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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 18

1827 - Erlangen : Heyder
18 Reich unter 12 Fürsten, deren einer Psammetich mit griechischen Söldnern die Alleinherrschaft erzwang, den Ausländern das Land öffnete, worauf der Sechandel sehr blühend wurde. Endlich wurde 525 auch dieser Staat dem Persischen Weltreiche unterworfen. Westlich von Aegypten lagen mitten im Sandmeere, wie Inseln, grüne Strecken, welche Ruheplätze für die Karavanen wurden, wo der lechzende Wanderer und das langdurstende Kameel, das Schiff der Wüste, wie» der frisches Wasser und Schatten fanden. Auch Sitze großer Heiligthümer waren diese Lasen, Ammonium, Augila u. a. Verfolgte man diesen Weg weiter, so kam man entweder nördlich nach Cyrene und Barka, oder südwestlich ins Land der Garamanten und von da nord» westlich endlich nach Karthago, der berühmtesten von Dido gestifteten Lyrisch - phönizischen Colonie (888). Kann auch das zerschnittene Lchsensell so wenig, als des Aeneas Besuch bet der Stifterin, einen historischen Grund haben: so stieg doch durch seine glückliche Lage uno die mitgebrachte Handelspolitik dieser Punier der Wohlstand und der Umfang dieses Staates, der selbst wieder eine Menge Eolonien aussendete, ungemein. Ihr Seehandel erstreckte sich bis zu den Canarischen Inseln und bis in die Nähe Englands und zu den Bernsteinküsten der Ostsee; ihr Landhandel auf den großen Karavanenstraßen ins Garamantenland und nach Aegypten, wo man wieder Arabiens und Indiens Pro- dukte vorfand. Zwei Suffeten (Richter) lebenslänglich vom Volke gewählt, hatten die höchste Staatsgewalt; im Kriege führten besondere Feldherrn; ein doppelter Rath stand den Machthabern zur Seite. — Die übrige Küste des bekannten Afrika war mit griechischen, phöni- cischen und karthagischen Eolonien ungefüllt. Europa war in diesem Zeiträume nur erst in sei- nen südlichsten Theilen bekannt; denn der Name Sky- then war nur ein unbestimmter Ausdruck für die Völker nördlich von dem schwarzen Meere und den Donau- mündungen, und die Kenntniß des Nordens ersetzten wunderbare Sagen und Fabeln, von Karthagern und Phöniziern aus Handelseifersucht gern unterhalten und vergrößert. Desto größere Aufmerksamkeit zieht schon V

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 19

1827 - Erlangen : Heyder
19 bet glückliche Südost-Winkel Europas auf sich, zwei Welttheilen benachbart, und von der Natur selbst zur rnannichfachsten Cultur angewiesen. Die älteste grie- chische Geschichte verliert sich in unentwirrbare Sagen ägyptischen und asiatischen Ursprungs; aber der Grieche griff sie mit lebendigem Geiste auf und schmolz sie zu einer nationellen Urgeschichte um, auf welcher seine Cultur und seine Religion fußten. Urstamme wie Theffalier, Hellenen, Pelasger vermischten sich, oder unterlagen kleinasiatischen, phönicischen, ägyptischen Einwanderungen, die ihnen erst Cultur, Gesetz und Anfänge der Wissenschaft mitbrachten. Jene Colonien- führer Cecrops und Danaus aus Aegypten, Cadmus aus Phönizien, Pelops aus Mysien (zw. 1550 und 1400) und viele ihrer Nachkommen gehören noch der beglau- bigten Geschichte nicht an, aber diese knüpft sich an sie und ähnliche Nationalhelden, und gewiß ist, daß die Griechen regelmäßige Ehe, Acker - und Oelbau, Schrift, Metallbearbeitung und Bergbau, Orakeldienst, Schifffahrt, Handel, Mysterien, schon sehr frühzeitig kannten. Athen, Sparta, Theben, Argos, Mycene, waren alte Städte oder kleine Reiche unter Königen, die durch ihre mythische Abkunft erst ehrwürdiger wur- den. Gleich vermischt wav auch die Religion der Griechen; aber so fremd ihre Bestandtheite waren, aus griechischem Boden wurde sie griechisch, mit der Sage und Geschichte verwebt und in das Volksleben einge- sührt. Sie dachten sich ihre Götter menschlich und stan- den ihnen darum näher, und bedurften keiner eigen- nützig-vermittelnden Priesterkaste. Zwischen Göttern und Menschen standen die Heroen, wie Dionysos, Her- kules, Castor und Pollux, Minos, und fabelhast wie sie, mögen Deukalion, Jason, Prometheus, Theseus, Perseus, Amphictyon u. a. gewesen sein; poetisch aus- geschmückt jener ums I. 1250 auf dem Schiffe Argo unternommene Zug nach Kolchis, zum goldenen Wid- derfelle (wo vielleicht Felle Goldkörner in Flüssen auffingen), jene Kämpfe der sieben Fürsten gegen Theben, und dessen Einnahme, 1225 und 1215; und selbst die erste Nationalunternehmung gegen Troja <ilyo) würde ohne Homers ewig herrliche Gesänge

