Die Lüneburger Heide an der mittleren Luhe. Im Gegensatz zu den beträchtlichen Hügeln an der oberen Luhe zeigt hier die Landschaft eine
sanftwellige Form. In ihrer tiefsten Rinne führt der Flusz seine stets klaren Wasser in Schlangenwindungen durch moorige Wiesen der Ilmenau zu. Wo der
Sandboden lehmhaltig ist, liegen im Windschutz knorriger Eichen, öfter umhegt mit einem Walle von Findlingsblöcken, umgeben von Wiesen und Äckern, nieder-
sächsische Langhäuser. Sie bilden zugleich Wohnstätte, Viehstallung und Scheuer der mühsam arbeitenden Heidebauern. Der Schäfer treibt seine Herde auf die
feuchteren Landstriche, wo Binsen, Sauergräser und Sumpfheide (Erica) locken Die kiesreichen Stellen schmückt im Frühling gelbblühender Einster, der jetzt im
Mittsommer dunkle Schoten trägt. Nun ist die Heide am schönsten. Sie schimmert und duftet im Purpurgewande des blühenden Sandheidekrautes (Calluna),
soweit das Auge über die menschenleere Fläche mit silberstämmigen Birken, mit Eichen, Wacholdern und Kieferngehölzen dringt.
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— 52 —
Fig. 7. Alpenpanornma von
(2* Entstehung der Alpen.) Früher glaubte man, die Alpen, wie die
Hochgebirge überhaupt, seien durch Druck von unten in die Hohe getrieben,
jetzt sind die Gelehrten jedoch zu einer anderen Meinung gelangt: die Alpen
sind ein Faltungsgebirge (S. 32) und zwar ein noch recht junges. (Der
benachbarte Böhmerwald z. B. ist erheblich älter.) Die faltende Kraft hat vom
Süden (bezw. Südosten), von der einsinkenden Lombardischen Tiefebene her ge-
wirkt. Die Erdkruste wurde also nach Norden (bezw. nach Westen) hin zusammen-
geschoben, und zwar so beträchtlich, daß die Falten (nach Heim) nur die Hälfte
des Raumes einnehmen, den sie in gestreckter Lagerung besaßen. In den Ost-
alpen erkennen wir deutlich drei große Hauptfalten, diejenige der südlichen
Voralpen (z. B. der Dolomiten), die Centralkette und die nördlichen Vor-
alpen. Die faltende Thätigkeit hielt viele Jahrtausende an. Sie begann
schon in der Triaszeit und dauerte durch die Jura- und Kreidezeit bis zur
Braunkohlenzeit (Tertiär) fort, ja sie war in dieser letzteren Periode wohl am
lebhaftesten und folgenreichsten. Daß die letzten Faltungen erst sehr spät sich
vollzogen, sehen wir daran, daß in den Voralpen nfcht bloß die Trias- und
Jurakalke, sondern auch noch die Kreide- und Brannkohlenformationen
von derselben mit erfaßt sind. — In der Centralkette ist das Urgebirge
vollständig freigelegt; die gewaltigen Bergriesen gehören fast alle dem Gneis
an. Die Vorfalten dagegen bestehen, wie schon angedeutet, aus dem Kalk-
gestern der Trias und Jura. Die Faltung ist auch in ihnen noch eine sehr
kräftige; das blendend weiße Gestein ist oft mauersteil aufgerichtet.^) Die
nördlichen Vorberge aber, die der nördlichen Vorfalte vorgelagert sind und der
Kreide- und Tertiärzeit angehören, sind erheblich niedriger und haben einen
milderen, freundlichen Charakter.
Zu Deutschland gehört die nördliche Vorfalte mit ihren Vorbergen, so
clafs das Längsthal des Inn die physikalische Grenze bildet. Die politische
Grenze (sie folgt den Bergrücken, nicht den Flüssen, S. 5!) verläuft jedoch
Ein Kalksteingebirge (Jurakalk) ist auch der Schwäbisch-Fränkische Jura; aber
während hier die Kalkschichten fast wagerecht liegen, sind sie im alpinen (Trias-)Kalkgebirge
steil aufgerichtet. (= Jura. /^/ Kdkalpen.) Ein Jura-Kalkgebirge mit vielen
wellenförmig gebogenen Falten ist der Schweizer Jura.
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— 53 —
arnberger (Würm-)See aus.
auf dem Kamm der Falte, in der sich die Zugspitze bis zu 3000 m erliebt.
An der Hand einiger Bilder icandern wir jetzt ins Gebirge hinein und
besuchen a) die Zugspitze und ihre Umgebung und b) einen der schönsten
viipenseen, den Königssee. Beide sind alljährlich die Zielpunkte zahlreicher
Beisenden.
