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1. Alte Geschichte - S. 26

1869 - Mainz : Kunze
26 b. Böotische Wandrung: Dem Stoß der Thessaler nach- gebend wandern die äolischen Boot er*) von Arne im Spercheios- thal in das 'weite Thalbecken des Kopais und das untere Kephissvs-Thal, nunmehr Böot ien. Die alten Bewohner (Kad- meonen, Minyer, Thraker) wandern theils aus, theils zerstreuen und unterwerfen sie sich. Die Eroberer ein Adelsvolk, anfangs unter Königen, seit dem 8. Jahrhundert mit aristokratischer Staats- form. Theben, der Mittelpunkt des Landes, sucht sich zur herrschenden Stadtgemeinde zu machen; Gegenstreben der übrigen Städte (besonders von Orchomenos, Thespiä, Platää, welches letztere später ■— 520 — zu Athen übertrat), die in einem lockeren Bundesverhältniß standen. o. Dorische Wanderung 1104, deren Vorspiele die beiden früheren Wanderungen sind. Die Dorier, ursprünglich an den Abhängen des Olympos, ziehen, vor den Thessalern weichend, über den Oeta und finden Wohnsitze im Quellgebiet des Kephissos, •— Dort s. Unter der Führung der Herakliden suchen sie Wohnsitze im Peloponnes. Nach einem vergeblichen Versuch über den Isthmus Zug der Dorier unter den Herakliden- Brüdern T e m e n o s, Kresphontes, A r ist o d e m o s und äolischer Schaaren unter Oxylos über den korinthischen Busen nach der Halbinsel. Niederlage der herrschenden Achäer unter Tis am e n os, dem Sohne des Orestes. Der Sage nach Unterwerfung der Be- wohner nach einem entscheidenden Sieg, in Wahrheit nach lange dauerndem Kamps. Die Eroberung ging wahrscheinlich von Elis aus, dem Alpheiosthal auswärts bis zum nördlichen Taygetos, von da verzweigte sie sich in das obere Pamisosthal einer-, das obere Eurotasthal andrerseits; ans letzterem ein Th eil wieder nach Ärgolis. Theilung des eroberten Landes: Elis der Sage nach an Qxylos, Argolis (als Ehrenloos), Messenien, Lakonien an die drei Herakliden. Auswanderung der meisten Achäer nach Aegialea (nun- mehr Achaia), der dort-seßhaften Joner zum Theil nach Attika und beu Kolonien. Die Neliden aus Messerrien nach Athen. Allmähliche Dorisierung der übrigen Theile der Halbinsel von Argos aus, mit Ausnahme des meist pelasgischen Atpenlandes Arkadien, das nie zu einer politischen Einheit gelangte und, fern vorn Meere, auch dem allgemeinen Verkehr ritb höherer Enltur fern blieb. Attika erst setzte dem Fortschreiten der dorischen (Sr* lofits oberung eure Grenze 1066. *) Oder erst später so genannt?

2. Alte Geschichte - S. 3

1869 - Mainz : Kunze
Zur Einleitung. Begriff und Inhalt der Alten Geschichte. u. Aus Asien, der Urheimat des Menschengeschlechtes, be- wegen sich die Völker und ihre Geschichte westwärts. Das geo- graphische Centrum der alten Geschichte ist das Mittelmeer, das Vermittlungs-Meer der drei Theile der alten Welt. Die Alte Geschichte zerfällt gleichsam in drei Acte: in die Geschichte der orientalischen Völker, der Griechen, der Römer. Die zur Theilnahme an der allgemeinen Geschichte be- rufenen Culturvölker des Orients streben alle aus dem Innern Asiens nach den Gestaden des Mittelmeeres; — die Aegyptier und Phöniker die äußerlichen Bindeglieder zwischen Morgen- und Abendland. Vier g r o ß e W e l t r e i ch e — das assyrische, babylonische, medische, persische — umfassen Westasien und folgen jenem Zuge. Der Mangel an innerer Entwicklung drängt sie zu Eroberungen nach außen. Der Versuch des letzten dieser Reiche, die von der Natur gesteckten Grenzen dauernd zu überschreiten, scheitert an den Griechen, den Vorkämpfern der europäischen Cultur. Durch Alexander den Großen wird der Orient mit den Kräften., des Occidents überwunden; zuletzt mündet die Geschichte aller Culturländer in das römische Welt- reich ein. , b. Aber die innere Uebcrwindung der abendländischen Völker geht vom Orient aus. Der religiöse Charakter der alten Welt ist das Heidenthum in allen seinen Erscheinungsformen.

