Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hellas und Rom - S. III

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Zur Einfhrung. Die Lehrordnung fr die bayerischen Lehrer- und Lehrerinnen-bildungsanstalten vom 30. Juli 1898 fordert fr den Geschichtsunter-richt imjflp.rt Prparandenkurse: eine gedrngte Geschichte des klassischen Altertums mit Einschlu der Sagen von Herakles, Jason, den Tantaliden, dipns und Odysfeus bzw. der Sagen aus der rmischen Knigszeit". An Lehr- und Hilfsbchern, in denen der hier verlangte Geschichts-ftoff enthalten ist, besteht im allgemeinen kein Mangel. Bei nherem Zusehen jedoch ergibt sich, da die verschiedenen Werke zur Einfhrung in die griechische und rmische Geschichte" eine fr unsere Prparanden-schulen bedenkliche berflle an Stoff aufweisen, indem sie in der Anhufung von Personen- und Ortsnamen, von Jahreszahlen und technischen Nomenklaturen sowie in der Einsguug schwieriger abstrakter Begriffe sich nicht genug tun knnen. Mglichst viel historisches Wissen" soll auf engstbegrenztem Rume in gedrngtester" Fassung dem Schler vermittelt werden. Auerordentlich erschwert wird dadurch die Unterrichtsarbeit fr jeden gewissenhaften Lehrer, der trachtet, das nackte historische Gerippe" mit Fleisch und Blut zu umgeben; vergebens oft ist sein Bemhen, die kalten, toten Begriffe zum Leben zu erwecken. Eine Erleichterung in dieser Hinsicht mchte die hier vor-liegende Bearbeitung der Geschichte des klassischen Altertums Lehrern und Schlern unserer Prparaudenschnlen verschaffen dadurch, da der in den amtlichen Bestimmungen erwhnten gedrngten" Dar-stellnng des Geschichtspensums eine andere Auslegung gegeben wird, als dies in weitverbreiteten Leitfden" und Abrissen" der Fll ist. Alles, was zur bloen berlastung des Gedchtnisses führen mu, wurde tunlichst ausgeschieden, so da sich der im Unterrichte in ca. 70 bis 75 Lehrstunden! zu erarbeitende positive Wissens-

2. Hellas und Rom - S. IV

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Iv Zur Einfhrung. ftoff" auf ein Minimum beschrnkt. Dadurch sollte Raum gewonnen werden zu einer fr unsere Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalten unbedingt notwendigen Vertiefung in die wichtigsten historischen Ereignisse und Zustnde. Zu einer anschaulicheren, lebensvolleren Gestaltung des Geschichtsunterrichts mchte der Verfasser durch sein Lehr- und Lesebuch" beitragen. Zu diesem Zwecke wurde auch eine Reihe von Quellenstcken", wie solche der Fassungskraft der. Prparandenkurse entsprechen, der Darstellung organisch eingegliedert. Knftige Lehrer und Lehrerinnen sollten die wichtigsten historischen Schriftsteller des klassischen Altertums wenigstens in einigen Auszgen kennen lernen. Sie mssen an sich selbst die Interesse weckende Macht der historischen Quellen" erprobt haben, um dereinst in ihrem eigenen Unterrichte die Schler zu den-selben zu führen. Von der Geschichte der orientalischen Völker wurde vorlufig ganz abgesehen. Was aus derselben fr die Einfhrung in die Geschichte der Griechen und Rmer ntig ist, kann im Unterrichte von jedem Lehrer leicht ergnzend ein-geschaltet werden. Die mehrfachen Hinweise aus einschlgige Gedichte und Bilder sollen der Frderung des Konzentrationsgedankens dienen. Die hier gewhlten Ab-krzungen Brunn 37; Sangt 16 zc." weisen auf die Nummern der fr den Unter-richt in der Geschichte des klassischen Altertums sehr empfehlenswerten Bilder-werke von: Brunn, Klassischer Skulpturenschatz. Mnchen, Bruckmann. Cybulski, Tabulae quibus antiquitates Graecae et Romanae illustrantur. Leipzig, Khler. Langt, Bilder zur Geschichte. Wien, Hlzel. Lehmann, Kulturgeschichtliche Bilder fr den Schulunterricht, Ii. Abteilung: Alte Geschichte. Leipzig, Wachs-muth. Lohmeyer, Wandbilder fr den geschichtlichen Unterricht. Wien, A. Pichlers Witwe u. Sohn. Seemanns Wandbilder. Eine Sammlung von ausgewhlten Meisterwerken der bildenden Kunst aller Zeiten in Lichtdrucken. Leipzig, E. A. Seemann. Mchte das Lehr- und Lesebuch" freundliche Aufnahme finden an den Anstalten, fr die es bestimmt ist! Fr alle Winke und Belehrungen, die geeignet erscheinen, die unterrichtliche Brauchbarkeit des Buches zu frdern, bin ich von Herzen dankbar. Innigen Dank auch sage ich meinem hochverehrten Amtsvorstande, Herrn Kgl. Seminardirektor Joseph Heigenmooser, fr die wohl-wollende Frderung, die er mir bei der Bearbeitung des Werkchens zuteil werden lie. Mnchen, im Mrz 1906. Alfons Bock.

