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1. Das Mittelalter - S. 9

1866 - Leipzig : Brandstetter
7 Es kamen und schwanden die Rächer wie Schatten der Nacht. Bald hier, bald dort fiel ein Römer im Engpaß. In dem Gedränge konnte Varns die Gefahr nicht überschauen; er befahl, geschloffenen Marsch zu halten, aber in der Wildniß war dies unmöglich. Endlich neigte sich der Tag und Varns gebot dem Heere, Halt zu machen, sich zu verschanzen, so gut es ginge, und zu verbrennen, was vom Gepäck überflüssig sei und im Zuge nur hindern könne. Am andern Tage rückte das Heer, immer von den Deutschen umschwärmt, doch in bester Ordnung in der Ebene weiter, die sich an der Werra ausdehnt, und gelangte in die Gegend von Detmold, wo die hohe Teutoburg ragte. Da ward auf Ein Mal jeder Busch lebendig, aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viel hundert Schlangen empor und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Pfeile ohne Zahl auf die erschrockenen Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt, sank die deutsche Erde unter des Römers Füßen ein; im losen Erdreich schwankend, vom Sturm gerüttelt, stürzten die deutschen Eichen über die Unterdrücker hin und zer- malmten sie im Fall. Ueberall dringen die Deutschen heran; Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum und Stein, und er kommt nicht eher zu Athem, als bis die Nacht hereinbricht. Da läßt Varus abermals Lager schlagen und er- mattet sinken die Römer hin; aber in jedem Augenblick scheucht der Deut- schen Kriegsgeheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Als der dritte Morgen tagt, entdecken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden ist. Mann an Mann geschlossen brechen sie auf und kommen auf's offene Land, das die „Senne" heißt. Da sehen sie mit Grausen die ganze Masse der Eid- genossen vor sich entfaltet. Ringsum Deutsche, nirgends ein Ausweg! Für alle Tapferkeit ist nichts mehr feil als der Tod. Jauchzend stürzt jetzt die Eidgenossenschaft in der verzweifelnden Römer starre Reihen. „Die Freiheit, die Freiheit!" schallt's wie Donner des Himmels den Römern in die Ohren. Wie die Saat unter Hagelschloßen sinken die Tapfersten unter deutschen Hieben nieder. Hermann selbst ist überall; hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Drauf, Brüder, drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Eidgenosse, der nicht mit ihm um den Preis wetteifert! Des Feindes Schaaren sind zersprengt, nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meer der Schlacht empor. Jetzt lvird die Flucht allgemein; doch die Meisten rennen blind in die Spieße der Deutschen. Da faßt Verzweiflung das Herz des Varus und er stürzt sich in sein eigenes Schwert*), um sein Unglück und seine Schmach nicht zu überleben. Nur Wenige aus dem großen Römerheere entrinnen; die Meisten liegen auf dem Wahlplatz. *) Germanikus soll später die Gebeine dieses Feldherrn auf das befestigte Lager bei Xanten (castra vetera), das von Varns angelegt war, gebracht haben, während sein Haupt dem Markomannenkönig Marbod geschenkt wurde, der es an Augustus sandte.