3. Alte Geschichte - S. 4

1869 - Mainz : Kunze
) ' 4 In diese Nacht leuchtet das Christen thum, in direct vorbe- reitet durch den Verfall der heidnischen Volksreligionen, direct durch die Geschichte des Volkes Gottes (in geistigem Sinne das Bindeglied zwischen Morgen- und Abendland); — aber in sich ein neues göttliches Licht. Wunderbares Zusammentreffen dieser weltüberwindenden Neubildung der Menschheit mit der größten Machtentfaltung des römischen Reiches. Dessen Zer- setzung und Auflösung durch das Christenthum und seine Haupt- träger die Germanen ist das Ende der Alten Geschichte. —

4. Alte Geschichte - S. 30

1869 - Mainz : Kunze
30 Iii. Nationale Emigungsmmel. Die Zersplitierung der Stämme und Städte im Mutterlande und in den Kolonien hätte ohne ein bestimmtes Gegengewicht zur völligen Auflösung führen müssen. Dieses Gegengewicht fand sich neben dem stark ausgeprägten Nationalbewußtsein allen Nicht- griechen (Barbaren,) gegenüber in mehreren, durch die Volks- religion hervorgerufenen oder geheiligten Instituten: der gemein- same Götterglanbe ist das festeste staatengründende Band. A. Das Delphische Orakel. Ein uraltes Erdorakel des Apollon, des ,Propheten des höchsten Zeus', des Gottes der sittlichen Reinheit und geistigen Klarheit, der Ordnung und des Rechtes (s. S. 14). Der Sage nach der nufpuxog der Erde, in Wahrheit das Centrum der Hel- lenischen Cultur, durch den dorischen Stamm und seit der Wand- rung desselben zu besonderer Bedeutung gelaugt; eilt höchstes Tribunal über die ^Grundsätze des Rechts und oberste Instanz in der Politik, weit über die Grenzen Griechenlands und seiner oft auf Anregung des Orakels ausgesandten Kolonien von oft entscheidender Autorität. Ein Erdspalt mit ansströmenden gasartigen Dämpfen, die ekstatische Erregungen bewirken (nnv/ua £v9ovat.aotiy.ov). lieber dem Schlund neben dem heiligen Lorbeerbaum der goldne Drei- fuß, der Sitz der Pythia, deren weissagende Aeußerungen (bald s/u/Lutga bald u/uftou) von den mit den Zuständen Griechenlands wohl vertrauten Priestern und ihren Gehülfen metrisch gefaßt wurden. Ursprünglich nur eine Pythia und ein uqoytjvrig oder uq6f.kx.vvic, später zwei Priesterinnen und mehrere Priester. Großer moralischer Einfluß des Orakels aus ganz Griechenland bis in die späteren Zeiten; — Einwirkung mehr aus das was geschehen sollte, als eigentliche Wahrsagung. Bestechungen der Priesterin kommen vor, aber als seltene Ausnahmen; — Große Tempel- schätze in den Thesauren. B. Die tamphiktyonien. Einungen von Nachbarstaaten (äfiyixvioveg) zu religiöser Fest- feier um ein Bundesheiligthnm. Am bedeutendsten die Delphische

