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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. uncounted

1874 - Mainz : Kunze
Vorwort mi* Weiten Auflage. Die zahlreichen freundlichen Beurteilungen, welche das vorliegende Buch bei seinem ersten Erscheinen erfahren hat, siud mir eiue Gewähr dafür, daß demselben anch die innere Berechtigung zur Existenz nicht fehlt. Der im Vorworte zur ersten Auflage dargelegte Plau hat so allgemeine Zustimmung gefunden, daß die Ansichten dar- über nur in zwei Punkten auseinander giengen. Diese betrafen aber nicht das, was gegeben , sondern was vor- enthalten war, nämlich 1) die Apenninen- und Balkan- Halbinsel, 2) die außereuropäische Welt in allgemeiner Uebersicht. Daß ich mich bemühet habe den berechtigten Wünschen und Forderungen nach diesen Seiten entgegen- zukommen, wird sich hoffentlich aus dieser ueueu Bear- beituug erkennen lassen. Da dieselbe aber über Erwarten schnell nöthig wurde — das nonum prematur in an- num gilt eben nicht leicht für zweite Auflagen von Schul- schristen —, so bin ich jetzt nicht im Stande zu dem Danke, den ich hiermit den verehrten Herren sage, die das Werk durch Rath oder Widerspruch haben fördern helfen, an diesem Orte anch noch die Gründe darzulegen, warum ich gerade nur soweit, wie es geschehen, auf die ausge- sprocheueu Wünsche habe eingehen können. Doch hoffe

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. uncounted

1874 - Mainz : Kunze
ich noch Gelegenheit zu finden, sowohl hierüber als über den geographischen Unterricht in den obern Klassen der höhern Schulen überhaupt meine Ansichten näher darzn- legen, und wiederhole hier deshalb ans dem Vorworte zur ersten Auflage nur den einen Punkt, „daß es die Selbstthätigkeit des Schülers ist, die auf der ^ober- steu Stufe auf alle Weise gefördert, freilich auch geleitet werden soll. Darum, nicht ausgeführte Bilder, sondern Skizzen habe ich den Schülern bieten wollen, mit deren Hülfe sie in das vor ihnen wie todt daliegende Kartenbild wieder Gestalt und Leben zu bringen haben, Skizzen, die je nach der historischen Bedeutung der betreffenden Länder bald bloße Umrisse, bald Ansätze zu detailliertem Ausführungen enthalten, während die Anmerkungen unter dem Texte Winke für reifere Schüler sind". Wiesbaden, den 28. September 1874. Dr. Götze.

3. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 5

1874 - Mainz : Kunze
— 5 — Regelmäßigkeit bei allem Wechsel seiner reichen Natur- formen zeichnet das deutsche Land aus. Es erhebt sich von den Nordküsten aus nach Süden in 3 aufeinander folgenden Stufen als Tiefland, Mittel- und Hochgebirgsland. Die bei- den ersten bilden durch die ihnen gemeinsamen Flußgebiete des Rheines, der Weser, Elbe und Oder ein Ganzes mit nordwestlicher durch den Lauf der Elbe angedeuteter Abdachung, die dritte Stufe neigt sich mit Ausnahme^ des Vorlandes nach Osten, angedeutet durch den Lauf der Donau und die Längen- thäler der Alpen; das Rh ein gebiet verbindet die 3 Stufen. Die Unterschiede im Klima bei der Ausdehnung des Landes über 10 Breitengrade werden sammt seiner Einwirkung auf die Vegetation und Lebensweise durch diese Erhebungsverhältnisse zum Theil ausgeglichen. Die größten Gegensätze nicht N. und S., sondern No. und Sw., das dem russischen Coutiuentalklima zunächst ausgesetzte Ostpreußen und die vor dem Nordost durch den Schwarzwald gedeckten Rheinufer, und aus kleinstem Räume zwischen dem den italischen Südwiudeu geöffneten Thale von Meran, und dem daraus aufsteigenden Oezthaler Ferner. Die baierische Hochebene aber ähnlich der sächsischen Tiefebene durch das rauhe, feuchte, veränderliche Klima, das abhängig ist von ihrer Alpenwand. *) Auf der ersten Stufe, -wie auf der dritten herrscht das Einförmige, Einheitliche und Große vor, dort die Ebene, hier das Alpenland; dem entsprechen die großen Staa- tencomplexe. Zwischen beiden in Mitteldeutschland, dem Lande des buntesten Wechsels von kleinen Ebenen, Bergen, Thälern, Flüssen: die Menge der kleinen Staaten. A. Das Tiefland. Der mittlere Theil der großen einförmigen europäischen Tiefebene, von O. nach W. immer mehr durch deu Nordrand des Mittelgebirges eingeengt. Bei einer Erhebung des Meeres um 500' würde Deutschland eine Griechenland nahe kommende Küstenentwicklung haben; die größten Buchten die von Schlesien, Leipzig, Münster, Cöln. — Spuren des alten Meeres- bodens u. a.: welliges Laud, die beiden Landrücken, Bern- stein-, Gyps- und Salzlager, erratische Blöcke. *) „An dieser stauen sich die kalten Nordwinde auf, die warmen Süd- winde werden abgehalten."