2. Das Mittelalter - S. 11

1866 - Leipzig : Brandstetter
9 aber zog stolz und in Siegeshoffnung durch den Teutoburger Wald heran. Da fand er auch den Wahlplatz, wo die Legionen gefallen waren, und begrub die meisten Gebeine feiner erschlagenen Landsleute. Noch standen die Altäre, ans welchen die Hauptleute der Römer den Göttern geopfert waren. Germanikus zog Rache schnaubend tiefer in's Land hinein; da kam wiederum Hermann wie im Sturm mit seinen Schaaren herbei und schlug die Römer zurück. Die flohen in Eile bis hinter den Rhein. Doch Germanikus rüstete sich mit neuer Macht und bot alle List und Kriegskunst auf. An den Meeresküsten fuhr er mit einer Flotte bis hin zur Ems; von dorther drang er jetzt in's Land. Da wichen die Cherusker, in der Gegend, wo heutzutage Minden steht, hinter die Weser zurück und erwarteten ihn zur Schlacht. Bevor sie begann, sah Hermann seinen Bruder Flavins auf feindlicher Seite stehen und rief ihm zu: „O komm' herüber zu deinem freien Volk, mein Bruder! Was kämpfest du in den Reihen der Römer gegen dein eigenes Vaterland? Kennst du die alten Eichen nicht mehr? Hörst du nicht, wie sie dir Grüße zuranschen aus unserer Knabenzeit? Wirf hin, wirf sie von dir die goldenen Ehrenzeichen, mit denen die Römer deine Knechtschaft vergülden! Wie ist es doch viel schöner, von freien Brüdern geliebt zu sein und auf heimischer Erde zu sterben!" Aber Flavins war zum Römer geworden und hatte kein Herz mehr für solche Worte. Da gebot Hermann voll Grimm die Schlacht; sie dauerte vom Morgen bis tief in die Nacht. Klug hatte Hermann den Plan erdacht und bestellt; doch die Wuth des Kampfes verdarb das Wohlersonnene. Die Cherusker rannten von den waldigen Hügeln, wo Hermann sie aufgestellt, zu früh in's Thal hinab. Dadurch entstand Ver- wirrung. Die Römer benutzten sie, drangen von allen Seiten vor und wurden Meister des Schlachtfeldes. Da stürmte Hermann hoch zu Roß wider die Bogenschützen und bahnte sich endlich eine Gasse. Plötzlich stieß er wieder gegen eine lebendige Mauer; das waren die römischen Bundes- genossen aus Gallien, aus Tyrol, vom Lech. Verwundet, daß das Blut ihm über's Gesicht rann und ihn unkenntlich machte, brach der tapfere Held dennoch durch und gewann das Freie. Wie aber die Römer den Rückzug antraten, stand alles Volk in den Gauen wider sie auf und abermals ward grimmig geschlagen bis tief in die Nacht. Die Römer nannten's einen Sieg, zogen sich aber doch eiligst zurück. Daraus fuhren sie auf der Ems in's Meer, dort zerstörte der Sturm ihre Flotte. Ungebeugt durch diesen Verlust griff Germanikus die Chatten und Marsen an, legte das Land wüst und hoffte mehr denn je, Deutschlands Meister zu werden. Doch der Kaiser Tiberius, eifer- süchtig auf den Ruhm des tapfern Germanikus, rief ihn zurück und sprach dabei ein Wort, das sich leider zu allen Zeiten als wahr erwiesen hat: „Sicherer als durch fremde Waffen wird die Kraft der Deutschen durch sie selbst gebrochen!"

3. Das Mittelalter - S. 13

1866 - Leipzig : Brandstetter
11 das in sich zusammenbrach, seitdem Treue und Redlichkeit daraus ver- schwunden waren. Damals lebte im Lande der Bataver (an den Rheinmündungen), welches Volk schon lange zu den Römern als Bundesgenosse gestanden hatte, ein Mann, Namens Civilis, den sie über eine Abtheilung seiner Landsleute gesetzt, welche in ihrem Heere dienten. Er hatte nur ein Auge, sah aber damit besser, als hundert Andere mit zwei Augen, die Noth und Schmach seines Vaterlandes und wie niederträchtig die geizigen, wollüstigen Römer darin walteten. Diese aber erkannten bei Zeiten sein vater- ländisches Herz, darum legten sie ihn in Fesseln, ja ermordeten sogar seinen Bruder, der eben so gesinnt war. Endlich gaben sie den Civilis wieder frei; doch er ließ sich Bart und Haupthaar wachsen und that einen Eid, nicht eher wolle er sein Haar scheeren, als bis er Rache ge- uommen habe. „Dulden wirs länger, daß sie unsere Knaben nach Rom schleppen und unsere Greise zu Soldaten pressen, um schweres Lösegeld zu gewinnen?" —• so rief der Brave seinen Landsleuten zu, und alle sprachen einmüthig: „Nein!" und hoben die Waffen. Alsbald schickte er ins- geheim Botschaft an die Andern, die in Mainz den Römern dienten, und an die Friesen und Kanine säten; diese beiden Völker stimmten ihm bei, daß die Fremdherrschaft nicht länger zu ertragen sei, und alle zu- sammen schlugen die Römer. Da ward es auch den Belgiern warm um's Herz und den Deutschen über'm rechten User des Rheinstroms, und jene Bataver, welche in Mainz lagen, eilten zu ihren Brüdern. Im Lande der Brukterer war um jene Zeit eine Jungfrau, vor deren Augen die Zukunft offen lag; die hieß Velleda. Alles deutsche Volk verehrte sie und horchte gläubig auf ihre Worte. Sie selber sprach nur mit ihren Verwandten; diese allein und kein Fremder durfte zu dem Thurm kommen, in dem sie wohnte; der stand in tiefer Waldeinsamkeit an den Ufern der Lippe. Jetzt, als die Bataver, von Civilis angeführt, den Krieg um die Freiheit begannen, sprach die begeisterte Jungfrau: „Die Götter billigen den Kampf und die Römer werden im alten Lager (castra vetera — Tanten am Rhein) untergehen!" Auf dies Wort griffen auch die Brukterer und Teuchterer zu deu Waffen, eilten zu den Batavern und alle Verbündeten stürmten auf das „alte Lager" ein, worin sich die Römer verschanzt hatten und mit dem Muth der Ver- zweiflung wehrten. Nachdem sie wegen anhaltender Hungersnoth schon ihre Pferde verzehrt hatten, baten die Uebriggebliebenen um das Leben und freien Abzug, was Civilis, ihre Tapferkeit achtend, ihnen auch gewährte. Nun erst hielt Civilis sein Gelübde für gelöst, und im Angesicht des gan- zen Heeres ließ er sich wieder Bart und Haupthaar scheeren; den besten Theil der Beute schickte er aber der Seherin Velleda. 2. Nun verbündeten sich auch die Gallier mit den Deutschen, aber den Letzteren gereichte dieser Bund zum Verderben. Der römische Kaiser

