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1. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Vorwort. -----cgj---- Der zunehmende Beifall, den die „Karten und Skizzen“ in immer weiteren Kreisen finden, ist wohl ein ausreichender Beweis dafür, dafs sie einem wirklichen Bedürfnisse entsprechen. In dieser Annahme ist auch der vorliegende letzte Band, der die Geschichte des Altertums behandelt, vom Verfasser entworfen worden. Die Aufgabe war insofern leichter, als die betreffenden Vorgänge einfacher und in sich abgeschlossen sind. Trotzdem aber dürfte die kartographische Darstellung sich für diesen Zeitraum erst recht wünschenswert erweisen. Sind doch unsere Kartenwerke, so vorzüglich und sorgfältig dieselben auch angefertigt wurden, vielleicht deshalb, weil sie alles auf wenig Blättern liefern wollen, nur eine unzureichende Hülfe und oft nicht einmal imstande, die unklarsten Vorstellungen über die wichtigsten Ereignisse zu verhindern. Wie viele Schüler mögen wohl, um ein bestimmtes Beispiel zu nennen, ein annähernd zutreffendes Bild von dem Verlaufe des 2. Samniterkrieges sich bilden? Und doch entschied dieser Roms Herrschaft über Italien. Dieselbe Unklarheit findet man vielfach selbst über wichtige Einzelvorgänge. Sollte wohl jemand — und wenn er die anschauliche und ergreifende Darstellung des Thucydides von den Leiden und Kämpfen der Athener vor Syracus verfolgte — klare und richtige Eindrücke em- pfangen, wenn er nicht gleichzeitig die entsprechende Karte sehen und die Erzählung womöglich hören kann? Ein solches Auffassen bezwecken diese Karten; dasselbe macht die Eindrücke tiefer und bestimmter, und wenn dieselben trotzdem in unserer rasch vergessenden Zeit entschwinden sollten, erleichtern die Kartenbilder auch die Wiederauffrischung derselben aufserordentlich. Die zweite Karte zeigt gleichzeitig Italien und Griechenland, und zwar beide Länder blofs von der physischen Seite. Diese Vereinfachung, dazu die vergleichende Betrachtung der beiden Halbinseln dürfte die Darstellung fruchtbarer und an- ziehender machen, als die bisherige Behandlung der Erdkunde im Geschichts- unterrichte dies vermag. Recht förderlich ist es für diesen Zweck, wenn der Lehrer das Gerippe des Landes (Berge und Flüsse) etwa in Seydlitzscher Art und mit bunter Kreide an der Tafel entwirft. Die einfachsten Linien, die in wenig Minuten vor den Augen der Schüler entstehen, genügen vollständig. Überhaupt sei ein derartiger, nur kürzeste Zeit beanspruchender Gebrauch der Kreide, den die Lernenden in ihren Heften nachalnnen, noch einmal warm empfohlen. Die Städtebilder von Athen und Rom, die sich auf die ansprechenden Arbeiten von F. Baumgarten und W. Varge s stützen, sollen soweit über diese Plätze unterrichten, dafs ein beschränkter, aber doch bestimmter Anfang in der Bekannt- schaft mit diesen Kulturstätten gemacht wird. Die gewöhnlichen Stadtpläne geben so viele Einzelheiten und dabei .in so kleinem Mafsstabe, dafs schon ein gewisser Mut dazu gehört, sich in denselben umzusehen. Für jeden Anfänger wird es besser sein, wenn er auf einem deutlichen Plane zunächst einige wenige Punkte leicht und sicher zu finden weifs. Die Schreibweise auf den Karten der Alten Welt liegt schon lange im argen. Wir gebrauchen nebeneinander griechische und lateinische Formen und finden z. B. auf denselben Karten nebeii Rhodus und Corinthus Naxos und Paros. Einige Wörter sind uns in dieser, andere in jener Form geläufiger. Durch die Hinzufügung des Textes, der den deutschen Ausdruck verlangte, ist in diesem Atlas die Gleichartigkeit noch mehr erschwert worden. Der Verfasser hat in der leidigen Verwirrung sich möglichst an das Herkommen gehalten, d. h. in der Regel der lateinischen Form den Vorzug gegeben. Der Text ist ziemlich ausgedehnt und berührt auch solche Vorgänge, die graphisch nicht darstellbar sind, das Verständnis des Ganzen aber fördern. Es sei indes nochmals gesagt, dafs derselbe nicht vollständig sein kann und darf, und dafs demnach die zahlreichen und trefflichen Hiilfsbücher der Geschichte, wie die von Herbst, Egelliaaf, Richter u. a., nicht überflüssig werden sollen. Zweck der Karten ist ja nur, diejenigen Eindrücke zu vervollständigen, zu beleben und fest- zuhalten, die aus diesen und anderen Quellen vorher gewonnen wurden. Möchten auch die neuen Karten eine freundliche Aufnahme finden! Düsseldorf, 24. Mai 1897. Ed. Rothert

2. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
die Schulwissenschaften gerechnet, die man ungestraft wieder vergessen mag, wenn nur die allgemeinen Eindrücke geblieben sind. Es ist ja auch vollkommen berechtigt, dafs die neuere Geschichte besonderer Schätzung sich erfreut, denn die großen Fragen, die unsere Zeit bewegen, wurzeln ja doch noch mehr in den letzten Jahrhunderten, als in früheren Perioden: die Beziehungen sind wenigstens noch un- mittelbarer einleuchtend. Nun ist es eine alte Klage, dafs die neueste Zeit auf den Schulen nicht ge- nügend behandelt wird. Auf die Gründe wollen wir hier nicht eingehen. Die Thatsache an sich ist es, mit der wir zu rechnen haben. Wir müssen deshalb über jedes Hülfsmittel erfreut sein, das uns hilft, die Lücken durch eigenes Studium auszugleichen. Bücher sind gut, aber nicht immer ausreichend; und wo sich eine Möglichkeit bietet, die Anschauung zu Hülfe zu nehmen, da sind wir dankbar. In diesem Sinne haben wir den ersten Band des obengenannten Werkes vor Jahresfrist begriifst, der nun in zweiter, wesentlich vervollkommneter und vermehrter Gestalt vorliegt, und so begriifsen wir die beiden anderen Bände, Ii, eine zurückgreifende Fortsetzung von 1517 — 1789, und Iii, eine Er- gänzung, enthaltend die aufserdeutschen Länder. Die Tafeln geben nun nicht blofs den durch bunte Linien angedeuteten Gang der Kriege, sondern, und das ist ein grofser Vorzug des Werkes, es sind am Rande eine genügende Anzahl Notizen beigegeben, so dafs man die Tafeln erst richtig lesen lernt. . . . Für welche Altersstufe ist das Werk geeignet? Wir möchten es klassisch nennen, denn wenn auch der Vater es am meisten ausnutzen wird, so bietet es doch den halbwüchsigen Kindern schon so viel, dafs unseres Erachtens auch diese schon die größte Freude und — zumal von I und Ii — den gröfsten Nutzen haben werden. Zeitschrift für lateinlose höhere Schulen: Die zeichnende Darstellung erobert ein Gebiet nach dem andern; mit dem vorliegenden Werke aber wird ein ganz bedeutender Schritt nach vorwärts getlian. Man besitzt allerdings schon längst eine Reihe historischer Atlanten für den Schulgebrauch, die dem Geschichtsunterrichte wesentlich zur Erleichterung dienen. Dasjenige aber, was bisher fehlte, ist die Veranschaulichung der Feldzüge und der Kriegslage für besonders wichtige Zeitpunkte und eine ausreichende Anzahl von Schlachtplänen. Solche „Diagramme“ werden im vorliegenden Werke in höchst übersichtlicher Ausführung ge- boten, und zwar ist alles in ausreichender Weise mit den nötigen Erläuterungen versehen. Man mag die Karten über den dreilsigjährigen Krieg, über die Raubkriege Ludwigs Xiv. und den spanischen Erfolgekrieg, über den nordischen Krieg, über die Kriege Friedrichs des Grofsen oder Napoleons betrachten, überall wird die Situation mit einem Schlage klargelegt. Abgesehen davon, dafs der Geschichtsvortrag durch diese Zeichnungen erst zum richtigen Ver- ständnis und zur vollen Klarheit gelangt, liegt in diesen Veranschaulichungen zugleich ein wirksames mnemotechnisches Hülfsmittel. Der Lehrer braucht nur zu fragen, und das entsprechende Kartenbild steht sofort vor dem geistigen Auge des Schülers, der jetzt nur abzulesen braucht, was er vor sich sieht. Es ist ja eine bekannte Erscheinung, dafs das Gedächtnis ganz aufserordentlich durch räumliche Beziehungen unterstützt wird. Was man so mit Hülfe der Karte dem Gedächtnis eingeprägt hat, ist gerade das Wesentliche und bedeutet weit mehr, als auswendig gelernte Jahreszahlen und Regenten- tabellen. Das von Herrn Rotliert dargebotene Hülfsmittel ist etwas ganz Vortreffliches. Möge ihm die verdiente Verbreitung beschieden sein. Hagen i. W. Holzmüller, b) über die „Aufserdeutsche Geschichte der letzten Jahrhunderte“ : „Der Rektor“: Wir haben gelegentlich der Besprechung des ersten Bandes auf die Vorzüge dieses originellen Werkes aufmerksam gemacht, und wir freuen uns, dafs auch in diesem Bande die eigentümlichen Ideen des Verfassers in geeigneter Weise zur Durchführung gelangt sind, so dafs das Werk als eines der besten Hülfsmittel bei Erteilung des Geschichtsunterrichtes bezeichnet werden kann. Hamburgische Schulzeitung: Ein eigenartiges, interessantes und sehr praktisches Werk! Es wird sowohl dem Geschichte-Studierenden als dem, der sich über einen hervorragenden historischen Werdeprozefs rasch orientieren will, wesentliche Dienste leisten. Die Karten zeichnen sich durch aufserordentliche Deutlichkeit aus; die kriegerischen Operationen werden durch leicht zu unter- scheidende farbige Linien veranschaulicht; der erläuternde Text ist in seiner Knappheit und Über- sichtlichkeit geradezu musterhaft. Wir zweifeln nicht daran, das dieser Teil des Rothertschen Werkes sich ebenso wie die beiden vorhergehenden zahlreiche Freunde erwerben wird. ’ Staatsbürger Post.: Seine früheren, allseitig als vorzüglich anerkannten Unterichtswerke hat der Verfasser .durch das vorliegende ergänzt. Der geschichtliche Unterricht stöfst bei den Schülern ganz besonders -auf-Schwierigkeiten im Verständnisse, wo es sich um das Verstehen von Feldzügen und Schlachten handelt. Die bisher in den Schulen gebräuchlichen historischen Atlanten vermögen wegen ihres kleinen Mafsstabcs diese Schwierigkeit nicht wegzusehaffen. In den Diagrammen Ilotherts wird eine knappe, leicht übersichtliche und verständliche Veranschaulichung der Feldzüge und der Kriegslage für besonders wichtige Zeitpunkte und eine genügende Anzahl von Schlachtenplänen gegeben. Den Karten und Skizzen ist stets ein Gerippe der Ursache der Kriege, ihres Verlaufes und iher Folgen beigegeben. Nicht nur für den Schnlgebrauch halten wir Rotherts Diagramme vorzüglich geeignet, sondern auch für den allgemeinen Gebrauch. Man kommt nur zu oft in die Lage, bei der täglichen Lektüre sich schnell einen Kriegabschnitt klar machen zu müssen. Berner Bund: Im Laufe der Zeit hat sich bei mir die ketzerische Idee immer mehr zur Ge- wifsheit ausgebildct, dafs historische Atlanten in der Hand des Schülers eigentlich blutwenig nützen; da wird schnell aufgeschlagen, herumgeschnaust, der Ort oder das Land, von dem die Rede ist, gesucht, und überzeugt von seiner Gewissenhaftigkeit klappt dann der Schüler das Ding wieder zu, ohne eine echte, bleibende Vorstellung von der Örtlichkeit historischer Vorgänge zu besitzen. Deswegen greife ich so oft als möglich zur Kreide und zeichne mit ein paar markanten Strichen eine Situation, einen Plan an die Tafel und glaube, damit das Verständnis historischer Ereignisse erleichtert und gefördert zu haben. Ilbt* Fortsetzung am Schlufs des Buches!

3. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Griechenland und Italien. 44 43 42 Von den 8 südlichen Halbinseln Europas sind dem Orient am nächsten Griechenland und Italien; beide sind im Gegensatz zu den gröfseren Länderflächen Asiens, auf denen die älteste Geschichte sich abspielt, von der Natur auf das mannigfachste ausgestattet und in wagerechter wie senkrechter Beziehung auf das glücklichste gegliedert. Vorwiegend im Gebiete der immergrünen Laubhölzer gelegen, haben sie ein überaus „vorteilhaft gemischtes Klima“ (Herodot), so dafs der Winter nur wirklich den 4. Teil des Jahres ausmacht, niemals aber das blaue Meer zufriert. Ein klarer Himmel liegt über beiden Ländern; gegen den rauhen Norden sind sie durch hohe Berge geschützt (Scardus und Hämus, bezw. Alpen). Eine andere Bergkette, in 2 ungleiche Hälften das Land teilend, durchzieht von Norden nach Süden beide Halbinseln (Pindus bezw. Apennin). — Einschnitte des Meeres gliedern dieselben und dringen, je weiter nach Süden, um so tiefer ein. Der Peloponnes ist beinahe eine Insel, Sizilien ist es wirklich. Bemerkenswert sind aber auch die Unterschiede. Griechenland ist noch mehr gegliedert; (es hat sogar mehr Küste als Eng- land .) Griechenland ist auch in senkrechter Beziehung unendlich wechselvoll gestaltet. Griechenland hat zahlreichere Inseln. J Griechenland sieht nach Osten und hat die ältere Kultur. Die Griechen lud das nahe Meer um so stärker zur Ausbeute durch Fisch- fang und Schiffahrt ein, als das Land vielfach mageren Boden und schlechte Verbindungen hatte, wäh- rend das Meer bei der Klarheit der Luft, der Nähe der Inseln und der Regelmäfsigkeit der Winde leicht und gefahrlos durchfahren und aus- gebeutet werden konnte. Die Verhältnisse des griechischen Landes beförderten bei seiner Viel- gestaltigkeit die Entwicklung der Individualität. Italien ist gröfser und gleichartiger. Italien hat gröfsere Bergmassen, aus- gedehntere Ebenen, bedeutendere Flüsse. Italien hat gröfsere Inseln. Italien sieht nach Westen und war in der Lage, mitten im Mittelmeer eine ungleich gröfsere Machtstellung zu erringen. Die Bevölkerung Italiens, zumal die Italiker, fanden in der Viehzucht und dem Ackerbau im Lande selber eine zusagende und lohnende Be- schäftigung, die den bescheidenen Ansprüchen der älteren Zeit alles Wünschenswerte ausreichend bot. Der Ackerbau begünstigte die Bildung festerer Staatsformen und gröfserer politischer Verbände. Die Griechen sind regsamer. Die Griechen dehnten sich in unendlich 37 vielen Einzelgemeinden auch jen- seits der Küsten des Jonischen und des Ägäischen Meeres aus. Die Italiker folgerichtiger und aus- dauernder. In Italien wurde, während Rom immer mehr zum Mittelpunkt sich gestal- tete, jede Kraft im Vaterlande selber den Zwecken des Einen Ganzen dienstbar gemacht. 36 Athesis Padus. Gebirge heilst, durchzieht vom Col di Tenda aus bogenartig das Land und entfernt sich am weitesten von der Westküste in der Breite Roms, also nördlich von 42°. Hier Inseln begrenzt wird. Die blühendste und größte ist Sizilien. Sardinien, und selbst Korsika übertrifft an Gröfse noch die an ;ran Sasso 4\2900 ! Athos M. Ca iclts ’r. Lacinium insulae Q> & Corinti, Cephallenia! Aegates insulae Cyparissius .ossyra Pr. Pachynum 'ythera •pathos 'U\V>v' Griechenland und Italien. Italien. steilabfallende Gebirgsländer sind. Die steppenartige Küste des Südens bot wenigstens Das heutige Italien liegt südlich von den Alpen zwischen dem 46. und 36. Breiten- in älterer Zeit keinerlei Anregung zum Seeverkehr, zumal das Adriatische Meer ein fast grade. Die Alten rechneten aber Italien erst südlich vom Rubikon und Macra ab. geschlossenes Binnenmeer ist. Der Westen hingegen hat gröfsere, teilweise schiffbare Dies schmale Land gliedert sich nach Süden noch mehr und endet in 2 Halbinseln östlich Flüsse, wie den Arnus, Tiberis, Volturnus, er besitzt ansehnliche und fruchtbare Ebenen A °.... m J"' 1 ' ^ J “ 1 ™ 1 ’ " ’ ^ westwärts von stattlichen fast ebenso groß ist __ .... ____ ____ .... ansehnlichste griechische bildet eine Reihe nebeneinander laufender, höchster Bergketten (Gran Sasso 2850 m) Insel Kreta. Kleinere Inseln sind Elba, die liparischen und ägatisclien Inseln, gewissermaßen die Akropolis des ganzen Landes. Westwärts parallel vorgelagert Auf dem Festlande sind im Norden 4 Landschaften: Liguria, Gallia Cisalpina, dem Apennin sind verschiedene niedere Bergzüge, wie die Sabiner-, Albaner- und Venetien und Istrien. Volsker-Berge, wodurch die zum Tyrrhener Meer gehenden Flüsse oftmals einen noch In der Mitte 6 Landschaften: Im Westen Etrurien, Latium, Campanien; im längeren Lauf erhalten lind bei dem geringen Fall an der Küste Sumpfebenen bilden. Osten Umbrien, Picenum mit den sabellisclien Ländern und Samnium. (Maremmen und Pomptinische Sümpfe.) Trotzdem ist die Westküste Italiens viel hafen- Im Süden 4 Landschaften: Im Westen Lucanien undbruttium; im Osten Apulien Speicher und wertvoller als die Ostküste, wo im Norden Strandseen und in der Mitte und Calabrien. S. Karte 12. Griechenland. Das eigentliche Griechenland liegt etwa zwischen dem 40. und 36. Breitengrade. Die Grenze im Norden bildet das Lakmongebirge, das sich nach Westen im Keraunischen und nach Osten im Kambunischen Gebirge verzweigt. Nördlich von dieser Grenzlinie sind 3 Landschaften, Illyrien, Macédonien und Thracien, von denen die mittlere wenigstens später in engere Beziehungen zu Griechenland trat, obschon Macédonien doch niemals zum eigentlichen Griechenlande gerechnet wurde. Griechenland ist mit allen Inseln 1400 Quadratmeilen groß. Nach Süden hin engen die Meere es Aviederholt ein, so dafs das Land, welches unter dem 40.° bereits auf 30 Meilen eingeschränkt wird, unter dem 39. nur 15 Meilen und unter dem 38.0 sogar nur noch 1 Meile breit ist. Durch diese Einkerbungen entstehen in immer reicherer Gliederung Nord-Griechenland, Hellas und der Peloponnes. Nordgriechenland, in 2 Teile geteilt durch den meist beschneiten Pindus, besteht aus dem halbbarbarischen Epirus, dessen wilde Berg- länder von parallelen, nach Süden gehenden Flüssen durchzogen sind, und aus der wasser- und wiesenreichen Tiefebene Thessaliens, aus dessen Randgebirgen der Peneus sich durch das schöne Tempethal den Weg ins Meer gebrochen hatte. Mittelgriechenland. Am Südende des Pindus ist der Tymphrestus, von dem 2 Querriegel ostwärts gehen, ein nördlicher, das Othrysgebirge, und ein südlicher, der Oeta; zwischen beiden ist das anmutige Sperchius- thal. Die höchste Gebirgsmasse Mittelgriechenlands, der wilde Korax, trennt die sumpfreichen Landschaften des Westens, Akarnanien und Aetolien, von dem bevorzugteren Osten; dieser wird in südöstlicher Richtung von den — nicht zusammenhängenden — Bergrücken des dem Apollo geweihten Parnafs, des vielbesungenen Helikon, des rauhen Cithaeron und des schon in Attika befindlichen Parnes durchzogen. Der größte Fluß des Ostens ist der Cephissus, der in Doris entspringt, Phocis durchfliefst und in dem städtereichen Boeotien im Kopäissee, bezw. im Sinus Euboicus sein Ziel findet. Attika hat manche Boden- schätze (Silber, Marmor, Thon), aber keine gröfseren Gewässer und einen leichten Boden, der die Bewohner auf die See verweist. „ Die Brücke nach dem Peloponnes bildet das Geraniagebirge in Megaris; auch der Isthmus selber ist noch felsig. Der Peloponnes, vergleichbar einem Platanenblatt, hat im Norden hohe Quergebirge, den Erymanthus, das Aroaniagebirge und Kyllene. Von diesen zweigt sich südwärts der hohe Mänalus ab, an den sich dann wieder 2 Ausläufer anreihen, im Osten der Parnon, im Westen der in Tänarum endende, mächtige Taygetus. Zwischen beiden das Thal des wasserreichen Eurotas. Fruchtbarer noch als dieses Thal ist westwärts das Pamisusthal in Messenien. Der größte Fluß der Halb- insel ist der Alpheus im Westen, unbedeutend dagegen ist im Osten der sagenumwobene Inachus. Derselbe trocknet im Sommer aus. Die Inseln. Von den Inseln im jonischen Meere sind die gröfsten Korcyra und Cephallenia. Die bekannteste ist Ithaka, doch spielt sie in der Geschichte gar keine Rolle. — Das ägäische Meer wird im Süden abgeschlossen durch die fruchtbare, altberühmte Insel Kreta. In diesem Meere sind bemerkenswert Euboea, die sich anschliefsende Cycladengruppe mit Naxos, Paros, Delos, die Sporaden an der klein- asiatischen Küste mit Rhodus, Samos, Chios, Lesbos, die 4 Inseln im nördlichen Meere Thasos, Lemnos, Imbros, Samothrake und endlich die den Weg von Athen zum Strymon und zum Pontus Euxinus be- herrschende Insel Skyros.

4. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Das Morgenland um 750 v. Chr. Das Morgenland um 600 v. Chr. Nr. 1. 1000 Höhepunkt des Reiches unter den Königen: Saul (glückl. Verteidigungskämpfe; Samuels Propheten- schule). — David. (Jerusalem Hauptstadt, das Reich vom Euphrat bis zum Roten Meer.) Aufstände (Absalon). — Salomos Prachtentfaltung (Tempelbau ; ausländische Frauen; Steuerdruck). — Spaltung. 950/722 Israel, durch Jerobeam begründet, von kurzer Dauer. (Abfall zum Heidentum. Wechselnde Herr- scherhäuser. Fehlen eines nationalen Mittelpunktes.) 900 Ahab und Isebel; Elias. — 722 Hosea. Salma- nasser und Sargon führen das Volk in die assyrische Gefangenschaft. 950/586 Juda durch Rehabeam festgehalten. Das Reich hält sich länger. (Jehovahdienst. Nationale Haupt- stadt.) — 681 Hiskia rettet Jerusalem vor Sanherib; Jesaias. — 586 Zedekia durch Nebukadnezar in die babylon. Gefangenschaft. Jeremias’ Klagelieder. 538 Cyrus nimmt Babylon: Rückkehr der Juden ; 1. Zug unter Josua und Serubabel. (Tempelbau.) — 458 2. Zug unter Esra. (Gesetze erneuert.) — 445 3. Zug unter Nehemia. (Mauern um Jerusalem.) 332 Macedonische, später Seleucidenherrschaft. 167 Befreiung unter den Maccabäern. 64 Erstes Eingreifen der Römer durch Pompejus, der sich für die priesterliche Partei (Hyrcanus), nicht für die weltliche (Aristobul) entscheidet und damit Roms Einflufs sichert. 37 Herodes der Große. 6 v. Chr. Christus geboren. 70 n. Chr. Jerusalem durch Titus zerstört. 133 Aeiia-Capitolina. — Aufstand des Bar Cochba, Juden in alle Lande zerstreut. 637 Omar nimmt Jerusalem. Palästina seitdem (fast ununterbrochen) im Besitze der Mohammedaner. Die Babylonier und Assyrer (er- Die Yölker des Morgenlandes. I. Die Ägypter. Der №1 mit seinen regelmäfsigen Überschwemmungen, welche den Ackerbau überaus lohnend machen, fördert nicht blofs die Entwicklung der Kultur, sondern auch den Glauben an die Götter und an die Unsterblichkeit. — Osiris, Typhon, Horus. — Totengericht und Seelenwanderung. — Priesterstand und Kastenwesen. — Staunenswert sind die grofsartigen Bauten (Gräber, Tempel, auch Wasserbauten). A. Altes Reich in Memphis (Mittelägypten). 1—10. Dynastie. 3900 Menes und Nachfolger, wie Cheops: Bau der Pyramiden. Aufblühen Thebens in Oberägypten. Mörissee und Labyrinth südlich von Memphis. 2100 Einfälle der Hyksos über Pelusium; auch friedliche Hirtenvölker wandern ein. (Juden.) B. 1600/750 Das Neue Reich in Theben. 18—24. Dynastie: Blütezeit Ägyptens. 1350 Sethos und Ramses Ii., vielleicht der Sesostris der Griechen, machen grofsartige Feldzüge bis nach Baktrien und bauen in Theben und Abu Simbil gewaltige Paläste, und Tempel. (Bemerkenswert an diesen sind Gröfse, bunte Ausstattung, schräge Wände, Lichtbehandlung.) Moses bei Ramses er- zogen. — J300 Auszug der Juden. 750 Einfall der Äthiopier: Sabako. Zurücktrcibung durch — die Assyrer unter Assarhaddon. — Wirren. (Sogenannte Dodekarchie von assyr. Unterkönigen.) 660/525 Reich von Sais in Unterägypten. Griechische Beziehungen. 26. Dynastie. Psammetich stürzt die Dodekarchie mit griechischen und karischen Söldnern. Necho läfst Afrika umfahren. — Juden bei Megiddo überwunden. — Niederlage durch Nebukadnezar bei Karchemisch. Amasia 550. Lebhafte Beziehungen zu den Griechen. (Polykrates.) Psammetich 525 bei Pelusium von Cambyses bezwungen. D. 525/332 Persische Herrschaft. Immer mehr erfolgreiche Aufstände (486/84, 460/56, 415/860). E. 332/30 Alexander und die Ptolemäer. Alexandria (Handel und Wissenschaften). F. 641 nach Chr. Ägypten durch Amru den (Ost-) Römern abgenommen und den mohammedan. Arabern gewonnen. П. Die Westsemiten. Phönicier und Juden. Sie zeichnen sich aus auf dem Gebiete der Kultur. A. Die Phönicier. Das Land schmal, felsig, davor das tiefe,, buchtenreiche Meer, dahinter der waldreiche, steile Libanon. — Dadurch begünstigt, entwickeln sich Schiff- fahrt, Handel, auch Industrie. 1350 Sidon. Fahrten durchs Mittelmeer bis zu den Kassiteriden (Scilly-Inseln) und durchs Rote Meer bis zum Lande Ophir (Arabien). Weberei. 1000 Tyrus. Färberei. Hiram der Freund Salomos. 850 Karthago, von Dido (eig. Elissa) gegründet. Die Stadt fördert, wie das Mutterland, ihre Macht durch Betriebsamkeit und List. (Ochsenhaut.) 722 Die Assyrer Salmanassar und Sargon unterwerfen Phönicien, ausgenommen Tyrus. 590 Tyrus ergiebt sich dem Nebukadnezar, nachdem er dasselbe 13 Jahre vergeblich belagert hat. B. Die Juden. Ihr Land ist durch Meer und Wüste von aller Welt abgeschlossen. Dies begünstigt die Erhaltung des Glaubens an den Einen Gott. 1700 Nomadenleben: Abraham., Isaak, Jakob. Von Babylon nach Kanaan, Ägypten und z irück nach Kanaan. (Mamre bei Hebron.) 1800 Ackerbaustufe: Moses (bei Ramses Ii. erzogen), Aaron, Josua. — Einzug ins Gelobte Land. — Richter und Hohepriester. Iii. Die Ostsemiten. obernde Semiten). Die Babylonier bemächtigen sich des fruchtbaren Landes am unteren Euphrat und Tigris. Die Assyrer am oberen Tigris sind eine Abzweigung der Babylonier. A. Alt-Babylonier: Grofs durch Eroberungen u. Sternkunde. 4000 Semitische Eroberer nehmen Nord- und dann Süd- babylon (Akkad und Sumir). 3000 Sie gründen Niniveh und 1900 bezwingen die Elamiter. Später werden sie von Assyrien abhängig. — Häufige Aufstände. — Babylon 690 zerstört. — Gewaltig die Mauern der Stadt u. der Belusturm, der als Sternwarte diente. Auf Grund ihrer Beobachtungen teilten sie das Sonnenjahr in 12 Mondjahre und ersannen daher 12 Tierkreise am Himmel. Diese Zahl 12, als diejenige, welche sich am vielfachsten teilen läfst, wurde Grundlage des Zahlensystems. Dazu die Zahl der 5 Finger für die Vervielfältigung. 12 Tages- u. 12 Nachtstunden, jede zu 5 . 12 = 60 Minuten, jede wieder zu 60 Sekunden. B. Assyrer begründen durch Eroberung ein Weltreich. Natur- gemäfs zerfällt es, wie alle ähnlichen Reiche, sobald die Eroberungen aufgegeben werden. Hauptstadt Niniveh. 1120 Tiglat Pilesar nimmt N.-Syrien und Mesopotamien („alles zwischen Mittelmeer und Schw. Meer“). 875 Assurnasipal stellt das durch stete Aufstände ge- schwächte Reich wieder her. 722 Salmanassar und sein Nachfolger Sargon bezwingen Phönicien und Israel. (Assyrische Gefangenschaft.) 690 Sanherib zerstört Babylon, ist aber unglücklich gegen Jerusalem. 675 Assarhaddon erobert Ägypten (sog. Dodekarchie). Sein Sohn, der für Pracht und Wissenschaft thätige, nicht weichliche Sardanapal, behauptet anfangs noch Ägypten. (Sardanapal = Assurbanipal ) 625 Scythen brechen ein; der Anfang vom Ende. 606 Das morsche Reich durch die drei Nachbarkönige Cyaxares von Medien, Alyattes von Lydien und Nabopolassar von Babylonien zertrümmert. (Medieii und Babylonien, früher assyrische Provinzen, hatten sich vorher selbständig zu machen gewufst.) C. Neu-Babylonier: Gewaltige Bauten. Blühende Gewerbe. Eroberungen. 605 Nebukadnezar, Sohn Nabopolassars, besiegt Necho bei Karchemisch und gelangt bis Syene. — Tyrus fällt 590. 586 Jerusalem von Nebukadnezar zerstört. Babylonische Gefangenschaft der Juden (Ps. 137). 538 Die Perser nehmen Babylon (Belsazar). Hülfe und Lohn der Juden. Iv. Die indogermanischen Eroberer: Meder und Perser. A. Die Meder in den nordwestlichen Randgebirgen Irans. 700 Dejoces begründet das feste Ekbatana, als Haupt- stadt des medischen Reiches. 610 Cyaxares besiegt den Alyattes von Lydien. (Sonnen-' finsternis von Thaies von Milet berechnet.) Der Halys die Grenze. Astyages heiratet die Tochter d. Alyattes. 606 Die 8 vereinigten Reiche Medien, Babylonien und Lydien zerstören Niniveh. 558 Astyages durch Cyrus entthront. Das Assyrien weit überragende Reich der Meder wird selbst wieder durch das verwandte, bis dahin untergebene Volk der Perser überwunden. B. Die Perser verbreiten sich erobernd vom südwestlichen Iran aus. 559/529 Cyrus. Sagen über seine Jugend. 558 Cyrus befreit die Perser und unterwirft die Meder. Harpagus. 548 Lydien mit Einschlufs der griechischen Inseln unterworfen. 538 Babylon dem Nabonnedus (und seinem Sohne Belsazar) abgenommen. 529 Cyrus f im Kampfe mit den Scythen. 629/522 Cambyses. Cyrus ein Vater, Cambyses ein Herr. 525 Ägypten durch den Sieg bei Pelusium gewonnen. 3 weitere Unternehmungen (Meroe, Ammonium, Karthago) milsglücken. — Hafs der Ägypter. 522 Aufstand der Meder. Pseudo -Smerdes: Gaumata log, er sei Bardiya. Sturz desselben. 521/485 Darius Hystaspis, aus der jüngeren Familie der Achämeniden. Aufstände. 9 Könige in 19 Schlachten besiegt. (Keilinschrift von Behistan.) Auch 518 Babylon zurückgewonnen. (Zopyrus.) 515 Verunglückter Zug gegen die Scythen über die Donau. Miltiades u. Histiäus von Milet; letzterer rettet, auch aus eigenem Interesse, den Darius und erhält dafür Myrkinos. Einrichtung des Reiches: 20 Satrapien. Fast selbständige Fürsten in Phönicien und in den griechischen Städten. Tribut. Strafsen. Alles überwacht durch die „Augen“ und „Ohren“ des Königs. Histiäus an den Hof des Königs, der in Persepolis, Ekbatana, Babylon und besonders Susa seine Residenzen hat. Angriffskriege gegen die Griechen. 485/65 Xerxes. Die Kämpfe gegen Griechenland werden auf die Verteidigung beschränkt. 401 Artaxerxes Ii. Mnemon schlägt den Aufstand des Bruders Cyrus bei Kunaxa nieder. Es zeigt sich, wie hohl bereits die Macht des Reiches. 350 Unter Artaxerxes Ochos Aufstände in Cypern und Ägypten unterdrückt. Bagoas, der Allgewaltige. 330 Darios Codonianiius von Bessus ermordet. Alexander Herr des Perserreiches. Das erobernde Volk der Babylonier hat die Euphratländer (Akkad) unterworfen; es wird überholt von dem mächtiger werdenden Volk der Ässyrer. Noch stärker als diese beiden Semitenvölker erweisen sich die indogermanischen Meder. Das Volk der Perser, welches diese wieder überwindet, er- liegt endlich trotz seiner gewaltigen Ausdehnung und zahl- losen Kriegsmacht der geistigen und moralischen Über- legenheit des kleineren, wenn auch nur dürftig geeinten Griechenvolkes. (Abu Simbil)

5. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Entwicklung der spartanischen Führung und die Anfänge Athens. Nr. 4. Krissaxo odelphi Kirrha x Eretria Theben Plataeae o ! V V * \Hysiae Tegea/° /' < O / ./ * C Laconica und Messenia. Die peloponnesischen Bundes- genossen. Die sich zurückhaltenden Argiver und Achäer. Entwicklung der spartanischen Führung. A. Land und Leute in Laconien. Laconica, 87 □ Meilen groß, liegt in der fruchtbaren Eurotasebene, die von Parnon und Taygetos eingefafst ist. Mitten in dieser-Ebene, etwa da, wo beide Bergketten am höchsten sich erheben, lag Amyclae, die alte Achäerstadt, vor welche von Norden her die Dorier zogen. In ihrer lagerartigen Stadt Sparta, der Mauern und Burg fehlten, warteten sie vielleicht 10ö Jahre, bis Amyclae sich ihnen ergab. Die alten Achäer unterwarfen sich nun freiwillig (Periöken) oder gezwungen (Heloten) oder wanderten aus (nach Achaia). B. Das durch die Verschiedenartigkeit der Bevölkerung (Dorier und Achäer) und den Dualismus des Königtums (Eurystheniden und Prokliden) zerrissene Volk erhält 880 durch Lykurg eine Verfassung, die demselben Be- ständigkeit und kriegerische Macht verlieh und schliefslieh die Führung in dem Peloponnese ein- brachte. 1. Die Bevölkerung Laconicas bestand aus al Spartanern (6000höfe,spät.9000) \ b) Periöken (30000 „ ) > ’ c) Heloten oder Sklaven (des Staates, nicht der einzelnen). 2. Die Verwaltung wurde besorgt a) durch 2 Könige (hauptsächlich Oberfeldherrn); b) durch 28 mindestens 60 jährige, lebenslängliche Gerontca: Ihre Aufgabe: a) Vorbeschlüsse für die Volks- versammlung ; b) Peinliche Gerichtsbarkeit; c) durch die Volksversammlung, zu der alle, min- destens 30 jähr. Spartaner Zutritt hatten. Öffent- liche $esprechung und selbständige Vorschläge waren i** derselben nicht gestattet. Die e*gentliehe Verwaltung hatte demnach die Gerusia- Die Überwachung des ganzen Staats- wesens geschah durch die 5 jährlich wechseln- den Epkoren. 3. Die Erziehung und das Leben waren auf Abhärtung und Bedürfnislosigkeit gerichtet; ferner auf Kräf- tigung deö Körpers und Übung in den Waffen; dem Feinde gegenüber war Tapferkeit der schönste Schmuck, überall aber hatte der einzelne sich den Zwecken des Staates unterzuordnen. Diese Sammlut»g aller Kräfte ermöglichte die Unter- werfung Messeniens in zwei Kriegen (743—724 und 642—624), in denen die Messenier stufenweise ihr Land (Ithome und Ira) und ihre Freiheit einbüfsten (erst Periöken, da*1*» Heloten). Seitdem ununterbrochenes Wachstum Sp^tas. 520 Kynurien de*1 Argivern abgewonnen; auch Cythera schliefst sich a*». Schon länger folgten den Spartanern freiwillig 777 die Eleer, mit denen sie die Olympischen Spiele leiteten. 600 Dazu kamen die Tegeaten (und ihnen sich anschliefsend die anderen Arkader), denen die Ehre zufiel, den linken Flügel in der Schlacht zu bilden. Die Korinther, die ebenso wie die Megarenser und Ägineten gegen die benachbarte Seemacht Athen einen Rückhalt suchten, wurden selbstverständlich auch die Verbündeten des stammverwandten Spartas. Ablehnend verhielten sich nur die auf den Empor- kömmling Sparta eifersüchtigen Argiver und die von ihm verdrängten Achäer. C. Sparta hat fase alle Peloponnesier geeinigt und zu großen kriegerischen Leistungen befähigt. Für den Widerstand gegen die Perser ist dies von entscheidender Bedeutung, Athens Entwicklung. A. Inzwischen hatte sich in Attica eine jonische Macht, Athen, ebenfalls Geltung verschafft. Dem beweglicheren Charakter dieses Stammes entsprechend und begünstigt durch das ringsumgebende, anregende Meer, hatte Athen in dem kleinen, aber wechselvoll gegliederten Ländchen (45 Qm.) sich schnell entwickelt und ebenso rasch die verschiedenen Verfassungsformen: Königtum, Aristokratie, Tyrannis und Demokratie durchlebt; die letztere wurde schliefslieh zur vollsten Entfaltung gebracht. B. 1066 Kodrus f. — Das Königtum wird beseitigt und lebens- längliche Archonten eingesetzt, doch wird deren Macht durch Beigabe von Polemarchen und Verwaltungs- beamten immer mehr eingeschränkt. 752 Archonten für 10 Jahre. 713 Die Archonten sind nicht mehr allein aus den Neliden (Königsgeschlecht), sondern aus allen Eupatriden (Adligen) wählbar. 683 9 Archonten auf 1 Jahr. (Eponymus: Familienwesen; Basileus: Kultus; Polemarchos: Äufseres, auch Krieg. Dazu die Thesmotheten für Rechtsentscheidungen.) 640 Kylon macht als erster den Versuch, die unbeliebte Aristokratie zu stürzen. — Seine Anhänger werden auf der Burg durch die Alkmäoniden ermordet; er persönlich entkommt. 620 Drakon giebt die blutgeschriebenen Gesetze. 594 Solon, bewährt durch kriegerische Erfolge bei Salamis, Krissa und Kirrha und durch die Entsühnung der Stadt (Epimenides), giebt eine Verfassung und zwar auf timokratischer Grundlage: a) Vorbereitende Mafsregel: Die Schuldabschüttelung. b) Die Verfassung. Die bei dieser Verfassung zu berücksichtigende Einwohnerschaft Atticas bestand aus: I. Bürgern (später 150 000), eingeteilt nach dem Ertrage des Grundbesitzes in 1. die 500 Seheffler. (Nur sie haben Zutritt zu allen Ämtern, auch zu denen der Archonten und des Areopags, andernteils haben auch sie allein die Lasten der Liturgieen. [Trierarchie, Choregie, Gym- nasiarchie.]) 2. die Ritter (300 Sch. Ertrag) \ T. , _ r, Q > Zutritt zum Rat, 3. „ Zeugiten (150 „ „ ) i 4. „ Theten, Das aktive Recht zu wählen und überhaupt in der Volksversammlung mitzusprechen hatten die Bürger aller 4 Klassen nach vollendetem 20. Jahre. Erledigt wurden in derselben Beamtenwahl, Gesetze und Verträge. — Öffentliche Besprechung und Vorschläge gestattet. Die Vorbesehlüsse wurden vom Rat gefafst. Dem Areopag stand den Beschlüssen der Volksversammlung gegenüber ein veto zu. Aufserdem hatte dieser die Überwachung der Sitten und des Staatsschatzes. Ii. Metöken. (50 000?) Ausländer zum Handel berechtigt, zu Abgaben verpflichtet. Iii. Sklaven (später 450 000). Eigentum der einzelnen. Zahl- reich, aber milde behandelt. Eigentümliche Bestimmungen: Nötigung der Eltern, den Kindern eine Erziehung zu gewähren. — Pflicht der Bürger, in unruhigen Zeiten Partei für die Erhaltung der Ordnung zu ergreifen. Trotzdem entstand für kurze Zeit unter dem Gegensatz der 3 Parteien: Pedieer - (reiche Grundbesitzer), Paraler (handeltreibende Küsten- bewohner) und Diakrier (arme Hirten und Winzer) die Tyrannis: 560/527 Pisistratus (seit 538 ununterbrochen) Herr des Landes; er förderte die Landeskultur, den Handel, die Künste und die Wissenschaften. 527/510 Ilippias und Hipparch. (Dieser 514 ermordet.) Das glänzende Regiment (Simonides von Ceos und Anakreon von Teos) artete zuletzt in Härte aus. — Hippias mit spartanischer Hülfe vertrieben. Be- gründung der Demokratie durch 510 Klisthenes: 1. Ostracismus zur Verhinderung der Tyrannis. 2. Die 4 nach geschichtlichem Herkommen be- stehenden Phylen in 10 neue, auch geographisch zerrissene Phylen eingeteilt. (Vergl. die neue Einteilung Frankreichs 1790.) 3. Rat von 400 auf 500 Glieder gebracht. Wahl der Beamten durchs Los. Prüfung vorher, Rechen- schaft nachher. 4. Volksgericht (Heliäa). — Zehn Strategen. C. Die unter Isagoras gemachten Versuche, mit Hülfe des Kleomenes von Sparta die freiheitliche Entwicklung rückgängig zu machen, hat die umgekehrte Wirkung. Die Verfassung befestigt sich noch mehr und auch nach aufsen hat Athen Erfolge gegen Euboea (lelan- tischer Acker kolonisiert), Ägina (Athens Seewesen entwickelt) und mit Hülfe von Korinth sogar gegen Sparta bei Eleusis. Auch das Hinüberziehen Plataeaes in das attische Interesse ist bedeutsam und folgenreich. zu Athen gehörig. □

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Die Vorspiele zum peloponnesischen Kriege 465/445. Nr. 6. Schatzhaus entstand, und in allem Ernst jetzt auch der Versuch gemacht, auf dem Lande ebenfalls die Hegemonie zu erwerben. Die Spartaner, welche dem Mutterlande Doris gegen Phocis geholfen hatten und nun auch den Boeotiern gegen Athen beistehen wollten, siegten freilich 457 bei Tanagra und ermutigten von hier aus einen Aufstand der Aristo- kraten in Athen, kehi’ten dann aber, da diese das Vater- land nicht verrieten (Kimon), auch ohne Erfolg nach Hause zurück. Nun konnten die Athener 456 bei Önophytae die verlassenen Thebaner leicht überwinden und Boeotien, Phocis und das opuntische Lokris ihrer Hegemonie unter- ordnen. Auch Megaris !, das an 2 Meere grenzte und den Isthmus beherrschte, liefs sich aus Verdrufs über Korinth zum Anschlufs an Athen bestimmen und wurde, um von Sparta unabhängig zu werden, rasch durch 2 Mauern mit der Hafenstadt Nisaea verbunden. Ja, auch Achaja trat dem neuen Bunde bei und gegenüber in Hellas wurden die aus Ithome flüchtenden Messenier von den Athenern in Naupaktos angesiedelt; dasselbe hatte Tolmidas den ozo- lischen Lokrern abgenommen. So war die Verbindung von Hellas und Peloponnes ganz in die Hände Athens gelangt. Dazu kam dann ein Bündnis mit Argos. Sparta mufste zuletzt, indem es 451 einen 5jährigen Frieden schlofs, diese Übermacht förmlich anerkennen. Athen war im Begriff, auch auf dem Lande die Hegemonie wirklich zu erhalten. Aber diese Herrschaft beruhte doch grofsenteils auf unsicheren Grundlagen. Die zahlreichen Aristokraten Boeotiens verbanden sich zum Widerstande und Tolmidas unterlag, nachdem er in Chäronea die Demokratie wieder befestigt hatte, den Thebanern auf dem Rückwege bei Koronea (447). Nun sagten sich auch Euboea ! und Megaris los und inmitten dieser Erhebungen erschien noch ein spar- tanisches Heer unter Pleistoanax, das Perikies nur durch Be- stechung zur Heimkehr bestimmen konnte. Euboea wurde endlich von den Athenern wieder unterworfen, Megaris aber, dessen Abfall besonders verdrofs, damit bestraft, dafs ihm, da es nicht bezwungen werden konnte, der Markt Athens versagt wurde. Die langen Mauern, auch die Mittelmauer von Athen zum Piräus, wurden aufserdem für alle Fälle schleunigst fertig gestellt. Ferner wurde eine Ausdehnung des Gebietes überseeisch angestrebt (Thurii. Amphipolis, Sinope) und die Herrschaft über die bundesgenössisehen Inseln, die natürlich nicht gern für die Freuden der Athener zahlten, mit aller Gewalt festgehalten. 445 Perikleischer Friede für 30 Jahre. C. Das weiterstrebende und überall, zumal in der nächsten Nähe (Boeotien, Megaris, Korinth, Ägina) mit Erbitterung beobachtete Athen mufste auf einen Zusammenstofs mit dem zurückgebliebenen peloponnesischen Bunde gefafsi bleiben. — Die vollständige Auseinandersetzung war nur verschoben. Die Vorspiele zum peloponnesischen Kriege 465/445. A. Athens Seeherrschaft hatte bereits Spartas Eifersucht er- weckt und trotz bester Absichten waren Athens Hülfs- truppen im 3. messen. Kriege (465/56), so wertvoll dieselben bei der Einschliefsung Ithomes gewesen, in kränkender Weise nach Hause gesendet. Seinem Unmute gab Athen in der Verbannung Kimons und in der demokratischen Aus- gestaltung der Verfassung deutlichen Ausdruck. So wurde auf den Antrag des Ephialtes dem Areopag das Veto und die Aufsicht über die Sitten genommen. Als dann neues Unheil kam, die athenischen Hülfstruppen in Ägypten 458 unglücklich kämpften und Ägina, immer eifersüchtig auf Athen, die anscheinend von Kriegern entblöfste Stadt (erfolglos) angriff, entwickelte sich die ganze Energie der emporstrebenden Seestadt. 70 Schiffe wurden den Ägineten genommen, zur weiteren Förderung der Macht der Bundes- schatz nach Athen gebracht, wo im Parthenon ein herrliches o Strophades ins. Athens größte Machtentfaltung auf dem griechischen Festlande. Ééj Die Peloponnesier. J Attica. ] Die Bundesgenossen Athens in Hellas und im Peloponnes.

