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1. Alte Geschichte - S. 15

1890 - Berlin : Weidmann
— 15 — zu Gebote stehen, zeigt uns daher die Entwickelung der Menschheit zu immer gröfserer Einheit der Kultur. Ob sich dermaleinst die Einheit der Menschheit auch in äufseren Formen darstellen wird, entzieht sich der Voraussicht. Das Neue Testament, zum ersten Male den Gedanken der einen Menschheit klar und bestimmt zum Ausdruck bringend, spricht von einem Hirten und einer Herde,1) auch haben manche Punkte des Völkerrechts sowie namentlich des Seerechts2) schon jetzt auf der ganzen Erde Geltung; andererseits giebt es bereits Weltmächte wie England, Rußland und die Vereinigten Freistaaten von Nord-Amerika, und der Weltfriede ist der allgemeine Wunsch der Menschheit, wenn auch der ewige Friede einstweilen noch nicht zu verwirklichen sein wird. Doch arbeitet die Kultur auf denselben hin, indem sie dazu führt, viele Verhältnisse, die aus der unbewufsten natürlichen und daher auch egoistischen, selbst rücksichtslos gewaltsamen Entwickelung der Völker hervorgegangen sind, vernunftgemäfs zu ordnen, d. h. die Kultur strebt nach Organisation der Menschheit. Im einzelnen lehrt nun die Geschichte, dafs die Mehrzahl der Völker auf einem niedrigen Kulturzustande stehen geblieben sind, dafs aber unter den Kulturen, welche die übrigen Völker hervorgebracht haben, die der weifsen Kasse die der anderen verdrängt: es scheint, als ob die Kultur-fähigkeit der Völker mit der Helligkeit der Hautfarbe zunehme. § 14. Daher sind gar nicht in den Kreis der Geschichte die Völker der schwarzen Rasse eingetreten, obwohl neuere Afrikareisende auch hier von Völkerverschiebungen, Kriegen und politischen Revolutionen in der Vergangenheit wie in der Gegenwart zu erzählen wissen. Von der malayischen Rasse glaubt man ihre Verbreitung über die Südseeinseln nachweisen zu können;3) einzelne Inselgruppen wie die Gesellschafts- und die Sandwichs-Inseln haben neuerdings durch Berührung mit europäischer Civilisation Anfänge der Geschichte erhalten. Die Kultur der roten Rasse, an und für sich nicht unbedeutend und nicht ohne Interesse, erlag schnell der der europäischen Eroberer, und auch die der gelben Rasse, die in der chinesischen und japanischen der europäischen am nächsten kommt, beugt sich vor letzterer von Jahr zu Jahr mehr, nachdem mongolische Völker mehrere Male in die Kultur der weifsen Rasse durch verheerende Einfälle (der Hunnen, Dschingis-Chans, Tamerlans) unheilvoll eingegriffen. — Die Türken sind Vertreter muhamedanischer Kultur, die sich umsonst der europäischen Civilisation widersetzt; die Ungarn, die wohl nicht reine Mongolen sind (vgl. u. § 17), sind europäisiert. § 15. Völker der roten Rasse. Peruaner (Incas). — Tolteken und Azteken. 1. Das Reich der Incas in Peru wurde den Spaniern durch die seit 1524 von Panama aus unternommenen Entdeckungsfahrten Franz Pizarros be- *) Was die katholische Kirche auf ihre Weltherrschaft unter dem Papste deutet. 2) Z. B. einheitliche Regelung des Signalwesens. 3) Vgl. das oben S. 3 Anm. 5 angeführte Werk von Quatrefages.