4. Das Mittelalter - S. 18

1866 - Leipzig : Brandstetter
16 merkte, daß das Volk hierüber aufgebracht war und ihn für den Brand- stifter hielt, so wälzte er die Schuld sogleich von sich ans die armen, ver- haßten und verachteten Christen. Ihre Martern waren ihm nun ein eben so angenehmes Schauspiel, wie vorher der Brand der Stadt. Die Christen wurden gefoltert, mit glühenden Eisen gesengt, von wilden Thieren zerrissen. Um den Anblick noch interessanter zu machen, wurden sie mit brennenden Stoffen bestrichen und dann angezündet. Nero gab zu diesem schrecklichen Schauspiele seine Gärten her und fuhr selber in einem Prachtwagen zwischen den Todtenfeuern hindurch, um sich an dem gräßlichen Schauspiele zu ergötzen. Auch die Apostel Paulus und Petrus wurden von seiner Ver- folgungswuth betroffen; jener wurde als römischer Bürger enthauptet, dieser jenseits der Tiber gekreuzigt. Nach dem Brande bauete Nero seine Hauptstadt prächtiger wieder auf, als sie vorher gewesen war, und sein neuer Palast wurde „das goldene Haus" genannt, wegen der unermeßlichen Verschwendung von Gold und Edelsteinen, von denen alle Zimmer blitzten. Doch nicht genug, daß er Künstler für sich arbeiten ließ, er wollte auch selber als Künstler verehrt sein und allen Andern den Rang ablaufen. An dem großen Wagen- rennen im Circus nahm er selbst persönlichen Antheil, er trat als Sänger und Dichter öffentlich ans, und die Lobeserhebungen eines Heeres von Schmeichlern, das ihn umgab, verrückten ihm vollends das Gehirn. Er unternahm eine eigentliche Kunstreise nach Griechenland, um in den grie- chischen Kampfspielen den Preis zu erwerben, den er auch von den bereits zu Speichelleckern herabgesunkenen Griechen erhielt. Nero brachte aus Griechenland nicht weniger denn 1800 Kronen mit, die man ihm als König der Sänger, Dichter, Wagenlenker und Ringer dort gespendet hatte. Sein Einzug in die Hauptstadt war überaus prachtvoll. Hier erschien er aus August's Wagen, in Purpur gekleidet und mit dem Laube des Oel- baums, dem Stirnschmucke der olympischen Sieger, bekränzt. In der Hand trug er die pythische Kroue, und die 1800 übrigen wurden vor ihm hergetragen. Neben ihm saß Diodorus, ein Tonkünstler, und dann folgte eine unermeßliche Schaar von Sängern, welche seine Siege in ihren Liedern feierten. Der Senat, die Ritter und das Volk begleiteten diesen kindischen Aufzug, die Luft erscholl von Beifallsrufen, die ganze Stadt war erleuchtet und die Straßen dufteten von Weihrauch. Wohin er trat, bluteten zur Feier seiner Rückkehr die Schlachtopfer, das Pflaster war mit Safran be- streut und Guirlanden von Blumen und Bändern strömten aus allen Fenstern auf ihn nieder. 2. Nero hatte seine Gemahlin verstoßen und dann vergiften lassen; dann mordete er seine eigene Mutter und seinen Lehrer und Rathgeber Seueka, weil gegen diese sein Mißtrauen rege geworden war. Oft hörte man ihn sagen, es sei ihm lieber, gehaßt als geliebt zu werden. Und fort und fort