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 7

1874 - Mainz : Kunze
— 7 - Stettiner Haff buchtenreich mit vorliegenden höheren und bewal- deten Inseln: Alfen, Schleswigs Brückenkopf und Rügen, Stralsunds idyllisches, durch Sturmflutheu zerrissenes Vorland; in Hinterpommern geradlinige Sandküste, in Preußen durch Haffbildung und die Halbinsel Samland gegliederte Dünen- küste. Auch die Ostsee kein unfruchtbares Meer; friedlicher und blutiger Kampfplatz der nördlichen und südlichen Germanen. Große Zahl von Seestädten seit der Germanisierung: Lübeck, im Mittelpunkt des Hansagebietes, nur 8 Meilen von der unte- ren Elve, einst der nächste Hafen für die gewerblichen sächsischen und westfälischen Hansastädte; Stettin, der Hafen für das getreidereiche Oder- und Warthegebiet. Die Seestädte Preußens, Dan zig und Elbing im fruchtbaren Weichseldelta, Königs- berg am Pregel und Memel, der Hafen des Niemengebietes, die nördlichste preußische Stadt, werden durch das Wintereis, noch mehr durch die nahe russische Zollgrenze beengt. 2. Hinter der Ostseeküste die baltische Seenplatte, die bis in die Sandflächen Jütlands verlaufende Fortsetzung des nördlichen uralischen Landrückens, durchschnittlich 3—500' hoch (Thurmberg in Pomerellen über 1000'), Wasserscheide zahlreicher Flüsse, meist Acker- oder Waldboden in der Umgebung der Ge- Wässer, ties durchfurchte öde Sandhöhen besonders in Hinter- Pommern, mit bedeutendem frnchtbaren Vorlande um das kurische Haff und die pommersche Bucht. In den östlichen und mittleren Theilen auch breite Abdachung zu den Sumpfstreifen des Hinter- landes durch meist öde waldige Sandflächen: in Preußen die masurische Johauuisburger Wilduiß, westlich der Weichsel gegen die Oder hin die Tuchler Haide mit der Verbiuduugs- straße zwischen dem fetten Danziger Werder und der Neu- mark*), dem südlichsten Theile des ganzen Landrückens. Ab- dachuugeu der Mecklenburger Platte: Uckermark (zur Oder), Ruppin^), Prieguitz, Lauenburg lznrhavel und Elbe). Die vom sarmatischen und wendischen Tieflande abgewandten und eigenartigen zum Theil idyllischen Küstenlandschasten *) Am Sumpfstreifen des Südrandes eine andere Verbindungsstraße des Ostens und Westens von Thorn aus; beide gedeckt durch Küstrin sin der Nähe Zorndorf). Hier des „Oberstlieut. Fritz" nationalökonomische Studien im Hinblick anf jenes Sumpfland, den Warthedistrict. **) Mit den kleinen Parkseen des Rhin (Rheinsberg); von da über Fehr- bellin zur ähnlichen Landschaft von Sanssouci.