2. Alte Geschichte - S. 17

1890 - Berlin : Weidmann
- 17 - von Mejico erweiterten. Sie waren in hohem Grade kriegerisch, und auf kriegerische Tüchtigkeit zielte ihre ganze Erziehung hin; doch pflegten sie auch, ohne mehr als eine unvollkommene Bilderschrift zu haben, unter Leitung des einflufsreichen Priesterstandes einige Wissenschaften, wie Astronomie und Mathematik (besonders zum Zwecke der Chronologie), Götterlehre, Geschichte. Ihre Religion, die neben einem unsichtbaren Schöpfer der Welt eine große Anzahl ihm untergeordneter Gottheiten sowie ein doppeltes Paradies (eins für die Krieger) und eine Hölle annahm, war grausam durch zahlreiche Menschenopfer. Die Hauptthätigkeit des Volkes war Ackerbaur daneben aber auch Bergbau; einzelne Industriezweige waren hoch entwickelt, z. B. wurden kunstvolle und farbenreiche Gewebe, Schmucksachen aus Federn, Gold und Silber u. a. hergestellt; von Skulptur und Baukunst sind noch viele Denkmäler übrig. Der unumschränkte König wurde von einer Kommission des Adels aus den Verwandten des verstorbenen Königs gewählt; die aufgezeichneten Gesetze waren blutig streng, das Gerichtswesen aber gut organisiert, ebenso die Verwaltung. Die Sklaven wurden mild behandelt. Vielweiberei war gestattet. Der Priesterstand, dem auch die Erziehung der Kinder oblag, war zahlreich und von grofsem Einflufs; er wurde in besonderen höheren Schulen herangebildet. Von einigen Völkern aufgefordert, sie von dem harten und blutigen Joch der Azteken zu befreien, griff Ferd. Cortez 1519 das Reich an, das ihm nicht länger als 2 Jahre, bis 1521, zu widerstehen vermochte. § 16. Die Kul turvölker der gelben Rasse. Chinesen und Japaner. 1. Die Chinesen führen ihre nach Dynastieen eingeteilte Geschichte in Sagen bis in das 3. Jahrtausend zurück. Unter der 3. Dynastie entwickelte sich China zu einem Feudalreiche, indem eine bedeutende Anzahl verschieden grofser Lehnsfürstentümer von dem König abhängig wurden, der in der ‘Mitte des Reiches’ die größte Herrschaft besafs. Unter derselben Dynastie wurde 552 Khung-Fut-Se (Confucius) geboren, der zuerst als Lehrer auftretend, auf Grund seines Ansehens bis zum Minister emporstieg und die Grundsätze der nüchternen, von praktischen Gesichtspunkten beherrschten chinesischen Lebensauffassung in Denksprüchen zusammen stellte, indem er vor allen Dingen Gehorsam und Ehrfurcht vor den Fürsten und den Eltern lehrte. Das Reich, das unter der folgenden Dynastie um 230 v. Chr. durch eine Mauer gegen die Tartaren geschützt wurde, im Innern aber in eine unbeschränkte patriarchalische Monarchie überging, hatte viel durch innere Kriege zu leiden und war oft auch geteilt, doch wurden mehrere wichtige Erfindungen gemacht (Seide, Porzellan, Schiefspulver, Kompafs, Holzdruck u. a.). — Nach Christi Geburt drang der Buddhismus als Fo-Religion ein; auch entwickelte sich eine mannigfache und reiche Litteratur. Im 13. Jh. wurde China von den Mongolen (19. Dynastie) unterjocht, welche die Kultur der Unterworfenen annahmen, nach ca. 80 Jahren aber durch die einheimische (20.) Dynastie der meist kraftvollen Ming gestürzt wurden; Meyer, Leitfaden der Geschichte (Altertum). 2

3. Alte Geschichte - S. 23

1890 - Berlin : Weidmann
— 23 — Die Weltgeschichte wird in drei Perioden geteilt: I. x—476 n. Chr.: Alte Geschichte, von den Anfängen der Geschichte bis zum Untergang des Weströmischen Reichs. Ii. 476—1517: Mittlere Geschichte (Mittelalter), bis zur Reformation. (Die Katholiken rechnen nur bis zur Entdeckung Amerikas 1492.) Iii. 1517 bis zur Gegenwart: Neuere Geschichte. Man rechnet auch: 1517—1789: Neuere Geschichte, bis zur französischen Revolution. 1789 bis zur Gegenwart: Neueste Geschichte. § 20. In der alten Geschichte treten nach einander die drei Zweige der weifsen Rasse hervor, zuerst die Hamiten, dann die Semiten,J) endlich die Japhetiten oder Indogermanen. Sie zeigt, wie vor den Indogermanen die Kultur der Hamiten und Semiten erlag, und zerfällt daher in 3 Zeiträume: I. Hamitische Periode: Geschichte der Ägypter. Ii. Semitische Periode: Geschichte der Babylonier, Assy rer, Phönizier und Juden. Iii. Indogermanische, beginnend 538 mit der Eroberung Babylons durch die Pei’ser; sie umfafst: a) im Orient: Geschichte der Baktrer, Inder, Meder, Lyder und Perser; b) in Europa: 1) die der Griechen, 2) die der Römer. Die Geschichte der Völker Afrikas und Asiens wird auch als orientalische der der Griechen und Römer entgegengestellt. *) Obwohl nach den neuesten Ausgrabungen die Anfänge der babylonischen Kultur in ein höheres Alter als die der ägyptischen zu setzen sind, tritt Ägypten doch als Weltreich eher hervor.

