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1. Alte Geschichte - S. 78

1903 - Altenburg : Pierer
78 24. Innere Verhltnisse. Vierter Abschnitt. 133-31 Das Zeitalter der Brgerkriege (13331). 24. Innere Verhltnisse. Zwar hatten die Rmer die Weltherrschaft errungen, aber die innere Lage des Staates war nichts weniger als erfreulich. Die er* fochtenert Siege hatten nicht dem ganzen Volke, sondern nur den wenigen Vornehmen Reichtmer und Gewinn gebracht. Es waren dies aber nicht mehr die alten Patrizier, sondern die Nachkommen aller der Männer, die in den letzten Jahrhunderten die hchsten Staats-mter bekleidet hatten. Diese hchsten Staatsmter die Qustur, Adilitt, Prtur, das Konsulat und die Censur waren allmhlich in die Hnde von verhltnismig wenigen Familien bergegangen, die eiferschtig darber wachten, da kein Emporkmmling (homo novus) aus dem brigen Volke zu den hchsten Wrden emporstieg. Da nun auch der Senat, der damals den ganzen Staat regierte, sich aus den abtretenden Beamten ergnzte, so lag in der Tat die Leitung des ganzen Staates in den Hnden dieses neuen Adels. Sie selbst nannten sich die Edeln (nobiles, optimales), während die ihnen gegenber-stehende Partei Volksmnner (populres) genannt wurden. Zwischen beiden stand noch eine dritte Klasse, die Ritter (equites), welche die reichsten Brger umfate, die noch nicht zu den hchsten mtern emporgestiegen waren. Dieselben, meist reiche Kaufleute, waren zu Genossenschaften zusammengetreten, die vorzglich als Steuerpchter (publicani) in den Provinzen die eintrglichsten Geldgeschfte trieben. In die Hnde dieser beiden Stnde flssen die Reichtmer des weiten Reiches. Die groe Masse des Volkes lebte dagegen in der drckendsten Armut. Den Grund dazu hatten die furchtbaren Verwstungen zur Zeit des zweiten Punischen Krieges gelegt, welche viele kleine Landbesitzer an den Bettelstab brachten; dann folgten die unablssigen Kriege, welche die ungestrte Bebauung des Landes hinderten, und endlich benutzten die Vornehmen ihr Geld dazu, die verarmten Bauern aus ihrem Besitztume zu treiben, um selbst groe, durch Sklaven bearbeitete Gter (Lati-fundien) mit prchtigen Parkanlagen und Landhusern (Villen) an-zulegen. Die verarmten Bauern, einst der Kern der rmischen Brger, zogen in die Stadt, wo sie durch Schenkungen und Bestechungen der Reichen ihr Leben mheloser und besser fristen konnten, als auf dem Lande. So wurde aus ihnen ein trger und unruhiger Haufe, der ohne Rcksicht auf das gemeine Wohl feine Stimme in den Comitien bald jedem ehrgeizigen und gewissenlosen Reichen gab, der einen hinlnglichen Preis bot. Die brige Bevlkerung Italiens, die Bundes-genossen, mit deren Hilfe die Rmer ihre Siege erfochten hatten, wurden von den Rmern mit kaltem Hochmute behandelt und blickten mit Erbitterung auf ihre Herren. So war berall der Stoff zu Emprung, Burgerkrieg und innerer Zerrttung angehuft.

