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1. Die Germanen - S. VI

1910 - Ansbach : Seybold
Vi damit der eigentliche Zweck des Unterrichts: die gemütvolle Erfassung des Stoffes seitens des Schülers. Nicht besser ist es in anderen Unterrichtsfächern. Was soll nun der Lehrer in dieser Zwangslage tun? Sich streng an den Lehrplan halten und den spröden Stoff wie Frachtgut aus den Büchern in die Gehirne der Kinder verladen, wo er das Gedächtnis so sehr belastet, daß jede Produktivität erdrückt wird? Oder psychologisch verfahren, das Kind über den Stoff stellen, den Stoff lebendig gestalten, daß das Kind schaut, fühlt, innerlich erlebt? Wir wählen das letztere. Die Wurzel des Wissens und der Wissenschaft ist das Konkrete, das Anschauliche, in sinnlichem Material liegt der Reiz des Stoffes, der Ursprung der Gefühle. Wer Unverstandenes, Abstraktes nachsprechen und gedächtnismäßig aneignen läßt, der treibt Mißbrauch mit der Sprache, die doch nur dazu da ist innerlich Erlebtes zum Ausdruck zu bringen, der treibt Mißbrauch mit dem kindlichen Geiste, der nach lebensvollen Stoffen dürstet. " Wohl wurden bisher schon im Geschichtsunterricht Quellenbücher benützt, die geschichtliche Vorgänge mit rerchem Detail ausschmücken; aber sie haben den Fehler, daß sie oft lückenhaft sind und kein zusammenhängendes Ganze darbieten. Als Ziel schwebt uns vor eine Darstellung, die sowohl der Anschaulichkeit gerecht wird als auch lückenhaftes Material phantasiemäßig ergänzt und dem geschichtlichen Stoss eine innere Geschlossenheit und Abrundung gibt. Diese drei Eigenschaften soll eine gute geschichtliche Erzählung haben. Bücher, welche den geschichtlichen Stoff in Erzählungen darbieten, sind auch schon vorhanden; aber sie haben wiederum den Mangel, daß sie das rein Tatsächliche, das Objektive, und das phantasiemäßig Gestaltete, das Subjektive, so miteinander vermengen, daß selbst der Lehrer beides nicht auseinanderzuhalten vermag.

2. Die Germanen - S. VII

1910 - Ansbach : Seybold
Vii Wir suchen nun sowohl das Unzulängliche der Re-alienbücher als auch das Mangelhafte der Quellenbücher und der vorhandenen geschichtlichen Erzählungen zu vermeiden. Jeder methodischen Einheit stellen wir geschichtliche Grundlagen voraus. Sie sind genommen aus Quellen und Spezialwerken und enthalten das anschauliche Material, das in dieser Breite selbst in Lehrbüchern selten zu finden ist. Daraus baut sich unsere Erzählung aus, die ein Versuch sein soll, die vorgelegten Quellenstücke den Kindern zusammenhängend und lebensvoll vorzutragen. Mit der Form der Darstellung suchen wir der kindlichen Auffas-sungskrast, mit dem Inhalt der historischen Treue gerecht zu werden. Der Lehrer ist aber keineswegs gehalten, die Erzählungen in dieser Ausführung zu bieten. Aus Grund des reichen Quellenmaterials kann er sie jederzeit kürzen oder erweitern, ja selbst nach eigenem Geschick neu gestalten. Unsere Erzählungen haben einen romanhaften Einschlag., Wir geben das ohne weiteres zu. Wir sind aber der Überzeugung, daß zur Einführung in eine Zeitperiode die poetische Gestaltung des Stoffes unerläßlich ist. Und wenn es wahr ist, daß der Geschichtsunterricht nur einen Wert hat, wenn er Begeisterung erzeugt, so ist abermals künstlerische Gestaltung des Stoffes notwendig. Der Schüler vermag bei der Darbietung allerdings nicht zu unterscheiden, was geschichtliche Tatsache, was phantasiemäßige Ausschmückung ist; indes ist der Lehrer in der Lage, ja er soll sich sogar verpflichtet halten das rein Geschichtliche überall herauszustellen. Dies ermöglicht unser ausführliches Quellenmaterial. Bezüglich der Methode liegt unseren Erzählungen folgende Unterrichtsweise zu Grunde. Wir legen das Hauptgewicht auf die Darbietung. Wir bieten den Schülern den Stoff breit und detailliert, lebensvolle Bilder lassen wir an ihrem geistigen Auge vorüberziehen, greifbar und