4. Alte Geschichte - S. 26

1890 - Berlin : Weidmann
— 26 — 605 Schlacht bei Karchemisch: Necho von Nebukadnezar geschlagen. (Vgl. S. 29 u. 30.) 550 Amasis, durch das Heer auf den Thron gebracht, Freund des Polykrates, begünstigt die Fremden. Hohe Blüte des Reichs, 20 000 Städte. 525 Psammenit, Amasis’ Sohn, von Kambyses bei Pelusium geschlagen. 525—332 Vi. Ägypten persische Provinz. 460—454 Aufstand des Inaros, von Athen unterstützt, von Megabyzos niedergeschlagen. 405—340 Ägypten, unter der 29. und 30. Dynastie unabhängig, durch Artaxerxes Iii. Ochus wieder unterworfen. 332—31 Vii. Ägypten unter griechischen Königen (Alexander und den Lagiden oder Ptolemäern). Vni. Ägypten Provinz des römischen (zuletzt o st römischen) G38nxhr. Reiches. Geograpliie: Ägypten, das in das Plateau der Sahara tief eingeschnittene, 15—30 km breite und 1000 km lange Nilthal von Syene (As-suan, unter dem Wendekreise) bis zum Meer, zerfällt in 1) Ober-Ägypten (Hauptstadt Theben: Ruinen bei Luksor und Karnak), 2) Mittel-Ägypten, (Hauptstadt Mempliis■ bei Kairo. Von hier ab, ca. 7 Meilen weif, gegen 70 Pyramiden. Vorstadt von Kairo Bulak, mit Museum, auf einer Nilinsel) und 3) U n t e r - Ä g y p ten (Delta, Hauptstadt Sa is, am westlichsten Nilarm). Quellen: a) Schriftstell er: Manetho, ägyptischer Priester, ca. 250 v. Chr., Bibel, Herodot (5. Jh.), Diodorus-Siculus (1. Jh. v. Chr.). — b) Denkmäler: Pyramiden, Obelisken (der älteste, 2' hoch in Berlin; sonst in Rom, Paris, New-York, in England u. s. w.), Tempel, Felsengräber, — alle mit Inschriften. — c) Urkunden auf Papyrus, (besonders das Totenbuch). — Die Schrift war dreifach: hieroglypliisch in Inschriften; hieratisch, Kur re ill schrift, Tn Urkunden; demotisch für den alltäglichen Verkehr. Die Entzifferung gelang dem Franzosen Champollion-Fi g e ac (f 1832) auf Grund der in der dreisprachigen Inschrift von Rosette vorkommenden Namen. Verfassung-: Automatisches erbliches Königstum: der König aus der Krieger-kastej das Volk in Kasten geteilt: Priester, Krieger, Gewerbetreibende, Pächter, Hirten. — Einteilung des Landes in Nomen (rotuoi)- gute Rechtspflege mit schriftlichem Verfahren. Religion: Ältere Götter: Ammon, Ra, Ptah, Neith (= Athene) u. a., jüngere: Thoth (Hermes), Pacht (Artemis), Hathor (Aphrodite) u. a. Osiris, vermählt mit seiner Schwester Isis, Vater des Horus, Sinnbild der Fruchtbarkeit, wird von seinem Bruder Typ hon, dem Sinnbild der Dürre, erschlagen und von Isis unter Klagen gesucht; sein Sohn Horus rächt ihn. — Glauben an die Seelenwanderung, daher Tierdienst (des. der Apis). — Totengericht: Osiris Totenrichter. Kultur: Anfänge der Wissenschaften, namentlich der Mathematik, Astronom iftmtit Medicin; hoch entwickelte Baukunst, der Skulptur und Malerei dienten. Verfeinerung des äufseren Lebens und ausgebildete, z. t. üppige Geselligkeit mit hoher und freier Stellung der Frauen. (Zahlreiche bildliche Darstellungen des ganzen Lebens in Gräbern). — Tief ethische Auffassung des Lebens.