2. Alte Geschichte - S. 80

1903 - Altenburg : Pierer
80 26. 27. C. Sempronius Gracchus. Jugurthinischer Krieg. der Gerichte aus dem Ritterstande gewhlt werden sollten, wodurch er diesen einflureichen Stand fr sich gewann. Durch das Getreide-gesetz (lex frumentaria) verschaffte er dem Volke billiges Getreide; durch Kolonien (auch auerhalb Italiens Karthago) sollten die armen Brger Besitz erhalten; selbst den italischen Bundes-genossen gedachte er das Brgerrecht zu verschaffen. So waltete er zwei Jahre mit fast unbeschrnkter Gewalt als Tribun. Die Optimaten gewannen endlich das Volk mit List, indem sie durch einen ihrer Parteigenossen, den Tribunen M. Livius Drusus, die Versprechungen des C. Gracchus berbieten lieen und die Eifersucht des rmischen Pbels gegen die Bundesgenossen erregten. So kam es, da C. Gracchus fr das Jahr 121 nicht wieder zum Tribunen er-whlt wurde. Bald darauf wurden die Anhnger desselben zu einem Aufstande gereizt und von dem Konsul L. Opimius in einem form* liehen Kampfe bezwungen. C. Gracchus, der sich vergeblich aus dem Blutbade zu retten suchte, lie sich von seinem Sklaven durchbohren. Ii. Das Zeitalter des Marius und 5ulla. Iii-los 27. Der Jurgurthimsche Krieg (111105). Zehn Jahre lang blieben die Optimaten im Besitze der Gewalt, obgleich sie nicht wagten, die Gesetze des Gracchus umzustoen. Endlich sollte ein auswrtiger Krieg ihre ganze Sittenverderbnis an den Tag bringen. Jugurtha, ein Enkel Masinissas, ein khner, tatkrftiger, ehrgeiziger Jngling, hatte während des Krieges gegen Numantia im rmischen Heere Verbindungen mit den einflureichsten Familien Roms angeknpft und im Vertrauen hierauf seine beiden Brder und Mitregenten von Numidien, den einen durch Meuchelmord, den andern durch offene Gewalt beseitigt. Da bei dieser Gelegenheit auch rmische Brger gettet waren, so mute der zum Teil bestochene Senat endlich mit Widerstreben den Krieg gegen Jugurtha beginnen. Allein auch die rmischen Feldherren lieen sich bestechen, und der Konsul Calpurnius Bestia schlo einen Frieden, in welchem Jugurtha unter dem Scheine der Unterwerfung sein ganzes Land behauptete. Die erbitterten Tribunen lieen darauf Jugurtha nach Rom berufen, um diejenigen zu nennen, welche von ihm bestochen seien. Und wirklich kam Jugurtha nach Rom, bestach aber nun auch einen Tribunen, welcher durch Einsprache die ganze Untersuchung verhinderte. Nachdem Jugurtha in Rom sogar noch einen Verwandten, welchen die Rmer begnstigten, durch Meuchelmord hatte beseitigen lassen, wurde er aus der Stadt verwiesen, und der Krieg wieder gegen ihn erklrt. Bei seiner Abreise brach er in die denkwrdigen Worte aus: Feile Stadt! bald wrdest du untergehen, wenn du einen Kufer fndest!" Der nchste Erfolg entsprach dieser