3. Die Germanen - S. VIII

1910 - Ansbach : Seybold
Viii gegenständlich stehen die Personen vor ihnen, sie schauen, sie fühlen mit. Zunächst verhalten sich die Schüler dabei mehr passiv; aber unsere lebenswarme, bewegte Erzählung regt ihre geistige Kraft ungemein an. In ihrer Seele tauchen verwandte Vorstellungen, ähnliche Erlebnisse auf, die sich infolge ihres Gefühlstones ihrem Geiste fest eingeprägt haben, sie verstehen das Dargebotene und ohne daß der Lehrer fragt, heben sich die Finger der Kinder, es drängt sie zur Aussprache ihrer Erfahrungen. Von den verschiedensten Seiten wird das Neue beleuchtet, geklärt, aus Interesse an dem Stoff entsteht eine Llnruhe in der Klasse, jeder sucht zu Wort zu kommen, weil die innere Erregung durch das Wort ausgelöst sein will. Mancher sieht darin eine Lockerung der Disziplin. Wir aber freuen uns daran, weil es der beste Beweis ist, daß unsere Darbietung nach Form und Inhalt die Äerzen der Kinder entzündet hat. Durch die zwanglose Aussprache erfährt der Lehrer mehr als durch die übliche Fragemethode, was noch zu erklären, zu ergänzen ist. Das ist für uns die Stufe der Einübung, der Vergleichung und der Anwendung. Es ist eine ganz irrige Meinung, wenn man glaubt dem späteren Leben der Kinder dadurch zu dienen, daß man ihnen jeden Stoff, wie in Paketchen^abgewogen und etikettiert, vorsetzt und eingibt. Der Stoss muß sich, wenn er rechter Art ist, von selbst einsenken und einwurzeln wie eine Saat und bedarf der Ruhe. Zur rechten Zeit tritt er freisteigend wieder ins Blickfeld und zieht verwandte Vorstellungen nach sich. Verschont die Kleinen auch mit eueren moralischen Nutzanwendungen, mit eueren ethischen Extrakten! Ihr Äerz verträgt das nicht. Wartet ab bis sie hineinwachsen in das Leben mit seinen Nutzanwendungen. Das Beste, was ein Lehrer seinen Schülern mit ins Leben geben kann, ist die Gewöhnung an richtiges Schauen und Denken;

4. Die Germanen - S. 1

1910 - Ansbach : Seybold
I. Germanisches Gehöfte. L hiftokische Grundlagen. Germanien wird auf der einen Seite durch die Rheinufer bis zu den Alpen, südwärts durch die Alpen selbst, östlich durch die Nachbarschaft sarmatischer Stämme,1) an der Nordseite durch das Gestade des Ozeans begrenzt.. . Pomp. Itma in, z. Das Land, obwohl es ziemliche Abwechslung darbietet, ist im ganzen doch von rauhen Wäldern oder schmutzigen Sümpfen bedeckt. Tac., Germ. 5. Uralte Handelswege führten feit unvordenklicher Zeit. . . von den Alpen und von der Donau wenigstens bis Schlesien: türkische, keltische, römische Kaufleute zogen auf denselben. Indessen muß man sich... die lvegelosigkeit des Landes als Regel, die lvege als seltenste Ausnahme vorstellen.... Die wenigen und sehr schmalen lvaldsteige und Furten waren schwer aufzufinden. Dahn, D. Gesch. I, U8. Dieser hercynifche tdald2) .. . hat in der Breite eine Ausdehnung von neun Tagereisen für einen leichten Fußgänger; denn anders läßt es sich nicht bestimmen; auch kennen sie kein Maß für Wege. (Er beginnt im Gebiet der Helvetier, Nemeter und Rauraker und zieht sich, immer am Donaustrom entlang, in das Gebiet der Daker und Anarten; von da wendet er sich nach links in einer vom Flusse völlig abweichenden Richtung und berührt, seiner Größe *) — wilde Reitervölker, später an der untern Donau. 2) — wahrscheinlich die Rauhe Alb, vgl. Strabo Vii, \. Falk, Geschichtsunterricht.