3. Hellas und Rom - S. 2

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
2 2. Land und Leute Altgriechenlands. Es ergibt sich sonach folgende Gliederung der indogermanischen Völker: Jndogermanen oder Arier" (die Edlen, Erhabenen, Trefflichen") West-arische Gruppe Ost-arische Gruppe Grkoitaliker-Kelten Germanoslaven (Skythen?) Jranier Inder 1. Gr-J,alikr 2. Briten 3. (Sermonen' 4. Sin'ssrif Sprache) die heilige Sprache" der Bedas'! Gedicht: Ver sacrum" von L. U.hland. . Indogermanische Sprachen. Derbeweis srdieindo-germanische Abstammung der europischen Völker sttzt sich vorwiegend auf die Sprachenvergleichung. So lauten z. B.: a) Gott (der Leuchtende, vom sanskr. dio leuchten) altind. dev; griech. thes; lat. deus; kelt. dia; germ. Tin (Ziu,-Tyr). b) V a t e r = sanskr. petar; avest. pitar; griech. pater; lat. pater -kelt. athir; got. fadar. Sanskr. dys pit: Lichtgott-Vater; griech. Zeuspater; lat. Diespiter (Juppiter). c) Kuh sanskr. g; avest. go; griech. bous; lat. bos; kelt. bu; ahd. chuo; statt, gov^do. d) Schas sanskr. bis; griech. o'ig; lat. ovis; got. awi (daraus ahd. Aue); slav. ovi. e) drei sanskr. tryas; griech. trels; lat. tres; got: threis. Die in diesen und vielen andeven Wrtern auftretend^ Ve<cv w a n d t s ch a s t ist keineswegs zufallig; * sie Leist auf eine allen oben-erwhnten Sprachen^ zugrunde liegende U r s p r a ch e zurck, auf das Indogermanische und dessen Trger, die Jndogermanen.^5 { Mit dem Namen Jndogermanen" sollte ursprnglich die Ost- und di^Mest-grenze dieser ganzen Vlkergruppe bezeichnet werden; jedenfalls ist bev^Tame nicht ganz zutreffend, da auch die (irrt Verhltnis zu den Germanen) noch westlicher wohnenden Kelten in die indogermanische Vlkerfamilie einbezogen werden mssen. 2. /xanb und Leute Altgriechenlands. 3. Kulturstufe der Griechen. Als in vorgeschichtlicher Zeit das Volk der Griechen sich von dem indogermanischen Hauptstamme ab-lste und den sdlichen Teil der Balkanhalbinsel zu seinem Wohnsitze erkor, da hatte es sich bereits von der niedrigen Kulturstufe der reinen Naturvlker (der sog. Wilden") durch die Stufe des