3. Alte Geschichte - S. 81

1903 - Altenburg : Pierer
27.28. Jugurthinischer Krieg. Krieg gegen die Kimbern und Teutonen. 81 Ansicht, denn das rmische Heer, dessen Offiziere grtenteils bestochen waren, wurde geschlagen und unter das Joch geschickt. Nun endlich schickten die Rmer einen tchtigen Feldherrn, obwohl von altem Adel, den Konsul Q. Ccilius Metellus (109). Derselbe schlug Jugurtha 109 in einer groen Schlacht und kmpfte auch sonst mit Umsicht und Glck, vermochte indessen den Krieg nicht zu beendigen; denn das mitrauische und aufgeregte Volk bertrug einem Manne aus seiner eigenen Mitte die weitere Fhrung des Krieges dem C. Marius. C. Marius, der Sohn eines armen Bauern in der Nhe von Arpinum, hatte sich durch groe persnliche Tapferkeit vom gemeinen Soldaten bis zum Legaten emporgearbeitet und auch die brgerlichen mter bis zur Prtur errungen. Von glhendem Ehrgeize getrieben, wollte er auch das Konsulat erwerben, worber ihn Metellus, in dessen Heer er als Legat diente, in hochmtiger Weise verhhnte. Dies be-stimmte ihn, nur um so strmischer nach seinem Ziele zu trachten und die Kriegsfhrung des Metellus in heftigen Reden anzugreifen. Wirklich wurde er zum Konsul gewhlt (107) und mit dem Kriege 107 gegen Jugurtha betraut (106). Unter den Truppen, die er nach Afrika fhrte, befanden sich auch Soldaten aus der letzten Brgerklasse, aus welcher Marius zuerst eine Aushebung vornahm. Marius fhrte den Krieg gegen Jugurtha mit groem Nachdrucke und zwang denselben, bei Bocchus, dem Könige von Mauretanien, Zuflucht zu suchen. Allein die Ehre der Beendigung des Krieges fiel einem jungen Adligen im Heere des Marius, L. Cornelius Sulla', zu, welcher durch gewandtes Unterhandeln Bocchus zur Auslieferung Jugurthas vermochte (Winter 106105). Marius hielt einen glnzenden Triumph (1. Januar 104); Jugurtha starb wahnsinnig im rmischen Staatsgefngnisse (Tullianum). 28. Der Krieg gegen die Kimbern und Teutonen (H3101). 113-101 Die Freude der die Besiegung Jugurthas war keine ungetrbte, denn schwere Sorgen verursachte der Krieg gegen die Kimbern. Dieses wilde Volk deutscher Abkunft hatte seine Wohnsitze im Norden (wahr-scheinlich das heutige Jtland) verlassen, um sich neues Land zu suchen. Im heutigen Krnten waren sie zuerst mit den Rmern zusammen-getroffen und hatten denselben eine schwere Niederlage beigebracht (113); dann hatten sie Gallien heimgesucht und dort vier rmische Heere ge-schlagen; am furchtbarsten bei Arausio (dem heutigen Orange), wo 80000 rmische Soldaten und 40000 Troknechte ihren Tod gefunden haben sollen (105). Ein gewaltiger (Kimbrischer) Schrecken kam der 105 Rom; Marius erschien als der einzige Mann, der Rettung bringen knnte. Er wurde daher fr das Jahr 104 zum zweitenmale in seiner Abwesenheit zum Konsul gewhlt, und da der Krieg sich wegen des Zuges der Kimbern nach Spanien hinauszog, dieses Amt ihm bis zum Jahre 101 immer wieder erneuert. Im Jahre 102 kehrten die 102 Kimbern aus Spanien zurck und vereinigten sich im heutigen Belgien Kromayer, Alte Geschichte. 4. Aufl. 6

4. Alte Geschichte - S. 82

1903 - Altenburg : Pierer
82 29. Bundesgenossenkrieg. mit einem andern deutschen Stamme, den Teutonen, trennten sich aber bald darauf wieder von demselben, um auf verschiedenen Wegen, die Teutonen der die Westalpen, die Kimbern der den Brennerpa, nach Italien zu ziehen. Marius stand den Teutonen entgegen, schlug ihren Sturm auf sein Lager zurck, folgte ihnen dann Rhone abwrts und schlug sie bei Aqua Sexti bis zur Vernichtung (Teutobod). Indessen waren die Kimbern glcklich in Oberitalien eingedrungen, wo sie den Konsul Catulus der Etsch und Po zurckwarfen und Winterquartiere bezogen. Marius kam daher nach Italien (101) und vernichtete, mit Catulus vereint, auch sie in der furchtbaren Schlacht bei Vercell auf den sog. Raudischen Feldern. Ein glnzender Triumph und ein sechstes Konsulat (100) war der Lohn des Marius fr diese Taten. 88 29. Der Bundesgenossenkrieg (9188). Emporkommen des Sulla. Marius verlor in seinem sechsten Konsulate (100) sein erworbenes Ansehen mit berraschender Schnelligkeit, da er sich in den inneren Streitigkeiten schwankend und charakterlos zeigte. Von allen Seiten miachtet und gekrnkt, zog er sich rachedrstend in den Privatstand zurck, sehnschtig eine Gelegenheit zu neuen kriegerischen Taten er-harrend. Bald darauf versuchte ein junger Optimat, M. Livius Drusus, der Sohn jenes Livius, der einst C. Gracchus entgegentreten war, ein edelmtiger, hochstrebender Jngling, durch die Verleihung des Brger-rechtes an die italischen Bundesgenossen eine Reform des Staates herbeizufhren. Aber noch ehe er das betreffende Gesetz durch-gebracht hatte, wurde er in der Vorhalle seines Hauses ermordet (91). Nun brach der Unwille der so oft getuschten Bundesgenossen in offenem Aufstande aus. Sie sagten sich von Rom los, machten Corfinium im Lande der Peligner unter dem Namen Jtalia zur Hauptstadt Italiens, whlten aus ihrer Mitte zwei Konsuln und einen Senat und rsteten sich zum Kriege mit allen Krften. Der Kern dieses Bnd-nisses waren die sabellischen Völker, besonders die tapfern Marser und die unvershnlichen Samniter, weshalb dieser Krieg auch der Marsische genannt wird. Im ersten Jahre kmpften die Rmer mit geringem Glcke, selbst Marius, der wieder ein Heer befehligte, hatte keinen bedeutenden Erfolg. Als die Grung sich auch nach Etrurien fortzupflanzen drohte, gaben die Rmer nach und gewhrten allen Bundesgenossen, die sich unterwerfen wrden, das Brger-recht. Hiermit war dem Aufstande der Boden entzogen. Dennoch blieben die meisten sabellischen Völker unter den Waffen, wurden nun aber von Sulla, in blutigen Schlachten geschlagen. Zuletzt zog sich der Krieg um Nola in Campanien zusammen, welches Sulla be-lagerte. Aber ehe die Stadt fiel, brachen neue Wirren der Italien herein.