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 9

1874 - Mainz : Kunze
— 9 — den) regiert, das vom Jahdebusen bis ins Osnabrückische sich erstreckende und von Hannover umschlossene Oldenburg.) 3. Der südliche Landrücken, sandige Fortsetzung des sogen, südnralischen Höhenzuges, niedriger, unfruchtbarer und weniger zusammenhängend, als der nördliche. Zwischen der oberen Oder, die ihn vom Nordabhange der Sudeten trennt, der oberen Weichsel und dem Quellbezirk der Warthe, der höchste Theil: Die Tarnowitzer Höhen, der reichste ostdeutsche Bergwerksbezirk (Kohlen, Eisen, Galmei), zugleich der von vielen Straßen schon seit alter Zeit durchzogene Grenzbezirk zwischen preußisch und östreichisch Schlesien, Mähren und Galizien. Von Oppeln an macht er gleichmäßig mit dem reicheren Vorlande der Sudeten dem breiten Oderthale Raum, der Mitte Schlesiens mit der Hauptstadt Breslau (s. d. Sudetenland). Im N. die-- ser Stadt senken sich die Trebnitz er Höhen (Katzengebirge), in der Richtung des Sumpfgebietes der Bartsch, allmählich zur Oder. Jenseits derselben beginnt zwischen Gr. G log au*) und der Katzbachebene von Liegnitz, in größerer Annäherung an den Fuß der Sudeten, der meist noch 300' hohe Lausitz er Landrücken, theils mit Kiefern bestanden, theils mageres Ackerland, durchbrochen von Bober und Neiße (mit freundlichen Thallandschasien, Weinbau! bis gegen die Oder) und von der Spree. Zwischen dem wendischen Spreewalde (einer charak- tervollen Welt für sich) und dem Snmpflande der schwarzen Elster, und bis gegen Magdeburg hin der Fläming**), mit geringerer Breite, aber größerer Höhe. Bei Wittenberg erreicht der Südrand die Elbe. Hier der Uebergang aus Frau- ken und Thüringen nach der Mark***). Jenseits der Elbe das waldige Plateau der Altmark, und zwischen Aller und Elbe die öde, doch kulturfähige Lüne burger Haide, nur noch durch den Bardengau und das breite Stromthal vom baltischen Landrücken im Lauenburgischen geschieden. 4. Weiterhin bis zur Nordsee und dem Niederrheiu flaches, durch große Moore und Flußmarschen unterbrochenes Geestland *J an der Dresden mit Warschau verbindenden sächsisch-polnischen Königs- straße. **) Dessen vlämische Kolonien (v, Albrecht d, Bären gegründet) noch heute in ihrem Typus von den germanisierten Lausitzern unterschieden. Die großen Städte Brügge und Nymwegen erkennt man freilich in den Städtchen Brück und Niemegk nicht wieder. ***) vergl. die Linie Berlin, Großbeeren, Denuewitz, Wartenburg, Leipzig.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 47

1874 - Mainz : Kunze
— 47 — Skagens Horn, von gefährlichen Sandbänken begleitet*). Daher hier nur schwache Bevölkerung (1500 auf die Qm.; auf der folgenden Gruppe 3 — 4000). b. Die dänische Inselgruppe, das Bild eines von gewaltiger Meeresströmung von Skagenshorn her zertrümmerten Festlandes. Hügeliger, fruchtbarer Thonboden: große Ueberein- stimmuug mit den benachbarten Küsten; Ackerbau, Viehzucht, Rhedereihauptsächlichste Nahrungszweige. Seeland**), die größte und bevölkertste dieser Inseln, fast so groß, aber bevölkerter als Holstein. Liebliche Seen- und Hügellandschaften mit Buchen- Wäldern und zahlreichen Ortschaften. Natürlicher Mittelpunkt der dänischen Geschichte: voll von Erinnerungen aus alter Zeit. Roeskilde (Roßbach) die alte, einst große Königsstadt, bald überflügelt durch Kopenhagen (Kaufmannshafen), am größten und sichersten Hafen der Ostsee. c. Bornholm (10 Qm.) zwischen Rügen und Oeland in der Verlängerung der Granitplatte von Gothland; in der Mitte Haide, an den Rändern fruchtbar. 6. Zu diesem Besitzstande kommen die alten unter norwegisch- dänischer Herrschaft gebliebenen Kolonieen auf dem Wege von Norwegen nach Grönland („die Beiländer"): die kleine felsige Gruppe der Farö er (Schafinseln) ***), und nur in geringer Ent- fernung von Grönland die 1800 Qm. große, geheimnißvolle Eisinsel: Islands) zwischen dem Parallel vondrontheim und dem Polarkreise, im W. und N. zerbuchtet, im S. und O. um- mauert. Ohne die lebendigen, freilich auch zerstörenden vul- kauischeu Kräfte würde die Insel der tödtenden Macht der nahen grönländischen Eiszone und der Schnee- und Gletschermassen (Jökull) im Innern verfallen. Hohes Plateau mit (bis zu *) Die Schifffahrt wegen der Nebel hier noch gefährlicher, als die durch die Untiefen des stürmischen Kattegat. — Die Fahrt durch den Sund die kür- zeste, durch den großen Belt sicherer wegen größerer Tiefe und Breite (Kriegsschiffe), aber länger; voller Untiefen und daher nur selten benutzt der kleine Belt. **) 144, Holstein 152, Schleswig 166 Qm. ***) mit gleichmäßigem Seeklima, rauh, ohne Winterkälte, melancholisch wie die zahllosen in den Basaltspalten nistenden kommen. Gefährlicher Vogelfang, Schafzucht und Fischerei nährt die 8—9000 genügsamen Nor- männer. f) von Adam von Bremen irrthümlich als des Pytheas Thüle be- zeichnet.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 11