5. Die Germanen - S. 3

1910 - Ansbach : Seybold
— 3 •— erhalten; die Holzrunen auf Buchenstäben sind unsres Wissens alle verloren. Weinland 28 v Der hölzerne Trinkbecher entsteht aus dem wurzelholze des 13, Ahorns, auch anderer Bäume. Heyne 11, *50. Um das Leder für die wirtschaft zu bereiten, ist (Eichenlohe 14 unentbehrlich, der Färbung des Zeuges dienen Galläpfel, Eichen-schwamm und Erlenrinde; das Laub... namentlich wieder der Eiche, muß neben dem Stroh zur Streu und Düngung herhalten, das Eschenlaub selbst zum Viehfutter... n, ^50. Selbst die letzte Ruhe findet der Hausherr in seinem Toten-15 bäum. Ii- t50- Und rechnet man endlich neben der Beute der )agd die un- ig gemeine Wichtigkeit des Waldes für die Viehfütterung, derart, daß er sowohl als Weideplatz dient, als auch seine Früchte, namentlich Eicheln und Bucheln für häusliche Verwendung gesammelt werden, berücksichtigt man das Beerenobst als menschliche Nahrung, so ist klar, daß zu keiner Zeit der Germane sich den Wald . . . als einen (Drt des Schreckens vorgestellt, sondern daß er ihn nur als wertvolles Nutzungsobjekt betrachtet haben kann. 11. 15v Die Ausnutzung des Waldes für den Hausbedarf geschieht 17 zu altgermanischer Zeit in der sorglosesten und rücksichtslosesten weise.... Den Bedarf an Bau- und Brennholz uneingeschränkt zu entnehmen, versteht sich von selbst und es ist ein Nachklang dieses Verhältnisses, wenn in späteren mittelalterlichen Gemeindewäldern der Genosse für Bau und Gebäudeverbesserung volles Holzrecht hat. .. Nicht nur das Hoden wird durch Brennen des Waldes bewirkt, auch wer Kohlen braucht, zündet sich kurzer Hand Bäume im Walde an . . . wird das Holz mit der Axt gefällt, so scheint es uralte Art, den Stamm nicht unmittelbar über der Erde zu nehmen . . . Und wer Vieh hat, dessen gutes Recht ist, es im Walde seine Nahrung suchen zu lassen.... n, ^5v Der Wald gehört in den ältesten germanischen Zeiten nur is bedingt zur Mark, insofern als er zu gutem Teile Wildnis und herrenlos ist. . . Aber Schritt für Schritt wird er in die Mark einbezogen und der Genossenschaft nutzbar gemacht; Rodungen schaffen in ihm Neuland und wo er stehen bleibt. . ., dient er der Gemeinde und bei geschlossenen Hofgütem der Herrschaft durch Weidegang und Holznutzung, außerdem durch die Jagdbeute. Dies alles in langsamer Entwicklung. 11, h V Der Wald hat aber ferner die Germanen Jahrhunderte hin- 19 durch vor den Römern erst verborgen, dann geschützt; weder die

6. Die Germanen - S. 5

1910 - Ansbach : Seybold
Allgemeiner frühester Brauch ist, das Wohnhaus als ein- 23 räunrig zu erstellen, so daß es zwischen seinen wänden und den Sparren und dem Firste des Daches überhaupt keine Absperrung gibt. Art dieser Linräurnigkeit, zufrühest bedingt durch das technische Unvermögen größere und geteilte Räume herzustellen, hält man lange fest, auch nachdem die Technik eine bessere geworden ist. Heyne I. 25. So entsteht das besondere wohn- und Schlafhaus, das Haus 24 für Frau und Kinder und das für die Repräsentation, das für Gäste und das für die Dienerschaft, das für die Küche und das für die Haushandmerl'er usw. L 36. . . . Doch auch für deutsches Gebiet ist von alters her nur 25 das Dreschen im bedeckten Raume vorauszusetzen. i, 36. Schöpfe oder Schuppen sind die kleinen Anbaue auf dem 26 Gehöft, gewöhnlich an einer oder zwei Seiten offen, für wagen, Pflüge U. s. f. weinland 286. ... die Halle. Auch dieses Haus fällt bereits in die vor- 27 geschichtliche germanische Zeit, wie das gemeingermanische wort dartut. Erhalten ist es später im Norden, wo es altnord, als holl, agls. als heall gewöhnlich den Königssaal bezeichnet. Heyne 1. 37. Selbst die Bank, die an der Außenwand angebracht ist und 28 auf der die Audienzsuchenden weilen, bis sie vorgelassen werden, deutet darauf (daß nämlich die Halle oder der Saalbau ahd. sal und sali, got. saljan — Herberge, den pflichten der Gastlichkeit dient) hin. 1, 38. Die flüchtigsten Bauten aber sind aus Astwerk und Reisern 29 hergestellt, . . . wie sie der Ärmere und der Unfreie auch auf längere Dauer berechnet sich schuf. 1. 20. 3rt den ältesten germanischen Zeiten ist das Nutzvieh nur in 30 recht beschränkter weise auch Hausvieh, infoferne als sich sein Leben zumeist im Freien, auf der weide abspielt, wie aber das wort Stall, . . . ahd. mhd. stal, selbst schon gemeingermanisch ist und auf das (Einstellen des Viehes hinweist, so hat von Urzeiten her bei keiner Haushaltung eine Stelle innerhalb der Hofstatt gemangelt, auf der man die für das Hauswesen am dringendsten benötigten Tiere unterbrachte . . . Heyne Ii, 200. Zwar ist hos etymologisch dunkel, aber der Umstand, daß es 31 im Altnordischen geradezu den geschützten (Drt eines Gottes, den Tempel bezeichnet, . . . weist auf den ältesten Begriff des besonderem Schutze Dorbehaltenem und damit stimmt der Bedeutung nach wiederum haus, das im Gotischen bezeichnenderweise auch