2. Einzelbilder aus den Bayrischen Alpen:
a) Die Zugspitze und ihre' Umgebung.'
Unser erstes Bilcl bietet uns einen Uberblick über den Teil der Bay-
rischen Alpen (Karte S. f>), der sich zwischen Lech und Inn erstreckt. Durch
das obere Isarthal wird derselbe in zwei Flügel geschieden, in das Kar-
wendelg ebirg e {links im Bilde, rechts auf der Karte) und das Wetter-
steingebirge. Zusammen haben sie eine Länge von 50—60 km. — Im
Vordergrunde unseres Bildes dehnt sich das Südencle des Starnberger
{oder Tfrtrm-)Sees aus, der zwischen der Isar und ihrem Nebenßuj's Ammer
liegt. ■— Wir befinden uns im Kahn auf seinem klaren Spiegel, den zahl-
reiche kleine Fahrzeuge mit ihren weifsen Segeln beleben. Sie tragen zum
gröjsten Teil Reisende, die gleich uns den schönen und durch den traurigen
Tod Ludwigs Ii. weithin bekannt gewordenen See kennen lernen und zugleich
von hier aus ein prachtvolles Alpenpanorama geniefsen wollen. Freilich sind
die Alpen noch weit von uns entfernt, viel weiter als es nach dem Bilde
scheint. Schon bis zu den dunklen Vorbergen, die sich doch unmittelbar aus
dem See zu erheben scheinen, sind es noch an 30 km (6—7 Stunden), während
die Kette im Hintergründe ca. 50 km entfernt ist. — In dieser loeiten Ent-
fernung ist es auch begründet, wenn die ganze Kette uns verhältnismäfsig
niedrig erscheint. Zu sehr machen sich andererseits die Vorberge in unserem
Bilde geltend. Sie sind in Wirklichkeit viel, viel niedriger cds die helle Kette
hinter ihnen und erscheinen uns nur so hoch, iveil sie uns um 20 km näher liegen.
Wir richten unseren Blick zunächst auf die hell herüberblinkende Ge-
birgskette des Hintergrundes. Es ist das uns bekannte Kalkgebirge,
die mächtige Vor falte der Alpen. Das blendende Weifs ihrer von der
Morgensonne beschienenen Flächen ist nicht etivci durch Gletscher- und Schnee-
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— 90 —
Geometrische Veranschaulichung der Größenverhältnisse der
Erdteile.
Asien 44 Mill. qkm.
Amerika 42 Mill. qkm.
Afrika 30 Mill. qkm.
Europa 10 Mill. qkm.
Australien
9 Mill. qkm.
Das ganze Quadrat stellt Asien dar, dann folgt der Größe nach Amerika,
dann Afrika, dann Europa und endlich Australien (nebst den Inseln).
Die Zahlen sind möglichst abgerundet; diese und die folgenden graphischen
Darstellungen machen auf mathematische Genauigkeit keinen Anspruch.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Amerika Afrika Europa Australien Amerika Afrika Europa
56
Hannover,
Technische Hochschule zu Hannover.
Köbelinger Straße.
Im Vordergründe der im venetianischen Palast-Stile erbaute, neue Teil, im Hintergrunde ein Stück des
gotischen Teiles aus dem 15. Jahrhundert.
Marktkirche (aus dem 14. Jahrh.) und altes Rathaus zu Hannover (f. S. 39).
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Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
Iii
3. Hermann. Bald kam dem bedrängten Lande der Retter; das war
Hermann, der Sohn eines Fürsten der Cherusker.
Die Cherusker (d. h. Schwertmänner) wohnten rings um den Harz herum, also auch im jetzigen Braunschweig, doch erstreckte sich ihr Gebiet noch weiter, nämlich von der Weser bis zur Aller hin.
Hermann hatte die Römer häufig auf ihren Kriegszügen begleitet und so die römische Kriegskunst erlernt. Mit tiefem Schmerze sah er, wie sein Volk unter der Knechtschaft seufzte. Da rief er heimlich alle Stammesfürsten zusammen und verabrebete mit ihueu die Befreiung des Vaterlaubes.
4. Schlacht im Teutoburger Walde. Bald barauf erhielt Varus Kirnbe von dem Anfstanbe eines deutschen Stammes an der Ems. Das war so geplant worben, um Varus und sein Heer recht tief in die Wälber hineinzulocken. Arglos brach er aus feinem Lager auf und zog durch beit. bichtert Walb an der Weser hin. Hier aber fiel Hermann mit feinen Truppen plötzlich aus dem Dickicht des Walbes die Römer an. Der Regen floß in Strömen herab, die Bogensehnen der Römer erschlafften, und die Krieger sanken mit ihren schweren Harnischen in den weichen Boden ein. Desto mutiger waren die Deutschen.