5. Das Mittelalter - S. 21

1866 - Leipzig : Brandstetter
19 2 Nach Vespasian s Tode regierte sein trefflicher Sohn Titus, von seinem dankbaren Volke „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts" genannt. Seine Regierung war kurz, aber segensreich. Das Erste war, daß er die geheimen Ankläger abschaffte. Er hatte das Gelübde gethan, Keinen zum Tode zu verurtheilen, und hielt es auch treulich. Wo er Jemandem etwas Gutes erweisen konnte, that er es mit Vergnügen, und sein Grundsatz war, daß Niemand von einem Kaiser mißvergnügt fortgehen dürfe. Be- wnndernswerth war seine Großmnth, mit welcher er denen vergab, die ihn beleidigt hatten. Nie wollte er eine Klage gegen Solche zulassen, die Uebels von ihm redeten. ,,Reden sie," sprach er, „mit Unrecht Uebels von mir, so wird sie schon ihr Gewissen zeihen; reden sie aber mit Recht Uebels von mir, so wäre es Unrecht, die zu bestrafen, welche die Wahrheit reden." Einst stifteten zwei junge Römer von Adel (Patricier) gegen ihn eine Verschwörung an. Sie wollten- zu einer bestimmten Zeit das Kapitol in Brand stecken, im Tumult den Kaiser ermorden und sich dann des Thrones bemächtigen. Aber ihr Vorhaben wurde entdeckt und der römische Senat verurtheilte sie zum Tode. Titus sollte dies Urtheil bestätigen; aber er war weit entfernt davon, ja er vergalt vielmehr seinen Feinden Böses mit Gutem. Er ließ beide Patricier vor sich kommen, stellte ihnen vor, daß nicht durch Schandthaten, sondern durch den Willen der Götter die Herrschaft verliehen werde, ermahnte sie dann, mit dem Stande zufrieden zu sein, in welchem sie sich befänden, und versprach, was sie sonst ver- langten, ihnen gern bewilligen zu wollen. Darauf zog er Beide an seine Tafel und unterhielt sich mit ihnen auf das Freundschaftlichste. Am andern Tage wurde ein Fechterspiel gegeben. Titus erschien im Amphitheater, nahm seinen gewöhnlichen Platz ein und ließ jene beiden Patricier neben sich setzen. Die Waffen der Fechter wurden einer alten Gewohnheit gemäß ihm überreicht und so groß war sein Zutrauen zu denen, die kurz zuvor sein Leben bedroht hatten, daß er ihnen diese Waffen in die Hände gab. Auch gegen seinen Bruder Domitian bewies Titus die größte Sanft- muth. Domitian, ein herrschsüchtiger und blutgieriger Mensch, hörte nicht auf, ihm Nachstellungen zu bereiten. Titus wußte es; aber weit davon entfernt, ihn deshalb zur Strafe zu ziehen, vergab er ihm nicht nur, sondern ließ ihm auch die Ehrenstellen, die er bis dahin bekleidet hatte, und erklärte ihn sogar zu seinem Nachfolger. Ja oft bat er ihn im Ge- heimen und mit Thränen: „Bruder! Liebe mich, wie ich dich liebe!" 3. Unter dem guten Kaiser Titus wurde Italien von drei großen Un- glücksfällen heimgesucht. Der Vesuv hatte seit undenklichen Zeiten nicht mehr gespieen, und hätte er nicht noch fort und fort geraucht, würde mau den Vulkan für ganz erloschen gehalten haben. Um so unerwarteter kam der entsetzliche Ausbruch am 24. Aug. 79 n. Chr. Unl 1 Uhr Mittags stieg von dem Berge eine Ungeheure Rauchwolke auf, die sich immer weiter aus- breitete. Ein der Naturkunde ergebener Mann, Plinius der Aeltere, 2*