1874 - Mainz : Kunze
— 11 - die Politik festgestellt.- Die lothringisch-fränkischen Herzogthümer Jülich, Cleve, Berg") haben fremden Einflüssen kräftiger wider- standen. Cleve, die erste hohenzollern'sche Residenz in den Rheinlanden, unfern des oranischen Geldern. Auch im alten Lothringen entwickelt sich die Zollernmacht vom Tieflande her. — Von hier Straßen durch und um den Gebirgsrand zur Ver- biudung mit dem Saal- und Elblande, den alten Billingschen und Askauischeu Marken gegen die Sorben; dazwischen das Erzbisthum Magdeburg, dessen christlich-germanische Mission Hand in Hand mit der Ausbreitung des sächsischen Rechtes bis tief in Polen hinein auch den Handelsbeziehungen des großen Stapelplatzes Magdeburg zu Gute kam. — Der geringe Umfang des Tieflandes zwischen Saale und Elbe, ferner seine günstige Lage im S. von den zersplitterten wölfischen und askanischen Besitzungen, zwischen den Abdachungen des Thürin- ger- und Erzgebirgslandes, erleichterte den Wettinern, den Herrn der Markgr. Meißen und Landgr. Thüringen «ihre Wiege am am Fuße des Petersbergs bei Halle) die Vereinigung dieser Land- striche zu einem größeren Ganzen, dessen Mittelpunkt in der Ebene von Leipzig (d. i. Liudenstadt), dem großen Knotenpunkt der Völkerstraßen; dessen Hauptstädte aber an den Ostgrenzen, den Uebergängen über die Elbe zu den mit Knrsachsen lange ver- bnndenen Lausitzen: das alte Wittenberg im Kurkreise uörd- lich, das moderne Dresden in der Markgrafschaft Meißen südlich, am Fuße des Gebirges. 5. Im östlichen weit umfangreichern Tieflande, dem vom Bereiche der römisch-kaiserlichen Majestät am entferntesten gelegenen Landstriche, hat sich eine größere Staatseinheit ent- wickeln können. Ihr Schwerpunkt in dem durch Havel und Spree dem Elbgebiete zugehörigen ältesten Theile der Mark Brandenburg zwischen den beiden Landrücken, mit der Alt- mark als Stützpunkt jenseits der Elbe, und der Neumark als Angelpunkt jenseits der Oder; nördlich durch das weite Müu- duugslaud der Oder skandinavischem Einflüsse ausgesetzt, ehe Pommern gewonnen war, südlich durch die bis über den Spree- Wald hineinragende unselbständige Lausitz und deren Herren beengt. In der Mitte Berlin, das geographische und politische *) Jülich links des Rheins in der Ebene, Berg (Düsseldorf) rechts zum ^chiefergebirge hinauf. Cleve links und rechts vom Unterrhein zwischen den Geldernschen Landen b s zur Schenkenschanz vorgeschoben.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 49