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Alexander der Große 336/323. Nr. 11. V un wmm =— iüi ir*n Peliu] idos*} 4i “xi, Q- polis 3 Biicws. Alexander, schon viel versprechend durch seine Anlagen, war durch Aristoteles zu den höchsten Zielen erzogen und für seine, die Welt umfassende Thätigkeit vorbereitet. Seine Interessen waren die vielseitigsten. So war er ein grofser Freund der griechischen Litteratur (Homer). Doch noch gröfser, ja grenzenlos war sein politischer Ehrgeiz. Gegen seine Freunde hochherzig (Hephästion), war er ebenso leidenschaftlich, ja jähzornig gegen seine Feinde (Parmenio, Klitus), und ganze Städte mufsten die Furchtbarkeit seines Zornes empfinden (Theben, Tyrus). Charakteristisch ist seiner Thätigkeit auch die Blitzesschnelle und die nie ein- tretende Ermüdung. Wie er im Sturme die Welt unter- warf, so rasch sicherte er dieselbe der westlichen Kultur (70 Alexanderstädte). Aber in gleichem Mafse rieb er auch, zumal bei seinem Mangel an Selbstbeherrschung, vor der Zeit den jugendlichen Körper auf. Bei seiner Thronbesteigung zerschmetterte er jeden Widerstand im Lande (Attalus) und unterdrückte alle Abfallsgelüste rings auf der Balkanhalbinsel. So verfolgte er von Amphipolis aus abtrünnige Thraker bis an und über die Donau, überwand dann ebenso schnell die aufständischen Illyrier bei Pelium und erschien darauf unglaublich rasch vor Theben, das seinen erneuten Abfall durch völlige Zer- störung büfste (30000 Thebaner als Sklaven verkauft). Dann wurde nochmals der gemeinsame Zug zur Zertrümmerung des Perserreiches in Korinth (Diogenes) fest beschlossen. Den kommenden Gefahren zu begegnen, hatte der Rhodier Menuion dem Darius empfohlen, auf dem Lande einer Schlacht auszuweichen, auf dem Meere aber durch die weitüberlegene griechisch - phönizische Flotte die Ver- bindung Alexanders mit der Heimat unmöglich zu machen. Alexander, der mit einem unzulänglichen Heere von 30000 Fufsgängern und 6000 Reitern den Krieg begann, hätte diese Zerstörung der Verbindung mit der Heimat schwer büfsen müssen, denn ohne den ununterbrochen folgenden Ersatz mufste die kleine Schar in Asien zu Grunde gehen. Gaza Sog Maracanda^ d \ Alexandria eschata. \ ^ 3- Nautaca etilene 333 I Tli Ar m e xi i \ i a Korinthus' 335 p Megaio 330 m, o \ Sparta C.täi 1 Ipsusi 301/ . . Asean ia- Sei O c i a i Celinas Vdia A®* C 1 333 fische Pfor 4r í a $ of Rhagae % C * 'Daríos + ecatompylos Caspiae pylae Bactra (Zariaspa) . Aornusl Susia < (Meschhed) ' ^Drapsaca ‘.(Hindukusch) i" Alexandria № t h Alexandria Areja- Thapsacus 4r « a I Sp*» n t n u m <4 / Damascus l'yrus / 333/2 / \ \ \ / fusalem 4 3- <? £ \ Ecbatana ^(Parmenio Harpalus) / a Prophthasia Av»’ Mallorum j urbs c o Alexandria Arachoton (Kandahar) A r a c h o * . n 1 $ Alexandria„ fr \ ïâza .-.,332 \ Ü N \ • Nammonium | Memphis 0 \ jpasargadae , Persepolis fr •Pi C. Alexanders Absichten. Alexander bezweckte die Stiftung eines mace* donisch-griechisch-persischen Weltreiches. Zu diesem Zwecke verschmilzt er das gewaltsam geeinigte Land: 1. durch Massenheiraten der Macedonier mit Perserinnen. (Er selber heiratet zu Roxane noch Statira, die Tochter des Darius; 80 seiner Freunde und 10 000 Krieger heiraten ebenfalls); 2. .durch Vereinigung der Perser u. Macedonier in demselben Heere. (30 000 junge Perser wurden griechisch erzogen und dann einge- stellt. Phalanx aus beiden Völkern gemischt); 3. durch Heranziehen persischer Grofsen zur Verwaltung und durch hochherzige, aber feste Behandlung unzufriedener Griechen und Macedonier. (Meuterei in Opis. Verfahren gegen Demosthenes); 4. einerseits durch die Ehrung persischer Ein- richtungen und andernteils durch die .För- derung und Vorführung griechischen Wesens (Spiele, Feste); 5. durch die Pflege von Handel n. Kolonisation. 70 Alexanderstädte. — Strafsen für Heere und Kaufleute. — Werften in Babylon und An- siedelungen am persischen Meere, wo ein 2. Phönizien entstehen soll; auch Arabien soll in diesen Verkehr gezogen werden. — Griechische Sprache und griechische Kultur dringt in die östlichsten Teile des Reiches. 323 Alexander stirbt, inmitten der rastlosesten Thätigkeit. ■Üm die Erbschaft streiten sich, nachdem Griechenlands Selbständigkeit bei K,rannon 322 durch den lamischen Krieg zu Grunde gegangen, zunächst unter Festhaltung der Reichseinheit, bis 301 die Diadochen (Schl, b. Ipsus). 3 gröfsere Reiche bleiben : 1. In Europa Macédonien. Später in 3 Ab- schnitten (197,168,148), von den Römern unterworfen. 2. In Asien Syrien, das Reich der Seleu- ciden, 64 von Pompejus zur Provinz gemacht. 8. In Afrika Ägypten unter den Ptolemäern. 30 v. Ohr. von Octavian mit Rom ver- einigt. \lex&nder Pura \ <5> Harmoseia [Alexandria Sogdiana / I I ,£ \ . Paítala Ocean di n $ 2. 3. Der Alexanderzug 334/325. Die Eroberung des Westens 834/831. Nachdem Alexander in Ilium dem Andenken Homers genuldigt, besiegt er zunächst den Satrapen Arsites, der ihm unvor- sichtigerweise am Granikus entgegengetreten war. (Den Angriff macht Alexander hier wie immer mit dem rechten Flügel und zwar mit der Reiterei, der linke hat stets die Verteidigung.) Dann zieht er im wesentlichen dem Meere entlang, um das ganze Küstenland bis Ägypten in seine Gewalt zu bringen und so 1) die 400 Schiffe zählende Perserflotte mittelbar zu bezwingen und 2) Griechenland, das noch immer auf Abfall sann, von den Persern zu trennen. Widerstand in Milet und besonders in Halikarnassus (Ephialtes). — Überwinterung in Phrygiens wichtiger Hauptstadt Gordium, wo verhältnismäßig rasch die Verstärkungen herangezogen werden konnten. — Ungestörtes ! Überschreiten der cilicischen Pässe, deren steile Pfade die Armee nur in langer Linie, 4 Mann nebeneinander, begehen konnte. — In Tarsus Erkrankung Alexanders und Genesung, während auf persischer Seite etwas früher sein bedeutendster Gegner Memnon vor Mytilene einer Seuche erlegen. - Sieg bei Issus, wo Darius thöriehterweise in den Engen den Kampf aufnahm und durch die Niederlage den ganzen Westen des Reiches verlor. — Siebenmonatliche Belagerung der Inselfestung Tyrus, mit deren Zerstörung die persische Flotte sich auflösen mufste. — Duich die Er- oberung Gazas öffnet sich dem Alexander Ägypten ; durch den Bau Alexandrias, wofür er so glücklich die .Stätte wählt, schafft er sich für die Folgezeit an Stelle des zerstörten Tyrus einen zuverlässigen Hafenort lür die Verbindung mit der Heimat. — Im Ammonium, das zu erreichen das Glück ihn wieder be- günstigte, läfst er sich als den Sohn Ammons verehren und beginnt damit den Anschauungen der Orientalen entgegen zu kommen und göttliche Ehren in An- spruch zu nehmen. Ägypten wird jetzt seine neue Operationsbasis. Die endgültige Besiegung des Darius 331/330. Von Memphis aus zieht Alexander mit namhaften Verstärkungen der Küste entlang bis Tyrus (Feste). Dann weiter über den nicht bewachten Euphrat und durch das nördliche Mesopotamien zum Tigris, der durchwatet wird. Sieg bei Gaugamela gegen 20fache Übermacht. Mit Jubel aufgenommen in Babylon. Reiche Beute in Susa (80 000 Talente,; noch reichere in Persepolis (120 000 Talente), wohin der Weg durch das Land der Uxier und über die „Leitern“ Persiens hinweg erzwungen wird. Persepolis verbrannt und damit Athens Brand gerächt. Ecbatana, starke Festung, die auch die Strafse nach Ninus beherrscht, für die Aufbewahrung des Schatzes bestimmt (Harpalos); dasselbe wird Stützpunkt für die weiteren Unternehmungen und Wohnsitz des Parmenio. Das Heer, welches jetzt keine großen Schlachten mehr zu schlagen hat, wird grofsenteils aufgelöst und leicht bewegliche Truppen werden für die Jagd hinter Darius her zusammengestellt. [Um dieselbe Zeit erlag auch Sparta mit seinem Könige Agis (f) den Macedomern bei Mega opo is (Froschmäusekrieg); in Athen wagte man trotzdem Demosthenes für seine Burger- tugenden mit dem Kranze zu ehren und Aeschines in die Verbannung zie en zu lassen.] Zug nach dem Osten und Nordosten und noch entschiedeneres Einlenken in asiatische Wege 330,327. Alexander bricht in Areia den Widerstand, gründet zur Sicherung der Strafsen neue Alexanderstädte und überschreite 3-. zur er- folgung des Bessus den 9000 Fufs ! hohen Hindukusch. Als er auch Baktnen genommen und bereits Sogdiana betreten, wird Bessus von seiner eigen e- gleitung zur Bestrafung ausgeliefert. Äufserstes Ziel Alexandria esc a a. e furchtbare Aufstand des Spitamenes ruft Alexander zurück. Bei der Bewältigung nimmt er 327 das „Schlofs“ von Sogdiana mit der schonen Roxane. Jjie Heirat derselben, die Anstellung persischer und turanischer Grofsen, ie in u rung persischer Sitten in Kleidung und Ceremoniell entfremden ihm ie erzen seiner Macedonier. (Phiiotas, Parmenio, Klitus, Kallisthenes.) Der Zug nach Indien 327/325. Zur Versöhnung mit den Seinen und um das ganze alte Perserreich zu gewinnen, geht Alexander mit 90 000 ann zu und 15 000 Reitern von Baktra aus dem Kabul (Cophen) entlang nach Indie . Taxiles schliefst sich ihm an. - Am linken Ufer des Hydaspes wird der tapfer kämpfende Porus bezwungen. — Als Alexander auch noch über en yp lasis hinaus zum Ganges ziehen will, versagt der Gehorsam des Heeres. u «- abwärts durch das Land der kriegerischen Maller zur Vereinigungssta e er 5 Flüsse. Bau von 1000 Schiffen. - Weiter nach Pattala und bis zum indischen Ozean und dann in 3 Zügen westwärts zurück. Kräterus nördlich zur Nie er- haltung der Ostiranier; Nearchus mit der Flotte längs der Küste; Alexan e in der Mitte durch die furchtbare gedrosische Wüste, wo /4 seiner Begleiter zu Grunde gehen. Endlich Wiedervereinigung in Persepolis.