6. Das Mittelalter - S. 22

1866 - Leipzig : Brandstetter
20 der sich gerade in der Gegend aufhielt, weil er Befehlshaber der in dem Meerbusen liegenden Flotte war, wollte das merkwürdige Phänomen in der Nahe schauen. Er befahl den Schiffern, ihn nach der andern Seite des Meerbusens nach dem Vesuv hin zu fahren, so sehr auch die er- schrockenen Menschen ihn davon abmahnten. Eine Menge Fahrzeuge mit Flüchtlingen begegneten ihm, die alle über den kühnen Mann staunten, der so ruhig der Gefahr entgegeneilte. Schon siel die Asche häufig aus der Luft herab, und wurde, je näher das Schiff kam, desto dichter und glü- hender; ein dumpfes Rollen ward gehört; heiße Steine flogen umher und schlugen rechts und links in das Wasser. Einen Augenblick schwankte Plinins, ob er doch nicht lieber umkehren sollte; dann rief er aber: „Mit den Muthigen ist das Glück!" Er befahl, gerade nach dem nahen Ufer zu steuern. Dort lag eine Stadt, worin er einen lieben Freund hatte; bei dem wollte er die Nacht zubringen. Aber er fand schon das ganze Hans in Verwirrung; die Fahrzeuge waren bereits bepackt, um eilig an Bord gehen zu können, sobald der Wind sich drehete und die Rauch- und Aschensäule nach der Stadt zu getrieben würde. Plinins sprach den guten Leuten Muth ein, ließ sich, um sie recht sicher zu machen, ein Bad geben, aß mit Ap- petit und machte allerhand Scherz. Indessen schlugen aus mehreren Stellen des Berges Feuerströme heraus; Flammen durchzuckten die Finsterniß. Alle blieben wach; doch Plinins legte sich ruhig zu Bette. Nach einigen Stunden aber mußte man ihn wecken,, denn die Asche und die Steine sielen so dicht, daß man fürchtete, die Hausthür möchte versperrt werden. Die Erde begann immer heftiger zu schwanken, jeden Augenblick besorgte man den Einsturz des Hauses; und doch auch wagte man sich nicht aus dem- selben heraus, weil die glühenden Bimssteine dicht wie Hagel sielen. Endlich wurde der Aufbruch beschlossen. Jeder band sich ein Kopfkissen ans den Kopf, um die Steine abzuwehren, und nun ging die Wanderung durch die stockfinstere Nacht, die Sklaven mit Fackeln voraus. Als der stark- beleibte Mann, ans die Schultern zweier Sklaven gestützt, so forteilte, erhitzte er sich durch die Anstrengung, und stürzte plötzlich, vom Schlage getroffen, todt zu Boden. Die Uebrigen aber eilten weiter, um sich der drohenden Gefahr zu entziehen, und erst einige Tage später konnte man den Leichnam des Plinins aufsuchen, um ihn zu bestatten. Der Neffe des Alten, der jüngere Plinins, war indessen in der - Stadt, in welcher der Oheim wohnte, mit seiner Mutter zurückgeblieben. Hier war er Zeuge der schrecklichen Naturerscheinung, und wir haben noch zwei Briefe übrig, worin er dieselbe beschreibt. Auch an diesem auf der andern Seite des Meerbusens liegenden Orte wurde stündlich das Erdbeben ärger; das Hausgeräth bewegte sich und die Häuser schwankten. Der Sohn flieht mitten in der Schreckensnacht mit seiner alten Mutter an das Gestade des Meeres, um dort den Tag abzuwarten. Dort hörten sie den Einsturz vieler Häuser, das Meer schlägt schäumende Wellen und wirft die Seethiere und Muscheln weit auf's Land. Es ist Morgen geworden, aber die Sonne kann nicht durch den Aschenregen dringen, und es bleibt