4. Hellas und Rom - S. 3

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
3. Kulturstufe der Griechen. 4. Volksstmme. 3 Fischer- und Jgerlebens zu einem nomadisierenden Hirtenvolke ^ entwickelt. Dasselbe vermehrte sich und es zwangen die beschrnkten Raum-Verhltnisse die Bewohner zu besserer Ausntzung des Bodens. Die Urwlder wurden ausgerodet, die Smpfe und Moore wurden trocken gelegt, wilde Flulufe wurden geregelt: die Griechen wandten sich allmhlich dem Ackerbau zu. Das Land jedoch war demselben nicht sehr gnstig. Zahlreiche Mittelgebirge erhoben sich in demselben und nur wenige Ebenen boten fruchtbare Flchen, zur Bebauung dar. Wohl blhte in den kruter-reichen Gebirgsgegenden die Bienenzucht, in den Tlern und Ebenen trieb man mit Erfolg Vieh- und Pferdezucht; das Klima war mild und so ertrug der Boden reichlich Wein, Feigen und Oliven; Getreide und Mais jedoch, die Hauptnahrungsmittel der ackerbau-treibenden Völker, konnten nur in geringem Mae geerntet werden, so da (zumal in spterer Zeit) dieselben von auergriechischen Lndern eingefhrt werden muten. Die Natur des Landes wies das Volk der Griechen bald auf Gewerbe und Handel. Die Gebirge boten Marmor und Erze zu kunstreicher Bearbeitung und die zahlreichen, tief in das Land ein-dringenden Meeresbuchten und Hfen frderten Schiffahrt und Handel. 4. Volksstmme. Ursprnglich zerfielen die Bewohner Alt-griechenlands in eine Menge von Einzelstmmen, die anfangs unter der Bezeichnung Pelasger" .(= Alten") zusammengefat wurden, spter jedoch nach langjhrigen Wanderungen und vielfachen Ver-schiebuugeu der einzelnen Stmme unter der Gesamtbezeichnung Hellenen" oder Griechen" auftraten. In Nordgriechenland schied der Pindns die in der fruchtbaren Ebene des Peneus (Olymp, Tal Tempe) wohnenden Thessalier von den Epiroten, den Bewohnern des westlichen Waldberglandes Epirns. Die kleinen Landschaften Mittelgriechenlands (Hellas im engeren Sinne), die zwischen den wasserreichen Gebirgszgen des Pindns, Othrys, ta und Parna sich ausbreiteten, waren u.a. 1. von den Phoeiern (Phocis, Delphi), 2. von den Botiern (das Rinderland" Botien, Theben), 3. von den Joniern (Attika, Athen) bewohnt. Der Engpa von Thermopyl stellte die Ver-binduug her zwischen Nord- und Mittelgriechenland. Den durch den I st h m n s von Korinth mit Hellas verbundenen Peloponnes, d. i. Sdgriechenland, hatten in den ltesten Zeiten die Acher (die Edlen, Trefflichen") inue. Um das Jahr 1100 v. Chr. wurden sie jedoch von den kriegerischen Doriern, die zuvor

5. Hellas und Rom - S. 34

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
34 9. Die Perserkriege, ca. 500469 v. Chr. nach der Schlacht in Attika anlangten und das vollbrachte Werk sahen, da lobten sie die Athener und gingen wieder nach Hause." (Cornelius Nepos u. Herodot.) Gedicht: Ebene von Marathon" von E. Geibel. Bilder: Angriff der athenischen Hopliten bei Marathon": Lohmeier 5. Griechischer Krieger" von Cybnlski. Iit Undank aber haben spter die Griechen dem Miltiades gelohnt. Mchtige Neider verdchtigten ihn, als strebe er nach der Alleinherrschaft; und als ein gegen die abtrnnige Insel Paros unternommener Feldzug fr Miltiades ungnstig ausfiel, da wurde er zur Zahlung der smtlichen Kriegskosten verurteilt; 50 Talente *) j klfpf sollte er entrichten. Da ihm dies jedoch nicht mglich war. so wurde n er in das Gefngnis geworfen, wo er bald an den im Kampfe fr W t sein Vaterland erlittenen Wunden starb. Sein @ohtv@n m o it zahlte spter die von den Athenern verlangte Summe. 42. Dritter Perserkrieg. 480 v. Chr. Xerxes. Zehn Jahre lebten nach dem Siege von Marathon die Griechen in Frieden; nach des Darius Tode jedoch rstete^ dessen Sohn Herges aufs neue zum Kampfe wider sie. Mit einem Heere von fast 2 Millionen Streitern setzte er der den Hellespont und wandte sich durch Thrazien und Mazedonien nach Thessalien; eine Flotte von der 3000 Schiffen fuhr an der Kste entlang, die Griechen von der Seeseite anzugreifen. Und es hatte Xerxes der den Hellespont zwei Brcken schlagen lassen, von Asien nach Europa, 7 Stadien lang. Und als die Brcken geschlagen waren, kam ein groer Sturm, der zertrmmerte und zer-strte alles wieder. Als Lerxes das erfuhr, ergrimmte er sehr und befahl, dem Hellespont 300 Geielhiebe zu geben und ein paar Ketten in die tiefe See zu versenken; ja, er schickte zugleich Henker mit, den Hellespont zu brandmarken und trug ihuen auf, diese barbarischen und rasenden Worte zu sprechen: O du bitteres Wasser, der Herr legt dir diese Strafe auf, weil du ihn beleidigt, obwohl er dir noch nichts zuleide getan. Und König Xerxes wird doch der dich gehen, du magst wollen oder nicht. Von rechtswegen aber opfert dir kein Mensch, weil du ein trglicher und salziger Strom bist." Also befahl er, das Meer zu zchtigen, und den Aufsehern der diesen Bau lie er die Kpfe abschneiden. Die Brcken aber verfertigten andere, und als sie fertig waren, da beschied er die Fürsten der- Perser zu sich und sprach zu ihnen x) 1 Talent 60 Minen (oder Pfunde); 1 Mine 100 Drachmen; 1 Drachme = 6 Obolen ca. 80 Pfg,; 1 Obolus ca. 13 Pfg.; 1 Talent hat also unserem deutschen Gelbe entsprechend einen Wert von ca. 4800 Mark.

