. 133 den Octavianus, einen achtzehnjährigen Jüngling, ernannt. Dieser fand sich bald darauf zu Rom ein und suchte durch seine Ehrerbietung und Bescheidenheit gegen den Senat und die erfahrenen Staatsmänner, durch feine Freigebigkeit gegen das Volk und durch seine große Ver-stellungskunst sich die allgemeine Gunst zu erwerben. Dieses gelang ihm auch. Vielen schien er ein tüchtiges Werkzeug, die Macht des Antonius zu schwächen. Denn dieser wurde mit jedem Tage anmaßender und übermütiger; er schien die Rolle Cäsars fortspielen zu wollen. Endlich wurde er, vorzüglich auf Betreiben des Redners Cicero, für einen Feind des Vaterlandes erklärt, beide Konsuln nebst Oetavianus rückten gegen ihn aus und schlugen Antonius in dem Treffen bei Mutina, dem heutigen Modena (43). Beide Konsuln aber verloren in dieser Schlacht ihr Leben, und Octavianus stand nun allein an der Spitze des Heeres. Antonius floh nach Gallien, wo sein treuer Anhänger Lepidus ihm neue Truppen zuführte, und beide rückten nun feindlich gegen Italien vor. Wider Erwarten aber schloß Octavianus mit diesen beiden Männern in einer geheimen Zusammenkunft eine Verbindung, deren Zweck die Ausrottung der republikanischen Partei war. So entstand im Jahre 43 v. Chr. das zweite Triumvirat, zwischen Antonius, Lepidus und Octavianus. Sie verteilten den Staat wie eine Beute unter sich. Um sich aber im ruhigen Besitze der Oberherrschaft zu erhalten, wurden alle ihre Gegner, alle Anhänger der alten Freiheit aus dem Wege geräumt. Die Schreckenstage des Marius und Sulla kehrten zurück. Der Todeskampf der Republik. Die letzten Hoffnungen der Republik beruhten auf Brutus und (Sassius. Brutus war nach Asien gegangen, hatte sich dort mit Kassius vereinigt, und beide gingen nun über den Hellespont nach Europa. Ihnen entgegen zogen Antonius und Octavianus mit einem durch die Güter der Geächteten bereicherten Heere, während Lepidus zum Schutze Italiens als Konsul in Rom blieb. So entstand der dritte Bürgerkrieg. Es kam im Jahre 42 zur Schlacht bei Philippi in Macedonien, die zuletzt einen für Cäsars Mörder ungünstigen Ausgang nahm. Cassius ließ sich durch einen Freigelassenen töten, in einer zweiten, noch unglücklicheren Schlacht stürzte 1 ich Brutus in sein Schwert. Seine edle Gemahlin Porcia war ihm, als sie einsah, daß ihr Gatte sich einer hoffnungslosen Sache geweiht hatte, bereits in den Tod vorangegangen. Seit Cäsars Ermordung war der Friede aus Brutus' Seele gewichen. Die Republik hatte ihren Todesstoß erhalten. Es kam nur noch

7. Alte Geschichte - S. 109

1910 - Berlin : Salle
Die Zeit der Republik. 109 es kam nicht zu dieser Vereinigung. Hasdrubal bot, wie das auch sein Bruder schon elf Jahre früher getan hatte, die mit der Herrschaft Roms unzufriedenen Kelten Oberitaliens auf, aber gelangte nur nach Umbrien bis an das Flüßchen Metaurus (207), wo sich ihm zwei vereinigte römische Heere unter Claudius Nero und M. Livius Salinator entgegenstellten und ihm eine entscheidende Niederlage beibrachten. Hasdrubal selbst kam in der Schlacht um. Sein abgeschnittenes Haupt ließ der römische Konsul den Vorposten Hannibals zuwerfen, und dieser brach, als es ihm gebracht wurde, in die Worte aus: „Ich erkenne das Schicksal Karthagos." Hannibals Lage verschlimmerte sich zusehends. Zwar hielt er noch manches Jahr im äußersten Südwesten Italiens, in Kalabrien, aus, aber feine Macht war gebrochen, und Hilfe hatte er nicht mehr zu erwarten. Weitere Erfolge Seipios. Der afrikanische Krieg. Die Schlacht bei Zama (202). Spanien wurde von den Römern erobert, und der junge Scipio, später Africanus (der Ältere) genannt, fetzte, nach Unterwerfung Spaniens, nach Afrika über, wo sich der König von Numidien, Mafiniffa, mit ihm vereinigte. In dieser Not rieselt die Karthager ihren Feldherrn Hannibal zur Rettung der Vaterstadt schleunigst nach Afrika herüber. Wehmutsvoll verließ dieser Italien, wo er dreizehn Jahre nach der Schlacht bei Cannä und sechzehn Jahre im ganzen unerschütterlich gestanden, gekämpft und gesiegt hatte. Er traf mit Scipio in den Ebenen von Zama zusammen. Nach einer Unterredung der beiden Feldherren, die fruchtlos für den Frieden verlief, wurde die große Schlacht bei Zama (202) geliefert, in welcher die Karthager völlig geschlagen wurden. Sie baten jetzt um Frieden und erlangten ihn (201), jedoch unter sehr harten Bedingungen. Sie mußten auf Spanien verzichten, ihre Flotte bis auf zehn kleine Schiffe, die sie zur Notwehr gegen Seeräuber behalten durften, ausliefern, zehntausend Talente (fast 36 Millionen Mark) Kriegskosten bezahlen und versprechen, ohne Einwilligung Roms keinen Krieg mehr zu unternehmen. Karthagos Blüte war dahin! Unterwerfung Makedoniens und Syriens. Von nun an kannte die Eroberungssucht der Römer keine Grenzen mehr. Seit der Schlacht bet Cannä nährten sie einen unversöhnlichen Haß gegen Philipp V., König von Makedonien, wegen seines Bünd-