5. Alte Geschichte - S. 7

1869 - Mainz : Kunze
Das Land. I. Name, Lage, Gestalt. Griechenland (jemccç, Graecia) der südlichste Theil der illyrischen oder Hämos- (Balkan-) Halbinsel, der westlichsten unter den drei südeuropäischen Halbinseln, vom 40. bis 36. Grad nördlicher Breite sich erstreckend. Die Gestalt des Landes ein mit der Spitze südlich gekehrtes gleichseitiges Dreieck. Die ganze Halbinsel hat ihre (150 geographische Meilen) breite Basis in der Hämoskette, welche wie eine Scheidewand alles südliche Land vom Norden, den Donauländerw abschließt, nach Süden, auf die See hinweist. Allgemeiner Charakter des Landes: 1) Auflösung in Halbinseln, Inseln, Landzungen, ungewöhn- liche Küstenentwickelnng mit zahllosen Hasenbuchten, je mehr nach Süden, desto reicher und mannigfaltiger. Im Peloponnes auf 3 Hi M. 1 Meile Küste. 2) Theilung des Landes in eine Menge kleiner Cantone durch die zahlreichen Gebirgszüge. Die Westfeite geographisch geringer ausgestattet, für die Geschichte daher ohne höhere Bedeutung: mit Ausnahme zweier Buchten und des Korinthischen Golfs durch Klippenküsten oder Lagunen entstellt, einförmig, flach, hafenlos, ungesund. Die Ostseite, nach dem Aegäischen Meer und Vorderasien hingekehrt, die bevorzugte: regelmäßige Gebirgsgliederung Hand in Hand mit der reichen Küstenbildung, anbaufähige Flnßthäler, Ebenen, zur Stüdtegründung und Seefahrt geschaffen. Alle griechischen Hauptstaaten liegen auf dieser Seite, dem Schauplatz der Geschichte; Berührungen mit den westasiatischen Küstenländern, der anderen Seite des Aegäischen Meeres. Die Inseln dieses Meeres sind nur Fortsetzungen der orientalischen Gebirgszüge,

6. Alte Geschichte - S. 32

1869 - Mainz : Kunze
32 b. Die nemeischen Spiele, bei Nemea in Argolis dem Zeus zu Ehren alle zwei Jahre gefeiert. 6. Die isth mischen bei Korinth alle zw ei Jahre zu Ehren des Poseidon. d. Die pythischen in alter Zeit von 8 zu 8, seit 586 alle 4 Jahre in Delphi zu Ehren des Apollon. Ursprünglich auch musische, seit 586 ritterliche und gymnische Wettspiele. Der Wechsel der Verfassnngsformen läßt sich am klarsten an der Geschichte Athens erkennen, während Sparta wesentlich in den einmal angenomnienen Formen beharrte. Beide Städte ge- langen zu ihrer Bedeutung zunächst durch die politische Ei- nigung (Centralisation) ihrer Landschaft, ein Fortschritt, der in Athen am besten glückte. Aber auch anderwärts regt sich in dieser Periode das mehr oder minder gelingende Streben, durch Einigung der Landschaft unter einem Hauptort ein poli- tisches Ganzes herzustellen, so in Argolis und Böotien. Die griechischen Verfassnngsformen {nolivttai) wechseln mit einer gewissen Gesetz- und Regelmäßigkeit, so daß man von einer Periode des Königthums, der Adelsherrschaft, der Volksherrschaft reden könnte. Doch finden sich diese Formen nicht blos nach- einander, sondern auch nebeneinander in den verschiedenen Staaten, im buntesten Wechsel in den Kolonien. Schema der griechischen Verfassungen nach Aristoteles 1) Das althellenische heroische Königthum (s. oben S. 22) ist auch im Anfang dieser ersten Periode die herrschende Staatsform, mit kriegerischem Charakter, nur wenig beschränkt, doch immerhin weit entfernt von orientalischer Despotie. Mit dem Erbrecht mußte sich persönliche Tüchtigkeit, überlegene Helden- kraft verbinden. Iv. Aelteste Verfassungen. (Pol. Iii, 4, 7) Grundformen Ausartungen {nuqty.ßdaeiß) 1. /uovuq/ja oder ßuoixtiu, 2. Uqunohqaxiu, 3. noxithu (Kòrjf.ioy.oaria)