6. Hellas und Rom - S. 5

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
6. Griechenlands Lehrzeit. 7. Kolonien. Jahr hindurch offen ist, ungleich nher die Lnder verbindet als die unwirtlichen Binnenmeere des Nordens. Leicht aufgeregt, ist sie auch leicht wieder besnftigt; ihre Gefahren sind verringert durch die Menge sicherer Ankerbuchten, die der Schiffer erreichen kann, wenn das Wetter aufzieht, durch die Klarheit der Luft, welche ihn bei Tage bis auf zwanzig Meilen hin die Zielpunkte erkennen lt und ihm bei Nacht den wolkenlosen Himmel zeigt, dessen auf- und niedergehende Sterne des Landmannes wie des Schiffers Geschfte in milder Ruhe regeln. Die Fluschiffahrt ist bald zu Ende gelernt, die Seeschiffahrt niemals; an Fluufern schleifen sich die Unterschiede der Bewohner ab, das Meer bringt das Verschiedenartigste Pltzlich zusammen: Es kommen Fremde, die unter anderem Himmel, nach anderen Gesetzen leben; es findet ein unendliches Vergleichen, Lernen, Mitteilen statt",-' (Exll Curtius.) Betrachte die herrlichen Landschaftsbilder aus Griechenland a) im Rottmannssaale" der Neuen Pinakothek und b) unter den Arkaden zu Mnchen! Griechenlands Lehrzeit. Die Griechen haben es verstanden, die Kulturerrungenschaften anderer Völker sich anzueignen und selb-stndig darauf weiter zu bauen. gllvter undmnizier warnt der Sage zufolge jjjjre erfirn"isirmeister. Der Mter Gejjlp-s erbaute in ihrem Lande die Cekropia, die Burg von 30^ Uer Mmzier Kadmos die Kadmea^.'dteldnr^ Thebens in Botien. Von den gyptern und Phniziern lernten die Griechen den Burgenban, der naturgem zur spteren Anlage von Stdten führen mute. Phnizisches See- und Handelswesen, phnizische Kunst im Handwerk und Bergbau, phnizische Wissenschaft (Kadmos' Buchstabenschrift) fanden eifrige Nachahmer und Frderer in Hellas' rhrigen Be-wohnern. Ungemein rege war der Austausch der verschiedenartigen Landesprodukte zwischen ihnen und den phnizischen Handelsleuten, und je lohnender derselbe wurde, um so rastloser arbeitete der griechische Geist, es den Phniziern gleich zu tun, sie womglich zu bertreffen. 7. Kolonien. Die zahlreichen Kolonien, welche die Phnizier in Griechenland, auf Sizilien und Nordafrika (Karthago) angelegt hatten, wurden bald berflgelt von den blhenden griechischen Pflanzstdten, welche die Hellenen aus den Inseln des gi-schen Meeres (Euba, Cykladen: Andros, Melos, Naxos, Paros; Sporaden: Samos, Chios, Lesbos, Lemnos; Kreta, Rhodos), an der Westkste Kleinasiens (Halikarnassns, Miletus, Ephesus, Smyrna, Phoca, Jlion) sowie spter an der Propontis (Byzantinm), am Pontus Enxinns, an der Nilmndung, auf Sizilien und Unteritalien (;^Ttmt7~S^Bat57^aretitr^E"f