5. Alte Geschichte - S. 28

1890 - Berlin : Weidmann
Ii. Semitische Periode. I. Babylonier und Assyrer (nebst Syrien). -A-. My tlllsche Zeit bis zur großen Flut. Oannes (Eualiannes, assyr. Ea-gan, d. li. Ea als Fisch) entsteigt täglich dem Persischen Meerbusen und unterrichtet die (turanischen) Bewohner Mesopotamiens in den Anfängen der Kultur: Erfindung der Keilschrift; 10 Könige: der zehnte Xisuthros = Noah. x—538 B. Historische Zeit. x—1120 I. Altbabylonische Zeit. x 1900 1) Zeit der kleineren Reiche in Nord- und Südbabylon (Akkad und Sumir) unter Priesterkönigen (Patesi), z. B. in Ur. 4500 Blüte von Südbabylonien. 4000 Semitische Stämme beginnen in Nordbabyion einzuwandern und werden allmählich das herrschende Volk auch in Südbabylon. 3800 Sargon I. von Akkad erhebt sein Reich zu hoher Blüte und läfst Syllabare und Nationallexica verfassen zum Verständnis der alten turanischen Sprache. 3100 Gudia, Priesterkönig in Südbabylon, dehnt seine Macht weit nach Norden und Westen aus und gründet Niniveh.1) 2000 Südbabylon von seinen östlichen Nachbarn ~(in Susiana), Zzsvj den Elamitern, unterworfen. — Assur gegründet.1) Idoö—1500 2) Babylon als Gesamtreich. 1306- Chamurragas (auch Hamurrabi) von Akkad besiegt die Macht der Elamiter und vereinigt Nord- und Südbabylon zu einem Reich. — Babylon Hauptstadt. ’) Über die Lage s. u. die geographische Übersicht.

6. Alte Geschichte - S. 32

1890 - Berlin : Weidmann
— 32 — Skulptur; dagegen blühte die Kunstindustrie in Behandlung der Metalle, in Weberei und Stickerei. — Die Erzeugnisse der Kunstindustrie und des Bodens riefen einen bedeutenden Landhandel hervor (daher babylonisches Maafs-, Gewichts- und Münzsystem); die Fluß- und Seeschiffahrt war unbedeutend. Das Leben war verfeinert (z. B. auch durch zahlreiche Gärten); doch trat bei dem Vorhandensein der Polygamie die Frau sehr zurück. Ii. Die Juden. £Cnrv- x—1600 I. Ur- oder Patriarchenzeit. ,1700 Abraham, aus dem Stamme der Teracliiten, Häuptling-eines Hirtenstammes, wandert mit seinem Neffen Loth aus Ur in Südbabylon nomadisierend nach Kanaan: nach kurzem Aufenthalt in Ägypten Festsetzung in Mamre (westlich vom Toten Meere, zwischen Hebron und Jerusalem). Isaak, Abrahams Sohn von Sarah, Ismael, von Hagar (Stammvater der Araber). Jakob, Isaaks Sohn, wandert nach Ägypten aus. 1600—1300 Ii. Aufenthalt in Ägypten. Sitze im Lande Gosen (ägypt. Kesem, östlich vom rechten Nilarm). Moses am Hofe Ramses’ Ii. erzogen. Auszug unter Moses während der Regierung Menephthas. 1300—1260 Iii. Aufenthalt in der Wüste. Gesetzgebung auf dem Sinai. 1260—1070 Iv. Zeit der Richter (Helclenzeit). Ansiedelung in Kanaan unter Josua; Kämpfe der einzelnen Stämme mit den Einwohnern. In Zeiten der Gefahr treten einzelne Männer an die Spitze: Gideon, Jephtha, Debora und Barak, Simson. Allmählige Ausbildung' der T-heokratie, d. h. einer im Namen Gottes geführten Priesterherrschaft (Hierarchie): Eli und Samuel.