7. Die Germanen - S. 6

1910 - Ansbach : Seybold
— 6 — nur in der Zusammensetzung gud-hüs begegnet, aber als s-Ab-leitung zu einer Wurzel, die auch im Ahd.kü-t und lat. cu-tis = Haut, Hülle vorhanden, den Begriff Bergung, Schutz ausdrückt, und zugleich damit auf das Alter der germanischen Rechtsanschauung Licht wirft, die sich in dem englischen Sprichworte: my house is my castle *) kundgibt. yeyne I, \3. 32 mit kräftigem Ruck schiebt er den Holzriegel zurück, der auch den Tag über, der Haustiere wegen, in halber Manneshöhe das Tor sperrte, und läßt die Reisigen ein. weinland ?8. 33 Bei den (späteren) Sachsen wie in einzelnen Gegenden Süddeutschlands find sie (die sich kreuzenden Sparrenhölzer an beiden Enden des Dachfirstes) als hochragende Pferdeköpfe ausgebildet worden, sonst auch als Schwanenköpfe mit langen Hälsen . .. Für die Lindeckung des Daches können in altgermanischer Zeit nur Stroh, Rasenstücke, Schilf und Schindeln ... in Frage kommen; für geringere Bauten find auch Dächer aus Ast- oder Weidengeflecht hergestellt worden. ^eyne i. 27. 34 Eine Vorhalle längs der ganzen Giebelfeite des Wohnhauses ist dazu bestimmt, den Eingang gegen wind und Unwetter zu schützen. Hermann u. Uebel 24. 35 Die Türöffnung ist schmal, niedrig, vom Boden etwas er- höht . . . Dann aber erscheint schon früh und sprachlich bereits in germanischer Urzeit die Flügelteilung der Türe . . . Diese Zweiflügligkeit kann man sich verschieden vorstellen; bei größeren und vornehmeren Bauten . . . mit seitlichem Auseinanderfchlagen, sonst auch . . . und teilweise bis auf die jetzige Zeit (offenbar als Rest uralter Art), daß die Tür in der Mitte quergeteilt ist und ein Flügel über dem andern liegt. f?eyne 1, 30. 36 Sie (die größeren Kinder) sind der Mutter behilflich, die wuchtige (Querftange auszuheben, mit der man am Abend vorher die aus Eichenbohlen festgezimmerte )nnentür verriegelt hat. ^eymann u. Uebel 37 Auf der eichenen Türfchtvelle ist ein Hufeisen aufgenagelt. Dort macht der Bauer selbst und ihm nach alle feine Gäste beim Eintritt das Duonarszeichen. weinland 78. 38 Die Herrichtung des inneren Fußbodens eines solchen Wohngebäudes wird durch ein gemeingermanifches . . . wort beleuchtet, das ... im Ahd. flazzi, flezzi lautet . . . Fruchtbar . . . ist für unsere Vorstellung aber der Umstand, daß es im Ahd. auch den geschlagenen Boden einer Dreschtenne und den ebenso hergestellten *) — Mein £7aus ist meine Burg.