7. Hellas und Rom - S. 36

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
36 9. Die Perserkriege, ca. 500469 v. Chr. drauen die Wache, und er sah. wie einige Männer Leibesbungen anstellten, andere aber ihre Haare kmmten. Als er das erblickte, der-wunderte er sich und merkte sich ihre Zahl. Dann ritt er ganz ruhig zurck; denn keiner verfolgte ihn und sie bekmmerten sich gar nicht um ihn. Und als er zurckkam, sagte er dem Xerxes alles, was er gesehen. Dieser aber lie den Demaratos, einen Hellenen, der in seinem Heere war, zu sich rufen und fragte ihn nach allem, was die Lacedmonier tten. Der aber sprach: Diese Männer sind gekommen, uns den Pa streitig zu machen und dazu berieten sie sich; denn das ist Sitte bei ihnen: wenn sie ihr Leben auf das Spiel setzen wollen, dann schmcken sie ihr Haupt." Das deuchte aber dem Xerxes ganz unglaublich und er fragte weiter, auf welche Art ein so kleiner Haufen sein Heer sollte bekmpfen knnen. Jener aber sprach: Herr, du sollst mich fr einen Lgner ansehen, wenn es nicht so kommt, wie ich sage." Xerxes aber glaubte ihm trotzdem nicht. Er lie nun vier Tage vorbei-gehen, denn er hoffte immer, sie wrden davonlaufen. Am fnften aber, als sie sich nicht zurckzogen, sondern er deutlich einsah, sie wren unverschmt und unklug genug, stehen zu bleiben, schickte er wider sie die Perser voller Wut und befahl ihnen, sie lebendig zu sangen und vor sein Angesicht zu führen. Als nun die Perser andrangen und ihren Angriff auf die Hellenen ausfhrten, fiel eine Menge, die anderen aber rckten nher und konnten sie nicht zum Weichen bringen, obwohl ihr Verlust bedeutend war. Da ward es denn aller Welt und namentlich dem König klar, da es wohl viel Menschen wren, aber nur wenig Männer. Das Treffen aber dauerte den ganzen Tag. Nachdem aber die Perser hart zn-gerichtet waren, wichen sie zurck und an ihrer Stelle rckten die vor, welche der König die Unsterblichen nannte, als wrden die bald mit ihnen fertig werden. Und als auch diese mit den Hellenen Hand-gemein wurden, richteten sie nicht mehr aus als das vorige Heer, sondern es ging ihnen ebenso, weil sie in dem engen Pa stritten und krzere Speere hatten als die Hellenen und ihre bermacht nicht angebracht war. Die Lacedmonier aber fochten wacker und brav und zeigten, da sie den Krieg verstanden, der Feind aber nicht. Sie wandten den Feinden zuweilen den Rcken und flohen dann alle mit einem Male; die Feinde aber, die sie fliehen sahen, jagten ihnen nach mit Lrm und Geschrei; sie aber wandten sich, wenn jene nahe an sie gekommen, den Feinden entgegen, und auf die Art erlegten sie eine unzhlige Menge Perser; es fielen aber auch von den Spartanern einige wenige. Als wt*- die Perser den Pa nicht erstrmen konnten, obwohl sie in einzelnen Scharen und mit der ganzen Macht angriffen, zogen sie sich zurck. Da nun Xerxes nicht wute, was er tun sollte, trat vor ihn