7. Alte Geschichte - S. 9

1869 - Mainz : Kunze
9 c. Der Peloponnes, Griechenlands Mropolis', ein ifo- liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermaner uber den Jsthmos von Hellas abgefperrt werden tonate. So besah die Halbiistel die Vortheile insularer Lage ohne deren Nachtheile. Das Gebirgsfystem des Peloponnes ohne Verbindung mil den Stamnigebirgen Mittel- und Nord-Griechenlands. Dasselbe geht von dem mittleren Hochland Arkadien, der ,peloponnesischen Schweiz' aus. Dies Land ganz von Gebirgen eingefchlosfe.n, nur im Westrand von dem Fluhthal des Alpheios durchbrochen. Die hochsten Erhebungen (uber 7000') dieser Randgebirge im Norden: Kyllene, Aroania und Erymanthos, niedriger die Ketten der ubrigen Seiten. Um das Arkadische Binnenland lagern stch die Kiistenlànder, theils nnr Abdachungen jener Randgebirge, theils durch eigne Gebirge felbstandig gegliedert; dies namentlich durch den fast 6000' hohenparnon, derimcap Ma le a, und den Tay gelo s, den hochsten Gipfel des Peloponnes (7416'), der im Cap Tànaron anslauft, von zwei Flussen, Enrotas und Pamisos begleitet. So bildet der Peloponnes wieder vier Halbinfeln, die meffenifche, die zwei lakonischen, die argolische, daher schon im Alterthum mit einem Platanen- oder Weinrebenblatt verglichen. Iii. Mima, Vegetation. Ungewohnlicher Wechfel der klimalischen Verhàltniffe auf kleinem Raum. Uebergang von der Alpennatur des Pindos bis zum Palmenklima Mesfeniens und der Kykladen. Herod. Ili, 106: t] Exxùg rag coqug noxxóv ri y.dwiota y.ey.q(/uuèvag hxu/e. Einfluh des Reichlhums der Naturformen, der Vegetation, der sndlichen Klarheit der Luft und der Lichteinwirkung auf die geistige Entwicklung, die religiosen Vorstellungen und den Kurstt- sinlì der Bewvhner. Der Boden im Ganzen mager, die Bewàsferung nicht aus- reichend, ìoeil die Mehrzahl der griechischdn Flusse entweder quellenlose, im Sonnner versiegende Giestbàche sind oder nur ge- ringen Wasferschatz in ihren Quellen haben. Auch die zahlreichen Landseen nur in der Regenzeit wafferreich. — Bei dichter Be- volkerung kein ausreichender Ertrag. Fruchtbarste Strecken: die thesfalische, bootifche, meffenifche Tiefebene. Grohe Mannigfaltigkeit der Lebensweisen fé nach der wechselnden Natur: Jagd und Vieh- zucht, Weinbau und Ackerbau, Schifffahrt und Fischfang.