Aus jedem Busche drangen sie hervor, von jedem Baume fchoffeu sie Pfeile ohne
Zahl auf die erschrockenen Römer herab. Endlich — es war der dritte Tag —
tlesr. S/Meov /sachf.
Die Hermannsschlacht.
1*
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Extrahierte Personennamen: Hermann Hermann Hermann Varus_Kirnbe Varus Varus Hermann
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
wenn er die Leute zur Buße ermahnte, so beriefen sie sich auf ihre Ablaßzettel und meinten, der Buße nicht mehr zu bedürfen. Ta schlug Luther (ant 31. Oktober 1517) 95 Sätze an die Schloßkirche zu Wittenberg, die sämtlich gegen den Ablaß gerichtet waren. Diese wollte er gegen jedermann verteidigen. (Deutsche Jugend 5, S. 178: Aus Luthers 95 Thesen.)
6. Luther sagt sich vom Papste los. In 14 Tagen verbreiteten sich Luthers Sätze in ganz Deutschland, und in 4 Wochen waren sie der ganzen Christenheit bekannt. Der Papst war entrüstet und verlangte Luthers Auslieferung; aber der fromme Kurfürst Friedrich der Weise schützte ihn. Als es dann auch dem Papste nicht gelingen wollte, Luther weder durch Drohungen noch durch Versprechungen zum Schweigen zu bringen, sprach er über ihn den Bann aus. Luther aber verbrannte die Bannbulle (Bannbrief) öffentlich vor dem Elstertore zu Wittenberg und sagte sich dadurch für immer vom Papste los.
7. Reise nach Worms. Im Jahre 1521 berief Kaiser Karl V. einen allgemeinen Reichstag nach Worms. Hierher wurde auch Luther beschiedeu. Er versprach zu kommen, wenn ihm sicheres Geleit zugesagt würde. Das geschah. Aber seine Freunde zitterten dennoch für ihn und erinnerten ihn an das Schicksal von Hus. Luther aber sprach: „Und ob sie zwischen Wittenberg und Worms ein Feuer anzündeten, das bis zum Himmel ginge, so wollte ich doch mitten hindurchgehen." Im April fuhr er in einem kleinen Rollwägelchen von Wittenberg ab. In Oppenheim baten ihn seine Freunde nochmals zu entfliehen. Luther aber entgeguete: „Wenn so viel Teufel in Worms wären als Ziegel auf den Dächern, ich wollte doch hinein."
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Extrahierte Personennamen: Luther Luthers Luthers Friedrich Karl_V. Karl_V.
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 55 —
Stallmeister Froben,
dieses Land ganz zu bekommen. Aber beim Friedensschlüsse erhielt er nur einen kleinen Landstrich am rechten Oderufer. Durch den Sieg bei Fehrbellin war jedoch Brandenburg mit einem Schlage eine geachtete Macht in Europa geworden.
Tie Franzosen aber hörten mit ihren Räubereien auch jetzt noch nicht auf. Mitten im Frieden überfielen sie 1681 die freie Reichsstadt Straßburg und raubten sie. (Wann hat sie Deutschland wieder erobert?)
12. Gründung einer Kolonie in Afrika. .Der Kurfürst hatte in Holland den Wert der Kolonien schätzen gelernt. Nachdem er sich dann unter Beihilfe der Holländer eine kleine Flotte verschafft hatte, wollte er auch eine überseeische Kolonie haben. Auf den Rat seines Admirals knüpfte er mit Negern an der Westküste Afrikas Unterhandlungen an. Man trat ihm auch ein Stück Land ab, und nun errichtete der Kurfürst eine „afrikanische' Handelsgesellschaft" und ließ auf der Goldküste die Feste „Großfriedrichsburg" erbauen (1682). Schon zwei Jahre nachher erschien in Berlin eine Gesandtschaft von Negern, um ihren neuen Herrn zu begrüßen. — Sein Enkel aber, Friedrich Wilhelm I., dem die Kolonie wertlos erschien, verkaufte sie 1720 an die Engländer für etwa 23000 Mark und 12 Neger.
13. Als Christ. Tod. Der Kurfürst war ein frommer Christ. Sein Wahlspruch war: „Gott meine Stärke," und diesem Wahlspruche gemäß lebte er auch. Jeden Tag hielt er knie end in feinem Schlafgemache sein Morgen- und Abendgebet. Die Kirche besuchte er jeden Sonntag, und oft nahm er teil an der ^eier des heiligen Abendmahls. Auf allen Reifen und Kriegsfahrten be-
5*
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I.