1874 - Mainz : Kunze
- 49 — lüften weisen über den Ocean nach Amerika hinüber; in Jr- land, Großbritanniens oceanischem Vorlande, nähert sich die West- küste Amerika noch mehr als in der hesperischen Halbinsel. Auf den Süd- und Ostküsten liegen die Berührungspunkte mit Europa. Die Süd küste, einst durch die Stürme des Kanals von Gal- lien losgetrennt, trotzdem bei der geringen Entfernung von Dover nach Calais die Eingangspforte der alten keltischen Bevölkerung wie der römischen Legionen und des normannisch-französischen Adels. Die Nordseeküste hat den dorthin neigenden größten und reichsten Theil des Tieflandes der germanischen Einwände- rnng aus Deutschland und Skandinavien geöffnet. Hier der Schwerpunkt und Mittelpunkt der politischen Einheit und Macht. Erst seitdem ist das Land vor erfolgreichen Invasionen gesichert. — Die vermittelnde Stellung zwischen dem maritimen Europa und der oceanischen Welt, die an Griechenland erinnernde Küsten- entwicklnng, die günstigen Erhebungsverhältnisse, die durch das Seeklima*) begünstigte Ertragfähigkeit des Bodens, der Reich- thum an Erzen und Kohlen und die glückliche Mischung der Bevölkerung zu einem charaktervollen eigenartigen Ganzen auf germanischer Grundlage**) sind die hauptsächlichsten natürlichen Ursachen der englischen Macht und Seeherrschaft. Sie erstreckt sich über Ländergebiete, deren Flächeninhalt nur von dem des russischen und chinesischen Reiches übertroffen wird. 1) Die Insel Großbritannien***) (kelt: Albion), ein langgestrecktes gleichschenkliges Dreieck auf der Basis Landsend- *) Herrschend sind die warmfeuchten Westwinde, unter deren Einfluß die Smaragdiusel Irland die meisten Regentage, Devonshire nebst der In- fel Wight (Osborne) das relativ mildeste Klima in Europa hat. Der Win- ter ist hier nicht kälter als in der Lombardei. Die Ostsee leidet im Früh- jähr unter den rauhen Nostwinden (doch hat Südschottland noch dieselbe Temperatur wie Essex), das ganze Tiefland unter dem Nebel; daher der Spleen. **) Auch die englische Sprache ein Produkt dieser Mischung. Ihre Aus- breitung Hand in Hand mit der Ausdehnung der politischen und commer- ciellen Macht über die ganze Erde. Die englische Literatur dem deutschen Geiste mchr homogen als die französische. — Der Volkscharakter und die Gliederung der Stände so wie die Stellung der Kirche zeigt, wie zähes Festhalten am Alten (auch in den Formen) und freie Bewegung sich gegen- seitig wohl vertragen. "*) Britannia major, im Gegensatz zu Brit. minor, der Bretagne. Die beiden Ränder des äußeren Beckens des Aermelmeeres sind sowohl hinficht- lich der Bodenverhältnisse als der Bevölkerung einander ähnlich. Götze, geographische Repetitionen. 4

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 50

1874 - Mainz : Kunze
- 50 — Dover, mit den umliegenden kleinen Inseln über 4200 Qm. groß, aber mit ebenso viel Bewohnern als Preußens) Das keltische Element jetzt bis auf Nordschottland und die Hebriden zurückgedrängt, doch bewahrt das westliche Bergland, namentlich Wales, die Erinnerung an die frühere Selbständigkeit in der Pflege der kymrischen Literatur und Sage. a. Das Königreich England nebst dem Fürstenthum Wales. Wegen der an beiden Längsseiten tief einschneidenden Meerbusen ist kein Punkt weiter als 16 Meilen vom Meere entfernt; die großen Hafenplätze Liverpool, Bristol im W., Plymouth und die durch die Insel Wight und den Kriegs- Hafen Portsmouth gesicherte Rhede von Spithead, gegen- über dem neuen französischen Kriegshafen Cherbourg, im S., London mit seinen befestigten Vorhäfen und Hull im O., stehen deshalb, wie die übrigen vielen Häfen, mit allen Punkten im Innern in Verbindung. Zahlreiche Flüsse, größtentheils dem Nordseegebiete zugehörig, mit kurzem Laufe, aber reichlicher, durch die weit hinaufsteigende Meeresflut vermehrter Wasser- fülle. Die Flußgebiete untereinander und mit den verschiedenen Busen durch zahlreiche kunstvolle Kanäle verbunden (Bridgewa- ter), nirgends durch die Gebirge gehindert. Das Gebirgsland, theils isoliert im W., in den alten gälischen (kymrischen) Zufluchtsstätten der Halbinseln Corn- wall und Wales, und der wie letzteres wegen seiner land- fchaftlichen Reize gepriesenen Grafschaft Cumberland, theils von der fchottischen Grenze her unter dem Namen des Pennini- schen Gebirges mitten durch Northumberlaud und als hohe Peaks um die Tieflandsbucht von Liverpool herum, bis zur Mitte von England; es überragt nirgends (Snowdon 3500') die Höhe des Harzes; eine niedrigere Gruppe erreicht zwischen Tees und Ouse in Jorkshire die Ostküste. Das Gebirgsland bildet nicht sowohl wegen seiner Erhebung, als in Folge seiner Pro- dukte einen Gegensatz gegen das östlich davorliegende Tief- land**): meist von langen nach O. und No. gerichteten Hügeln *) Trotz der großen Unterschiede in den Bevölkerungszahlen des ge- werblichen Englands und Hochschottlands und trotz der stätigen Abnahme der Bevölkerung Irlands durch die Auswanderung geht die Einwohnerzahl des gesammten Königreiches (mehr als 32,000,000) weit über die Durch- schnittszahl hinaus. **) Trotz des Reichthums an Getreide und Vieh ist bei der besonders seit diesem Jahrhundert durch den Aufschwung der Gewerbe entstandenen Uebervölkerung stets große Zufuhr nöthig.