8. Alte Geschichte - S. 135

1910 - Berlin : Salle
Roms Kaiserzeit. 135 Der Sieger von Actium feierte nach seiner Rückkehr glänzende Triumphe. Unter dem Titel „Imperator" (das französische empereur ist daraus gebildet worden) vereinigte er die wichtigsten Sraatsämter in seiner Person und konnte als unbestrittener Alleinherrscher den Janustempel schließen, der, nach der Überlieferung, seit den Tagen des Numa Pompilius nur einmal geschlossen gewesen war, zwischen dem ersten und zweiten punischen Kriege. Roms Kaiserzeit. Das Augusteische Zeitalter 31 v. Chr. bis 14 n. Chr. Das durch die wilden Bürgerkriege in den letzten Zeiten der Republik geängstigte und erschöpfte Rom sehnte sich nach Ruhe und Sicherheit seines Besitzes und fand beides unter Augustus' Regierung, der klug genug war, die republikanischen Formen zu schonen. Deshalb fühlte sich das Volk unter ihm glücklich und gewöhnte sich nach und nach an seine Alleinherrschaft, zumal da die Freunde der alten Verfassung in den Bürgerkriegen größtenteils schon gefallen waren. Dem Kaiser zur Seite standen zwei Männer, die ihm mit Rat und Tat zur Hand gingen: Agrippa, der Sieger bei Actium, ausgezeichnet durch seine Kriegskenntnisse, und Mäcenas, ein Freund und Beförderer der Künste und Wissenschaften. Alles atmete und bewegte sich freier unter der Regierung des Augustus. Die schönen Künste und Wissenschaften erreichten unter ihm die höchste Blüte. In dieser Zeit lebten die vorzüglichsten Dichter und Geschichtsschreiber, unter andern Vergil, Horaz, €>md, Tibull, Phädrus, Livius, Sallust. Die Kriege, welche Augustus führte, bezweckten größtenteils die Sicherung der Grenzen des Reiches und hatten meist einen glücklichen Ausgang, bis auf den Krieg gegen die Deutschen. Diesx beunruhigten unaufhörlich die benachbarten Grenzen des römischen Gebietes jenseits des Rheins. Augustus beschloß deshalb, Land und Volk sich zu unterwerfen, und schickte seinen Stiefsohn Drusus mit einem großen Heere über den Rhein. Er ahnte zwar schwerlich, daß der römischen Weltmacht in den Deutschen nicht nur ein neuer, nicht zu unterschätzender Gegner, sondern auch ihr Besieger und Erbe erwuchs. Drusus unternahm vier Feldzüge nach Deutschland, vom Jahre 12 bis 9 v. Chr., und drang sogar bis an die Elbe vor; aber seine Züge waren keine