7. Das Mittelalter - S. 24

1866 - Leipzig : Brandstetter
22 Hof und die Zimmer mit schönem Mosaikboden geziert, d. h. es sind' größere und kleinere Steinchen von verschiedener Farbe zusammengesetzt. Der Hof war mit 45 Marmorsäulen umgeben und in einem Winkel desselben be- fanden sich zierliche Nischen für die Hausgötter. In einem andern Hause fand man 1700 Bücherrollen, die ans einem Repositorium der Reihe nach aufgestellt waren, — das war eine Bibliothek. Denn die Alten hatten weder solches Papier, wie wir, noch wurden ihre Bücher so gebunden wie die uusrigeu. Man schrieb vielmehr auf die eine Seite einer Pergameuthaut und legte dieses Pergament dann aufgerollt hin. Oder mau bereitete sich ein Papier aus der Zwiebel der in Aegypten häufig wachsenden Papyrusstaude, indem mau die Häute der Zwiebeln ab- schälte, sie einweichte, dann über einander legte und so lauge schlug, bis sie breiartig wurden. Aus dieser breiartigen Masse bildete man dann große Bogen, auf welche man, wenn sie getrocknet waren, die Buchstaben mit schwarzer Farbe auftrug. Von dieser Art waren jene pompejanischen Rollen; aber sie waren von der heißen Asche ganz verkohlt, und als mau sie auseinander rollen wollte, fielen sie wie mürber Zunder zusammen. So viel über Pompeji und Herkulanum. Aus jenes Unglück folgte eine Feuersbrunst in der Hauptstadt Rom, und dann wieder eine schreck- liche Pest, die Tausende von Menschen hiuwegrasste. Der menschenfreund- liche Titus war überall mit seiner Hülfe gegenwärtig, wo die Noth am größten war. Das Wohlthun war seine Lust, und er pflegte jeden Tag für verloren zu achten, au welchem er seinen Mitmenschen nicht genützt hatte. Leider sollte seine treffliche Regierung nur zwei Jahre währen; er starb, vielleicht durch seinen heimtückischen Bruder Domitian vergiftet. Traf an. 1. Trajau, ein Spanier von Geburt, war der erste Ausländer aus dem römischen Kaiserthrone. Schon ausgezeichnet als Feldherr, wurde er einer der besten Kaiser, die regiert haben. Auch unter seiner zwanzigjährigen Regierung fehlte es nicht an Unglücksfällen aller Art; hier zerstörte ein Erdbeben ganze Gegenden, dort entstand eine Hungersnoth und Rom litt durch Feuersbrünste, bei denen auch Nero's goldenes Haus, auf welchem wohl der Fluch des Himmels ruhen mußte, abbrannte. Aber Trajan's milde Hand linderte, dem Titus gleich, überall das Unglück. Unter dem abscheulichen Domitian waren wieder die heimlichen Angebereien eingerissen; Trajau reinigte Rom von dem Gesindel der Ankläger, die so vieler un- schuldiger Menschen Leben auf ihrem Gewissen hatten; er ließ sie auf Schiffe packen und schickte sie auf wüste Inseln, wo sie kein Unheil stiften konnten. Die vorigen schlechten Kaiser hatten sich ängstlich mit Wache umgeben und waren doch ermordet worden. Trajan umgab sich daher mit einer stärkern Wache, mit der Liebe seiner Unterthanen. Er ließ auch seine Bildsäulen nicht ausstellen, um verehrt zu werden, denn in den Herzen

8. Das Mittelalter - S. 26

1866 - Leipzig : Brandstetter
24 Viele betheuerten, sie wären Christen'gewesen, aber davon zurückgekommen, und ihre ganze Verirrung habe darin bestanden, daß sie an einem be- stimmten Tage (Sonntags) vor Tagesanbruch zusammengekommen wären, Gesänge an Christus und an Gott gerichtet und sich durch einen Eid ver- bunden hätten, sich des Diebstahls, Raubes und Ehebruchs zu enthalten, ihr Wort treu zu erfüllen und jedes anvertraute Gut treu wieder zu über- liefern. Darauf wären sie auseinander gegangen, bald aber wieder zu- sammengekommen, um mit einander eine unschuldige und gewöhnliche Mahlzeit (das hl. Abendmahl) einzunehmen. Ich habe an den Christen überhaupt kein Verbrechen, sondern nur einen thörichten, übertriebenen Aber- glauben gefunden." Welch' ein schönes Zeugniß für die unsträflichen Sitten der ersten Christen, und obendrein aus dem Munde eines Heiden, der sie zum Tode verurtheilen zu müssen glaubte! — Trajan antwortete dem Plinins: „Aufsuchen mußt du die Christen nicht; werden sie als solche aber überführt, so müssen sie freilich bestraft werden. Sagt einer, er sei kein Christ mehr, so sprich ihn los, auch wenn der Schein gegen ihn wäre. Auf Anzeigen von Leuten, die sich nie nennen, nimm gar keine Rücksicht." Als der Kaiser nach Antiochia kam, ließ er den Hirten der christlichen Gemeinde daselbst, den Bischof Ignatius, vor sich bringen. Trajan fuhr ihn hart an und schalt ihn einen vom bösen Geiste Besessenen, da er unermüdlich seine Befehle verletzte und auch Andere mit in's Verderben fortrisse. Der alte ehrwürdige Mann entgegnete sonder Furcht: „Richt der verdient den Namen eines vom bösen Geiste Besessenen, welcher als Diener Gottes Jesum freudig in seinem Herzen trägt, sondern der, welcher ihn verlängnet." Und als er weiter bekannte, daß es nur Einen Gott gäbe und daß die Götter der Heiden solche böse Geister wären, ließ ihn der Kaiser sofort in Fesseln legen und nach Rom zum Tode abführen. Hier wurde er öffentlich in der Rennbahn unter dem Jubel des heidnischen Pöbels zwei hungrigen Löwen vorgeworfen und gierig von ihnen ver- schlungen. Die christlichen Brüder aber sammelten sorgfältig die übrig gebliebenen Gebeine des Märtyrers und brachten sie als heilige Reliquien nach Antiochia. Markus Aurelius (168 n. Chr.). Der Kaiser Antonin der Fromme hatte den Markus Aurelius und Lucius Berus an Sohnes Statt angenommen, und Beide kamen (161 n. Chr.) zugleich zur Regierung. Zum ersten Male herrschten jetzt zwei Kaiser nebeneinander; aber welcher Unterschied zwischen beiden! Berus war roh, träge, ausschweifend; und seine Neigung zum Bösen ward nur durch das höhere Ansehen des Markus Aurelius im Zaume gehalten oder unschädlich gemacht. Mark Aurel, auch der „Philosoph" genannt, war ein Philosoph (Weltweiser) in Lehre und Leben, voll heiligen Eifers für seine Pflichten, streng gegen sich, nachsichtig gegen Andere und unermüdet thätig. Fand er auch zuweilen, ans Gefälligkeit gegen das Volk, sich bei den öffentlichen Schauspielen ein, so pflegte er während derselben zu lesen, oder