8. Die Germanen - S. 7

1910 - Ansbach : Seybold
— 7 — Zugang zu einem Hause bezeichnet und mit großer Zähigkeit auch später bewabrt hat. Das deutet auf den frühesten Sinn des Wortes, auf den flach geschlagenen und geglätteten Fußboden überhaupt, wie er zumal von dem fast in jeder Landschaft vorhandenen Lehm hergestellt wurde, bevor die vorgeschrittenere Art der Techni! für Wohnhäuser zur Dielung gelangte und die alten Lehmböden nur wirtschaftlichen Räumen überließ. £?eyne i, 33. 3n Bayern bedeutet heute noch fletz der . . . Boden der 39 Gänge im Hause, der Hausflur, der Haustenne; ... in Schwaben tlöz = Flur vor den Zimmern. Unserer Schriftsprache ist das wort als slöz nur als Lagerstatt des Erzes noch bekannt. 1, 33. wenn von des Herdes geselliger Flamme alle Hausbewohner 40 ihren Anteil empfangen, der Aufenthaltsraum gleichmäßig vom Mittelpunkt aus mit Wärme versehen sein soll, so ist innerhalb der winkelrechten Bauart die quadratische Anlage von vorneherein gegeben. ^ 25- Die Feuerstatt wird, ohne daß eine besondere konstruktive 41 Anlage dafür nötig wäre, einfach in der Mitte des so hergerichteten Fußbodens (Siehe Ztr. 38) gelegt, das Zentrum des Hauses bildend. . . . Aber diese einfachste Einrichtung wird beschränkt oder verdrängt durch eine andere, die wieder mit der Belegung des Fußbodens durch Dielen in schlichtester Art zusammenhängt . . . Bei solchem Fußboden setzt die künstlichere Einrichtung der besonders hergerichteten Feuerstatt, des Herdes, ein und dieses wort, das in seiner ältesten, noch im Ahd. und landschaftlich auch später im Alemannischen erhaltenen Bedeutung Boden, Erde heißt, kann seinem technischen Sinne nach nur als Gegensatz zur Holzdiele aufgekommen sein; . . . vor der Feuerstatt unterbricht sich die Dielung und zur Sicherung von Feuersgefahr entsteht ein abgeplatteter Erdaufwurf in einfacherer oder sorgfältigerer Ausführung, mit Steinen umrahmt, auf dem die Holzscheite brennen ober doch so viel glühende Holzkohle bereit ist, daß die Flamme jederzeit wieder angefacht werden kann. 1, 34. Um den Branb auch über Nacht zu nähren, bebecfte mau 42 einen großen Eichenblock, der an einem Ende glimmte, mit Asche und wußte ihn so geschickt zu legen, daß er oft das ganze Jahr hindurch nicht verlosch. Klee n. Baulich werden diese wände gehalten durch Eck- und Winkel- 43 säulen, starke Stämme, die unter sich durch (Querriegel verbunden sind, sodaß der Bau nicht aus dem Lot zu kommen vermag. f}evne I, 26.

9. Die Germanen - S. 8

1910 - Ansbach : Seybold
m Dieser First aber bedarf von dem Innern des Kaufes aus einer Stutze, als welche ein in der Mitte aufgerichteter hochragender Balken unter verschiedenen Namen angegeben wird. f?eyne i, 26. 45 , ,2t!ir sparsam erscheinen au ihren (der wände, oberen Luden «t ei®" das Gebälk des Daches auffetzt, als eine Art seitliches Oberlicht Sichtöffnungen, ... im Abd. augatora qe- Pögel geschildert ' f*‘ ^ Durchgänge für kleinere 46 , ^r. ^en ^auchabzug ist in den schlichteren Bauten wohl so wenig gesorgt wie noch später . . . in Bauernhäusern; für be fere Wohnbauten aber sehen wir in späterer Zeit eine Anlage, die eine frühe germanische Einrichtung fein wird, weil... der feinere Sinn des vornehmeren Hausherrn von Anfang an bemüht fein mußte, das Lästige des aufsteigenden Herdrauches zu mildern: eine über dem Herde angebrachte Öffnung im Dache . . ., die vor dem Regen und Schnee durch ein kleineres, auf Pfosten über dem größeren Dache stehendes Überdach geschützt wird. i, 2s. 47 Hings um die wände der Halle liefen Bänke. . . Der (Ehren* platz war der Hochsitz des Hausherrn, der sich gerade hinter dem i}erde erhob, gegenüber der Tür, die der Hausvater im Auge behielt so daß niemand ohne sein wissen aus- oder einging. Mee * * * 49 50 51 ... Deshalb ist auch die Körperbeschaffenheit trotz der un-Skuern Menschenmenge, dieselbe bei allen: trotzige blaue Augen rötliches Haar, große Leiber, doch nur zu raschem'angriff kräftig. Tac., (Serm. H. ihrem ungeheuren Körperbau und der Länge ihrer Landen durchbohrten sie (die Bataver) aus der Lerne unsere schwankenden und ausgleitenden Soldaten. Tac., iv, ^8. Auch bildet das Getreide keinen großen Teil ihrer Nahrung-den größten bildet Milch und Fleisch; auch sind sie viel auf der laal' tes nährt durch die Art der Speise und die tägliche Übung und die Ungebundenheit des Lebens . . . die Kräfte und macht sie *u Menschen von ungeheurer Körpergröße. Cäsar, g. k. iv, Nur darf nicht vergessen werden, daß bei solchen Schilderungen stets eine auserlesene kriegerische fugend Germaniens gemeint ist: m welchem Aahlenverhältniffe die Schwächlinge in der Familie, Denen nach aacitus die Sorge für Haus, Herd und Land über* bürdet wird, können wir nicht beurteilen, nur annehmen, daß es für letztere ein günstiges gewesen sei. Dies bestätigt sich durch e Aufdeckung zahlreicher Moorfunde, wobei nach dem vielfältigen