5. Alte Geschichte - S. 83

1903 - Altenburg : Pierer
30. Mithridates v. Pontus. 83 30. Der erste Mithridatische Krieg (8884) und der 88-84 Ausbruch des Brgerkrieges. a) Anfang des Krieges gegen Mithridates. An der Nordkste Kleinasiens bestand das kleine selbstndige Knigreich Pontus, welches in den frheren Jahrhunderten ohne Bedeutung geblieben war. Erst als Mithridates Vi., ein Mann von riesigen Krperkrften, groem Ehrgeize und khner Unternehmungslust, dort zur Herrschaft gekommen war, griff es in die allgemeine Geschichte ein. Mithridates hatte nach einer Jugend voll Gefahren sich zunchst auf dem vterlichen Throne befestigt, dann die benachbarten Vlker-schaften unterworfen, den Kaukasus berschritten und an der Sdkste des heutigen Rulands, besonders auf der Halbinsel Krim, ein weites Reich (das Bosporanische) gegrndet. Bisher hatte er den Zu-sammensto mit den Rmern ngstlich vermieden; als er aber auch in Vorderasien seine Macht ausbreiten wollte, und die Rmer, um dies zu hindern, den König Nikomedes von Bithynien zum Kriege gegen ihn aufreizten, nahm er den Kampf mit groer Khnheit auf. Er schlug die Rmer, vertrieb Nikomedes und besetzte ganz Kleinasien, wo auf seinen Besehl alle dort anwesenden Rmer (80 000 ?) von den gequlten Einwohnern in einem groen Blutbade hingemordet wurden. Darauf setzte Mithridates mit groer Macht als Befreier" auch nach Griechenland der, wo er Athen in seine Gewalt brachte (88). b) Ausbruch des Brgerkrieges Der Senat bertrug die Fhrung des Krieges gegen Mithridates Sulla, allein die demokratische Partei whlte in den Komitien Marius zum Feldherrn und vertrieb Sulla aus der Stadt. Rachedrstend fhrte nun dieser seine Legionen von Nola gegen Rom und berwand Marius in einem wilden Straen-kmpfe. Marius wurde gechtet und floh unter groen Gefahren (seine Verhaftung in Minturn) nach Afrika. Sulla ordnete zunchst die Verhltnisse Roms und brach dann an der Spitze seines Heeres gegen Mithridates auf. Aber kaum hatte Sulla Italien verlassen, als der Konsul L. Cornelius Cinna die Gesetze Sullas rckgngig zu machen suchte. Er wurde zwar aus der Stadt getrieben, sammelte aber nun aus seinen Parteigenossen ein Heer und rief den alten Marius zurck. Beide rckten gegen die wehrlose Stadt an, drangen ein und begannen unter wilder Ermordung ihrer Feinde eine Schreckensherrschaft. Marius wurde zum siebentenmale zum Konsul gewhlt, starb aber schon nach siebzehn Tagen, nachdem er durch die Greueltaten seines Alters den Ruhm seiner frheren Jahre verdunkelt hatte. Nun kam alle Gewalt an Cinna, der drei Jahre hintereinander das Konsulat bekleidete, bis er von seinen eigenen Soldaten ermordet wurde (84). c) Beendigung des Krieges gegen Mithridates. Indessen hatte Sulla, ohne sich um die Ereignisse in Rom zu kmmern, den Krieg gegen Mithridates mit groem Nachdrucke gefhrt. Er eroberte Athen, schlug die groen Heere des Mithridates (86. 85) und setzte 6*