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 24

1827 - Erlangen : Heyder
24 Nördlich von dem im Anfänge dieses Zeitraums sehr mächtigen Medien, lag die dazu eroberte gebir- gige Landschaft Persis. Einem Manne aus dieser Pro- vinz hatte der medische König, Astyages, durch böse Träume gewarnt, seine Tochter vermählt und den von ihr gebornen Knaben Cyrus zu tödten befohlen. Wun- derbar gerettet (man liebte es, nachher berühmten Män- nern, besonders Staatenstiftern wunderbare Zugend- schicksale anzudichten) wuchs er, der kühnste seiner Mit- gespielen, heran, und sah mit Jammer seine persischen Landsleute unter medischem Zoche. Nicht einmal jener Wahl mochte es bedürfen, die er seinen nomadischen Persern zwischen dem Tage der mühsamen Urbarma- chung eines Ackers und dem Tage des darauf gehalte- nen frohen Schmauses ließ, um die muthigen Bergbe- wohner zur Selbstbefreiung zu begeistern. Im I. 560 erlag Astyages in der Schlacht von Pasargada und das medische Reich gehorchte dem Eyrus. Sodann wendete sich Cyrus gegen Lydien, den größten Staat in Klein- asien, unter dem reichen Krösus, dem Schwager des Astyages. Ein thörichtes Vertrauen auf seine Schätze (von dem ihm selbst der weise Solo« nicht hatte hei- len können) und auf den Doppelsinn delphischer Orakel- fprüche, wich nach seiner Besiegung und Gefangen« nehmung erst auf den Scheiterhaufen zu Sardes. Doch schenkte ihm Cyrus das Leben. Damit kamen auch die kleinasiatischen Griechen unter Persische Herr- schaft. Nur die Phocäer wanderten aus und brachten sich und den Oelbaum und Weinstock endlich nach Masstlia. Mit kluger Kaufmannspolittk unterwarfen sich Phöniziens Städte freiwillig. Babylon wurde nach Ableitung des hindurchfileßenden Euphrat erobert (536) und so sielen alle Länder Vorderasiens, bis auf Arabien, unter die persische Herrschaft. Damit endete auch das 70jährige Babylonische Exil der Juden, aber nur die Aermern kehrten zur Heimath zurück. Doch der Herrscher.vom Oxus und Indus bis zum Mittelmeere war noch nicht zufrieden. Die durch Karavanenhan- del bereicherten Nomadenvölker Mittelasiens lockten seine Eroberungslust; aber er erlag einer Königin der Massageten, Tomyris, welche, so geht die Sage, des

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 28

1827 - Erlangen : Heyder
persische Weltreich bestanden, und gezeigt, was Patrio- tismus und geistige Ueberlegenheit vermögen. Oft uneinig unter sich selbst, bet so verschiedener Ansicht über Verfassung und bet der Eifersucht Spartas und Athens, deren jedes an der Griechen Spihe zu stehen verlangte, waren sie einig gegen den gemeinsamen Na- tionalfeind; sie verdienten zu siegen, weil sie in solchen Lagen nicht blos den Feind, sondern auch die eignen Leidenschaften zu besiegen wußten. Mit Unrecht nennt man blos einzelne Männer, als Helden; es war ein Heldenvolk und der Geist des Ganzen, welcher den Sieg erzeugte; und so sind ein Miltiades, Themistor kies, Aristides, Cimon, ein Leonidas und Pausanias, ehe er sein Vaterland verrieth, nur Träger des allge- meinen Ruhms. „Gehe hin nach Sparta, Wanderer, und melde, daß wir hier liegen, weil wir dem Vater- land gehorchten" sollte noch heute, nach zwei und zwanzig Jahrhunderten, in dem Herzen eines jeden Kriegers und Staatsbürgers wieder klingen! Aber wie nur im Unglücke das wahrhaft Große sichtbar wird, wird im Glücke leicht der Geist des Einzelnen, so auch ganzer Völker oft übermüthig. Denn die Eifersucht zwischen Sparta und Athen wurde nach diesen Krie- gen immer bedenklicher. Jeder dieser Staaten strebte nach dem Principal über ganz Griechenland; und wenn Athen seine Flotten, seine schlaue Politik, seine Reich- thümer und seine höhere Cultur in die Wagschaale legen konnte: so sprach für Sparta das trefflichere Landheer, der feste unbeugsame Sinn und die conse- guente Politik. Denn weil in Athen fast das ganze Volk regierte, war der Sinn veränderlich; gerade oft die besten Feldherrn und Staatsmänner wurden, als der Freiheit gefährlich, durch das Scherbengericht oder den Ostracismus exilirt, und Volksbeifall bestimmte oft mehr als wahrer Staatsvortheil. Auch verfuhren die Athener ziemlich eigenmächtig mit ihren Bundesgenos- sen. So mußte es nach manchen Reibungen zwischen Sparta und Athen, endlich zu einem blutigen Kriege kommen, an welchem fast alle Griechen auf der einen oder der andern Seite mit Antheil nahmen. Der 27jahrige, oder peloponnesische Krieg <431 — 404)