Extrahierte Ortsnamen: Fehrbellin Brandenburg Europa Deutschland Afrika Holland Afrikas Berlin
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
— 67 —
Bald nach Beendigung des 2. Schlesischen Krieges ließ er sich nahe bei Potsdam das Lustschloß Sanssouci bauen. Dort verbrachte er den größten Teil des Jahres jeden Tag in streng geregelter Tätigkeit. „Der König", sagte er, „ist der erste Diener seines Staates und wird gut genug bezahlt für sein Amt, um ordentlich zu arbeiten." Im Sommer stand er schon um 3 Uhr, selten nach 4 Uhr auf. Seine Diener mußten ihn um diese Zeit wecken und erforderlichen Falls zum Aufstehen nötigen. Einst sagte er an einem kalten, regnerischen Morgen zu seinem Kammerdiener: „Laß mich noch ein wenig schlafen, ich bin noch gar zu müde." Dieser aber erklärte rundweg, es sei 4 Uhr, er könne sich nicht abweisen lassen, und zog ihm die Decke weg. „Das ist brav," rief der König aufstehend, „du würdest auch übel angekommen sein, wenn du mich hättest
Der alte Fritz.
liegen lassen." Vor Tisch ritt er gewöhnlich aus, immer im Trab oder Galopp. Bei großer Kälte ging er auch wohl zu Fuß; aber sowohl beim Reiten als beim Gehen trug er einen Krückstock und war in der Regel von 3—4 Windspielen, seinen Lieblingen, begleitet. — Erst um Mitternacht ging er zu Bett; „denn nichts," sagte er, „hat mehr Ähnlichkeit mit dem Tode als der Müßiggang.“
.2- Die letzte Regierungszeit. Bis in sein höchstes Alter war Friedrich
für sein Land tätig, und eine seiner größten Sorgen war jetzt, seinem Lande
den Frieden zu erhalten. Gegen jedermann war er leutselig, und so war er denn der Liebling seines ganzen Volkes geworden. Gewöhnlich nannte man ihn den „alten Fritz". So oft er in die Stadt geritten kam, war es ein festliches Ereignis für die Berliner. Die Bürger traten aus den Türen und grüßten ehrerbietig, und er erwiderte jeden Gruß, indem er den Hut abzog. Nicht selten
liefen viele Kinder vor und neben ihm her, riefen ihm Lebehochs zu, warfen ihre
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
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Extrahierte Personennamen: Fritz Friedrich Friedrich
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde, Vaterländische Geschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
X
Karl der Große in der Schule. «
störten die neuerbauten christlichen Kirchen und erschlugen oder vertrieben die christlichen Priester. Ihr Anführer war Wittekind, ein Edeling der Westfalen.
Wittekind soll in seinem Wappen ein schwarzes Roß geführt haben, nach seiner Taufe aber ein weißes. Dieses ist dann später in das Braunschweiger Landeswappen übergegangen. Das Roß wurde von den Sachsen als ein heiliges Tier verehrt. In heiligen Hainen zog man Rosse, die dem Dienste der Götter geweiht waren, und aus deren Wiehern man die Zukunft erkennen wollte. (Deutsche Jugend 5, S. 142: Das weiße Sachsenroß.)
Einmal (782) vernichteten die Sachsen Karls Heer fast vollständig. Da war Karls Geduld zu Ende. Bei Verden a. d. Aller hielt er Gericht über die Anführer und ließ ihrer 4500 hinrichten. Wittekind war entflohen, kehrte aber bald zurück, um die Sachsen zur Rache für diese Bluttat zu entflammen. Sein Heer wurde jedoch an der Hase so vollständig geschlagen, daß er den ferneren Kampf aufgab. Er ging zu Karl, der ihn sehr freundlich aufnahm, und empfing mit vielen sächsischen Edlen die heilige Taufe. — Noch mehrmals versuchten die Sachsen, das Joch der Franken abzuschütteln, aber ihr Widerstand erlahmte nach und nach, bis sie endlich nach 31 Jahren sich Karl vollständig unterwarfen. Zur Ausbreitung der christlichen Lehre legte Karl in Sachsen Bischofssitze an, so in Münster, Minden, Hildesheim, Halberstadt, Bremen Paderborn re. Um das Heidentum mit Stumpf und Stiel auszurotten, hatte Karl die schärfsten Gesetze erlassen. So hatte er auf dem Reichstage zu Paderborn (785) verordnet, wer es verschmähe, zur Taufe zu kommen, oder die Toten in heidnischer Weise ver-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg]]
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TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T169: [Hand Kreuz König Krone Schwert Zeichen Haupt Gold Mantel Kaiser], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier]]
Extrahierte Personennamen: Karl_der_Große Karl Karls Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Sachsen Sachsen_Karls Karls Sachsen Sachsen Sachsen_Bischofssitze Minden Hildesheim Halberstadt Bremen_Paderborn Paderborn