6. Alte Geschichte - S. 85

1903 - Altenburg : Pierer
32. 33. Emporkommen des Pompejus. Hechterkrieg. 85 Iii. Pompejus und dtfftr. 32. Pompejns und der Krieg gegen Sertorius. Cn. Pompejus, ein tatkrftiger Jngling (geb. 106), hatte Sulla gleich nach seiner Landung drei auf eigene Kosten ausgerstete Legionen zugefhrt und demselben im italienischen Kriege die wesentlichsten Dienste geleistet. Dann hatte er die Marianer in Sizilien und Afrika besiegt. Auch hatte er von Sulla den ehrenvollen Beinamen Magnus erhalten. Nach Sullas Tode war er die Sttze der Senatspartei. Seinem krftigen Auftreten war es vorzglich zu danken, da ein ge-fhrlicher Aufstand in Italien blutig niedergeschlagen wurde. Die Trmmer des geschlagenen Heeres retteten sich nach Spanien, wo in-dessen ein uerst gefhrlicher Krieg ausgebrochen war. Dort hatte Q. Sertorius, der fhigste und edelmtigste aller Marianer, als seine Partei in Italien erlag, sich in Lusitanien festgesetzt, die tapfere Nation fr sich begeistert und mit groem Geschick und Erfolg den Krieg gegen die rmischen Heere gefhrt Sertorianischer Krieg (78 72). Gegen diesen ausgezeichneten 78-72 Feldherrn sandte die Senatspartei zuletzt den jungen Pompejus als Prokonsul. Aber auch jetzt noch schwankte der Krieg mehrere Jahre unentschieden hin und her, und zuletzt erlag Sertorius nicht den Waffen des Pompejus, sondern dem Verrate in seinem eigenen Heere. Er wurde bei einem Gastmahle ermordet. Nach dem Tode dieses Mannes wurde es Pompejus leicht, den Krieg zu beenden. 33. Der Fechterkrieg (7371). Pompejus und Crassus 73-71 Konsuln (70). 70 Whrend Pompejus in Spanien kmpfte, kam Rom selbst an den Rand des Verderbens. Spartacus, ein Fechtersklave aus Thracien, war mit siebzig seiner Leidensgenossen aus der Fechterschule zu Capua entflohen, hatte zunchst am Vesuv als Ruber gelebt, bald groe Haufen entflohener Sklaven um sich gesammelt und mit diesen vier rmische Heere geschlagen. Ganz Italien bis in die Poebene hatte er raubend und brennend durchzogen. Da endlich stellten die Rmer einen tchtigen Mann, den Prtor M. Licinius Crassus, an die Spitze des Heeres, der durch strenge Zucht die Ordnung desselben wieder herstellte und endlich Spartacus in der sdlichsten Spitze Italiens ein-schlo. Dort erlag Spartacus in einer blutigen Schlacht nach dem tapfersten Widerstnde. Die geringen Reste seines Heeres wurden von dem aus Spanien zurckkehrenden Pompejus in Oberitalien vernichtet, der nun stolz behauptete, da Crassus zwar den Spartacus besiegt, er aber die Wurzeln des Krieges ausgerissen habe. Zum Lohne fr diese Taten wurden Pompejus (und zwar lange vor dem gesetzlichen Alter) und Crassus zu Konsuln fr das Jahr 70