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 31

1827 - Erlangen : Heyder
31 seine große Zeit u'.tter Perikles zu werfen. Athen wollte nicht blos in den Waffen groß sein, wie Sparta und Rom; es kannte und wollte höhere Ehre, die der Hähern Eultur; dadurch gelangte es auch zur Hege- monie der Geister, die die politische lange überlebte, indem noch ein Nero um den Beifall des kunstrichter- lichen Volkes buhlte. Wie das ganze Leben dort ein Oeffentliches war, wurde der höchste Glanz auch dem Qeffentlichen zugewendet. Die Hallen, Säulengänge, Theater, die gegen 30000 Menschen fassen konnten, die Burg mit ihren Truppen und Propyläen und das Par- thenon oder den Athenentempel staunte der Fremde an, und bedeutungsvoll überschaute die kolossale Bildsäule der Minerva Land und Meer. Aber es lebte auch ein Phidias, der Bildsäulen wie jene Minerva und den fast 50 Fuß hohen Olympischen Zeus aus Elfenbein und Gold zu bilden verstand; es lebten ein Polygnot, Praxiteles, Lysipp, Polyklet, Zeuxis, Apelles- Par- hasius, die in Statuen und Gemälden die grössten Meisterstücke jener Zeit lieferten; Griechen, wenn auch nicht alle aus Athen, und jenen Tagen angehörend. Die Theater füllten sich vor Aeschylus, Sophokles und Eurtptdes Tragödien, vor Aristophanes launigen oder beißenden Lustspielen. Auf der Rednerbühne sprach ein Perikles, der gleichsam den Donner auf der Zunge führte, Nicias, Lysias, Isokrates, Aeschines und De» mosthenes vor dem souveränen Volke, dem, sagt man, Herodot sein Meisterstück der Geschichte vorlesen durf- te, der erste jenes großen Dreigestirns mit Thucydtdes und Fenophon. So sah der Grieche das Größte vor und um sich, und lernte für sein Vaterland leben, wenn der Spartaner höchstens für dasselbe sterben lernte. Auch die Philosophie der Griechen, von Zonien und Thales, mit der Betrachtung der Natur anhebend, bei den Pythagoraern in Großgriechenland eine festere mathematische Richtung erhaltend, ist noch heute ehr- würdig durch die verschiedenen Versuche, die Natur der Dinge zu erklären und das höchste Gut des Men- schen zu finden. Geriethen auch die Sophisten auf Ab- wege, so rettete, wie Thrasybul damals den Staat, der große Sokrates die Philosophie, Wie er selbst