7. Alte Geschichte - S. 45

1890 - Berlin : Weidmann
— 45 — 776 Stiftung^ der Olympischen Spiele (mit Gottesfrieden, txf/Hqia). Iphitus. Die Olympischen Spiele sowie die Pythischen (in Delphi) Is t hm is che n (in Korinth) und Nemei sehen (zu Nemea in Argos) erhielten dasbewufstsein nationaler Zusammengehörigkeit. 770 Beginn der Ansiedelungen: 1) am Schwarzen Meere hauptsächlich von den asiatischen Kolonieen aus: Trapezus, Sinope, Panticapaeum am Bosporus [Kertsch], Theodosia [Kafa], Chersonnes [Sebastopol]; ferner 2) an der Südküste Klein-Asiens (Cypern), 3) in Sicilien (Syracus, Catana, Leontini, Zancle-Messana), 4) in Unter-Italien (Sybaris, Croton, Tarent, Cumae), am Mi^^m^r^Cj/re^, ^asgilia, Corcy^a\ ^ 730—710 Erster messenisclier Krieg (wegen Grenzstreitigkeiten): Aristodemos verteidigt den Berg Ithome. Die Messenier zu Periöken, meist aber zu Heloten gemacht, Ansiedelungen von Spartiaten in Messenien. Die fünf Ephoren, eine Art ständige Volksvertretung, werden durch längere Abwesenheit der Könige höchste, über den Königen stehende Behörde in Sparta. (30 Elegische und iambische Dichtung (Übergang zur lyrischen Dichtung) in Ionien auf blüh end. Archil och os [700]. 6< 0—510 Zeitalter der Tyrannen: die Aristokratieen vielfach von einzelnen Adligen an der Spitze des hart bedrückten unzufriedenen Volkes gestürzt. Pheidon von Argos (6g8); der Bacchiade Periander von Korinth jö'25), Theagenes von Megara (625), Klisthenes von Sicyon (590). Phalaris von Agrigent (560), Polykrates von Samos (f 522). 650 Die lyrische (melische) Poesie beginnt in Aolis zu blühen.1) 645—630 Zweiter messenisclier Krieg: Aufstand der Messenier. Aristomenes verteidigt den Ira. Sparta zuerst unglücklich infolge inneren Zwistes, den erst Tyrtaeus, ein lahmer Schulmeister, nach dem Orakel aus Athen als Führer erbeten, beilegt, dann auch das Heer durch seine Schlachtgesänge begeisternd. — Auswanderung der Messenier nach Zancle (Messana), des Aristomenes nach Rhodos. 590 Anfänge der griechischen Philosophie.-) 1) Vgl. n. Anhang I. -) Das Genauere s. im Anhang 1.