9. Das Mittelalter - S. 29

1866 - Leipzig : Brandstetter
27 verlesen worden wären, und kaum war er aus der Kirche zurückgekommen, so entsagte er seinen Gütern. Seine liegenden Gründe, 300 fruchtbare Aecker, schenkte er den Einwohnern seines Dorfes; seine bewegliche Habe aber verkaufte er, und das hierdurch gelöste Geld vertheilte er unter die Armen. Nur Weniges behielt er für seine Schwester zurück, und auch dieses nur ans kurze Zeit. Denn ats er wieder in die Kirche gekommen war und daselbst die Worte des Evangelii (Matth. Vi. 34): „Sorget nicht für den andern Morgen re." gehört hatte, so vertheilte er alles Geld, was er noch hatte, und verschaffte seiner Schwester ein Unterkommen bei frommen Jungfrauen, wo sie nachmals die Erzieherin vieler andern Jung- frauen und so gleichsam die Mutter der Nonnen wurde. Er selbst aber begab sich außerhalb des Dorfes in die Einsamkeit. 2. Es liegt im Charakter kraftvoller Menschen, den einmal ergriffenen Lebensplan mit unverdrossenem Eifer zu verfolgen, und sich durch vor- kommende Schwierigkeiten mehr anfeuern als abschrecken zu lassen. Auch ^ Antonius bewies dies durch sein Beispiel. Fest entschlossen, nach Ascetenart zu leben, blieb er dieser Lebensart unverbrüchlich treu, und suchte es darin weiter als seine Vorgänger zu bringen. Zuerst hielt er sich au das Bei- spiel eines frommen Greises, der nicht weit von seinem Dorfe in der Ein- samkeit lebte. Dann suchte er auch die übrigen Asceten der Umgegend auf und bestrebte sich, die guten Eigenschaften derselben, als die Geduld des Einen, das eifrige Gebet des Andern, das häufige Fasten des Dritten in sich zu vereinigen. Dies gelang ihm, und bald gewann er durch sein frommes Leben die Achtung Aller, die ihn kannten. Da suchte ihn, wie es heißt, der Teufel bald durch Reizungen zur Wollust,, bald durch furcht- bare Erscheinungen zu verführen; aber vergebens! Antonius blieb standhaft und vertrieb den Teufel durch Anrufung Gottes. Er behandelte seinen Körper mit größter Strenge, brachte oft ganze Nächte schlaflos hin, schlief auf der bloßen Erde, aß erst gegen Sonnenuntergang, fastete oft drei bis vier Tage nacheinander, genoß nie Fleisch und Wein, sondern nur Brod, Salz und Wasser, und verschmähete das Salben mit Oel als Sache der Weichlichkeit. Hiermit noch nicht zufrieden, verließ er seinen bisherigen Aufenthalt und begab sich zu den entlegenen Grabmälern, wo er in einem derselben eingeschlossen lebte. Aber auch hier hatte er, der Sage zufolge, vor dem Teufel keine Ruhe, sondern wurde von ihm auf alle Weise geplagt, ja oft mit Schlägen gemartert. Halbtodt wurde er eiues Tages von einem Freunde, der ihm Brod bringen wollte, aus seiner Höhle getragen und in eine Kirche gebracht. Dort kam er wieder zu sich, und sogleich verlangte er, in sein Grabgewölbe zurückgeführt zu werden. Hein Freund erfüllte dies Verlangen. Matt und so erschöpft, daß er nicht aufstehen konnte, kam Antonius in seine Einsamkeit zurück. Da überfiel ihn abermals der Teufel, umringte ihn mit tausend Schreckgestalten und peinigte ihn mit