7. Alte Geschichte - S. 87

1903 - Altenburg : Pierer
34. 35. Krieg gegen Mithridates. Die Verschwrung Catilinas. 87 wurde von Mithridates geschlagen (67) und ganz Pontus Wieder von 67 den Feinden besetzt, Lucullus war in Rom nicht beliebt, weil er die unglcklichen Städte Kleinasiens gegen die rmischen Wucherer in Schutz genommen hatte; daher rief ihn jetzt der Senat zurck. Der Gesetzvorschlag des Manilius ging durch, und Pompejus bernahm gleich nach dem Seeruberkriege auch den Krieg gegen Mithridates. Er siegte in einer nchtlichen Schlacht (66), in welcher 66 das Heer des Mithridates vernichtet wurde, und zwang Mithridates zur Flucht nach seinem Bosporanischen Reiche. .Nachdem sich der ge-ngstigte Tigranes ihm rasch unterworfen hatte, versuchte Pompejus die Verfolgung des Mithridates der den Kaukasus, kehrte jedoch bald wieder um und durchzog nun, ohne auf ernstlichen Widerstand zu stoen, ganz Kleinasien und Syrien; Jerusalem wurde an einem Sabbat im Sturme genommen (63). Indessen erfllte sich auch das Schicksal 63 des Mithridates. Als er neue Rstungen zu einem Einfalle in Italien anordnete, emprte sich Pharnaces, sein Sohn. Mithridates, von allen verlassen, lie sich von einem Sklaven durchbohren. Hiermit war der letzte Funke des Krieges erloschen, und Pompejus konnte in Ruhe die Verhltnisse der durchzogenen Lnder ordnen. Er gewann dem rmischen Reiche die Provinzen Bithynien (mit Pontus), Syrien, Cilicien, zu denen noch das schon frher besetzte Kreta hinzukam. Das Bosporanische Reich kam an Pharnaces. Eine unermeliche Beute brachte Pompejus nach Italien zurck (61). 61 35. Die Verschwrung Catilinas (63). M. Tullius Cicero Konsul. Whrend die rmischen Legionen siegreich am Euphrat und Kaukasus kmpften, drohte der Stadt von einer Rotte verruchter und herunter-gekommener Menschen Brand und Plnderung. L. Sergius Catiliua, von altem Adel, unverwstlicher Gesundheit, groer Tatkraft und Ge-wandtheit des Geistes, aber von ebenso groer Verworfenheit, der unter Sullas Schreckensherrschaft die grten Schandtaten verbt hatte, fate mit einer Anzahl Gleichgesinnter den Plan, durch Umsturz des Staates und Ermordung der Reichen seine und seiner Freunde zerrttete Ver-mgensverhltnisse wieder herzustellen. Zu diesem Zwecke bewarb er sich fr das Jahr 63 um das Konsulat; allein da ein dunkles Gercht von seinen Plnen in das Volk gedrungen war, vereinigten sich alle Gutgesinnten zur Vereitelung seiner Wahl, und wirklich gelang es ihren gemeinsamen Anstrengungen, wenigstens das eine Konsulat einem recht-lichen, tatkrftigen Manne, wenn auch einem homo novus, dem M. Tullius Cicero, zu verschaffen. M. Tullius Cicero (geb. 106) stammte aus einer wohlhabenden, wenn auch nicht reichen Ritterfamilie aus Arpinum. Der talentvolle Jngling hatte sich in der Schute griechischer Rhetoren zu einem vor-zglichen Redner ausgebildet. Durch die khne Verteidigung eines in der Schreckensherrschaft des Sulla unschuldig verklagten Mannes, des