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 32

1827 - Erlangen : Heyder
32 einer der vollendetsten Menschen, tm Leben und bei sei- ner unverschuldeten Hinrichtung- (der Pöbel durch seine Feinde und Neider überredet, schickte ihm (400) den Giftbecher) jeden seiner Schüler nach seinen besondern Anlagen sich entwickeln ließ, traten auch die verschieden- sten Systeme ans Tageslicht. Der arme Antisthenes, der Stifter der Cyniker (denen auch Diogenes von Stnope angehörte), suchte das höchste Gut im Entbeh- ren und starrer Bedürfntßlosigkeit; der reiche Artstipp mit der Cyrenaischen Schule, im Genießen; Zeno der Stoiker in Unempfindlichkeit gegen den Schmerz; ein Pyrrho der Skeptiker konnte den Anararch ruhig im Moraste stecken lassen, weil die Thatsache nicht gewiß sei; Euklid mit seinen Megarikern schien nur im Kampfe der Dialektik zu leben; Epikur, der besser als seine Lehren war, wollte in der Abwesenheit des Schmerzes und im Irrlicht des äußern Vergnügens sein Ziel finden. Die größten Jünger zog sich aber Sokrates im erhabenen Plato, der in seiner Schule der Aka- demla (daher Akademiker) durch allen Wechsel der Dinge hindurch den Menschen an Gott, als die Quelle aller Güte, Wahrheit und Schönheit verwies, und in seinen hinterlassenen Dialogen noch ehrwürdig ist; und im Aristoteles, dem Stifter der peripatetischen Schule, der mehr die Erfahrung als ausschließende Quelle der Erkcnntniß betrachtete, und seine (zum Theil noch übrigen) Forschungen auf Staat, Natur und Menschen.^Gelft gleichmäßig ausdehnte. — Sparta stand nun eine Zeitlang an der Spitze der Griechen, mußte aber, wahrend des ruhmvollen Kam- pfes seines Agesilaus in Persien, von einigen Griechi- schen Staaten selbst angegriffen, durch Antalcidas 587 den Persern einen vortheilhasten Frieden zugestehen, und bald im Principare den Thebanern in Böotien, deren Burg sie widerrechtlich eingenommen hatten, wei- chen. Denn zwei außerordentliche Männer Thebens, P e l o p i d a s und Epaminondas befreiten nicht nur (578) ihre Vaterstadt, sondern hoben auf einmal Theben zu ä weltgeschichtlichen Höhe. Die mit neuer Taktik geordneten Schlachten von Leuctka und Man- tinea 27t und 562 stürzten Spans von feiner Höhe,

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 37

1827 - Erlangen : Heyder
37 spiele patriotischer Aufopferung waren in jener Zeit nichts seltenes. Ein durch Erdbeben auf dem römischen Forum entstandener Abgrund konnte erst zugefüllt wer- den, als der Ritter M. Curtius mit feinem Pferde sich hinabgestürzt hatte. In einem Kriege gegen die Lateiner ließ sich M. Decius Mus, der Consul, um einem Traume zufolge seinem Volke den Sieg zu ver- schaffen , zum Tode weihen, und stürzte sich grimmig fechtend unter die Feinde, wo er blieb, aber auch sei- nem begeisterten Heere den Sieg bereitete. Die Verfassung verwandelte sich allmählig aus einer drückenden Aristokratie in eine gemäßigte Demokratie um; die Gewalten waren wohl vertheilt. Im Felde, wo Einheit des Befehls allein heilsam ist, war die Monarchie; im Senate, bei Leitung der auswärtigen Angelegenheiten und der Finanzen, die Aristokratie; in den Wahlen und der Gesetzgebung die Demokratie. Zu Gerichte saßen die Consuln, dann die neugeschaffenen Prätoren. Die Rechnung über die Staatskasse führten die Quästoren, seit 418 auch aus Plebejischem Stande; die Polizei die Plebejischen Aedilen und die Censoren. Die Legion bestand ums I. 400 aus 4200 Mann zu Fuß und 300 Reitern; die Krtegszucht war streng. Eng war die Religion mit der Verfassung verbunden, und keine Unternehmung konnte ohne Befragung der Götter, die ihren Willen durch den Vogelsiug, durch Eingeweide der Thiere u. st w. kund thaten, (auspi- cium, haruspicium, extispicium) begonnen werden. Die Götter der Römer waren meist von den Griechen oder Etruriern entlehnt und latinisirt: Jupiter, Juno, Neptun, Minerva, Diana, Mars, Venus u. s. w- Handel wurde nur noch zu Lande getrieben; aber Acker- bau blieb immer die erste Quelle des Reichthums, und einen Dictator, Cincinnatus, mußte man vom Pfluge wegholen. Brod pflegten die römischen Frauen selbst zu backen; Wein war noch selten, und ein Mecenius tödtete sein Weib, die ihn ohne sein Vorwissen getrunken hatte. Nur die öffentlichen Gebäude waren ansehnlich, die Privakwohnungen noch schlecht und oft nur Hüt- en. Seit 484 gab es das erste Geld (pecunia von pecus, weit man früher nach Vieh den Werth einer