10. Das Mittelalter - S. 31

1866 - Leipzig : Brandstetter
29 erzogen, , aber auch in den Kenntnissen und Wissenschaften der Aegypter unterrichtet. Als er zwanzig Jahre alt war, wurde er ausgehoben, um unter dem Maximin, einem Gegner des Kaisers Konstantin, als Soldat zu dienen. So kam er nach Theben, wo er von seinen Hütern sehr hart behandelt wurde. Aber mit dieser Härte wetteiferte die Mild- thätigkeit der Christen. Unaufgefordert nahmen sie sich des Pachomius und seiner Gefährten an und brachten ihnen Nahrungsmittel und andere Erquickungen. Durch diese Mildthätigkeit wurde Pachomius so gerührt, daß er sich entschloß, sobald er wieder frei wäre, dem Gott der Christen zu dienen und seine Mitmenschen so zu lieben, wie die Bekenner Jesu. Schon dieser Entschluß erhob ihn weit über die niedrige Gemeinheit seiner Gefährten, und bald fand er auch Gelegenheit zur Ausführung desselben. Der Krieg des Maximin nahm mit dem Tode desselben ein schnelles Ende und die von ihm geworbenen Truppen erhielten den Abschied. So wurde auch Pachomius wieder in Freiheit gesetzt. Alsbald ging er in eine Kirche Ober-Aegyptens, wo er im Christenthum unterrichtet,. getauft und in den Schooß der katholischen Kirche aufgenommen wurde. Aber noch floh ihn die Ruhe. Die Ketzereien der damaligen Zeit, besonders die Streitfragen über die Gottheit Jesu, bestürmten sein Inneres. Er wandte sich daher unter Gebet und Thränen an Gott, um zu erfahren, wo Wahrheit zu fin- den sei. Und Gott offenbarte ihm, die Kirche, in welche er aufgenommen sei, die sei auch die rechte. Von nun an hing er fest an derselben, seine bangen Zweifel hörten auf und er beschloß,- ein einsames Leben zu führen, um sich Gott völlig zu weihen. 2. Im großen Ruf der Heiligkeit stand damals Palämon, ein Einsiedler, der sich zwischen dem Nil und dem Rothen Meer aufhielt. Zu ihm ging Pachomius, um sich nach ihm zu bilden. Der Greis stellte ihm alle Be- schwerlichkeiten des einsamen Lebens vor, aber der muthvolle Jüngling ließ sich dadurch nicht abschrecken. Da öffnete ihm Palämon die Thür seiner Zelle, nahm ihn bei sich auf und bildete ihn weniger durch Lehren — denn er sprach wenig — als durch sein ernstes, sich immer gleich bleibendes Beispiel. Von ihm lernte Pachomius alle Arten von Selbstpeinigungen, durch die sich die Asceteu der damaligen Zeit abzuhärten suchten; z. B. mit Brod und Salz zufrieden sein und Gemüse mit Staub und Asche ver- mischt genießen; ferner, um sich des Schlafes zu erwehren, Sand von einem Orte zum andern tragen und mit nackten Füßen durch stachlichte Dornen gehen. Noch rühmlicher aber nahm Pachomius zu in gottseligen Gesinnungen. Die heilige Schrift las er oft und übte sich in dem, was er daselbst vorgeschrieben fand. Oft brachte er ganze Nächte im Gebete zu, und Bitte um Reinheit des Herzens und Bewahrung vor den Ver- suchungen des Satans war vorzüglich der Gegenstand seiner Gebete. Pa- lämon freute sich über seinen Zögling; Gott aber, der ihn also leitete,
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