8. Alte Geschichte - S. 47

1890 - Berlin : Weidmann
— 47 — 94 — 500 S\_ E inführung und Befestigung der Demokratie. 594 Solon Talleiniger Archont zur Abfassung neuer Gesetze, nachdem er sich verdient gemacht hat: 1) durch Wiedereroberung des von Theagenes von Megara besetzten Salamis; 2) durch Beendigung des ersten Heiligen Krieges gegen Kirrha und Krisa zur Sühne des Delphischen Heiligtums; 3) durch Entfernung der mit dem Fluch des ^Ionischen Frevels belasteten Alkmäoniden aus Athen und Entsühnung der Stadt durch Epimenides aus Kreta. Solons Verfassung Timokratie, d. li. Verfassung nach dem Ver-mögen oder Census (u/ur;). Seine Einrichtungen r- a) Seisachthie (ßtiacc/S-fia), Beseitigung der Schulden durch Herabsetzung des Münzfufses und Beseitigung des Wuchers zur Wiederherstellung des wirtschaftlichen Wohlstandes. b) Beseitigung der aristokratischen Ständeverfassung durch Einteilung der Bürger in 4 Vermögensklassen, nach welchen sich Rechte und Pflichten bestimmen. 1) Pentakosiomedimner: Bürger mit Landbesitz von mindestens 500 Scheffel Ertrag; berechtigt zum Archontat; verpflichtet zu Liturgieen und Trierarchieen und zum Dienst zu Pferde. 2) Triakosiomedimner oder Ritter (cinnslg): Bürger mit Landbesitz von 300—500 Scheffel Ertrag; berechtigt zu allen Ämtern aufser dem Archontat; verpflichtet zum Kriegsdienst zu Pferde. 3) Zeugiten: d. h. Bürger, die zur Bestellung ihres Landes nur 1 Gespann brauchen und 150—300 Scheffel Ertrag haben; berechtigt wie die 2. Klasse, verpflichtet zum Dienst als Hopliten. 4) Thetes: Bürger mit Landbesitz von weniger als 150 Scheffel Ertrag oder ohne Landbesitz: berechtigt zur Teilnahme an der Volksversammlung und zum Sitz in den Geschworenengerichten; verpflichtet gegen Sold zum Dienst als Leichtbewaffnete und auf der Flotte. 5) Neben den Bürgern Metöken, freie Schutzverwandte ohne politische Rechte, aber zu Steuern und zum Kriegsdienst verpflichtet, und Sklaven (sehr milde gehalten.) c) Aufsere Form der Verfassung: fj Beibehaltung der $ Archontent die auch mit richterlichen Funktionen betraut wurden. 2) Volksversammlung (Ixxkqoicc), zu der alle Bürger berechtigt smct 3) Senat (ßovkraus 400 Mitgliedern, aus jeder Phyle 100, mit dem Rechte des Tt^oßovktv/j.cc. 4) Areopag, aus Archonten bestehend, die ihr Amt tadellos geführt: Oberaufsichtsbehörde über den ganzen Staat. Senat und Areopag nannte Solon die ‘Anker’ des Staates” — Der Areopag war ursprünglich ein Gerichtshof, der über Mord und Brandstiftung erkannte. 5) Rechtspflege durch die Archonten und das aus Bürgern aller Klassen besetzte Geschworenengericht der Heliäa (zweite Instanz in Civil-, einzige in Kriminalsachen). icrvr'n f-

9. Alte Geschichte - S. 48

1890 - Berlin : Weidmann
— 48 — 560—29 Pisistratus, aus dem Geschlecht der Pliilaiden, Verwandter Solons, die Uneinigkeit der als Parteien (Pediäer^ Pa-raler, Diakrier) wieder hervortretenden drei Stände be-nutzend, wirft sich als Führer der Diakrier zum Tyrannen auf. Zweimal vertrieben und nacheretria flüchtend, regiert er nach seiner zweiten Rückkehr durch den Sieg bei Pallene gemäfsigt und gerecht, die Solonische Verfassung beibehaltend und den Bauernstand begünstigend. — Förderung von Kunst und Wissenschaft: Olympieion und Lykeion; Sammlung der Homerischen Gedichte; Bibliothek. 529—510 Hippias und Hipparch, Pisistratos’ Söhne, regieren milde, bis Hipparcli durch die aus Privatrache hervorgegangene Verschwörung des Harmodios und Aristogeiton fällt. 510 Kippias vertrieben1) durch die auf Geheifg des Delphischen Orakels von Sparta unterstützten Alkmäonideh: er geht zum Perserkönig. — Wiederherstellung der Demo-° -ö kratie mit den Reformen aes Küsthenes. Einführung des Ostracisjnus zur Verhütung der Tyrannis; Eintettuitg Hes Volks in 10 Phylen; daher 10 Archonten und §Öö Senatoren. Die 50 Mitglieder des Senats aus je einer Phyle, als dessen ständiger Ausschufs auf Staatskosten im Prytaneum unterhalten, leiten abwechselnd 35 oder 36 Tage lang3) die Geschäfte des Senats (Prytanieen). Wahl der Beamten durch das Los. 500—404 Ii. Athen an der Spitze Griechenlands. 500—449 Erste Periode der Perserkriege. 500—494 Ionischer Aufstand, erregt durch Histiäus von Milet und seinen Neffen Arista gor as. Die Ionier, von Athen und Eretria unterstützt, verbrennen Sardes, werden aber später hei Ephesus und z. t. auf Cypern geschlagen. 494 Milet nach der Seeschlacht bei der Insel Lade vor Milet von den Persern erobert und verbrannt. Aristagoras fällt gegen die Thracier; Histiäus, an der Spitze einer Freibeuter-Flotte in einem Kampfe mit den Persern gefangen genommen und (gegen den Willen des Darius) ans Kreuz geschlagen. 493 Erster Perserzug durch Thracien und Macedonien. Mardonius erleidet durch thracische Völkerschaften schwere Verluste, die Flotte scheitert am Athos. 1) Zu gleicher Zeit die Aristokratie in Unter-Italien gestürzt (s. o. S. 46) und die römischen Könige vertrieben. 2) Die Phylen sind: Erechtheis, Äge'is, Pandionis, Leontis, Akamautis, Önei's, Kekropis, Hippothontis, Äantis, Antiochis; jede umfafste ursprünglich zehn nicht zusammenhängende D e m e n. 3) Die Athener hatten ein Mondjahr von 355 oder 356 Tagen.