8. Hellas und Rom - S. 7

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
11. Theseus. 12. König dipus. 13. Argonautenzug. 7 Helden den Todauf dem Berge ta verbrannte er sich felbst und stieg, gleichsam gelutert von aen Fehlern und Gebrechen^ zu den unsterblichen Gttern empov.js Betrachte die plastischen /Warstellungen der Heraklessagen unter oen Arkaden zu Mnchen! Gedicht: Herakles aus dem Ota" von Em. Geibel. 11. Theseus, der Nationalheld der Jonier, war der Sohn des Knigs gens von Athen. Er erschlug den Keulenschmmer^^ch^- Xz&i ttete den Fihmbeuger Sinis und den grausigen Ausmer^-^ r p f r n auch befreite e? die griechischen Landschaften von den Verheerungen des Marathonii^L.n--Stie^. Mit Hilfe der Knigstochter A r i a d n^ana Thefens auf der Insel Kreta in die Jrrgnge des Labyrinths und besiegte den Da- durch lste er die Athener von jenem schndlichen Tribute, der an den Mo loch bieit st der Phnizier erinnernd jhrlich sieben Jng-linae und sieben Jngsten.als- Opfer erheischte.' Durch die Vereinigung von zwlf Gemeinben um die Burg des Cekrops wrbe Theseus der Begrnder Athens und durch die Gliederung der Bevlkerung in drei Stnde der jrjk Ortmer des attischen Staatswesens. / 'z ^ C " König dipus von Theben. Du wirst deinen Vater tten und deine Mutter heiraten!" So hatte die Pylhia dem jungen Knigssohne dipus. geweissagt. In schrecklicher Weise erfllte sich an dem Unglcklichen das Delphische Orakel. Er wurde wider seinen Willen zum Vatermrder, lste die Rtsel der Sphinx und befreite dadurch das thebauische Land von dem verderblichen Ungeheuer. Zum Lohne dafr erhielt er die Hand der Knigin, seiner Mutter. Als er durch den Seher Tiresias die volle Wahrheit seines unheilvollen Ge-schickes erfuhr, da nahm sich seine Mutter in ihrer Verzweiflung felber das Leben, während ihr unglcklicher Sohn und Gatte sich beide Augen ausstach. Alles- verlie nun den frher so hochgefeierten Mann; sogar seine eigenen Shne wandten sich mit Verachtung von ihrem Vater: harten Sinnes stieen sie den Armen aus dem Lande. Nur Antigoue, des dipus edle Tochter, verlie den Vater auch im Unglcke nicht* Sie begleitete.ihn zu dem Könige Theseus nach Athen und pflegte ihn dort mit treuer Liebe bis an fein Ende. Die rchende Nemesis ereilte bald darauf des dipus pflichtvergessene Sohlte (Der Zug der Sieben gegen Theben"). ./- Dichtung: Antigene" von Sophokles. Komposition: König dipus" von Bellermann; Mendelssohn. Der Argonautenzug. Der Thessalier Jason erhielt von seinem Onkel, dem Könige Pelias, den Auftrag, zu K o l ch i s in Klein-asien das Goldene Vlie zu holen. Rasch erbaute er das Schiff