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 39

1827 - Erlangen : Heyder
30 mußte. Schon als Knabe seufzte der Bucephalusbän- diger, daß sein Vater ihm nichts zu erobern übrig -lassen würde. Aber sein Vater hatte ihm wenigstens trefflich vorgearbettet, und schon im 20sten Jahre wur- de er Erbe seiner Macht und seiner Plane, die beson- ders auf die Oberherrschaft über die Griechen und Perser gerichtet waren. Doch erst galt es der Beru- higung des eigenen Landes, der Wiederunterwerfung der Thracier, Illyrier und der Griechen, die auch ihn, nachdem er an Theben ein furchtbares Exempel statuirt hatte (indem er nichts als Pindars Haus stehen ließ), als Oberbefehlshaber gegen die Perser anerkennen muß- ten. Doch konnte er vor dem bedürfnißlosen Cyniker Diogenes in seiner Tonne sich der merkwürdigen Worte nicht enthalten: „wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich nur Diogenes feilt;“ denn der wahre Bettler ist auch stets der wahre König! Mir 35000- Maun eröffnete er (334) seinen Zug durch Thracien, das ihm die Reiterei lieferte, über den Hellespont nach Kleinasien« Der Sieg am Gra- nikuü bahnte als gute Vorbedeutung den weitern Weg; und der am Iffus über Darius Codomannus selbst, der nicht verdient hatte, Persiens letzter König zu sein, das eigentliche Asien. (333.) Jetzt wendete sich der junge Held gegen Phönizien, wo die Belagerung und Eroberung von Tyrus ihn 7 Monate aufhielt. Dem Lyrischen Handel wies er, als er durch Syrien und Judäa (das sich ihm schnell unterwarf) nach Aegypten vorgedrungen war, in dem von ihm (¿31) erbauten Alexandria eine neue größere Heimath an. Dann ließ er sich in Libyen von den Priestern des Zeus Ammon als Göttersohn verkündigen und fortan mit dem Attribute jenes Gottes, dem Horne, (dem Sinnbilde der Stärke) malen. Nach Aegyptens leich- ter Unterwerfung drang er in's Innere Asiens vor, und stieß (bei Ardela oder Gaugamela, Zzl) mit wenig mehrals 40000 Mann aufmehr als500,000 Krieger un- ter Darius. Auch hier siegte die Macedonische Pha- lanx. Darius fioh geschlagen tiefer ins Innere zurück. Babylon, Susa, selbst Persepolis fielen in Alexanders Hände, und damit ungeheure Schätze. In dem Brand«

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 41

1827 - Erlangen : Heyder
41 schaftlichkeit und Reizbarkeit hatten ihn zu Handlungen (man denke an Philotas und Parmenio, Elit«s, He- phästtons Todesfeier) und einer schwelgerischen Lebens, weise (40 Gäste tranken sich bei einem Gelage zu Tode) geführt, die mit Aristoteles Lehren und make- donischer Einfachheit wenig zusammenpassen mochten. Und doch war sein Verlust unersetzlich;-vom Indus bis zum Nil lag eine Welt ln Trümmern, und niemand war da, den einzigen Baumeister zu ersetzen, der das Gebäude wieder aufführen konnte! Da erst Z Monate nach Alexanders Tode der ei- gentliche Neichserbe geboren wurde, kam es zwischen seinen vielen Generalen, einem Perdikkas, Leonnatus, Meleager, Antipater, Kraterus, Kaffander, Pvlysper- chon, Antigonus und seinem Sohne Demetrius Polior- kekes, Eumenes, Seleukus, Ptolemäus, Lysimachus u. a. erst zu Theilungen, dann zu blutigen Kriegen bis 301, in denen nicht nur Alexanders ganzes Geschlecht, (die Nemesis bleibt bei Welteroberern nicht aus) son» dern auch die Mehrzahl jener Nebenbuhler selbst un- terging, und aus der ganzen Monarchie nur eine Anzahl größerer oder kleinerer Staaten sich bildete; von denen höchstens 4 — 5 welthistorische Wichtigkeit haben. Das erste dieser Reiche war das der S e l e u c i d e n, unter Seleukus Ntkator 312 gegründet, mit Babylon als Hauptstadt. Es breitete sich zwischen dem Euphrat, Indus und Oxus aus, und umfaßte auch Syrien, wo Antiochia und zwei Seleucia angelegt wurden Doch rissen sich auch später wieder einzelne Länder, wie Bak» trien, Parthien, Armenien, davon los, und Phönizien und Cölesyrien waren ohnehin den Lagiden oder Ptole- mäern in Aegypten, sehr gefährlichen Nachbarn, heim» gefallen. Am wichtigsten wurde dieser Staat unter Antiochus In. dem Großen, 224— 187, dem Zeitge, Nossen Hannibals, in "dessen große Plane gegen Rom er nur nach seiner Weise, und darum verderblich für ihn selbst einging. Die folgenden Regenten werden besonders durch ihren Druck gegen das ihnen gehor- chende jüdische Volk auf eine traurige Weise berühmt, dann immer schwacher/ und endlich ging, als sich noch
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