10. Alte Geschichte - S. 50

1890 - Berlin : Weidmann
Themistokles, durch Ostracismus verbannt, geht nach Argos; in den Prozefs des Pausanias hineingezogen, flieht er nach Corcyra und von da durch Epirus (Admet) nach Persien.1) Cimon, Sohn des Miltiades, an der Spitze des Staats, sucht Athen mit Sparta zu einigen zur Fortsetzung des Krieges gegen Persien. — Ihm gegenüber Perikies, Sohn des Xanthippos, Führer der Demokratie: Beseitigung des Oberaufsichtsrechts des Areopags und Beschränkung seiner Gewalt auf die Blutgerichtsbarkeit durch Ephialtes; Einführung des Richter- und Ekklesiastensoldes sowie der Festgelder (9-toqixd). — Athen benutzt seine Macht zur Unterdrückung der Bundesgenossen. 466 Cimons Sieg am Eurymeüon in Pamphylien/*- - jlmm. --——> ■ , .. 460 Blüte der lyrischen Poesie.2) 465—56 Dritter Messenisclier Krieg und Aufstand der Heloten, hervorgerufen durch ein Erdbeben, verhindern einen von Sparta geplanten Einfall in Attika zur Unterstützung des ab gefalle nen Thasos. Cimon setzt seine Entsendung zur Unterstützung Spartas bei der Belagerung des Itliome durch: aus Mifstrauen zurückgesendet, wird er verbannt. 456—51 tester Zus ammenstofs Athens und Spartas. 456 Schlacht bei Tanagra: die Athener, den aus dem 2. Heiligen Kriege gegen Phocis zurückkehrenden Lacedämoniern entgegentretend, geschlagen. 456 Schlacht bei Önopliyta: die Böoter, Spartas Bundesgenossen, von Myronides geschlagen; Böotien und der größte Teil von Mittelgriechenland Athen unterworfen. Verbrennung der spartanischen Flotte in Gythion, Ansiedelung der Messenier vom Ithome in Naupaktos. Cimon, zurückgerufen, vermittelt einen fünfjährigen Frieden. _ 449 Zug des Cimon gegen Cypern; sein Tod bei der Belagerung von Citium vor der Schlacht bei Salamis (auf Cypern). Angeblicher Friede des Cimon. 447—45 Zweiter Zusammenstofs Athens und Spartas. *) oixsia ^vvißii — twv ts nanaynrj^cc cjv iku/Loxrjg ßovlfjg xqktmstoq yvui/Lmov "/.at x(av /utlkoi'tmu ini nktlazov tov ytvrjoo/xivov czqigtos slxaarrjg ... to ts cifj,avov rj ys'iqov iu tw ctcpavtz tzi Tiqotwqa /ualigict. Thuc. 2, 138. — (Bccaiksvg) kiysrai vno yccq&g did /uiaoiv rdhu vnvutv ßor/aca rnig' 'Ey«) Si-/uigtoy.kta tov Aay^viciov. Plut. Them. 28. 2) S. u. Anhang I.
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