9. Alte Geschichte - S. 139

1910 - Berlin : Salle
Roms Kaiserzeit. 139 Augustus, die ränkevolle und herrschsüchtige Livia, ihre Hand dabei im Spiele gehabt habe. Sie hatte zwei Söhne, Drusus und Tiberius, in ihre neue Ehe gebracht. Als Drusus, den der Kaiser herzlich liebte, in Deutschland umgekommen war, entschloß sich Augustus, nicht ohne Widerstreben, den Tiberius zu adoptieren und zu seinem Nachfolger zu bestimmen. Augustus starb in der campanischen Stadt Nola i. I. 14 n. Chr. Die vier Nachfolger des Augustus aus dem Julisch-Claudischen Hause (14—68). Tiberius (14—37). Väterlicherseits stammt Tiberius, der Mann der lasterhaften Julia, aus dem Hause der Claudier. Tiberius Claudius Nero ist sein vollständiger Name. Er blickte, ehe er den Thron bestieg, auf eine nicht unrühmliche kriegerische Laufbahn zurück. Einst hatte er mit seinem Bruder Drusus die Alpenoölker besiegt, die in Rätium und Noricum wohnenden Kelten, hatte auch teilgenommen an den Kämpfen mit den Germanen und dabei die Überzeugung gewonnen, daß es besser sei, wenn Rom die Einmischung in die inneren Angelegenheiten dieser Stämme nicht zu hartnäckig betreibe. Daher setzte er auch, als er Kaiser geworden war, dem stürmischen Vordringen des Germaniens, seines Neffen, eines Sohnes des Drusus, in die rechtsrheinischen Lande ein Ziel und rief ihn zurück. Nicht Eifersucht auf den Kriegsruhm des jungen Neffen, sondern politische Überlegung war der Grund dieser Abberufung. Germanieus hatte, nach Überschreitung der Weser, i. I. 16 Hermann den Cherusker bei Jdistaviso (Elfenwiese) völlig geschlagen, Hermanns Gemahlin Thusnelda aber zur Verherrlichung des Triumphzuges mit nach Rom genommen. Tiberius war mißtrauisch, heuchlerisch, aber nicht ohne Herrscher-talent. Seine Regierung war in den ersten sieben Jahren gut. Erst allmählich ist er der verbitterte und grausame Menschenfeind geworden, als den ihn namentlich der Geschichtsschreiber Taeitus schildert. Unter diesem Kaiser wurde der Einfluß der Prätorianer beträchtlich erhöht. Den Anführer dieser Leibwache, Sejanus, stattete er mit großer Macht aus und überließ diesem Günstling fast ganz die Herrschaft, während er sich auf die Insel Capri, südlich von Neapel, zurückzog. Nach dem Sturze Sejans, der nach dem Throne gestrebt haben soll, trat an seine Stelle ein gewisser Macro. Den zu Misenum todkranken Kaiser soll er im Bette durch Kissen erstickt haben. Unter der Regierung des Tiberius erlitt Jesus Christus zu Jerusalem den Kreuzestod, den auf Drängen der Juden der römische Landpfleger Pontius Pilatus über ihn ver-

10. Alte Geschichte - S. 145

1910 - Berlin : Salle
Roms Kaiserzeit. 145 Kaiser, die Armut des Volkes, die Ohnmacht des Reiches, der Andrang der fremden Völker. Die meisten römischen Kaiser, vom Jahre 180 an, waren boshafte Wüteriche, die unsäglichen Jammer über die Menschheit brachten. Kaiser standen gegen Kaiser auf, sie mordeten und wurden wieder ermordet. In den nächsten 120 Jahren, von 180—300, herrschten ihrer nicht weniger als sechsunddreißig, von denen siebenundzwanzig ermordet, drei im Kriege gefallen und nur sechs eines natürlichen Todes gestorben sind. Die Prätorianer trieben wieder ihr altes Spiel; sie setzten nach Gefallen Kaiser ein und ab und töteten die wenigen besseren, die den Versuch wagten, die verfallene Mannszucht wiederherzustellen. Auf Mare Aurel folgte sein Sohn Kommodus, ein Tyrann, der sich als Gladiator besolden ließ und den Markomannen und Quaden den Frieden abkaufte. Nach ihm schändeten Brudermörder wie Cara-calla, Ungeheuer wie Heliogabalus, der ganz wie ein asiatischer Despot regieren wollte, den Thron. Innere Kriege wüteten in den Provinzen, und um das Jahr 250 befand sich das Reich in völliger Auflösung (die Zeit der sogenannten dreißig Tyrannen). Überall standen Gegenkaiser auf, unter denen der bedeutendste Ddenathus war, der zu Palmyra in Syrien ein blühendes Reich gründete, das nach feinem Tode erst nach tapferem Widerstande seiner Gemahlin Zenobia mit der Zerstörung Palmyras durch den tapferen und tatkräftigen Kaiser Aurelianus unterging. Immer drohender wurden in dieser Schreckenszeit die Angriffe der Barbaren auf das römische Reich. Über die Donau drangen die Goten; am Oberrhein hausten die Alemannen, und Gallien durchstreiften bis zu den Pyrenäen die Franken. — Die wenigen guten Kaiser, die den Mut hatten, sich solchen Einfällen entgegenzustellen, fielen als Opfer ihres edlen Strebens durch die Wut der zügellosen Prätorianer; so Alexander Severus mit seiner Mutter Julia Mammäa und feinem Ratgeber Ulpianus; so Aurelianus, der Besieger der Zenobia, der auf einem Zuge gegen die Neuperfer ermordet wurde. Artarerxes hatte das neupersische Reich der Sassaniden gegründet und gedachte seine Herrschaft bis an das Ägäische Meer auszudehnen. Erst Diocletian (284—305), dem Sohne eines dalmatischen Freigelassenen, den das Heer auf den Thron erhob, einem tatkräftigen, klugen Herrscher, gelang es, die Übermacht der Soldaten zu zügeln. Um das Reich besser verwalten zu können, nahm er den Maximian zum Mitregenten mit voller Kaisergewalt an und überließ ihm das Abendland. Beide führten den Titel Auguftus und regierten als unumschränkte Herrscher. Als Mitregenten nahmen sie unter den Mensch, Weltgeschichte n. in
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