9. Hellas und Rom - S. 8

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
8 3. Griechische Heroen- oder Heldensagen. Argo und unternahm, von den Helden Herakles und Theseus, den Zwillingen Kastor und Pollnx sowie dem thrazischen Snger Orpheus begleitet, die gefahrvolle Fahrt. Mit Hilfe der Zauberin Medea bezwang der Held auf Kolchis zwei feuerschnaubende Stiere und pflgte mit ihnen ein groes Stck Land um. Die aus der Drachen-saat hervorwachsenden Riesen besiegte er, raubte das goldene Vlie und kehrte der den Eridanns nach Thessalien zurck. Dichtung^ Medea" von Enripides; Grillparzer. 14zer Trojanische Krieg. König Pelens von Thessalien vermhlte sich mit der Meergttin Thetis. Eris, die Gttin der Zwietracht, warf einen Apfel unter die Hochzeitsgste. Er trug die Aufschrift: Der Schnsten!" Hera, Pallas Athene und Aphrodite stritten sich um den Schnheitspreis. Paris, der Sohn des Knigs Priams von Troja, wurde als Schiedsrichter augerufen; er sprach den Apfel Aphroditen zu und entfhrte mit ihrer Hilfe Helena, die schne Gemahlin des Knigs Menelans von Sparta. Da vereinigten sich die smtlichen griechischen Stmme zu einem Rachezuge gegen Troja. Der Acher Agamemnon, König von Argos, hatte die Oberleitung des kriegerischen Unternehmens. Im Hafen von Aulis (Euba gegenber) sammelten sich die Heere: 1200 Schiffe und 100000 Mann waren bereit, den dem Menelans zu-gefgten Schimpf zu rchen. Widrige Winde verhinderten jedoch die Ausfahrt der Flotte; Jphigenia, Agamemnons Tochter, sollte deshalb den Gttern geopfert werden. Artemis jedoch erbarmte sich der Jungfrau und entrckte sie zu ihrem Dienste nach Tauris (Krim). Ein gnstiger Wind erhob sich; er trug die Griechen nach Kleinasien, vor Jlion-Troja. Zehn Jahre lang whrte der Kamps um die Stadt. Hektor, des Priamus etiler Sohn, ttete den Patroklus, des uubezwinglichen Achilles besten Freund. In grimmem Zorne wtete dieser wider die Trojaner (Hektors Tod, Priamus' Klage), bis er einem Pfeilschusse Apollos erlag (Achillesferse"). Oft und schrecklich tobte die mnner-mordende Schlacht", ohne da es den Griechen gelungen wre, die Stadt zu erobern. Da erlag endlich dem Rate des schlauen Jthaka-srsten Odyssens (das hlzerne Pferd") Jlion, die glnzende" ^>tadt. Schrecklich war das Blutbad, das die Griechen unter den berlisteten Trojanern anrichteten: )vas nicht unter ihrem Schwerte siel, kam in den Flammen um und wurde unter den Trmmern der einstrzenden Huser begraben. Jlion ward zerstrt, und noch in spteren Zeiten zeigte der vorberfahrende Schiffer dem Reisenden die letzten berreste der vielbesungenen Stadt (Homers Jlias"; Schlie-manns Ausgrabungen bei Hissarlik).