8. Alte Geschichte - S. 34

1869 - Mainz : Kunze
34 Y. Sparta. Geographisches (vgl. S. 7). Lakonien (87 Q. M.), die südöstlichste Landschaft des Peloponnes, durch zwei vom südarkadischen Hochlande auslaufende Gebirgszüge, Taygetos und Parnon gebildet. Der 15 geo- graphische Meilen lange Taygetos erreicht gerade über der Ebene von Sparta seine höchste Höhe. Nach Westen (Messenien) hin dacht er sich in breiterem Berglande ab, vom Eurotas aus erhebt er sich in drei mächtigen Stufen schroff und majestätisch empor. An ihm zeigen sich alle Vegetationsformen: unten Orangengärten, oben Schneegipfel. Schluchten- und wildreich ist er Sitz des Artemis-Cultus; Jagdliebe der Spartiaten. Im Siiden mineralisch; Porphyr, tänarischer Marmor, Eisen. Der Parnon verzweigt sich in breiterem Stufenlande nach beiden Seiten. Zwischen beiden Gebirgen das Thal des Eurotas, entsprungen auf dem arkadischen Randgebirge. In der Mitte des Flußlaufes erbreitert sich das Eurotas-Thal zu einer großen, äußerst fruchtbaren Ebene; der Mittelpunkt und Kern der Landschaft, zu allen Zeiten der Sitz der Macht, wo Sparta, die mauer- und burglose Stadt, liegt; abgelegen von der See (Lakonischer Busen) und dem Seeverkehr. A. Die Lykurgische Verfassung. Zustand nach der Dorischen Wanderung. Aus der Vertheilung der Macht an die Zwillingssöhne des Aristodemos Eurysthenes und Pro kl es I entsteht der Sage nach das erbliche Doppelkönigthum in Sparta. Anfangs friedliche Verträge der Dorier mit den Achäern. Dann halten fortwährende Kämpfe der beiden Stämme (Hauptsitz des Widerstandes gegen die Dorier Amyklä), Reibungen mit dem dorischen Nachbarstaate Argos, Zwietracht der beiden Königssöhne, das Land in Be- wegung. Im 9. Jahrhundert Lakonien in äußerster Verwirrung, ■— dvo/iiia Und uru6,la. *) Die beiden Königshäuser werden gewöhnlich Agiad en (von Agis, dem S. des Eurysthenes) und Eurypontiden (von des Prokles Enkel Eurypon) genannt.

9. Alte Geschichte - S. 35

1869 - Mainz : Kunze
35 Lykurgos der politische Reformator und eigentliche Gründer des spartanischen Staates, der durch ihn ein Kriegerstaat und Einheitsstaat wird; — Sohn des fünften Königs aus dem Hause des Prokles, Eunomos. Nach feines älteren Bruders Polydektes Tod als Vormund feines Neffen, des minderjührigen Thronerben Charilaos Verwalter der Königswürde. Seine Reisen; Kreta und sein religiös-politischer Einfluß auf Sparta. Unter der Sanction des delphischen Orakels trat die Lykurgifche Verfassung ins Leben, theils eine Wiederherstellung, theils eine Weiterentwicklung altdorischer Einrichtungen; q^tqui. I. Die Bewohner Lakoniens: 1) Spar traten (2nag- xiu.tui), 2)Periöken (ntqioty.oi), 3)Heloten (//Awrfsobertlldorui). Die Spartiaten find die dorischen Eroberer und Voll- bürger, der Zahl nach der schwächste Theil der Bevölkerung, im Besch der Stadt Sparta und des Kerns der Landschaft (s. oben S. 34), sie zerfallen in drei Stämme (cpvlai) Hylleer, Dymanen, Pamphylen, und 30 Oben (wßai). Seit Lykurg alle gleich- berechtigt (ofzoioi), von aller bürgerlichen Arbeit frei, nur für den Staatsdienst in Krieg und Frieden lebend. Später eine Sonderung der y.uxoi adyao'o-i oder yvcdgi/uoi von den vno/utioveg. Die Periöken (auch yluy.tduii.iovuh im engeren Sinn), Achäer, in den gebirgigen Theilen des Landes rings um Sparta herum wohnend; die ackerbau- und gewerbetreibende Bevölkerung des Landes, im Besitz des Handels und der Bergwerke; persön- lich frei, steuer- und kriegsdienstpflichtig, wahrscheinlich ohne actives Bürgerrecht. Zweifelhaft, ob sie der Volksversammlung beiwohnten. Die Heloten (von der Stadt Helos an der Eurotas- mündung oder 'Eylq ?), wohl die mit den Waffen in der Hand unterworfenen Landeseinwohner, ein dem Staate, als Gesammt- befitz der Gemeinde, leibeigner Bauernstand, der gegen bestimmte Abgaben vom Ertrage die Güter der Spartiaten bebaute; im Kriege Schildknappen der Spartiaten oder Leichtbewaffnete, auch Ruderknechte, später auch zu Hopliteu verwandt. — Das Ver- hältniß der herrschenden Klaffe zu dieser zahlreichsten Volksklaffe ein fortdauernder Kriegszustand; die xqvmtlu und ihre Entartung. — Später kommen indeß auch Erhebungen einzelner Heloten zum theilweifen Bürgerrechte vor (Mothaken, Neodamoden), aus ihnen zum Theil Spartas größte Feldherrn und Slaatsmänuer. Ii. Agrargesetzgebung: Neue Vertheilung des Landes in 9000 gleiche, unveräußerliche y.xuqoi (Majorate) für die