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1897 - Düsseldorf : Bagel
Rom und Umgebung. — Zeit der Könige. Nr. 13. Rom und das Tiberthal. aoib «sgp Ou/', ^ #: ä ££$#! Rom unter den Königen 753/510. Für die Beherrschung sämtlicher Mittelmeerländer ist geographisch kein Land so geeignet, wie Italien; für die Beherrschung Italiens ist kein Platz so berufen, wie Rom. In der Mitte der bevorzugten Westseite liegt diese Stadt in einer gröfseren Ebene, die von dem bedeutendsten Flusse des eigentlichen Italiens durchströmt wird; dieselbe verengt sich bei Rom auf einige tausend Fufs. Die von beiden Seiten sich nähernden ziemlich schroffen Höhen (Janiculus 77 m, Palatinus 43 m) gewähren nicht blofs einen gegen Überfälle und Fieberkrankheiten geschützten Wohn- sitz, sondern ermöglichen auch, zumal unter Benutzung der insula (vgl. das alte Köln) einen von den Überschwemmungen fast unabhängigen Übergang von der einen Flufsseite zur andern, bezw. von den Thälern des Aternus, Liris und Trerus nach dem südwestlichen Etrurien. Die Wichtigkeit dieser den Fluß kreuzenden Verkebrsstrafse ergiebt sich aus der frühen Anlage der via Valeria und ihrer Fortsetzung westwärts der via Aurelia. Noch wichtiger war die Strafse flufsabwärts in dem früher viel wasserreicheren Tiber, in welchem, nachdem zuletzt noch der Anio hinzugekommen, auch gröfsere Seeschiffe bis zu den navalia (Schiffswerften) am Campus Martius ungehindert gelangen konnten. Andrerseits führten aufwärts verschiedene Flufsthäler nicht blofs in und über die Apenninen, wie das des wasser- reichen Nar und namentlich die Quellflüsse des Tiber selber, sondern auch am Clanis (Chiana) und dem Trasimenischen See entlang nach dem Arnus und weiter über Fäsulae und Felsina nach Oberitalien. So hat denn Rom mit Recht nach dem Flusse (Rumon), dem es seine Gröfse verdankt, auch seinen Namen „Stromstadt“ bekommen. Das älteste Rom (Roma quadrata) entstand auf dem fast quadrat- förmigen Palatinus, der geräumig genug für eine gröfsere Ansiedelung war, nahe dem Wasser lag und doch einen ausreichenden Schutz gegen Raub und Überfall bot. Nach dem Flusse hin ist eine 300 m breite Ebene vorgelagert, die für den geschäftlichen Verkehr vorteilhaft ver- wertet wurde. (Klein-Verkehr für Wein und desgl. auf dem Velabrum, Viehmarkt auf dem Forum Boarium.) Die Holzbrücke über den Fluß (pons sublicius) vermittelte den Handel weiter westwärts zu den Etruskern. Andrerseits näherten sich den in dieser Roma quadrata an- sässigen Raumes, den Tiber hinabkommend, die Sabiner, die von Titus Tatius (Tities) geführt wurden und auf dem Quirinaiis sich ansiedelten. Zu diesen beiden Stämmen kam dann als dritter vom Latinerlande • her der der Luceres; derselbe siedelte sich südwärts auf dem Caelius an. — Dieses Zusammentreffen dreier Völkerschaften (tribus) in dem Mittelpunkte Rom wirkte ähnlich befruchtend auf Handel und Verkehr, wie es noch heutzutage immer geschieht. Man denke an Basel zwischen der Schweiz, Frankreich und Deutschland oder an Wien am Berührungspunkte der Deutschen, Slawen und Magyaren. — Jede der oben genannten 3 Tribus zerfiel in 10 Curien (curare, xoipavog), jede Curie in 10 Geschlechter (gentes, deren Mitglieder aber nicht notwendig verwandt waren); jede gens in 10 Familien. (Demnach wurde der Römer nicht wie wir mit 2, sondern mit 3 Namen bezeichnet, mit dem Vornamen, dem Namen der gens und dem Beinamen der Familie, z. B. Publius (Vorname) Cornelius (Name des Geschlechtes) Scipio (Beiname der Familie). Angeblich regierten über Rom der Reihe nach 7 Könige. Romulus begründet den Staat und darin den Senat. Numa Pompilius ordnet das Religionswesen. Tuiius Hostilius vereinigt Alba Longa mit Rom. — ius provocationis. Ancus Martius baut die Holzbrücke (pons sublicius), unterwirft das Land bis zur Küste. — Ostia. — Plebejer auf den Aventin. Tarquinius Priscus beginnt den Bau der Kloaken und darüber den Circus Maximus und das Forum, macht Eroberungen im Norden und Osten. — Starke Zuwanderung der Plebejer. — Aus ihnen die Ramnes secundi, Tities secundi, Luceres secundi. • Seryius Tulllus. Einteilung des Volkes für die Zwecke der Aushebung und Besteuerung (tributum) nach Mafsgabe des Wohnsitzes in 30 Tribus (Tidbutkomitien) und nach Mafsgabe des Vermögens in 5 Klassen (Centuriatkomitien). — Die Plebejer werden in diese Einteilung, die wesentlich kriegerische Zwecke verfolgt, ebenfalls hineingezogen. Dianentempel, auch für die Latiner, auf dem Aventin. — Eine Ringmauer trennt die 4 städtischen Tribus von den 26 ländlichen. Tarquinius Superbus. Fortsetzung der Bauten (Juppitertempel), der Eroberungen (Gabii), der Kolonisationen (Signia und Circeii), der Bedrückungen (Besteuerung und Frohnden) und Sturz des thatkräftigen „Tyrannen“. Rom hat die führende Stellung in Latium und Beziehung zu den Karthagern und Griechen be- kommen. (Sibyllinische Bücher.) Bemerkungen zur ältesten Geschichte. Der König war der Leiter (rex) des Staates in priesterlichen, richterlichen und kriegerischen Sachen. Seine 12 Amtsdiener, die Lic- toren, (licere?) kennzeichnen seine Gewalt sichtbar, ebenso der Purpur- mantel, das Scepter und die anderen Abzeichen, die unter Tarquinius von Etrurien herübergenommen. — Den Senat bilden die 300 vom König lebenslänglich eingesetzten, ältesten Vertreter der 300 gentes. Einstweilen haben sie den König, falls er sie fragt, nur zu beraten. Aus diesen An- fängen heraus erwächst aber mit der Zeit jene echt aristokratische Ver- sammlung, welche die Entwicklung des Staatswesens mit jener grofsartigen Besonnenheit, Weisheit und Nachhaltigkeit zu so gewaltiger Höhe leitete. Das Religionswesen hat manches mit dem der Griechen gemein. Rom hat dieselben Götter, aufserdem aber noch eigentümliche, wie den Janus. Besonders zahlreich sind ferner die auf den Ackerbau bezüglichen Gottheiten, z. B. der Saatengott Saturnus und seine Gemahlin Ops, die Heerden mehrende Pales (Palilia oder Parilia von parere), der Gott der Ernte Vertumnus (vertere) u. a. Das religiöse Bedürfnis führte aber auch sogar zum Kultus persönlich gedachter Eigenschaften (Concordia, Pax, Fides) und selbst zur Einführung völlig fremder Gottesdienste (Kybele, Mithras, Isis). Priesterkollegien, wie die Pontifices, Fetiales, Augures, und Einzelpriester, wie die Flamines, besorgten den umfangreichen Dienst der Götter. — Die Römer waren religiosisimi, ja superstitiosi. Die Zuwanderung der Einwohner von dem alt angesehenen Alba Longa (Luceres) dürfte sich nicht gewaltsam vollzogen haben. — Das an- geblich infolge dieser Vorgänge geltend gemachte ius provocationis wurde erst später gesichert; immerhin entwickelte sich früh das so praktische Rechtsbewnrstsein des Volkes. Die Anziehungskraft Roms macht sich auch flufsabwärts geltend; zahlreich kommt von hier die Landbevölkerung (Plebejer v. plere) nach Rom und füllt die Stadt. Um so mehr suchen die Alt- oder Vollbürger (patres), die Mitglieder des Senats sind oder doch es werden können (patricii), ihre Vorrechte festzuhalten (ius suffragii, honorum, conubii, possessionis agri publici, sacrorum). Doch der wachsende Einflufs der immer zahl- reicher auftretenden Zuwanderer vom nahen Lande (plebeii) findet Unter- stützung bei den Königen, die ihrerseits mehr und mehr den Halt bei den Vollbürgern verlieren. Eine 3. Gruppe der freien Bevölkerung sind die Clienten. Sie sind, wie in Athen die Metöken, aus geschäftlichen Gründen zugewandert, können aber nicht wie die Plebejer selber ihr Recht verfolgen, sondern müssen sich vor Gericht durch einen Patron (von pater, wie matrona von mater) vertreten lassen und haben, ohne selbst zu sprechen, dem Rechtshandel nur zuzuhören (cluere hören). Aus guten Gründen wählen sie sich die Patrizier und nicht die Plebejer zu Patronen; sie stehen zu ihnen in einem Pietätsverhältnis. Tarquinius Priscus kommt nicht blofs selber aus Etrurien., sondern bringt auch etruskische Baukunst (Kloaken) und etruskisches Forrnel- wesen. Der Kloakenbau entsumpft die damals viel tiefer gelegenen Thal- mulden am Flusse und vollendet damit Roms Befähigung zür großen, ja zur Weltstadt. Natürlich wirkten die Bauten auch auf die rasche Zu- nahme der Bevölkerung förderlich ein. Die Einteilung des Volkes nach den Wohnsitzen in 30 Tribus hat die Einrichtung der Tributkomitien zur Folge, in denen, wenigstens später, die Patrizier nicht mehr erschienen. Die 4 städtischen Tribus waren von den 26 ländlichen durch die Servianische Ringmauer geschieden und um- fafsten die 7 Hügel: Capitolinus, Palatinus und Aventinus am Flusse. Diese waren vollkommene Hügel, die bei einer etwaigen Überschwemmung als Inseln erschienen; die 4 anderen Hügel, der Quirinalis, Viminalis, Esquilinus und Caelius waren nur von Westen aus gesehen Hügel und sprangen halbinselartig von Osten her in die Ebene vor. (Das alte Septi- montium ist etwas anders gemeint.) Eine zweite Einteilung des Volkes durch Servius ist die in 5 Klassen nach Mafsgabe des Vermögens. Der Zweck war weniger Rechte zu erteilen, als Pflichten, namentlich kriegerischer Art, auf timokratischer Grundlage aufzuerlegen. Zum Zwecke dieser Belastung wurden auch die Plebejer in den Staatsverband hineingezogen. Die älteste Einrichtung des Kriegswesens war die, dafs die Aus- hebung (delectus) eine Auslese traf (legio) und zwar aus jedem Tribus von je 1000 zu Fufs (milites = Tausendgänger) und je 100 zu Rofs. Die alte legio zählte demnach 3300. St-it Servius Tullius wurden bereits 17 000 zu Fufs und 1800 Reiter ausgehoben. Zu diesem Zwecke war das Volk folgendermafsen eingeteilt: 1. Klasse 80 Centurien. — Vermögen 100 000 As. (Urspr. 18 Reitercenturien. 2. n 20 » 75 000 „ 3. n 20 Jj 50 000 „ 4. n 20 n 25 000 „ 5. n 30 r 11000 „ 2 w fabri ferrarii und tignarii. 2 n tubicines und cornicines. 1 capite censi oder proletarii. 193~ Die Reicheren stellten demnach eine gröfsere Zahl und hatten auch eine vollständigere Bewaffnung. Nach unten hin nahmen zunächst die Verteidigungswaffen (arma), dann die Angriffswaffen ab. Die Dienstpflicht der iuniores dauerte vom 17, bis 45. Jahre. n n » seniores „ „ 45. „ 60. „ Die Kosten hatten im wesentlichen die Krieger selber zu tragen. Die Vergröfserung der Stadt ergiebt sich aus der ungemeinen Heeresvergröfserung und aus dem Hineinziehen zweier Hügel in dieselbe, des Viminalis und des Esquilinus. (Exquilinus, Gegensatz von inquilinus) Die zunehmende Ungleichheit des Besitzes folgt aus der Einteilung nach demselben und der Besteuerung ex censu, nicht mehr viritim. Diese Ein- schätzung und die Wiederholung derselben alle 5 Jahre machte den aus plebejischer Herkunft stammenden König (Servius) bei den besitzenden Altbürgern nicht beliebter, während das Verhältnis desselben zu den Latinern, die sich den Plebejern näher verwandt fühlten, ein freundliches blieb. (Dianentempel auf dem Aventin.) Die Stellung des Tarquinius Superbus daheim und gegenüber ganz Latium war eine gewaltige. Aber die Macht und Prachtentfaltung (Juppitertempel auf dem Capitolinus) widerstrebte den die Kosten tragen- den Vollbürgern (Patriziern), denen der Besitz das Selbstgefühl gesteigert hatte. Zuletzt wurde der König ( ähnlich und zu gleicher Zeit wie die Pisistratiden) gewaltsam entthront. — Jedenfalls war aber Rom jetzt, wenn auch die kriegerische Stärke durch die Vertreibung der Könige nicht gewann, so reich und groß geworden, dafs keine Stadt in Latium sich ihm auch nur entfernt vergleichen konnte.

9. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Die Reehtsentwicklmig 510/366 bezw. 300. Das Kriegswesen. Nr. H. Carsioii o Die Rechtsentwicklung 510/366 bezw. 300. A. Die Gewalt des Einen Königs ging auf 2, für 1 Jahr gewählte, verant- wortliche Konsuln über (ursprünglich Prätoren). Abgetrennt aber wurde von den 3 Befugnissen die priesterliche für einen rex sacri- ficulus; beschränkt die richterliche in der Stadt und nur die feldherr- liche wurde, um den Staat nach aufsen möglichst stark zu machen, ungeschmälert auf die Konsuln übertragen. Der Senat hatte, während die Konsuln die Ausführung besorgten, den betreffenden Rat zu beschliefsen. Seine Mitglieder wurden lebens- länglich vom Konsul, später vom Censor, eingesetzt: — Fragen, die das ganze Volk angingen, wie Gesetze, Verträge, Krieg und Frieden, Entscheidung über die Provoeation und Ähnliches kamen natürlich vor die Centuriatkomitien, in denen beide, Patrizier und Plebejer^ ver- treten waren. Doch hatte der Senat, gewissermafsen wie das preufsische Herrenhaus, diese Beschlüsse der Volksvertretung zu bestätigen. In schwierigen Zeiten (Krieg, innere Unruhen), die eine rasche thatkräftige Leitung wünschenswert machten, schlug der Konsul auf Anregung des Senates aus den gewesenen Konsuln einen Dictator vor. (a consule dicitur.) Seine weitgehende, uneingeschränkte und un- verantwortliche Gewalt wurde durch die Zahl von 24 (statt 12) Lictoren äufserlich gekennzeichnet. Die Amtsdauer währte 6 Monate. Wie die Stellung des Senates nach 510 eine einflufsreichere ge- worden war, so auch die der alten Bürger oder Patrizier. Der Streit um Anteil an ihren Vorrechten (suffragium, honores, conubium, possessio agri publici, sacra) beschäftigte die Plebejer in dieser Zeit (bis 366 bezw. 300) vorzugsweise. So zähe die Patrizier ihre Sonderrechte, namentlich den Besitz des Öffentlichen Ackers festhielten, so beharrlich drängten die immer zahlreicher werdenden Plebejer nach völliger Gleichheit. Zu Hülfe kam ihren Bestrebungen ihre Unentbehrlichkeit, in den vielen und schweren Kriegen. B. 510 Könige vertrieben. Dieselben machen immer angestrengtere Ver- suche, die Macht wieder zu gewinnen. Die ersten Versuche be- zweckten, durch List (Verschwörungen) die Rückkehr zu ermöglichen. 509 Wiederholung des Versuches durch Gewalt (im Walde Arsia). 508 Wiederholung des Versuches ebenfalls vom Norden her mit Porsennas Hülfe. (Horatius Codes, Mucius Scävola, Cloelia.) Den Gewinn hat nur Porsenna. 501 Dictatur gegen so viel Feinde eingerichtet. 496 Schlacht am See Regillus: Versuch des Tarquinius, vom Süden aus mit latinischer Hülfe den Thron zurückzugewinnen. Den Vorteil haben nur die Latiner, welche Anteil an der Krieges- beute und an den Festen erhielten, nicht Tarquinius, der end- lich verzichtete und nach Cumae in die Verbannung ging. Die endlosen Kämpfe hatten die Plebejer um so mehr erbittert, als sie durch dieselben für alle ihre Bemühungen nur tiefer in die Schulden versanken, während die Patrizier die etwaigen Vorteile (ager publicus) allein genossen. Endlich ziehen sie, bewaffnet nach Kriegesart, aber mit Weib und Kind aus Rom hinaus, um eine selbständige Stadt zu gründen. Dadurch er- reichen sie den Anfang einer Beteiligung an der römischen Staatsgewalt und bemühen sich nun weiter I. 494/448 um Gesetze zu ihrem Schutze und Ii. 445/300 um Gesetze zur thatsächlichen Mitwirkung an der Verwaltung. I. Gesetze zum Schatze der Plebejer: 494 1. secessio in montem sacrum: Volkstribunen und Ädilen. Die Volkstribunen (2, später 5, zuletzt 10). Ihre Rechte sind a. ius auxilii (delectus, tributum, iudicium). Hernach erweitert zum ius intercedendi oder veto (z. B, gegenüber Senats- beschltissen). b. ius prensionis. c. ius agendi cum plebe. (Am meisten gefürchtet.) Die Yolksädilen. Spiele. Marktpolizei. Die Listen der Plebejer in der aedes Cereris, daher Ädilen. 491 Cn. Marcius Coriolanus regt bei einer Hungersnot die Aufgabe des Tribunats an und wird verbannt. — Volsker тог Rom. 486 Sp. Cassius Viscellinus macht den ersten Versuch (vgl. 366, 133), den Plebejern durch die lex agraria Anteil am ager publicus zu verschaffen. Das Gesetz angenommen, aber nicht ausgeführt; er selber hingerichtet! 477 Unglücklicher Kampf der Fabier an der Cremera gegen Veii. Die von dem Einen überlebenden Fabier abstammenden Nach- kommen verändern — ein seltener Fall! — die Überlieferung der Familie und werden volksfreundlich. (Vgl. die volksfeindlichen Claudier und Quinctier, die volksfreundlichen Horatier und Valerier.) 471 Publilius Volero setzt durch, dafs die Tribunen in den Tributkomitien (nicht in den Centuriatkomitien) gewählt werden. 458 Die Äquer von dem Dictator Quinctius Cincinnatus auf dem Algidus eingeschlossen und zur Abtretung Corbios genötigt. 462 Terentilius flarsa schlägt das Anfschroiben der Gesetze über die Amtsgewalt der Konsuln vor. Erst 454 nach vielen Kämpfen und vielem Feilschen zugestanden. (In diesen Wirren dringt der Sabiner Herdonius sogar bis aufs Capitol.) Als Abfindung 457 den Plebejern 10 Tribunen (statt 5) und 456 der Besitz des Aventin zugestanden. Endlich geben die Patrizier nach. 3 Männer nach Athen und dem übrigen Griechenland, um dort bewährte Gesetze kennen zu lernen. 451/450 Decemviri: 10 + 2 = 12 Gesetze. Appius Claudius und die anderen schliefslic.h gestürzt (Virginia), nachdem eine 2. secessio ihren Druck ausgeübt. Die Zwölftafelgesetze behandeln das Straf- recht, geben aber keine politischen Rechte. Sie bestimmen z. B.: a. Über das Leben eines Bürgers entscheiden nur die Centuriat- komitien (nicht Curiat- und Tributkomitien). b. Schulderleichterungen und conubium werden indes nicht zu- gestanden. 449 Leges Valeriae Horatiae. 1. Provoeation gesichert. (Ne quis ullum magistratum sine provo- catione crearet.) 2. Hochheiligkeit der Volkstribunen und Ädilen bestätigt. (Ut qui tribunis plebis, aedilibus noeuisset, eius caput Jovi sacrum esset, familia (Besitz) ad aedem Cereris, Liberi Liberaeque venum iret. 3. Beschlüsse des Plebs tribusweise gefafst, sind — wenn ex auctoritate senatus eingebracht — für das ganze Volk bindend. (Ut quod tributim plebes iussisset, populum teneret.) Ii. Gesetze zur thatsächlichen Mitwirkung an der Verwaltung. 445 Leges Canuleiae (sehr wichtig für die Ausgleichung der Stände). 1. Heirat mit Plebejerinnen ohne Rechtsnachteile. (Ut conubia plebei cum patribus essent.) 2. Konsulat aus religiösen Bedenken noch nicht zugestanden, wohl aber tribuni militares consulari potetaste (3, 4 oder 6) — Abgezweigt die Censur (2), die den Patriziern Vorbehalten blieb. (Einschätzung alle 5 Jahre, sittenrichterliche Aufsicht, Verpachten der Staats- einnahmen, auch lectio senatus, bezw. motio de senatu.) 439 Sp. Maelius durch Servilius Ahala ungestraft auf offener Strafse ermordet, da er unbefugt (statt des praefectus annonae) Getreide verschenkt. 421 Quästor (Schatz- und Rentmeisteramt) den Plebejern zugänglich. Die Zahl auf 4, später auf 20, ja 40 erhöht. 405/396 Veji eingenommen und zerstört. Die uneinigen Etrusker wurden damals von allen Seiten bedrängt (von Syrakusanern, Römern, Sabinern, namentlich aber von den Galliern). Be- merkenswert ist, dafs dies 1» die erste planmäfsige Belagerung der Römer; diese wurde 2. den Winter hindurch fortgesetzt; deshalb 3. dem Fufsvollce jetzt Sold gewährt. 390 Niederlage an der Allia. Rom von den Galliern eingenommen und zerstört. 384 Marcus Manilas, der Verteidiger der Burg, wird, da er den armen Plebejern beim Wiederaufbau der Häuser mit Geld hilft, getötet (wie einst Cassius und Maelius). Die erbitterte plebs dringt um so zäher nach durchgreifenden Gesetzen und Rechten. 376/366 Leges Liciniae Sextiae nach lojährigem Kampfe angenommen. 1. Schuldgesetz. (Ut deducto eo de capite, quod usuris pernu- meratum esset, id quod superesset, triennio aequis portionibus persolveretur.) 2. Ackergesetz (... ne quis plus quingenta iugera agri publici possideret). 3. 1 Konsul Plebejer (..consulumque utique alter ex plebe crearetur). Abgezweigt vom Konsulat wird die praetura. Neu. eingerichtet die Würde des aediles curules. Der Prätor hatte die Überwachung des Rechtswesens, die Ädilen die öffentlichen Spiele. Das 1. Gesetz (Bchuldgesetz) kam den armen Plebejern zu statten, das 3. den reichen, das 2. aber wurde wieder nicht aus- geführt. Trotzdem ist jetzt der Höhepunkt im Widerstreit der 2 Parteien erreicht und die noch unzugänglichen Ämter werden bald ohne ernstliche Kämpfe ebenfalls zugestanden. So 356 Die Dictatur. 351 Die Censur. 337 Die Prätur. Weitere Erfolge: 326 Aufhebung der Schuldhaft. 312 Nicht grundbesitzende Leute durch Appius Claudius in die Tribus aufgenommen. 300 Lex Ogulnia. Auch das Priesteramt (Pontifikat und Augurat, aber nicht dasjenige des rex sacrificulus und der flamines) den Plebejern zugestanden. (Statt 5 jetzt 9.) Dem Range nach folgen sich die Ämter: Quästur, Ädilität, Prätur, Consulat, Censur, Dictatur. Erreicht war jetzt durch die nachhaltige, aber nicht unbillige Forderung auf der einen und durch verständige und besonnene Nachgiebigkeit auf der andern Seite, dafs die Kluft zwischen beiden Parteien sich schlofs (Curtius) und dafs Patrizier und Plebejer in dem geeinigten Staate zu gemeinsamer patriotischer Thätigkeit sich wetteifernd verbanden. So entwickelten sich die höchsten Bürger- tugenden daheim (M’. Curius Dentatus) und im Felde (Manlius Torquatus, Decius Mus). So aber auch die grofsartige Staatskunst Italien and der Welt zu gebieten. Einen Anfang dazu machten die Römer, indem sie das südlich e Etrurien unterwarfen (Sutrium, Caere) und mit Geschick diese Städte ihrem Staate einfügten. (In Caere die civitas sine suffragio zum 1. Male 358 angewendet.) Ebenso wie auf dem Gebiete der Staats- kunst, traten sie jetzt auch auf dem Felde mit aufsergewöhnliehern Erfolge auf, zunächst im Kampfe mit den Galliern (Manlius Torquatus, Valerius Corvus) und entwickelten gegenüber dem stürmischen und ungeordneten Angriff derselben die planvolle und nachhaltige eigene Kampfesordnung. Das Kriegswesen. Der Kampf gegen Veji und die Gallier hatte nicht blofs insofern dem Heere einen anderen Charakter gegeben, als es jetzt besoldet wurde und demnach die Unterschiede der 5 Klassen innerhalb der Legion wegfielen und die Gliederung nach Dienstalter und Waffentüchtigkeit möglich wurde (die allerjüngsten verwendete man als velites oder Leichtbewaffnete), sondern jetzt wurde auch (durch Camillus?) eine Aufstellung der Legion in Form der acies triplex vorgenommen, die zunächst gegenüber dem furchtbaren Anprall der Gallier die Nachhaltigkeit im Kampfe sicherte, dann aber auch über alle anderen Krieger jener Zeit eine zweifellose Überlegenheit gewährte. Sonst war von der geschlossenen Masse phalanxartig gekämpft, jetzt wurde die Legion in 3 Treffen aufgestellt; jedes derselben zählte 10 Manipel zu 2 Centurien. Das erste Treffen bildeten die Hastaten, die mit der hasta, später mit dem O'/s Fufs langen und 11 Pfund schweren pilum den Kampf eröffneten. Nachdem die Hastaten diese Lanzen — vielleicht auf 10—15 Schritt Entfernung — über die Köpfe der Vordermänner hinweg in den Feind geschleudert und die erste Erschütterung gebracht hatten, griffen sie zum kurzen, zweischneidigen Schwei’te. Nach einem etwa 15 Minuten langen Kampfe löste die zweite Centurie (eenturia posterior) die vorderste (eenturia prior) ab, und trat also mit frischen Kräften dem schon in etwa erschöpften Feinde entgegen. — Hatten die Hastaten den Gegner noch nicht geworfen, so stritten dieprincipes(qui a principiogladio pugnant) und endlich noch im äufsersten Falle die Triarier des dritten Treffens. Mifsglückte auch jetzt der Kampf und war der Sieg nicht zu erringen, so zog man sich zu dem nahen Lager zurück. — Die Auf- stellung der 30 Manipel war in Form der quincunx ^ m ^ Die Manipel schlossen sich vor dem Kampfe aneinander an und zwar durch „Abstand rechts“ etwa 2*/2 Fufs, so dafs die linke Seite des ersten von der linken Seite des zweiten einen passus oder 5 Fufs entfernt war und die ganze Linie der Kämpfenden eine ununterbrochene Reihe bildete. Ebenso wurde „Abstand rückwärts“ auf dieselbe Entfernung genommen (5 Fufs von Brust zu Brust). Der Raum, den der kämpfende Manipel einnahm, wurde also gegen vorher vervierfacht. Auf diese Weise hatten die Kämpfenden zugleich den für sie nötigen Spielraum und auch Anschlufs aneinander. Raum für den geschlossenen Manipulus. Raum für den kämpfenden Manipulus. Die römischen Legionen standen gewöhnlich in der Mitte weiter rechts und links die Auxiliartruppen der Verbündeten, noch weiter an den Flügeln die Reiterei. Zur Einleitung des Kampfes dienten die leichten Truppen (velites oder rorarii). Aufstellung der einzelnen in den 2 Centurien, 1. Centurie. • ••••••••••• £ centurio prior. 2. Centurie. £ centurio posterior. Jede eenturia war im Kampfe 60 Fufs breit, 20 Fufs tief. Der Vorteil der Manipelstellung in der quincunx war der, dafs das 2. Treffen leicht an die Stelle des 1. und das 3< an die Stelle des 2. eintreten konnte. 1200 Hastaten 1200 Principes 600 Triarier. Die Aufstellung in der acies triplex gewährte der römischen Armee folgende Vorteile: 1. Die Schlpchtreihe war biegsam und konnte sich dem Gelände anpassen (im Gegensätze zu der sonst so furchtbaren macedonischen Phalanx. War diese ge- sprengt, etwa durch Elephanten wie bei Pydna, so war sie nur schwer wieder zusammenzufügen.) 2. Die Kraft des einzelnen wurde auf das vollkommenste ausgenutzt. 3. Die Nachhaltigkeit im Kampfe und das Festhalten der Ordnung, und daran fehlte es fast immer dem Feinde, war die denkbar größte. Zu dem allen kamen die äufserst zweckmäfsigen Waffen, die geschickte strategische Führung, die eiserne Disciplin und im schlimmsten Falle — ein Umstand, der die moralische Kraft der Soldaten wesentlich förderte — ein gesicherter Rückgang in das nahe Lager; denn niemals übernachteten die römischen Truppen im offenen Felde, sondern immer bauten sie nach Beendigung des Marsches ein zur Verteidigung eingerichtetes Lager.