10. Hellas und Rom - S. 9

1906 - Erlangen [u.a.] : Deichert
15. Orestes u. Iphigenie. 16. Odysseus. 17. Bedeutung der griech. Heldensagen. 9 Gedichte: Jlias" von Homer; Hektars Abschied" von Schiller; Kassandra" von Schiller; Das Siegesfest" von Schiller; Homer"-von E. von Wildenbruch. Bilder: Laokoongruppe" (Seemann 5); Homer und die Griechen" von Wilhelm von Kaulbach; Homer-Bste" (Seemann 12, Brunn 37). Musik: Iphigenie auf Aulis" von Gluck; Achilleus" von Bruch. loy^vefte und Jphigenia. Nach Trojas Untergang traten die Griechen wieder den Heimweg in ihr Vaterland an. Manches hatte sich inzwischen in der Heimat verndert und unerfreulich war der Empfang, der vielen Helden zuteil wurde. König Agamemnon wurde von seiner ungetreuen Gattin Klytmnestra im Bade ge-ttet. Sein Sohn Orestes rchte die blutige Tat durch grausen Muttermord. Von den Erinyen verfolgt, floh er mit seinem Freunde Pylades bis Tauris, wo er von Jphigenia, seiner Schwester, wieder mit den Gttern ausgeshnt wurde. Drama: Iphigenie auf Tauris" von Goethe; Musik von Gluck; Bilder von Auerbach und Bcklin. I^Auch Odysseus, der Fürst vonjthaka, fand nicht den freund-liehen Willkomm, den er nach so langer Abwesenheit in der Heimat erwartet hatte. Zehn weitere Jahre noch mute er auf gefahrvoller Irrfahrt in der Fremde verweilen (Polyphem, Unterwelt, Sirenen, Scylla und Charybdis, Phaken);,und als er endlich auf Jthaka landete, da fand er seine treue Gemahlin Penelope in schwerer Bedrngnis. Er besiegte jedoch ihre Freier" und waltete sortau im Frieden feines Amtes als Vlkerfrst. Homers Odyssee" schildert ergreifend die Geschicke des herrlichen Dulders". Dichtung: Odysseus" von Homer; Odysseus" von Schiller. Musik: Odysseus" von Bruch; Odysseus' Heimkehr" von Bungert. Odyss^kandschasten: 16 Gemlde von Fr. Preller; (auch Seemann 49). zff. Bedeutung der griechischen Heldensagen. In den Heroen-oder Heldensagen erhielten sich die ltesten Erinnerungen der Griechen an jene Zeiten, in welchen sie oder ihre Stammesfrsten durch Erlegung wilder Tiere und fagenhafter Ungeheuer, durch Bekmpfung gottloser Ruber und Riesen sowie durch Grn-duug von Stdten und anderen staatlichen Gemeinwesen die ersten Keime zu jener Gesittung und schnen Menschlichkeit legten, welche die spteren Griechen vor anderen Vlkern des Altertums aus-zeichneten. Was leisteten die tapser'n Helden, Von denen uns die Lieder melden, Die zu der Götter Glanz und Ruhm Erhob das blinde Heidentum? Sie reinigten von Ungeheuern Die Welt in khnen Abenteuern. Begegneten im Kampf dem Leu'n Und rangen mit dem Minotaureu, Die armen Opfer zu befrei'n, Und lieen sich das Blut nicht dau'ren. (Schiller.)
   bis 10 von 185 weiter»  »»
185 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 185 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 13
2 0
3 1
4 30
5 6
6 0
7 12
8 0
9 17
10 59
11 6
12 0
13 0
14 47
15 0
16 5
17 1
18 0
19 0
20 41
21 0
22 3
23 32
24 3
25 0
26 21
27 4
28 12
29 0
30 0
31 0
32 0
33 9
34 0
35 0
36 9
37 52
38 2
39 7
40 0
41 0
42 0
43 25
44 2
45 33
46 0
47 0
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 8
2 18
3 2
4 7
5 0
6 0
7 0
8 0
9 27
10 0
11 1
12 1
13 16
14 18
15 3
16 18
17 74
18 0
19 4
20 0
21 6
22 30
23 43
24 0
25 11
26 5
27 0
28 9
29 0
30 0
31 31
32 0
33 5
34 0
35 15
36 4
37 0
38 0
39 7
40 0
41 11
42 5
43 20
44 0
45 13
46 7
47 1
48 0
49 0
50 0
51 1
52 17
53 12
54 4
55 48
56 0
57 0
58 0
59 9
60 1
61 0
62 0
63 27
64 0
65 14
66 10
67 0
68 16
69 1
70 1
71 54
72 10
73 1
74 0
75 1
76 4
77 2
78 0
79 0
80 0
81 0
82 19
83 0
84 0
85 0
86 0
87 8
88 19
89 8
90 0
91 6
92 28
93 0
94 8
95 4
96 0
97 0
98 10
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 6
3 1
4 0
5 1
6 4
7 1
8 3
9 0
10 0
11 0
12 2
13 1
14 0
15 7
16 0
17 0
18 0
19 5
20 0
21 0
22 23
23 4
24 1
25 0
26 2
27 17
28 0
29 9
30 0
31 0
32 0
33 30
34 1
35 0
36 0
37 22
38 0
39 4
40 0
41 0
42 1
43 4
44 0
45 0
46 3
47 1
48 0
49 0
50 1
51 2
52 1
53 0
54 22
55 0
56 3
57 0
58 1
59 32
60 1
61 0
62 14
63 6
64 1
65 4
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 7
75 2
76 0
77 0
78 0
79 0
80 2
81 12
82 2
83 0
84 0
85 13
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 10
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 4
100 14
101 0
102 3
103 0
104 0
105 2
106 0
107 0
108 9
109 0
110 1
111 4
112 10
113 0
114 1
115 23
116 5
117 0
118 0
119 0
120 16
121 16
122 0
123 2
124 2
125 0
126 4
127 11
128 7
129 4
130 0
131 5
132 0
133 2
134 1
135 0
136 24
137 1
138 1
139 0
140 1
141 0
142 5
143 17
144 0
145 24
146 24
147 0
148 1
149 2
150 0
151 0
152 7
153 0
154 1
155 11
156 10
157 0
158 0
159 2
160 0
161 0
162 15
163 10
164 0
165 9
166 19
167 6
168 0
169 3
170 0
171 0
172 6
173 6
174 0
175 8
176 0
177 18
178 0
179 13
180 0
181 22
182 1
183 16
184 0
185 0
186 0
187 4
188 0
189 2
190 8
191 0
192 7
193 1
194 3
195 0
196 1
197 1
198 0
199 4