8. Alte Geschichte - S. 89

1903 - Altenburg : Pierer
36. 37. Das erste Triumvirat. Unterwerfung Galliens. 89 Staatsmter zu, doch strzte er sich dabei so in Schulden, da er den Verdacht, der Catilinarischen Verschwrung nicht ferngeblieben zu sein, auf sich lud, und spter nur durch die Brgschaft des Crassus in den Stand gesetzt wurde, nach Verwaltung der Prtur in seine Provinz Spanien abreisen zu formen. Nachdem er dort Proben seines militrischen Genies abgelegt hatte, kehrte er mit voller Kasse nach Rom zurck, um sich nun auch um das Konsulat zu bewerben (60). Diese Wrde konnte ihm zwar nicht entgehen, doch frchtete er, da ihm der Senat nach der Verwaltung seines Amtes aus Furcht vor seinem Ehrgeize eine Provinz bertragen wrde, wo er keine Gelegenheit zu groen Taten fnde. Diese Furcht trieb ihn zum Bunde mit Crassus und Pompejus. Csar setzte als Konsul (59) alle Wnsche des Pompejus durch das 59 Volk durch und lie sich das diesseitige und jenseitige Gallien auf fnf Jahre als Provinz bertragen. Ehe er dorthin abreiste, suchte er auch Cicero zu gewinnen; da aber dieser ihn zurckwies, so wuten die Triumvirn die Verbannung desselben, weil er rmische Brger ohne frmlichen Proze (indicta causa) hatte hinrichten lassen, durchzusetzen (58). Doch wurde er schon im nchsten Jahre (57) 58 mit der Einwilligung des Pompejus wieder zurckgerufen. 37. Die Eroberung Galliens (5849). 58-49 Csar ging in seine Provinz mit der Absicht, durch die Eroberung ganz Galliens die Nordgrenze Italiens fr immer vor den ver-heerenden Einfllen der Barbaren sicher zu stellen und sich selbst ein tchtiges, ihm treu ergebenes Heer zu schaffen. Gegen Ende des zweiten Jahrhunderts hatten die Rmer den Krieg gegen die transalpinischen Gallier begonnen und an der Sdkste des Landes eine Provinz mit der Brgerkolonie Narbo als Hauptstadt (daher Gallia Narbonensis) gegrndet, die im Norden bis an die Cevennen reichte. Nrdlich von dieser Grenze wohnten die freien Gallier, in viele kleine Staaten gespalten, unter denen die Hduer, Sequaner, Arverner die mchtigsten waren. Der kriegerische Sinn war aus diesen Staaten zwar noch nicht gewichen, aber sie schwchten sich durch gegenseitige Eifersucht und Fehden, und die groe Menge des Volkes lebte unter der drckenden Knechtschaft der Priester (Druiden) und des Adels (Ritter). Die erste Gelegenheit zum kriegerischen Einschreiten gaben Csar die Helvetier, die Bewohner der jetzigen Westschweiz. Dieselben wollten ihre engen Wohnsitze mit den fruchtbaren Gebieten Westgalliens vertauschen und brachen beshalb mit Weib und Ktnb durch die Jnra-psse in Gallien ein. Csar war nicht gesonnen, die Ansiebelung bieses tapferen Volkes an der Grenze der rmischen Provinz zu bulben, rckte ihnen beshalb nach und schlug sie in einer blutigen und uerst hartnckigen Schlacht. Die Reste des Volkes muten in ihre alten Wohnsitze zurckkehren (58). 58

9. Alte Geschichte - S. 91

1903 - Altenburg : Pierer
38. 39. Ausbruch des Brgerkrieges. 91 38. Ausbruch des Brgerkrieges zwischen Csar und Pompejus (49). Die glnzenden Siege Casars in Gallien erregten die Eifersucht des Pompejus und die Besorgnis der Optimaten. Das Zerwrfnis der Triumvirn wurde indessen noch einmal auf einer ungemein glnzenden Zusammenkunft beseitigt. Dort wurde Csar die Statt-halterschaft in Gallien auf neue fnf Jahre (bis 49) bertragen, Pompejus und Crassus das Konsulat fr das Jahr 55 und dann ersterein die Provinz Spanien, letzterem Syrien auf fnf Jahre gesichert. Auch verheiratete sich Pompejus mit der liebenswrdigen Julia, der Tochter Csars. Allein auch dieses Abkommen hatte keine Dauer. Den ersten Sto erhielt es durch den Tod des Crassus (53). Derselbe war nmlich im Jahre 54 in seine Provinz 53 Syrien abgegangen, wo er den Krieg gegen die kriegerischen Parther, welche wiederholt in die rmische Provinz eingefallen waren, begann. Er lie sich in die groe mesopotamische Wste locken, erlitt bei Karrh eine Niederlage durch das Reiterheer der Parther und wurde bald darauf bei einer Unterredung mit dem feindlichen Anfhrer ermordet. Nur 500 Reiter entgingen dem Blutbade. Pompejus war indessen in Rom zurckgeblieben und lie Spanien durch seine Legaten verwalten. Als seine Gemahlin gestorben war, schlo er sich wieder den Optimaten an, an deren Spitze der strenge und uneigenntzige jngere Cato stand, und strebte mit diesen, Csar nach Ablauf seiner Statthalterschaft zur Entlassung seines Heeres zu ntigen. In den hierber von Csar mit groer Migung gefhrten Unterhandlungen erhitzten sich die Gemter immer mehr. Als einige von Csar gewonnene Tribunen durch ihr Einschreiten die harten Be-schlsse gegen Csar verhindern wollten, wurden sie bedroht und flohen in das Lager Csars nach Ariminum. Nun zgerte auch Csar nicht lnger und berschritt mit einer Legion den Rubiko (49) Jacta alea est. 39. Der Brgerkrieg zwischen Csar und Pompejus (4948). 49-48 Pompejus hatte in eitlem Selbstvertrauen gehofft, durch sein bloes Wort die Legionen aus der Erde zu stampfen", darber aber die Rstungen versumt. Daher gelang es Csar, mit seinen wenigen Truppen in Italien reiend schnelle Fortschritte zu machen. In un-beschreiblicher Verwirrung verlieen die Hupter der Optimaten Rom, wo nun Csar als Sieger einzog, ohne sich durch Grausamkeit und kleinliche Rachsucht zu beflecken. Er verfolgte Pompejus bis Brun-disium, konnte indessen nicht verhindern, da derselbe von hier nach Griechenland bersetzte. Darauf eilte er nach Spanien, um dort das Heer ohne Feldherrn und spter den Feldherrn (in Griechenland) ohne Heer" zu besiegen. Hier kam er anfangs in groe Bedrngnis, berwand jedoch alle Schwierigkeiten und ntigte zuletzt die beiden Feldherren, sich mit ihren Heeren ihm zu ergeben. Auch hier bewies