10. Karten und Skizzen aus der Geschichte des Altertums - S. uncounted

1897 - Düsseldorf : Bagel
Thebens kurzdauernde Blüte. Philipp und die Griechen. Nr. 10. Thebens Emporkommen 379/361. A. Griechenland war durch den Frieden des Antalkidas in seine Teile auf- gelöst. Trotzdem besetzte Sparta, das doch diesen Zustand auf der Chalcidice gegen Olynth aufrecht erhalten wollte, gewaltthätig selber durch Phöbidas die Kadmea Thebens und liefs den klageführenden Thebaner Ismenias in Sparta sogar hinrichten (382). — Theben befreit sich durch Pelopidas, Mellon u. a., die nach Athen geflüchtet waren. — Bund mit Athen, dessen Piräus von Thespiae aus durch Sphodrias ebenfalls überrumpelt werden sollte. Athens neuer Seebund: Leistungen, nicht Lasten. Chabrias siegt über die Lacedämonier bei Naxos (376). — Sobald Theben und Athen zu Kräften gekommen, zerfällt ihr un- natürlicher Bund, da Theben Plataeae zerstört. — 371 Friedensverhand- lungen in Sparta. Theben friedlos, als es die Herrschaft über Boeotien nicht aufgeben will. (Epaminondas.) — Leuctra! B. Wie Theben über Boeotien suchen die Tyrannen von Pherä über Thessalien die Herrschaft zu gewinnen. 369 Jason von Pherä f. Sein Tod gestattet dem Epaminondas 369/362 vier Züge südwärts. Die bedeutendsten sind 369 der erste nach Sparta (glücklich verteidigt), Gytheum (Werften zerstört), Messene und Megalopolis. (Synökismen.) 362 der letzte. Epaminondas bleibt bei Mantinea. 369/364 Züge des Pelopidas nordwärts gegen den Tyrannen Alexander von Pherä und nach Macédonien. Pelopidas gefangen und durch Epaminondas befreit. — Philipp aus Macédonien als Geisel nach Theben. — Pelopidas 364 f bei Kynoskephalae. C. Theben, dessen 2 große Männer im Kampfe geblieben, wird dadurch auch wieder klein und schliefst Frieden. — Messenien bleibt frei. — Ohnmacht der griechischen Staaten. — Neue und gröfsere Staaten- bildung im Norden. Die Schlacht bei Leuctra 371. x Nachdem die thessalische Reiterei die spartanische auf die feindliche Mitte zurückgeworfen und diese damit ebenfalls in Ver- wirrung gebracht, geht der thebanische linke Flügel unter Epaminondas als Phalanx im Geschwindschritt auf den rechten spartanischen vor und deckt sich gegen die Überflügelung durch das Abschwenken und den darauf folgenden Seitenangriff der 300 Auserlesenen unter Pelopidas; dann drückt sich die 40 Mann tiefe Phalanx durch die Scharen des Kleombrotus hindurch. Die Bewegungen wurden mit solcher Ge- schwindigkeit ausgeführt, dafs der rechte spartanische Flügel gegen den Doppelangriff sich nicht zu halten vermochte und der linke gar nicht mehr zum Kampfe kam. Kleombrotus, Sphodrias und viele andere waren in dem furchtbaren Handgemenge geblieben. Macédonien zu Beginn der Regierung Philipps Ii. mm » 346. Alexander 1. I Perdikkas K. f 413 Archelaus f 399 I Amyntas Iii.f 369 —-----A.- Alexander Ii. f 368 Perdikkas Ih.f 359 Kleopatra (T. d. Olympias) Philippus Ie .t 336 ______A------------ Alexander d. Gr. (S. d. Olympias) f 323 Alexander Ägus (S. d. Roxane) Herakles. Das ganze, etwa 800 □ Meilen große Macedonien, wird landeinwärts von den Ausläufern des Pindus, sowie vom Skardus und Rhodopegebii’ge eingefafst. Die gröfseren Flüsse Haiiakmon, Ludias, Axius und Strymon fliefsen fast concentrisch in das ägäische Meer und weisen damit nachdrücklich auf den Verkehr mit den Griechen hin. Östlich vom Strymon der goldhaltige Pangäusberg, südlich von Macedonien die von den Griechen stark kolonisierte Halbinsel Chalcidice. Vorgeschichte: König Alexander I. hatte sich dem Xerxes unterwerfen müssen; nach der Befreiung suchte Perdikkas seine Selbständigkeit durch eine schwankende Politik zu erhalten und unterstützte zeitweilig den Abfall Potidäas von Athen; Archelaus förderte die Kultur des Landes durch Annäherung an die belebte Küste (Residenz von Ägae nach Pella) und durch die Berufung griechischer Künstler nach Macedonien (Zeuxis, Euripides). Unter Amyntas Iii. begannen illyrische Angriffe und innere Wirren, die u. a. Pelopidas ins Land riefen und Philipp als Geisel nach Theben brachten. Philipp, schlau und gewissenlos, ehrgeizig und verwegen, war diplomatisch und politisch gleich hervorragend. Er stellte sich zunächst das Ziel, mit einem tüchtigen Heere Macedonien, dessen Thron er mit Gewalt erworben, zu sichern und landeinwärts bis an die Berge auszudehnen. So gewann er westwärts die Pinduspässe und das Land bis an den Lychnidos-See, nordwärts die Gebiete der Päonier fast bis zum Skardus und ostwärts jenseits des Strymon den Pangäusberg bis zum Nestus. Die Armee, die ihm hierzu verhalf, bestand aus dem vorzüglichen macedonischen Fufsvolke, das er in einer verbesserten Phalanx aufstellte (16 Mann tief; Stofslanzen 16 Fufs lang). Später ver- vollkommte er sein Heerwesen noch mehr durch Hinzufügen thessaliseher Reiterei und durch die Ausbildung der Technik in den Kriegs- und Belagerungsmaschinen. In 3 Abschnitten wird die Höhe erreicht. 359 '353 : Die Meeresküste wird fast überall unterworfen. 352/846 : Die überwiegende Macht in Mittelgriechenland wird erzwungen. 346/336: Ganz Griechenland für die gemeinsame Bekriegung der Perser gewonnen. Zur ungestörten Begründung und ersten Ausdehnung seiner Macht mufs er die Griechen beschäftigt wissen. I. 359/353 Deshalb fördert er gleichzeitig die Verhetzung der Athener mit ihren Bundesgenossen und der Amphiktionen mit den Phociern. (Duobus litigantibus tertius gaudet.) Philipp nimmt die griechischen Plätze Pydna, Amphipolis, Potidäa, Methone und den Pangäus, an dessen Ostseite er die bergbautreibende Stadt Philippi anlegt; dieselbe bringt ihm 1000 Talente jährlich ein. — Dann mischt er sich in den Streit der Aleuaden mit Lykophron von Pherä, besetzt Pagasä und Magnesia und unterwirft sich dadurch Thessalien. Endlich läfst er sich 353 gegen die Phocier in den heiligen Krieg rufen. Die Athener werden inzwischen (357/355) durch den Bundesgenossen* krieg beschäftigt (Chios, Cos, Rhodus). Später ziehen sie sich, durch Phi- lipp über seine Friedensliebe sich gern täuschen lassend, zu behaglichem Genüsse zurück. (Eubulos.) Ebenso lähmend wirkt die Zerrissenheit der Parteien: Patrioten, (Demosthenes, Hyperides ) Verräter, (Äscliines, Philo- krates ) Vertrauensselige, (Isokrates ) Durch den 3. heil. Krieg 355/346 sind die meisten Völker Mittelgriechen- lands und auch Thessaliens beschäftigt. Der Tempelraub der Phocier gestattet diesen die Bildung zahlreicher Söldner- heere unter Philomelos, Onomarchos und zuletzt Phayllus. Gegen ihre Übermacht müssen die Thebaner selber Philipp in den Streit hinein- ziehen. Pessimisten. (Phocion ) Demnach ist Philipp durch die Wirren Griechenlands zunächst ungestört geblieben und dann geradezu groß gezogen. Ii. 352/346 Philipp vernichtet 352 Onomarches am pagasäischen Meerbusen, wird aber durch Phocion, der im malischen Meerbusen kreuzt, am Eindringen in die Thermopylen abgehalten. — Olynth, trotz dem Drängen des Demosthenes von Athen nur ungenügend unterstützt, fällt 348 und damit die mächtigste Stadt der Chalcidice. — Die nächste Zeit durch die Truggesandtsch,aft (Philokrates) verloren. — So mufs Athen 346 den Frieden des Philokrates annehmen und Philipp in Phocis eindringen lassen. Die Phocier werden niedergeworfen; ihre 2 Stimmen im Amphiktionenrat Philipp übertragen; ihre Städte zerstört. Iii. 346/336 Während des „faulen“ Friedens dringt Philipp in Thracien immer weiter ostwärts. Kersobleptes bezwungen. Selbst Perinth wird 340, freilich vergebens, angegriffen; ebenso Byzanz 339. Unmittelbar darnach aber und trotz dieser „Untreue“ wird Philipp zum 4. heil. Krieg gegen Amphissa gerufen, zerstört dies, besetzt jedoch auch Elatea, das die Thermopylen und den Weg nach Theben beherrscht. — Athen (Demosthenes) verbindet sich mit Theben. — Beide entscheidend geschlagen bei Chäronea 338. Theben unterworfen, Athen abhängig. — 337 Auf dem Städtetage in Korinth wird Philipp zum Oberfeldherrn gegen die Perser erwählt. — 336 Philipp in Pella auf der Hochzeit der Tochter ermordet! Der Zug gegen die Perser, ja selbst die Herrschaft über Griechenland und Macedonien scheint in Frage gestellt zu sein.
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TM Hauptwörter (200)200

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