10. Alte Geschichte - S. 36

1869 - Mainz : Kunze
36 spartanischen Familien, ein zusammenhängendes Gebiet im Eu- rotasthal; — 30000 für die Periöken. Ob von Lykurg her- rührend ? oder die volle Zahl erst nach der messenischen Eroberung? Iii. Das Königthum blieb in seiner Zweiheit und Schwächung bestehen. Seine Befugnisse: a. priesterliche; Verwaltung des Zeus-Gottesdienstes, Verrichtung der Staats- opfer; b. sind sie Oberfeldhern, später mehrfach beschränkt; L. führen sie den Vo rsitz im Rat he d er Alten (yegovaia), nur mit einer Stimme bei Abstimmungen; Jurisdiction in Fragen des Familienrechtes. Ehrenrechte: ein Drittheil der Kriegsbeute, Einkünfte vom Periökenlande, Opfergaben u. s. w. Iv. Die yiqovoia, der Senat Spartas, aus 28 über 60 Jahre alten Spartiaten gebildet*), durch Zuruf aus der Zahl der Be- werber von der Gemeinde auf Lebenszeit gewählt. Sie ist der Mittel- und Schwerpunkt des Staates, zwischen den Königen und der Vvlksgemeinde. Ihre Functionen: a. oberste Leitung der politischen Angelegenheiten und Vorberathung der Vorlagen für die Volksversammlungen, b. die peinliche Rechtspflege. V. Volksversammlung {dxla, zu ti'xco, i-ax-7]v, axig), aus allen über 30 Jahre alten Vollbürgern bestehend, allmonat- lich (zur Vollmondszeit) im Freien unter Leitung der Könige zusammenkommend, mit dem Recht der Abstimmung über die Vorlagen des Rathes, (später auch der Ephoren), ohne Debatte {ßofi y.ui ov xptjcpcp, Thuc.) Zu ihrer Entscheidung gehörten: Beamtenwahl, Gesetze, Krieg und Frieden, Verträge; — zugleich erschien die Versammlung als Heerschau vor dem Kriegsherrn. Vi. Die Erziehung und bürgerliche Zucht (äycoytj) wurde vom Staate selbst gehandhabt und auf alle Lebensverhält- nisse ausgedehnt. Mehr noch als die dorische Geburt galt die Theilnahme an ihr als Zeichen eines vollen Spartiaten. Kindheit: Aussetzung schwächlicher Kinder. Vom 7—18. Jahre öffentliche Erziehung der Knaben unter der Oberaufsicht des Tcaidovo/uog (ihm zur Seite die ßiöeoi oder ßiöiuiot — inspec- tores vom Stamm att. lövoi), in Abtheilungen (Jxou), deren mehrere eine dysxa oder ßova bildeten, unter Jlarchen oder Buagen. Körperliche Abhärtung (xaprf^m'), jährliche ¿la/uaorlyiooig, Zurücktreten der geistigen Bildung. Zweck und Ziel der spar- tanischen Erziehung: Kraft, Tapferkeit, Gehorsam, Gesetzlichkeit. Jünglingsalter: Vom 18—20. Jahre wurden die Jüng- linge {/xixxtlqtvtg) nur zu militärischen Zwecken im Inlands ver- wandt, mit dem 20. (tiqtvtg) die volle Dienstpflicht. *) Ob ursprünglich die Häupter der Oben? Schömann.
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