10. Die Germanen - S. 9

1910 - Ansbach : Seybold
- 9 — Fundberichten gewöhnlich Mannsskelette und Moorleichen über Mittelgröße (*,75—1,80 m) sich vorgefunden haben. Fjeyne ui, 6. Das ärztliche Urteil über die Moorleiche von Damendorf lautet: 52 An Körperkräften und Ausdauer ist der Mann den Kräftigsten unter unsern heutigen Marineheizern und Matrosenartilleristen, welche ausgesucht starke Leute sind, weit überlegen gewesen. in, 7. 3n einem Haufe wie in dem andern erwachsen sie (die Ger- 53 martert) nackt und schmutzig zu dem Gliederbau, zu der Körpergröße, die wir staunend betrachten. Die eigene Mutter nährt jeden an ihrer Brust und nie werden sie Mägden oder Ammen überwiesen. Den Herren vom Diener durch feinere (Erziehung zu unterscheiden ist unmöglich. Zwischen demselben Vieh, auf demselben (Erdboden leben sie bin, bis das Alter die Freigebornen sondert, innerer Adel ihnen den Stempel ausdrückt. Tac., Germ. 20. Hierauf wurde den Neugebornen ein Name gegeben und zroar 54 unter altheiligen Zaubersprüchen und in Gegenwart gültiger Zeugen. Das Kind wurde dabei mit kaltem Wasser begossen oder darein getaucht und man brachte den Göttern, insbesondere den Schicksalsgöttinnen oder Nomen Opfer und Gelübde dar, damit sie dem Kinde einen guten Lebensfaden spännen. Klee 26. Der Zeuge, welcher es bei dieser feierlichen Handlung hielt, 55 verlieh ihm zugleich den Namen und ein j)atengeschenk. Gern ehrte man einen lieben Verwandten, besonders einen ©heim oder Großvater dadurch, daß man das Kind nach ihm benannte. Die altdeutschen Personennamen — Familiennamen gab es damals noch nicht — zeichnen sich durch tiefe Bedeutung aus und spiegeln die stolze, kriegerische und edle Gesinnung unserer Vorfahren wieder. Was für ein Volk muß es gewesen sein, das selbst weibliche Wesen mit Namen belegte wie Siegrun (Siegzauberin), Thusnelda (Riesenbekämpferin) oder Hildgund (Kriegskampf)! Daß in den Männernamen das Heldenmäßige vorherrscht, kann nicht wundernehmen. Wir erinnern nur an Hildebrand (Schlachtenfeuer), Bernhard (Bärenstark), Ludwig (ruhmvoller Krieger) usw. Doch deuten andere auf Höheres als bloße Kraft und Kühnheit. Man denke an Siegfried (siegreicher Friedenbringer), Hugbald (kluger Held), (Ewald (Gesetzeshüter), Friedrich (Friedensfürst). Und wie zart und finnig klingen Namen wie Liebtrut (Freudenliebling), Liutgart (die Leute Beherbergende oder Gastliche), Winiberga (Freundeszuflucht) u. a. Klee 27. Zwischen den Waldbäumen aufgehängte Cücher find ihre Wiegen 56 gewesen, in welchen sie manchen Kindheitstraum geträumt. f^eymann u. Uebel ^8.
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