10. Alte Geschichte - S. 94

1903 - Altenburg : Pierer
94 42. 43. Casars Tod. Zweites Triumvirat. wollten ihm seine Freunde, wenn auch nur auerhalb Italiens, bertragen. Aber gerade dies entflammte den Zorn der Republikaner, an die sich selbst alte Anhnger Csars, wie D. Brutus, anschlssen. Der Prtor C. Cassius stiftete eine Verschwrung, fr die auch der schwrmerische M. Brutus, ein Freund Csars und ein wegen seiner Sittenstrenge hochgeachteter Mann, gewonnen wurde. Trotz vielfacher Warnungen 44 begab sich Csar am 15. Mrz (Jden des Mrz) 44 in den Senat, wo er von den Verschworenen mit Dolchen (23 Dolchstiche) niedergestoen wurde. Iv. Antonius ttitb Gtlavianus. Die Ermordung Csars brachte den Rmern keinen Segen, sondern strzte den Staat in neue blutige Brgerkriege, die unsgliches Unglck mit sich fhrten, und deren Ende die feste Begrndung der Monarchie war. Die wichtigsten Ereignisse aus den sehr ver-wickelten Kmpfen sind folgende: 43. Ausgang der Mrder Csars. Die Mrder Csars hatten keinen festen Plan darber entworfen, was nach seinem Tode geschehen sollte. Als daher das Volk nicht, wie sie gehofft hatten, ihrer Tat zujubelte, zeigten sie sich unschlssig und lieen es geschehen, da M. Antonius, ein Freund Csars und Konsul des Jahres 44, zum Testamentsvollstrecker Csars ernannt wurde und sich des Staatsschatzes (120 Millionen Mark) bemchtigte. Als derselbe beim Begrbnisse Csars das Volk zu wilder Wut entflammte, verlieen die Geschworenen Rom und gingen bald darauf, D.brutus nach Gallien, M.brutus nach Macedonien, C. Cassius nach Syrien, in die ihnen noch von Csar bertragenen Provinzen, um sich zum Kriege zu rsten. Dagegen lie sich Antonius vom Volke die Provinz Gallien bertragen und schlo an der Spitze eines Heeres 44-43 D. Brutus in Mutina ein Mntinensischer Krieg (4443). Indessen war C. Oetavius, der 19 jhrige Groneffe Csars, der von Csar in seinem Testamente an Sohnes Statt angenommen und als Erbe eingesetzt war, von Apollonia, wo er bisher den Studien obgelegen hatte, nach Rom gekommen. Als Adoptivsohn Csars nannte er sich C. Julius Csar Oetavianns. Derselbe war bald nach seiner Ankunft mit dem hochfahrenden Antonius zerfallen und schlo sich daher dem Senate an, der unter der Fhrung des greisen Cicero die Sache der Republik verfocht. Cicero wute durch seine Beredsamkeit (Philippische Reden) den Senat zum Kriege gegen Antonius zu entflammen, und ein groes Heer unter den beiden Konsuln und dem Proprtor" Octavianns zog zur Rettung des D. Brutus nach Mutina. Antonius wurde geschlagen und zur Flucht nach dem transalpinischen
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