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 51

1874 - Mainz : Kunze
— 51 — durchzogen und nur um den Washbuseu herum von größeren Sumpfstrecken (tke Fenn) umgrenzt, hat dieses in England wie in Irland das Uebergewicht. Eine Linie vom Kanal von Bristol zum Humber die Grenze beider Theile. Dort die mächtigen Koh- len- und Eisengruben von Newcastle bis Birmingham^), die Gruudlageu der englischen industriellen und Handelstätigkeit. Dort die nirgends erreichte Anzahl großer moderner, in Rauch gehüllter Fabrik- und Handelsstädte (besonders an der Linie Liverpool, Manchester, Leeds, Hull) mit dem reichen, realistisch gebildeten Bürgerstande und dem großen der Schul- bildung ermangelnden Arbeiter-Proletariat. Hier (old England) das reiche Acker- und Wiesenland und die großen Parks**) mit den alten Schlössern, die Latifundien der weltlichen und geist- lichen Nobility, die alten zum Theil bis über die römische Zeit hinaufreichenden kleineren Städte ***), unter ihnen die reich dotier- ten Metropolen der bischöflichen Kirche und der wissenschaftlichen Bildung (Canterbury, Jork, Oxford, Cambridge; Eton, Shrewsbury). Hier aber auch London, der größte Städtecomplex der Welt, auf dem Boden der 3 Königreiche Essex, Sussex und Kent, der historische (Tower), politische, geistige und merkantile Mittelpunkt des Reiches, in der Mitte der fruchtbarsten Grafschaften-f), auf beiden Seiten der schon unter dem Einflüsse des Meeres stehenden Themse; daher schon als altbritische Stadt (Londinium bei den Römern) nicht nnbe- deutend. Durch das hügelige Tiefland gieng auch die große Römerstraße über Lincoln (Lindum) und Jork (Eboracum) bis zum vallum Hadrianiff), der alten schottischen Grenze, zwischen Earlisle und Newcastle, die später des Passes von Berwick halber bis zur Mündung des Tweed vorgerückt wurde. Ueber die Flächen führt ferner fast in gerader Linie von Haftings, vor London, St. Albans (Verulamium) *) Dazu kommen die Kohlendistrikte von Wales, in denen die Zinn-, Kupfer- und Bleierze von Cornwall ausgeschmolzen werden. **) Der Mangel an großen Wäldern wird dadurch nicht ersetzt. ***) Die alten englischen Städte zieren große Kirchen im normannisch- gothischen Stil, dem die himmelanstrebenden deutschen Thürme fehlen. f) Das ganze Reich wird in Grafschaften, Shires, (vgl. Scyregeresa, Sherisf, Earl) oder (in Schottland und Irland) Counties getheilt. ff) Im Westen ebenfalls viele römische Gründungen bis zur Mündung des Severn (Sabrina). Die Römer giengen auch hier den warmen Quellen nach (Bristol. Bath). Nordschottland und Irland blieb ihnen fremd. 4*
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